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Castle Avon 1 – Edle Regallautsprecher für höchste Ansprüche

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Wenn eine Lautsprecherserie aus England auf den Markt kommt, sollte man ein Auge (und Ohr) darauf werfen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat man es mit echten Schmuckstücken zu tun. So auch bei der Avon-Serie von Castle, die wir in Form der Regallautsprecher Avon 1 zum Test geladen haben. Der erste Eindruck verspricht edle Schallwandler mit einem klaren Ziel: So viel High-End wie möglich für einen bezahlbaren Preis.

Die Avon 1 sind kompakt, klanglich aber umso großartiger. Optisch überzeugt der klassische und hochwertige Antik-Look in allen Belangen.

Die Avon 1 sind kompakt, klanglich aber umso großartiger. Optisch überzeugt der klassische und hochwertige Antik-Look in allen Belangen.

Die britische Marke Castle wurde 1973 in Yorkshire gegründet, in der als Wharfedale bekannten Region. So wird das Tal entlang der Ufer des Flusses Wharfe genannt, das auch für das gleichnamige Unternehmen Pate stand. Da überrascht es kaum, dass ehemalige Mitarbeiter des Hauses für die Gründung von Castle verantwortlich sind und die Firma deshalb zumindest inoffiziell als kleine Schwester von Wharfedale gilt. Definitiv nicht die schlechteste Verwandtschaft! Wir erinnern uns zum Beispiel gern an das Aktivlautsprecher-Set Diamond A1, das im Test die Maßstäbe für Desktop-Systeme extrem hoch gelegt hat. Klanglich sowieso, allerdings haben uns auch stets die Verarbeitung und die Entwicklungsarbeit der Wharfedale-Lautsprecher begeistert. Diese typisch britischen Qualitäten stecken folglich auch in der DNA von Castle, die seit jeher ebenso viel Wert auf innovative und fortschrittliche Technologien legen wie auf edle Optik und ausgesuchte Materialien. Bei der Avon-Serie zeigt sich das zum Beispiel am konsequenten Einsatz von Bändchen-Hochtönern und an in liebevoller Handarbeit verarbeitetem Echtholzfurnier.

Klassische Eleganz

Anstatt auf extravagantes Design setzt Castle bei den Avon-Modellen vor allem auf hochwertige Materialien und eine bis ins kleinste Detail sehr sorgfältige Verarbeitung. Folgerichtig kommt bei den Avon 1 edles Echtholzfurnier zum Einsatz, das von Hand verarbeitet wird. Absolut makellos übrigens, mit absolut sauberen Übergängen und ohne jede Unebenheit im Kleid der kompakten Lautsprecher. Auch die abgerundeten Ecken und Kanten sind mindestens ebenso gewissenhaft gefertigt und weisen eine äußerst hohe Verarbeitungsqualität auf. Alles passend zum verwendeten Furnier, das je nach Ausführung in verschiedenen Varianten zum Einsatz kommt. Online sind unter www.audiolust.de aktuell die Farben „Schwarz“, „Mahagoni“, „Walnuss“ und „Antique“ verfügbar – letztgenannte Option scheint unseren Testkandidaten zu entsprechen, die allerdings offiziell als „Antique Oak Veneer“ gekennzeichnet sind.

Statt auf extravagantes Design setzt Castle bei den Avon 1 auf ausgesuchte Materialien und sorgfältige Verarbeitung.

Statt auf extravagantes Design setzt Castle bei den Avon 1 auf ausgesuchte Materialien und sorgfältige Verarbeitung.

Salopp formuliert handelt es sich bei der antiken Ausführung primär um Eichenholzfurnier, das entlang der Kanten ein wenig auf „alt“ getrimmt wurde und damit optisch definitiv interessanter wirkt. Letztlich ist die Wahl der Farbe beziehungsweise Ausführung aber einfach nur eine simple Geschmacksfrage. Das gilt auch für die Frontblende beziehungsweise ihre Befestigungen, die ohne die schwarze Stoffabdeckung sichtbar sind. Ja, auch bei einem vorzüglichen Lautsprecher wie der Avon 1 gibt es noch leise Kritik. Die Blende wird mit vier Pins in passende Vertiefungen in der Schallwand gesteckt, die bei Nichtbenutzung als kleine schwarze Ringe zu sehen sind. Eine magnetische Befestigung würde hier wesentlich dezenter ausfallen, andererseits passt die sichtbare Aufnahme für die Pins unter dem Gesichtspunkt eines antiken Looks gut ins Gesamtbild der Avon 1. Ein positiver Nebeneffekt: Die klassische Befestigungsvariante ist günstiger als zum Beispiel eine magnetische Lösung. Auch die Standfüße der Avon 1 – hier handelt es sich um schlichte, selbstklebende Gummipads – belasten das Gesamtbudget nur geringfügig, so dass bei einem respektablen Paarpreis von 999 Euro wesentlich mehr ins Innenleben der Regallautsprecher investiert werden konnte.

Passend zum antiken Look: Die Befestigung der Frontblende ist sichtbar, wenn man die Abdeckung entfernt.

Passend zum antiken Look: Die Befestigung der Frontblende ist sichtbar, wenn man die Abdeckung entfernt.

In bewährter Tradition

Die Einsparungen bei den optischen Nebensächlichkeiten nimmt Castle natürlich nicht einfach so in Kauf, sondern aus gutem Grund. Der liegt in der Ausstattung der Avon 1, primär im hier eingesetzten Bändchen-Hochtöner. Diese Art von Tweeter zeichnet sich generell durch ein schnelles Einschwingverhalten und eine sehr fein aufgelöste Wiedergabe insbesondere von detail- und geschwindigkeitsreichen Klangelementen aus. Dadurch klingt beispielsweise eine Flamenco-Gitarre sehr sauber und natürlich, weil die Signale mit höchster Klarheit und Agilität abgebildet werden können. Das gelingt aufgrund der sehr geringen Masse des Bändchens, das im Wesentlichen aus einer sehr dünnen Folie besteht. So auch bei den fortschrittlichen True-Ribbon-Modellen der Avon 1, die 12 x 45 Millimeter groß sind und am jeweils äußeren Rand der Schallwand positioniert sind. Auch diese Maßnahme hat natürlich wie jede andere bei Castle einen bestimmten Sinn, nämlich die Verringerung von Reflexionen und eine damit einhergehende Verbesserung des Klangs. Einen praktischen Nebeneffekt haben die versetzten Hochtöner aber auch – sie nehmen dem stolzen Besitzer die Entscheidung ab, welche Position die beiden Boxen im HiFi-Setup einzunehmen haben.

Für die oberen Frequenzen kommt bei den Avon 1 ein Bändchen-Hochtöner zum Einsatz.

Für die oberen Frequenzen kommt bei den Avon 1 ein Bändchen-Hochtöner zum Einsatz.

Wesentlich klassischer ist der 130-Millimeter-Mitteltieftöner mit einer Membran aus gewebter Carbonfaser platziert. Er bildet im Zwei-Wege-System der Avon 1 sozusagen die Basis und sitzt folgerichtig im unteren Teil der Schallwand – allerdings zentral und nicht nach außen versetzt wie die Hochtöner. Direkt darunter ist das Herstellerlogo untergebracht, das je nach Lichteinfall kupfer- bis goldfarben schimmert. Genau so setzt man ein Emblem in Szene. Genau das ist es übrigens, Castle greift hier nicht einfach auf einen Aufkleber oder ähnliches zurück. Auch das massive Logo ist ebenso hochwertig wie die restlichen Materialien. Willkürlicher Stilbruch ist bei den Engländern schließlich nicht gern gesehen.
Auch die Kehrseite der Avon 1 ist frei von Kompromissen. Ziemlich genau im Zentrum des Gehäuses befindet sich das Anschlussterminal mit hochwertigen Schraubklemmen, die sogar in doppelter Ausführung vorhanden sind. Bi-Wiring ist damit ebenso möglich wie der „simple“ Anschluss über ein einzelnes Lautsprecherkabel. In letztgenanntem Fall bleiben die Brücken zwischen den robusten und vergoldeten Schraubklemmen an Ort und Stelle, beim getrennten Anschluss mit jeweils einem Kabel für Hoch- und Mitteltieftöner werden die Verbindungsstücke selbstverständlich vorher entfernt.

Die massiven Schraubklemmen ermöglichen auch den Anschluss per Bi-Wiring.

Die massiven Schraubklemmen ermöglichen auch den Anschluss per Bi-Wiring.

Detailverliebt, aber mit Rückgrat

Für unseren Hörtest belassen wir es zunächst bei den „Werkseinstellungen“ und die Brücken bleiben an ihrem angestammten Platz. Den Hörtest beginnen wir mit vertrautem Terrain: Wie oben erwähnt sind Bändchen-Hochtöner speziell gehobenen Frequenzbereichen und agilen Melodien wie etwa Flamenco-Rhythmen sehr zugetan. Logisch, dass wir diese „zu Wort“ kommen lassen. Mit Marc Rizzo und seinen teilweise sehr unkonventionellen und vor allem sehr schnell gespielten Kompositionen dürften wir die Avon 1 ja wohl gleich mal ein wenig fordern können. Sollte man meinen, doch den eleganten britischen Lautsprechern scheinen die südamerikanisch angehauchten Titel „Synapse“ und „Pantheistic Utopia“ vom Album „Colossal Myopia“ erfreulich gut zu liegen. Hier gibt es kein zögerliches Fremdeln, sondern eine souveräne und äußerst präzise Wiedergabe. Sogar das hohe Tempo und die bisweilen sehr wilden Melodien gehen die Avon 1 dank ihrer hohen Agilität wunderbar selbstbewusst mit. Das gilt auch für „The Emerald Goblet“, das zudem den Mitteltieftöner etwas mehr fordert. Der macht jedoch ebenso begeistert mit wie der Bändchen-Hochtöner und sorgt für die perfekte Balance zwischen dynamischer Leichtigkeit und kraftvollem Groove. Dieser Homogenität kann sogar ein steigender Pegel nichts anhaben, die Avon 1 bleiben konstant sehr stabil und spielen völlig unbeeindruckt mit höchster Qualität auf.

Die gewebte Carbonfaser-Membran des Mitteltieftöners sorgt für einen dynamischen und kraftvollen Grundton.

Die gewebte Carbonfaser-Membran des Mitteltieftöners sorgt für einen dynamischen und kraftvollen Grundton.

Das hohe Niveau halten die Avon 1 nicht nur bei der Betonung, sondern auch bei der Staffelung der beteiligten Instrumente. Besonders deutlich zeigt sich das einmal mehr bei „Naive“ von The Kooks, das wunderbar sauber auf der virtuellen Bühne erscheint. Im Zentrum steht natürlich der Gesang, die Instrumentalbesetzung sortiert sich bis ins kleinste Detail nachvollziehbar um diesen Fixpunkt herum. Trotz dieser präzisen Aufteilung wirkt der Titel aber nie statisch, sondern begeistert mit einer ebenso hohen Dynamik wie zuvor die temperamentvolle Musik Marc Rizzos. Auch die tieferen Frequenzen machen sich hier zunehmend bemerkbar, vor allem die knackige Bassdrum überzeugt mit ihrem sehr natürlichen Sound. Wie gemacht für Titel, die einen ausgeprägten Einsatz des Schlagzeugs aufweisen. Da sind wir bei Tool genau an der richtigen Stelle, konkret haben wir uns für diesen Test den Track „Ænema“ ausgesucht. Hier geht es nämlich nicht ausschließlich kraftvoll zur Sache, sondern vor allem mit feiner Technik und ganz vielen kleinen Details. Insbesondere die fast schon sanft und zurückhaltend gespielten Becken und die Hi-Hat fügen sich als vergleichsweise dezentes Puzzlestück perfekt ins akustische Gesamtbild ein. Hier hallt nichts nach und jeder einzelne Anschlag ist auch als solcher zu identifizieren. Im Vergleich zur Wiedergabe mit kleinen „Brüllwürfeln“ hat man plötzlich das Gefühl, dass diese eine ganz andere Version des Titels präsentieren. Weit gefehlt, es liegt nicht am zugespielten Material, sondern an der Qualität der Lautsprecher.

Der Bändchen-Hochtöner der Avon 1 zeichnet sich durch ein schnelles Reaktionsvermögen und hohe Agilität aus.

Der Bändchen-Hochtöner der Avon 1 zeichnet sich durch ein schnelles Reaktionsvermögen und hohe Agilität aus.

Fazit

Die Avon 1 sind rundum gelungene Regallautsprecher, die sämtliche der hochgelobten britischen Tugenden in sich vereinen. Neben dem vorzüglichen Klang sehen die Castle-Boxen sehr edel aus und sind ebenso hochwertig ausgestattet wie verarbeitet. Das auf diesem Niveau rar gesäte Einsparpotenzial wurde gut durchdacht an genau den richtigen Stellen genutzt und so ist ein Pärchen der Avon 1 sogar zu einem erschwinglichen Preis zu haben. Mehr kann man sich nicht wünschen.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

96 %

94 %

97 %

180325.Castle-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Castle
Avon 1
Produktkategorie:Regallautsprecher
Preis:999 Euro/Paar
Ausführungen:- Antique
- Black
- Mahagony
- Walnut
Vertrieb:IAD GmbH, Korschenbroich
Tel: 02161/ 61 78 30
www.audiolust.de
Abmessungen (HBT):320 x 180 x 230mm
Gewicht:5,8 kg/St.
Prinzip:2-Wege
Frequenzbereich:60 Hz - 20 kHz
Hochtöner:12 x 45 mm True Ribbon Bändchen-Hochtöner
Mitteltieftöner:130-mm-Mitteltieftöner (gewebte Carbonfaser)
Besonderes:- Single Drive Extended Line
- hochwertige Verarbeitung
- ausgesuchte Materialien
- Bändchen-Hochtöner
- Bi-Wiring-Anschlussterminal
- vergoldete Schraubklemmen
Lieferumfang:- Regallautsprecher Avon 1
- selbstklebende Standfüße
- Handschuhe
- Bedienungsanleitung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Avid Sequel SP – Analoges Meister-Laufwerk für audiophilen Musikgenuss

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Plattenspieler im High End-Bereich – wer hier klobige Boliden mit gewichtigen Mühlsteinen im Kopf hat, darf umdenken: Die britischen Analog-Spezialisten von Avid Hifi kreieren luftige Subchassis-Laufwerke, die ästhetische Anmutung mit höchster Klangqualität kombinieren. Dafür bürgen neben der kunstvollen Federung die konsequente Auslagerung des Motors und der Stromversorgung sowie die Bestückung mit ausgesuchten Armen und Abtastern. Mit dem Avid Sequel SP demonstrieren die Engländer, wie man frei von störenden Schwingungen die reine Musik aus der Rille holt.

Der Avid Sequel SP ist mit seiner ästhetischen, leichten Erscheinung überaus wohnzimmerfreundlich.

Subchassis? Wer sich zu diesem Begriff schlau macht, ist gleich mittendrin im Meinungsstreit der Vinylisten: Hier die Verfechter das Masse-Laufwerks, die störende Schwingungsenergie vom Gerät ableiten und dabei gerne auch auch mit massivem Materialeinsatz für Ruhe sorgen, dort die Advokaten des Subchassis-Laufwerks, die unerwünschte Vibrationen im wahrsten Sinne des Wortes abfedern. Ein solcher Subchassis-Plattenspieler besteht aus einem äußeren Gehäuse und einem inneren Gehäuse, dem Subchassis. Auf diesem Subchassis sind der Plattenteller und der Tonarm montiert – also die Teile des Plattenspielers, die empfindlich auf mechanische Schwingungen reagieren. Um sie vor Vibrationen zu schützen, ist das Subchassis auf Federn gelagert, dies sind grundsätzlich die einzigen Kontakte zum äußeren Gehäuse. Dadurch werden externe Einflüsse wie Trittschall absorbiert, aber auch feine interne Schwingungen, die durch den Abspielvorgang vom Plattenspieler selbst erzeugt werden. Diese Fremdschwingungen werden nun nicht mehr von die Nadel registriert, sie fallen als ungewollte Klang-Additive weg. Das System überträgt also allein das Musiksignal. Das Resultat: ein unverfälschtes, stabiles und ruhiges Klangbild. Soweit die Theorie, schauen wir mal wie das beim Avid Sequel SP realisiert ist.

Das Subchassis ist auf drei Federn gelagert, sie werden durch den Aufsatz nicht etwa gestaucht, sondern auseinandergezogen.

Mechanisches Meisterwerk

Äußeres Gehäuse, inneres Gehäuse – das hört sich nach einem Bollwerk an. Doch hier erleben wir so ziemlich das Gegenteil: Avid demonstriert mit dem Sequel SP, wie ästhetisch, luftig und filigran eine solches Subchassis-Laufwerk konstruiert sein kann – trotz eines ordentlichen Gesamtgewichts von über 12 Kilogramm. Das ist kein Wunder, denn Conrad Mas, Entwickler und Chef von Avid HiFi, hat sich zu jeder Schraube dieses Plattenspielers intensive Gedanken gemacht und den Sequel SP stetig optimiert. Fangen wir unten an, mit dem Außengehäuse. Es besteht aus einer massiven, 24 Millimeter dicken Grundplatte. Abgesehen von einer Ausbuchtung ist sie wie ein elegant tailliertes Dreieck geformt. Diese Grundplatte thront auf drei Füßen. Sie sind höhenverstellbar, so kann man den Avid Sequel SP absolut waagerecht ausrichten. Von dem Boden ragen nun vier Zylinder in die Höhe. Drei davon sind die Behausungen für die Federn, auf ihnen ruht das Subchassis. Die Spannung dieser Federn lässt sich justieren, so bekommt man auch das komplette Subchassis exakt in die Horizontale. Diese Drei-Punkt-Federlagerung sorgt nun für ein kontrolliertes Schwingen des Subchassis nach oben und unten. Doch was ist mit den seitlichen Bewegungen? Um diese lateralen Auslenkungen in den Griff zu kriegen, wendet Avid ein einfaches, aber effektives Mittel an: Von jedem federführenden Zylinder des äußeren Gehäuses ist ein Gummiring zum Subchassis gezogen, diese dreifache definierte Verspannung unterbindet jeglichen seitliche Swing. Nun zum vierten Zylinder: Dies ist der Motor, der den Plattenteller über Riemen antreibt – nicht über einen, sondern gleich über zwei Rundringe. Durch die Verdopplung ändern sich die Kräfteverhältnisse, die Zugkraft steigt. Dies bewirkt auch klanglich eine Veränderung, es führt zu einem leichten Mehr an Bass und einem Plus bei der Dynamik. Motor und Plattenteller stehen nur über diese beiden Riemen in Kontakt, Antrieb und Subchassis sind somit ebenfalls mechanisch entkoppelt, die Vibrationen des Motors werden also nicht zur Plattennadel übertragen.

Der kräftige Motor treibt den Plattenteller über gleich zwei Rundriemen an.

Edel-Etage mit Subchassis, Arm und Abtaster

Nun zum Subchassis selbst. Es ist quasi wie eine erste Etage auf die Federlagerung des Außengehäuse aufgesetzt: Dabei entdecken wir ein Aluminium-Guss-Gebilde der ganz eigener Art: Die grundsätzlich dreieckige Formung ist durch Vertiefungen und Verstrebungen stabilisiert und klanglich neutralisiert. Hier schwingt nun wirklich gar nichts. An der linken Seite sorgt eine Aussparung dafür, dass das Subchassis keine Berührung mit dem direkt benachbarten Motor hat, und an der hinteren Seite führt ein Ausleger zur Basis, auf die der Tonarm montiert wird. Der Avid Sequel SP ist ausschließlich für Neun-Zoll-Arme ausgelegt, die Aufnahme ist standardmäßig für Modell des britischen Top-Herstellers SME gefräst. Sie ist aber auch alle Konkurrenzprodukte geeignet, die sich an die SME-Maße als Quasi-Norm halten. Avid bietet für verschiedene Arme verschiedene Adapter an. Unser Testmodell ist mit dem SME 309 ausgestattet, einem High End-Tonarm mit einem Magnesiumrohr aus einem Stück, der allein schon fast ein Drittel des Avid-Laufwerks kostet. Der Tonarm ist mit dem MP-150 von Nagaoka bestückt, dies ist ein sogenanntes Moving Iron-System, hier schwingt ein mit dem Nadelträger verbundener Weicheisenstreifen. Er kann durch sein geringes Gewicht äußerst flott vibrieren. Magneten und Spulen sind hingegen fest verankert und dürfen deshalb etwas größer dimensioniert sein. Dadurch liefert dieses System eine höhere Ausgangsspannung. Die Abtastung selbst geschieht mit einem elliptisch geschliffenen Diamanten. Avid setzt also sowohl bei Tonarmen als auch bei Abtastsystemen bislang gerne auf renommierte Hersteller, doch Conrad Mas arbeitet mit Hochdruck an der Vollendung eigener Arme und Abtaster. Zur nächsten High End sollen sie perfekt sein und dann natürlich auch die eigenen Laufwerke schmücken.

Das Subchassis ist aus spezialbeschichtetem Alu-Druckguss gefertigt. Dies ermöglicht die komplexe Pfeilform mit Vertiefungen und Verstrebungen.

Alles bestens auf Lager

Neben Gehäuse und Antrieb, Arm und Abtastsystem sind der Plattenteller und sein Lager zwei einflussreiche Bestandteile eines Vinyldrehers. Avid setzt auch beim Sequel SP auf ein Inverslager. Das heißt: Die Lagerachse ist in das Laufwerk eingebaut und ragt hier nach oben heraus, der Plattenteller wird auf diese Spindel aufgesetzt. Conrad Mas hat hier viel Know-how und Material eingebracht, um die Kontaktflächen und damit die Reibung möglichst gering zu halten. Deshalb ist die Edelstahlspindel konisch geformt, durch diese leichte Verjüngung nach oben hat sie nur wenig Berührungsfläche zu den Seiten der übergestülpten Trägerhülse, auf der der Teller ruht. Die wichtigste Kontaktstelle ist aber der Übergang von der Spitze der Spindel zum Kanalende der Hülse: Dieser Übergang bestimmt, wie leicht der Plattenteller sich drehen kann. Avid hat diese Kontaktfläche zu einem Punkt verkleinert. In den Boden der Hülse ist ein kleiner Saphir eingelassen. Auf der Spindelspitze wiederum thront eine Kugel aus Wolframcarbid.

Die konische Spindel des Inverslagers beherbergt eine ultraharte Kugel aus Wolframcarbid.

Dieses Material ist extrem hart, deshalb hält es sowohl dem Saphir als Gegenstück als auch und der punktuellen Belastung stand. Durch diese aufwändige Punkt-Lagerung kann der Plattenteller fast reibungsfrei rotieren. Die Masse der Trägerhülse – sie wiegt 732 Gramm – befördert hierbei die Stabilität der Drehung. Auch der Plattenteller liefert hier mit fast sieben Kilogramm seinen Beitrag. Damit das spezialbeschichtete Metall nicht in Schwingung geraten kann, ist der Teller von einem dicken Gummiring umspannt, eine fest aufgebracht Korkmatte als Tellerauflage bedämpft ebenfalls unerwünsche Resonanzen. Doch Avid geht noch ein Stück weiter: Zum Sequel SP gehört serienmäßig eine 400 Gramm wiegende Plattenklemme. Sie wird nach Auflegen des Vinyls auf den Gewindedorn der Trägerhülse aufgeschraubt, sie presst so die Platte an und sorgt damit für eine feste Verbindung von Tonträger, Teller und Lager. Damit das Plattenlabel nicht leidet, ist die Klemme mit einer freilaufenden Andruckscheibe versehen.

Das Gegenstück: Am Boden der Lagerbuchse ist ein kleiner Saphir eingelassen – nur er hat Kontakt mit der Wolframcarbid-Kugel.

Starker Antrieb mit externem Netzteil

Zum ruhigen und stabilen Lauf eines Plattenspielers gehört ein erstklassiger Antrieb. Qualitätsmerkmale sind die konstruktive Abkopplung durch Auslagerung des Motors und seine mechanische Entkopplung durch das Riemenantriebsprinzip. Zur Güte trägt weiterhin die Kraft des Motors und sein Gleichlauf bei. Avid verwendet einen handgefertigten, besonders starken 24 Volt-Motor. Er wird von einem externen Netzteil mit Strom versorgt. Hier wird aus dem elektrisch gesehen schmutzigen Steckdosenstrom die nötige schwankungsfreie und reine Wechselspannung für den Motor generiert. Zugleich bringt eine elektronische Steuerung den Antrieb auf eine ultragenaue und vollkommen stabile Drehzahl. Diese Sequel Power Supply ist dem Plattenspieler in punkto Solidität und Verarbeitung absolut ebenbürtig. Durch die aufwändig gestaltete Front aus gebürstetem Aluminium ist sie auch optisch sehr präsentabel. Die Verbindung zum Motor entsteht über ein robustes, stoffgemanteltes und 140 Zentimeter langes Kabel. Das ermöglicht es, das Netzteil entfernt vom Plattenspieler aufzustellen. Dies hat allein schon akustisch Vorzüge, weil Netzteile elektromagnetische Einstreuungen bescheren können, für die gerade Plattenspieler empfänglich sind. Auch für Freiheiten bei der Aufstellung ist diese lange Leitung vorteilhaft. Für eine sichere Verbindung sorgt beidseitig jeweils ein DIN-Stecker, der mit seiner Überwurfmutter an die zugehörige Buchse angeschraubt wird. Die Positionierung des Netzschalters an der Stromquelle ist dann very british: Er befindet sich vorn auf der Geräteunterseite. Die Sequel Power Supply erlaubt mit zwei Tastern für 33 1/3 und 45 Umdrehungen pro Minute die beiden gängigen Geschwindigkeiten. Sehr schön: Wer beide Tasten zugleich und über eine längere Zeit drückt, kann dann die Geschwindigkeit kalibrieren. Für diese Feineinstellung ist allerdings zusätzlich ein Stroboskop nötig.

Das externe Netzteil versorgt den Plattenspieler nicht nur mit hochreinem Strom, sondern bürgt durch eine Steuerungselektronik auch für absolut stabilen Gleichlauf. Per Knopfdruck wählt man hier die richtige Umdrehungszahl.

Aufstellung und Einrichtung

Der Avid Sequel SP erreicht unser Redaktion schon vormontiert und eingestellt. Wir brauchen also die eigentlich nötigen Arbeiten nicht leisten: abstandsrichtige Montage des Tonarms, Anschließen und Anschrauben des Abtastsystems unter die Headshell, längenrichtige und absolut waagerechte Fixierung dieser Kopfplatte, Einstellen der Auflagekraft und der Antiskating-Kraft. Wer möchte, bekommt den Avid Sequel SP vom Vertrieb schon vormontiert geliefert, der restliche Aufbau ist mit der Bedienungsanleitung wirklich auch für Ungeübtere gut zu bewältigen, sofern man über Englisch-Kenntnisse verfügt. Für die Einstellarbeiten darf man bei dieser Preisliga aber gerne den Händler konsultieren und in Anspruch nehmen, zumal der Plattenspieler ja auch mit einem anderen Tonarm und einem alternativen System bestückt werden kann. Der Avid Sequel SP an sich besteht allein aus dem Laufwerk – also: Außengehäuse, Subchassis, Motor samt Stromversorgung und Plattenteller samt Lager. Apropos Lager: Hier ist beim Zusammenbau Obacht geboten, wenn man die Hülse überstülpt. Der Saphir im Buchsenboden ist schlagempfindlich, wer die Hülse einfach auf die Spindel fallen lässt, zersplittert mal eben 150 Euro. Bei der Aufstellung des Avid Sequel SP hat man durch das Subchassis-Prinzip mit seiner exzellenten Entkopplung viele Freiheiten: Es reicht eigentlich eine ebene, stabile Fläche. Wer aber noch die letzten Prozent herausholen will, ist mit einem Audio-Rack oder einer eigenen Wandhalterung sicher gut beraten. So oder so: Das Netzteil sollte ein wenig Platz um sich haben, da das Metallgehäuse der Stromversorgung zur Wärmeableitung genutzt wird.

Der Avid Sequel ist für Neun-Zoll-Tonarme ausgelegt, die Basis für Modelle des renommierten britischen Herstellers SME vorgefräst – und dessen-Arm SME 309 adelt unser Testmodell. Als Tonabnehmer ist unter die Headshell das Nagaoka MP-150 geschraubt.

Nun noch die Verkabelung: Zur Stromversorgung hin bietet das lange Kabel Flexibilität, zum Verstärker hin ist man mit der 110 Zentimeter messenden Signalleitung ebenfalls ziemlich frei. Sehr gut: Zur etwaigen Rettung des Kabels ist die Grundplatte des Avid Sequel SP mit einer Zugentlastung ausgerüstet. Beim Signalstrang kommt ein edles Kabel zum Zuge, das van den Hul D-501 Hybrid. Um Brummen zu verhindern, ist das Kabel mit gleich drei Erdungsleitungen ausgestattet: Eine Erdung begleitet das Kabel über seinen gesamten Weg vom Plattenspieler zum Verstärker, zwei weitere sind mit den verstärkerseitigen Cinch-Steckern verbunden. Mehr Erdung geht nicht. Kommen wir zum Aufziehen des Doppelriemens, das ist ein wenig Filigranarbeit. Die beiden O-Ringe werden über die erhabene innere Scheibe der Plattenteller-Unterseite gelegt und dann über einen steckbaren Führungsstift am Rand des Tellers gespannt. Nun wird der Teller sanft auf die Aufnahme gelegt, und zwar und so, dass sich der Führungsstift des Plattenspielers zwischen Motorpulley und der Federaufnahme vorne links befindet. Jetzt kommt der anspruchsvolle Part: Der Teller muss ein wenig gedreht werden, bis die beiden Riemen in den zwei Nuten des Antriebsrads liegen. Hier ist mitunter ein wenig händische Nachhilfe geboten – ohne dass der Riemen vom Plattenteller abrutscht. Wenn’s geklappt hat: Stift abziehen. Wenn’s nicht geglückt ist: zurück auf Los. Nach zwei „Ehrenrunden“ haben wir es geschafft, nun kommt das Vinyl auf den Teller und wird mit der Klemme ordentlich fixiert. Die Platte bitte vor dem Abspielen von etwaigem Staub reinigen, auch die Plattenspielernadel dankt einem die Befreiung von Flusen und Fusseln. Die dafür geeigneten Bürsten und Reinigungsflüssigkeiten gibt’s beim Fachhändler oder in Online-Shops, etwa bei Protected, hier bekommt man sämtliches Zubehör für HiFi und Heimkino.

Die Unterseite des Plattentellers: Hier werden die beiden Rundriemen aufgespannt. Der zwischenzeitlich eingesetzte silberne Führungsstift hilft, die Riemen nun auch über das Antriebsrad des Motors zu lupfen.

So klingt der Avid Sequel SP

Wir haben den Avid Sequel SP an einen würdigen Spielpartner angeschlossen, den Gold Note IS-1000 mit seinem dedizierten, exquisiten Phono-Vorverstärker. Als Schallwandler wirken die kraftvollen Canton Vento 890.2 – und die erste Musik, die wir auflegen ist Tom Pettys LP „Highway Companion“ – und hier den Opener von Seite eins: „Saving Grace“. Ein grandioser Song, der uns gleich mit den ersten Tönen fesselt: Was für eine tolle, crispe Crunch-Gitarre! Tom Petty stoppt jeden Saiten-Anschlag sofort wieder mit dem Ballen seiner rechten Hand ab, dieses charakteristische Palm Mute-Geräusch besitzt eine derartige Präsenz, dass wir sofort den Kopf in die Mitte richten: Etwa ein Meter vor den Boxen scheint Petty mit seiner Gitarre leibhaftig zu stehen! Eine exzellent gelungene plastische Illusion! Die Wiedergabe seines Gesang ist nicht weniger beeindruckend: Pettys leicht nasales und brüchiges Organ war nie der pure Wohlklang, aber seine Stimme ist immer charakteristisch und charismatisch, und da er jetzt ja direkt vor uns steht und sich zweifelsfrei an uns wendet, können wir gar nicht anders: Wir folgen fasziniert seinem erzählten amerikanischen Road-Trip auf der Suche nach Erlösung. Das nun folgenden Händeklatschen rechts hinten eröffnen wunderbar die räumliche Tiefe dieser Produktion – aber richtig ins Staunen versetzt uns der Einsatz der kompletten Band: Was für ein Druck vom Schlagzeug, was für ein Schub vom Bass! Der gerade noch so staubtrockene Track hat auf einmal eine fulminante Fülle und Opulenz! Trotz dieses Schubs hat der Avid Sequel SP alles unter Kontrolle, das zeigt sich auch bei späteren Dynamiksprüngen.

Generell lässt sich dieser Plattenspieler nicht aus der Ruhe bringen – auch nicht durch äußere äußeren Vibrationen, selbst durch deutliche Anstöße. Was wir in unserer obigen Video-Preview schon demonstriert haben, hält auch der akustischen Überprüfung stand. Wir legen Musik von einem Klangzauberer auf: Das Album „Up The Downstair“ von Porcupine Tree. Steven Wilson ist der Kopf dieser Prog-Rock-Band – als Sänger und Multi-Instrumentalist, aber ebenso als Mann an den Knöpfen und Reglern. Wilsons Produktionen sind klanglich schlicht premium. Wir wählen von der LP das epische Elf-Minuten-Opus „Burning Sky“ – und schweben mit einem Mal in Wilsons Klangkosmos. Der besteht aus rockigen Episoden, die aber immer wieder von ätherischen Keyboard-Passagen und Geräuscheinspielungen eingeleitet, unterbrochen und überlagert werden. Wir testen nun an verschiedensten Stellen des Songs, wie der Avid Sequel SP auf Berührung und Bewegung des Subchassis reagiert – mensch, bleibt der unbeeindruckt! Selbst größere Auslenkungen gleicht er aus, ohne das die Klangkontinuität und -qualität leidet: Die Nadel bleibt stoisch in der Rille. Ohne Anstöße können wir dann einfach die Gelassenheit genießen, mit der der Avid Sequel SP die Musik aus dieser Rille holt. Der Klang ist frei von jeglicher Härte oder Harschheit, rund, warm, klar und voll – und wir erleben eine Wiedergabe, die unabhängig vom aktuellen musikalischen Geschehen mit großer Entspannung und Ruhe vonstatten geht. Grandios! Das ist eine gute Nachricht für alle, die das Gefühl haben, dass selbst ihre guten Platten zu stark knistern und rauschen, dass das Klangbild zu dünn ist oder dass die gesamte Wiedergabe von einer gewissen Getriebenheit und Anspannung geprägt ist: Es geht auch ganz anders!

Federn sorgen für die vertikale Lagerung, gegen seitliche Bewegungen hingegen wirken drei Gummiringe, sie halten das Subchassis in Position.

Uns treibt nun die Neugier: Was passiert, wenn wir mal die Gummis reduzieren? Als erstes nehmen wir die O-Ringe ab, die das Subchassis in Position halten und seitliche Bewegungen vermeiden sollen. Subchassis ohne eine solche Stabilisierung stehen im Ruf, aufgrund dieser schwimmenden Lagerung ein schwammigeres Klangbild zu liefern. Und wirklich: Die Fokussierung, die Präzision und Klarheit und damit die Präsenz der Musik ist nun merklich geringer! Das hätten wir in diesem Deutlichkeit nicht erwartet. Also: Halteringe wieder drauf. Was passiert nun, wenn wir einen der beiden Antriebsriemen abnehmen? Dadurch verändert sich ja das Kräfteverhältnis: Die Zugkraft wird geringer, dadurch sinkt die Belastung der Motorachse. Wir testen die Auswirkung mit anderer Musik: mit der Sechsten Sinfonie von Gustav Mahler in der Aufnahme mit dem Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks unter Rafael Kubelik, aufgenommen 1968, wieder neu aufgelegt von dem audiophilen Label audite. Mit zwei Riemen erleben wir eine packende Darbietung mit einem wunderbar gestaffelten Orchester. Es hat viel Raumtiefe, ist transparent abgebildet und hat bei den vielfachen Tempo- und Dynamik-Steigerungen im eröffnenden „Allegro energico“ ordentlich Schmackes – Wumms wäre bei dieser eher schlanken Aufnahme doch übertrieben. Nehmen wir einen Riemen ab, ist der Schmackes doch eine Nuance geringer, das gesamte Orchester hat ein wenig an Volumen eingebüßt, gerade in den Bass-Registern. Erstaunlich! Auch beim Quercheck mit den anderen gehörten Langspielplatten bestätigt sich dieser Eindruck: Das Optimum an Bass und Dynamik erreichen wir mit zwei Riemen – so wird auch bei Tom Petty der grandiose Einstige der gesamten Band wieder zu diesem herrlichen Erlebnis, das uns beim ersten Mal überrascht hat – und nun für Gänsehaut sorgt.

Der Avid Sequel SP ist ein wohnzimmerfreundlicher Plattenspieler: Sein Subchassis ermöglicht eine unkomplizierte Aufstellung, durch die langen Kabel kann das Netzteil auch weniger präsent positioniert werden.

Fazit

Der Avid Sequel SP zeigt, wie gut ein Subchassis-Laufwerk sein kann: Er glänzt mit herausragender Transparenz und Klarheit, mit herrlicher Dynamik und Sensibilität, mit außerordentlicher Ruhe und Kraft in der Darstellung. Für diese Exzellenz sorgt neben der amtlichen Drei-Punkt-Federlagerung mit seitlicher Stabilisierung ein aufwändiges, extrem reibungsarmes Inverslager, ein ausgelagerter kraftvoller Motor, der den Plattenteller durch eine externe Spannungsversorgung samt Drehzahlsteuerung exakt und stabil antreibt, und ebenso eine Kraftübertragung durch gleich zwei Antriebsriemen. Der Avid Sequel SP ist dabei von unten bis oben auf Resonanz- und Schwingungsarmut getrimmt, die Plattenklemme ist dabei die sichtbare Krönung. Das Laufwerk wird bei unserem Testmodell durch einen großartigen Tonarm, den SME 309, und ein sehr gutes Abtastsystem, das Nagaoka MP-150, geadelt. Diese Bestückung ist kein Muss, auch mit anderen passenden Kombinationen wird der Avid Sequel SP für das sorgen, worum sich doch alles dreht: Spaß an der Musik durch eine herausragende Vinyl-Wiedergabe.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: angemessen

94 %

92 %

90 %

180328.Avid-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Avid
Sequel SP
Produktkategorie:Plattenspieler
Preis:Testmodell-Ausstattung:
- Avid Sequel SP: 8.900,00 Euro
- SME 309: auf Anfrage
- Nagaoka MP-150: 379,00 Euro
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:IDC Klaassen, Lünen
Tel.: +49 231 / 9 86 02 85
www.idc-klaassen.com
Abmessungen (HBT):- Laufwerk (Aufstellfläche): 375 x 325 mm (B x T)
- Laufwerk (über alles): 205 x 425 x 370 mm
- Netzteil: 95 x 250 x 215 mm
Gewicht:- Teller: 6,7 kg
- Laufwerk komplett: 12,3 kg
- Netzteil: 3,5 kg
Prinzip:- Laufwerk: Subchassis-Prinzip (Drei-Punkt-Federlagerung)
- Lager: Inverslager (Spindel: Edelstahl, Lagerdorn: Wolframcarbit / Saphir)
- Anrtrieb: Riemenantrieb (Doppelriemen)
Tonarmbasis:standardgefräst für SME (Adapter auf Bestellung)
Tonarm (optional):SME 309 oder anderer 9-Zoll-Tonarm
Tonabnehmer (optional):- Nagaoka MP-150 o.a.
Geschwindigkeiten:33 ⅓ und 45 UpM
Lieferumfang:- Avid Sequel SP
- externes Netzteil inklusive Steuerelektronik
- Netzkabel (1,40 m)
- Signalkabel (DIN-Stecker, 1,10 m)
- 2 Antriebsriemen, rund
- 3 Fixierungsringe
- Korkmatte (fest mit dem Plattenteller verbunden)
- Plattenklemme
- Bedienungsanleitung (Englisch)
Besonderes:- exzellenter Klang
- leichte Anmutung
- ausgezeichnete Verarbeitung
- aufwändiges Motorkonzept mit externem Netzteil und kalibrierbarer Geschwindigkeitssteuerung
- Doppelriemen-Antrieb
- höhenverstellbare Füße für den Niveauausgleich
- Tonarmbasis standardgefräst für SME (Adapter auf Bestellung)
- Plattenspieler ab Werk vormontiert
- passende Abdeckungen als Zubehör erhältlich
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungangemessen

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Q Acoustics 3010 – zeitlos, hochwertig, kompakt & echte Spaßmacher

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Wer wenig Raum zu Verfügung hat oder nicht bereit ist seiner Musikanlage viel Platz einzuräumen, für den bietet sich der Einsatz kompakter Regallautsprecher in besonderer Weise an. Die kleinsten unter den „richtigen“ Schallwandlern klingen in der Regel auch deutlich besser als ihre WLAN- oder Bluetooth-Pendanten. Damit sind sie die erste Wahl für anspruchsvolle HiFi-Einsteiger. Dass man sich diesbezüglich auch in finanzieller Hinsicht nicht übernehmen muss, zeigt Q Acoustics mit seiner zierlichen 3010.

Gerade einmal 23,5 Zentimeter hoch aber trotzdem erwachsen bestückt: die Q Acoustics 3010.

Eines ist uns in unseren bisherigen Tests gleich aufgefallen: Der britische Hersteller Q Acoustics ist erfrischend anders als die Konkurrenz, was vermutlich einer der Gründe ist, weshalb man die HiFi-Branche in den vergangenen 12 Jahren von hinten aufgerollt hat. Im Jahre 2006 gegründet, stellt Q Acoustics heute ein modernes Unternehmen dar. Eines, das nicht von anspruchsvollsten HiFi-Enthusiasten gegründet wurde, denen nichts in der HiFi-Welt gut genug klang, sondern von musikbegeisterten Geschäftsleuten. Ihr Ziel war jedoch keineswegs niedriger gesteckt als das der Enthusiasten. Zwar ging es von Anfang an nicht darum den besten Schallwandler der Welt zu bauen, sondern schlicht darum die besten Lautsprecher ihrer jeweiligen Klasse zu entwickeln. Lautsprecher, die hervorragend klingen, dabei aber bezahlbar bleiben und damit der breiten Masse zugänglich werden. Ein fast schon bescheidenes Ziel, nicht wahr? Nicht unbedingt, ein großer Vorteil dieser Vorgehensweise ist nämlich, dass die Engländer aktuellen Trends und Entwicklungen unvoreingenommen begegnen, ohne zuerst auf ideologische Vorbelastungen oder alte Strukturen Rücksicht nehmen zu müssen. Die handwerkliche Arbeit ist bei Q Acoustics übrigens keinesfalls schlechter als die alter Traditionsunternehmen, selbstverständlich kümmern sich auch bei Q Acoustics Profis um die Entwicklung, Fertigung und insbesondere natürlich auch um den Vertrieb der eigenen Produkte. So überrascht es auch nicht, dass Lautsprecher der jungen Marke, die hierzulande sogar erst seit vier Jahren so richtig aktiv ist, mittlerweile in tausenden Wohnungen in Europa und der ganzen Welt zu finden sind.

Sorgfältiges Design – innen und außen

Die kompakte Q Acoustics 3010 ist der kleinste klassische Lautsprecher der 3000er-Serie. Klein bedeutet im Fall der 3010 tatsächlich kompakt, mit 23 x 20 x 15 Zentimetern passt die kleine Zwei-Wege-Box in jede Wohnung und in jedes Regal. Dabei muss man sie gar nicht unbedingt in einem Regal verstecken: Ich würde eher empfehlen, die kleine 3010 selbstbewusst zu präsentieren, auch wenn Sie sonst vielleicht nicht so viel mit Technik oder HiFi am Hut haben. Die kleinen Lautsprecher sind wirklich schick. Aus allen Blickrichtungen sind die Seitenverhältnisse und Proportionen stimmig, sie erinnern an einen klassischen Lautsprecher – ohne dabei altbacken zu wirken. Schlichte, langweilige oder eckige Kisten sind sie jedoch nicht. Im Gegenteil, die Übergänge der Seitenwänden zum Boden und zur Oberseite zeigen sich großzügig gerundet, das gibt dem Lautsprecher eine elegante und moderne Erscheinung. Unterstrichen wird dieser Eindruck von den magnetisch befestigten Membranabdeckungen, sie sind übrigens ein gutes Stück kleiner als die Schallwand. Eine gute Lösung, so verschwindet die Technik aus dem Blickfeld, während das im unteren Gehäuseabteil platzierte Q-Acoustics-Logo weiterhin angemessen in Szene gesetzt wird. Nebenbei bildet die mattschwarze Stoffbespannung einen schönen Kontrast zur anthrazitfarbenen Front, die sich ihrerseits wiederum gelungen vom mattschwarzen Gehäuse abhebt. Wem das Farbdesign nicht zusagt, für den hält Q Acoustics alternativ drei weitere Varianten zur Auswahl bereit: Hochglanz-Schwarz, Hochglanz-Weiß und Walnuss. Mein Favorit ist die vorliegende Variante mit dem Namen „Graphit“.
Um dem Einsatzzweck Rechnung zu tragen, ist der Korpus im Innern mit Streben verstärkt. So wird eine maximale Festigkeit gewährleistet und Gehäusevibrationen vorgebeugt. Das wiederum sorgt für optimale Arbeitsbedingung der Chassis.

Die 3010er ist mit einem 25-Millimeter-Hochtöner und einem 100er Tiefmitteltöner ausgestattet.

Technik hat die 3010 auch zu bieten

Die Chassis der 3010, auch Treiber genannt, verstecken sich unter besagten Abdeckungen. Selbstverständlich sind auch sie sorgfältig in das Design des Lautsprechers integriert und besorgen die Wandlung elektrischer Signale in hörbaren Schall. Natürlich sind beide Schallwandler, gemeint sind der kleine Hochtöner und der größere Tief-/Mitteltöner, ohne sichtbare Verschraubungen in die Front des Gehäuses eingelassen. Keine Spur von störenden Schraubenköpfen etc. Eingefasst werden sie von breiten schwarzen Ringen, wobei sich der Hoch- und Tieftonring leicht überschneiden und damit eine optische Verbindung herstellen. Ein Design, das den Lautsprechern einen funktionalen, modernen und gleichzeitig professionellen, technischen Look verleiht, der mich unweigerlich an Tonstudios denken lässt. Damit der Klang hält, was die Optik der Lautsprecher verspricht, sind beide Chassis von modernster Bauart. Für eine impulstreue Wiedergabe besteht die Membran des fast schon zierlichen, 100 Millimeter durchmessenden Tiefmitteltöners aus einem Gemisch aus Papier- und Aramidfasern. Eine Kombination, die für hohe Stabilität sorgt, zugleich aber auch ein extrem niedriges Gewicht aufweist. So hat der Magnetantrieb leichtes Spiel die beschriebene Membran auszulenken und so hörbaren Schall zu erzeugen. „Beatmet“ wird der Tieftöner durch die rückseitig platzierte Bassreflexöffnung. Über sie addiert sich ein Teil der Tieftonenergie zum Hörschall, die ansonsten im Innern des Gehäuses verblieben wäre. Clever, so kann auch bei kleinen Gehäuseabmessungen eine tiefreichende Bassperformance realisiert werden. Der Hochtöner ist mit seinen 25 Millimetern Durchmesser verhältnismäßig groß. Das liegt an der besonderen Bauform, beim Tweeter handelt es sich nämlich weder um eine Kalotte, noch um einen Ringradiator. Das „High Frequency De-Cupler“ getaufte Chassis verbindet stattdessen die Vorteile beider Bauformen. Das soll für eine präzise und detaillierte, zugleich aber auch ausgewogene Wiedergabe sorgen. Zum gleichen Zweck wurde der Hochtöner auch vom Rest des Gehäuses entkoppelt, diese Konstruktion hält tieffrequente Schwingungen des Tieftonchassis ab und bietet dem Hochtöner optimale Arbeitsbedingungen. Um beide mit entsprechenden Signalen zu versorgen, befindet sich auf der Rückseite des Lautsprechers ein solides Anschlussterminal mit eigenwilliger Geometrie: Die beiden Schraubklemmen des großzügig dimensionierten Kontaktfelds stehen sich gegenüber, statt wie üblich nebeneinander positioniert zu sein. Dadurch stehen weder Anschlussterminal noch Schraubklemmen nach hinten über, sondern enden bündig mit dem Gehäuse. So ist der Lautsprecher tatsächlich aus allen Richtungen eine ansehnliche Erscheinung.

Clever gelöst: das rückseitig platzierte Anschlussfeld ist mit massiven Schraubklemmen bestückt, die seitlich in die dafür vorgesehene Vertiefung eingelassen wurden.

Feintuning für besten Klang

Guter Sound hat mehrere Komponenten. Neben der Auswahl der neuen Lautsprecher ist deren Aufstellung entscheidend für ein gelungenes Klangerlebnis. Als Wandler elektrischer in mechanische Energie stellen Lautsprecher ein zentrales und besonders anspruchsvolles Glied der HiFi-Kette dar. Ihrer Aufstellung sollte man daher etwas Sorgfalt zukommen lassen. Bei der Positionierung kann man sich an die Anleitung der Q Acoustics 3010 halten, auch hieran haben die Entwickler gedacht. Für die kleine 3010, wie auch für die bereits von uns getestete 3020, wird eine Befestigung an der Wand oder auf passenden Lautsprecherständern empfohlen. Der Hochtöner sollte sich dabei etwa auf Ohrhöhe des Zuhörers befinden, der Abstand zur Rückwand mindestens 20 Zentimeter betragen. Da letzteres bei der Wandmontage und meist auch bei der Regalaufstellung nicht möglich ist, liegen den Lautsprechern Schaumstoffstöpsel bei, mit denen die Bassreflexöffnungen auf der Rückseite verschlossen werden können. So wird eventuelles Dröhnen des Basses verhindert. Der Abstand zu den Seitenwänden darf gern etwas größer ausfallen, das verleiht dem Klang ein bisschen mehr Räumlichkeit. Diese wird durch die leichte Ausrichtung auf den Hörplatz nochmals unterstützt. Alles in allem sollten Lautsprecher und Referenzplatz am Ende ein etwa gleichseitiges Dreieck bilden, so wird der beste Stereo-Klang erzielt. Aber auch hier gilt selbstverständlich, dass erlaubt ist, was gefällt – beziehungsweise was in den eigenen Räumlichkeiten möglich ist. Fehlt also noch der Anschluss an einen passenden Verstärker, in unserem Fall an einen kompakten Marantz Lifestyle AV-Receiver. Auch darauf geht die Bedienungsanleitung der Lautsprecher ein, so dass dieser einfache Schritt ebenfalls schnell erledigt ist und dem Hörvergnügen nun nichts mehr im Wege steht.

Die 3010er lassen sich wahlweise an der Wand, auf dem Lowboard oder auf entsprechenden Lautsprecherständern platzieren.

Zubehörtipp

Die Einhaltung sämtlicher Grundprinzipien beim Lautsprecherbau und der Einsatz hochwertigster Materialien, das sind die obersten Prinzipien, nach denen Q Acoustics-Produkte entwickelt und produziert werden. Vorgaben, die im gleichem Umfanng für die eingesetzte Innenverkabelung gelten. Mit dem Zubehörspezialisten QED hat Q Acoustics einen Partner gefunden, dessen Signalleiter den hohen hohen Eigenansprüchen genügen und die das Privileg genießen in der 3000er-Serie und andern Schallwandlern der Briten eingesetzt zu werden. Um dem 3010ern die beste Klangperformance zu entlocken, empfiehlt Q Acoustics seine Boxen mittels QED-Kabel mit dem vorhandenen Verstärker/Receiver zu verbinden. Planen Sie deshalb unbedingt ein paar Euro für passendes Zubehör ein. Dass das nicht zwingend teuer sein muss, beweist das in unserem Test genutzte QED XT 25, welches bereits für 9,90 Euro pro Meter zu haben ist, sich flexibel verlegen lässt und klanglich neutral auftritt.

Das QED XT 25 zeigte sich in unserem Test für den Signaltransfer zur 3010 verantwortlich.

Überraschung gelungen

Schon beim ersten Anspielen der kompakten 3010 ist mir – das ist tatsächlich nicht übertrieben – der Unterkiefer runtergeklappt. Spielt Musik, machen die winzigen Lautsprecher ihre Größe im Nu vergessen und lassen den Hörer in erstklassigem Sound baden. Angespornt von den ersten Tönen habe ich dann meine Test-Playlist mit eigentlich schon längst ausgenudelten Vorführ-Klassikern durchlaufen lassen und das eine oder andere Mal gestaunt. So breiten die Q Acoustics 3010 das eigentlich völlig zu Unrecht zum HiFi-Anlagen-Vorführer degradierte „No Sanctuary Here“ von Chris Jones sofort glasklar und raumfüllend auf einem üppigen Bassfundament auf. Während der brillante und detaillierte Klang für solch kompakte Lautsprecher noch irgendwie üblich ist, überraschen die 3010 durch sauber geführte Bassläufe, die auch größeren Lautsprechern gut stehen würde. Bei der Reproduktion tiefer Frequenzen ist Membranfläche und Gehäusevolumen eigentlich durch nichts zu ersetzen, die Q Acoustics 3010 scheint sich an der begrenzten Fläche und des damit einhergehenden niedrigen Volumens allerdings nicht besonders zu stören. Die 3010 spielt einfach.

Obwohl gerade einmal knapp 10 Zentimeter durchmessend, sorgte das Tief-/Mittelton-Chassis der 3010er für unerwarteten Tiefgang.

Ebenso gut schlagen sich die zeitlos gestylten Kompaktlinge aus Großbritannien anschließend in der Reproduktion des vermutlich weniger bekannten aber nicht weniger großartigen Songs „I´m Free Now“ von Morphine. Einem Trio mit ungewöhnlicher Besetzung, neben Gesang und Schlagzeug spielten die Bandmitglieder hier einen zweiseitigen Bass und ein Saxophon als Melodie-Instrumente. Dabei herausgekommen ist ein eigenständiger und unverwechselbarer Sound – und genau den wissen die kompakten Lautsprecher hervorragend in den Raum zu liefern. Es gelingt ihnen sofort, die melancholische Stimmung der Band in den Hörraum zu transportieren, zugleich aber auch durch erstklassige Klangeigenschaften zu überzeugen und mir ein ungeahntes Musikerlebnis zu verschaffen. Dabei erschaffen die 3010er auch jetzt ein erstaunlich voluminöses Fundament, auf das der natürlich wirkende Gesang gebaut wird, während das Saxophon frei durch den Raum zu fliegen scheint. So macht das zuhören wirklich Spaß. Bei hoher Lautstärke fällt mir im folgenden Dire-Straits-Klassiker „Money For Nothing“ dann die Leadgitarre auf, die vielleicht etwas harscher klingt als gewohnt. In Anbetracht des mittlerweile aber wirklich sehr hohen Lautstärkepegels geht eine solch kleine Unsauberkeit aber durchaus in Ordnung. Überhaupt machen die Q Acoustics einen erstaunlich soliden Eindruck bei höheren Lautstärken. Zwar arbeitet die Tieftonmembran hier sicht- und fühlbar, vermittelt zugleich aber nicht den Eindruck sich leicht in Bedrängnis bringen zu lassen. Etwas gediegener geht es anschließend mit „Rolling In The Deep“ vom phantastischen Adele Live-Album aus der Royal Albert Hall weiter. Eine Platte, die beeindruckend lebendig produziert wurde und jede Menge Emotionen der Sängerin und des Publikums einfängt. Eben diese Emotionen bringt die 3010 wenig später absolut glaubhaft in den Hörraum und lässt mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. Einerseits freue ich mich, dass dieses hervorragende Konzert konserviert wurde, andererseits hätte ich es wirklich gern live in der legendären Albert Hall erlebt.

Das Schmuckstück der 3000er-Serie, der sogenannte De-Couopler-Hochtöner, Selbstverständlich kommt dieser auch in der 3010 zum Einsatz.

Fazit

Mit der 3010 ist dem jungen Britischen Hersteller Q Acoustics ein großer Wurf gelungen. Der kompakte Zwei-Wege-Lautsprecher wirkt schick, modern und hochwertig und ist für 149 Euro auch noch überraschend preisgünstig. Trotz ihrer zierlichen Abmessungen klingen die 3010er zudem erstaunlich erwachsen. Fein aufgelöst und dynamisch zeigen sie sich selbst bei bassintensiver Musik nicht überfordert. Im Gegenteil, die Q Acoustics sind durchaus in der Lage jede Menge Emotionen in den Hörraum zu bringen. Allein schon deshalb macht die 3010 enorm viel Spaß und wird zur heissen Empfehlung für den Einsatz in kleineren Hörräumen.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

97 %

94 %

90 %

180401.Q Acoustics-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Q Acoustics
3010
Produktkategorie:Regallautsprecher
Preis:298 Euro / Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Hochglanz weiß
- Hochglanz schwarz
- Walnuss
- Graphit
Vertrieb:IDC Klaassen, Lünen
Tel.: 0231 / 9 86 02 85
www.idc-klaassen.com
Abmessungen (HBT):235 x 200 x 150 mm
Gewicht:3,6 Kg/Stück
Prinzip:2-Wege-Reflexgehäuse
Hochtöner:25 mm
Tieftöner:100 mm
Frequenzbereich:68 Hz - 22 kHz
Übergangsfrequenz:2,8 kHz
Empfindlichkeit:86 dB
Lieferumfang:- 1 Paar 3010
- magnetisch gehaltene Gewebeabdeckungen
- Gummifüßchen
- Baumwollhandschuhe
- Bassreflexverschlüsse (Schaumstoff)
- Anleitung
Besonderes:- Hochglanz-Lackierung (wahlweise)
- hohe Grundtondynamik
- griffiger Grundton
- ausgewogene Hoch-/Mitteltonsektion
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Netzwerklautsprecher Bluesound Pulse Mini – Komplett-kompakte HiRes-Anlage

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Größe Töne: Der Streaming- und Multiroom-Spezialist Bluesound preist seinen handlichen Pulse Mini als vollwertige All-In-One-Streaming-Lösung, quasi als klangstarke Kompaktanlage des 21. Jahrhunderts. Dafür bietet der aktive Stereo-Netzwerklautsprecher ein komplettes 2.1-Lautsprechersystem und ermöglicht die Musikübertragung in HiRes-Qualität. Klingt gut – aber wie gut klingt es wirklich?

Der Bluesound Pulse Mini ist ein Netzwerk-Lautsprecher, dahinter steckt aber ein All-In-One-System.

Bluesound? Die Marke ist relativ neu auf Markt, dahinter stecken aber der renommierte Edel-Elektronik-Hersteller NAD und der ebenso traditionsreiche Schallwandler-Spezialist PSB. Bluesound versteht sich als „Team von Audiophilen, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Traum vom digitalen und drahtlosen HiFi wahr werden zu lassen“. Klangqualität ist also ein Kern-Kriterium, auch bei den streamingfähigen Netzwerklautsprechern. Hier setzt Bluesound auf File-Qualitäten, die über MP3 und Co. oder über den CD-Standard hinausgehen und bis zur Hi-Res-Güte 192 Kilohertz/24 Bit reichen. Das ist natürlich ein Frontalangriff auf den Platzhirsch Sonos und dessen Philosophie der Marktrelevanz: Guten Klang wollen und kriegen alle, das Thema HiRes treibt aber nur die wenigsten um und ist deswegen lässlich; Komfort, Kompatibilität und Stabilität des Systems sind dem typischen Kunden wichtiger. Bluesound hingegen will hier Überzeugungsarbeit leisten: Für den Genuss hochauflösender Files müsse man kein Audiophiler sein, aber man könne vielleicht zu einem werden, wenn man einmal den Unterschied erlebt hat – etwa mit dem Bluesound Pulse Mini.

Cleveres Design: Durch die Verjüngung der Wangen wirkt der Bluesound Pulse Mini vor vorne noch schlanker, als er eh schon ist.

Wohnraumfreundlicher Platzsparer

Die Qualitätsoffensive führt Bluesound nun also mit einem Klangquader, der kaum die Größe eines Schuhkartons hat und sich zudem hinten noch verjüngt. Das ergibt eine interessante Geometrie, zu der sich eine sehr geschmeidige Gestaltung gesellt: Die Stirnseite und die Wangen sind sanft gerundet. Das verleiht dem Bluesound Pulse Mini eine Eleganz, die ihn im Verbund mit der geringen Größe zu einem wohnraumfreundlichen Platzsparer macht. Die matte, gummierte Oberfläche des Gehäuses sorgt dabei für einen modernen Touch, und mit den Varianten Schwarz und Weiß passt der Bluesound Pulse Mini eigentlich in jedes Wohnambiente. Sehr praktisch ist die Griffmulde auf der Oberseite. So wird der Bluesound Pulse Mini portabel, das erleichtert die Handhabung ungemein. Wer nun mal unter das Gerät schaut, entdeckt zudem zwei Gewindebuchsen, mit ihrer Hilfe kann der Lautsprecher also auch an die Wand montiert werden. Die gesamte Formung des Bluesound Pulse Mini ist aber nicht allein der Ästhetik und der Praktikabilität geschuldet, sondern auch dem Sound: Das Kammer-Design des Gehäuses sorgt unter mithilfe einer Soundprozessor-Steuerung dafür, dass der linke und der rechte Kanal eine gemeinsame Bassreflexöffnung nutzen können. Die sehen wir auf der Rückseite, der Zweck einer solchen Konstruktion ist die Bassabstimmung: So lässt sich auch mit kleineren Gehäusen ein etwas kräftigeren Bass erreichen.

Unter der rückseitigen Bassreflex-Öffnung liegen die physikalischen Ein- und Ausgänge: Ethernet (LAN), USB, Kombi-Miniklinkenbuchse für digitale optische Signale oder analoge Line-Signale sowie der Kopfhörerausgang. Die anderen beiden Buchsen dienen ausschließlich Servicezwecken wie Software-Updates.

Echtes Stereo mit 2.1-Lautsprechersystem

Für diesen Bass verfügt der Bluesound Pulse Mini über einen eigenen Treiber, dessen Membran einen respektablen Durchmesser von knapp neun Zentimetern aufweist. Er unterstützt zwei Fünf-Zentimeter-Breitbandchassis, die den gesamten Höhen- und Mittenbereich übernehmen. Damit haben wir in einem Gehäuse ein waschechtes 2.1-Stereo-Lautsprechersystem. Das ist eine sehr sinnvolle Lösung, die von etlichen HiFi-Hörern auch mit diskreten Einzelboxen praktiziert wird: Zwei kleine Satelliten und ein Subwoofer für den Tiefton sorgen im Verbund für die Raumbeschallung. Beim Bluesound Pulse Mini ist nun auch gleich der Verstärker integriert – besser: die Verstärker, denn hier arbeitet ein Tri-Amping-System inklusive Digitalem Soundprozessor (DSP). Es sorgt mit ausgewiesenen 60 Watt Leistung für ordentlich Power. Wer seine Musik lieber ganz allein und diskret genießen möchte, findet zudem einen Kopfhörer-Ausgang, dem eine eigene Verstärkerstufe vorgeschaltet ist. Prima! Fehlt noch was zur Vollständigkeit? Aber ja: Eine Anlage soll ja auch bedienbar sein. Hierfür bietet der Bluesound Pulse Mini auf seiner Oberseite direkt hinter der Tragemulde einen schwarzen, hochglänzenden Touchscreen. Dieses Bedienfeld ist bündig wie eine Intarsie in die Oberfläche eingelassen und setzt damit die wertige des Lautsprechers Anmutung fort. Statt Knöpfe erwarten fünf beleuchtete Symbole unseren Fingerdruck. Dies ist quasi ein elektronisches Steuerkreuz, in dessen Zentrum die Start/Pause-Funktion steht, während seitlich der Vor- und Rückwärtssprung bewerkstelligt wird und man mit den Plus- und Minus-Arealen die Lautstärke verändern kann. Lautsprecher, Verstärker, Bedienfeld: Damit ist der Bluesound Pulse Mini eine eigenständige Stereo-Anlage. Jetzt brauchen wir nur noch Quellgeräte und Zuspielmöglichkeiten. Was geht in diesem Bereich beim Bluesound Pulse Mini?

Das sensitive Bedienfeld auf der Oberseite bietet die Grundfunktionen des Bluesound Pulse Mini.

Anschlüsse und Schnittstellen für HiRes-Streaming

Wer den Bluesound Pulse Mini umdreht, findet einen übersichtlichen Anschlussbereich. Zur Einspeisung von Musik oder Files aus dem heimischen Netzwerk entdecken wir eine Ethernet-Buchse für die Einbindung per LAN. Das hierfür mitgelieferte Kabel ist mit einer Kürze von 1,50 Metern eher als sympathische Absichtserklärung zu verstehen. Da wählen wir doch gleich die WLAN-Verbindung, der Bluesound Pulse Mini erlaubt nämlich auch kabellos die Musikübertragung in HiRes-Qualität bis zur Güte 192 Kilohertz / 24 Bit. Oder wir klemmen alternativ eine externe Festplatte beziehungsweise einen USB-Stick an, hierfür steht ein USB-A-Port zur Verfügung. Nächste Möglichkeit: Wir versorgen den Bluesound Pulse Mini mit einem digitalen optischen Signal, das geht über eine 3,5 Millimeter-Kombi-Buchse. Mit einem mitgelieferten Adapterstück lässt sich hier ein Toslink-Kabel anschließen. Die Buchse vermag aber noch mehr: Wer hier statt des Toslink-Adapters ein gewöhnliches Audio-Kabel mit kleinem Klinkenstecker einsteckt, kann so sein Smartphone als Analog-Quelle anschließen oder einen anderen analogen Audio-Player. Finale Möglichkeit bei den Schnittstellen ist die Bluetooth-Ankopplung. Hier bietet der Bluesound Pulse Mini mit dem Codec aptX eine klanglich sehr gute Möglichkeit, schnell und unkompliziert Musik zuzufunken – etwa, wenn man sich außerhalb der WLAN-Reichweite befindet.

Der mitgelieferte Toslink/Miniklinke-Adapter macht die Kombi-Buchse zur SPDIF-Schnittstelle für digitale optische Signale.

App für Fernbedienung und Musik-Management, …

Von einem Netzwerk-Lautsprecher erwartet man heute, dass er bequem über eine App bedient werden kann. Hier bietet Bluesound mit BluOS eine ausgereifte Lösung. Die Streaming-Software wurde einst von NAD entwickelt und erprobt, nun profitiert auch Bluesound von diesem Musik-Management. Der zugehörige „BlueOS Controller“ als App ist kostenfrei, es gibt ihn für iOS, Android und Kindle Fire. Mit dieser Applikation haben wir nun zum einen eine bequeme Fernbedienung für die Anlage. Bei Bedarf können wir zudem eine Klangregelung aktivieren, die uns eine Veränderung des Höhen- und des Bassbereichs erlaubt. Ein Leckerbissen ist die Replay Gain-Funktion. Der Sinn ist es, die Stücke einer Playlist in einer einheitliche Lautstärke hören zu können, obwohl die Songs von ganz unterschiedlichen Alben und Produktionen stammen. Replay Gain kann also die nervigen Lautstärkesprünge verhindern. Auch ein generelles Lautstärke-Limit ist festlegbar – aber warum sollte man sich den Spaß nehmen, es mal ordentlich krachen zu lassen? Neben der reinen Gerätebedienung besorgt die Software auch das Musik-Management: Die Inhalte der externen USB-Festplatte oder des NAS-Netzwerkspeichers werden flugs eingelesen, danach lässt sich der Musikbestand wahlweise nach Künstler, Alben, Titel, Genre oder Komponisten sortieren. Zu den Künstlern können Informationen abgerufen werden, hier leitet die App automatisch auf die Internetseite von last.fm weiter. Auch die technischen Informationen, also Fileformat, Abtastrate und Bit-Tiefe, wird auf Wunsch angezeigt.

Mit der ausgereiften BluOS-Software klappt die Einrichtung und Einbindung sofort. So lassen sich im Nu neue Lautsprecher hinzufügen und Lautsprechergruppen für Hifi, Heimkino und Multiroom gründen.

… für Einraum-, Heimkino- oder Multiroom-Betrieb …

Ein wichtiges Feature für die Erweiterung der heimischen Beschallungfinden wir bei den Einstellungen der App: Hier kann man weitere Bluesound-Netzwerklautsprecher einbinden und die Links/Rechts-Kanäle zuordnen. Mit zwei Lautsprechern lässt sich eine Gruppe einrichten. Das bietet im gleichen Raum die Möglichkeit, sie als festes Lautsprecher-Paar zu definieren. Diese größere Stereo-Konfiguration bringt den Klang nochmals auf ein höheres Level. Das Gruppieren bietet aber auch die Möglichkeit, ein Heimkino-Setup zu realisieren oder eine Multiroom-Beschallung mit mehreren Lautsprechern in verschiedenen Räumen aufzubauen – wiederum in HiRes-Qualität. Bluesound hat beim Netzwerken für ein gewisses Maß an Kompatibilität gesorgt: Der Pulse Mini ist ein sogenannter Roon Ready Network Player, er läuft also auch mit der Bediensoftware Roon – wenn man denn im Besitz einer kostenpflichtigen Roon-Benutzerlizenz ist. Außerdem harmoniert der Bluesound Pulse Mini mit den Hausautomatisierungslösungen von Control4, RTI, Crestron und URC.

Der Bluesound Pulse Flex (Preis: 349 Euro) ist eine Möglichkeit, das Bluesound-System zu einer Multiroom-Beschallung auszubauen. Clever: Mit dem optionalen Akku (Preis: 80 Euro) wird der Pulse Flex unabhängig von der Steckdose.

… und für Musik-Streaming über Online-Dienste

Derlei mag für viele Zukunftsmusik sein, darum zurück zu den Möglichkeiten der Gegenwartsmusik: Über die „BlueOS Controller“-App hat man potenziellen Zugang zu einem üppigen Online-Musikangebot. Beim Bluesound Pulse Mini ist schon ein sattes Portfolio an Streaming-Diensten und Internetradio-Stationen vorbereitet. Das Angebot geht dabei weit über die üblichen Verdächtigen hinaus: Neben Spotify, Tidal, Napster, Qobuz und Deezer stoßen wir auf Amazon Music, WiMP, HighResAudio, JUKE, Murfie, HDTracks und KKBox. Eins haben diese Dienste alle gemein: Um sie uneingeschränkt und in voller Qualität nutzen zu können, braucht man einen kostenpflichtigen Account. Darüber hinaus bietet der Bluesound Pulse Mini mit TuneIn Radio, iHeartRadio, Slacker Radio, Calm Radio und Radio Paradise noch fünf bereits integrierte und kostenfrei hörbare Radio-Dienste.

Umfangreiches Angebot: Zahlreiche Musik-Onlinedienste sind schon eingerichtet, wer die entsprechenden Accounts besitzt, hat sie mit wenigen Fingertipps aktiviert. Auch der heimische Musikbestand der Festplatte ist umgehend verfügbar, ebenso schnell sind Zusatzinformationen und Metadaten abrufbar.

Anschließen und Einrichten

Die Inbetriebnahme des Bluesound Pulse Mini ist denkbar einfach. Die dafür notwendigen Schritt gehen sogar ohne Festnetzverbindung per LAN. Wir schließen den Bluesound Pulse Mini an die Steckdose an, finden das Gerät auf dem Tablet unter dem Menüpunkt „WLAN“ sofort als „PULSE MINI-099C“ gelistet, verbinden uns mit diesem Netz, öffnen unseren Standard-Browser, tippen ins Adressfeld „setup.bluesound.com“ – und schon sind wir im Konfigurationsmenü. Hier beginnen wir mit der WLAN-Konfiguration. Wir müssen zu den angezeigten Daten nur noch das Passwort unseres WLAN eingeben – fertig. Der Bluesound Pulse Mini quittiert den Erfolg mit einem Farbwechsel seiner frontseitigen LED von grün nach blau. Im Konfigurationsmenü wird uns direkt der Link zur App präsentiert, den kostenfreien „BlueOS Controller“ holen wir für die für Android_Version aus dem Google Play-Store. Das geht reibungslos, weil wir automatisch wieder mit unserem heimischen Netzwerk verbunden worden sind. Deshalb funktioniert auch das automatisch startende Update der Software anstandslos. Diese Installation ist vorbildlich, auch die später in der App angebotene Möglichkeit, sich bei Problemen sofort auf die Hilfe-Seite im Internet begeben zu können, verdient ein Lob. Die Bluetooth-Einrichtung geht ebenfalls ruck-zuck. Wo andere Geräte erst für die Paarung aktiviert werden müssen, ist der Bluesound Pulse Mini sofort im Tablet unter den verfügbaren Geräten aufgeführt und mit einem Fingertipp gekoppelt. Wir wollen aber Musik in HiRes-Qualität hören und klemmen deshalb nun unsere externe Festplatte per USB an. Respekt: Binnen weniger Minuten hat der Bluesound Pulse Mini sich durch die Dateivielfalt gefressen. Nun kann es also losgehen.

Der Bluesound Pulse Mini ist nicht nur kompakt, sondern durch seine Griffmulde auch portabel.

So klingt der Bluesound Pulse Mini

Wir streamen über den Bluesound Pulse Mini „Liquid Spirit“ von Gregory Porter als FLAC-File in der Qualität 96 Kilohertz/24 Bit. Das klingt schon ohne weiteres Zutun sehr gut! Der Klang wird aber noch konturierter, wenn wir den Bluesound Pulse Mini auf dem Desktop möglichst weit nach nach vorne holen. Dann strahlen die Lautsprecher frei in den Raum, ohne störende Reflexionen von der Regalfläche, auf der diese kompakte Anlage steht. So ist es prima: Obwohl die Lautsprecher nun wirklich nicht riesig sind und doch ziemlich eng beieinandersitzen, baut der Bluesound Pulse Mini eine beachtliche Bühne auf und sorgt für eine schöne Räumlichkeit der Wiedergabe. Vor allem liefert die kleine Anlage einen überraschend voluminösen Sound – holla! Das gelingt bevorzugt auf kurzer Distanz, damit sind alle akustischen Anwendungen vom Küchenbegleitmedium bis zur Nahbeschallung auf der Terasse abgedeckt. Es klappt aber selbst noch in gut zwei bis drei Meter Entfernung, also der typischen HiFi-Strecke, und darüber hinaus. Ein Testgang kreuz und quer durch den Redaktionshörraum bietet auch in den entlegenen Winkeln immer noch ein überraschend gutes Ergebnis. Die Wiedergabe ist schön klar und transparent, das komplexe Bandgefüge, bei dem Schlagzeug, Bass, Klavier, Bläsersektion und eine Percussion-Gruppe Gregory Porter begleiten, erweist sich mit dem Pulse Mini als sehr transparent. Der charismatische Sänger steht mit seiner Stimme klar im Vordergrund, aber das tolle Händeklatschen, das in Hintergrund den Song durchzieht und mitprägt, ist herrlich präsent – wie auch der Kontrabass, bei dem man hört, wie er mit den Fingern gezupft wird. Dieser drahtige, aber trotzdem volle Bass ist richtig beeindruckend wiedergegeben!

Zur Immobilie wird der Lautsprecher hingegen, wenn man die unterseitigen Gewindebuchsen nutzt, um den Bluesound Pulse Mini an der Wand zu befestigen.

Beim Ausprobieren des Bluesound Pulse Mini haben wir die Musik natürlich öfters gestoppt, wir sind auch zu verschiedenen Stellen gesprungen. Hier zeigt sich, dass die Befehle schön zügig befolgt werden: Das System reagiert sofort, das Springen zum nächsten Track ist mit rund zwei Sekunden Zugriffszeit auch richtig gut. Wir haben nun mal die Replay Gain-Funktion aktiviert, deshalb geht der Übergang zur nächsten Musik ohne großen Lautstärkesprung – top! Der Folgetrack ist bei uns „Rock’n’Roll Train“ von AC/DC, diese Hardrock-Walze macht bei hohem Pegel gleich doppelt Spaß, und deshalb geben wir jetzt ordentlich Gas. Schließlich will der Bluesound Pulse Mini ja auch bei satten Lautstärken für souveräne Beschallung sorgen. Das gelingt ihm sehr gut, auch mit reichlich Dezibel röhren die Gitarren der Gebrüder Young crisp und akzentuiert, die Drums behalten ihren satten Punch, ohne dass der fette Bass das Schlagwerk vermatscht. Es zahlt sich übrigens aus, wenn der Bluesound Pulse Mini nicht zu tief steht, sodass die Speaker wirklich die Ohren beschallen und nicht die Knie. Dann bleibt der Klang natürlich, und hat man auch bei Live-Aufnahmen das „Dabei-Feeling“. Das erleben wir bei der Über-Nummer „Fields Of Gold“, Sting hat sie zusammen mit einer erlesenen Band und dem Royal Philharmonic Orchestra in Berlin vor 17.000 Fans gespielt. Deren Begeisterung, das Klatschen und Pfeifen nimmt einen sofort mit, weil der Bluesound Pulse Mini die überragende Qualität der Produktion bravourös transportieren kann. So können wir auch die durchaus klangverwöhnten Kollegen beeindrucken, die gerade nichtsahnend von der Mittagspause zurückkehren – und durch die Bank verblüfft sind, dass dieser volle Sound allein vom Bluesound Pulse Mini kommt.

Macht sich auf jedem Sideboard gut: Der Bluesound Pulse Mini passt besonders in ein modern-nüchternes Ambiente.

Fazit

Die großen Töne sind angebracht: Der Bluesound Pulse Mini funktioniert als vollwertige All-In-One-Streaming-Lösung. Der Netzwerk-Lautsprecher ermöglicht über LAN und WLAN das Musik-Streaming sowie den Multiroom-Betrieb bis zu einer Hi-Res-Güte von 192 Kilohertz/24 Bit, als Quellen akzeptiert er neben Netzwerk-Speicher und USB-Festplatte einen analogen oder einen optisch-digitalen Zuspieler, einen Bluetooth-Player – oder das umfangreiche optionale Angebot an Online-Streaming- und Internetradio-Diensten. Dieses umfangreiche Angebot verwandelt er mit einem 2.1-Stereo-Lautsprechersystem, einem mehrkanaligen 60-Watt-Verstärker samt Kopfhörer-Ausgang und einem Soundprozessor in Wohlklang: Dieser Mini spielt erstaunlich erwachsen, er liefert einen Sound, der klar und präzise ist und mit einem kräftigen Bass aufwartet. Mit der ausgereiften BluOS-Software und der zugehörigen App ist zudem das Einrichten, Einbinden und Bedienen des Geräts sowie das Management der Musik ein Kinderspiel.
So kann eine kleine Kompaktanlage im 21. Jahrhundert aussehen.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1+
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: gut

96 %

99 %

97 %

180404.Bluesound-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Bluesound
Pulse Mini
Produktkategorie:Netzwerklautsprecher / Multiroomlautsprecher
Preis:599,00 Euro
Garantie:1 Jahr
Ausführungen:Weiß, Schwarz
Vertrieb:Dynaudio Germany GmbH, Rosengarten
Tel.: +49 4108 / 41800
www.dynaudio.de
Abmessungen (HBT):155 x 335 x 172 mm

Gewicht:3,6 kg
Treiber:2 x 50 mm (Breitband-Treiber)
1 x 89 mm (Bass-Treiber)
Eingänge/Schnittstellen:1 x LAN (Ethernet, RJ45)
1 x WLAN (802.11 b/g/n, 2,4 GHz/5GHz-Frequenzband)
1 x Bluetooth 4.0/aptX
1 x USB Typ A (für Sticks und Festplatten im FAT32- oder NTFS-Format)
1 x Kombi: digital optisch (Toslink) / analog Line (3,5 mm Klinke)
1 x IR Sensor für Fernbedienung
1 x USB Typ B (nur für Service)
Ausgänge:1 x Kopfhörer (3,5 mm Klinke)
Unterstützte Audio-Formate:WAV, FLAC, AIFF, MQA, MP3, AAC, WMA, OGG, WMA-L, ALAC, OPUS
Maximale Samplingraten/
Auflösungen
192 kHz / 24 bit
Leistung:60 Watt
Frequenzgang:45 Hz - 20 kHz (Herstellerangabe)
Unterstützte Online-Musikdienste (kostenpflichtig):Amazon Music, WiMP, Qobuz, HighResAudio, JUKE, Deezer, Murfie, HDTracks, Spotify, Tidal, Napster, KKBox
Unterstützte Internetradio-Dienste (kostenfrei):TuneIn Radio, iHeartRadio, Slacker Radio, Radio Paradise, Calm Radio
Lieferumfang:- 1 x Bluesound Pulse Mini
- Adapter Toslink / 3,5mm Klinke
- LAN-Kabel (cat 5e, 1,50 m)
- 2 Netzkabel (1 x Stecker-Typ C CEE 7/16 „Eurostecker“ , 1 x Stecker-Typ A NEMA 1-15, „USA-Stecker“, jeweils 1,70 m)
- Schnellstartanleitung
- Sicherheitsbroschüre
Besonderes:- All-in-One-Lösung
- 2.1-Lautsprechersystem für Stereo-Klang
- kabelloses Streaming und Multiroom in HiRes-Qualität (192 KHz / 24 bit)
- optionaler Zugriff auf zahlreiche Streamingdienste (Tidal, Spotify, Deezer u.a.) und Internetradio-Dienste
- einfache Steuerung per BluOS-App (für iOS, Android und Kindle Fire)
- leicht durch weitere Komponenten erweiterbar für eine größere Stereo-Lösung und/oder Multiroom-Beschallung
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunggut

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Dali Zensor 1 AX – modernes, lösungsorientiertes und kraftvolles HiFi-Setup für kleine Räume

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Die Dali Zensor 1AX sind das, was man heute einen modernes HiFi-System nennt. Aktiv-Boxen, die nicht viel Platz einfordern, zeitlos gestylt sind und gleich noch einen Verstärker, Anschlussfeld und ein Bluetooth-Modul an Bord haben. Ihr Gehäuse ist kompakt, die Möglichkeiten vielfältig. Stellt sich noch die Frage, ob die schicken und modern ausgestatteten Schallwandler auch klanglich höheren Ansprüchen entsprechen.

Ein mögliches Einsatzszenario: Die Dali Zensor 1 AX wird mit einem Plattenspieler kombiniert zum klassischen HiFi-Setup. Ein zusätzlicher HiFi-Verstärker ist nicht erforderlich.

Die Zensor-Serie gehört zu den begehrtesten und erfolgreichsten Linien im Programm der skandinavischen Audio-Schmiede. Das lässt sich aus erster Hand bestätigen, auch wir durften bereits beeindruckende Erfahrungen mit den Modellen Zensor Pico und Zensor 5 AX sammeln. Erfahrungen, die neugierig auf die amplifizierte Version des meistverkauften Zensor-Lautsprechers der Dänen, die Zensor 1 AX, machen. Allein die Tatsache, dass ich es hier mit einem Aktivlautsprecher (Lautsprecher mit integriertem Verstärker) zu tun habe, macht die Sache bereits für all diejenigen spannend, die ihre Musiksammlung auf dem Handy, Tablet oder Laptop verwalten. Noch spannender wird es, wenn man bedenkt, dass dieser Einsatz durch Bluetooth-Kompatibilität nochmals unterstützt wird und diese stattlich ausgestatteten Zwei-Wege-HiFi-Systeme bereits für einen Paarpreis von unter 600 Euro zu haben sind.

Geradlinig und schnörkellos: Das Design der Dali Zensor 1 AX ist zeitlos zurückhaltend aber dennoch fokussiert.

Modernes HiFi – direkt im Lautsprecher

Einen Dali-Lautsprecher erkennt man auf den ersten Blick. Schnörkelloses Design, eine saubere Linienführung und eine sehr gute Verarbeitung. Darüber hinaus strebt man im dänischen Norager an, stets die hochwertigste Ausstattung der jeweiligen Preisklasse zu bieten. Auffälligste Merkmale sind allerdings die markanten, holzfaserverstärkten Tiefton-Chassis, an denen sich die Herkunft der Schallwandler innerhalb weniger Sekunden identifizieren lässt.
Das gilt auch für meinen Testgast, die Zensor 1 AX, die der Passiv-Version Zensor 1 auf den ersten Blick aufs Haar gleicht. Verfügbar sind die etwa 27,5 Zentimeter in die Höhe ragenden Aktivlautsprecher wahlweise in Esche Schwarz, Walnuss hell oder in weißer Ausführung. Besonders edel mutet in diesem Zusammenhang die glänzende Schallwand an. Sie kommt zum Vorschein, sobald man die über je vier Pins gehaltene Frontabdeckung abnimmt. Besagte Front entspricht in meinem Testmodell farblich der des Gehäuses, stellt dabei aber doch einen gelungenen Kontrast zum folienfurnierten Korpus dar. Einzig der metallene Ring, der die 25 Millimeter durchmessende Hochton-Kalotte einrahmt, sowie die schmale Alu-Einfassung rund um den Tiefmitteltöner zeigen sich immer in mattem silber. Die rötliche, bereits kurz erwähnte Membranfläche des Tiefmitteltöners setzt einen weiteren Farb-Akzent – allerdings ohne sich dabei optisch in den Vordergrund zu drängen. Die zeitlos-moderne Ästhetik und das zurückhaltende, schlichte Designkonzept verleihen den Lautsprechern einen stilsicheren, zugleich aber auch unaufdringlichen Charakter. Einen, der die Einbindung in nahezu jede Wohnumgebung erlaubt.

Die rötliche, holzfaserverstärkte Tieftonmembran ist ein Dali-Markenzeichen.

Alles dran an der Dali Zensor 1 AX

So vielseitig wie der visuelle Auftritt, zeigt sich auch das rückseitig platzierte Anschlussfeld, welches dem sogenannten Master-Lautsprechers implantiert wurde. Neben eines typischen Audio-Einganges in 3,5-Millimeter-Ausführung – über die jedes mobile Gerät mit Kopfhörerausgang direkt angeklemmt werden kann – offeriert die Zensor 1 AX gleich noch einen optischen Digitaleingang. Als wäre das noch nicht genug, bietet sie obendrein noch einen Sub-Out an. Clever, so lässt sich ein externer Subwoofer einbinden und das Stereosystem auf ein leistungsstarkes 2.1-Setup aufrüsten. In diesem Zusammenhang wichtig: die Master-Box ist als linker Lautsprecher ausgelegt und sollte entsprechend immer links vor Ihnen stehen. Sie ist mit zwei Verstärkereinheiten von jeweils 50 Watt ausgestattet. Jede Endstufe ist für den Antrieb eines Lautsprechers verantwortlich, was bedeutet, dass es sich bei der Slave-Box um einen passenden Lautsprecher handelt, der via mitgeliefertem Kabel mit dem Master verbunden und von ihm mit Signalen versorgt wird. Einziger kleiner Punkt der Kritik: die kleine Dänin verzichtet auf einen USB-Eingang. Soll die Aktiv-Box also mit einem Computer gepaart werden, empfiehlt sich die Verbindung über den optischen Digitaleingang.
Erfreulich übersichtlich gestaltet zeigt sich die zum Lieferumfang gehörige Fernbedienung. Mit gerade einmal acht Tasten bestückt, behält man hier immer den Überblick und hat in Sekundenschnelle die gewünschte Funktion gefunden. Die einzige Gefahr hier: mit ihren gerade einmal 8,5 Zentimetern Länge verschwindet sie auch leicht mal in der Sofaritze.

Die kleine Infrarotfernbedienung gehört zum Lieferumfang. Übersichtlich gestaltet, bietet sie Zugang zu sämtlichen Funktionen.

Musik liegt in der Luft

Wie gesagt, der kabelgebundene Anschluss an einen Computer, Fernseher, Streamer oder Mediaplayer ist mit nur einem Kabel und in wenigen Augenblicken erledigt. Wie bereits eingangs erwähnt, ist die Zensor 1 AX aber auch bluetoothfähig. Über diesen Weg lassen sich auf Smartphone, Tablet oder Laptop gelagerte Musikfiles mit nur wenigen Fingertipps kabellos an die Aktiv-Boxen leiten. Die Einrichtung könnte kaum einfacher sein:

1. Quelle „Bluetooth“ an der Zensor 1 AX aufrufen
2. Bluetooth im Smartphone aktivieren
3. „DALI ZENSOR 1 AX“ aus Liste verfügbarer Empfänger wählen
4. Wiedergabe starten

Bluetooth-Verbindung leicht gemacht: Ist die Zensor 1 AX auf Quelle Bluetooth geschaltet, gibt sie sich umgehend in der Liste sämtlicher verfügbarer BT-Empfänger zu erkennen.

Kabellos und feingetunt

Wenn ich schonmal beim Thema Bluetooth bin, kann ich meinen Test auch gleich mit dieser Art der kabellosen Signalübertragung beginnen. Ist mein Smartphone per Bluetooth mit den Dalis verbunden, stehen mir diverse Möglichkeiten der Musikzuspielung offen. Neben der klassischen Wiedergabe der auf dem Handy abgelegten Songs könnte ich jetzt alternativ sogar meine Playlists von Amazon Music oder Tidal über diesen Weg anspielen. Gesagt, getan – so startet mein Test mit dem Boston-Klassiker „More Than A Feeling“ vom Streamingdienst Tidal. Das Wichtigste vorweg: der gelieferte Soundcharakter hängt stark vom Ort der Aufstellung ab. Die Dalis stehen in meinem Test nahe der Rückwand auf dem Schreibtisch und ganz leicht auf dem Hörplatz ausgerichtet. Diese Winklung scheint optimal und macht sich klanglich in einer durchsichtigen und griffig-klaren Wiedergabe bemerkbar. Das Zensor-Team spielt sich nicht in den Vordergrund, es lässt die Musik für sich sprechen. Besonders beeindruckt dabei die überraschend breite Stereobühne, die sich sogar etwas in die Tiefe schiebt und so eine dreidimensionale Soundkulisse aufbaut. Das alles fein detailliert und mit imponierender Präzision und Kontur. Letzteres macht sich besonders in der Stimmdarstellung und der Reproduktion der rhythmisch gespielten Gitarren bemerkbar. Kaum zu glauben, dass es sich hier „nur“ um eine Bluetooth-Zuspielung handelt.
Mit „Breakin´ Out Of Hell“ von Airborne wird es anschließend eine ganze Ecke härter – natürlich auch unter höherem Lautstärkepegel. Kein Problem für die Dalis, die den rund 25 Quadratmeter großen Hörraum sofort mit Musik füllen. Mehr noch, der gelieferte Sound packt sofort. Gitarren beherrschen jetzt das Klangbild, trotz des ungeschliffenen Bandsounds imponieren die beiden Sechsaiter und zeigen sich griffig und durchsetzungsstark. Damit wäre also schon mal geklärt, dass sich die kompakten Aktiv-Boxen für die Bluetooth-Zuspielung geradezu empfehlen. Das eignet sie zudem für den Einsatz als kompaktes All-In-One-Hifi-Setup in kleinen Studentenbuden oder als kombiniertes TV-Audio-Upgrade/modernes HiFi-Setup am Fernseher.

Die kleine LED im Master-Lautsprecher gibt die gerade gewählte Quelle preis. Blau steht hier selbstverständlich für “Bluetooth”.

Ruhig und ehrlich

Ein einziger Blick macht klar: die Zensor 1 AX ist ein klassischer Aktiv-Lautsprecher. Im zweiten Testabschnitt wird sie deshalb mit dem Laptop gepaart, was, wie beschrieben, schnell und einfach von der Hand geht. Das optische Digitalkabel in die dafür vorgesehene Buchse, Audioausgabe auf „optischer digitaler Ausgang“ stellen und schon kann die Hörsession beginnen.
In diesem Zusammenhang ein kleiner Tipp: sollte Sie an Ihrem Laptop keinen optischen Digitaleingang finden, prüfen Sie, ob es sich bei dem seitlich platzierten Kopfhörer-Ausgang nicht um eine kombinierte Buchse handelt. Manche Laptops, darunter u.a. einige Apple-MacBooks stellen einen solchen Zugang bereit. Um diesen wie vorgesehen nutzen zu können, benötigt es lediglich einen entsprechenden Adapter (siehe unsere Abbildung), der für wenige Euro im gut sortierten Fachhandel oder auch online zu bekommen ist.
Meinen nächsten Soundcheck starte ich dann mit David Bowie und „Changes“, vorliegend in MP3-Auflösung. Selbstverständlich können die Dalis auch Files in CD-Datenrate wiedergeben, da aber die allermeisten Musiktitel auf unseren Rechnern in eher komprimiert gelagert sind, starte ich also mit einer MP3-File“. Kaum habe ich die Play-Taste gedrückt, dauert es auch nur wenige Augenblicke bis die offensichtlich sauber produzierten Aufnahme nur so vor Gefühl strotzt. Emotionen und Gefühl rüberzubringen ist nicht ganz so einfach und stellt so manches HiFi-Gerät vor echte Herausforderungen. Die Folge sind eine fast schon verschmierte oder aber dumpfe Wiedergabe. Nicht so über die dänischen Aktiv-Boxen, sie machen ihre Sache sofort um mehrere Klassen besser, was sich in einer tollen Atmosphäre und einer ungeheuren Ruhe im Klangbild bemerkbar macht. „Ruhe“ ist in diesem Zusammenhang aber nicht mit „Langeweile“ gleichzusetzen. Im Gegenteil, die Piano-Anschläge sind knackig, der schleppende Bass hat Pfund und die Stimme des britischen Ausnahmekünstlers ist klar umrissen. Kurz gesagt: Die Aktiv-Böxchen musizieren einfach einfach schön!

Der vermutlich häufigste EInsatzzweck für aktive Regallautsprecher: an einem Laptop bzw. Festrechner. Richtig konfiguriert, ersetzt ein solches Setup den klassischen HiFi-Turm.

Kontrolliert und korrekt

Im letzten Testabschnitt wähle ich dann etwas härteres Futter: Disturbed mit „Stupify“. Ein Track, dessen stilistisch verzerrte E-Gitarren so manch kompakten Schallwandler schnell an seine Leistungsgrenze bringen – erst Recht, sobald man sich in höheren Lautstärkeregionen bewegt. Nicht so bei der Zensor 1 AX, die den hier erzeugten Sound offenbar sofort in ihre Obhut übernimmt, lebendig werden und sofort unter die Haut gehen lässt. Ein Sound, der packt und einen unweigerlich dazu veranlasst, den Pegel zu erhöhen. Jetzt geht es so richtig ab – voller Temperament, Energie und mit jeder Menge Spaß an der Musik. Eine Soundwand, die sich in hämmernder Dynamik und einer beeindruckenden Impulsstärke darstellt, die die Dalis auch nach der deutlichen Lautstärkeerhöhung noch an den Tag legen. Was folgt, ist das was man eigentlich erwarten sollte, was aber nur sehr wenige Kompakt-Lautsprecher tatsächlich realisieren können: Erhöhung der Lautstärke – sonst nichts. Während drastische Pegelerhöhungen bei ähnlich großen Mitbewerbsmodellen oft mit Verzerrungen und Kontrollverlust einher gehen, spielt das Dali-Duo einfach voller Energie und Durchzugskraft weiter. In diesem Zusammenhang: meine Testgäste verzichten bewusst auf den Abstieg in allertiefste Bassgefilde. Das ist aber nicht als negative Eigenart, sondern eher positiv gemeint. Statt um jeden Preis ein oder zwei Dezibel tiefer zu spielen, verzichtet das dänische Doppel auf diesen Knochenjob und investiert seine Energie in andere Frequenzbereiche. Statt wummernder Bässe setzen die Zensor 1 AX eher auf Punch im Grundton und Kontrolle. Eine Entscheidung, die sich meiner Meinung nach sehr vorteilhaft auswirkt und dazu führt, dass man auch nach stundenlanger Hörsession weder genervt noch ermüdet ist. Zusammenfassend lässt sich sagen: die Dalis sind absolut langzeittauglich. Dass hier nichts nervt, ist vermutlich aber auch der neutralen Abstimmung meiner Testprobanden zuzuschreiben. Der Bass ist straff und knackig aber keineswegs aufdringlich, während selbst aggressivste Gitarrenriffs nicht zu hart oder scharf zu Ohr gebracht werden.

Zum Lieferumfang gehören u.a. leicht erhöhte Gummifüßchen. Sie schonen den Untergrund vor Kratzern, bieten unter bestimmten Voraussetzungen zudem auch klangliche Vorteile.

Fazit

Aktiv-Lautsprecher sind besonders beliebt sobald Flexibilität erwünscht ist, zugleich aber möglichst wenig Raum zu Verfügung gestellt werden kann. Die Dali Zensor 1 AX erfüllt diese Vorgaben zu 100 Prozent. Als kompakter Aktiv-Lautsprecher konzipiert, übernimmt sie zudem den Funktionsumfang einer All-In-One-HiFi-Einheit, die sowohl digitalen wie analogen Quellen bequemen Zugang bietet. Für die „schnelle Musikwiedergabe“ vom Handy bzw. Tablet ist die Zensor 1AX auch mit einem Bluetooth-Modul bestückt.
Das dänische Duo beweist ganz nebenbei, dass kompakte Abmessungen nicht zwingend Einschränkungen im Klang mit sich bringen müssen. Wahlweise feindynamisch, sanft und ruhig, alternativ aber auch energiegeladen und temperamentvoll – die Dalis zeigen sich im Test als vielseitig, spaßbringend und obendrein als überraschend leistungsstark. Kurzum: Die Zensor 1 AX sind die moderne HiFi-Empfehlung für die kraftvolle Beschallung kleinerer Räume oder im kombinierten Einsatz als TV-Soundupgrade und HiFi-Lösung am neuen LED-Fernseher.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

92 %

98 %

94 %

180410.Dali-Testsiegel

Technische Daten

ModellDali Zensor 5 AX
Produktkategorie:Aktiv-Regallautsprecher
Preis:599 Euro/Paar
Ausführungen:- Esche Schwarz
- Weiß
- Light Walnut
Vertrieb:DALI GmbH, Bensheim
Tel.: 06251 / 9 44 80 77
www.dali-deutschland.de
Abmessungen (HBT):274 x 162 x 240 mm
Gewicht:4,6 Kg
Prinzip:Zwei-Wege, Bassreflex
Hochtöner:1 x 25 mm
Tiefmitteltöner1 x 130 mm Holzfasermembran
Eingänge:- Bluetooth aptX
- 3,5-mm-Klinke (analog)
- optisches Digitalkabel
Ausgänge:- Sub-Out
Verstärker2 x 50 Watt / Class D
Lieferumfang:- Fernbedienung
- Lautsprecherkabel
- Netzkabel
- mehrsprachige Anleitung
- Gummifüßchen
Besonderes:+ flexible Einsatzmöglichkeiten
+ schnelle Einrichtung
+ einfache Bedienung
+ Bluetooth
+ sehr gute Verarbeitung
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Vollverstärker Cyrus 8.2 DAC – Erstklassiger Musikgenuss mit englischer Exzentrik

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Cyrus? Das sind doch die legendären Engländer mit ihren Schuhkarton-Verstärkern, oder? Jawohl! Allerdings: Die audiophilen Angelsachsen setzen bei ihren aktuellen Modellen nur äußerlich auf Tradition, innen herrscht Moderne. Der Cyrus 8.2 DAC macht das direkt mit seinem Namen klar: Sein exzellenter Konverter kümmert sich um die Informationen von gleich fünf digitalen Schnittstellen. Hinzu kommen satte sechs Analog-Inputs, sodass volle elf Eingangssignale mit intelligenter Technik auf Trab gebracht werden – und das bei nominell gerade mal 70 Watt Leistung verblüffend stark. Doch die Power ist nicht die einzige Überraschung.

Vollverstärker im Halbformat: der Cyrus 8.2 DAC.

Cyrus gehört zu jener Riege englischer Hersteller, die in den 1980ern eine eigene Antwort auf die damals dominanten japanischen Boliden lieferten. Die Verstärker aus Fernost waren groß, wattstark und knopfreich, aber arm an Charakter und Charme. Die Engländer konterten mit einer eigenartigen Amp-Abrüstung: Reduktion auf das Wesentliche, Wohlklang ohne Schnickschnack. Das ging einher mit einer Verringerung der Leistung und einer Verkleinerung des Gehäuses. Die Verstärker waren gerade mal halb so breit wie die üblichen Geräte. Dieses Halbformat hat sich unter der Bezeichnung „Shoe Box“ etabliert. In diesen Schuhschachteln steckte einst eine puristische Technik, sie fand ihre sichtbare Entsprechung in einer spartanischen Ausstattung und einem reduzierten Design – und ihre monetäre Entsprechung in einem wirklich erschwinglichen Preis. Die Verstärker von der Insel sorgten damals für Furore, „Made in England“ stand nun für eine musikalische Wiedergabe mit gehobenstem audiophilen Anspruch. Cyrus gehörte dazu und ist nach wie vor dabei. Doch was ist von der Tradition geblieben?

Markante Erscheinung: Die traditionell abgewinkelte Leiste und das kantige Frontdesign prägen seit etlichen Jahren das Aussehen der Cyrus-Komponenten.

Tradition …

Geblieben ist erst einmal das „Made in England“, die mittelständische Manufaktur Cyrus fertigt ihre Produkte in der kleinen Ortschaft Huntingdon – zum Teil noch in Handarbeit. Wer den exzellent gearbeiteten Cyrus 8.2 DAC nun vor sich sieht, stellt fest: Geblieben ist natürlich auch das grundsätzliche charakteristische Design. Cyrus setzt nach wie vor auf das Halbformat, deshalb bringt es auch dieser Verstärker auf 215 Millimeter in der Breite, die Höhe bemisst sich auf schlanke 75 Millimeter, die Tiefe ist dafür mit 365 etwas ausladender. Bewährt hat sich auch die aufwändige Fertigung des haptisch rauen Gehäuses: Die Behausung, wahlweise in Silber oder Schwarz, besteht aus hochstabilem Magnesium-Druckguss. Dank der massiven Wandungen ist der Cyrus 8.2 DAC schier unverwüstlich und gegen mechanische Schwingungen sowie elektromagnetische Störungen immun. In Decke und Wangen ist als integraler Bestandteil ein Kühlrippen-Areal für die Ableitung der Verstärkerwärme eingearbeitet, das veredelt im Verbund mit dem eingravierten Cyrus-Logo die optische Erscheinung. An die Tradition angelehnt ist auch die eigenwillige Formung der Front: Der allererste Amp, der Cyrus One, hatte unter seinen Drehgebern eine abgewinkelte Leiste, die mit ihren Beschriftungen die Funktion der Stellräder verriet. Diese hervorstehende Leiste gibt es noch immer, sie ist aber längst harmonisch in die kantige Front integriert und zudem nun Träger der Funktionstasten. Die sind auch heute noch zahlarm. Gerade mal sechs Tasten reichen, um den Cyrus 8.2 DAC zu bedienen. Wobei: Das stimmt nicht so ganz, da gibt es noch einen Standby-Taster sowie ein dreh- und drückbares Stellrad für die Lautstärke und die Setup-Anpassung.

Edle Gravur: Das in die Decke gefräste Firmenlogo ziert die ultramassive Vollmetall-Haube des Gehäuses.

… und Moderne

Ein heutiges komplexeres Gerät kommt natürlich nicht ohne Display aus, der Cyrus 8.2 DAC ist deshalb mit einer LCD-Anzeige ausgestattet – dabei hat dies bei Cyrus auch schon fast wieder Tradition: Das Retro-Charme versprühende grüne Feld mit schwarzer Pixelschrift ist seit Jahren fester Bestandteil des Designs, das beweist schon ein Blick auf den Vorgänger Cyrus 6 DAC, den wir vor zweieinhalb Jahren getestet haben. Mithilfe des Displays lässt sich der Cyrus 8.2 DAC kontrollieren und nach Wunsch konfigurieren. Hier deutet sich schon an, dass unter der harten Haube hochaktuelle Technik sitzt. Eigentlich ist der Cyrus 8.2 DAC ein Two-in-One-Device: Er ist zum einen ein programmierbarer Vollverstärker mit pfiffigen Features. Er ist zum anderen ein hochwertiger Digital-Analog-Wandler, der dafür sorgt, dass auch digitale Files gemäß dem audiophilen Anspruch von Cyrus verarbeitet werden können.

Platzsparer: Cyrus setzt auch bei anderen Komponenten auf das Halbformat. Hier spielt der 8.2 DAC zusammen mit dem CD-Laufwerk Cyrus CD t.

Kraftpaket: der Verstärker

Der Cyrus 8.2 DAC ist zwar optisch ein kleiner Halbformat-Verstärker, doch wer ihn mal eben hochheben möchte, wird sich wundern: Der Amp ist sieben Kilo überraschend schwer. Ein Gutteil des Gewichts macht der Ringkerntrafo aus, er ist das Kernstück der Stromversorgung, und deren Dimensionierung entscheidet darüber, wieviel Kraft und welche Reserven den Verstärkerstufen für ihre Arbeit zur Verfügung stehen. Mit einem 350 VA-Transformator ist der Cyrus 8.2 DAC satt versorgt. Dazu kommt eine zweite Stromversorgung, die allein für die digitale Steuerelektronik und das Display zuständig ist – so wird jeglicher Einfluss auf die empfindliche analoge Audiosektion vermieden. Gutes kann man aber immer noch besser machen, das „.2“ im Produktnamen deutet es schon an: der Cyrus 8.2 DAC ist die zweite Generation, gegenüber dem Vorfahr sind einige Modifikationen insbesondere an der Stromversorgung vorgenommen worden. Wer es noch anspruchsvoller will: Der Cyrus 8.2 DAC kann auch mit dem externen Netzteil Cyrus PSX-R.2 versorgt werden, dafür ist auf der Rückseite extra eine fünfpolige Abschlussbuchse vorgesehen. Das PSR-X.2 sorgt für komplett geglätteten und stabilen Gleichstrom ohne Netz-Unreinheiten, zudem organisiert er ein optimiertes Strom-Management für die Vor- und Endstufensektion. Dies schlägt sich in einer gesteigerten klangliche Performanz des Cyrus 8.2 DAC nieder. Die ist jedoch auch ohne zusätzliches Netzteil erstklassig und aufwändig: Gleich fünf getrennte Spannungsregelungen arbeiten zugunsten der Eingangsstufen. Deren Schaltungsdesign geht auf den DAC XP Signature zurück – das ist das Vorverstärker-Flaggschiff von Cyrus. Die Endstufen des Cyrus 8.2 DAC sind absolut diskret aufgebaut, das heißt: echte Einzelbauteile statt integrierter Chips. Insgesamt bringt es der Amp pro Kanal auf nominelle 70 Watt an Acht-Ohm-Boxen. Klingt nicht sonderlich beeindruckend? Stimmt, aber wir werden später unser blaues Wunder erleben und lernen, dass die Werte auf dem Papier mitunter nur die halbe Wahrheit sind.

Mit seinen dualen Speaker-Anschlüssen pro Kanal ermöglicht der Cyrus 8.2 DAC sogar Bi-Wiring. Die Lautsprecher-Buchsen sind ausschließlich für Hohlbanana-Stecker ausgelegt, welche im Zubehör enthalten sind.

Qualitäts-Konvertierung: der DAC

Um dem Anspruch unserer digitalisierten Welt gerecht zu werden, ist es natürlich von Vorteil, wenn man mit Flies aus dem Reich der Nullen und Einsen umzugehen weiß. Hierfür bietet der Cyrus 8.2 DAC seinen eigenen Konverter. Dieser aufwändige, audiophile Digital-Analog-Umsetzer wandelt PCM-Signale bis zu einer Samplingrate von 192 Kilohertz und bis einer Auflösung von 24 Bit. Dadurch kann der Cyrus 8.2 DAC also hochwertige HiRes-Files wandeln. Die maximale Qualität ist an allen S/PDIF-Schnittstellen verfügbar, nur der USB-Port ist auf PCM 48 Kilohertz / 16 Bit limitiert. Wer eine noch höhere Klangkultur erreichen möchte: Der Cyrus 8.2 DAC ist umrüstbar und kann mit der noch hochwertigeren Qx-Konverter-Modul-Karte zum Cyrus 8.2 DAC Qx nobilitiert werden. Dann profitiert er von Meriten, die schon den Cyrus DAC XP Signature auszeichnen, unter anderem das 32 Bit-Upsampling und die Dual-Mono-Wandlung für größeren Detailreichtum sowie das Re-clocking für niedrigen Jitter.

Die Kühlrippen sind formschön in den Korpus integriert.

Buchsen-Armada: die Ein- und Ausgänge

Was der Cyrus 8.2 DAC wandeln und verstärken soll, empfängt er rückseitig – und hier finden wir eine unglaubliche Zahl an Zugangsbuchsen. Allein für die Analog-Sektion stehen sechs Eingänge für Line-Level-Signale bereit, digitalseitig punktet der Amp mit zwei elektrischen und zwei optischen Eingängen, dazu kommt eine USB-Port. Er ist als Typ-B-Buchse ausgelegt, hier wird also keine externe Festplatte angeklemmt, sondern ein Computer oder ein Laptop. Das gelingt im Plug-and-Play-Verfahren, also ohne irgend eine Treiberinstallation. Dazu gesellt sich die fünfpolige Buchse für das optionale externe Netzteil, die Netzbuchse für die eingebaute Stromversorgung und vier Ausgangsbuchsen für die Lautsprecher. Damit ist der Cyrus 8.2 DAC Bi-Wiring-fähig, auch dies ist ein Hinweis auf seinen audiophilen Anspruch. Bei den Lautsprecheranschlüssen beweist Cyrus erneut britische Exzentrik: Statt normaler Polklemmen bietet der Amp vier zarte Buchsen, in die ausschließlich Hohlbanana-Stecker passen. Cyrus legt hiervon zum Glück einen Satz dem Zubehör bei, so dass man die iegenen Kabel schnell umkonfektionieren kann. Der Cyrus 8.2 DAC bietet noch weitere Ausgänge, die ihn zu einem vielseitigen Klang-Manager machen. Er besitzt gleich zwei Vorverstärker-Ausgänge, damit ermöglicht er den Anschluss von Subwoofern wie auch den Bi-Amping-Betrieb, falls man den Cyrus 8.2 DAC im Verbund mit einem weiteren Verstärker zum Antrieb der Schallwandler verwenden möchte. Die Boxen müssen dafür aber Bi-Amping-Terminals mit vier Polklemmen besitzen. Des Weiteren gibt es einen „Zone 2 Out“. Mit diesem Ausgang kann man die Musik per Kabel zu einem weiteren Verstärker samt Boxenpaar oder zu Aktivboxen weiterleiten, um einem weiteren Raum oder eine zweite Hörzone zu beschallen. Der „Zone 2“-Ausgang lässt sich aber auch verwenden, um ein Tape Deck anzuschließen – ja, dieses Medium des 20. Jahrhunderts ist in manchen Haushalten immer noch in Betrieb. Was wir nicht finden ist ein An/Aus-Schalter, der Cyrus 8.2 DAC bleibt also ständig im Standby-Modus oder . Last but not least hat der Verstärker einen Ein- und Ausgang für das MC-Bussystem von Cyrus, so lassen sich verschiedene Komponenten – etwa ein Surround Sound Dekoder – gemeinsam mit dem 8.2 DAC ein- und ausschalten.

Anschlüsse satt: Der Cyrus 8.2 DAC punktet mit sechs analogen Eingängen, fünf digitalen Inputs und diversen Ausgängen. Rechts unten befindet sich der fünfpolige Anschluss für das optionale externe Netzteil.

Überraschungsfund: der Kopfhörer-Ausgang

Mitten in diesem Meer von Ein- und Ausgängen haben wir dann einen Output gefunden, den wir hier nicht erwartet hätten: einen Kopfhörerausgang! Die eher unpraktische Positionierung der 3,5-Millimeter-Klinkenbuches auf der Geräterückseite ist ein weiterer Ausweis englischer Exzentrik. Ein gutes Feature macht die Merkwürdigkeit wieder wett: Der Kopfhörer kann permanent mit dem Verstärker verbunden bleiben, da er eingesteckt nicht wie üblich automatisch die Lautsprecherausgänge stummschaltet. Stattdessen wird der Kopfhörereingang über einen Schalter auf der Gerätefront aktiviert.

Englisches Understatement? Den Kopfhörerausgang hat Cyrus auf der Rückseite fast versteckt.

Pfiffige Features

Damit sind wir schon bei den Einsatzmöglichkeiten, die der Verstärker uns über seine Bedienelemente ermöglicht. Zum einen ist da das Fern-Bedienelement: Cyrus liefert einen System-Befehlsgeber mit. Er erlaubt er die bequeme Steuerung des 8.2 DAC von der Couch aus, darüber hinaus auch das Handling weitere Cyrus-Komponenten. Die Auswahl der Quellen, die Stummschaltung des Amps, die Aktivierung des Kopfhörereingangs, die Lautstärkeeinstellung – all das geht natürlich auch über die Tasten und den Drehgeber auf der Gerätefront. Die Setup-Möglichkeiten des 8.2 DAC erledigt man hingegen exklusiv am Gerät – und hier gibt ein paar sehr komfortable Features. Die Eingänge lassen sich nach einer Liste mit vorgegebenen Begriffe benennen. CD, Tuner oder Mac ist doch deutlich übersichtlicher als Input 1, Input oder Input 3. Pfiffig: Wenn man einen Input nicht belegt, tauft man ihn „No Source“ – und fortan taucht er beim alltäglichen Durchsuchen der Quellen nicht mehr auf. Mit „Auto-Hide“ lässt sich zusätzlich der USB-Port ausblenden, wenn kein Gerät oder eine inaktivierte beziehungsweise ungültige Quelle an diesem Input angedockt ist. Eine Wohltat für empfindliche Ohren ist die Trim-Funktion: Mit ihr kann man für jeden Input die Eingangsempfindlichkeit einstellen. So lassen sich Unterschiede zwischen den einzelnen Zuspielern ausgleichen, und dann hat man auch beim Wechsel der Quelle stets einen gleichmäßigen Pegel. Auch für das Auge hat der Amp was zu bieten: Das Display lässt sich in drei verschiedene Darstellungsmodi versetzen – so entscheidet man sich entweder für mehr Details oder für eine größere Zeichengröße. All diese Einstellungen sind ruck-zuck erledigt, genauso leicht gestaltet sich auch die Bedienung des Cyrus DAC 8.2 – und deshalb können wir auch direkt in den Hörtest einsteigen.

Mit dem Offset-Trimmer gleicht man alle Eingänge ab, so werden Pegelunterschiede verschiedener Quellgeräte ausgeglichen.

Der Cyrus DAC 8.2 legt los

Einem hochklassigen Verstärker sollte man hochklassige Musik gönnen, damit er sein Können auch direkt unter Beweis stellen kann. Wir greifen deshalb zum Album „Some Devil“ von Dave Matthews. Der Sänger und Gitarrist ist für ausgefeilte Arrangements und erstklassige Produktionen bekannt, auch dieses Album klingt fantastisch – und der Cyrus DAC 8.2 arbeitet das vorzüglich heraus. Gleich der Opener „Dodo“ sorgt dafür, dass wir hellwach auf dem Sofa sitzen: Sphärische Keyboard-Klänge kommen sanft aus dem Nichts – und zwar aus dem absoluten Nichts, denn der Cyrus DAC 8.2 arbeitet still und leise. Der Verstärker hat eine 80-stufige Lautstärkeregelung, die bei -79 Dezibel beginnt, mit -29 Dezibel starten wir gleich mit einer fetten Lautstärke, um das zu testen: Stille. Umso erhabener schwillt nun die Akkordschichtung an, mit einem immer mächtiger werdenden Bass – wow, diese Kraft und Klangfülle haben wir dem kleinen Amp nicht zugetraut! Dabei hätten wir es besser wissen können, weil wir den Vorgänger ja schon in unserer Redaktion hatten. Für die erste Gänsehaut sorgt jetzt ein Rainstick, der von links nach rechts und wieder zurück rauscht, dazu umschwirrt uns das Echo einzelner Klaviertöne – und dann startet die staubtrockene Akustikgitarre mit einem perkussiven Anschlagmuster den Song. Ungemein griffig und realistisch klingt diese Sechsaiter, Dave Matthews spielt seine Gitarre direkt vor uns, gerade mal zwei Meter entfernt. Er legt auch gleich mit seiner leicht rauen, trotzdem sanft-angenehmen Stimme nach, und das ist mit diesem Amp ein echtes Vokal-Balsam. Mit anderen Komponenten kann Matthews’ Stimme nämlich durchaus etwas nölig und kratzig klingen. Prima! – und schon geht die Entdeckungstour weiter, wir werden nun von Schlagzeug und Bass in Beschlag genommen. Die Drums haben einen fantastischen Punch, sie besitze einen wunderbar knackigen Klang, der Bass schiebt dazu mit immensem Tiefton den Song an – so funktioniert eine Premium-Rhythmusgruppe! Alles klingt ungemein klar und detailreich, aber auch sehr entspannt. Der Cyrus DAC 8.2 sorgt für einen eher warmen Klang. Trotzdem ist in den Höhen alles da. Gerade das Ende des Songs, wo neben Percussion, Schellenkranz und Shaker diverse ausklingende Becken zu hören sind, zeigt uns das erstaunlich changierende Klangspektrum von ausschwingendem Metall. Chapeau!

Die große System-Fernbedienung ermöglicht die Steuerung des 8.2 DAC und weiterer Cyrus-Komponenten, aber auch von anderen Geräte wie Flatscreen oder TV Set Top-Box.

Mit der nächsten Musik lassen wir uns verführen: Die amerikanische Sängerin und Entertainerin Christy Baron hat sich einenTraum erfüllt und mit einer swingenden fünfköpfigen Combo zwölf ausgewiesene Evergreens aus Pop, Jazz und Soul aufgenommen, darunter auch die nicht ganz so bekannte Noel Brasil-Nummer „Columbus“. Die beginnt mit Cello, Klavier und dezenter Percussion. Die Musiker sind schön auf der imaginären Bühne verteilt, der Cyrus DAC 8.2 sorgt für eine sehr angenehme, natürliche Räumlichkeit. Das sonore, mit viel Gefühl und Innigkeit gestrichene Cello spielt sich gleich in unser Ohr, mit geschlossenen Augen erleben wir ein fabelhaft musiziertes Kleinkonzert. Und da sich nun auch Christy Baron wunderschön zu Wort meldet, lassen wir die Augen gleich zu. In ihrer warmen Stimme voller Schmelz liegt zugleich eine Zerbrechlichkeit, die wir mit jeder Gesangsphrase förmlich spüren können. Dieser Frau könnten wir den ganzen Tag zuhören, und durch die exzellente Feindynamik des Verstärkers bleibt uns auch nichts verborgen: Wir hören selbst die minimalen Atmer der Sängerin und auch die zart ausgesungenen Enden, etwa bei der finalen Zeile „And there’s peace in a traveling heart“ : das klitzekleine, kaum wahrnehmbar gehauchte „t“ am Ende beschert uns ein wohliges Bauchgefühl.

Der Cyrus 8.2 DAC bieten die Möglichkeit, einen AV-Video-Decoder oder -Receiver anzuschließen. Besonderheit: Im AV-Direct-Modus steuert der AV-Receiver die Lautstärke, nicht der Cyrus. So lässt sich eine AV-Anlage mit dem Cyrus und Stereo-Lautsprechern um klanglich hochwertige Front-Stereo-Kanäle erweitern.

Genug geschwärmt, wir springen vom intimen Genuss zum musikalischen Großformat: Wie kommt der Cyrus DAC 8.2 mit einem Sinfonieorchester zurecht? Wir entscheiden uns für die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, sie hat zusammen mit der Weltklasse-Geigerin Lisa Batiashvili das Violinkonzert von Ludwig van Beethoven eingespielt. Diese Aufnahme verströmt schon durch die Saalgeräusche eine tolle akustische Gegenwart und Tiefe. Der Cyrus DAC 8.2 liefert hier jedes Atmosphärendetail, das während der leisen Passagen, in denen nur Lisa Batiashvili spielt, wahrnehmbar ist. Ihr Geigenspiel ist natürlich die Hauptattraktion. Es ist ein Hochgenuss zu hören, wie diese Virtuosin ihre sündhaft teure Stradivari zum Singen bringt, mit allen Strichgeräuschen des Bogens, mal zart, mal kratzend, aber immer ungemein präsent – das ist großes Klang-Kino, das durch den Cyrus DAC 8.2 zur Aufführung gebracht wird. Das gilt auch für das Tutti des Orchester: Wir hören einen herrlich transparenten Klangkörper, in dem jede Gruppe – seien es Streicher, seien es Bläser – perfekt geortet werden kann. Trotzdem Stimmen fügen sich die Stimmen zu einem homogenen Ganzen. Es ist wie bei einem gelösten Puzzle: Alles hat seinen richtigen Platz, alles passt zusammen, es kann nur so sein. Wenn alles derart selbstverständlich klingt, hören wir nicht nur eine erstklassige Interpretation, sondern auch eine ausgezeichnete musikalische Klangkette – und deren Kern ist in diesem Fall der Cyrus DAC 8.2.

Klasse Klangkette: Der 8.2 DAC in Kombination mit einem CD-Laufwerk wie dem Cyrus CD t und einem Paar hochwertiger Boxen sorgen für audiophilen Musikgenuss.

Fazit

Kleiner Verstärker? Das gilt für den Cyrus DAC 8.2 nur in Bezug auf die Gehäusemaße. Dieser Halbformat-Amp liefert mit seinen 70 Watt eine ungemein kraftvolle Vorstellung und bietet zudem eine klangvolle Kür: sehr entspannt, ohne Härten und Harschheit, dafür mit viel Transparenz und Klarheit. Hier kooperieren ein erstklassiger Konverter und eine ausgezeichnete Verstärkersektion – doch wer es noch audiophiler möchte, kann den Cyrus DAC 8.2 mittels DAC-Upgrade oder zusätzlichem Netzteil abermals aufwerten. Nächster Pluspunkt ist die große Anschlussvielfalt, sechs analoge und fünf digitale Eingänge lassen kaum Wünsche offen. Abgerundet wird das pralle Portfolio durch einen Kopfhörerausgang und Pre-Outs für verschiedene Einsatzmöglichkeiten wie Zwei-Zonen-Beschallung und Bi-Amping. Bei allen Möglichkeiten bleibt der Cyrus DAC 8.2 einfach in der Bedienbarkeit – und sorgt der Cyrus DAC 8.2 umgehend für hochgradigen Musikgenuss.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

92 %

95 %

90 %

180412.Cyrus-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Cyrus
8.2 DAC
Produktkategorie:- Vollverstärker/DAC
Preis:1.895,00 Euro
Garantie:- 2 Jahre
- 3 Jahre bei Registrierung
Ausführungen:- Schwarz
- Silber
Vertrieb:Bellevue Audio, Unna
Tel.: 02303 / 3050178
www.bellevueaudio.de
Abmessungen (HxBxT):75 x 215 x 365 mm
Gewicht:6,9 kg
Eingänge (analog):6 x Line unsymmetrisch (Cinch)
1 x MC Bus
1 x externe Stromversorgung PSX-R
Eingänge (digital):2 x elektrisch(Cinch, koaxial, S/PDIF)
2 x optisch (Toslink, S/PDIF)
1 x USB Typ B (für Anschluss an Computer oder Laptop)
Ausgänge (analog):1 x Kopfhörer (Klinke, 3,5 mm)
2 x Vorverstärker (Cinch)
1 x Zone 2
2 x Lautsprecher
1 x MC Bus
Maximale Samplingrate/
Auflösung
- S/PDIF: PCM 192 kHz / 24 bit
- USB: PCM 48 kHz / 16 bit
Verstärkerleistung:- 2 x 70 W (8 Ohm)
- 2 x 115 W (4 Ohm)
(Herstellerangaben)
Lieferumfang:- Cyrus 8.2 DAC
- Fernbedienung
- 1 Satz Hohlbanana-Stecker
- 2 Netzkabel (Euro/UK)
- Ferrit-Kern für Netzkabel
- Bedienungsanleitung (auf CD und in Papierform)
- Garantiekarte
Besonderheiten:- Halbformat-Verstärker
- sehr ruhiger, ausgewogener und kraftvoller Klang
- extrem stabiles Magnesium-Druckgussgehäuse
- erstklassige Verarbeitung
- einfache Bedienung
- Upgrade-Möglichkeiten: Betrieb mit optionalem externem Netzteil PSR-X.2 / modulares Upgrade zum 8.2 DAC Qx per Qx-Konverterplatine
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Orbid Sound Hi-Line – schlankes 2.1-Lautsprecher-Setup für fetten Sound

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Bei der Wahl eines HiFi-Lautsprechersystems kommt es meist auf zwei Dinge an: Wohnraumtauglichkeit und Klang. Viele denken, dass eines das andere ausschließt. Doch weit gefehlt, Orbid Sound verspricht beides in seiner Hi-Line-Serie zu vereinen. Wir nehmen das Trio mal genauer unter die Lupe und schauen, ob die schlanken Säulen nebst aktivem Subwoofer halten, der Traditionshersteller aus Baden-Württemberg verspricht.

Zurückhaltend-elegant und platzsparend: Auch so kann ein klangstarkes 2.1-Sound-Setup ausschauen.

Orbid Sound steht seid nunmehr knapp 50 Jahren für hochwertige Lautsprecher-Arrangements. „HiFi-Systeme“ ist die vielleicht treffendere Bezeichnung. Solche, die wunschgemäß gestaltbar und eben nicht von der Stange sind. Man könnte fast sagen individuell. Jedes Modell der breiten Produktpalette kann, ganz nach dem eigenen Geschmack oder passend zur heimischen Einrichtung, farblich (nach RAL-Vorgabe) geordert werden. Die meisten Lautsprecher werden tatsächlich auch erst dann gefertigt, sobald die Bestellung eingegangen ist. Apropos Bestellung: Orbid-Produkte sind in streng selektierten Fachhandelsgeschäften und im Direktvertrieb zu haben. Eine aktuelle Händlerliste findet sich auf der Hersteller-Homepage. Selbstverständlich ist ein Direktkauf in Balingen nahe Tübingen aber ebenso möglich. Soll die Beratung bei einem autorisierten Händler oder in den Orbid-Sound-Studios stattfinden, empfiehlt es sich eigene Wiedergabe-Medien mitzubringen. Der Kauf über den eigenen Webshop ist selbstverständlich ebenso möglich und risikofrei, Orbid offeriert seinen Kunden ein ein kulantes Rückgaberecht.

Saubere Lackierung, perfekte Spalktmaße: Die Verarbeitung der Hi-Line-Modelle kann sich sehen lassen.

Dann lass mal sehen …

Nun aber genug der Vorrede, jetzt geht’s ans Eingemachte: Das uns zum Test bereitgestellte 2.1-Set besteht aus zwei schlanken Zwei-Wege-Säulenlautsprechern sowie dem dazugehörigen Aktiv-Subwoofer – alles in seidig glänzendem Silber gehalten. Dieses System auch in Seidenglanz Schwarz und Seidenglanzt Weiß, und auf speziellen Kundenwunsch zudem in anderen Farbvariationen zu haben. Überrascht war ich über die Verpackungsweise der Boxen. Eckschützer aus Polystyrol und jede Menge Luftpolsterfolie, so finden sich die Lautsprecher aktuell im Karton. Das hab ich so noch nicht gehabt, ist aber auf die Individualität und die Tatsache zurückzuführen, dass bei Orbid Sound keine große Lagerhaltung angesagt ist. So werden Kosten eingespart, was sich wiederum in einem fairen Verkaufspreis niederschlägt. Ausserdem ist diese Art der Verpackung sicherer, als viele vorgefertigte Lösungen, denen man sonst so begegnet.
Meine anfängliche Skepsis weicht allerdings schnell der Überraschung, als ich meine Testprobanden von ihrer Folienverpackung befreie. Jetzt kann nämlich die Verarbeitung der einzelnen Komponenten begutachtet werden. Die durchweg saubere Lackierung und (allem voraus) die sehr gute Kantenverarbeitung machen nun richtig Lust auf mehr. Kurzum: der optische Gesamteindruck ist super – erst recht, nachdem die Lautsprecher im Hörraum aufgestellt, angeschlossen und ausgerichtet sind. Das Gesamtbild wirkt klassisch und filigran – und zwar ohne optisch zu dominieren. Jetzt bin ich mal gespannt, was die Hi-Line-Serie so unter der Haube hat.

Die Form der Orbid Sound Hi-Line-Serie zeigt sich geradlinig und zeitlos.

Mitgedacht und durchgeplant

Beginnen wir mit den Standsäulen: Mit ihren knapp 93 Zentimetern Höhe, bei einer Breite von 130 Millimetern, sind die auf einem an jeder Seite rund fünf Zentimeter ausladenden Standfuß stabil stehenden Zwei-Wege-Schallwandler speziell für den Wohnraumeinsatz konzipiert. Egal, ob rechts und links neben dem Fernseher im Wohnzimmer oder das Rack im Musikzimmer flankierend: die Hi-Line-Säulen wirken filigran und unaufdringlich. Sinnvollerweise sitzt die Chassis-Technik dabei im oberen Gehäuseabteil. Sie besteht aus zwei zehn Zentimeter durchmessenden Tief-/Mitteltönern, die den 25-Millimeter durchmessenden Hochtöner in ihre Mitte nehmen. Für einen möglichst weiten Abstieg in den Tieftonkeller ist jede Säule zudem mit einer entsprechenden Bassreflexöffnung versehen. Diese sitzt im unteren Teil des Gehäuses – und ist nach vorn gerichtet. Letzteres stellt einen wichtigen Punkt dar, genau genommen ist sie sogar eine sinnvolle Besonderheit. Ventiliert das Port nämlich nach vorn, ist der Lautsprecher flexibler in seiner Aufstellung. Im Falle der Hi-Line bedeutet dies: sie kann sogar nahe der Rückwand platziert werden, ohne dass nerviges Bassgewummer befürchtet werden muss. Ein nicht zu unterschätzendes Merkmal, sobald das System im Wohnzimmer platziert werden soll.
Der zum Testset gehörige Subwoofer rundet das 2.1-Set ab und macht die Aufstellung noch flexibler. Ganz nebenbei offeriert er auch noch eine Extraportion Tiefgang. Dies verspricht zumindest das frontseitig eingelassene Acht-Zoll-Chassis, das wiederum von einer maximal 280 Watt leistenden Endstufeneinheit angetrieben wird, die im Herzen des Woofers thront. Statt Experimente zu wagen, setzt das Orbid-Team hier auf den Monacor SAM-200D. Ein stabiler, leistungsstarker und bereits in einigen anderen Subwoofern bewährter Verstärker. Das Aktiv-Modul ist technisch stark, lässt aber auch anschlussseitig und in Sachen Einstellung kaum Wünsche offen. Neben drei griffigen Reglern, die die Justage der Lautstärke (Level), der Trennfrequenz (Cut Off) und der Phase erlauben, offeriert der Hi-Line-Subwoofer noch je zwei Ein- und Ausgänge in Cinchausführung. Bietet ihr AV-Receiver oder Verstärker einen entsprechenden Port, lassen sich beide Geräte mit nur einem Kabel miteinander verbinden.

Hinter dem feinmaschigen Abdeckgitter verbirgt sich ein stalliches Zwei-Wege-System mit gleich zwei 100 Millimeter durchmessenden Tief-/Mitteltönern.

Das Maximum aus den neuen Lautsprechern holen

Entscheidet man sich für neue Lautsprecher, erwartet man einen besseren Sound als zuvor. Eine akustisch stimmige Bühne, einen satteren Grundton, Agilität, tiefe Basseinlagen und fein aufgelöste Höhen, das ist es, was Spaß an der Musik und in der Filmtonreproduktion generiert. Das lässt sich zumeist sogar einfacher realisieren, als man auf Anhieb vielleicht denkt und erfordert lediglich die Beachtung einiger Tipps und Faustregeln. Zugleich sind weder tiefes Expertenwissen noch überzogen teure Zubehörartikel erforderlich. Was Sie brauchen ist: lediglich etwas Zeit und eine kleine Portion Mut. Die am einfachsten umzusetzenden Tipps haben wir hier einmal kurz zusammengefasst:

Stabil und richtungsweisend
Ein stabiler Stand und die korrekte Positionierung der Lautsprecher haben höchste Priorität. Dinge, die leider sehr oft vernachlässigt werden. Führt man sie hingegen korrekt aus, kann sich innerhalb weniger Augenblicke ein beeindruckender Aha-Unterschied im Klang darstellen. Wichtig: Achten Sie unbedingt darauf, dass ihre neue Hi-Line-Box (gilt natürlich auch für andere Schallwandler) einen jederzeit stabilen und festen Stand hat. Höhenverstellbare Spikes helfen in den meisten Fällen. Ist dieser Punkt erledigt, richten Sie Ihren Lautsprecher anschließend zunächst mit dem „Gesicht“ direkt auf Ihren Hörplatz aus. Danach drehen Sie die Boxen parallel und in kleinen Zentimeterschritten vom Hörplatz nach aussen weg. Sie haben die ideale Platzierung gefunden, sobald beispielsweise Stimmanteile nicht mehr direkt aus den Lautsprechern zu kommen, sondern mittig im Raum zu stehen scheinen.

Boxen einspielen
Auch der nächste Tipp gilt für jeden Lautsprecher, egal welcher Marke: Lassen Sie Ihre neuen Schallwandler zunächst eine Weile einspielen, der Sound ihrer Lautsprecher verändert sich in den ersten Tagen/Wochen deutlich – immer in Abhängigkeit der Marke und der Spieldauer. Gönnen Sie Ihren neuen Boxen eine ausreichende Einspielzeit – bei manchen Modellen kann diese 30, 50 oder mehr Stunden betragen – und Sie werden mit idealen Voraussetzungen für die bestmögliche Klangperformance belohnt. Warum das? Die Antwort ist schnell gegeben: Eine zu Beginn hohe Steifigkeit diverser mechanischer Bauteile wie Sicke, Zentrierspinne etc. lassen die Treiber unter Umständen anfangs etwas träge arbeiten. Eine entsprechende Einspielzeit lockert das Material und sorgt so für bessere Voraussetzungen.

Eck-Aufstellung vermeiden
Selbstverständlich richtet sich die Positionierung der neuen Lautsprecher nach der Einrichtung in der Wohnlandschaft. Dennoch lässt sich mit wenigen Handgriffen und einfachen Mitteln eine deutliche Klangverbesserung erwirken: Achten Sie unbedingt darauf, dass die neuen Boxen der Wand oder in der Zimmerecke nicht zu nah kommen. Wände im Rücken haben eine nicht unerhebliche Anhebung im Tiefbass zur Folge. Was im ersten Moment wie ein positiver Effekt erscheint, führt in vielen Fällen aber leider zu nervigem Dröhnen, Verzerrungen und zu Präzisionsverlust im Bassbereich. Diese Vorgabe gilt auch für die Hi-Line, wobei sich diese dank frontseitiger Bassreflex-Öffnung etwas flexibler in der Aufstellung darstellen.
Auch wenn die Möglichkeiten der Feinjustage im Wohnraum eher begrenzt sind, jede noch so kleine Änderung bringt Sie dem Ideal näher. Bereits um wenige Zentimeter verschoben, kann sich ein komplett anderes Klangbild ergeben.

Phase am Subwoofer
Ein ganz gang wichtiger Punkt mit hohem Potenzial! Unterschätzen Sie nicht den Effekt der Phasenregelung. Sie gehört zu den wichtigsten Justagewerkzeugen an einem Subwoofer. Sind Ihre neuen Lautsprecher nämlich in einem anderen Abstand zur Referenzposition aufgestellt als der Bassmeister, können Laufzeitunterschiede entstehen. Vom Woofer sowie den mitspielenden Lautsprechern abgegebene Schallanteile erreichen das Ohr nun zu unterschiedlichen Zeiten.
Hier kommt die Phasen-Einstellung ins Spiel, über sie ist die punktgenaue Anpassung möglich. Die ideale Einstellung ermittelt man idealerweise zu zweit: Während Person 1 am Hörplatz sitzt und dem Testton (idealerweise ein wiederkehrendes Basssignal) lauscht, dreht Person 2 behutsam am Phasenregler. Erscheint der Bass am lautesten, ist die korrekte Einstellung gefunden.
Kleiner Tipp: Bietet Ihr Woofer keine Phasenregelung wie am Hi-Line-Sub oder sind Sie mit der Umschaltung von 0 auf 180° unzufrieden, können Laufzeitunterschiede auch durch die Veränderung des Abstandes zwischen Referenzplatz und Subwoofer ausgeglichen werden. Ziehen Sie den Subwoofer einfach mal ein paar Zentimeter vor oder zurück. Der Unterschied kann gewaltig sein.

Das Aktiv-Modul des Subwoofers bietet griffige Drehregler für die Justage derLautstärke, Trennfrequenz und Phaseneinstellung.

Dann lass mal hören …

Nach der obligatorischen 48-stündigen Einspielzeit sollte unser Test-Trio nun bereit sein zu zeigen, was es drauf hat. Die Leute von Orbid Sound versprechen nicht weniger als höchste Klangqualität. Mal sehen ob sie ihr Versprechen auch einhalten können. Klassisch starte ich meinen Test nun mit den Dire Straits und „Money For Nothing“. Kaum angespielt, bin ich gleich Feuer und Flamme. Nach dem langsamen Intro geht das Trio urplötzlich voll zur Sache. Dabei baut sich vor mir eine tolle Bühne auf. Mark Knopflers Stimme scheint mittig vor mir zu stehen, die beiden Lautsprecher sind praktisch nicht mehr zu orten. Das Klangbild ist ausgeglichen, homogen und liefert dennoch Höhepunkte. Der Subwoofer passt sich perfekt in die Wiedergabekette ein. Er spielt knackig und dynamisch, ohne jegliche Übertreibung und auch die in den Raum gestellten Gitarren-Riffs begeistern mich. Meine Erwartungen waren hoch, doch mit solch einer Performance hätte ich nicht gerechnet. Selbst in höheren Lautstärkeregionen bleibt das Set seiner Linie treu und spielt dynamisch, zugleich aber auch jetzt noch harmonisch abgestimmt. Erst unter höchstem Pegel scheinen die Hochtöner langsam an ihre Grenzen zu gelangen – angesichts der gerade anliegenden Lautstärke ist das aber kein Wunder und ist absolut nachvollziehbar.
Dire Straits können die Orbids also. Zeit für einen Wechsel der Software. Jetzt wollen wir doch mal hören, wie die Boxen mit dem britischen Stimmwunder Adele klarkommen. Und auch hier spielen die schlangen Säulen nebst Woofer sofort auf einem sehr hohen Niveau. In „Someone Like You“ ist innerhalb weniger Sekunden tatsächlich Gänsehaut angesagt. Die Stimme der Ausnahmekünstlerin wird eindrucksvoll und mit jeder Menge Tiefe und Volumen dargestellt. Alles zugleich, natürlich, klar und ohne die Musik in den Hintergrund zu drängen. Eine Performance, die sofort unter die Haut geht. Logisch, dass ich dem Lautstärkeregler meines Verstärkers auch hier einen gewaltigen Dreh nach rechts verpasse. Meine Testprobanden bringt das aber keineswegs an ihre Grenzen. Die Stimme ist weiterhin sauber, unverfärbt und weiterhin in der akustischen Mitte zwischen den Lautsprechern. Wer dabei an eine vorlaute Darstellung denkt, der liegt daneben. Auch wenn wir uns aktuell deutlich oberhalb der Zimmerlautstärke bewegen, wirkt der Sound weder aufgesetzt noch unangenehm. Chapeau!

Subwoofer und Standsäulen sind jeweils mit frontseitig ausgerichteten Bassreflexports bestückt. Das macht die Boxen in der Aufstellung noch variabler.

Kraft und Kontrolle

Weiter geht es dann mit Tracy Chapmans „Fast Car“. Und wie, denn mein bisher gewonnener Eindruck bestätigt erneut. Auch jetzt erscheint das gesamte Klangbild als sehr aufgeräumt und äusserst harmonisch. Zugleich kommt der offensichtlich sehr gut abgestimmte Subwoofer noch mehr zur Geltung. Dieser schiebt sich akustisch allerdings nicht in den Vordergrund, sondern geht völlig unaufgeregt und präzise zu Werke – ganz ohne zu dröhnen oder nachzuschwingen. Das Gegenteil ist der Fall, die Hi-Line spielt in sich schlüssig und aus einem Guss, stellt den Sound aber dennoch auf ein solides Bassfundament. Das macht Spaß.
Soviel Spaß, dass ich zu guter Letzt meinen Lieblings-Trash-Track, nämlich „Selfie“ von den Chainsmokers zum Test bitte. Kaum angespielt, knallen die Bässe und die Synthesizer-Klänge stehen mitten im Hörraum. Alles akustisch einzeln beleuchtet und als großes Ganzes zusammengestellt. Der Track wirkt erfreulich straff, die Agilität beeindruckt, der Spaß geht weiter. Kurz darauf geht es dann in höheren Frequenzregionen weiter und jetzt zeigt die Hochtonsektion noch einmal was sie kann. Dabei ist der Sound weder mumpfig noch belegt, sondern frisch und modern. Auch mit solchem Futter wissen die Hi-Lines von Orbid Sound also zu überzeugen und beweisen, dass raumfüllender Klang nicht zwingend den Einsatz riesiger Lautsprecherkisten erfordert.

Auch klanglich konnte das 2.1-Set aus dem Hause Orbid Sound in unserem Test voll überzeugen.

Fazit

Die Hi-Line-Serie von Orbid Sound ist ein sehr klangstarkes und hochwertig verarbeitetes 2.1 Setup. Eines, das sich speziell für den Einsatz in Räumen empfiehlt, in denen die Technik optisch nicht im Vordergrund stehen soll. Das könnte sie aber, denn ein zusätzliches Plus dieses Sets ist die individuelle farbliche Gestaltung, Die Hi-Line-Serie ist auf Wunsch in nahezu jeder Farbvariante zu haben. Bei einem Preis von 700 Euro pro Säulenlautsprecher und 800 Euro für den Aktiv-Subwoofer ist dieses 2.1-Paket sicher kein Schnäppchen, aber auf jeden Fall eine lösungsorientierter Geheimtipp und jeden Euro Wert.

Test & Text: Thomas Schumann
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: gut - sehr gut

93 %

96 %

95 %

180413.Orbid Sound-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Orbid Sound
Hi-Line
Produktkategorie:2.1-Lautsprecher-System
Preis:2.200,00 Euro / Set
Garantie:Lautsprecher: 5 Jahre
Subwoofer: 2 Jahre
Ausführung:- Seidenglanz Schwarz
- Seidenglanz Weiß
- Seidenglanz Silber
Vertrieb:Orbid Sound, Balingen
Tel.: 07433/39 10 122
www.orbid-sound.de
Abmessungen (HBT):Lautsprecher: 925 x 230 x 230 mm (mit Standfuß)
Subwoofer: 420 x 250 x 250 mm
Bauart:Zwei-Wege, Bassreflex
Hochtöner:25mm
Mittel-/Tieftöner:2 x 100 mm
Verstärkerleistung (Subwoofer):280 Watt
Lieferumfang:- 2 x Säulenlautsprecher
- 1 x Subwoofer
- Netzkabel
Besonderes:- kinderleichte Installation
- wohnraumfreundliches Design
- flexible Aufstellung
- in diversen Farben erhältlich
- hohe Grundtonagilität
- hohe Flexibilität
- Probehören beim hersteller möglich
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunggut - sehr gut

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Magnetostat-Kopfhörer Audeze LCD-XC – Vollendeter Musikgenuss in geschlossener Gesellschaft

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Frisch, offen, glasklar – mit ihrem famosen Klang faszinieren Flächen-Lautsprecher seit Generationen audiophile Musikhörer. Die aktuelle Generation genießt sogar Fascination to go: Die Miniaturisierung der Technik macht Magnetostaten mittlerweile als highendige Kopfhörer möglich. Audeze gehört bei diesen portablen Wunder-Wandlern zur Avantgarde – und unterstreicht das mit dem geschlossenen, straßentauglichen LCD-XC. C steht dabei für „closed“, doch was verbirgt sich hinter dem X?

Der Audeze LCD-XC ist mit seinen Echtholz-Earcups auch optisch ein Hochgenuss.

Eine feine Folie und viel Fantasie – das war vor rund einer Dekade der Start von Audeze. Sankar Thiagasamudram und Alexander Rosson hatten einen strapazierfähigen Spezial-Kunststoff für die NASA entwickelt und kamen auf die Idee, ihn als Membran-Material für Magnetotstat-Kopfhörer einzusetzen. Mit dem Know-How des Flächenstrahler-Fachmanns Dragoslav Colich wurde daraus der „Audeze LCD-1“ – und seit dieser Premiere haben sich die Kalifornier einen Ruf als Kopfhörerspezialist im High End-Segment aufgebaut. Audeze setzt dabei durchweg auf die fabelhafte Folie als Schallwandler und arbeitet an der Optimierung. Damit sind wir eigentlich schon bei dem ominösen „X“ von der Modellbezeichnung des aktuellen Audeze LCD-XC. Doch um zu verstehen, was dieses „X“ bewirkt, müssen wir erst mal wissen, wie ein Magnetostat-Kopfhörer funktioniert.

Als geschlossener Kopfhörer eignet sich der Audeze LCD-XC sowohl für den heimischen Einsatz als auch für unterwegs.

Famose NASA-Folie

Im Zentrum des Ganzen steht eine Kunststoff-Folie: Sie ist die schwingende Membran. Damit sie in Bewegung kommen kann, muss sie erst einmal präpariert werden. Über ihre Oberfläche ziehen sich feinste Leiterbahnen, durch sie fließt elektrischer Strom – das Musiksignal. Vor und hinter der Folie befinden sich Magneten, sie umgeben die Membran beidseitig mit einem Magnetfeld. Der fließende Strom bewirkt nun einen elektromagnetischen Effekt: Die Membran wird angezogen und abgestoßen und bewegt dadurch die Luft. Der Musiksignal-Strom wird so in hörbaren Schall umgewandelt. Das geschieht extrem exakt, weil die Folie flott ist: Sie ist ultradünn und federleicht, wegen der geringen Masseträgheit kann sie selbst schnellsten Signalveränderungen direkt umsetzen. Dazu wird die Membranfläche gleichmäßig bewegt, deshalb sind Verzerrungen bei dieser Schallwandlung sehr gering. Die Folge: Der Klang, den solche Flächenstrahler liefern, ist offen, klar und natürlich. Jetzt das Aber: Weil die Folie so hauchzart ist, erweist sich die Membran mechanisch nur als bedingt belastbar. Zudem hat die Folie prinzipbedingt eine begrenzte Auslenkung. Beides führt dazu, dass Flächenstrahler weder höchste Pegel noch fetteste Bässe liefern. Deshalb kommen sie bei Boxen auch fast ausschließlich im Hochton zum Einsatz, als Vollbereichslautsprecher sind sie hingegen eine Seltenheit. Auch für den Kopfhörer-Einsatz war das Magnetostat-Prinzip lange Zeit schlicht unpraktikabel. Durch die Materialforschung hat sich da einiges gebessert: Es gibt mittlerweile weitaus kräftigere Magneten, und im Fall von Audeze sorgt der NASA-Kunststoff dafür, dass die Folie trotz ihrer Zartheit ziemlich robust ist.

Die Magnetostat-Technik mit den Stabmagneten und der Fazor-Technologie ist durch die Textilabdeckung hindurch zu erahnen.

Das ominöse X

Anziehungsstarke Magneten, strapazierfähiges Mebranmaterial – das war im Verbund mit technischem Know-How die Voraussetzung für die Miniaturisierung des Magnetostat-Prinzips und die Geburtsstunde von Audeze als Kopfhörerhersteller. Die Kalifornier haben seither natürlich an der Weiterentwicklung ihrer portablen Schallwandler gearbeitet. Die frischeste Entwicklung: Die Geometrie der Magnetstäbe, die quasi wie Querbalken vor und hinter der Membran positioniert sind, ist optimiert worden. Die Stäbe sind nun mit einen sich verjüngenden Aufsatz versehen, der als Schallführung funktioniert: Wenn die knapp 40 Quadratzentimeter messenden Membranfläche schwingt, wird die Luft durch die Freiräume zwischen den Magneten hindurch Richtung Ohr bewegt. Bis dato trafen diese Einzel-Luftströme hinter den eckig endenden Magneten abrupt aufeinander und verwirbelten. Dies wird nun durch die gerundeten Schallführungen vermieden, sie sorgen für ein sanftes zusammenfließen der Luftzüge. Dadurch haben sich laut Audeze die akustischen Eigenschaften von der Verzerrungsarmut über die Transparenz bis hin zur Impulstreue so deutlich verbessert, dass diese sogenannte „Fazor-Technologie“ nun in allen Kopfhörern der LCD-Serie ihre segensreiche Wirkung entfaltet. Erkennbar ist diese Nobilitierung an dem geheimnisvollen „X“-Zusatz in der Modellbezeichnung. Beim offenen Kopfhörer Audeze LCD-X haben wir diese Klangveredlung schon erleben können, nun begrüßen wir mit dem Audeze LCD-XC seinen geschlossene Bruder in unsere Redaktion: Er ist der bislang einzige Closed-Kopfhörer der gesamten LCD-Reihe.

Ohrschmeichler: Das Polster schmiegt sich mit seinem wunderbar weichen Alcantara-Bezug perfekt an den Kopf an.

Geschlossene Gesellschaft

Audeze verspricht mit dem XC den gleichen klanglichen Nervenkitzel, mit dem schon die anderen Modelle der LCD-Serie für Furore sorgen – nur halt akustisch abgekapselt von der Umwelt. Das ist ja das große Plus von geschlossenen Kopfhörern: Die Abdeckungen der Ohrmuscheln lassen die Umgebungsgeräusche außen vor und bescheren dadurch einen ungestörteren Musikgenuss. Er ist bei niedrigerer Lautstärke möglich, was nicht nur die Ohren schont, sondern gegebenenfalls auch den Akku eines portablen Zuspielers, also eines Smartphones oder eines mobilen HiRes-Players. Deshalb ist dieser Kopfhörertyp perfekt für unterwegs. Hier entfalten nun ohrumschließende Modelle, die die Ohrmuschel komplett einfassen, die beste Wirkung. Das ist Musikgenuss in quasi geschlossener Gesellschaft. Zudem bieten sie den vielleicht größten Tragekomfort: Während bei On-Ear-Modellen das Muschelpolster auf dem Ohr aufliegt, umgibt bei Over-Ears die Polsterung das Hörorgan. Dies empfinden viele als angenehmer, weil dadurch kein Material auf die empfindliche Gehörphysiognomie drückt. Andererseits kann längeres Tragen wegen der fehlenden Luftzirkulation zu einer höheren Stauwärme führen. Die geschlossen Bauart hat aber auch akustisch relevante Folgen. Sämtliche Luft, die durch die Membran bewegt wird, bleibt in der Muschel, die Membran arbeitet also gegen ein Luftpolster. Zudem tragen Schallanteile, die bei offenen Modellen nach außen abgegeben werden, nun zum Klang bei. Das alles führt zu einem anderen Sound: Geschlossene Kopfhörer sind insgesamt kompakter im Klangbild, druckvoller im Bass, manchmal kann es zu einer Betonung einiger Frequenzbereiche kommen. Das hängt aber auch von der konstruktiven Machart des Kopfhörers ab – mal sehen, wie das beim Audeze LCD-XC gelöst worden ist.

Die Verbindung zwischen der Muschel-Aufhängung und dem Bügel ist mit einem Metallstift realisiert. Durch seine Kerbungen rastet er in der Aufnahme in acht verschiedenen Stellungen – so wird der Audeze LCD-XC an die Größe des Kopfs angepasst.

Exzellente Optik

Audeze preist den LCD-XC als Allrounder: Er sei speziell für die Zusammenarbeit mit einer Vielzahl an Signalquellen entwickelt worden sein, die Anwendungsbreite reiche vom Studio bis zum Straßenbetrieb mit einem mobilen Player. Der aktuelle Boom hat ja längst auch große Modelle gesellschaftsfähig gemacht, der Kopfhörer ist zum Statussymbol geworden – und hier erweist sich der Audeze LCD-XC als äußerst präsentabel: Mit seinen Earcups aus hochglanzlackiertem Echtholz verströmt der Kopfhörer eine ungemeine Hochwertigkeit. Unser Modell ist in herrlich gemasertem Bubinga gehalten, als Alternative zu diesem Edelholz bietet Audeze Walnuss, Purpur oder Iroko an. Allein schon diese Ohrmuschelabdeckung erhebt den LCD-XC zu einem Kleinod, das man mit gebotenem Respekt in die Hände nimmt – automatisch in beide, weil dieser Kopfhörer neben seiner Noblesse auch eine gewisse Gewichtigkeit verströmt. In der Tat bringt dieser Kopfhörer knapp 700 Gramm auf die Waage, die materielle Höchstqualität setzt sich jenseits der Earcups fort. Ihre Einfassung wie auch die Aufhängung besteht aus eloxiertem Aluminium, für Gewicht sorgen zudem die opulenten Ohrpolster bei. Sie bestehen aus angenehm-anschmiegsamen Schaumstoff, der immer wieder zu seiner Ursprungsform zurückfindet. Neben dem Tragekomfort sorgt dieser Schaumstoff auch für das akustische Gleichgewicht des Audeze LCD-XC. Die Memory Foam-Polster sind wahlweise in schwarzes Lammleder oder gleichfarbiges Alcantara eingehüllt. Unser Testmodell kommt mit dem Mikrofaser-Bezug, er fühlt sich ein wenig etwas flauschiger und wärmer als Leder an und besitzt zudem materialtechnische Vorzüge: Alcantara gilt als atmungsaktiver, rutschhemmend und weitgehend pflegefrei. Von diesem Plus profitiert natürlich auch der Bügel des Kopfhörers, seine metallene Feder ist ebenfalls mit dem Textil überzogen.

Hochwertigste Materialien: Die Muscheln bestehen aus poliertem eloxiertes Aluminium, die Polsterbezüge aus Alcantara oder Echtleder, die Earcups aus Naturholz.

Erstklassige Anbindung

Kritischer Punkt jedes Kopfhörers ist der Übergang zum Kabel. Hier bietet der Audeze LCD-XC eine megastabile Mini-XLR-Lösung, die abnehmbaren Stecker sitzen stramm und ohne Spiel in den fest eingelassenen Buchsen. Die sind nach vorne gerichtet, dadurch wird das Kabel vom Körper weggeführt. Dadurch werden Störgeräusche minimiert, die durch den Kontakt mit dem Signalleiter erzeugt werden können. Die Stecker des Kabels rasten in den Buchsen des Kopfhörers ein, wer die Strippe abnehmen möchte, muss den Entriegelungsknopf an den Steckerköpfen drücken. Die Perfektion setzt sich nun bei der Signalleitung fort: Das Kabel gibt es nicht nur in der unsymmetrischen Version, die am anderen Ende der Leitung mit einem großen Klinkenstecker abschließt, sondern auch in der symmetrischen Version, die mit einem großen XLR-Stecker ausgestattet ist. In diesem Fall wird die Musik durch die symmetrische Signalführung störungsfrei übertragen. Das bedingt natürlich eine entsprechende XLR-Buchse am Kopfhörer-Eingang, dies kommt mitunter im Studiobereich vor – oder im Heimbereich bei höchstwertigen externen Headphone-Amps.

Die Mini-XLR-Steckverbindung sorgt für festen Halt und besten Kontakt.

Tragekomfort und Alltagstauglichkeit

Der Audeze LCD-XC kommt bestens behütet in unserer Redaktion an: Er wird in einem megastabilen Kunststoff-Travelcase geliefert, das übersteht fraglos Wüstenwanderungen und Gletschereinsätze. Uns interessiert allerdings die hiesige Alltagstauglichkeit des Kopfhörers, darum: Raus aus dem Case, rauf auf den Kopf. Für sein beträchtliches Gewicht ruht der Audeze LCD-XC überraschend komfortabel auf dem Caput, auch wenn die Polsterung des Bügels etwas opulenter hätte ausfallen dürfen. Dieser erste Eindruck vergeht aber nach wenigen Momenten, dann vergisst man fast, dass man einen Beschaller auf dem Haupt hat. Dafür sorgt die perfekte Kombination aus Anpressdruck und Polsterung der Muscheln: Der Memory Foam schmiegt sich unaufdringlich an die Kopfform an, der Kunstleder-Überzug erweist sich geradezu als Hautschmeichler. Die Einstellung des Kopfhörers auf die richtige Größe geht mit der genau richtigen Geschmeidigkeit, dafür sorgt die gut definierte Rastung der Aufhängung. Der Audeze LCD-XC sitzt nun wie angegossen, selbst schnellere Kopfdrehungen bringen ihn nicht aus der Position. Das angenehme Gefühl bleibt auch nach längerer Tragezeit erhalten, selbst als Brillenträger, und auch das Mikroklima unter den Muscheln stimmt Stunden später immer noch. Im Trockendurchgang, also ohne Musik, lässt sich nun gut die Sensibilität des Kabels in Bezug auf Reibung und Stoß prüfen. Hier glänzt das Kabel durch große Unempfindlichkeit, es gibt so gut wie keine mechanisch hervorgerufenen Nebengeräusche. Sehr gut! Dem Musikgenuss steht nun also nichts mehr im Wege.

Bestens beschützt: Der Auzeze LCD-XC wird in einer Transportbox aus hochrobustem Kunststoff geliefert, der nach US-Militärnormen wasserdicht, staubdicht und stoßresistent ist.

Weltklasse-Klang

Da der Audeze LCD-XC trotz seiner Größe und seines Gewichts als geschlossener Kopfhörer straßentauglich ist, haben wir ihn zuerst unterwegs getestet. Die Abkapselung ist moderat bis gut, im „Trockenzustand“, also ohne Musik, sind Gespräche in der direkten Umgebung sind schon noch vernehmbar. Das wird alle freuen, die eine totale akustische Isolation als beklemmend empfinden. Sobald die Musik läuft, sind die Außengeräusche aber kein Thema mehr – und dafür müssen wir wirklich nicht allzu sehr am Volumenrad unseres Zuspielers drehen, der Audeze LCD-XC liefert wirklich einen sehr ordentlichen Output. Wir sind mit dem Pioneer XDP-300R unterwegs, auf dem portablen HiRes-Player haben wir ein paar Delikatessen gespeichert, etwa „Guitar Town“ des US-amerikanischen Country-Sängers und Songwriters Steve Earle. Dieses Debüt von 1986 führt das Musikmagazin Rolling Stone in seiner Liste der 500 besten Alben aller Zeiten, es ist eines der ersten digital aufgenommenen, abgemischten und gemasterten Country-Alben. Mittlerweile ist die tolle Produktion auch als Remaster in der HiRes-Qualität 192 Kilohertz/24 Bit zu haben – und so genießen wir das Album nun mit dem Audeze LCD-XC. Gleich der Titeltrack ist ein tolles Erlebnis: Steve Earle startet mit seiner Akustikgitarre, sie klingt ungemein silbrig, wir hören aber auch, mit welchem Schmackes Earle die Saiten anschlägt. Das ist frisch und herrlich perkussiv, schon wippt der Kopf mit! Dann setzt das Schlagzeug ein, nur mit dem Splashbecken und der Bassdrum – aber das tritt so richtig in den Allerwertesten: Die voluminöse Bassdrum stampft in fetten Vierteln, bis mit dem Einsatz der gesamten Band das komplette Drumset in voller Pracht erscheint, ab nun ist es die gnadenlos krispe Snare, die den Song nach vorne treibt. Toll! Der Audeze LCD-XC setzt die Dynamik des Schlagzeugs exzellent in Szene, er bewahrt dabei aber die Balance in Bezug auf das restliche musikalische Geschehen. Der Bass, in countrytypischen halben Noten gespielt, besitzt eine schöne Fülle und Kraft. Wer der Meinung ist, dass Flächenstrahler im Tiefton begrenzt sind, wird hier vom Gegenteil überzeugt. Auch die anderen Instrumente sind Dank der überragenden Transparenz bestens zu hören und zu orten: die zweite Westerngitarre vorne links, die ungemein drahtige Sologitarre mit Tremolo-Effekt gleich rechts daneben, gefolgt von der Orgel, und vor allem steht Steve Earle am Mikrofon. Der Audeze LCD-XC beweist auch hier seine Abbildungskraft und liefert eine großartige plastische Darstellung. Und auch hier begeistert er mit einer Offenheit, die wir von einem geschlossenen Kopfhörer nie und nimmer erwartet hätten. Damit poliert er den Ruf einer ganzen Kopfhörergattung.

High End for the road: mit dem HiRes-Player Pioneer XDP-300R sorgt der Audeze LCD-XC auch unterwegs für highendigen Musikgenuss.

Nach unserem Oudoor-Trip geht es inhäusig weiter. In unserem Hörraum schließen wir den Audeze LCD-XC an einen würdigen Spielpartner an, den B.M.C. Audio UltraDAC. Der highendige kombinierte DAC/Kopfhörer- und Vorverstärker bietet uns einen symmetrischen Kopfhörereingang, so können wir auch mal diese hochwertige Signalübertragungsweise ausprobieren – und was ist das für ein grandioser Genuss! Wir hören als erstes den Fackeltanz op. 51 von Moritz Moszkowski. Der deutsche Spätromantiker galt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als einer der großen Komponisten, heute ist er weitgehend vergessen, aber Martin West und das San Francisco Ballet Orchestra starten die Rehabilitation des Romantikers mit einer erstklassig produzierten Einspielung. Moszkowskis funkensprühender Feuertanz ist mit dem Gespann Audeze LCD-XC/B.M.C. UltraDAC schlicht ein sinfonisches Fest. Das Orchester hat eine atemberaubende Dreidimensionalität! Die verschiedenen Instrumentengruppen sind herrlich definiert, bis hinten zu den Pauken ist dieser Klangkörper klar und jedes Instrument geradezu greifbar, da gibt es keine Unschärfen, und da gibt es auch keine Einengungen. Die Darstellung wirkt luftig, ohne Limitierungen, ohne Kompressionseffekte, selbst dem zarten Ausklingen der Triangel in den Tuttipassagen des Orchesters können wir mühelos nachspüren – alles klingt wie selbstverständlich, einfach natürlich. Die dynamische Differenzierung ist auch bei knackig-rasanten Steigerungen immens: Dank der grandiosen schnellen Ansprache der Membran fahren uns die perkussiven Pauken- und Beckenschläge gehörig in die Glieder. Der voluminös-definierte Bass liefert dabei zum Punch das nötige Tiefton-Pfund. Wow! Dieses offensichtliche Bassvermögendes Kopfhörers macht uns neugierig. Wir können es uns zum Abschluss nicht verkneifen, Donald Fagens „Morph The Cat“aufzulegen, eine Nummer, die für ihren abgrundtiefen E-Bass berühmt ist. Der Audeze LCD-XC zaubert uns auch hier ein Lächeln ins Gesicht: Unglaublich, was für einen kraftvollen und kontrollierten Tiefton dieser Lautsprecher liefert! Dass Magnetotstaten bis in stratosphärische Höhen wandeln können, ist keine Ausnahme; dass ein Flächenstrahler aber derart in den Frequenzkeller spielen kann, ist klang gewordenes High Tech. Audeze attestiert phänomenale 5 Hertz (!) als unterste Grenze, soweit dürfte kaum einer von uns hören – aber was wir hier an Bass erleben, ist schlicht grandios. Am Abend, am Ende der Hörsession, ist bei uns eine schöne Gewissheit gereift: Der Audeze LCD-XC ist der beste geschlossene Kopfhörer, den wir je gehört haben.

Perfekt: Mit einem passenden Partner wie dem kombinierten Kopfhörer- und Vorverstärker B.M.C. UltraDAC kann der Auzeze LCD-XC seine herausragende Klangqualitäten umso eindrucksvoller demonstrieren.

Fazit

Audeze ist ein grandioses Kunststück gelungen: Die kalifornischen Kopfhörerspezialisten haben mit dem LCD-XC einen geschlossenen Kopfhörer kreiert, der seinen offenen Kollegen hinsichtlich der Offenheit, der Luftigkeit und der Natürlichkeit kaum nachsteht und in punkto Punch und Bassvermögen sogar leicht überlegen ist. Für die klanglichen Meriten sorgt das magnetostatische Wandler-Prinzip, das Audeze miniaturisieret und mit der Fazor-Technologie perfektioniert hat. Wir müssen es hier wiederholen: Dies ist der beste geschlossene Kopfhörer, den wir je gehört haben. Wer die Vorzüge dieses Kopfhörers ausreizen möchte, sollte ihn mit würdigen Spielpartnern betreiben. Dann klappt es mit dem vollendeten Musikgenuss – zuhause und unterwegs.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: angemessen

97 %

85 %

93 %

180418.Audeze-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Audeze
LCD-XC
Produktkategorie:Kopfhörer
Preis:- Bubinga, schwarzes Kunstleder: 2.199,00 Euro
- Bubinga, schwarzes Echtleder: 2.149,00 Euro
Garantie:- 2 Jahre
- nach Registrierung: 3 Jahre
Ausführungen:- Ohrmuscheln: schwarzes poliertes eloxiertes Aluminium
- Polster-/Bügelbezug: schwarzes Kunstleder (Alcantara) oder Echtleder
- Earcups: Walnuss, Bubinga, Purpur oder Iroko (Echtholz)
Vertrieb:audioNEXT, Essen
Tel.: 0201 / 507 3950
www.audionext.de
Gewicht:668 g (ohne Kabel)
761 g (mit Stereo-Kabel)
Prinzip:- Magnetotstat
- geschlossene Bauweise
- ohrumschließend
Treiber:106 mm (Magnetostat), aktive Membranfläche: 39,8 qcm
Impedanz:20 Ohm
Wirkungsgrad:100 dB / 1mW
Frequenzbereich5 Hz - 20 kHz, nutzbare Schallpegelanteile bis 50 kHz (Herstellerangabe)
Anschluss:Kabel (beidseitig geführt, abnehmbar)
Lieferumfang:- Audeze LCD-XC
- Stereo-Kabel Mini-XLR / 6,35 mm-Klinkenstecker (2,20 m)
- Adapter 6,35 mm-Klinkenbuchse / 3,5 mm Klinkenstecker
- Transportbox
- Bedienungsanleitung
- Garantieerklärung (englisch)
- Echtheitszertifikat / Inspektionsbescheinigung
Optionales Zubehör:Stereo-Kabel Mini-XLR / XLR-Stecker für symmetrische Kopfhörer-Eingänge
Besonderes:- Magnetostat als Schallwandler
- exzellenter räumlicher Klang
- ausgezeichnete Verarbeitung
- robuste Mini-XLR-Steckverbindung
- hohes Gewicht
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,2
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungangemessen

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B.M.C. Audio UltraDAC – Audiophile Dreifaltigkeit mit DAC, Vorverstärker und Kopfhörer-Amp

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Einsen und Nullen sind die Basis unseres heutigen Musikgenusses. Der B.M.C. Audio UltraDAC setzt deshalb konsequent auf digitale Datenzuspielung – und verwandelt dieses Rohmaterial in edlen Klang: Sein DAC konvertiert HiRes-Files der Formate PCM, DSD und sogar DXD, sein Pre-Amp liefert Feinkost für eine Endstufe, sein Kopfhörer-Verstärker stellt die Musik fix und fertig für Muschelträger bereit. Der Qualitäts-Clou: Der Audio-Output ist komplett symmetrisch.

Modern und markant: Der B.M.C. Audio UltraDAC glänzt optisch mit seiner Kombination aus Aluminium-Gehäuse, verspiegelter Front und Display-Illumination.

Es gibt Marken mit Markanz, die erkennt man auf den ersten Blick. Der High-End-Hersteller B.M.C. Ist hier ein Paradebeispiel: Vom CD-Spieler bis zum Verstärker sind sämtliche Produkte des Portfolios frontseitig von dem zentralen, hervorragenden Bullauge geprägt. Diese Formsprache ist auch im Firmenlogo der Berliner stilisiert – und im B.M.C. Audio UltraDAC in reinster Ausprägung dreidimensionalsiert. Hier zieht wird dir Rundung des frontalen Bullauges über die gesamte Gehäusedecke hinweg bis zur Rückseite fortgeführt, dies mutet wie das Mittelschiff eines flachen Klangtempels an. Die edle Erscheinung wird durch das goldenen Dekor bekräftigt, das deckenseitig die Rundung des zentralen Auges unterstreicht und als abschließende Applikation die Flanken vorn und hinten ziert. Doch es gibt noch mehr Markanz.

Goldkante: Vier goldene Applikationen markieren die vorderen und hinteren Enden der Gehäuseflanken.

Elektrisches Erweckungs-Erlebnis

Das zweite B.M.C.-Charakteristikum ist die Vollmetall-Fertigung: Das Gehäuse besteht komplett aus Aluminium. Front und Rückseite haben eine Wandstärke von mehr als acht Millimeter, und die Lüftungsschlitze auf der Gehäusedecke verraten uns, dass die Haube mit vier Millimetern Metall ebenfalls höchst solide ist. Eine innere Bedämpfung des Gehäuses sorgt für mechanische „Ruhe im Karton“. Der Materialeinsatz trägt natürlich zum Gewicht des B.M.C. Audio UltraDAC bei, er wiegt beachtliche 6,3 Kilogramm. Die Materialwahl ist außerdem mitverantwortlich für die hochwertige Erscheinung. Das dritte B.M.C.-Erkennungsmerkmal ist der verspiegelte Frontbereich samt der Inszenierung seiner Illuminierung. B.M.C. hat es geschafft, das Einschalten eines Geräts zu einem elektrischen Erweckungs-Erlebnis zu erheben. Mit dem Druck auf den An/Aus-Schalter beginnt die Erleuchtung des Geräts, plötzlich erscheinen im Spiegel wie aus dem Nichts die Bezeichnungen der Tasten und Schalter. Das zentrale Bullauge entpuppt sich nun als Runddisplay, es präsentiert uns das Firmenlogo und die Produktbezeichnung – und schließlich in großen Balken die Start-Lautstärke sowohl für den Vorverstärker als auch für den Headphone-Amp.

Das zentrale Display in Bullaugen-Anmutung ist ein Markenzeichen von B.M.C.Audio.

Verstärker-Doppel: Pre-Amp …

Die beiden Verstärker sind die sichtbaren Funktionseinheiten des B.M.C. Audio UltraDAC. Jedem der Amps ist eine Geräteseite gewidmet. Der linke Flügel repräsentiert den Vorverstärker. Hier finden wir frontseitig als erstes den An/Aus-Schalter für die Stromversorgung. Sie ist der zweite Gewichtstreiber des Geräts, gegenüber dem Netzteil des kleinen Bruder-Modell, dem PureDAC, ermöglicht sie eine um satte 70 Prozent größere Spannungsversorgung und damit eine stabilere Musikwiedergabe. Diese Leistungsfähigkeit, aber auch ein aufwändigeres Verstärkerkonzept, adeln unsere Version zum „Ultra“. Zurück zum Frontgeschehen: Die Musik, besser die Quelle, wählt man nun mit dem Input-Taster. Hier stehen die vier Schnittstellenarten AES/EBU, USB, S/PDIF Toslink und S/PDIF koaxial zur Verfügung. Die Potenz dieser Ports ergründen wir später im Abschnitt „Schnittstellen“. Nun folgt die Kernkompetenz, die Verstärkung: Mit den „Hoch“- und „Runter“-Tastern lässt sich die Lautstärke zwischen Null bis 66 verändern. Dahinter steckt eine ausgeklügelte Verstärkerschaltung und eine patentierte, verlustfrei arbeitende Lautstärkeregelung, die B.M.C. „Discrete Intelligent Gain Management“ getauft hat. Zuguterletzt finden wir den Mute-Schalter, mit dem der Verstärker stumm geschaltet wird. Ein sattes Relaisklacken deutet uns an, dass der Signalweg physikalisch komplett aufgetrennt ist.

Für Audiophile bietet der UltraDAC einen symmetrischen Audio-Ausgang in Form zweier XLR-Buchsen. Alternativ geht es auch unsymmetrisch über die beiden Cinch-Buchsen.

… und Kopfhörer-Verstärker

Nun zum rechten Flügel des B.M.C. Audio UltraDAC: Er ist allein dem Kopfhörerverstärker vorbehalten, der schaltungstechnisch völlig unabhängig vom Pre-Amp arbeitet und bedient werden kann. Dementsprechend besitzt der rechte Flügel seine eigenen Mute- und Lautstärke-Taster, und natürlich hat der Kopfhörerverstärker seinen eigenen Ausgang. Hier bietet der UltraDAC einen Leckerbissen: Zum üblichen unsymmetrischen Ausgang, der als Klinkenbuchse ausgeführt ist, finden wir einen symmetrischen Ausgang in Form einer vierpoligen XLR-Buchse. Symmetrische Ausgänge sind im Beschallungs- und Studio-Bereich seit vielen Jahren der Standard, weil sie die beste Übertragungsqualität gewährleisten: Das Signal wird über zwei Adern doppelt durch die Leiter geschickt, einmal normal, einmal invertiert. Durch diese sogenannte differentielle Übertragung lassen sich Störungen, die bei der Signalübertragung auf das Kabel eingewirkt haben, erkennen und bannen. Diese symmetrische Signalführung bietet der B.M.C. Audio UltraDAC beim Kopfhörer-Ausgang, aber ebenso beim Pre-Amp-Ausgang: So wird eine nachfolgende Endstufe bestmöglich bedient. Wer das Signal trotzdem unsymmetrisch abgreifen möchte oder muss, kann auch dies tun: Der B.M.C. Audio UltraDAC bietet dafür beim Vorverstärker-Ausgang zwei Cinch-Buchsen und beim Kopfhörer-Ausgang eine große Klinkenbuchse. Soweit die Verstärker – doch im Namen des Modells und unter der Haube des Geräts steckt eine dritte Kraft, die ganz am Anfang wirkt und Gutes schafft.

Der Kopfhörer-Verstärker glänzt ebenfalls mit einem symmetrischen Ausgang, aber auch hier steht als Alternative eine Klinkenbuchse für den unsymmetrischen Anschluss parat.

Klasse-Konverter mit Präzisions-Uhrwerk

Im Innern des B.M.C. Audio UltraDAC wirkt ein erlesener Digital-Analog-Umsetzer. Er ist das eigentliche Herz des Geräts, denn hier, am Anfang der Signalkette, entscheidet sich, wie es später um die Qualität des abgegebenen Musiksignals bestellt ist. Darum setzt B.M.C. auf einen Premium-Konverter, der die eingehenden Digitaldaten exakt verarbeitet und in ein möglichst artefaktfreies Audiosignal übersetzt. Damit das Timing stimmt, also Daten zum richtigen Zeitpunkt geliefert und gelesen werden, muss die Taktung beim Transport der Einsen und Nullen stimmen. Schwankt hingegen die Genauigkeit, dann kommt es zu Abtastfehlern, zu einem zeitlichen Taktzittern. Dieser sogenannte „Jitter“ nistet sich als Störsignal in die eigentliche Musikinformation ein. Mit einem Präzisions-Uhrwerk, das B.M.C. Audio „Referenz­Clock“ nennt, wird dieser Jitter vermieden. Dadurch ist das Klangbild spürbar reiner und ruhiger. Wer einen Blick unter die Haube des B.M.C. Audio UltraDAC wirft, sieht das hier auch so bezeichnete „Uhrwerk“ als monolithisches Modul aus der Hauptplatine emporragen. Dieser Taktgeber ist aber eigentlich ein Doppel-Herz: Im Ultra DAC arbeiten gleich zwei Clock-Systeme, eines für 44.1 Kilohertz (das ist die Abtastrate für Audio-CD) sowie eines für 48 Kilohertz und dessen Vielfache, womit die Verarbeitung von HiRes-Files gewährleistet ist. Welcher Eingang des B.M.C. Audio UltraDAC nun welche hochauflösende Qualität akzeptiert, schauen wir jetzt.

Der UltraDAC bietet vier digitale Eingänge:1 x Cinch/koaxial, 1 x Toslink, 1 x USB-B und 1 x AES/EBU. Über die B.M.C. Link-Buchsen kann der UltraDAC mit Verstärkern von B.M.C. via Lichtleiter gekoppelt werden.

Ausschließlich digitale Schnittstellen

Der B.M.C. Audio UltraDAC richtet sich eindeutig an moderne Musikhörer, das verrät ein Blick auf die Rückseite: Die Eingänge sind samt und sonders digital. Hier werden alle Möglichkeiten abgedeckt: Für S/PDIF-Signale stehen ein elektrischer Koaxialeingang und ein optischer Toslink-Input zur Verfügung, hier werden PCM-Signale bis 192 Kilohertz/24 Bit akzeptiert. Hinzu kommt ein USB-Port mit Typ-B-Buchse für den Anschluss an den Computer. Der USB-Eingang ist asynchron, das bedeutet: Die Clock im UltraDAC gibt das Timing vor und sagt dem Computer, wann er wieviel Daten zu liefern hat. Dadurch ist der UltraDAC unabhängig von den Taktschwächen des Computers und seines USB-Busssystems, das verhindert Fehler in der Datenübertragung und die daraus resultierende Qualitätseinbußen. Über den USB-Port geht PCM bis 384 Kilohertz/32 Bit sowie DSD bis DSD128, hinzu kommt die Fähigkeit zur DXD­-Wiedergabe. DXD ist das Kürzel für „Digital eXtreme Definition“, es wurde ursprünglich entwickelt, um DSD-Dateien komfortabel wie PCM-Audio-Dateien bearbeiten zu können. Mittlerweile wird DXD aber darüber hinaus auch als eigenständiges Format verwendet, es bietet eine noch bessere Dynamik als DSD und ist weniger kritisch im Rauschverhalten. Das alles geht also über den USB-Port, hier ist der UltraDAC mit Linux sowie Mac kompatibel, für Windows ist der ASIO­-Treiber sogar schon enthalten.Krönender Abschluss der Anschluss-Seite ist der AES/EBU-Eingang. Das Kürzel steht für „Audio Engineering Society/European Broadcasting Union“, als Format zur Übertragung digitaler Audiosignale ist es hauptsächlich im professionellen Studio- und Rundfunk-Bereich zu finden. Der B.M.C. Audio UltraDAC bietet uns diese Schnittstelle als symmetrischen Eingang in Form einer XLR-Buchse. Das ist ein starkes Statement für den Qualitätsanspruch des UltraDAC. Zwei weitere Buchsen sind als „B.M.C. Link“ ausgewiesen. Sie sehen wie Toslink-Ausgänge aus, es sind auch Lichtleiter-Schnittstellen, doch sie dienen allein der Ankopplung eines nachfolgenden B.M.C.­ Leistungsverstärkern wie zum Beispiel des PureAmp. Über diesen Weg soll die Geräte-Kombination eine noch bessere Klang-Performanz bieten.

Zehn, neun, acht …: Nach dem Einschalten beginnt das Warm-Up mit einem Countdown, danach ist der B.M.C. Audio UltraDAC startklar.

Countdown zum Wohlklang

Wer den UltraDAC einschaltet, erlebt nicht nur die Illumination der Front, sondern sieht zudem in der zentralen Bullaugen-Anzeige ein Runterzählen von Zehn bis Null. Das geschieht sowohl auf der Pre-Amp-Seite als auch auf der Headphone-Seite des Displays. Dies ist der Countdown zum Wohlklang. Danach ist der B.M.C. Audio UltraDAC startklar und beginnt mit seiner Grundlautstärke. Sie ist mit „10“, sehr moderat bis leise. So ist gewährleistet, dass bei beiden Einsatzmöglichkeiten – also im Rahmen einer Klangkette mit einer Endstufe oder aber allein mit einem Kopfhörer – das Ohr immer mit einem gehörschonenden Anfangspegel beschallt wird. Prima! Wir starten die Beschallung im Kopfhörerbetrieb. Mit dem Audeze LCD-CX, den wir letzte Woche getestet haben, steht uns ein perfekter High End-Spielpartner zur Verfügung. Wir können mit ihm sowohl den symmetrischen Ausgang der Headphone-Sektion testen als auch über einen Adapter den unsymmetrischen Ausgang. Dafür spielen wir den Fackeltanz op. 51 von Moritz Moszkowski zu. Moszkowski war ein deutsche Spätromantiker, er galt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als einer der großen Komponisten seiner Zeit, heute hingegen ist er leider so gut wie vergessen. Doch der Dirigent Martin West und das San Francisco Ballet Orchestra rufen uns den Romantikers wieder in Erinnerung. In der erstklassig produzierten Einspielung erweist sich Moszkowskis Feuertanz als tolles Orchesterstück, beim Wechsel vom unsymmetrischen zum symmetrischen Eingang wird daraus sogar ein funkensprühendes Fest der Sinfonik. Die Dreidimensionalität des Orchesters, zuvor schon exzellent, wird nun geradezu atemberaubend! Wir können die verschiedenen Instrumentengruppen wunderbar definiert heraushören und verorten, die einzelnen Instrumente gewinnen noch einmal an Griffigkeit – bis hin zu den ganz hinten platzierten Pauken. Auch in punkto Offenheit und Luftigkeit, wo der Magnetostat-Kopfhörer sehr sensibel Unterschiede aufzeigen kann, erweist sich der symmetrische XLR-Ausgang des B.M.C. Audio UltraDAC als überlegen. Hier klingt alles klingt noch müheloser, selbstverständlicher, einfach natürlich. Darum eine große Bitte: Wer die Möglichkeit hat, sollte unbedingt die symmetrische Variante wählen.

Zum B.M.C. Audio UltraDAC gibt es auch eine Fernbedienung. Der Befehlsgeber ist aus Kunststoff gefertigt und ergonomisch geformt, dadurch liegt er leicht und gut in der Hand. Diese RC-2 ist eine Systemfernbedienung, mit ihr können auch andere B.M.C.-Komponenten gesteuert werden. Für den Audio UltraDAC sind sämtliche Funktionen verfügbar, die auch am Gerät selbst eingestellt werden können.

Wir legen den Kopfhörer nun beiseite und nutzen den UltraDAC jetzt als Konverter/Pre-Amp-Duo. Auch das ist eine ausgezeichnete Klangveredelungs-Kombination, wie wir nach dem Austausch unseres bisherigen Hardware-Setups schnell feststellen. Wir erfahren das mit Musik von der norwegischen Sängerin und Liedermacherin Kari Bremnes, sie ist für ihre audiophil produzierten Alben bekannt. Durch die Qualität der Aufnahme kommt die Ausdrucksstärke ihrer Musik und gerade ihrer Stimme voll zur Geltung. Wir haben die mystisch-melancholische Nummer „Coastal Ship“ ausgesucht, der Track beginnt mit schweren Trommelschlägen, die sich nach mehrfachem Wiederhall in der Ferne verlieren, aber auch in den Tiefen der sphärischen Synthesizer-Sounds versinken, die zeitgleich die Atmosphäre intensivieren und ab und an durch einzelne hinzugefügte Klavierakkorde neue Klangfarben erlangen. Ein toller Anfang – und er wird mit dem Umstieg auf den B.M.C. Audio UltraDAC noch toller. Die Trommeln gewinnen jetzt an Volumen und fahren uns nun wie Donnerschläge in die Glieder. Uff! Das ist eine deutliche Steigerung in der Dynamik, aber auch im Bass, zugleich wirkt der Klang konturierter. Es dauert deutlich länger, bis die Trommelechos im Nichts verhallen. Die Wiedergabe hat also an Auflösung und Tiefe gewonnen, die Synthesizer-Klänge hüllen uns nun nahezu ein.

Erhabene Decke: Die Rundung des Bullauges wird auf der Gehäuseoberseite fortgeführt.

Dann beginnt der Gesang von Kari Bremnes. Diese klare, warme, fast feenhafte Stimme besitzt eine natürliche Kraft, sie trägt ohne jegliche Forcierung und steht sofort im Fokus. Mit dem UltraDAC gewinnt ihre Stimme abermals physische Präsenz: Wir hören nun selbst die allerzartest gehauchten Endungen, Konsonanten, die mit einem Rest an Atem die Lippen verlassen. Allein die Songzeile „dreaming by a fjord so deep“ ist schlicht zum Schwärmen und beschert uns mit dem finalen „p“ eine wohlige Gänsehaut. Dieser wunderschöne Gesang, eingebettet in ein mystisches Klanggewand, verschlägt uns schließlich den Atem. Vor lauter Faszination haben wir am Ende des Liedes unwillkürlich die Luft angehalten, bis die letzten Trommelschläge und die dunklen Sphärenklänge in der Unendlichkeit verschwunden sind. Das dauert Dank des immensen Auflösungsvermögens des B.M.C. Audio UltraDAC scheinbar eine Ewigkeit. Das Mehr an Auflösung beschert uns also einen intensiveren Musikgenuss.

Aktives USB-Audio-Kabel als Signal-Aufbereiter: Musik-Übertragung via USB kann eine knifflige Sache sein, gerade bei größeren Entfernungen. Das Digitalsignal, vom PC ursprünglich als akkurate Informationsfolge von sauberen Rechtecken losgeschickt, erleidet auf dem Weg durch das Kabel Störungen und Übertragungsverluste, es kommt schließlich ziemlich deformiert am USB-Eingang der Audiokomponente an. Die aktive Elektronik des B.M.C. PureUSB1 entfernt diese Signalverformungen und filtert zudem die USB-Versorgung. So erhält der DAC des Audiogeräts ein sauberes Signal, das verbessert hörbar den Klang. Preis: ab 290 Euro (zwei Meter) beziehungsweise ab 390 Euro (fünf Meter).

Dieser Zusammenhang leuchtet auch sofort ein, wenn man mit dem B.M.C. Audio UltraDAC eine Aufnahme erst in CD-Güte und dann in HiRes-Qualität hört. Wir wählen dafür den den Song „Dusty Groove“ von der Deep Funk-Band The New Mastersounds. Die Live-Einspielung aus dem Hamburger Kampnagel besitzen wir in 44,1 Kilohertz/16 Bit und in 192 Kilohertz/24 Bit. Das britische Quartett klingt schon in CD-Güte prima: Wir sind mitten im Publikum drin und nah an den Musikern dran, der Sound ist differenziert und durchsichtig. Jetzt der Wechsel zum HiRes-File – und prompt zeigt der UltraDAC die Unterschiede auf: Die funkige E-Gitarre, mit weichem Wah-Wah-Pedal gespielt, hat nun einfach mehr Grip, die ganze Band wirkt noch strukturierter. Wer auf die Snare des Schlagzeugs achtet, hört auf einmal mehr von dem Rasseln des Teppichs, er sitzt der unter dieser Trommel und sorgt für den typischen Charakter der Snare. So muss diese Trommel klingen! Mit dem HiRes-File und dem B.M.C. Audio UltraDAC sind wir also schlicht und einfach näher an der Natürlichkeit. So klingt es amtlich.

Perfect Match: Mit einem passenden Partner wie dem Auzeze LCD-XC kann der B.M.C. Audio UltraDAC die Qualität seines Kopfhörerverstärkers eindrucksvoll ausspielen.

Fazit

Wer für HiRes-Files plädiert, bekommt mit dem B.M.C. Audio UltraDAC eine High End-Argumentationshilfe. Er vereint einen ausgezeichneten Konverter, einen erstklassigen Vorverstärker und einen exzellenten Kopfhörer-Amp – und bietet damit eine audiophile Dreifaltigkeit, die hochauflösenden Files in hochtransparente, ultraklare und wunderbar natürlich klingende Musik verwandelt. Dabei geht über USB PCM 384 Kilohertz/32 Bit sowie DSD 128 und sogar DXD, die zwei S/PDIF-Inputs und die professionelle AES/EBU-Schnittstelle erlauben PCM 192 Kilohertz / 24 Bit. Für die bestmögliche Signalübertragung werden die Signale auch symmetrisch ausgegeben – sowohl für den Kopfhörer als auch für eine nachfolgende Endstufe. Den Premium-Klang mit Profi-Features präsentiert der B.M.C. Audio UltraDAC in einem elegant-markanten Gehäuse, so ist er Hingucker und Hinhörer zugleich.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: gut

95 %

94 %

94 %

18ß424.BMC-Testsiegel

Technische Daten

Modell:B.M.C. Audio
UltraDAC
Produktkategorie:DAC / Vorverstärker / Kopfhörerverstärker
Preis:3.198,00 Euro
Garantie:3 Jahre
Ausführungen:Silber (Aluminium)
Vertrieb:B.M.C. Audio GmbH
Tel.: +49 30 / 692 006 061
www.bmc-audio.com
Abmessungen (HBT):103 x 365 x 328 mm
Gewicht:6,3 kg
Maximale Samplingraten/
Auflösungen
- S/PDIF (elektrisch, optisch) und AES/EBU: PCM 192 kHz / 24 Bit
- USB: PCM 384 kHz / 32 Bit; DSD 128, DXD
Eingänge (digital)1 x Coax (S/PDIF elektrisch)
1 x Toslink (S/PDIF optisch)
1 x USB Typ B
1 x AES/EBU
Ausgänge (analog):1 x Line symmetrisch (XLR)
1 x Line unsymmetrisch (Cinch)
1 x Kopfhörer symmetrisch (XLR)
1 x Kopfhörer unsymmetrisch (Klinke, 6,35 mm)
Ausgänge (digital):2 x B.M.C. Link zum Anschluss an B.M.C.-Verstärker (Toslink)
Lieferumfang:- B.M.C. Audio UltraDAC
- Fernbedienung RC-2
- Batterien (2 x R03-AAA)
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung mit Garantieerklärung (Englisch)
Besonderes:- exzellente Klangqualität
- Formatvielfalt und hohe Samplingraten/Auflösungen
- als DAC, Vorverstärker und Kopfhörerverstärker einsetzbar
- symmetrische und unsymmetrische Ausgänge
- edel-markantes Design
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistunggut

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Supra LoRad DC-Blocker – Wachmann des Wechselstroms

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Gleichstrom im Wechselstrom? Diese nachteilige Mischung ist im heimischen Haushalt leider der Normalfall, die Stromverschmutzung stört Netzteile bei ihrer Arbeit und beeinflusst die Qualität von Audio- und Videokomponenten. Wenn es brummt und rauscht, kann ein Gleichspannungsfilter wie der Supra LoRad DC-Blocker der erste Schritt zur Störungsfreiheit sein. Wir haben’s ausprobiert.

Dezenter Dienstleister: Der Supra LoRad DC-Blocker hat ein handliches Format und besitzt ein nüchternes Design.

Wie gelangt denn Gleichstrom in den Wechselstrom? Theoretisch sollte aus der Steckdose doch eine Spannung in sauberer Sinusform kommen. Praktisch wird sie jedoch durch verschiedenste Einflüsse deformiert. Schon auf dem Weg zu uns weist der Strom Verzerrungen und Schwankungen auf, in unserem Heim sorgt dann die Vielzahl unserer elektrischen Geräte für weitere Störungen. Eine dieser Deformationen ist der Gleichspannungsanteil: Die Sinuswelle verläuft nicht mehr ober- und unterhalb der normalen Nullachse, sondern schwingt um eine Linie auf einem höheren Spannungsniveau. Dieser Verschiebung bewirkt der Gleichstromanteil im Wechselstrom, der Versatz wird auch DC Offset genannt. Die Folge: Netzteile arbeiten ungleichmäßig, der Eisenkern im Trafo wird übersättigt. Dadurch sinkt die Effizienz, es kommt zu thermischen und mechanisch-akustischen Effekten: Das Netzteil wird warm und brummt. Schlecht arbeitende Netzteile haben auch Einfluss auf die nachfolgende Elektronik, Audio- und Videokomponenten profitieren von reinem Strom und einer sauber arbeitenden Versorgung. Der erste Schritt ist die Einschaltung eines Filters, das den unerwünschten Gleichstromanteil beseitigt. Ein solchen Helfer ist der Supra LoRad DC-Blocker von Supra Cables.

Stabil und sicher: Der Supra LoRad DC-Blocker besitzt ein ultrasolides Aluminium-Gehäuse.

No Nonsens

Hinter der Marke Supra Cables steckt die schwedische Firma Jenving Technology. Gründer Tommy Jenving hat als Pionier der Branche vor über vierzig Jahren überhaupt das Bewusstsein geweckt, dass Kabel ein Teil der Klangkette sind, später folgte die Erkenntnis, dass auch die Energiezufuhr Einfluss auf die Audio-Performance hat. Seither hat Supra Cables ein Portfolio an Strom- und Signalleitern aufgebaut und bietet dazu eine Reihe von Netzleisten und Netzfiltern an – alles mit skandinavischer Attitüde: Entwicklung und Produktion im eigenen Land, in diesem Fall im Göteborg-nahen Ljungskile, maximale Material- und Fertigungsqualität, Verzicht auf unnötigen Schnickschnack und sinnlose Ausstattungsmerkmale sowie nüchterne Kosten-Nutzen-Kalkulation. Bei Supra Cables fasst man das alles unter dem Motto „No Nonsens“ zusammen. Das soll auch für den Supra LoRad DC-Blocker gelten.

Pragmatisch und clever: Auf der Oberseite ist kurz zusammengefasst die Bedienungsanleitung zu lesen.

Gleichstrom-Abwehr

Wer den Supra LoRad DC-Blocker betrachtet, kann die No-Nonsens-Einstellung sofort sehen: Supra Cables hat den Anspruch, kein Geld für „schöne“ Gehäuse zu verschwenden, in ein nüchternes Design münden lassen. Das supersolide Gehäuse besteht aus einem drei Millimeter starken Aluminiumprofil und wird vorn sowie hinten durch aufgeschraubte Alu-Kappen mit gleicher Materialdicke abgeschlossen. In die Oberseite ist eine Folge von drei Kunststoffplatten eingelassen. Auf der ersten prangt die Produktbezeichnung, die zweite liefert eine kurze Bedienungsanleitung, das ist clever! Die dritte trägt die Steckdose des Supra LoRad DC-Blocker – hier wird der gefilterte Wechselstrom für eine nachfolgende Netzleiste bereitgestellt. Die Robustheit der mechanischen Ausführung spiegelt sich auch in der elektrischen Belastbarkeit wider: Der DC-Blocker erlaubt eine maximale Stromaufnahme von 3.680 Watt und ist bis 16 Ampere abgesichert. Bei höheren Strömen löst eine Schmelzsicherung aus, sie ist in einem herausnehmbaren Fach neben der Netzbuchse untergebracht. Dieser Anschluss ist eine IEC 60320 C19-Buchse, sie verlangt ein entsprechendes Netzkabel, ein Standard-Kaltegerätekabel kommt also nicht in Frage. Supra Cables hat mit dem optionalen LoRad 2.5 CS-EU natürlich eine passende Lösung in petto. Der darüber ankommende Strom wird nun von seinem Gleichstromanteil befreit, die maximale Filterkapazität beträgt 3,5 Volt DC.

Der Supra LoRad DC-Blocker ist mit einer IEC 60320 C19-Buchse ausgerüstet, sie verlangt ein passendes Netzkabel. Supra Cables bietet hier das LoRad 2.5 CS-EU an (ab 105,00 Euro).

Diese Reinigung soll etliche Meriten zur Folge haben: minimiertes Transformator-Brummen und geringere Erwärmung von Netzteilen, was ihre Leistungsfähigkeit erhöhen und die Lebensdauer verlängern kann. Dazu ein geringeres Grundrauschen und generell reduzierte Klangeinflüsse, was insbesondere bei Digitalequipment Härten im Klang verschwinden lässt, überdies eine straffere Basswiedergabe und Zugewinne bei perkussiven Instrument wie dem Schlagzeug, hier soll der Supra LoRad DC-Blocker für eine bessere Rhythmus-Wahrnehmung sorgen. Zusätzlich zu diesen Verbesserungen sorgt eine Abschirmung des Geräts gegen elektrische und magnetische Felder dafür, dass Störeinstrahlungen von anderen elektrischen Geräten des Haushalts sowie dem WLAN außen vor bleiben – LoRad ist das Kürzel für Low Radiation und bedeutet: geringe Strahlung. Diese LoRad-Abschirmung ist ein Ausstattungsmerkmal, das alle Supra Cables-Produkte für Strom und Spannung auszeichnet.

Ein eigenes Fach beherbergt die Schmelzsicherung. Hier ist auch noch Platz für ein Ersatzexemplar.

Der Supra LoRad DC-Blocker geht ans Netz

Vorweg müssen wir an dieser Stelle eventuell überzogene Erwartungen dämpfen: Wer glaubt, durch den Einsatz eines Stromfilters plötzlich eine komplett anders klingende Anlage zu haben oder sich die wunderbare Verwandlung in eine High End-Klangkette erhofft, muss seinen Anspruch doch herunterschrauben. Ein Stromfilter kann klangtechnisch segensreich wirken, ein messianischer Heilsbringer ist er jedoch nicht. Was er uns bringt, testen wir aber mit dem Messias: Wir wählen das gleichnamige Oratorium von Georg Friedrich Händel in der sehr schön aufgenommenen Dubliner Fassung mit dem Dunedin Consort. Das preisgekrönte schottischen Barockensemble singt und spielt den Chor „And the Glory of the Lord“, wir hören ihn zuerst mit dem „normalen“ Setup, also ohne Filter: tolle Aufnahme. Nun schalten wir wie empfohlen alle Geräte aus, also schließlich auch die schaltbare Netzleiste Supra Lo Rad MD06-EU/SP, an die sämtliche Komponenten unserer Klangkette angeschlossen sind. Jetzt setzen wir den Supra LoRad DC-Blocker zwischen Steckdose und Netzleiste, schalten alle Geräte wieder in umgekehrter Reihenfolge an und starten erneut den „Messias“. Ja, es wirkt ein klein wenig feiner im Klang, eine Spur detailreicher, am besten ist das kurz vor dem Ende des Chors wahrnehmbar. Hier gibt es eine Zäsur, Sänger und Instrumentalisten schweigen nach der Anrufung des „Lord“, hier kann man wunderbar dem Hall nachspüren. Wir hören, wie sich der Gesang in der Greyfriars Kirk von Edinburgh langsam verliert – aber dieses Verklingen dauert nun ein wenig länger, dazu hören wir auch mehr von dem latenten Geräuschteppich, der in jedem Raum zu hören ist. Nun der Gegencheck: Alles wieder zurück auf die Ausgangskonfiguration, nochmals hören – ja, es ist ein sehr kleiner, aber feiner Unterschied. Mit Popmusik erleben wir vorwiegend einen etwas definierteren Bass, das zeigt sich gerade bei Donald Fagens „Morph The Cat“ mit seinem berühmten Tiefton-Fundament. Auch das Schlagzeug klingt einen Tick knackiger. Wir erleben zudem insgesamt genau den Effekt, auf den der Hersteller hinweist: Uns erscheint anfänglich die Dynamik ein wenig reduzierter – eine Wahrnehmung, die auf Abwesenheit von Fehlern zurückzuführen sei. Der Klang hat nicht weniger Dynamik, sondern mehr Distinguiertheit. Wie gesagt: Wir reden hier von Nuancen. Abseits der akustischen Veränderungen erfahren wir noch einen ganz handgreiflichen Effekt: Das Netzteil unseres Streamers, das zuvor im Betrieb permanent mehr als handwarm gewesen ist, zeichnet sich seither durch eine bemerkenswerte Kühle aus. Cooles Ergebnis!

Der Supra LoRad DC-Blocker wird zwischen Wandsteckdose und Netzleiste gesteckt, hier ist es die Supra Cables LoRad MD06-EU/SP, ein schaltbarer Sechsfach-Verteiler mit Transientenfilter und Überspannungsschutz.

Fazit

Der Supra LoRad DC-Blocker empfiehlt sich als erster Schritt bei der Behebung spannungsbedingter Störungen. Der DC-Blocker sorgt für gleichspannungsfreien Wechselstrom, er vermag bis zu 3,6 Volt DC herauszufiltern. Die Säuberung führt bei Netzteilen zu weniger Brummen und geringerer Erwärmung, klanglich verbessert sich Performance in punkto Auflösung, Definiertheit des Tieftons und Dynamik perkussiver Klängen. Diese akustischen Veränderungen haben wir als kleinen, aber sehr feinen Zugewinn erlebt.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: Empfehlung
Preis-/Leistung: angemessen

97 %

95 %

180430.Supra Cables-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Supra Cables
LoRad DC-Blocker
Produktkategorie:DC-Blocker (Gleichstrom-Netzfilter)
Preis:550,00 Euro
Ausführungen:Silber (Aluminium)
Vertrieb:GEKO, Soest
Tel: 02921/96949-20 + 22
www.geko-hifi.de
Abmessungen (HBT):53 x 170 x 89 mm (ohne Stecker)
Gewicht:0, 556 kg
Anschlüsse:1 x IEC 60320 C19-Buchse
1 x DIN VDE 0620-1 Schutzkontakt-Steckdose
Max. Leistungsaufnahme:3.680 W
Lieferumfang:- Supra Cables LoRad DC-Blocker
- selbstklebende Gummifüßchen
- Bedienungsanleitung (Englisch, Schwedisch)
- 2 x 4 Schrauben
Optionales Zubehör:LoRad 2.5 CS-EU (ab 105,00 Euro)
Besonderes:- filtert Gleichstromteile bis zu 3,6 Volt DC aus dem Wechselstrom
- vermindert die Erwärmung von Netzteilen
- sehr robuste Verarbeitung
- für die Montage an der Wand geeignet
- benötigt ein Netzkabel mit IEC 60320 C20-Stecker
Benotung:
Preis-/Leistungangemessen

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Mac Audio PA 1500 – Party- und Spaßlautsprecher mit Bluetooth, SD-Wiedergabe und reichlich Leistung

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Die Aktivbox PA 1500 von Mac Audio wartet mit einem 1 000-Watt-Verstärker, großer Bassmembran, robustem Gehäuse und vielfältigen Anschlussvarianten, darunter Bluetooth, auf. Rückseitig offenbart sich ein umfangreiches Bedienfeld, das erahnen lässt, dass man es hier mit einem Gerät zu tun hat, das viel mehr als ein typischer PA-Lautsprecher für die Partybeschallung ist.

Die Mac Audio PA 1500 eignet sich auch für den Einsatz im Freien. Sie sollte nur vor Feuchtigkeit geschützt sein.

Mac Audio? Der Name dürfte bei vielen Autotunern noch die Erinnerung an satte Sounds im Golf wecken. An solche, die in der Lage waren, das Nummernschild auf der Heckklappe im Takt der Beats rasseln zu lassen. In diesem Bereich liegen tatsächlich die Wurzeln der amerikanischen Marke, die sich in den letzten 35 Jahren allmählich vom Auto-HiFi-Ausstatter zum Beschallungs-Allrounder gemausert hat. Laut geht es entsprechend des hauseigenen Slogans „The new loud!“ bei Mac Audio immer noch zu, da passt auch die uns zum Test überlieferte PA 1500 voll ins Bild. Mit ihrer 1000-Watt-Endstufe (250 Watt Dauerleistung) verspricht sie Spitzenpegel, während ihr 38 Zentimeter messender Tieftöner, die Magengegend ordentlich massieren soll. Das robuste Kunststoffgehäuse mit seinen zahlreichen Tragegriffen offenbart zudem einen 38 Millimeter durchmessenden, im Horn sitzenden Hochtöner, welcher den Einsatzzweck dieses Aktiv-Lautsprechers noch deutlicher macht. Dazu gesellt sich ein robustes Stativ, das der PA 1500 ordentliche Standfestigkeit verleiht. Darüber hinaus fehlt es der knapp 22 Kilogramm schweren Box auch nicht an Anschlussmöglichkeiten. Bluetooth 3.0, SD-Card-In, Aux-In und Aux-Out (Stereo-Cinch), eine USB-Buchse und zwei getrennt voneinander regelbare 6,3-Millimeter-Klinken-Mikrofonbuchsen und XLR-Mikrofoneingänge mit Phantomspeisung sowie ein VHF-Funkempfänger für das beiliegende VHF-Mikrofon lassen hier kaum Anschlusswünsche offen.

Cinch-, Mikrofoneingänge, XLR, Drehregler für Bass und Höhen etc.: Anschlussseitig bleiben am PA 1500 kaum Wünsche offen.

PA 1500: Macht alles mit

Bei Abmessungen von 50x70x41 Zentimetern sollte sich sowohl im Partykeller, auf dem Campingplatz, im Vorgarten oder zur Not auch im eigenen Wohnzimmer locker ein Aufstellungsort für die PA 1500 finden. Dank diverser Griffe lässt sich der Mac Audio-Lautsprecher aber auch bequem im Kofferraum eines Kleinwagens (bei umgeklappter Rückbank) zur Party-Location befördern. Auf dem zum Lieferumfang gehörigen Stativ ist die Aktiv-Box optimal platziert, hier findet sie sicheren Halt. Gummi-Überzüge am Stativ bzw. Gummifüßchen unter dem Gehäuse schonen das Parkett und verhindern, dass die PA 1500 umherwandert, wenn es einmal lauter wird. Das Stativrohr lässt sich übrigens ordentlich über einen Bolzen verriegeln, damit auch nichts verrutscht. Auf ihren integrierten, sehr robusten Rollen lässt sich die PA 1500 aber auch auf dem Boden bequem in Position bringen. Das solide Gehäuse hinterlässt einen sehr guten Eindruck und lässt vermuten, dass es auch härtere Stöße locker wegsteckt. Sowas soll im Ausseneinsatz ja schonmal passieren …

Zum Lieferumfang gehörige Bolzen helfen das Stativ sicher in der gewünschten Position zu halten.

Es werde blau

Durch Betätigung des Einschalters begrüßt die Box sogleich mittels einer blau beleuchteten LCD-Anzeige. Unter ihr befindet sich das umfangreiche, zugleich aber auch übersichtlich gestaltete Bedienfeld. Sämtliche Knöpfe und Drehregler lassen sich leichtgängig bedienen und machen einen robusten Eindruck. Speziell die Regler erinnern an die Klangregler hochwertiger Mischpulte. Hier knistert nichts und die feinfühlige Einstellung gelingt schnell und mit Leichtigkeit. Die gewünschte Quelle wird über den Mode-Schalter ausgewählt. Soll eine Bluetooth-Verbindung hergestellt werden – ja, auch das beherrscht die PA 1500 – wird einfach die Quelle Bluetooth ausgewählt. Anschließend findet man die PA 1500 in der Liste verfügbarer Bluetooth-Geräte auf seinem Abspielgerät (Smartphone/Tablet/PC).

Ist die Quelle “Bluetooth” gewählt, wird dies als “bt” im Display signalisiert.

Ein Universalgenie

Auch wenn eine Funkverbindung via Bluetooth sicherlich nicht für jedermann die bevorzugte Betriebsart ist, so wird es sicherlich die erste sein, die bei der ersten Aufstellung genutzt wird. Ein ordentlicher Hobby-DJ hat schließlich immer ein Handy mit reichlich Musik zur Hand – sei es nur für Notfälle. So gelingt es, ohne großen Aufwand und ohne jegliche Verkabelung, innerhalb kürzester Zeit die Location zu checken und einen geeigneten Ort für die Box zu finden. Der Bass soll die Brötchen ja schließlich nicht gleich mit vollen 1 000 Watt vom Buffet fegen, wohingegen ein sattes Wummern im Bauch auf dem Dancefloor ein wohliges Mittendringefühl vermittelt. Exakt das gelingt der Mac Audio PA 1500. Der 38 Zentimeter messende Tieftöners versetzt die Umgebung schon bei mittlerer Lautstärke ordentlich in Schwingung. Das stattliche Hochtorn-Horn steht dem Bass in Sachen Lautstärke und Klarheit kraftvoll zur Seite. Höhen klingen sauber und zerreißen nicht. Stimmen und Dudelsäcke, beispielsweise von mittelalterlichen Bands à la Corvus Corax, werden deutlich und sauber wiedergegeben. Auch Suzanne Vega vermag mit der akustischen Version von „Tom’s Diner“ voll zu überzeugen – selbst wenn die Membranen hier bauartbedingt nicht an die Luftigkeit eines dedizierten HiFi-Systems heranreichen. Die Bluesgitarre von Henrick Freischlader findet eine beeindruckende Bühne, die raue Stimme eines Joe Cocker in „Unchain My Heart“ schmiegt sich angenehm ins Ohr des Zuhörers, während der Bass souverän und klar aufspielt. Ein Mitteltonchassis wäre hier eine nette Option, um das Klangspektrum über dem Bassfundament und dem knackig aufspielenden Hochtöner etwas anzureichern. Mit den Reglern für Höhen und Tiefen und mithilfe seiner fünf Equalizer-Presets lässt sich der Klang dennoch gut auf den Abhörraum und den Aufstellungsort abstimmen.

Der stattliche, in der Front eingesetzte 38-Millimeter-Tieftöner verspricht mächtig Leistung und einen Abstieg in tiefste Bassgefilde.

Sehr praktisch: Dank integrierter Rollen und ausklappbarem Tragegriff lässt sich die 21-Kilo schwere Box ganz leicht zum gewünschten Einsatzort transportieren.

Darf‘s ein bisschen mehr sein?

Wer sich traut, darf den Lautstärkeregler allerdings auch mal ordentlich nach rechts drehen. Dazu steht man dann glücklicherweise hinter der Box, denn die Mac-Audio-Maschine hat ordentlich Dampf auf den Transistoren. Erfreulicherweise ist ein Limiter eingebaut, der vor Gehörschäden schützt, der meiner Meinung nach vielleicht aber etwas zu früh greift. Sind der passende Aufstellungsort und der gewünschte Pegel gefunden, steht einer wohligen Partybeschallung dann nichts im Wege. Ob die Party nun im Freien, unter einem Carport, in einer größeren Laube oder einfach auf der Baustelle zum Richtfest stattfindet, diese Box schockt nichts – solange sie trocken bleibt. Sie empfiehlt sich daher eher für Innenräume oder sollte zumindest gut vor Feuchtigkeit geschützt werden. Trotz lauter Musik, erlaubt die PA 1500, auch dank des mitgelieferten VHF-Mikrofons, auch die Eröffnung des Buffets oder die Hochzeitsansprache. Letztgenanntes wird mit zwei (nicht im Lieferumfang enthaltenen) AA-Batterien bestückt und nimmt per Funk Kontakt zur Box auf. Einmal eingeschaltet, passiert erstmal nichts weiter, außer dass Box und Mikrofon durch eine rote LED anzeigen, dass die Kopplung erfolgreich durchgeführt wurde. Erkennt die Elektronik dann ein Eingangssignal, regelt sie die aktuell wiedergegebene Musik automatisch etwas herunter, sodass das Gesprochene den Zuhörer klar und auch auf mehreren Metern Entfernung gut verständlich erreicht. Der Mikrofonpegel wird separat an der Box eingestellt. So gelingt auch der Karaoke-Teil zu späterer Stunde bzw. im Anschluss an das Tanzprogramm. Da noch zwei zusätzliche Eingänge bereit stehen, können zudem weitere Mikrofone verbunden werden. Aber auch eine E-Gitarre oder einen Bass verschmäht die Box an diesen Zugängen nicht. Selbstverständlich sind auch diese Eingänge getrennt regelbar, so ist es nun eine Kleinigkeit den Lead-Gesang passend zu begleiten. Auf Verzerr-Funktionen die man von einem Gitarrenverstärker kennt, wird hier erwartungsgemäß verzichtet, die Box offeriert aber genug Dampf, um das filigrane Signal einer E-Gitarre sehr laut, kräftig und verzerrungsfrei wiederzugeben.

Auf den ersten Blick ähnelt unser Mac-Audio-Testgast einem klassischen PA-Lautsprecher. Tatsächlich hat die PA-1500 aber viel mehr zu bieten.

Alleinunterhalter unter den PA-Lautsprechern

Wie gesagt, die PA 1500 ist mehr als nur ein Lautsprecher. Dank diverser Eingänge, integriertem Verstärker etc. fällt sie vielmehr in die Kategorie „moderne Komplettsysteme“. Dementsprechende umfasst der Lieferumfang natürlich auch eine Fernbedienung. Fast alle Einstellungen lassen sich über sie vornehmen. Dazu zählt der Abruf der Equalizer-Presets oder die Titelwahl bei der Wiedergabe via Bluetooth, SD Card oder USB-Anschluss. Leider ist die Nutzung des Befehlsgebers aber nur hinter der Box möglich, da die Fernbedienung ihre Signale per Infrarot sendet und der Empfänger auf der Rückseite des Gehäuses platziert wurde. Wird die PA 1500 aber per Cinch-Kabel mit dem Laptop verbunden, ist die Fernbedienung in der Regel eh nur ein einziges Mal erforderlich, um die Eingangslautstärke anzupassen.
Bei der Verwendung einer mit Musik-Dateien gefüllten SD-Card sind die Tasten zur Song- und Ordnerwahl zudem eine nette Option. Steht die Box direkt vor dem DJ, informiert das großzügig dimensionierte Display über die Nummer des aktuell wiedergegebenen Tracks und seine Laufzeit. Sollen zwischenzeitlich Durchsagen gemacht werden, nimmt man einfach das Mikro zur Hand. Die erfolgreiche Verbindung zum aktiven VHF-Mikrofon wird durch eine LED signalisiert. Mithilfe des Audio-Ausgangs lassen sich eingehende Signale sogar an einen weiteren Verstärker, eine zweite PA 1500 oder andere Aktivlautsprecher weiterreichen. Auf diese Weise können auch größere Flächen des Partygeländes beschallt werden. So eingesetzt, kann jede Durchsage – zum Beispiel, dass die Hochzeitstorte nun angeschnitten wird – auch auf dem kleinen Aktivlautsprecher in den Waschräumen wiedergegeben werden. Selbstverständlich ist es ebenso möglich, eingespeiste Quellen über diesen Ausgang aufzuzeichnen.

Durchsagen können über das mitgelieferte Wireless-Mikro vorgenommen werden.

Fazit

Die Mac Audio PA 1500 ist ein pfiffig durchdachtes Aktiv-Lautsprechersystem – dediziert für den Beschallungseinsatz auf Gartenpartys, Hochzeitsempfängen oder Straßenfesten. Eines, das mit zahlreichen Eingängen in jeder Wiedergabesituation glänzt. Speziell die Möglichkeit, Musik kabellos per Bluetooth zuzuspielen oder seine mit Musik gefüllte SD-Card in der Box zu versenken, sind meine persönlichen Highlights. Dazu kommt, dass tatsächlich nur eine einzige Steckdose benötigt wird um die obendrein erfreulich preisgünstige PA 1500 vollumfänglich zu betreiben. Der Aufbau ist in weniger als fünf Minuten erledigt (Lautsprecher rausrollen, Stromversorgung einstecken, Bluetooth aktivieren, genießen), für die schnelle Durchsage zwischendurch oder als Karaoke-Gerät erledigt das Funkmikro seinen Job darüber hinaus mit Bravour. Lautstarke Beschallung ist Programm, aber auch geringe Pegel gelingen der PA 1500 hervorragend. Geht der DJ dann doch mal zu weit, greift der Limiter ein, um das Gehör der Anwesenden zu schützen. Die Verarbeitung ist solide, die vielen Griffe an der Box und das vergleichsweise geringe Gewicht machen die Mac Audio zu einem soliden Allrounder, mit dem so manche Party schnell Fahrt aufnimmt.

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Empfehlung
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

94 %

97 %

97 %

180429.MacAudio-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Mac Audio
PA 1500
Produktkategorie:Aktiv-Lautsprecher
Preis:399,00 Euro (UVP)
Gewährleistung:6 Monate
Ausführungen:- Schwarz
Vertrieb:Voxx, Pulheim
Tel.: 02234 / 807120
www.mac-audio.de
Abmessungen (HBT):700 x 500 x 410 mm
Gewicht:Lautsprecher: 21,5 kg
Stativ: 2,3 kg
Mikrofon: 0,2 kg
Prinzip:Zwei-Wege
Verstärkerleistung:- 250 Watt
- 1000 Watt (Peak)
Hochtöner:1 x 38 mm
Tieftöner:1 x 380 mm
Anschlüsse:- Bluetooth
- 1x USB
- 1x SD-Card-Slot
- 1x AUX (Cinch)
- 2x Mikrofon-Eingang (6,3mm-Klinke)
Lieferumfang:- PA 1500
- Stativ
- Mikrofon
- Anleitung
Besonderes:- robustes Kunststoffgehäuse
- integrierter Verstärker
- integrierte Transportrollen
- Display mit vierstelliger Anzeige
- Bluetooth
- USB-Ladefunktion für externe Geräte
- Mikro-Anschluss
- Mitgeliefertes Mikro
- satte Bassperformance
Benotung:
Gesamtnote:Empfehlung
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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HMS Perfect Match Zobelglieder – der Weg zur perfekten Klang-Abstimmung

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Wer aus seiner HiFi- oder Surroundanlage klanglich alles herausholen will, der sollte vermeintliche Kleinigkeiten, wie die Verkabelung oder die Stromversorgung, keinesfalls nicht außer Acht lassen. Auch wenn es abgedroschen klingt, die Kette ist nur so stark wie … Sie wissen wie es weiter geht. Damit Ihren Lautsprecherkabeln die zweifelhafte Ehre des „Schwächsten“ nicht zuteil wird, offeriert HMS den Perfect Match zur Lautsprecherkabeloptimierung.

HMS liefert seine Perfect Match Zobelgieder nebst Anleitung.

Wie nahezu jedes System bestehen auch HiFi-Anlagen aus einzelnen Elementen, die erst in der Summe zu etwas Vollständigem werden. Lautsprecher, Verstärker und Quellgerät sind allein ziemlich nutzlos, abgesehen vom Dekorationswert erfüllen sie für sich allein meist keine sinnvolle Funktion. Erst die Verbindung aller Komponenten, für die dann in Form der Verkabelung wieder ein paar Weitere hinzu kommen, entlockt den Geräten bei optimalen Bedingungen ihr eigentliches Potenzial: Wohlklang. Zwar macht auch eine lieblos zusammengestellte Kette irgendwie Musik, doch selbst hochwertigste Komponenten können untereinander schlecht abgestimmt sein oder gar überhaupt nicht miteinander harmonieren. Man hört dann zwar Musik, so richtig viel Spaß macht es aber trotzdem nicht – egal, wie teuer das Equipment auch gewesen sein mag. Nach verbreiteter Meinung kann an einer ansonsten sorgfältig abgestimmten Anlage auch das Lautsprecherkabel Schuld am schwachen Sound sein und dem ersehnten Klangerlebnis im Wege stehen. Muss es aber nicht, wenn man es beispielsweise mit Hilfe eines Zobelglieds, wie dem Speaker Cable Optimizer Perfect Match von HMS, an die Gegebenheiten anpasst. Das erspart im Zweifel den Neukauf der Kabel und damit einhergehend meistens sogar Arbeit und viel Geld.

Bester Klang als Philosophie

Sie kennen HMS nicht? HMS gehört hierzulande zu den bekanntesten und anerkanntesten Herstellern von Audio- und Video-Zubehör. Die Leverkusener Audiospezialisten haben es sich seit Jahren auf die Fahne geschrieben Produkte zu entwickeln, die den Klang einer jeden HiFi-, Highend- oder Heimkino-Anlage auf ein neues Niveau heben. Jedes HMS-Produkt basiert auf nachvollziehbaren Grundlagen – und davon gibt es so einige. Diesbezüglich bietet das Unternehmen inzwischen eine breite Palette an Zubehör und Kabeln. Der Weg zur Klangverbesserung beginnt für HMS übrigens bereits an der Steckdose, der schließlich die Energie zur Versorgung der heimischen HiFi-Anlage entnommen wird. Von dort wird der Strom über Netzkabel und Netzfilter zu den Zielgeräten geliefert. Zwischen Verstärker, Plattenspieler, Streamer und Co. setzt sich der Weg anschließend fort, hier werden die zu transportierenden Informationen – das können analoge Signale oder Einsen und Nullen sein – über hochwertige Signalkabel geleitet. Der Audio-Transport endet schließlich bei den Lautsprecherkabeln, sie sollen das Musiksignal vom Verstärker möglichst verlustfrei zu den Lautsprechern transportieren. Sowohl für die Seite der Stromversorgung als auch für den Signalweg hält das HMS-Programm entsprechende Lösungen bereit. Die Preisspanne reicht dabei für die hochwertigsten Produkte bis in den viertstelligen Bereich. Das Perfect Match ist mit einem Preis von etwa 110 Euro allerdings deutlich günstiger. Es kommt dann zum Einsatz, wenn der Klang der eigenen Anlage nicht mehr stimmt – beispielsweise nach dem Erwerb eines neuen Verstärkers oder neuer Lautsprecher. Mit seiner Hilfe sollen die bereits vorhandenen Lautsprecherkabel perfekt an die gegebenen Erfordernisse des HiFi-Systems angepasst werden und der Kabelneukauf damit umgangen werden.

Die Zobelglieder werden einfach an die Lautsprecherklemmen gebracht. Einfacher könnte die Installation nicht sein.

Spulen, Kondensatoren und Frequenzen

Damit wären wir auch schon beim Kernthema: HMS geht es mit seinem Perfect Match darum Lautsprecherkabel und Schallwandler perfekt aufeinander abzustimmen und damit das Beste aus der Kombination aus Lautsprecher, Lautsprecherkabel und Verstärker herauszukitzeln. Um zu verstehen, wie das Perfect Match die Anpassung genau erreicht, ist mehr als nur ein bisschen Grundlagenwissen in Elektrotechnik notwendig. Selbst vereinfacht dargestellt ,wird der folgende Abschnitt eher technisch, es geht um Wechselspannung. Aber keine Angst, der praktische Teil, in dem meine kleinen Testgäste zeigen sollen was sie können, folgt im nächsten Abschnitt.
In einem einfachen Gleichspannungsstromkreis, zum Beispiel bestehend aus einer Batterie und einer Glühbirne, gibt es zwei bestimmende Faktoren: Spannung und Widerstand. Der eigentliche Strom, also der Fluss der Elektronen, stellt sich als resultierende Größe in Abhängigkeit der beiden genannten ein. Bei einem HiFi-System das in der Regel Lautsprecher, Verstärker und Kabel beinhaltet, handelt es sich hingegen um Wechselspannungsstromkreise, die sich ungleich komplizierter darstellen. Zwar bleiben Spannung und Widerstand als zentrale Größen vorhanden, es kommen jedoch noch weitere hinzu. Beispielsweise die Frequenz, mit der die Spannung ihre Polarität ändert. Sie entspricht der Tonhöhe, liegt daher üblicherweise zwischen 20 Hertz und 20 Kilohertz, – also 20 und 20.000 Schwingungen pro Sekunde. Von der Frequenz ist nun ein Teil des Widerstandes abhängig, der als Impedanz bezeichnet wird. Bindend ist die Impedanz ihrerseits an zwei weiteren Faktoren: der Kapazität und der Induktivität. Bei Kapazitäten handelt es sich um Kondensatoren, die man sich vereinfacht als kleine Akkus vorstellen kann. Sie werden blitzschnell ge- und wieder entladen. Die Induktivität wird von Spulen verursacht, wie sie beispielsweise als Antrieb in Lautsprecherchassis vorkommen. Nun sind alle diese Größen keinesfalls isoliert zu betrachten, sie beeinflussen einander und sie verursachen weitere Phänomene. Beispielsweise Phasenverschiebungen, die man sich als Verzögerungen des Signals vorstellen kann oder ungewollte Schwingungen, wie sie in der Akustik beispielsweise als Raumresonanzen (z.B. Dröhnen) vorkommen.
Um nun zu verstehen wie das Perfect Match funktioniert, stellen wir uns die Kombination aus Verstärker, Kabel und Lautsprecher vor, wobei wir die Boxen gedanklich durch eine Spule ersetzen. Die Lautsprecherspule hat ihrerseits die Eigenschaft mit zunehmender Frequenz einen größeren Widerstand für die Wechselspannung darzustellen, bis sie schließlich ganz zumacht und nichts mehr durchlässt. Nun bleiben also noch der Verstärker und das Kabel mit gewissermaßen offenem Ende übrig. Das Kabel können wir uns ebenfalls als Spule, also als Induktivität, vorstellen. Das durch den Stromfluss vom Leiter selbst verursachte Magnetfeld wirkt auf das Lautsprecherkabel zurück und erzeugt eine Induktivität. Das System aus Verstärker, der einen Innenwiderstand besitzt, und Kabeln, die eine Induktivität darstellen, bildet nun einen Schwingreis mit Resonanzfrequenz im hohen Frequenzbereich. Beginnt das System auf dieser hohen Frequenz zu schwingen, ohne bedämpft zu werden, schaukelt es sich immer weiter auf. Das kann schlimmstenfalls dazu führen, dass die Endstufe beschädigt wird. Natürlich haben die meisten Verstärkerhersteller vorgesorgt und eine Schutzschaltung integriert. Dabei handelt es sich um das sogenannte Zobelglied. Diese kleine Schaltung, auf der auch das Perfect Match basiert, besteht aus einem Kondensator und einem Widerstand, die zusammen den Verstärker kurzschließen, sich also zwischen dem Plus- und Minuspol befinden. Nun hat der Kondensator bei niedriger Frequenz einen hohen Wechselstromwiderstand und bei hoher Frequenz einen niedrigen – genau andersrum wie die Lautsprecherspule. Jetzt erschließt sich das Prinzip: Der Kondensator wird (idealerweise) im gleichen Maß durchlässiger in dem die Spule undurchlässiger wird, das Zobelglied ersetzt mit höher werdender Frequenz den Lautsprecher als Last am Verstärker und hindert ihn dadurch zu schwingen. Genau dieses Prinzip versucht HMS mit seinem Perfect Match nun zu perfektionieren, es exakt auf die Kapazität des Lautsprecherkabels abzustimmen, statt nur „Pi mal Daumen“ größeren Schaden am Verstärker zu verhindern. Diesbezüglich ist das kleine Kistchen auch ganz vierfach an die vorherrschenden Gegebenheiten anpassbar.

Die HMS-Zobelglieder lassen sich vierstufig justieren und helfen Lautsprecherkabel und Lautsprecher perfekt aufeinander abzustimmen.

Mehrstufige Anpassung zum „Perfect Match“

Nach der komplexen Technik sind wir bei der recht einfachen Anwendung angelangt, denn für die Inbetriebnahme des Perfect Match muss man nicht studiert haben. Die kleinen HMS-Helfer werden mit ihren soliden Anschlusskabeln einfach parallel zum Lautsprecherkabel am Terminal der Boxen angeschlossen. Diesbezüglich sind die Enden der rot- und schwarz-markierten Kabel mit vergoldeten Aderendhülsen versehen. Rot markiert den Pluspol, Schwarz ist Minus. An Terminals mit sogenannten Querlochanschlüssen können die Zobelglieder also sofort angeschlossen werden. Verfügt das Terminal am Lautsprecher jedoch nicht über Querlöcher, die mindestens 4mm2 messenden Kabeln Anschluss gewähren, müssen die Enden am Perfect Match mit Kabelschuhen versehen werden. Das ist der einzig echte Kritikpunkt an den ansonsten hochwertig gefertigten Speaker Cable Optimizern: Wünschenswert wäre, dass werksseitig Kabelschuhe verbaut werden, da Aderendhülsen für die Mehrzahl der Lautsprecher unbrauchbar sind. An Bi-Wiring-Terminals funktioniert das Perfect Match hingegen ohne Einschränkung. In diesem Fall sollten die Zobelglieder am Hochtonzweig angeschlossen werden, da sie erst bei höheren Frequenzen wirken. Für den Bi-Wiring Betrieb bietet HMS übrigens alternativ auch ein doppeltes Perfect Match, welches beide Signalzweige abdeckt. Sind die kleinen Adapter dann angeschlossen, müssen sie nur noch über die hochwertigen Jumper auf die genutzten Kabel eingestellt werden. Dafür stehen vier Einstellung zur Verfügung: Eine für einfache Zwillingsleitungen mit hoher Induktivität, zwei für mittlere und eine für niedrige Induktivität besonders aufwändiger Kabel. Das war es dann auch schon. Wer sich nicht sicher ist welche Einstellung die für ihn passende ist, der findet mit Hilfe der Anleitung (und auch mittels Gehör) schnell die passende Stellung.

Werden die Perfect Match an Bi-Wire-Lautsprechern betrieben, empfiehlt sich die Anbindung am Hochtonzweig.

Hörbarer Effekt

Genau das habe ich in meinem Test gleich ausprobiert, obwohl es in meinem Fall unstrittig ist, dass es sich bei den Lautsprecherkabeln um einfache Zwillingsleitungen handelt. Es ist also die höchste Kompensationsstufe angeraten. Um die kleinen Perfect Match erweitert, klingen meine Lautsprecher im direkten Vergleich dann tatsächlich sofort luftiger und offener. Das Klanggeschehen scheint den Raum, besonders in den höheren Frequenzen, nun deutlich besser zu füllen. Die Wiedergabe wirkt detailreicher und brillanter. Selbst die Stimmwiedergabe hat sich offenbar verändert. Eric Claptons Stimme, die mir zuvor teilweise etwas belegt erschien, stellt sich nun etwas prägnanter und frischer dar.
Meine Neugier ist geweckt, weshalb ich nun auch noch die nächste Position ausprobiere und mittels der kleinen Steckbrücke die Anschlüsse zwei und drei miteinander verbinde. Auch jetzt ist ein Effekt festzustellen: Zunächst klingt alles etwas zurückhaltender und vielleicht auch unspektakulärer. Jedoch stellt sich diese Einstellung bereits nach kurzer Hörzeit als goldrichtig heraus, der Klang wirkt nun knackiger, insgesamt präziser und detaillierter. Weiteres Probieren scheint mir unnötig, doch probiere ich natürlich auch die beiden verbleibenden Einstellungen noch aus: Stufe 3, die eigentlich für das von mir verwendete Kabel nicht mehr geeignet sein sollte, verlieh dem Klang dann einen noch etwas gefälligeren, runderen Charakter. Einen, der sich nach einiger Zeit jedoch auch als langweilig herausstellte. Die letzte Stufe scheint dann völlig ungeeignet. Die Wiedergabe wirkt nun mittenbetonter, Stimmen von Clapton und Cale stehen – trotz der hervorragenden Produktion dieses Albums – isoliert und fast schon blutleer vor der Instrumentierung, ohne dass sich alles zu einem fülligen Klanggeschehen verbinden will. Ich wechselte also schnell zurück zur zweiten Stufe und hörte zufrieden Musik …

Der Einfluss der HMS Perfect Match ist klanglich sofort feststellbar.

Fazit

Die kleinen Perfect Match Speaker Cable Optimizer von HMS sind die ideale Ergänzung um Lautsprecherkabel perfekt an die Gegebenheiten des vorhandenen HiFi-Systems aus Kabel, Verstärker und Lautsprecher anzupassen. Der technische Hintergrund erscheint zwar kompliziert, die Nutzung könnte dagegen kaum einfacher sein. Innerhalb weniger Minuten installiert, ist die klangliche Veränderung schnell nachvollziehbar. Sind Sie – beispielsweise nach dem Kauf neuer Lautsprecher – nicht mehr so ganz zufrieden mit dem Klang Ihrer Anlage, können die kleinen Helfer aus dem Hause HMS tatsächlich kleine Wunder bewirken.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: Highlight
Preis-/Leistung: hervorragend

95 %

97 %

95 %

180501.HMS-Testsiegel

Technische Daten

Modell:HMS Perfect Match
Produktkategorie:4-fach einstellbare Zobelglieder für Lautsprecher
Preis:um 110,00 Euro
Garantie:3 Jahre (zzgl. 24 Monate bei Registrierung)
Ausführungen:schwarz
Vertrieb:HMS Elektronik
02171/ 734007
www.hmselektronik.de
Abmessungen (HBT):ca. 80 x 30 x 25 mm
Besonderes:+ kinderleichte Installation
+ 4-stufig anpassbar
+ sehr gute Verarbeitung
+ einfache Handhabung
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Preis-/Leistunghervorragend

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Netzwerklautsprecher Elac Discovery Z3 – Schicke Streaming-Box für wohnungsweiten Wohlklang

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Elac kappt das Kabel: Mit der Discovery-Serie segeln die Kieler jetzt Richtung Streaming und Multiroom. Auf einen HiRes-Music Server/Streamer folgt nun der Elac Discovery Z3 – und dieser aktive Netzwerklautsprecher hat es in sich: Er leistet satte 140 Watt, er lässt sich über LAN, WiFi, Bluetooth oder AirPlay in das heimische Musiksystem einbinden und bequem über Smartphone oder Tablet steuern, er harmoniert perfekt mit dem Discovery-Streamer – und als Sahnehäubchen ist er Roon Ready und Spotify Connect-fähig.

Der Elac Discovery Z3 ist ein aktiver Netzwerk-Lautsprecher, schon mit einem Smartphone ergibt das eine komplette Kompakt-Anlage.

Wer A sagt, sollte auch B sagen – das beherzigt Elac mit seiner Discovery-Serie. Als der Norddeutsche HiFi-Hersteller seinen Spitzen-Streamer Elac Discovery DS-S101-G präsentierte und damit in das Thema Streaming/Multiroom einstieg, stellte sich natürlich die Frage, wohin der Musikstrom, den er senden kann, denn fließen soll. Nun liefert Elac die Antwort: Mit dem Wireless-Lautsprecher Discovery Z3 hat die Produktreihe jetzt endlich einen Empfänger und der Streamer einen passenden Partner.

Herrliches Design: Die Alu-Rahmung und die Metallgitter sorgen für eine hochwertige Anmutung, die Lochraster-Struktur der Oberseite verleiht dem Z3 ein leichtes Racing-Flair.

Edel-Box

Die Passgenauigkeit beginnt schon bei der äußeren Erscheinung, denn der Discovery Z3 setzt die edle Anmutung und die hochwertige Verarbeitung fort. Die vertikalen Blenden auf Vorder- und Rückseite sowie die Wangen des Z3 greifen das gebürstete Aluminium des Streamer-Gehäuses auf, die horizontalen umlaufenden Zierleisten, die die Box hin zu Decke und Boden abschließen, dienen schon beim Streamer als Einfassung von Front und Rear. Auch die zentrale, gen Untergrund strahlende Weißlicht-LED als Betriebsanzeige ist eine Reminiszenz an den Musikzuspieler. In die Oberseite des Z3 ist eine matte Gummierung mit Lochraster-Look eingelassen. Das sorgt für eine sportliche Optik und eine griffige Haptik – und ist ein Verweis auf den gleichgestalteten Elac EA 101EQ-G: Dieser Verstärker kommt Dank seiner Bluetooth-Fähigkeit übrigens ebenfalls als Spielpartner des Z3 in Betracht. Die Poren-Struktur setzt sich beim Z3 in den vier tiefschwarzen Metall-Blenden fort, hinter denen die Lautsprecher-Chassis ihren Dienst verrichten. Hier passt also alles zusammen: Stimmiges und abgestimmtes Design, ausgezeichnete Materialgüte, tadellose Fertigung. Dadurch strahlt der Discovery Z3 eine hohe Wertigkeit aus, diese schicke Edel-Box ist ein echter Wohnraum-Aufwerter. Der Materialeinsatz spiegelt sich auch im Gewicht wider, der Z3 bringt es auf beachtliche viereinhalb Kilogramm. Das liegt natürlich nicht nur an den Äußerlichkeiten, sondern auch an den inneren Werten.

Für die Nahbedienung bietet der Elac Discovery Z3 drei Tasten. Sie ermöglichen die Anhebung und Absenkung der Lautstärke sowie das Starten und Pausieren der Musik. Wer diese mittlere Taste länger drückt, startet man das Bluetooth-Pairing – falls man diese Kopplung nicht über die Bedien-Software erledigen möchte.

Sechs Chassis für satten Sound

Wer einen intensiven Blick durch die Lautsprecher-Gitter wirft, entdeckt Erstaunliches. Zur Vorderseite hin strahlt auf jeder Seite des Stereo-Systems ein sogenanntes Koaxial-Chassis. Das ist eine Lautsprecher-im-Lautsprecher-Konstruktion, hier sitzt ein Hochtöner im Zentrum eines Mitteltieftöners. Dadurch kommt der Klang von einer einzigen Einheit statt von zwei nebeneinandersitzenden Lautsprechern, das ist eine Annäherung an die Art und Weise, wie die Schallausbreitung in der realen Natur vonstatten geht. Bei dem Elac Discovery Z3 ist der Hochtöner als 25-Millimeter-Textilkalotte ausgeführt. Sie haust in einem 100-Millimeter-Mitteltieftöner, der mit einer aramidfaserverstärkten Membran bestückt ist. Auf der Rückseite der Box sieht die Geschichte komplett anders aus: Hier entdecken wir auf jeder Seite einzig und allein eine völlig flache 10-Zentimeter-Membran. Es handelt sich um einen sogenannten Passivradiator. Er hat keine eigene Technik im Nacken hat, die ihn in Bewegung setzt, stattdessen schwingt er einfach mit dem Mitteltieftöner der Vorderseite mit. Der Sinn dieser Lösung: Durch die zusätzliche Membranfläche wird insgesamt mehr Luft bewegt, so sorgt der Passivradiator vor allem für eine Unterstützung im Bassbereich. Das macht in Summe also sechs Chassis zugunsten eines satten Sounds. Konzept und Speaker sind samt und sonders für den Discovery Z3 entwickelt worden – von keinem geringeren als dem weltweit bestens beleumundeten Lautsprecher-Entwickler Andrew Jones, der seit 2015 für Elac arbeitet. Jeder der Lautsprecher wird jeweils über einen separaten Verstärkern mit Signalen versorgt – besser: Mit den Signalanteilen, die in den jeweiligen Kompetenzbereich fallen. Dafür sorgt eine aktive Frequenzweiche. Für jeden Hochtöner arbeitet ein 20-Watt-Amp, die Mitteltieftöner werden von zwei 50-Watt-Aggregaten beliefert. Das ergibt für die Aktiv-Box eine Gesamtleistung von fetten 140 Watt – eine bemerkenswertes Leistungspotenzial für einen derart kompakten Lautsprecher!

Pfiffige Schallwandler-Bestückung: Während vorne zwei Koaxial-Chassis arbeiten, unterstützen die hier abgebildeten rückseitigen Passivmembranen den Tiefton und sorgen so für den satten Bass des Discovery Z3.

Streaming auf fünf Wegen

Wo kommt nun die Musik her, die der Z3 zu Schall macht? Die Rückseite gibt uns einen ersten Aufschluss. Hier finden wir eine 3,5 Millimeter-Miniklinken-Buchse, über diesen Eingang kann man mit einem entsprechenden Kabel auf klassisch-analogem Weg einen Stereo-Zuspieler anschließen, etwa ein Smartphone oder einen MP3-Player, eventuell sogar ein Plattenspieler, wenn ein entsprechender Phono-Verstärker zwischengeschaltet ist. Unter der Klinkenbuchse finden wir eine Ethernet-Schnittstelle, auf diesem Weg bringt man den Discovery Z3 ins heimische LAN, um per Strippe zu streamen. Nun möchten die meisten aber Freiheit vom Signalkabel, um die Box nach Belieben aufstellen zu können, sei es im Wohnzimmer, in der Küche, im Schlafzimmer oder im Bad. Dafür bietet der Elac Discovery Z3 gleich drei Funkverbindungsmöglichkeiten: WiFi, AirPlay und Bluetooth. Damit ist der Z3 sowohl für Apple-Benutzer als auch für Androiden interessant – und darum gibt’s für beide Fraktionen die grundlegende Discovery Z3 Control-App.

Neben den hier sichtbaren physikalischen Eingängen (LAN und analoger Line-In in Form einer Miniklinken-Buchse) bietet der Z3 noch drei kabellose Streaming-Möglichkeiten: WiFi, AirPlay und Bluetooth.

Per App zum Musikspaß: Erst die Discovery Z3 Control …

Um die Aktiv-Box über WLAN ans Fliegen zu kriegen, benötigt man die Elac Discovery Z3 Control-App. Die lädt man sich aus dem Google Play Store bzw. aus dem Apple App Store herunter. Mit dieser App wird der Z3 nun im eigenen WiFi-Netz angemeldet, das geht schnell und unkompliziert, wenn man sein Passwort parat hat. Danach führt der Z3 selbständig einen Neustart durch und ist damit in das Netzwerk integriert. Nach dem WiFi-Setup führt man am Besten gleich das Firmeware-Update durch, dann sind Software und Hardware-Steuerung auf dem neuesten Stand. Danach benötigt man die Z3 Control-App eigentlich nicht mehr, trotzdem bietet sie noch im Menüpunkt „Control“ diverse Einstell- und Konfigurationsmöglichkeiten: Zuerst die Gesamtlautstärke, dann eine Klangregelung, die neben der Höhen- und Bass-Einstellung auch ein „Bass-Enhancement“ erlaubt. Dieser Equalizer ist aber nur bei Benutzung von Bluetooth, AirPlay oder des Miniklinken-Eingangs einstellbar, über Spotify Connect, Roon und Roon Essentials hingegen geschieht diese Bass-Erweiterung automatisch. Schließlich lässt sich noch die LED-Anzeige des Z3 in ihrer Intensität einstellen oder ganz abstellen, und schließlich legt man fest, ob der Elac Discovery Z3 über Bluetooth auffindbar sein soll.

Die Discovery Z3 Control-App braucht man für die Einbindung des Lautsprechers im Netzwerk (linkes Bild), für Updates (mittleres Bild) und für wenige grundlegende Einstellungen (rechtes Bild).

… dann iTunes, Spotify Connect und Roon

Die wichtigen Einstellungen wird man aber fortan über die favorisierte Musik-Steuersoftware des Streamers tätigen – und hier bietet der Discovery Z3 einige Möglichkeiten. Über AirPlay beschickt man ihn beispielsweise vom Computer aus mit den Inhalten der eigenen iTunes-Musikbibliothek. Über Bluetooth sendet man dem Z3 die Songs vom Smartphone zu, hier gibt es eine riesige Auswahl an Player-Software. Beim Z3 ist auch schon der Zugang zu Spotify Connect vorgesehen – allerdings setzt das einen kostenpflichtigen Premium-Account bei diesem Online-Musikdienst voraus. Dann hat man aber über die Spotify-App schnell den Z3 als Abspielgerät integriert und das riesige Musikangebot in 320 kpbs zur Verfügung. Highlight ist aber natürlich die Zertifizierung als Roon Ready-Gerät. Der Elac Discovery Z3 kann somit über die beliebte Streaming- und Musikverwaltungssoftware Roon genutzt werden, sie ist die wohl ausgereifteste Lösung für ein ultraleichtes, übersichtliches Musikmanagement. Die Nutzung dieser Software ist allerdings nur mit einem kostenpflichtigen Abonnement möglich, doch Elac hat die leicht abgespeckte Version Roon Essentials lizensiert, so lässt sich der Z3 fast ähnlich amtlich als Endpunkt eines Netzwerks betreiben, bei dem die Musik von einer NAS (also einem netzwerkgebundenen Speicher) kommt und über den Computer gesteuert wird – oder per Smartphone respektive Tablet. Für ein komfortables kabelloses Streaming der Musikdateien in einem Raum oder gar mehrere Räume bedarf es dann eines Streamers, hier bietet sich natürlich der schon erwähnte Elac Discovery DS-S101-G an, für ihn ist der Discovery Z3 ja auch als passender Partner entwickelt worden. Wer diesen Streamer einsetzt, hat automatisch Roon Essential an Bord. Im Verbund mit dem Elac Discovery-Streamer ist zudem der Aufbau und Ausbau eines Multiroom-Systems für die Beschallung multipler Räume mit mehreren Z3-Aktivboxen eine Leichtigkeit. Prima, dass uns dieser Streamer zur Verfügung steht, deshalb haben wir ihn natürlich auch als Spielpartner im Rahmen dieses Z3-Tests eingesetzt – doch diese krönende WiFi-Lösung heben wir uns für das Finale auf.

Der Elac Discovery Z3 wird sofort erkannt und reibungslos integriert, so geht etwa das Streamen über AirPlay (linkes und mittleres Bild) und Bluetooth (rechtes Bild) mit wenigen Fingetipps.

Der Elac Discovery Z3 rockt die Räume

Wir testen als ersten Zuspielweg AirPlay, da passt nun prima Musik von den AC/DC-Nachfolgern Airbourne. In unserer iTunes-Bibliothek stoßen wir auf „Breakin’ Outta Hell“ – und mit dem Track machen die Australier auf unserem Redaktionstisch, wo der Elac Discovery Z3 steht, ordentlich Alarm. Dieser kleine Quader liefert richtig fette Bässe, dazu ein knackiges Schlagzeug, das mit Punch den Song nach vorn treibt. Über dieses Festbeton-Fundament legen die beiden drahtig-druckvollen Gitarren ein amtliches Rockriff, und dann röhrt uns Frontmann Joel O’Keeffe seine „Ihr könnt mich mal“-Botschaft ins Gesicht – wow! Für den vollen Adrenalin-Schub wollen wir natürlich noch mehr Gas geben, hier ist nun eines zu beachten: Im AirPlay-Modus sind die Lautstärken der Geräte nicht gekoppelt, wir müssen den Level sowohl am Z3 als auch am Tablet, Smartphone oder Computer einstellen. Befindet sich also der Z3 auf einer geringen Lautstärke, wird man allein mit der Steuerung via Software nicht auf einen satten Pegel kommen. Das gilt auch für Bluetooth, was wir als zweiten Zuspielweg ausprobieren, und ebenso für den kabelgebundenen Line-In, den wir als dritte Möglichkeit prüfen. Diese allgemeingültige, also nicht Elac-spezifischen Eigenart der genannten Zuspielwege sollte man kennen, dann klappt es auch mit der Adrenalin-Ausschüttung. Der Elac Discovery Z3 liefert nämlich richtig Pegel – ohne dabei zum Brüllwürfel zu werden. Das ist sehr beeindruckend!

Besonders komfortabel lässt sich der Z3 mit der Software Roon einbinden – hier als Roon Endpoint in ein Netzwerk, das mit dem Elac Discovery-Streamer betrieben wird.

So unterhält man leicht einen übersichtlichen musikalischen Spielbetrieb in mehreren Zonen oder Räumen.

Mit seinen handlichen Maßen ist der Z3 als ein Schallwandler für jeden Raum konzipiert, und so machen wir mit ihm mal die Runde und testen die Einsatzszenarien nun im Verbund mit dem Discovery Streamer – so sind wir bei unserer Raumwanderung unabhängig von einem Signalkabel, können bis zur HiRes-Qualität 192 Kilohertz/24 Bit streamen und brauchen jeweils nur eine Steckdose. Über das exzellente Musikmanagement der Roon-Software suchen wir uns nun den Track „Neue Luft“ von dem aktuellen Clueso-Album „Neuanfang“, das wird unser musikalischer Begleiter auf unserem Rundgang. Als erstes geht es in unseren Hörraum, also quasi ins das Tester-Wohnzimmer. Hier stellen wir den Z 3 auf ein Audio-Rack. Nun muss die Aktivbox beweisen, dass sie ihre Klangfülle auch ohne mitschwingendes Mobiliar wie die Schreibtischplatte hinbekommt – und der Z3 liefert: Der Sound ist nach wie vor satt, wir erleben am Beginn von „Neue Luft“ einen wunderbar voluminösen Bass, der in schweren Achtelnoten den Raum ausfüllt, auch das fett-schleppende Schlagzeug hat richtig Wumms. Ausgezeichnet! Darüber hinaus imponiert uns aber die Größe des Klangbildes: Der Sound klingt eben nicht so, als käme er aus einem kleinen Kasten. Dem Discovery gelingt es, eine schöne Räumlichkeit und eine überraschend große Bühne abzubilden.

Wenn der Z3 lauter oder leiser gestellt wird oder im Bluetooth-Pairing-Modus ist, wird die eigentlich weiße LED rot.

Darüber hinaus kann man wunderbar die Feinheiten heraushören, etwa den atmosphärischen Hall, in den gerade Cluesos Gesang und die sphärischen Keyboard-Klänge gehüllt sind. Sehr gut. Wir ziehen nun mit dem Song in Küche um und stellen den Z3 auf den Hängeschrank. Das ist eine knifflige Position, weil die Box damit deutlich über unserem Kopf abstrahlt. Trotzdem gelingt es dem Elac Discovery Z3, uns auch in diesem ungünstigen Winkel gut zu beschallen, selbst auf kurzer Distanz, die tonalen Veränderungen halten sich in engen Grenzen. Prima! Finale Station unserer Raum-Reise: das Bad. Natürlich ist der Kachelsaal die kritischste Etappe, weil die glatten, harten Wände und die geringe Möblierung (Badewanne zählt nicht!) für viele Reflexionen und einen grellen Ton sorgen. Trotzdem schlägt sich der Z3 auch hier sehr gut, mann sollte nur eine grundlegende Aufstellung beachten, die allerdings für alle Räume gilt: Die Box stellt man nach Möglichkeit nicht zu nah an Wand, sonst wird der Bass überbetont bis wummerig. Gewährt man dem Elac Discovery Z3 aber gebührend Abstand, glänzt er wieder mit dem vollen, klaren und basstarken Klang, mit dem er uns auch schon in den anderen Räumen beeindruckt hat.

Perfekte Partner: Der Z3 spielt prima mit dem Elac Discovery Streamer – hier nah beieinander, im Test aber auch über Räume hinweg.

Fazit

Der Elac Discovery Z3 hat sich im Test als Audio-As erwiesen: Der kleine Quader liefert einen großen Klang mit klaren Höhen, satten Bässen und guter räumlicher Abbildung. Mit diesen Qualitäten kann sich der aktive, 140 Watt starke Netzwerk-Lautsprecher als alleiniger Stereo-Schallwandler behaupten, er empfiehlt sich aber ebenso als Ergänzungslbox in einem Multiroom-Setup. Dafür bietet der Z3 mit WiFi, AirPlay und Bluetooth drei kabelfreie Streaming-Optionen, signalleitergebunden offeriert er zudem eine LAN-Schnittstelle und einen analogen Line-In. Als Roon Ready-Gerät funktioniert der Z3 mit der Musikmanagement-Software Roon, gerade im Zusammenspiel mit dem Elac Discovery-Streamer, für den der Z3 wie gemacht ist, hat man damit eine hochwertige, komfortable und ausbaufähige Heimbeschallung. Da der Elac Discovery Z3 zudem mit einfacher Bedienbarkeit, sehr schönem Design sowie einer hochwertigen Material- und Verarbeitungsgüte auftrumpft, nimmt er in seiner Preisklasse einen Spitzenplatz ein. Antesten!

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1+
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

98 %

97 %

92 %

180503.Elac-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Elac
Discovery Z3
Produktkategorie:Netzwerklautsprecher / Multiroom-Lautsprecher
Preis:599,00 Euro
Garantie:2 Jahre (3 Jahre bei Registrierung)
Ausführung:Schwarz/Silber
Vertrieb:Elac, Kiel
0431/647740
www.elac.de13-0
www.pioneer.de
Abmessungen (HBT):127 x 279,4 x 190,5 mm
Gewicht:4,5 kg
Treiber:2 x 25 mm (Textilkalotte)
2 x 100 mm (Bass-Treiber)
2 x 100 mm (Passivradiator)
Frequenzgang:60 Hz - 20 kHz (Herstellerangabe)
Leistung:2 x 20 W (Hochton) + 2 x 50 W (Bass) = 140 W
Eingänge/Schnittstellen:1 x WLAN
1 x Apple AirPlay
1 x Bluetooth
1 x LAN (Ethernet)
1 x Aux In (analoger Line-In, Mini-Klinke)
Unterstützte Audio-Formate:PCM, WAV, FLAC, AIFF, MP3, AAC, WMA u.a.
Maximale Samplingraten/
Auflösungen
192 kHz / 24 bit
Unterstützte Online-Musikdienste:Spotify Connect
Lieferumfang: - Elac Discovery Z3
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- volles und räumliches Klangbild
- kabelloses Streaming und Multiroom bis 192 KHz / 24 bit
- optionaler Zugriff auf Spotify Connect
- Roon Ready (funktioniert als Roon Endpoint)
- einfache Bedienung
- erstklassige Material- und Fertigungsqualität
- ausgefeilte Lautsprecher-Lösung mit 2 Koax-Chassis und 2 Passiv-Membranen
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1+
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Teufel 3Sixty – die coole, smarte und flexible HiFi-Anlage von morgen

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Teufel bezeichnet sein Radio 3Sixty als „Weltempfänger des 21. Jahrhunderts“. Mit Internetradio, DAB+, Bluetooth, Netzwerkstreaming und Spotify Connnect kommt es mit allen wichtigen Empfangsarten klar. Für rund 280 Euro sind die gebotene Ausstattung, das coole Design und die sehr gute Verarbeitung zudem kaum zu übertreffen. Fragt sich nur noch, wie das 3Sixty klingt und ob es tatsächlich die Leistung abliefert, die sein Anblick erwarten lässt?

Das Radio 3Sixty wirkt auf den ersten Blick robust und leistungsstark. Zudem birgt es ungeahnte Qualitäten …

Menschen hören heute mehr Musik als jemals zuvor. Egal, wo man geht und steht, ist man von Musik umgeben, unterwegs wie in den eigenen vier Wänden. Um seine Lieblingssongs zu genießen, bedarf es aber nicht immer der großen HiFi-Bausteinkombination nebst platzraubender Boxen. Manchmal ist eine kompakte Lösung mehr als ausreichend. Beispielsweise dann, wenn nach einem HiFi-System für den Einsatz im Büro, im Ess- oder Jugendzimmer gesucht wird. Hier werden dann meist modernere Varianten bevorzugt, die gern etwas kompakter daherkommen, zugleich aber auch etwas üppiger ausgestattet sein dürfen. Attribute, die auf das Radio 3Sixty von Teufel zu 100 Prozent zutreffen, wobei bereits der erste Blick klar macht, dass man es hier nicht mit dem klassischen Tischradio zu tun hat.

Zugriff auf Millionen von Songs

Wie eingangs erwähnt, tituliert Teufel sein Radio 3Sixty als „Weltempfänger des 21. Jahrhunderts“. Auf den ersten Blick mag die Bezeichnung „Weltempfänger“ vielleicht zutreffen, befasst man sich jedoch etwas eingehender mit dem tiefschwarzen All-in-One-Gerät, wird schnell klar, dass der klassische Weltempfänger gegen das 3Sixty schnell einpacken kann. Statt sich aber auf eine einzige Empfangsart festzulegen, zeigt sich das Teufel-Radio deutlich vielseitiger und offen für fast jede Art der Signalzuspielung.
Wie es sich für ein HiFi-Gerät gehört, dass den Namenszusatz „Radio“ trägt, ist diesbezüglich zunächst der klassische, analoge Radio-Empfang via FM zu nennen. Den beherrscht das 3Sixts quasi aus dem Effeff. Wem das nicht ausreicht und wer seine Lieblingssender bevorzugt rauschfrei und in brillanterer Soundqualität genießt – ohne sein Radio ins Netzwerk einbinden zu müssen – für den empfiehlt sich der Empfang via DAB+. DAB+ klingt deutlich besser, die Senderauswahl ist allerdings begrenzt. Dürfen es dagegen ein paar (tausend) Radiokanäle mehr sein, beispielsweise die gern gehörte Station aus dem letzten Urlaub, bietet sich die Nutzung des integrierten Internetradio-Moduls an. Allein über diesen Weg lässt sich aus weltweit über 20.000 Radiostationen wählen – alles übersichtlich auf dem frontseitig eingelassenen Display sortiert.
Die Auswahl wird aber noch viel größer: Sind Sie Inhaber eines Spotify Premium-Accounts (9,99 Euro im Monat), kommt der Zugriff auf rund 40 Millionen (!!) Songs hinzu. Die bevorzugten Alben bzw. Einzeltitel lassen sich dann über die Spotify-App am Smartphone bzw. Tablet bequem, auswählen und dank Spotify-Connect-Funktion direkt und ohne Umwege über das Radio 3Sixty wiedergeben. Besitzer eines Tidal-, Amazon-Music- oder Deezer-Accounts streamen ihre Playlists und Lieblingssongs hingegen via Bluetooth an den Teufel-Alleskönner. Wünsche von Besitzern mobiler Audiogeräte, die ihre Musikstücke bevorzugt per Kabel übertragen, werden hier ebenfalls erfüllt. Für genau diesen Zweck stellt das 3Sixty einen analogen Aux-Eingang zu Verfügung. Über den nebenan platzierten USB-Port lässt sich hingegen ausschließlich der Akku vom Smartphone oder Tablet laden, falls dieser zwischendurch mal schlapp macht. Für das Aufspielen eventueller Firmware-Updates ist dieser Port nicht gedacht, die zieht sich das Teufel-Radio ganz einfach über die Netzwerkverbindung.

Auch wenn das 3Sixty auf den ersten Blick vielleicht klassisch wirkt, ist es hochmodern ausgestattet – u.a. mit Spotify Connect.

Rundum-Sound und tiefe Bässe

Anschlussseitig macht meinem Testgast aus Berlin kaum ein Konkurrent was vor, dem will auch die technische Ausstattung nicht nachstehen. Muss sie auch nicht, denn was in diesem schwarzen, aus robustem ABS-Kunststoff gefertigten Kästchen steckt, ist aller Ehren wert.
In allererster Linie sind in diesem Zusammenhang die beiden Breitband-Chassis zu nennen, die die Wiedergabe sämtlicher mittlerer und hoher Frequenzanteile übernehmen. Direkt nach oben ausgerichtet und auf einen sich nach unten verjüngenden Kegel strahlend, werden sämtliche Schallanteile zu den Seiten umgeleitet. So soll eine 360-Grad-Abstrahlung erzielt und der Sound rundherum in identischer Qualität zu hören sein. Damit wäre dann ganz nebenbei auch geklärt, woher das 3Sixty seinen Namen hat. Ein im definierten Abstand zum Boden in der Gehäuseunterseite eingelassener Subwoofer kümmert sich indes um die Reproduktion tieffrequenter Schallanteile. Additive Unterstützung erfährt der stattliche Acht-Zentimeter-Woofer von der gleich nebenan platzierten Bassreflexöffnung. Eine Anordnung, die flexible Aufstellungsmöglichkeiten und eine Extraportion Bass verspricht. Adäquat angetrieben, wird besagtes Treiber-Trio von der integrierten 30-Watt-Endstufensektion, die ihren Platz im Herzen des Teufel-Alles-Empfängers findet.

Beschriebene Breitbänder strahlen nach oben ab. Über spitz zulaufende Kegel wird der Sound zu den Seiten abgeleitet und so ein echtes 360-Grad-Klangbild erzeugt.

Analog und Digital

Bei genauerem Hinsehen fällt zunächst die rückseitig platzierte Teleskop-Antenne auf. Sie dient dem Empfang analoger wie digitaler Radiosender. Ist die Antenne herausgezogen und die Taste „Source“ gedrückt, lässt es sich über den linken Drehregler zur gewünschte Quelle navigieren. Um nun den FM-Sendersuchlauf zu aktivieren, genügt ein Druck auf „FM“, gefolgt von einem Fingertipp auf „Skip vorwärts“. Ist die gesuchte Station gefunden, kann diese fest auf einer der fünf Stationstasten hinterlegt werden, die sich direkt unterhalb des Displays befinden. Ein etwa dreisekündiger Druck auf die gewünschte Taste (z.B. SWR3 auf Taste 3) genügt nun und der gesuchte Sender ist fest gespeichert.
Ähnlich verhält es sich bei der digitalen Stationssuche. Ist die Quelle DAB gewählt und der Sendersuchlauf beendet, ist die Speicherung auf besagten Hardkeys ebenso möglich.

Das rückseitig platzierte Anschlußfeld sitzt unter besagter Teleskop-Antenne und umfasst einen USB-Port (nur Ladefunktion) und einen analogen Audioeingang.

Musik vom Handy, Tablet, Laptop

Wie es sich für ein modernes Hifi-System gehört, ist das Radio 3Sixty selbstverständlich mit einem Bluetooth-Modul ausgestattet. Damit die auf dem Smartphone oder iPad gelagerten Musikstücke auch annähernd in CD-Qualität übertragen werden können, setzen die Berliner bei der Blauzahn-Verbindung auf das klangfördernde 4.0-Protokoll. Wie nicht anders zu erwarten, ist der Verbindungsaufbau supereinfach und selbst von unerfahrenen Technikeinsteigern in wenigen Augenblicken erledigt. Ist die Quelle „Bluetooth“ gewählt und die Pairing-Taste gedrückt (Bluetooth-Symbol blinkt), gibt sich mein Testgast auch schon in der Liste verfügbarer Bluetooth-Spielpartner zu erkennen. Jetzt genügt ein Fingertipp auf „Teufel Radio 3Sixty“ und Smartphone und 3Sixty stellen den kabellosen Verbindungsaufbau her.

Der Bluetooth-Verbindungsaufbau ist schnell und einfach durchgeführt.

Ab ins Netzwerk

Die Netzwerk-Einrichtung ist quasi selbsterklärend. Ist das Radio 3Sixty erstmals mit Strom versorgt, startet der Einrichtungsassistent automatisch. Im einfach gestalteten Menü lässt sich nun wählen, ob die Ersteinrichtung via Netzwerk oder über DAB+ erfolgen soll. Entscheidet man sich für ersteres und hat man das WLAN-Passwort seines DHCP-Netzwerks parat, ist die Einrichtung tatsächlich in weniger als zwei Minuten abgeschlossen und geht wie folgt von statten:

1. eigenes Netzwerk auswählen
2. „WPS überspringen“ drücken
3. Passwort eingeben

Das war es auch schon. Sind diese drei Schritte durchgeführt, ist das 3Sixty auch schon ins heimische Netzwerk integriert. Ab sofort lässt sich auf mehr als 20.000 Radiosender zugreifen, die nach regionalen Kriterien oder nach Genre sortiert zu Verfügung stehen.

Bass, wir brauchen Bass: Neben dem Tieftöner findet sich auch der Bassreflexport in der Unterseite des Gehäuses und gibt seine Schallanteile im definierten Abstand Richtung Boden ab.

Unterschätze nie Dein Publikum

Die optische Untersuchung ist abgeschlossen, jetzt wird es Zeit für den schönsten Teil, den Praxistest. Diesen starte ich zunächst via DAB+: Das großzügig dimensionierte und dimmbare Display gibt mir sehr gut lesbar Auskunft über den gewählten Sender, das Datum und die aktuelle Uhrzeit. Das erste, was mir anschließend positiv auffällt ist nicht die Musik an sich, sondern die Zugkraft mit der mein vergleichsweise kompakter Testgast sofort loslegt. Punchig, durchzugsstark und mit entsprechendem Knack. Das beeindruckt sofort, weshalb ich schon zu Testbeginn einen kräftigen Rechtsdreh am Lautstärkesteller wage. Schnell ist ein hoher Pegel erreicht – und der macht fast schon eher mir zu schaffen, als dem 3Sixty! Jetzt ist es laut. Sehr laut, aber nicht kratzig oder verzerrt, was man bei einem Gerät dieser Größe vielleicht erwarten würde. Absolut überzeugend, was das kleine Teufel-Radio im Grund- und Tieftonbereich leistet und welche Pegel realisiert werden. Eine Performance, die das 3Sixty auch für hartgesottene Rockfans interessant macht, die in Sachen Lautstärke gern mal über die Stränge schlagen. Eine Tatsache, die mich neugierig macht. Genauer gesagt, stelle ich mir die Frage, ob dieses Gerät nicht eine Alternative für meinen gern auf der Terrasse eingesetzten Bluetooth-Lautsprecher sein könnte. Der ist zwar sehr praktisch und klingt auch richtig gut, leider besitzt er aber keinen eigenen Tuner.
Die folgende Bluetooth-Übertragung ist auch aus diesem Grunde sehr interessant für mich. In der Kabellos-Übertragung sammelt der Teufel-Tausendsassa dann auch gleich die nächsten Bonuspunkte. Die Gorillaz performen „Feel Good Inc.“. Ein Titel, dessen Dynamik fast wie selbstverständlich in den Hörraum gedrückt wird und der schnell richtig Spaß verbreitet. Offensichtlich sauber reproduzierte Höhen, wohlproportionierte Mitten, tiefe Bässe; das 3Sixty ist energiegeladen, zeigt sich zugleich aber auch ausgewogen und präzise. Soweit der Sound auf dem Lowboard. In freier Aufstellung zeigt sich die Basswiedergabe dann etwas dezenter, aber noch immer beeindruckend voluminös und punchig. Jetzt wird aber auch klar, was Teufel mit „360-Grad-Sound“ meint, der Klang scheint rund um das 3Sixty herum austariert und gezielt. Das Rundstrahlverhalten ist exzellent, keine Spur von Einbußen, muffigen Höhen oder fehlenden Details. Die nächste Gartenparty kann also kommen …

Genial, dank echtem 360-Grad-Sound klingt das 3Sixty überall gleich.

Praktisch und intuitiv

Zum Testabschluss noch ein paar Worte zur Bedienung: Bei den zahlreichen Funktionen, die das Teufel-Radio bietet, überrascht es fast, dass das 3Sixty mit vergleichsweise wenigen Bedienelementen auskommt. Den Audio-Spezialisten aus der Bundeshautstadt ist es offenbar gelungen, ein simples und intuitives Bedienkonzept zu realisieren, bei dem man sogar auf eine Fernbedienung verzichtet. Eine Anleitung liegt dem mattschwarzen Rocker hingegen bei, benötigt wird sie aber eigentlich nicht. Mit ein wenig Herumprobieren hat man die wichtigsten Funktionen schnell entschlüsselt und verinnerlicht – selbst dann, wenn man sich mit technischen Geräten kaum auskennt. Neben der übersichtlichen Gestaltung und der intuitiven Bedienung sind beispielsweise das Volumenrad und der große Select-Regler positiv herauszuheben: Mit leichter Rastung offerieren sie die für meinen Geschmack optimale Gängigkeit. Sehr gut! Gängigkeit und die gut gewählten Druckpunkte der Regler und Taster sind vorbildlich, die Lautstärkejustage ist zudem haarklein gestaffelt und fein einstellbar. Das zwischen besagten Reglern platzierte Display ist simpel gehalten, ist aber selbst aus zwei Metern Entfernung noch ablesbar. Neben Information zur gewählten Quelle gibt dieses zugleich Auskunft über Datum und Uhrzeit. Und wo es eine Uhrzeitanzeige gibt, gibt es zumeist auch einen Timer und Wecker. Beides bietet das 3Sixty ebenfalls an, den Wecker sogar in doppelter Ausführung. So kann man sich beispielsweise am Wochenende zu einer anderen Uhrzeit wecken lassen, als am Wochenende. Dabei lässt sich – mit Ausnahme von Bluetooth oder analog verbundenen Zuspielern – sogar die Quelle wählen, von der man geweckt werden möchte. Über den Sleeptimer kann das Teufel-Radio so programmiert werden, dass es sich in einem Zeitrahmen von 15 und 60 Minuten in 15-Minuten-Schritten automatisch ausschaltet.

Die beiden großen Drehregler rasten kaum merklich und laufen sehr gängig.

Fazit

Das Teufel Radio 3Sixty ist cool und in vielerlei Hinsicht aussergewöhnlich. Obwohl mit sämtlichen Empfangsarten wie Internetradio, DAB+, FM, Bluetooth, Netzwerkstreaming und Spotify-Connect ausgestattet, lässt es sich selbst von Technikeinsteigern kinderleicht einrichten und bedienen. In Sachen Klang legt es die Messlatte für Tischradios und andere kompakte Audiosysteme ganz weit nach oben. Satte Sounds, reichlich Punch, eine saubere Hochtonreproduktion zeichnen das Teufel Radio aus. Beeindruckende Leistungsreserven und echter 360-Grad-Sound empfehlen es zudem für höhere Aufgaben als für die Beschallung kleinerer Räume oder die Grillparty auf der Terrasse. Das alles gibt es übrigens schon für rund 280 Euro – und das absolut Risikofrei. Die Bestellung im Teufel-Shop geht mit einem großzügigen Rückgaberecht einher. Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass das 3Sixty Ihren Anforderungen nicht gerecht wird, können sie es innerhalb von acht Wochen einfach wieder zurückgeben.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder (1)

Gesamtnote: 1+
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

95 %

98 %

98 %

180504.Teufel-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Teufel
Radio 3Sixty
Produktkategorie:Smartradio
Preis:279,99 Euro
Ausführungen:- schwarz
Vertrieb:Lautsprecher Teufel GmbH, Berlin
Tel.: 030 / 300 9 300
www.teufel.de
Abmessungen (HBT):175 x 280 x 160 mm
Gewicht:ca. 2,5 kg
Anschlüsse:Eingänge:
- AUX (3,5mm Miniklinke)
- USB (nur Ladefunktion)
- Bluetooth (4.0)
- WiFi
- Spotify Connect
Quellen:- DAB+
- FM
- Internetradio
- Mediaplayer
- Bluetooth
- Spotify Connect
Lieferumfang:- Radio 3Sixty
- Anleitung
- Externe DAB/FM-Antenne
Besonderheiten:- Bluetooth
- DAB+/FM-/Internetradio-Empfang
- echter 360-Grad-Sound
- sehr gute Detailwiedergabe
- dynamisches Klangbild
- 2 Weckfunktionen
- Sleeptimer
- Digitaluhr
- Dimmbares Display
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend

Der Beitrag Teufel 3Sixty – die coole, smarte und flexible HiFi-Anlage von morgen erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

O2A Quintessence Sublim Lautsprecherkabel – Auf dem Weg zur Wahrheit

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Tolle Anlage, fader Klang? Das könnte an den Kabeln liegen. Gerade bei der finalen Etappe vom Verstärker zu den Boxen zahlt sich eine hochwertige Lösung aus, so bleiben Dynamik, Frische und Natürlichkeit der Musik erhalten. Welches Potential in den letzten Signalmetern steckt, haben wir mit dem High End-Lautsprecherkabel O2A Quintessence Sublim erlebt – und gestaunt.

Das O2A Quintessence Sublim in der 2,5-Meter-Ausführung. Das Kabel gibt es in allen Wunschlängen bis maximal 15 Meter.

Das Beste, was man über eine Audio-Komponente sagen kann ist: Sie ist qualitativ-konstruktiv erstklassig gemacht, signaltechnisch neutral und transportiert deshalb die Emotionen, die in einer guten Aufnahme stecken. Zum Hörgenuss führt also eine Mischung aus Musikalität und Technik. Deshalb ist es durchaus vorteilhaft, wenn ein Audio-Hersteller mit beiden Welten vertraut ist. Genau das ist bei O2A der Fall: Hinter dieser Kabelmarke steckt mit Anna Robathin eine musische Ingenieurin. Als künstlerisch begabtes Kind mit absoluten Gehör hat sie am renommierten Konservatorium in Moskau die Ausbildung zur Konzertpianistin absolviert. Als Tochter eines russischen Raumfahrt-Ingenieurs hat sie dann das väterliche Faible für das Engineering fortgesetzt, ihr Studium der Nachrichtentechnik und Telekommunikation schloss sie mit Auszeichnung ab. Anna Robathin weiß also einerseits, wie der richtige Ton entsteht und andererseits, wie er bewahrt wird. Das künstlerische Können und das technische Know-How hat sie schließlich zusammengeführt. In Kooperation mit französischen Ingenieuren entstanden Lautsprecher und Verstärker, in alleiniger Regie allerdings strebt Anna Robathin nach dem perfekten Signalleiter – mit der Marke O2A.

Das Lautsprecherkabel ist hier mit Bananas ausgestattet, alternativ kann es mit Kabelschuhen bestückt werden – oder mit beiden Ausführungen.

Wahrheit der Klangreproduktion

Seit O2A 2008 die erste Linie von Akustik-Kabeln vorgestellt hat, geht es auch hier um die fundamentale Frage, die alle Audiophilen umtreibt: Wie kommt ein Signal von A nach B ohne Verluste und frei von Verfälschungen? Das Transportgut wird durch sein Transportmittel ja leider beeinflusst: Jeder metallische Leiter hat einen eigenen Widerstand, durch das Wechselstrom-Signal kommen noch induktive und kapazitive Einflüsse hinzu – im Prinzip ist die Strippe also eine kleine elektrotechnische Schaltung. Zudem wirkt die lange Leitung wie eine Antenne, sie ist empfänglich für alles, was von äußeren elektromagnetischen Feldern und Wellen zu ihr gelangt. Der Versuch, alle äußeren Einflüsse fernzuhalten und alle inneren Einflüsse kleinzuhalten, ist der Ausgangspunkt einer seit Generationen mit immensem Einsatz von Geist und Materie betriebenen Suche nach der Wahrheit der Klangreproduktion. Darum ist es keine Seltenheit, dass für Kabel im High End-Bereich vierstelligen Summen als Preis aufgerufen werden. Eins ist allerdings klar: Wenn eine HiFi-Anlage oder eines ihrer Teile nichts taugt, kann auch das beste Kabel daran nichts ändern. Wenn aber alle Komponenten auf sehr hohem Niveau spielen, können gute Signalleiter das Klang-Können der Kette vor Ohren führen. „Durch eine wahre Wiedergabe“ betont Anna Robathin, „kann man die Schwingungen mit geschlossenen Augen ‘sehen’ und sich den Empfindungen, welche die Musik auf wundersame Weise auslöst, überlassen, uns in die andere Dimension zu versetzen“. Dieses poetisch-philosophisch formulierte Ideal bedingt ganz prosaisch die Stimmigkeit etlicher physikalisch-musikalischer Gegebenheiten: Reihenfolge der harmonischen Schwingungen, Timing, Klangbild, Timbre und Geschwindigkeit, Transparenz, Neutralität, ausgewogener Tieftonbereich, detaillierte Hochtonbereich. Das alles soll natürlich auch das O2A Quintessence Sublim Lautsprecherkabel leisten – und das gucken wir uns nun näher an.

Der Banana-Stecker ist eigentlich eine beschichtete, auf einer Seite unterbrochene Hohlhülse, diese Steckerart bietet eine federnde und zugleich große Kontaktfläche.

Erhabene Quintessenz

Im Kabel-Kosmos von O2A ist die Quintessence-Serie die dritthöchste Reihe, in der erhabenen Variante „Sublime“ steigt sie dann sogar zur zweitplatzierten Serie des gesamten Portfolios auf – ganz hohes Niveau also. Aus dieser sublimierten Serie stammt das Lautsprecherkabel unseres Tests. O2A charakterisiert es als hyperschnelles LS-Kabel mit sehr geringem Widerstand. Das ermöglicht eine verlustfreie Übertragung bis zu 15 Metern Kabellänge, so sollte im Habitat eines Normalsterblichen wohl doch eine ausreichende Reichweite gewährleistet sein. Im Kern des Kabels liegen speziell versilberte Kupferleiter in einer multiaxialen Anordnung. Das minimiert auch innere, vom Kabel selbst erzeugte Einflüsse, die allein schon dadurch entstehen, dass Signale in Form von Kleinstströmen durch das Kabel fließen. Um äußere Stör- und Stressfaktoren fernzuhalten, besitzt das Kabel eine mehrteilige Mantelung. Durch eine fünffache Isolierung ist das empfindliche Musiksignal gegen HF-Emissionen (also hochfrequente Einstreuungen), elektromagnetische Störungen, thermische und mechanische Beeinträchtigungen und UV-Strahlen, die eine Materialalterung befördern, geschirmt. Die Ummantelung besteht aus einem Polyethylen, diese Kunststoffschicht beschert dem O2A Quintessence Sublim eine weiche, schwarz satinierte Haut. Zwei dieser bestens behüteten Signalleitungen bilden ein Lautsprecherkabel, zum mechanischen Schutz sind sie gemeinsam in einen schwarzen Geflechtschlauch eingelegt, der mit seiner Struktur und seinem Schimmer an eine Reptilienhaut erinnert. Unsere Ausführung ist schwarz, hier ist auch Wunsch aber auch eine andere Kolorierung aus dem vielfarbigen Angebot wählbar. Das Geflecht ist engmaschig genug, um für mechanischen Schutz zu sorgen, aber weitmaschig genug, um die Biegesteifigkeit nicht zu stark werden zu lassen. Im Gegensatz zu manch anderem High End-Kabel ist das O2A Quintessence Sublim nicht störrisch-starr, das erleichtert die Handhabung und Verlegung ungemein.

Neben der fünffachen Isolierung sorgen das massive Abschluss-Stück und der Knickschutz für die Unversehrtheit der Signalleiter. Der Pfeil auf der Banderole verrät die Laufrichtung des Kabels.

Zugunsten der Unzerstörbarkeit ist der Übergang vom Geflechtbereich hin zu den einzeln geführten Signalleitungen auf jeder Seite mit einem massiven Abschluss-Stück samt viereinhalb Zentimeter langen Knickschutz realisiert. Die beiden Signalleitungen wiederum münden in lötfrei verbundene Bananas, der Übergang ist mit einem Schrumpfschlauch zusätzlich stabilisiert. Statt der beschichteten Hohlstifte unserer Ausführung sind alternativ auch Kabelschuhe möglich – oder auch Bananas auf der einen und Kabelschuhe auf der anderen Seite. Da die Kabel in Handarbeit hergestellt werden, kann sowohl die Bestückung als auch die Länge nach Wunsch ausgeführt werden. Unser O2A-Lautsprecherkabel ist mit einer Laufrichtungsangabe versehen, ein Pfeil auf einer der weißen Typenbezeichnungen verrät uns dass wir das Kabel vom Verstärker in Pfeilrichtung hin zu den Boxen anschließen sollen. Eine solche Laufrichtungsangabe ist bei hochwertigen Kabeln nicht ungewöhnlich. Das Leitermaterial soll in diesem Fall beim Fertigungsprozess in seiner Molekularstruktur so verändert sein, dass die Übertragungsqualität für eine Richtung optimiert ist. Die Laufrichtungs-Geschichte und ihre reale Wirkung sind in der HiFi-Branche ein Streit-Dauerbrenner, wer eine Runde von Audio-Enthusiasten auf Trab bringen will, hat hier ein exzellentes Einstiegsthema. Statt zu diskutieren, starten wir lieber mit dem Hören.

Die Struktur des Gewebeschlauchs verleiht dem Kabel eine reptilienhafte Anmutung.

Das O2A Quintessence Sublim im Praxistest

Wir verwöhnen unsere Ohren mit Kari Bremnes, die norwegische Sängerin ist für ihre audiophilen Aufnahmen bekannt, wir wählen mit „A Lover In Berlin“ den Auftaktsong ihres wunderschönen Albums „Norwegian Mood“. Wir hören den Song zuerst mit einem gutklassigen Kabel, das auch schon eine dreistellige Summe kostet, und das Resultat ist wirklich sehr gut. Nun der Kabelwechsel zum O2A Quintessence Sublim – und jetzt klingt es, als habe man die akustische Fensterscheibe geputzt: Auf einmal wirkt alles etwas frischer, sauberer, klarer. Das hört man gleich bei den ersten Schlägen der Drums: Der Schlagzeuger spielt sein Set mit Besen und beginnt mit einem Akzent auf eine unbetonte Zählzeit – das ist ein rhythmisch raffinierter Kunstgriff, der uns bei diesem Hördurchgang zum Staunen bringt: Dieser leichte Schlag setzt sich mühelos im Klangbild durch, er dominiert nicht, hat aber eine tolle Präsenz, weil er mit einer immensen Dynamik und Transparenz erklingt. Auch die Einbettung des Schlagzeugs in den Raumhall ist uns zuvor nicht derart deutlich geworden! Wir hören jetzt zudem das metallische Nachklingen des Drumsets, das ist ein deutliches Plus an Räumlichkeit und an Details. Der Bass hat zu seiner eh schon existenten Fülle, die erhalten bleibt, mehr an Definition, er klingt nun konturierter.

Zur Unterscheidung von Plus und Minus sind die Schrumpfschläuche, die den Übergang von den Adern zu den Steckern stabilisieren, rot und schwarz gekennzeichnet.

Dann setzt die Gitarre ein: Zuvor klang sie nicht nur in moll, sondern auch ein wenig matt – das ist jetzt passé, die melancholische zweistimmige Tonfolge hat nun eine größere Präsenz. War es vorher ein wenig diffus, merkt man jetzt, dass der Gitarrist mit seinen Fingern einen warmen, weichen Ton erzeugt. Der Moment des Zupfens hat bei aller Weichheit trotzdem eine schön perkussive Note – auch hier ein Zugewinn an Information, der uns der perfekten Illusion etwas näher bringt. Ganz großes Kino ist ein helles Glöckchen, das im Hintergrund kurz angeschlagen wird. Vorher ging diese Zimbel mit ihrem feinen, hell-metallischen Ton fast im Gesamtklang unter, nun ist das Glöckchen deutlich im Hintergrund zu hören. Es scheint, als wäre auf einmal mehr Platz für alle musikalischen Informationen da. Das ist wirklich beeindruckend! Wir haben uns nun noch den Spaß gemacht, das Kabel mal umzudrehen und entgegen der ausgewiesenen Laufrichtung zwischen Verstärker und Boxen anzuklemmen. Beim ersten Hördurchgang bemerken wir keinen Unterschied. Alles Humbug? Wir versuchen es nochmals und verkabeln wieder richtig herum und im Anschluss wieder verkehrt herum. Mmmhhh … instrumental macht es für uns keinen Unterschied – aber bei der Stimme, bei Kari Bremnes wunderschönem Gesang, erscheinen uns die S-Laute eine klitzekleine Spur sauberer. Das sind nun ein fast homöopathischer Unterschied, wir könnten eigentlich auch prima mit einem falsch herum angeschlossenen Kabel leben – Hauptsache, es ist dieses.

Das O2A Quintessence Sublim im Einsatz: Dank der Hohlhülsen ist der Kontakt zu den Buchsen optimal.

Fazit

Das O2A Quintessence Sublim liefert eine beeindruckende Antwort auf die Frage, ob ein Kabel zum Klang beiträgt. Transparenz, Dynamik, Räumlichkeit – das gesamte Potenzial, das eine sehr gute Klangkette besitzt, wird durch dieses handgefertigte Lautsprecherkabel freigegeben. Es bewahrt die Details und Nuancen, nähert sich damit der Wahrheit der Klangreproduktion – und so wird aus reinen Tönen Emotionen weckende Musik. Dieser Spaß hat sicher seinen Preis, aber der sollte es einem Audiophilen wegen des Zugewinns an Hörvergnügen auch wert sein.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: Empfehlung
Preis-/Leistung: angemessen

97 %

99 %

93 %

180508.O2A-Cables-Testsiegel

Technische Daten

Modell:O2A
Quintessence Sublim Lautsprecherkabel
Produktkategorie:Lautsprecherkabel
Preis:ab 1.800,00 Euro
Ausführungen:- schwarz
(alternativ diverse Farben)
Vertrieb:Conceptas Sound Engineering, Wien
Tel.: +43 676 84 10 01 20
wwww.o2acables.com
Anschlüsse:Bananas
(alternativ Kabelschuhe oder Bananas/Kabelschuhe)
Längen:- 2 x 2,5 m
- 2 x 3,0 m
- 2 x 3,5 m
- 2 x 4,0 m
(weitere Längen bis 15 Meter möglich)
Kabeldurchmesser:12 mm
Besonderes:- ermöglicht einen extrem transparenten, detailreichen und räumlichen Klang
- Kabel auf Maß bestellbar
- Konfektion mit gewünschter Stecker/Kabelschuh-Kombination
- verschiedene Schlauchfarben
Benotung:
Gesamtnote:Empfehlung
Preis-/Leistungangemessen

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Pioneer XDP-02U – Internetradio, Tidal, Bluetooth und HiRes-Sammlung im Hosentaschenformat

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Der XDP-02U ist der kleinste Sproß im Pioneer Mobilplayer-Portfolio. Obwohl auf das Wesentliche reduziert, superkompakt und in frische Farben getaucht ist er viel mehr als ein nettes HiFi-Accessoire. Im Gegenteil, der kleine Player ist in der Lage hunderte Alben zu speichern, HiRes-Files abzuspielen und dem Smartphone auch in Sachen Komfort und Größe Paroli zu bieten.

Klein, leicht gerundet, hübsch designt. Der Pioneer XDP-02U hat aber auch noch so richtig was unter der Haube.

Nie wurde mehr Musik gehört als heute. Egal, ob zuhause, am Bahnhof oder in der Shopping-Mall, wir sind überall von Musik umgeben. Hört man seine Lieblingssongs am liebsten an jedem Ort und bevorzugt für sich allein, nutzt man einen Kopfhörer und das vermutlich meistgenutzte Wiedergabegerät aller Zeiten; das Smartphone. Der Grund für den Erfolg des cleveren Kommunikators ist einfach: es passt in jede Hosentasche, ist Kamera, Computer und Musikwiedergabegerät in einem und bietet die Möglichkeit immer und jederzeit auf tausende von Songs zuzugreifen. Vorteile, die es selbst den bestklingendsten Mobilplayern bis heute schwer machen, dem Smartphone ersthaft Paroli zu bieten. Das verwundert vielleicht, schließlich sind dedizierte Mobilplayer in der Lage HiRes-Dateien abzuspielen und sie klingen durch die Bank auch noch deutlich besser als Handy & Tablet. Dagegen steht der Ruf nicht kompakt genug, nicht leicht genug und auch nicht hübsch genug zu sein, um so richtig durchzustarten.
Als Spezialist für mobile Wiedergabegeräte hat Pioneer in den letzten Jahren einiges an Knowhow gesammelt, beispielsweise mit dem bereits von uns getesteten XDP-300R. Die gewonnenen Erfahrungen und den eigenen Anspruch an die bestmögliche Klangqualität haben die japanischen Audiospezialisten nun in ein superkompaktes Gehäuse gesteckt. Das Ergebnis ist der XDP-02U. Ein Mobilplayer, der weniger Platz in Anspruch nimmt als ein iPhone 5s und mit seinen 125 Gramm fast schon als Fliegengewicht daher kommt. Das sehr schicke Kunststoffgehäuse macht einen robusten Eindruck, wirkt zugleich aber auch elegant, ja fast schon feminin. Optisch ist für jeden Geschmack übrigens auch etwas dabei, das XDP-02U passt sich in den Farbvarianten Navy Blue Metallic, Pearl Pink und Matte White nahezu jedem Outfit an.

Sanfte Rundungen, sauber eingebettete Tasten, perfekte Übergänge: In Sachen Verarbeitung ist der Pioneer ganz vorn dabei.

K + K = XDP-02U

In der Entwicklung XDP-02U haben sich die Pioneer-Ingenieure die Rosinen aus HiRes-Mobilplayer und Smartphone herausgepickt. Der Player ist superkompakt, leicht und konsequent für ein herausragendes Klangerlebnis konzipiert. Dabei verzichtete man konsequent auf Ausstattungsmerkmale wie Internetbrowser, Fotofunktion, Kalender etc., die einen mobilen Audioplayer nur größer, schwerer und teurer machen. Der Fokus liegt also ganz klar auf den beiden „K“, Komfort und Klang. Unterstützend implantierte man seinem XDP-02U einen festen Speicher von 16 Gigabyte, der sich mittels MicroSD-Karten auf bis zu 528 GB erweitern lässt. Genial, so finden rund 135.000 Titel im MP3-Auflösung oder rund 18.000 Musikstücke in CD-Qualität Platz auf dem Pioneer – dieses Ausstattungsmerkmal kommt also beiden „K“ zu Gute. Die Auswahl wird aber noch größer, denn dank WiFi-Kompatibilität lässt sich der kleine XDP-02U auch direkt mit vorhandenen TuneIn-, Deezer-, Tidal- oder Onkyo-Music-Accounts verbinden. Bedeutet: Zugriff auf rund 40 Millionen Songs – selbstverständlich auch unkomprimiert oder in HiRes. Diesbezüglich ist der Pioneer in der Lage DSD 5,6-Dateien oder Songs in einer Auflösung von bis zu 192 Kilohertz zu verarbeiten. Hi-bit 32 verspricht eine zusätzliche Klangverbesserung – und zwar bei komprimierten und unkomprimierten Dateien. So sollen selbst ältere Titel besser klingen.
Das integrierte Bluetooth-Modul erlaubt die kabelfreie Ausgabe an einen entsprechenden Kopfhörer. Alternativ lassen sich entsprechende Files aber auch über den klassischen Kopfhörerausgang – hier als Line-Out bezeichnet – oder über den USB-Port ausgeben. Wird ein kabelgebundener Kopfhörer betrieben, empfehlen sich Modelle mit einem Widerstand von bis zu 600 Ohm. Audiosignale werden diesbezüglich über zwei Wege ausgegeben: über einen analogen Ausgang in 3,5-Millimeter-Ausführung und einen symmetrisch ausgelegten Ausgang.

Über die beiden MicroSD-Karten-Slots lässt sich die Speicherkapazität des XDP-02U auf 528 GB erweitern.

Füllen, füllen, füllen

Ist der XDP-02U einmal mit Strom versorgt, das geschieht über das zum Lieferumfang gehörige USB-Kabel (einen USB-Netzstecker legt Pioneer allerdings nicht bei), kann es auch direkt losgehen. Anders als bei vielen Mitbewerbsprodukten muss hier nicht erst umständlich ein Account angelegt werden, sondern die Musik wird einfach per Drag & Drop auf den XDP-02U geladen.

Im Detail funktioniert das so:
1. Player via USB-Kabel mit dem Rechner verbinden
2. „Auf USB-Massenspeicher-Modus umschalten?“ → Ja
3. XDP-02U gibt sich als externe Festplatte zu erkennen
4. Gewünschte Musikstücke vom Computer auf den Pioneer ziehen

Das war es auch schon. Nachdem diese vier einfachen Schritte erledigt sind, befinden sich die gewünschten Musikstücke/Alben auch schon auf dem XDP-02U. Jetzt steht der Wiedergabe nichts mehr im Wege.

Der intergrierte Twin-DAC verarbeitet HiRes-Files in Formaten von bis zu 192 Kilohertz oder DSD 5.6.

Unbegrenzte Musikvielfalt

Die eigene Sammlung auf dem Gerät bzw. auf einer SD-Karte abzulegen ist praktisch, manchmal darf die Musikauswahl aber auch gern etwas umfangreicher sein. Kein Problem für den XDP-02U, der sich via WiFi-Verbindung ganz einfach mit Ihrem Deezer- oder Tidal-Account verbindet und den Zugriff auf rund 40 Millionen Songs erlaubt. Benötigt werden dazu lediglich eine entsprechende E-Mail-Adresse und das zugehörige Passwort. Noch eine Spur einfacher – und ganz ohne eigenen Account – lässt es sich dagegen in die Welt des Internetradios eintauchen. Hier stehen Ihnen rund 20.000 Sender aus aller Herren Länder zu Verfügung, der Pioneer wird somit also auch zum Weltempfänger. Egal, ob beliebte Regionalsender wie SWR3 und WDR2 oder das hierzulande eher unbekannte Radio Atoll 96.0 von den Malediven, über den XDP-02U holen Sie sich jeden Sender ins Haus bzw. auf die Ohren.

Der XDP-02U ist hübsch, kompakt und ein echter Handschmeichler.

Temperament und Druck

Das erste „K“ (für Komfort) wäre also geklärt, kommen wir zum zweiten „K“, das den Klang beschreibt. Um mehr über den Klang zu erfahren, muss sich mein Testgast an zwei unterschiedlichen Kopfhörern beweisen. Zunächst geht es mit dem AKG Y50 los, einem federleichten, etwas wärmer spielenden On-Ear-Modell. Genauer gesagt, ein angenehm klingender Daily-Rocker, kreiert für den täglichen Einsatz in Bus und Bahn. Mit „Morph The Cat“ zeigt die gewählte Kombi dann gleich ihr Potenzial und offenbart das, wofür dieser Song steht: Volumen und Dynamik. Drückenden Bässe werden von der ersten Sekunde an tief und kontrolliert über den Pioneer wiedergegeben. In der Summe erlebe ich so eine Performance voller Substanz, mit Temperament und richtig Punch. Übertreibung oder aufgesetzte Betriebsamkeit sind dem XDP-02U dabei fremd. Er reproduziert ohne dem Stück auch nur im Ansatz Gefühl oder Ausdruckskraft zu nehmen. Im Gegenteil, das was ich hier an Feindynamik und Offenheit erlebe, geht direkt nach vorn und macht so richtig Spaß. Allein das ist schon eine Empfehlung wert.
Die anschließend angespielte Elektro-Hymne „Get Lucky“ von Daft Punkt bestätigt den gewonnenen Eindruck dann innerhalb weniger Augenblicke. Das jetzt generierte Klangbild offenbart die unzähligen kleinen Beats, die den Gesamtrhythmus maßgeblich unterstützen. Dabei fokussiert der Pioneer zwar Einzelheiten, setzt sein besonderes Augenmerk aber auf das große Ganze. Das er dabei nicht ausgesprochen neutral zur Sache geht, kommt der Wiedergabe zu Gute. Statt analytisch zu klingen, geht der Sound direkt ins Blut über, was mich schnell zu einer deutlichen Lautstärkeerhöhung verleitet. Offenbar kein Problem für meinen Testgast, dem es trotz des deutlichen Pegelanstieges auch jetzt noch gelingt diesen Gute-Laune-Song unverzerrt und voller Leben und Temperament ans Ohr zu liefern.

Bestens für die hochwertige Musikwiedergabe vorbereitet: Der Pioneer bietet einen klassischen und einen symmetrischen Kopfhörerausgang.

Fein aufgelöst und dreckig

Im nächsten Testabschnitt wechsle ich dann vom AKG Y50 auf den Pioneer SE-MHR5, dem ich mit Biffy Clyros „Saturday Superhouse“ in 96-Kilohertz dann auch gleich echtes HiRes-Futter zuspiele. Offenbar eine gute Entscheidung, denn jetzt beweist der XDP-02U, dass man auch mit einem ultrakompakten und vergleichsweise preisgünstigen Pocketplayer und einem ordentlichen aber preislich keineswegs überzogenen Kopfhörer durchaus höchste Audiogefilde erreicht. Das Pioneer-Duo ist ein echtes Team und beleuchtet jeden Winkel der weit aufgespannten Klangbühne. Zugleich portraitiert es ein natürliches, niemals überzogenes Obertonspektrum. Stimmen und kleinste Details werden durchgängig akkurat und sauber transportiert, keine Spur von Markenklang oder sonstiger Beeinträchtigung. Ganz nebenbei behalten Kopfhörer und Player die volle Übersicht und Souveränität, ohne dabei auch nur den kleinsten Hauch an Kraft oder Kontrolle zu verlieren. Das geht mit den schweizer Dynamikspezialisten von Yello weiter: Mit „You Better Hide“ aus meiner Playlist, diesmal als FLAC-Datei in 44,1 Kilohertz, erlebe ich jetzt eine neue Überraschung. Auch wenn dieser Song in einer geringeren Auflösung vorliegt, wird mir jetzt mehr Dynamik und Energie geliefert als zuvor. Das ließe sich ja noch mit der Art der Abmischung begründen, dass dieser Track seinem Vorgänger in Sachen Feingefühl und Abbildungsgenauigkeit aber in nichts nachsteht, zeigt wie gut der implantierte Wandler arbeitet und selbst Stücke in typischer CD-Auflösung auf ein neues Niveau hebt. Über den kleinen Mobilplayer wiedergegeben, werden Ausdrucksstärke, Kraft und Grundtondynamik sauber herausgearbeitet – eben so, wie man es von besseren HiFi-Systemen kennt. Der Sound ist satt und kraftvoll, zugleich werden aber auch die kleinen Details wie die zwischenzeitlich einsetzenden Becken und Trompeten nicht verdrängt oder vernachlässigt. Alles ist da, einzeln beleuchtet und doch als großes Ganzes dargestellt. Um es auf den Punkt zu bringen: Das Musikhören macht über den XDP-02U einfach richtig Spaß. Soviel Spaß, dass ich meine Testsession um ein paar weitere Titel des Yello-Albums „Touch“ erweitere. Dabei wird mir ganz nebenbei bewusst, dass diese Kombi auch noch absolut langzeittauglich ist. Selbst nach rund zwei Stunden Dauertest wird weder der Kopfhörer lästig, noch die Wiedergabe ermüdend. Ich erlebe eine Soundqualität, an die kein im Smartphone implantierter Audioplayer auch nur ansatzweise heranreicht.
Zu welch beeindruckenden Dynamikleistungen unser Test-Duo letztlich aber tatsächlich imstande ist, wird in vollem Umfang deutlich, als ich mit „Killing In The Name“ von Rage Against The Machine zu härterem Futter greife. Jetzt geht es so richtig zur Sache, laut, dreckig und absolut temperamentvoll. So kraftvoll und energiegeladen, dass ich mich zu einem weiteren (unvernünftigen) Dauerdruck auf die Plusseite der in der rechten Gehäuseseite eingelassenen Lautstärkewippe genötigt fühle. Und jetzt geht es ab; vier angeschlagene Akkorde, plötzliche Drum-Attacken, gepaart mit harten Gitarrenriffs und über allem schwebend, die unverkennbare Stimme von Zack de la Rocha. Das alles absolut dynamisch und schnell. Bässe kommen impulsiv und verschwinden so schnell wie sie gekommen sind. Grundton und Tiefbass sind zu jeder Zeit satt und trocken, fast so, wie man es von guten Abhörmonitoren kennt. Der Sound ist lebendig und keinesfalls beschnitten oder auf Gardemaß gestutzt. Die Klangwand steht: Gitarren kommen stilistisch verzerrt, Bässe peitschen und die wütende Stimme ist scharf. Genial, dieser Sound reisst mit und geht unter die Haut. Wer auf dreckigen Rock steht, kommt hier vollends auf seine Kosten und erlebt eine kraftvolle, agile und unbändige Performance. Eine, die man diesem brav ausschauenden Mobilplayer auf den ersten Blick ganz sicher nicht zutraut.

Im zweiten Testabschnitt paarten wir den XDP-02U mit dem Pioneer SE-MHR5. Ein Duo, das sich klanglich und optisch als echte Einheit darstellt.

Fazit

Wer den XDP-02U anfasst und hört, wird anschließend keinen Spaß mehr an der Smartphone-Musikwiedergabe haben. Er ist superkompakt und passt in jede Hosentasche. Dabei ist er auch noch hübsch, praktisch und liegt gut in der Hand. Um zwei SD-Karten erweitert, fasst der Pioneer beispielsweise bis zu 18.000 Titel in CD-Qualität, bietet zugleich aber auch Zugriff auf Streaming-Dienste und Internetradio. Mindestens ebenso positiv fallen die intuitive Bedienung und der hohe Komfort auf. Der Pioneer lässt sich kinderleicht bedienen, spielt nahezu jedes Audioformat bis hin zu 192-Kilohertz-Dateien ab und klingt obendrein auch noch richtig gut. All das zusammengefasst ergibt eine uneingeschränkte Empfehlung für Musikfreunde, die unterwegs nicht auf beste Klangperformance verzichten wollen, denen ein zusätzlicher Mobilplayer bislang aber zu groß, zu schwer und zu umständlich war.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 1+
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

94 %

98 %

98 %

180511.Pioneer-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Pioneer
XDP-02U
Produktkategorie:HiRes-Digital-Audioplayer
Preis:299 Euro (UVP)
Garantie:1 Jahr
Ausführungen:- Pink
- Weiss
- Blau
Vertrieb:Pioneer & Onkyo Europe, Willich
Tel.: +49 2154 / 913 13-0
www.pioneer.de
Abmessungen (BHT):64.5 x 98.2 x 16 mm
Gewicht:125 g
Display:- 42,4 Zoll
- 320x240 Punkte
Wiedergabezeit:- ca. 15 Stunden Laufzeit
Speicherplatz:- 16 GB (erweiterbar auf 528 GB)
D/A-Konverter:- Twin ESS SABRE
ES9018C2M DACs
Unterstützte Audioformate:- DSD 5.5
- MQA
- D-IFF
- FLAC
- ALAC
- WAV
- AIFF
- MP3
- AAC
Ausgänge/Schnittstellen:- 3,5 mm Kopfhörerausgang und Analog- / Line-Ausgang
- 2,5 mm symmetrischer Kopfhörerausgang
- Micro-USB-Anschluss zum Aufladen und zur Datenübertragung
- USB / OTG
- Dual microSD Kartensteckplatz
- Bluetooth
- WiFi
Lieferumfang:- XDP-02U
- Micro-USB-Kabel (1m)
- Kurzanleitung
- Garantiekarte
Besonderes:- Pocketformat
- Wiedergabe bis zu 192kHz/24 Bit
- Zugriff auf lokale DLNA-Server
- Zugang zu Streaming-Diensten
- dynamischer Sound
- erweiterbarer Speicher
- 10-Band-EQ
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

Der Beitrag Pioneer XDP-02U – Internetradio, Tidal, Bluetooth und HiRes-Sammlung im Hosentaschenformat erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Quadral Aurum Rodan 9 – Gelungene Frischzellenkur

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Revolution statt Evolution: Die neunte Generation der fast 40 Jahre alten Aurum Serie ist mit einem komplett neuen Bändchen-Hochtöner ausgestattet und geht auch in punkto Konstruktion und Design frische Wege. Was sich getan hat, erleben wir mit dem kleinsten Drei-Wege-Standlautsprecher der Reihe, der Quadral Aurum Rodan 9.

Die Quadral Aurum Rodan 9 ist grazil, beschallt aber locker Räume bis etwa 30 Quadtratmeter.

Irgendwann ist es soweit: Die eigenen Lautsprecher erscheinen einem optisch altbacken bis antiquarisch, dazu sind die Boxen auch akustisch in die Jahre gekommen, durch Materialalterung hat sich die Klangqualität verschlechtert. Zeit für was Neues – und hier lohnt sich ein Blick auf die aktuelle Aurum-Serie von Quadral. Chef-Entwickler Sascha Reckert und sein Team haben es mit der nunmehr neunten Generation geschafft, die Serie quasi neu zu erfinden. Mit dieser Radikal-Renovierung lassen die Hannoveraner schon den direkten Aurum-Vorgänger der achten Generation alt aussehen, die Frischzellenkur erkennt man direkt am neuen Design.

Die leichte Neigung nach hinten nimmt der Rodan 9 jegliche Kastigkeit und sorgt zugleich für einen Ausgleich der Laufzeitunterschiede.

Mehr Eleganz und Raffinesse

Das Design der Aurum 9-Serie basiert auf einer ästhetischen Erkenntnis, die für nicht-nerdige Musikliebhaber eine Selbstverständlichkeit sein sollte: Lautsprecher sind Möbelstücke, die sich harmonisch in ihr Umfeld einfügen müssen. Darum ist die Optik der aktuellen Serie schlicht, aber elegant. Das gilt insbesondere für den kleinsten und schlanksten Standlautsprecher der Reihe, die Quadral Aurum Rodan 9. Die ein Meter hohe Box besitzt eine 22-Zentimeter-Front und ist 35 Zentimeter tief, dabei verjüngt sich ihr Korpus nach hinten. Mit diesen Proportionen ist die Rodan die Grazie unter den insgesamt vier Aurum-Standlautsprechern. Wer sie nun locker hochheben möchte, erlebt allerdings sein blaues Wunder: Die Box wiegt mehr als dreißig Kilogramm! In dem massiven Korpus sorgt eine aufwändige Innenkonstruktion mit zahlreichen Streben und viel Dämmmaterial für die Pfunde. Bleiben wir lieber beim schönen Äußeren: Zur Erhöhung der Geschmeidigkeit und als Erkennungsmerkmal der aktuellen Generation ist das Aufeinandertreffen von Wangen und Front nicht als Kante, sondern als Fase ausgeführt, auch die Ränder der Decke besitzen zu den Wangen hin eine leicht, fast unmerkliche Neigung. Sämtliche Übergänge sind durch sanfte Radien abgemildert. Damit wirkt die neunte Generation trotz gleicher Maße deutlich wohnraumtauglicher als ihre Vorgänger. Auch die leichte Neigung des Gehäuses nach hinten befördert die Eleganz. Die Schräge der Front hat auch einen akustischen Vorteil. Sie sorgt für eine Laufzeitkorrektur, das heißt: Die Musiksignale der einzelnen Chassis kommen zugleich beim Hörer an.

Die Fasung der Kanten erhöht die Eleganz des Korpus.

Die Noblesse wird nun noch durch eine hochwertige Hülle unterstrichen. Die Quadral Aurum Rodan 9 ist in geöltes Nussbaum-Echtholz gekleidet oder präsentiert sich mit einer Hochglanz-Lackierung, wahlweise in Weiß oder Schwarz. Auf Wunsch wird die Box aber auch mit einem Piano-Finish überzogen oder in der bevorzugten Kolorierung aus dem RAL-Farbenkosmos lackiert. Unser Testmodell ist in Hochglanz-Schwarz gehalten, die aufwändige Mehrschichtlackierung erweist sich als erstklassig ausgeführt. Zur Abdeckung der Chassis liefert Quadrall eine mit Stoff bekleidete Metallblende, die mit ihren angewinkelten Rändern die Form des Boxenfront nachzeichnet. Eine derart hochwertige und optisch perfekt passende Blende haben wir selten gesehen. In ihrer Gesamterscheinung wirkt Quadral Aurum Rodan 9 somit um Klassen frischer und zeitgemäßer als ihr direkter Vorgänger. Sie hebt sich natürlich umso stärker von noch älteren Lautsprecher-Designs ab. Wenn man sich den Spaß macht, eine deutlich betagtere Box danebenzustellen, fällt einem der Unterschied zwischen Modernität und Museumsreife besonders krass auf. Wir haben die Quadral Aurum Rodan 9 einfach mal neben eine alte Quadral Amun aus den 1990ern positioniert. Ja, das ist unfair, aber optische und haptisch sehr erkenntnisreich: Abgesehen von der der plumpen Formgebung kann auch die Lackierung der alten Box schlicht nicht mehr mit dem Qualitätsstandard der heutigen Zeit mithalten.

Der Vergleich ist nicht ganz fair, aber aufschlussreich: Zwischen diesen beiden Boxen liegen rund zwanzig Jahre Design-, Material- und Technologie-Entwicklung.

Früher war alles besser?

Die Überschrift wird allein schon durch den optisch-haptischen Vergleich der Boxen Lügen gestraft, führt aber zu der grundsätzlichen Frage, was denn abseits ästhetischer Vorstellungen für die Verabschiedung von einem alten Lautsprecher spricht. Die wichtigste Antwort: Es ist die nachlassende Qualität der Schallwandlung. Der Klangverfall ist bedingt durch eine Alterung der Materialien. Das beginnt bei den Bauteilen der Frequenzweiche, so trocknet bei den Elektrolyt-Kondensatoren mit der Zeit das flüssige Innenleben aus, was das elektrische Verhalten des Bauteils verändert, was wiederum seine Wirkung auf die Schaltung beeinflusst – und letztlich den Klang beeinträchtigt. Viel offensichtlicher zeigt sich die Materialermüdung aber bei den Lautsprecherchassis. Hier ist vor allem die Sicke zu nennen, also die Gummiwulst, die die Membran mit dem Rand des Chassiskorbs verbindet. Die Sicke wird mit der Zeit spröde und härtet aus. Das verändert ihre ursprünglich abgestimmte Flexibilität, dadurch schwingt die Membran anders. Auch das macht sich in einer tonalen Veränderung bemerkbar. Krass ist dann das finale Sicken-Siechtum: Die Wulst beginnt zu reißen, im Spätstadium bröseln einem schließlich die harten Partikel buchstäblich auf den Boden. Haben wir schon selbst erlebt. Auch die Membran selbst wird im Laufe der Zeit nicht besser. Bei beschichteten Membranen – hier kommt wieder die alte Quadral Amun ins Spiel – wird die Oberfläche mitunter klebrig, die Alterung sorgt ebenso hier für eine Materialveränderung und damit für eine Verhaltensveränderung. Handelt es sich um einen Magnetostaten, altert die Kunststoff-Folie, auf die die Leiterbahn aufgetragen ist, dadurch sinkt ihre Schwingfähigkeit. Dies alles führt zu einem geringeren Wirkungsgrad, die Box wird also kraftloser, ihr Klang verliert an Knackigkeit. Doch es geht nicht nur um Materialermüdung, sondern auch um Werkstoff-Innovationen, die die heutige Boxen effizienter machen. So waren die Magnete, die hinter den Membranen als Teil des Lautsprecher-Antriebs arbeiten, früher schlicht schlapp. Heutige Neodym-Magnete hingegen sind um ein Vielfaches kräftiger, was die Schallwandler leistungsfähiger macht. Auch rein mechanische Modifikationen führen zu einer besseren Performanz. Allein schon die heutigen Simulationsmöglichkeiten am Computer helfen, Strömungsgeräusche zu minimieren, die Schallabstrahlung zu optimieren, die verschiedenen Chassis aufeinander abzustimmen und die Luftkammern im Boxengehäuse, die sogenannten Volumen, besser zu nutzen. Wie das alles bei der aktuellen Quadral Aurum Rodan 9 aussieht, gucken wir uns nun an.

Das verchromte Schild auf der Oberseite nobilitiert die Box – eine elegante Veränderung gegenüber dem Vorgänger, bei dem ein plakatives Schild auf der Front prangte.

Echtes Alu-Bändchen für die Höhen

Für den Hochton hat Quadral einen komplett neuen Bändchen-Hochtöner namens „quSENSE“ entwickelt. Er ist nicht nur in Hannover kreiert worden, sondern wird hier auch in Handarbeit gefertigt. Oft meint man mit „Bändchen“ eine Folie, die durch aufgebrachte Leiterbahnen zur schwingfähigen Membran wird, im quSENSE hingegen bewegt sich ein wirkliches Bändchen: Ein acht bis zehn Mikrometer feiner, im Zickzack gefalzter Alu-Streifen sitzt zwischen zwei starken Neodym-Magneten. Fließt nun das Musiksignal durch das Bändchen, wird es durch die elektromagnetische Wirkung nach vorne und hinten bewegt. Dies passiert extrem schnell und verzögerungsfrei, weil das Bändchen eine äußerst geringe Masse und Trägheit hat. Solche Schallwandler können bis zu extrem hohen Frequenzen präzise agieren, der quSENSE etwa spielt hoch bis zu sagenhaften 65 Kilohertz. Selbst ein intaktes menschliches Gehör reicht nur bis rund 20 Kilohertz. Darüber liegende Frequenzen spielen aber eine Rolle für unsere Wahrnehmung und Ortung, sie haben also Einfluss auf die Räumlichkeit der Wiedergabe. Beim „quSENSE“ schwingt ein etwas kürzeres und dafür deutlich breites Bändchen als üblich, das ergibt eine größere und robustere Membranfläche, sie schwingt stabiler und produziert deshalb geringere Verzerrungen bei der Schallwandlung.

Quadral setzt bei der neunten Generation der Aurum-Reihe auf einen echten, selbstentwickelten und -gefertigten Bändchen-Hochtöner. In der Rodan kommt das relativ breite und kurze Bändchen in seiner kleinsten Form zum Einsatz.

Material-Mix für die Mitten

Gleich unter dem quSENSE-Hochtöner sitzt der Mitteltöner, er übernimmt ab etwa 3.500 Hertz. Er besitzt wie die beiden nachfolgenden Tieftöner einen Gesamtdurchmesser von 155 Millimeter. Die eigentliche Membran selbst misst dabei etwa neun Zentimeter. Bei allen drei Konus-Lautsprechern besteht die schwingende Fläche aus Altima. Dies ist das Kürzel für ein von Quadral entwickeltes Kompositum aus Aluminium, Titan und Magnesium. Dieser mittlerweile bewährte Material-Mix ist zugleich steif und ziemlich leicht, das ermöglicht der Membran bei ihrer Arbeit große Präzision und eine hohe Geschwindigkeit. Zugleich verhindert der Mix Klangverfälschungen. Resonanzen, die etwa bei Mono-Metall-Membranen entstehen, treten hier nicht auf. Gegenüber der vorherigen Aurum-Generation kommen die Membranen der Quadral Aurum Rodan 9 nun ohne den zentralen Staubschutz aus. Sie weisen dadurch eine gleichmäßigere Fläche auf, so sollen sie ein verbessertes Abstrahlverhalten bieten.

Auch der Mitteltöner ist eine Eigenentwicklung. Quadral setzt bei der Membran auf einen Material-Mix aus Aluminium, Titan und Magnesium.

Kammer-Konzert im Tiefton

Bei dem Mitteltöner kann man all das sehen, bei den beiden Tieftönern hingegen nur erahnen: Sie sitzen hinter Gittern leicht zurückversetzt in einer Gehäusevertiefung. Die Gitter sind in Wirklichkeit schwarze Gummibänder, die allein der optischen Geschmeidigkeit dienen. Sie betonen die Schlankheit der Box und kaschieren die sogenannte „Druckkammer“. Dies ist eine quadral-eigene und aurum-typische Besonderheit, die auch bei der neunten Generation nicht fehlen darf. Die beiden Tieftöner sollen beim Schwingen in dieser Kammer anderen Luftdruckverhältnissen ausgesetzt sein als Schallwandler, die frei auf der Front agieren. Nach vorne arbeiten die beiden Tieftöner-Membranen also auf ein sogenanntes Luftvolumen. Wenn sie hingegen nach hinten schwingen, bewegen die Membranen die Luft, die sich in der Box selbst befindet – also abermals ein Luftvolumen, das in diesem Fall die Tieftöner-Gehäusekammer ausfüllt. Diese Kammer wiederum ist mit einem Bassreflexkanal verbunden, die Quadral Aurum Rodan 9 arbeitet also sowohl nach dem Druckkammer- als auch nach dem Bassreflex-Prinzip. Durch diese zweifache Wirkweise soll die Box von 350 Hertz bis runter zu 28 Hertz einen noch druckvolleren und kräftigeren Bass bieten. Die Mündung des Bassreflexrohrs ist in der aktuellen Version gen Front gerichtet, wir finden sie unten in der Druckluftkammer. Das ist gleich doppelt praktisch: Zum einen wird auch diese Öffnung durch die Gummibänder kaschiert, zum anderen kann die Box näher an der Wand aufgestellt werden, ohne dass es zu tonalen Verfärbungen kommt.

Die beiden Tieftöner sitzen zurückgesetzt in einer Druckkammer. Die davor gespannten Gummibänder haben rein dekorative Funktion.

Amtliches Terminal mit Hochton-Schalter

Durch die Absenz einer hinteren Rohmündung kommt auf der Rückseite umso besser das hochwertige Anschlussfeld zur Geltung. Die Quadral Aurum Rodan 9 ist mit einem erstklassigen, auf Aluminium präsentierten Bi-Wiring/Bi-Amping-Terminal ausgestattet. Die vier Klammen erlauben also die getrennte Ansteuerung des Hochtons und des Mitteltieftons – entweder mit zwei Kabeln oder sogar mit zwei Verstärkern. Die Klemmen besitzen üppige Aufnahmen, hier passen also Kabellitzen mit großen Querschnitten. Ein vergleichender Blick auf das Terminal der alten Quadral Amun, wo gerade mal ein besserer Klingeldraht einführbar ist, zeigt auch hier den Qualitätssprung. Eine freilaufende Andruckscheibe, die die empfindlichen Adern gegen mechanische Dehnung schützt, gab es früher ebenfalls nicht. Zurück zur Rodan 9. Ihr Terminal bietet über den Klemmen noch einen Schalter. Mit ihm kann der Pegel des Hochtonbereichs geringfügig abgesenkt oder angehoben werden. So lässt sich der Klang an den eigenen Geschmack anpassen oder an die räumlichen Gegebenheiten. Das Zimmer, in dem eine Box spielt, hat großen Einfluss auf den Klang: Bei halligen Räumen etwa wirken Höhen oft überbetont, bei stark bedämpften Räumen mit Teppich und Vorhängen hingegen erscheinen die Höhen oft etwas zu schwach. Das lässt sich mit dem Hochton-Schalter beheben. Die Quadral Aurum Rodan 9 beweist damit auch akustisch, dass sie sich harmonisch in ihr Umfeld einfügen kann.

Mit dem Hochton-Schalter hebt und senkt man den Pegel des oberen Frequenzbereichs. So lässt sich die Rodan 9 an den eigenen Raum anpassen.

So klingt die Quadral Aurum Rodan 9

Zur Aufstellung und Ausrichtung von Boxen eignet sich immer ein Stück mit Gesang. So kann man gut herausfinden, ob das Klangbild räumlich und größenrichtig ist und die Stimme im Zentrum steht. Wir nehmen dafür den superb aufgenommenen Song „Up To The Mountain“ des dänischen Duos Hush. Nach einem kurzen Akustikgitarren-Intro setzt Dorthe Gerlach mit ihrer engelsgleichen Stimme ein, und das ist so faszinierend, dass wir das Ausrichten der Boxen auf den zweiten Hördurchgang verschieben. Es klingt schon jetzt sehr gut, aber: Da ist mehr drin. Beim Abstand der Boxen zueinander sind wir schnell mit 2,20 Metern im grünen Bereich, bei der Entfernung zum Hörplatz legen wir nach und nach zu und landen schließlich bei 2,70 Metern. Nun winkeln wir die Quadral Aurum Rodan 9 noch leicht zum Hörplatz hin ein – und jetzt geht vollends die Sonne auf. Die Westerngitarre von Michael Hartmann besitzt eine herrliche Drahtigkeit, das Metall ist bei den Diskantsaiten in voller Brillanz zu hören, bei den tiefen Basssaiten hingegen genießen wir den perkussiven Druck, der durch den Anschlag der umsponnenen Metalldrähte entsteht und vom hölzernen Gitarrenkorpus verstärkt wird. Die Gitarre hat eine wunderschöne Körperlichkeit und Räumlichkeit, hier leistet der Bändchen-Hochtöner fantastische Arbeit. Er schallwandelt so sensibel, dass er mühelos das Grundrauschen, dass dieser Aufnahme innewohnt, herausholt. Wow! Wem dies zu brillant ist, der senkt einfach mit dem Schalter auf der Boxenrückseite den Hochtonpegel ab. In dieser Stellung ist der für das Ohr kritischen Höhenbereich nun etwas gemindert, und so klingt diese helle Aufnahme in unserem Raum anfangs noch stimmiger. Mit dem Einsetzen des Gesangs wird es knifflig: Der Zauber, der dem betörende Gesang von Dorthe Gerlach innewohnt, ist in der neutralen Einstellung doch eine Spur größer. Herrlich, wie wir selbst kleinste, fast nicht mehr ausgesungene Wortenden quasi von ihren Lippen abhören können, das erzeugt eine ungemeine Intimität. Diese Nähe bleibt auch erhalten, wenn Gerlach ihre Stimme erhebt und mit Inbrunst singt, diese mal größeren, mal kleinen Sprünge meistert die Quadral Aurum Rodan 9 ohne jegliche Einflussnahme, ohne Kompressionseffekte, mit toller Feindynamik. Sehr gut!

Amtliche Anschlussklemmen: Die üppigen Aufnahmen erlauben die Einführung von Kabeln mit großem Querschnitt, eine freilaufende Andruckscheibe schont hierbei die feinen Adern der blanken Litze. Dank der vier Klemmen ist sowohl der normale Betrieb als auch Bi-Wiring oder Bi-Amping möglich.

Nun darf die Box gern ihre Pegelstärke und Basskraft beweisen. Wir wählen dafür Musik von Thorbjorn Risager & The Black Tornado. Die achtköpfige Band liefert mit „I’m Not Giving In“ ein amtliches Bluesrock-Pfund. Eine herrlich raue Axt eröffnet mit einem räudigen Gitarrenriff à la AC/DC – und dann drücken uns die fetten Viertelschläge einer Mörder-Bassdrum in unser Hörraum-Sofa. Uff! Die Quadral Aurum Rodan 9 liefert jeden Tritt, mit dem Drummer Martin Seidelin das Fell seiner Basstrommel traktiert, mitleidslos an uns weiter, auch das Volumen dieser Riesen-Drum reproduziert sie mit immenser Kraft in unserem Hörraum – das hätten wir dieser kleinen Box wirklich nicht zugetraut! Der Bassist greift diese stampfenden Viertel auf, das sorgt für einen mächtigen Dauerpuls, mit dem die Rodan 9 unseren Körper massiert, weil wir den Song natürlich in ordentlicher Lautstärke genieße. Das ist ein Hochgenuss, weil die Box bis zu überraschend hohen Pegeln auch grobdynamisch austeilen kann, ohne selbst ins Schwitzen zu kommen. Soll heißen: Der Druck geht nicht auf Kosten der Klarheit, das Gefüge der Band bleibt trotz der Vielzahl an Sounds und Instrumenten bis zu den hinten postierten Bläsern transparent und ortbar.

Die Rodan steht zur akustischen Entkopplung auf Sandwich-Füßen aus Metall und Kunststoff. Wer die Box lieber auf Spikes stellt, findet dafür Aufnahmen für M8-Gewinde.

Dieses Bewahren der Übersicht zahlt sich natürlich auch bei orchestraler Musik aus, wir erleben George Gershwins Klavierkonzert, eingespielt in einer herausragenden Aufnahme von Kirill Gerstein und dem St. Louis Symphony Orchestra in der Powell Hall von St. Louis. Die Produktion steht der Interpretation in nichts nach, und so kann auch die Rodan 9 hier mit einer plastischen Bühnendarstellung glänzen. Das Klavier steht dabei schön präsent und zum Greifen real vor uns, der Klangkörper ist in realistischem Abstand positioniert und besitzt eine richtige Tiefenstaffelung. Das Klangbild ist bei aller Transparenz, bei aller Herausarbeitung der Details, stets homogen – und so ist das abschließende Allegro Agitato dieser Aufnahme künstlerisch wie akustisch Referenzklasse. Der abschließende Applaus dieser Live-Aufnahme gilt in diesem Fall auch der Quadral Aurum Rodan 9.

Mithilfe des Druckkammer-/Bassreflex-Prinzips liefern die beiden Tieftöner einen beeindruckenden Bass.

Fazit

Die Quadral Aurum Rodan 9 ist die kleinste Standbox der Aurum-Reihe und gilt als Grazie unter diesen drei-Wege-Lautsprechern. Das ist optisch absolut zutreffend, die schlanken Proportionen, das überaus gelungene Design und die hochwertigen Finishes sorgen dafür, dass gerade diese Ein-Meter-Säule jeden Wohnraum ziert. Die Zierlichkeit hört beim Klang auf: Hier hält die Rodan sehr beeindruckend das Quadral-Versprechen, ein unerwartetes Bassvolumen liefern zu können. Das gelingt auch Dank der Aurum-typischen Druckkammer/Bassreflex-Konstruktion. Fast noch imponierender ist die Wirkung des Alu-Bändchen-Hochtöners: Mit seiner Hilfe erreicht die Rodan eine tolle Transparenz und Räumlichkeit in ihrer Abbildung, durch den Hochtonpegel-Schalter passt sich diese Box auch akustisch dem Wohnraum an. Wer gerade einen frischen Schallwandler sucht, könnte also bei der Aurum Rodan 9 fündig werden. Dass Quadral auf diese Lautsprecher zehn Jahre Garantie gibt, ist nun wiederum ein Zeichen dafür, dass der nächste Boxenwechsel erst in ferner Zukunft wieder ein Thema sein wird.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,2
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: gut

85 %

90 %

90 %

180515.Quadral-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Quadral
Aurum Rodan 9
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:ab 2.500,00 Euro / Stück
Garantie:10 Jahre (bei Registrierung)
Ausführungen:- Schwarz (Hochglanz-Finish)
- Weiß (Hochglanz-Finish)
- Nussbaum (geöltes Echtholz)
- Piano-Finish
- individuelle Lackierung (RAL-Farbe, matt oder glänzend)
Vertrieb:Quadral, Hannover
Tel: 0511 / 7 90 40
www.quadral.com
Abmessungen (HBT):990 x 220 x 350 mm
Gewicht:31,5 kg / Stück
Prinzippassiv, 3-Wege, Druckkammer/Bassreflex
Impedanz:4 Ohm
Wirkungsgrad (dB/1W/1m):86 dB (Herstellerangabe)
Nennbelastbarkeit:180 Watt
Hochtöner:1 x Aluminium-Bändchen (Quadral quSENSE)
Mitteltöner:1 x 155 mm Konuslautsprecher (Quadral Altima)
Tieftöner:2 x 155 mm Konuslautsprecher (Quadral Altima)
Prinzip:Drei-Wege, Bassreflex
Frequenzgang:28 Hz - 65 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:250 Hz, 3.500 Hz
Lieferumfang:- Quadral Aurum Rodan 9
- Abdeckungen
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- kraftvolle Basswiedergabe dank Druckkammer/Bassreflex-Prinzip
- sehr präzise, räumliche Wiedergabe
- echter Bändchen-Hochtöner (Aluminium)
- ausgezeichnete Verarbeitung
- elegantes Design
Empfohlene Raumgröße:bis 30 Quadratmeter
Benotung:
Klang (60%):1,2
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,2
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistunggut

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SteinMusic High Line „Bobby“ S – Kleines Horn für große Klangmagie

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Hörner, die nicht wie Hörner klingen – das ist die Faszinations-Formel, wie man Schallwandlung mit Vorsatz betreibt und sie zugleich von abträglichen Trichter-Effekten bewahrt. SteinMusic wendet diese Formel auf mitunter schrankformatige Boxen an, doch spannendst ist der Horneinsatz gerade bei der kleinsten Box im Portfolio, der SteinMusic High Line „Bobby“ S: Dieser Zwei-Wege-Lautsprecher besitzt nur noch ein zusätzliches Konus-Chassis, deshalb muss der Trichter hier also erst recht beweisen, dass er ein Wunderhorn ist.

Die SteinMusic High Line „Bobby“ S ist ein kompakter Lautsptrecher, der insbesondere in ein modernes Ambiente passt.

Wer sich das Portfolio von SteinMusic ansieht, fragt sich verwundert: Machen die High Ender denn alles? Unter der Ägide des experimentellen Entwicklers Holger Stein bietet die Mülheimer Manufaktur ein komplettes Kabelsortiment, Powerbars, Raumakustik-Optimierer und Speaker-Matches, ein Plattenspieler-Tonabnehmersystem, zwei Verstärker-Linien und, last but not least, ein stattliches Angebot an Lautsprechern. An manchen Raum- und Klangoptimierungsprodukten scheiden sich die Geister, andere Produkte sorgen ohne wenn und aber für Zustimmung bis Begeisterung: Auf der gerade vergangenen High End präsentierte etwa Technics seine Produkte mit den Kabeln und dem Tonabnehmer von SteinMusic, im eigenen Messe-Vorführraum herrschte großer Andrang, weil die Mülheimer eine herausragende Vorführung boten – unter anderem mit drei Meter hohen Schallwandlern, die optisch imponierten und akustisch beeindruckten. Dagegen nimmt sich unser Testmodell, die SteinMusic High Line „Bobby“ S, geradezu winzig aus.

Außergewöhnlich: Die High Line S hat einen Korpus in Trapezform.

Anmutiges Trapez

Der Kosename „Bobby“ kommt nicht von ungefähr, und das „S“ im Namen ist wirklich als Größenangabe zu verstehen: Die SteinMusic High Line „Bobby“ S ist die kleinste Box der High Line-Serie – und des gesamten schallwandler-Sortiments der Mülheimer überhaupt. Dabei ist dieser Kompaktlautsprecher mit den Maßen 395 mal 280 mal 290 Zentimeter im Vergleich zu den vielen Kompakt-Modellen der Konkurrenz eher großformatig. Das Volumen bürgt dafür, dass die High Line S auch im Bass etwas bieten kann. Wer die Box hochhebt, kommt außerdem schnell zu dem Schluss, dass das Luftvolumen von reichlich Gehäusematerial umgeben ist: Die SteinMusic High Line „Bobby“ S ist kein Leichtgewicht, hier schlagen der massive Korpus sowie seine Verstrebung und Dämmung im Verbund mit Schallwandlern und Frequenzweiche mit knapp 14 Kilo zu Buche. Trotzdem wirkt die Box schlank und geschmeidig, dafür sorgt ein gelungener Gestaltungs-Kniff: Der Korpus ist trapezförmig, er verjüngt sich nach vorne und misst hier nur noch 23 Zentimeter. Durch diese Formgebung ist die SteinMusic High Line „Bobby“ S eine außergewöhnliche Erscheinung, es ist eine Absage an die Kastigkeit, und sie besitzt eine Anmut, die noch durch die sanft abgerundeten Kanten gesteigert wird. Der Übergang zum Boden ist zusätzlich noch mit einer Fase versehen. Durch diese cleveren Design-Kniffe wirkt die Bobby S regelrecht grazil. Zur Veredelung dieses schönen Körpers ist die Box in ein sauberst ausgeführtes Piano-Finish gehüllt. Die Lackierung ist wahlweise Schwarz oder Weiß, das Horn wird entweder in der gleichen Farbe gehalten oder komplementär koloriert – oder gegen Aufpreis in jeder gewünschten RAL-Farbe und fast allen Autolack-Tönen. Damit wird die Hochtonsektion natürlich gleich zum Doppel-Hingucker, denn mit einem Trichtervorsatz ist eine Box schon per se ein Blickfang – und eine akustische Verheißung.

Das Horn für den Hochton ist der Hingucker des Schallwandlers. Das kleine Loch an der Seite ist eine der beiden Bassreflexrohr-Mündungen.

Die Faszination des Horns

Hornlautsprecher besitzen den Ruf, ein besonders intensives Klangerlebnis zu bieten, die Schallwandlung ist ungemein impulstreu und dynamisch. Das liegt daran, dass der eigentliche Schallwandler wenig Kraft für seine Tätigkeit aufbringen muss, weil der vorgesetzte Trichter wie ein Verstärker wirkt. Kleine Auslenkungen haben dadurch eine große Wirkung. Hornlautsprecher besitzen deshalb eines hohen sogenannten Wirkungsgrad. Die Membran eines solchen Lautsprechers kann deshalb sehr filigran, leicht und klein sein, das erlaubt dem Schallwandler ein ungemein schnelles Agieren. Im Fall der SteinMusic High Line „Bobby“ S kommt eine 25 Millimeter messende Gewebekalotte zum Einsatz. Ihr Schallwandlungswerk wird nun durch das Horn geschickt – und hier beginnt die Komplexität: Ein bloßer Trichter würde den Klang stark verfärben, darum besitzen Hörner im HiFi-Bereich zumeist eine sogenannte sphärische Form. Der Schallkanal wird dabei vom Hals bis zum Mund nicht gleichmäßig größer, sondern öffnet sich in zunehmendem Maße. Dies ergibt die außergewöhnliche Gestalt des sphärischen Horns. Die optimale Formung gehört zu den Betriebsgeheimnissen eines jeden Hornbauers. Nicht ganz so geheim ist der Werkstoff, mit dem diese komplexe geometrische Gestalt realisiert wird: SteinMusic setzt wie fast alle Konkurrenten auf glasfaserverstärkten Kunststoff, kurz GFK. Dieses Material ist noch mit einer Speziallackierung überzogen, die das Horn bis zum Rand seiner maximalen Öffnung bedeckt. Dieser Hornlautsprecher ist bei der High Line S allein für den Hochton zuständig.

Die Mitten und Bässe wandelt ein 17-Zentimeter-Woofer.

Kleiner Woofer, große Basskraft

Unterhalb von etwa 3.500 Hertz übernimmt dann ein Mitteltieftöner. Hier kommt ein 17 Zentimeter messender Konus-Lautsprecher mit zentraler Staubschutzkalotte zum Zuge. Die effektive Membranfläche aus rauem, beschichtetem Kevlar besitzt einen Durchmesser von 15 Zentimetern. Dieser Lautsprecher besitzt eine ausgeprägte Sicke, diese Gummi-Wulst verbindet Membran und Chassiskorb und sorgt dafür, dass der Mitteltieftöner seine Arbeit sauber und kraftvoll verrichten kann.Schließlich soll dieser Lautsprecher ja auch die Bässe liefern, wir haben es hier mit einer Zwei-Wege-Box zu tun. Zur Kräftigung des Tieftons ist die SteinMusic High Line „Bobby“ S als Bassreflexbox ausgelegt, die Öffnungen für den Luftaustausch befinden sich auf der Front. Man sieht sie aber nicht auf den ersten Blick, weil sie optisch hinter dem Horn liegen. Das ist keine rein kosmetische Maßnahme, sondern stellt das optimale Ergebnis eines Trail-and-Error-Prozesses dar: Durch diese Positionierung treffen Mittenanteile, die über das Bassreflexrohr ebenfalls emittiert werden, von hinten auf das Horn und werden dadurch diffus verteilt. Das soll zwei Effekte zeitigen: Der Bass klingt sauberer und wirkt lauter, die Windgeräusche hingegen werden eliminiert. Wer den Tiefton dieser Box noch stärker kräftigen möchten, kann sie mit der SteinMusic High Line „Bobby“ S Bass Extension erweitern. Dies ist ein Bassmodul, das geometrisch die Trapezform fortsetzt und deshalb mit der dann aufgesetzten High Line S optisch eine Einheit bildet. Doch die Zwei-Wege-Box besitzt auch bordeigene Mittel, um ihren Klang zu verändern.

Zwei Schalter für die Klanganpassung: Mit „Level“ senkt man den Hochton ab, mit „Slope“ verändert man die Übernahmefrequenz.

Zweifache Klanganpassung

Dafür werfen wir einen Blick auf die Rückseite, hier finden wir im oberen Bereich des Anschlussterminals zwei Schalter. Der eine ist mit „Level“ bezeichnet, mit diesem Schalter lässt sich der Hochtonbereich leicht absenken. Das zahlt sich aus, wenn man einen akustisch hellen Raum hat, mit vielen harten und glatten Flächen und wenig schallabsorbierenden Elementen, also Vorhänge, Teppiche oder Polstermöbel. Eine solcher Raum neigt dazu, Höhen zu stark zu betonen. Mit dem Betätigen des „Level“-Schalters kann man dies kompensieren. Der zweite Schalter ist mit „Slope“ bezeichnet. Wer ihn betätigt, verändert die Kompetenzaufteilung von Horn-Hochtöner und Konus-Mitteltieftöner. Die sogenannte Trennfrequenz sinkt, das Horn wird für mehr Frequenzanteile zuständig. Dadurch verändert sich die Klangcharakteristik der Box. Hier ist es nun reine Geschmackssache, welche Einstellung dem persönlichen Hörempfinden eher zusagt.

Die Klemmen sind erstklassig. In der Nahaufnahme erkennt man die freilaufenden Andruckscheiben, sie schonen die zarten Adern, wenn man blanke Litze verwendet. Hier passen dann wegen der üppigen Aufnahmen der Klemmen auch große Kabelquerschnitte.

Top-Terminal

Unterhalb dieser beiden Schalter bietet uns das Anschlussfeld der Box vier Klemmen in amtlicher Vollmetall-Ausführung, damit ist die Box Bi-Wiring- und Bi-Amping-fähig. Wer seine Box mit nur einem Lautsprecherkabel und einem Verstärker betreibt, lässt einfach die wie ein filigranes Fragezeichen geformten Brücken drin, die die Klemmen für die Bereiche „High“ und „Low“ verbinden. Die Klemmen sind mit einer Kabelschonung versehen. Sie besitzen eine freilaufende Andruckscheibe, die beim Festziehen der Überwurfmutter verhindert, dass die feinen Drähtchen der eingeführten Litze in Mitleidenschaft gezogen werden. Dieses Problem stellt sich bei Kabeln mit Schuhen oder Banana-Steckern, die ebenfalls Aufnahme in den Klemmen finden, natürlich nicht. Damit sind wir auch schon beim Praxiseinsatz der Box – und der Beginnt mit der Aufstellung.

Die High Line S steht auf drei Holzrondellen, diese Füße sorgen für kippelfreien Stand.

Aufstellung und Anschluss

Wir haben die SteinMusic High Line „Bobby“ S gleich im Verbund mit den Bass Extension-Modulen geliefert bekommen. Die Wirkung dieses Tiefton-Erweiterungs-Moduls werden wir in einem späteren Test behandeln, doch als perfekt passende Untersätze kommen die beiden Module uns schon in diesem Test natürlich zupass. Alternativ habe wir die SteinMusic High Line „Bobby“ S aber auch auf Boxenständer gestellt – Hauptsache, der Horn-Hochtöner befindet sich ungefähr auf Ohrhöhe. Bei der Aufstellung und Ausrichtung erweist sich die SteinMusic High Line „Bobby“ S als sehr unkompliziert. Mit einer Standardaufstellung, also gut zweieinhalb Meter Entfernung zueinander und drei Meter Distanz zum Hörplatz, sind wir schon fast am Ziel, letztlich landen wir beim fast perfekten, gleichschenkligen Stereo-Dreieck. Bei der Einwinklung erreichen wir schließlich mit einer deutlichen Ausrichtung auf den Hörplatz das perfekte Ergebnis. Nun kann es losgehen!

Geschmeidige Gestalt: Neben der Trapezform sorgen die sanften Gehäserundungen für die attraktive Optik.

Die SteinMusic High Line „Bobby“ S im Klangtest

Die SteinMusic High Line „Bobby“ S im Klangtest
Wir haben zur Boxenaufstellung Musik mit Gesang ausgesucht, so geht die Optimierung der Platzierung sehr leicht. Bei dieser Musik bleiben wir auch im anschließenden Hörtest, weil hier eine phänomenale Aufnahme mit einer fantastischen Wiedergabe direkt für richtigen Hörspaß sorgt. Bei der Musik handelt es sich die Joni Mitchell-Nummer „Barangrill“ in der Interpretation von Ian Shaw, produziert in SACD-Qualität. Ian Shaw singt den Evergreen mit großem Feingefühl und viel Seele, dazu weiß der walisische Jazzvokalist seine herausragende Stimme perfekt einzusetzen. Er fesselt den Zuhörer mit sämtlichen Spielarten vom sonoren Brustton bis zum sanft gehauchten Falsett. Zu diesem beeindruckenden Auftritt trägt die SteinMusic High Line „Bobby“ S ein ordentliches Scherflein bei: Sie bildet Ian Shaw derart holografisch ab, dass wir mit geschlossenen Augen geradezu nach dem sympathischen Sänger, der unzweifelhaft von uns steht, greifen möchten – das ist eine tolle Wiedergabe! Damit bestätigt die High Line S, dass Hornlautsprecher gerade bei Stimmen ein geradezu magische Wirkmacht entfalten. Dabei sind auch kleinste Nuancen hörbar. So fällt uns auf, dass Ian Shaw erst mit dem Einsatz seines Gesangs den Kopf vollends zum Mikrofon hinwendet. Diese kleine Kopfdrehung und die damit verbundenen geringfügigen Unterschiede in Klangfarbe und Lautstärke arbeitet die Box grandios heraus. Genauso mühelos gelingt es ihr, sich unsichtbar zu machen und eine Bühne zu erzeugen, die weit über die Breite des Stereo-Dreiecks hinausgeht. Das erleben wir schon nach wenigen Takten, denn Ian Shaw wird von einer vielköpfigen Band begleitet. Gleich der Einsatz der Tabla-Trommeln zu Beginn des Songs ist ein akustisches Fest. Die Trommeln haben eine tolle Perkussivität, einen immensen Tiefgang, und die SteinMusic High Line „Bobby“ S schafft es exzellent, die Tablas in ihrem Klangvolumen, aber auch in ihrer räumlichen Ausbreitung darzustellen. Im Verbund mit Rainstick und weiterem Schlagwerk hören wir einen quirligen, breit angelegten Perkussions-Background, der mit einer wunderbaren Leichtigkeit und Agilität nahezu unsere gesamte Hörraum-Breite einnimmt.

Klang-Verfeinerung: Wir haben die Boxen auch mal mit SteinMusics Lautsprecherkabel Cotton TopLine getestet – Ergebnis: Die Box klingt noch detailreicher.

Der nun einsetzende Kontrabass sorgt abermals für Verblüffung: Toll, wie satt und volumenreich die Boxen diesen Tieftöner reproduzieren können! Jetzt kommen noch ein Streicherensembe sowie Keyboards hinzu – doch die High Line S hat alles mühelos unter Kontrolle, sie versetzt uns auch sofort in den Hallraum, mit dem diese Aufnahme veredelt worden ist. Die gesamte Wiedergabe wirkt dabei wie aus einem Guss, Horn und Konus-Lautsprecher arbeiten perfekt zusammen. Was passiert nun, wenn wir diese Kooperation verändern und den Slope-Schalter umlegen? Der Klang erscheint in unserem Hörraum dadurch ein bisschen mittenbetonter, auch nicht mehr ganz so luftig und offen, darum kehren wir zur ursprünglichen Klangcharakteristik zurück. Auch bei der Höhenabsenkung landen wir nach kurzem Ausprobieren wieder bei der normalen Einstellung, so entfaltet die SteinMusic High Line „Bobby“ S ihre ganze Klangmagie. Die zeigt sie auch bei orchestraler Musik. Wir genießen das beim Rondo des Flötenkonzerts G-Dur K313 von Wolfgang Amadeus Mozart, eingespielt vom Scottish Chamber Orchestra, als Solistin tritt mit Alison Mitchell die erste Flötistin des Orchesters auf. Und die Wiedergabe ihres kunstvollen Spiels ist eine Offenbarung: Wie die Australiern mit ihren Lippen den Ton formt und die metallene Röhre mit ihrem Atem flutet – das hören wir in jeder Feinheit, mit jedem Ton, dazu sehen wir förmlich die Aufstellung des kompakten Orchesters. Wir erleben die feindosierte Kraft des Klangkörpers und die Virtuosität seiner Solistin auf der Bühne in der Usher Hall in Edinburg. Auch hier gelingt es der kleinen SteinMusic High Line „Bobby“ S die große Illusion: Aus einem Test im Hörraum wird ein Fest im Konzertsaal.

Hier stehen die SteinMusic High Line „Bobby“ S auf der optionalen Bass-Extension, mit dieser modularen Erweiterung kann man das Bassvermögen der Box vergrößern.

Fazit

Die SteinMusic High Line „Bobby“ S ist ein optisch hochattraktiver Zwei-Wege-Lautsprecher, dessen akustischer Star der Horn-Hochtöner ist: Mit ihm gelingt der trapezförmigen Box eine wunderbar plastische und impulstreue Wiedergabe, die ein lebendiges, detailreiches Klangbild liefert und gerade bei der Abbildung von Stimmen eine geradezu magische Wirkung entfaltet. Doch der Mitteltieftöner leistet ebenfalls hervorragende Arbeit: Er sorgt dafür, dass der kompakte Schallwandler ein sattes Bassvolumen erzeugt und auch mithilfe der Bassreflexabstimmung trotzdem mühelos agiert. Beide Chassis kooperieren perfekt, wer trotzdem eine tonale Veränderung wünscht, bekommt mit zwei Schaltern für die Höhenabsenkung und die Veränderung der Trennfrequenz die Möglichkeit, die Box an den eigenen Geschmack oder an die räumlichen Gegebenheiten anzupassen. Zum Abschluss noch eine weitere gute Nachricht: High End kann auch bezahlbar sein.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: gut

92 %

94 %

88 %

180522.SteinMusic-Testsiegel

Technische Daten

Modell:SteinMusic
High Line „Bobby“ S
Produktkategorie:Kompaktlautsprecher
Preis:4.998,00 Euro / Paar
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz (Piano-Finish)
- Weiß (Piano-Finish)
- Horn: Schwarz oder Weiß, gegen Aufpreis in jeder gewünschten RAL-Farbe und fast allen Autolack-Tönen
Vertrieb:SteinMusic, Mülheim
Tel.: +49 208 32089
www.steinmusic.de
Abmessungen (HBT):334 x 142 x 289 mm
Gewicht:14 kg / Stück
Bauart:2-Wege, Bassreflex, Hochton-Horn
Belastbarkeit:80 Watt
Hochtöner:1 x 25 mm (Gewebekalotte mit Hornvorsatz)
Mitteltieftöner:Mittelttieftöner:
1 x 17 cm (Konusmembran)
Trennfrequenz:3.500 Hertz
Lieferumfang:- SteinMusic High Line „Bobby“ S
- Abdeckung für Mitteltieftöner
Optionales Zubehör:- Spikes inkl. Bodenaufnahme in Rändeloptik (19,95 €/4 Stk.)
- 10.2 Design-Fuß (399,00 Euro/Stück)
- Design Lautsprecherabdeckung (29,95 Euro/Stück)
Besonderes:- klares, detailreiches und voluminöses Klangbild
- attraktives Design
- ausgezeichnete Verarbeitung
- Schalter für Höhenabsenkung
- Slope-Schalter für Veränderung der Übernahmefreuqnez
- modular erweiterbar mit High Line S Bass Extension
- optional als speziell veredelte Signature-Version erhältlich (mit individueller Anpassung für an die Wünsche des Kunden)
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistunggut

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HiFi-/Heimkino-Lautsprecher Nubert nuVero 50 – Alleskönner für Wand und Decke, Regal und Raum

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Eine für alles: Die Nubert nuVero 50 präsentiert sich als hochwertiger Audio-/Video-Satellit für Surround-Sets oder Satelliten-Subwoofer-Systeme. Durch das flache Gehäuse und die schwenkbare Halterung ist diese Zwei-Wege-Box wie gemacht für die Wand- und Deckenmontage – und zwar ohne Abstand: das resonanzoptimierte Gehäuse und eine zweiteilige Klanganpassung machen’s möglich. Neben dem Einsatz als Front-, Rear- und Center-Speaker funktioniert die Nubert nuVero 50 aber auch als reiner Stereo-Schallwandler. Doch wie klangstark ist dieser Universal-Lautsprecher wirklich?

Die Nubert nuVero 50 kann direkt an die Wand montiert werden.

Mit Nuberts nuVero-Serie haben wir bislang beste Bekanntschaft gemacht, aus dieser Reihe sind bereits die edle nuVero 60 Exclusiv, die nuVero 110, die nuVero 140 und die mannshohe nuVero170 zu Gast in unserer Redaktion gewesen. Obwohl all diese Boxen samt und sonders für die audiophile Zweikanal-Beschallung ausgerichtet sind, erkennen wir einige ihrer Features nun auch bei der Nubert nuVero 50 wieder, die sich sowohl an HiFi-Hörer als auch an Heimkino-Fans richtet – und das Déjà-vu beginnt gleich bei der äußeren Erscheinung.

Liegend geht’s auch: Die Box kann ebenso als Center eingesetzt werden – und hat ohne jegliche Montage festen Stand.

Klangsegel …

Als Erstes fällt natürlich die Front der Nubert nuVero 50 auf: eine aufgesetzte Schallwand, die eine sanfte Wölbung besitzt und über den Boxenkorpus hinausragt. Dieses sogenannte Klangsegel ist das optische Charakteristikum der gesamten nuVero-Serie. Das Klangsegel dient einerseits der optimalen Schallabstrahlung, andererseits soll es den Einfluss der Kantendispersion minimieren, also die Brechungen des sich ausbreitenden Schalls an den Begrenzungen der Front. Das Klangsegel ist in den nuVero-typischen Farben Diamantschwarz, Kristallweiß und Goldbraun zu haben, diese Lackierung ist im Metallic-Look ausgeführt. Unser Testmodell ist Weiß – und während wir gegen das Licht die tadellose Qualität der Ausführung bewundern, entfaltet der Überzug seine tolle Tiefenwirkung und seinen herrlich funkelnden Glanz. Wow! Die Fläche beherbergt an den Frontecken vier schwarze Aufnahmen, hier dockt die die Abdeckung an – und da staunen wir ein weiteres Mal: Statt der üblichen Stoffabdeckung bietet diese Box ein gelochtes, leicht gewölbtes Metallgitter. Es ist mechanisch hochstabil und optisch absolut stimmig. Die aufwändige Ausführung mit separaten metallenen Abstandshaltern und elastischen Kunststoffaufnahmen, die etwaige Vibrationen verpuffen lassen, sind nicht nur für die Oberklasse, in der die Nubert nuVero 50 spielt, außergewöhnlich hochwertig.

Das sanft gerundete Klangsegel der nuVero 50 ragt zu allen Seiten über den Korpus hinaus. Hier ist das aufwändig gestaltete Schutzgitter aufgesetzt.

… und Flachkorpus

Hinter diesem Klangsegel verschwindet fast das eigentliche Boxengehäuse. Es ist im Gegensatz zur glatt-glänzenden Front mit einem samtig-matten Nextel-Überzug versehen. Mit den Maßen 45 mal 17 mal 13 Zentimeter ist dieser Lautsprecher schlank-kompakt und ziemlich flach. Gerade durch die geringe Tiefe empfiehlt sich die nuVero 50 für die Montage an der Wand. Damit hier keine unerwünschten Resonanzen entstehen, muss das MDF-Gehäuse dickwandig sein – und inwandig gut verstrebt und gedämpft. Diese Optimierungsarbeiten hat Nubert gewissenhaft ausgeführt, und so erlebt man beim Hochheben der Nubert nuVero 50 sein blaues Wunder: Das vermeintliche Leichtgewicht wiegt schon ohne Haltebügel satte 9 Kilo! Das Qualitätsgehäuse lässt Nubert bei einem deutschen Tonmöbelspezialisten fertigen, made in Germany sind übrigens auch die Frequenzweiche, das Terminal, die Edelstahl-Halterung und das Gitter. Das alles trägt zum üppigen Gewicht der Box bei – wie auch die Chassis-Bestückung.

Zwei Exemplare dieses robusten Konus-Lautsprechers schallwandeln den Mittenbereich und die Bässe.

Zwei Wege, drei Speaker

Wer sich die Lautsprecher der Nubert nuVero 50 anschaut, findet mit dem Hochtöner das zweite Charakteristikum der nuVero-Serie: Der Tweeter ist exzentrisch, das heißt: Die Membran sitzt seitlich versetzt. Diese Positionierung außerhalb der Mittelachse des Korpus reduziert – wie auch die Abrundung der Front – die Brechung gewisser Frequenzen an den Rändern der Schallwand. Mit nichtzentrierten Hochtönern kann man den Brechungseffekt, der unschöne Klangadditive liefert. Reduzieren. Genau diesen Kniff wendet Nubert bei der nuVero-Serie an. Bei der nuVero 50 kommt dabei die serienübliche 26-Millimeter-Seidenkalotte zum Zuge. Sie ist von der ebenso typischen zweifachen Schallführung eingefasst. Durch sie wird zusätzlich das Abstrahlverhalten des Speakers verbessert. Der Kalotten-Hochtöner ist von zwei Konus-Lautsprechern umgeben, sie übernehmen als Team die Schallwandlung der Mitten und Bässe. Die Chassis sind mit 15 Zentimetern Durchmesser ausgewiesen, die Membran misst dabei neun Zentimeter. Doch dank zweier Chassis verdoppelt sich auch die schwingende Fläche, das kommt besonders dem Bassbereich zugute. Für einen guten Bass muss die Membran stabil schwingen und komfortabel auslenken können, deshalb verwendet Nubert hier sogenannte Langhub-Lautsprecher. Sie sind mit einer Glasfaser-Sandwich-Membran bestückt, dies bürgt bei geringem Gewicht für eine hohe Steifigkeit der Schwingfläche. Mit ihren insgesamt drei Speakern arbeitet die Nubert nuVero 50 als Zwei-Wege-Box mit geschlossenem Gehäuse. Sie deckt dabei Frequenzen von 25 Kilohertz bis runter zu 90 Hertz oder 72 Hertz ab – je nachdem, ob man diese Box wandfern oder wandnah aufstellt. Damit kommen wir zu den Spielmöglichkeiten, die die Box selbst oder mit zusätzlichen Komponenten bietet.

Der Hochtöner sitzt seitlich versetzt, durch diese asymmetrische Positionierung lassen sich klangschädliche Kantenreflexionen vermeiden.

Klang-Schalter für alle Einsatzmöglichkeiten

Wer noch mehr Tiefton wünscht, sollte die Nubert nuVero 50 mit einem optionalen aktiven Tuning-Modul betreiben, also einer externen elektronischen Klangregelungen. Nubert bietet für die nuVero 50 das ATM-5 Modul an. Alternativ kann man die Nubert nuVero 50 mit einem zusätzlichen Subwoofer kombinieren. So kreiert man beispielsweise ein 2.1-Satelliten-Subwoofer-System, das für eine sehr gute Stereo-Wiedergabe sorgt und ebenso den TV- und Filmton veredelt. Die Klangnobilitierung lässt sich noch steigern: Die erstklassigen Anschlussklemmen der nuVero50 erlauben Bi-Wiring und Bi-Amping, also den Betrieb mit zwei Kabeln pro Seite als auch mit je einem Verstärker pro Kanal. Über einen entsprechenden Receiver können aber auch mehrere Nubert nuVero 50-Boxen als Heimkino-Surround-Set zur Mehrkanalton-Wiedergabe betrieben werden. Dabei ist die nuVero 50 sowohl als Front-, Rear- und Center- und Decken-Speaker einsetzbar, die Box funktioniert also sowohl in vertikaler als auch horizontaler Aufstellung. Vor allem: Dieser Schallwandler arbeitet auch direkt an der Wand. Dafür ist die Nubert nuVero 50 über die mechanische Klangoptimierung hinaus mit zwei Schaltmöglichkeiten ausgestattet. Da ist zum einen der Aufstellungsschalter. Mit ihm wählt man zwischen den Varianten „wandnah“ und „frei aufgestellt“. So passt man die Box an die verschiedenen Wiedergabebedingungen an. Mit „frei aufgestellt“ wird auch die Basswiedergabe stärker betont, das ist die naheliegendste Lösung, um der Nubert nuVero 50 etwas mehr Tiefton zu entlocken. Zum anderen finden wir noch einen Höhen-Schalter, mit ihm lässt sich der Anteil der hohen Frequenzen durch die Stufen „brillant“, „neutral“ und „sanft“ verändern. So kann man seine persönlichen Soundvorlieben pflegen, aber auch stark bedämpfte Zimmer und akustisch sehr helle Räume kompensieren.

Die Nubert nuVero 50 ist mit einem Spezial-Terminal ausgestattet: Hier sind sowohl die beiden Wippschalter der Klangregelung als auch die Polklemmen für die Lautsprecherkabel untergebracht.

Platzierung und Ausrichtung

Damit dieser Lautsprecher an Wand oder Decke seinen Platz findet, wird die Nubert nuVero 50 mit einer massiven Halterung geliefert, die dem Gewicht der Box mehr als angemessen ist. Es ist ein massiver Bügel, der aus vier Millimeter starkem und 1,3 Kilogramm schwerem Edelstahl gefertigt ist. Er fasst die Box hinterrücks durch seine U-Form ein. Mit zwei Bohrungen befestigt man diesen Bügel an der Wand. Ein drittes Loch im Bügel wäre wünschenswert, durch diese Öffnung ließen sich die Anschlusskabel unauffällig in die Wand führen, falls man entsprechende Kabelkanäle im Gemäuer gezogen hat. Zwei Schraubknöpfe, die sehr ansprechend als Edelstahl-Rondelle gestaltet sind, halten die Box im Bügel und sorgen zugleich dafür, dass der Lautsprecher schwenkbar ist – um volle 180 Grad. So lässt sich die Nubert nuVero 50 perfekt auf den Hörplatz ausrichten. Damit die gewichtigen Lautsprecher in Position bleiben, besitzt jeder der Schraubknöpfe eine Bohrung, hier führt man einen Metallstift ein, mit diesem Hebel geht das Anziehen besser und fester. Damit hierbei das Metall und die Gehäuselackierung geschont wird, schützen Kunststoffscheiben die Kontaktflächen. Auch der Bügelboden ist mit mehreren Gummierungen ausgerüstet. So kann man die Box sogar gut gepuffert als Center aufstellen. Durch die gute Ausbalancierung der Aufhängung funktioniert das sogar ohne Festschrauben. Aus dem Bügel wir nun also ein Ständer. Bei einer solchen waagerechten Nutzung sollte die exzentrische Hochtöner-Membran der Box nach oben weisen. Wenn die Boxen aufrecht betrieben werden, richtet man die asymmetrischen Hochtonchassis nach innen, so erzielt man die beste Ortbarkeit.

Die ultramassive Wandhalterung erlaubt mit ihrer Bügelform einen Schwenkradius von 180 Grad.

Die Nubert nuVero 50 auf dem Schlachtfeld

Zuerst haben wir der Nubert nuVero 50 gemäß ihrer Bestimmung als Wand- und Deckenlautsprecher den direkten Kontakt zum Gemäuer gewährt. Schließlich soll sich die Box ja dadurch auszeichnen, dass sie abstandsfrei montiert werden kann und trotzdem gut klingt – und gut heißt: neutral. Wir wählen für den Testbeginn die finale Kampfszene aus „Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian“. Der satte Soundtrack ist genauso beeindruckend wie die optische Opulenz der Schlacht. Das beginnt schon mit dem Heranpreschen der Telmarischen Reiter: Die furchteinflößende Kavallerie nähert sich in Nahaufnahme dem Schlachtfeld von Beruna, wir werden fast von den donnernden Rosshufen überwältigt – und schon hier zeigt die kleine Nubert nuVero 50 ihre Muskeln, der Sound hat richtig Volumen und ist trotzdem knackig. So wird auch die nun einsetzende Zerstörungsorgie zum beeindruckenden Abriss-Unternehmen. Als erstes zertrümmern die Katapult-Kugeln der Telmarer die Reste von Aslans Steinhügelgrab, dem Sammlungsort der Narnianer. Da zucken wir bei jedem Einschlag zusammen, das Krachen des Gesteins liefern die kleinen Wandlautsprecher mit richtig Kraft. Im Gegenzug zerschlagen die Narnianer im Untergrund alle steinernen Stützen des Gewölbes, welches das von den Telmarern eroberte Schlachtfeld unterhöhlt. Diese berstenden Steine, die von der Leinwand her regelrecht auf uns zufliegen, pressen die Nubert-Boxen mit tollem Druck in unsere Magengrube. Respekt! Sehr eindrucksvoll, welchen Punch die beiden kleinen Boxen auch bieten! Selbst die Bässe liefern sie mit Bravour: Als die feindliche Reiterhorde unter großem Getöse mit dem Boden einbricht und Richtung Souterrain versinkt, stellen uns die Nubert nuVero 50 das Einstürzen der Erdmassen mit fett-dumpfem Grollen, aber ohne Dröhnen in den Raum. Der Gesamtklang bleibt deshalb auch bei wuchtigen Pegelspitzen sehr klar. Das merkt man, wenn man etwa auf den dramatischen orchestralen Musik-Soundtrack achtet, der unter dieser Szene liegt.

Exzellente Polklemme: Die Überwurfmutter presst mit einem freilaufenden Stempel die Litze materialschonend an. Die breite Aufnahmeschlitz ermöglicht den Anschluss von Kabeln mit großem Querschnitt.

Bei aller Abbildungskraft ist der Tiefton der Nubert nuVero 50 nicht überzeichnet. Er bleibt im Rahmen dessen, was mit optimaler Nutzung der Gehäusegröße möglich ist. Natürlich bietet eine größere Box mehr Bassvolumen, aber es geht hier ja um eine dezente, raumsparende Lösung und um eine neutrale Wiedergabe. Wer mehr Bass will, bindet einen zusätzlichen Subwoofer ein oder gönnt sich das optionale Aktive Tuning-Modul– oder legt an der Nubert nuVero 50 einfach mal den Schalter um. Dann spielen die Boxen nicht mehr in der Einstellung „wandnah“, sondern „frei“. Nun werden die Bässe stärker betont, das ist zwar nicht mehr neutral, gibt der Szene gleich noch mal mehr Schmackes und Fulminanz, allerdings geht dies ein wenig auf Kosten der Klarheit. Probieren wir doch gleich auch mal den anderen Schalter, mit dem die Höhen verändert werden: Aus der Neutralstellung gehen wir nun zu „brillant“ über – und jetzt gewinnt der Sound in dieser Szene noch mal so richtig dazu: Bei den aufeinanderprallenden Schwertern der Kämpfer hören wir das schneidende Singen des Metalls, und die abgeschossenen Pfeile, mit denen sich Königin Susan und ihre Mitstreiter ihrer Feinde erwehren, sirren mit herrlicher Rasanz in der Luft. Sie wirken nun noch schneller, gefährlicher und tödlicher, wenn sie knapp an unserem Kopf vorbeisausen. Jetzt sind wir wirklich drin in der Schlacht! Die Nuberts geben – abseits aller von uns vorgenommenen Klangveränderungen – den Sound nämlich mit einer sehr schönen Räumlichkeit wieder. Die Homogenität stimmt ebenfalls, da gibt es keine Einbrüche, und das gilt auch außerhalb der besten Sitzposition, dem sogenannten „Sweet Spot“ zwischen den Boxen: Selbst einen Meter links oder rechts vom Premium-Platz kann man die Schlacht ohne Klangeinbußen genießen.

Das aufgesetzte Metallgitter sorgt für Schutz und passt mit Form und Farbe perfekt zur Box.

Die Nubert nuVero 50 in HiFi-Sphären

Nun holen wir die Nubert nuVero 50 mal wieder von der Wand und stellen sie frei im Raum auf, mit etwa 50 Zentimeter Abstand zur Raumbegrenzung. Bei den Schalterstellungen setzen wir die Höhen zurück auf „neutral“ und den Aufstellungsmodus auf „frei“. Musikalisch suchen wir jetzt den Kontrast, auf das hektische Kampfgetöse folgen nun harmonisch-entschleunige Klänge: „Desert Island“ von Nanna Øland Fabricius. Die dänische Sängerin ist besser bekannt als „Oh Land“, unter diesem Künstlernamen macht sie Elektropop, der in diesem Fall schön elegisch beginnt. Nach zwei kurzen lapidaren Paukenschlägen besingt Oh Land ihre metaphorische Reise, die zarte Skandinavierin steht mit ihrer leicht angerauten, etwas tiefer timbrierten Stimme im Raum, zwei Meter vor uns. Wir hören jeden kleinsten Hauch, der über ihre Lippen geht, die Nubert nuVero 50 gibt ihren Gesang schön detailreich wieder, ebenso den großen Raum, in dem Oh Land steht. In dieser Weite der Wiedergabe wirkt die Dänin fast ein wenig verloren, bis sie dann von sanften Keyboard-Klängen in ein Soundbett eingehüllt wird. Da werden nun die richtig tiefen Register aufgerufen. Der Nubert nuVero 50 gelingt auch hier im Bass ein richtig gutes Abbild, denn sie versucht erst gar nicht, sich an den Tiefsttönen dieser Produktion zu verheben. Deshalb wirkt die Wiedergabe auch hier ausbalanciert und stimmig. Richtig klasse schafft es die nuVero 50, den nun einsetzenden Frauenchor zum Schweben zu bringen. Dieser ätherische Sirenengesang lässt einen sofort die Augen schließen, die Stimmen scheinen schwerelos dahinzuströmen. Nun kann die Box noch mit den Impulsen des Elektro-Beats punkten: Satt und präzise legt sich dieser Rhythmusteppich unter die Musik, das ist gutes Timing, hier beweist insbesondere der Hochtöner seine Agilität. Sehr gelungen ist auch die Abbildung der zugleich einsetzenden E-Gitarre: Wir hören neben dem herrlich runden, aber trotzdem drahtigen Ton selbst die kleinen Rutschgeräusche auf den Saiten, die bei den Akkordwechseln entstehen. Es sind diese Details, die für eine authentische, wirklichkeitsnahe Wiedergabe des Instruments sorgen – und die Nubert nuVero50 kann sie liefern.

Das frontale Klangsegel glitzert und glänzt durch den perfekt polierten Metalleffekt-Lack.

Kann die Box es auch musikalisch krachen lassen? Dafür ziehen wir nun doch noch einmal in die Schlacht mit AC/DCs „War Machine“. Der Song beginn mit einem stoischen-durchgängigen Bassgrollen und einzelnen, satten Bassdrum-Schlägen. Hier zeigt die nuVero 50 wieder ihren tollen Punch. Große Klasse ist die HiHat: Dieses Doppelbecken klingt ungemein crisp, das treibt den Song nach vorn. Dann endlich Gitarren – und auch die geben die Boxen richtig gut wieder: Schön crunchig, rau und räudig, dabei trotzdem mit dem warmen Ton eines Röhrenverstärkers, schön klar im Gesamtsound eingebettet. So müssen AC/DC-Gitarren klingen, und so schallen sie uns auch aus den Boxen entgegen. Die Transparenz bleibt selbst bei gesteigerter Lautstärke erhalten. Wie laut es ist, zeigt das Eintreffen des Redaktionskollegen, der eigentlich im Nebenraum sitzt, nun aber kurz seinen Kopf in den Raum steckt und knapp kommentiert: „Die machen aber ordentlich Dampf!“ Was will man mehr – Zwei-Raum-Beschallung mit einem Boxenpaar! Im Ernst: Natürlich ist irgendwann bei diesen Schallwandlern die Grenze erreicht, aber die liegt weit oben – weiter, als manchem Nachbarn halt lieb ist. Wir haben jedenfalls unseren Spaß gehabt.

Durch ihre flache Bauweise bildet die Nubert nuVero 50 mit einem wandmontierten Flatscreen quasi eine Ebene.

Fazit

Die Nubert nuVero 50 ist der Allrounder der nuVero-Serie: Mit diesem geschlossenen Zwei-Wege-Lautsprecher lassen sich Satelliten-Systeme zur HiFi-Beschallung realisieren, aber auch Mehrkanal-Surround-Sets für den Heimkino-Betrieb. Dabei funktioniert die Box als Front-, Rear- und Center-Speaker. Durch die kompakte und vor allem flache Bauweise, aber auch durch die schwenkbare Halterung kann die nuVero 50 ans Gemäuer montiert oder einfach auf dem Lowboard aufgestellt werden – oder ganz klassisch auf Ständern im Raum. Für die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten ist die Box zudem mit einem Aufstellungs- und einem Höhen-Schalter zur Klanganpassung ausgestattet. All diese Features machen die Nubert nuVero 50 zu einem Alleskönner für Wand und Decke, Regal und Raum. Dabei glänzt sie im Bassbereich mit einem Volumen, das man ihr kaum zutraut. Doch sie respektiert hier ihre physikalische Grenze – und deshalb macht auch die Nubert nuVero 50 dem Seriennamen alle Ehre: „vero“ bedeutet „Wahrhaftigkeit“.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1+
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

96 %

96 %

99 %

180529.Nubert-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Nubert
nuVero 50
Produktkategorie:Wand-/Deckenlautsprecher
Preise:625,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Diamantschwarz
- Kristallweiß
- Goldbraun
(Front: Metallic, Korpus: samtig-mattes Nextel, Gitter: in Frontfarbe)
Vertrieb:Nubert, Schwäbisch Gmünd
Tel.: +49 7171 / 92690-0
www.nubert.de
Abmessungen (HBT):470 x 203 x 150 mm (inklusive Klangsegel und Gitter)
Gewicht:9,0 kg / Stück
Prinzip: passiv, 2-Wege, geschlossen
Hochtöner:1 x 26 mm (Seidengewebekalotte)
Mitteltieftöner:2 x 150 mm (Glasfaser-Sandwichmembran)
Frequenzgang (+/- 3 dB):- 90 - 25 000 Hz (frei aufgestellt)
- 72 - 25 000 Hz (wandmontiert)
(Herstellerangabe)
Impedanz:4 Ohm
Wirkungsgrad (1W/1m):84,5 dB (Herstellerangabe)
Belastbarkeit:180 Watt
Lieferumfang:- Nubert nuVero 50
- vormontierter Edelstahlhaltebügel mit Montageset (Dübel + Schrauben)
- Frontgitter mit Befestigungsset
- Lautsprecherkabel (4,0 m)
- Bedienungsanleitung
Optionales Zubehör:- ATM-50 nuVero-Modul (zur Erweiterung des Bassbereiches)
Besonderes:- wandnahe Aufstellung und Montage möglich (benötigt keinen Mindestabstand zur Wand)
- mehrerer Einsatzmöglichkeiten:
- HiFi-Lautsprecher für Satelliten-/Subwoofer-System
- Satellit (Front, Center, Rear) für Surround-Sets
- Deckenlautsprecher in einem Dolby-Atmos-System mit Höhenkanälen
- exzentrischer Hochtöner
- Klanganpassung über 2 Kippschalter
- aufgesetztes, gerundetes Klangsegel als Schallwand
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Vollverstärker Electrocompaniet ECI 6DX – High-End auf die moderne Art

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Der Vormarsch moderner HiFi-Varianten hat Musikfreunde lange vor eine schwierige Entscheidung gestellt. Möchte man seine Lieblingstitel zukunftsorientiert genießen oder den favorisierten Künstlern lieber auf allerhöchstem Niveau lauschen? Diese Frage ist inzwischen hinfällig. Mit dem Streaming-Verstärker ECI 6DX hat Electrocompaniet aus Norwegen eine Brücke zwischen Tradition und Moderne geschlagen, die fortschrittlichen Komfort mit der hohen Qualität klassischen High-Ends verknüpft.

High-End auf den ersten Blick: Dem ECI 6DX sieht man seine hohe Qualität sofort an.

High-End auf den ersten Blick: Dem ECI 6DX sieht man seine hohe Qualität sofort an.

Ein Vollverstärker mit hochmoderner Ausstattung – das ist im Portfolio eines traditionell vor allem im High-End-Segment beheimateten Herstellers durchaus etwas überraschend. Bei Electrocompaniet hat man allerdings schon vor einer Weile die Zeichen der Zeit erkannt und präsentiert sich nun zusätzlich in modernen Nischen. Folglich gehören inzwischen auch Streaming und Multiroom zu den Kompetenzen des norwegischen Traditionsunternehmens. Dazu wurde sogar eine ganze Serie namens „EC Living“ entwickelt, die uns in Gestalt der aktiven Wireless-Lautsprecher Tana SL-1 und L-1 schon zum Test besucht hat. Seinen wertgeschätzten Qualitäten bleibt Electrocompaniet auch auf diesen neuen Wegen selbstverständlich weiterhin treu, was zu einer sehr interessanten Mischung führt: Streaming auf High-End-Niveau, das findet man wahrlich nicht überall. Ganz so einfach ist das schließlich nicht zu bewerkstelligen und darum hat es auch seinen Preis – der ECI 6DX ist für 5.900 Euro zu haben. Wir haben es hier nun mal mit HiFi bester Güte zu tun, da geht es nicht nur darum, schnell und einfach nebenbei ein paar Hits zu streamen. Es geht um eine hochwertige Musikwiedergabe, um kompromissloses Genießen. Genau das ermöglicht der ECI 6DX mit seinen exzellenten HiFi-Qualitäten. Eigentlich kein Wunder, das hohe Niveau sieht man ihm sogar an.

Typisch Electrocompaniet

Schon der erste Blick auf den ECI 6DX verrät, dass man bei Electrocompaniet nicht einmal ansatzweise zu Kompromissen optischer Natur bereit ist. Zum Glück, das bedeutet nämlich ein sehr konsequent umgesetztes Design, das nahezu allen Komponenten der Marke einen hohen Wiedererkennungswert verleiht. Einen besonders edlen noch dazu, das Auge hört schließlich mit. Ausgewählte Materialien bilden die Grundlage für das vorbildliche Gehäuse, das mit hervorragender Verarbeitung glänzt. Vor allem von vorn betrachtet, hier zieht das Hochglanz-Panel alle Blicke auf sich. Links beherbergt die schwarze Front ein elegantes Display mit blau leuchtender LED-Anzeige, die primär die gewählte Quelle im Großformat präsentiert. Für die Visualisierung des Lautstärkepegels hat sich Electrocompaniet eine deutlich individuellere Lösung einfallen lassen: Das Logo im Zentrum der Front ist von einem nach unten geöffneten Kreis umgeben, in dem eine LED parallel zur Lautstärke im Uhrzeigersinn von links nach rechts wandert. Eine ebenso ansehnliche wie praktische Darstellung, die definitiv nicht „von der Stange“ kommt.

Der ECI 6DX beeindruckt mit einer besonders eleganten Darstellung der Lautstärke.

Der ECI 6DX beeindruckt mit einer besonders eleganten Darstellung der Lautstärke.

Die fünf Bedienelemente im Frontpanel gehören ebenfalls zur exklusiven Sorte. Die kreisrunden Tasten ermöglichen per Knopfdruck das Ein- und Ausschalten des ECI 6DX (dafür steht die Taste unterhalb des oben erwähnten Logos zur Verfügung) sowie die Lautstärkeregelung und die Quellenwahl. Letztgenannte Funktionen übernimmt das „Steuerkreuz“ auf der rechten Seite. Die Tasten auf der vertikalen Achse steuern den Pegel (oben lauter, unten leiser), die linke beziehungsweise rechte Taste springt zur nächsten Quelle des Verstärkers. Alternativ gibt es auch eine Fernbedienung im Lieferumfang des ECI 6DX oder – und jetzt wird’s nochmal interessant – eine kostenfreie Smartphone-App.

Selbst die Tasten in der Front des ECI 6DX versprühen luxuriöse Eleganz.

Selbst die Tasten in der Front des ECI 6DX versprühen luxuriöse Eleganz.

Steuerung per Smartphone

Die App „EC Remote“ ist in den gängigen App-Stores verfügbar, kann also problemlos auf modernen Smartphones installiert werden. Sofern der ECI 6DX beim Start der App eingeschaltet  und per Ethernet-Kabel ans Netzwerk gekoppelt ist, dürfte er auch direkt als verfügbare Zone angezeigt werden. „Zone“ deshalb, weil die App auch dazu dient, mehrere Komponenten zu einem Multiroom-System zu verbinden. Tippt man eine verfügbare Zone auf dem Touchscreen an, baut die App ein Pairing zwischen Verstärker und Smartphone auf. Anschließend lohnt es sich, direkt nach unten zu scrollen und zunächst das Menü „Einstellungen“ aufzurufen. Einerseits, um die Sprache der App bei Bedarf auf Deutsch umzustellen (in der Standard-Sprache Englisch geht das unter „Preferences“ ganz unten). Andererseits kann man hier auch die drahtlose Netzwerkverbindung einrichten (unter Einstellungen > Network) und den ECI 6DX fortan ohne möglicherweise störendes Ethernet-Kabel betreiben. Spätestens dann rücken auch die Hauptmenüpunkte in den Fokus, die im Kachelsystem vor allem die möglichen Musikquellen präsentieren. Neben der Internetradio-Funktion und der eigenen Mediathek sind insbesondere die Streaming-Dienste Tidal, Spotify und Qobuz interessant. Gerade Tidal mit seiner Auswahl an HiRes-Files dürfte für Besitzer des ECI 6DX sehr attraktiv erscheinen, zumal die Steuerung über die App intuitiv und angenehm erfolgt. Spotify als einer der am weitesten verbreiteten Anbieter muss (noch) über die eigene App bedient werden.

Streaming und Multiroom sind dem ECI 6DX nicht fremd, daher kann der Electrocompaniet-Verstärker selbstverständlich auch per Smartphone-App gesteuert werden.

Streaming und Multiroom sind dem ECI 6DX nicht fremd, daher kann der Electrocompaniet-Verstärker selbstverständlich auch per Smartphone-App gesteuert werden.

Gänzlich unabhängig von externen Streaming-Diensten ist man mit der eigenen, digitalen Musiksammlung auf einem Netzwerklaufwerk im heimischen WLAN. Auch diese Quelle unterstützt die App „EC Remote“ natürlich, allerdings muss man sie erst einmal auf die verfügbaren Speicherorte aufmerksam machen. Das gelingt mit dem Menüpunkt Settings > Library, der sogar selbständig nach verfügbaren Quellen sucht. Per Fingertipp kann man durch die Ordnerstruktur der Geräte navigieren und mit langem Druck die gewünschten Verzeichnisse zur Bibliothek des ECI 6DX hinzufügen. Direkt danach stehen die Titel auch schon unter „Music“ bereit. Selbstverständlich kann man einzelne Tracks auch zu einer Playlist hinzufügen. Um währenddessen zwischendurch wieder die aktuelle Wiedergabe aufzurufen, wählt man entweder das Play-Symbol oder die drei vertikal angeordneten Punkte, die je nach Navigationsebene in der App jeweils in der Ecke oben rechts angezeigt werden. Ein nettes Detail am Rande: Springt man während der laufenden Wiedergabe zu einem neuen Titel, erfolgt der Wechsel nicht abrupt, sondern mit einem sanften Übergangs-Effekt. Ein kleines Detail, das den Bedienkomfort mit der App allerdings erhöht und dafür sorgt, dass man die mitgelieferte Fernbedienung als Alternative quasi nicht mehr nutzen muss. Praktisch, dass man daher über die „EC Remote“ sogar den Funktionsumfang des Signalgebers einschränken kann. Wobei das vermutlich der einzige Teil der Ausstattung des ECI 6DX ist, auf den man freiwillig verzichten möchte.

Neben Zugriff auf Speichermedien im lokalen Netzwerk kann man per "EC Remote"-App auch auf Streaming-Dienste (hier im Bild ist es Tidal) zurückgreifen.

Neben Zugriff auf Speichermedien im lokalen Netzwerk kann man per “EC Remote”-App auch auf Streaming-Dienste (hier im Bild ist es Tidal) zurückgreifen.

Verstärker und noch so viel mehr

Die Bezeichnung „Vollverstärker“ ist eigentlich immer noch zu kurz gegriffen, um den ECI 6DX angemessen zu beschreiben. Er ist schließlich nicht nur ein vollwertiger und überdurchschnittlicher Verstärker, sondern eben auch ein bestens ausgerüsteter und leistungsstarker Streamer. Ein klarer Unterschied zu den klassischen HiFi-Verstärkern, die sich dann doch eher mit Schallplatten oder CDs auseinandersetzen. Bei Electrocompaniet hält man aber eben nicht zwanghaft an alten Zeiten fest, sondern geht auch neue Wege beziehungsweise gestaltet sie sogar mit. Daher ist der ECI 6DX auch weit entfernt von einem „ersten Versuch“ auf neuem Terrain, sondern ein ausgereiftes Produkt konsequenter Weiterentwicklungen. Als Nachfolger des ECI 6DS verfügt unser Testkandidat über einen hochwertigen D/A-Wandler und ein innovatives Streaming-Modul mit der hauseigenen und hochgeschätzten Hard- und Software. Die ermöglicht dem Verstärker wie erwähnt sogar die Einbindung in ein Multiroom-Setup, in dem der ECI 6DX mit anderen Electrocompaniet-Komponenten (beispielsweise den „EC Living“-Produkten) zusammenspielen kann. Alles auf besonders komfortable und hochwertige Art und Weise, versteht sich.

Ein Blick auf die Rückseite des ECI 6DX verrät: Der Verstärker ist äußerst umfangreich bestückt.

Ein Blick auf die Rückseite des ECI 6DX verrät: Der Verstärker ist äußerst umfangreich bestückt.

Nahezu jedes Audioformat wird in bester Qualität unterstützt und hochauflösende Daten sind selbstverständlich kein Problem für den ECI 6DX. Logisch, dass Electrocompaniet seinem Allrounder deshalb auch Direktverbindungen zu Streaming-Diensten wie Tidal oder Spotify spendiert hat. Allerdings verrät die Einordnung als Verstärker schon, dass der ECI 6DX weiterhin ein Faible für klassische Anschlussvarianten hat. Er ist sogar äußerst gut mit diversen Ports bestückt. Neben zwei Paar Schraubklemmen für Lautsprecherkabel hält die Rückseite des streamenden Verstärkers jeweils eine analoge und eine digitale Anschluss-Sektion bereit. Erstere ermöglicht die Aufnahme von zwei XLR-Kabeln (in Form eines symmetrischen XLR-Eingangs) und gleich drei Stereo-Cinch-Kabeln. Jeweils ein Paar dieser beiden Optionen steht auch als Ausgang zur Verfügung. Der digitale Bereich hingegen ist auf Eingänge beschränkt, zeigt sich dafür mit zwei optischen Digital- und zwei Koaxial-Anschlüssen sowie einer USB-B-Buchse umso umfangreicher aufgestellt. Auch USB-Speichermedien wie zum Beispiel Sticks können hier über eine eigene USB-A-Schnittstelle eingesteckt werden. Die ist auf der Rückseite zwar ein wenig versteckt, wird angesichts der zahlreichen und hervorragenden Alternativen aber vermutlich ohnehin eher selten benötigt. Der ECI 6DX bietet schließlich mehr als genug Optionen, um besten Klang zu genießen.

Das analoge Segment des ECI 6DX bietet nicht nur Ein-, sondern auch Ausgänge.

Das analoge Segment des ECI 6DX bietet nicht nur Ein-, sondern auch Ausgänge.

In allen Belangen gut, klanglich aber sogar noch besser

Wir haben schon erwähnt, dass Electrocompaniet seinen Produkten einen deutlichen optischen Stempel aufdrückt, der akustische Standard fällt allerdings mindestens ebenso großartig aus. Der ECI 6DX macht da keine Ausnahme und begeistert mit einer schlicht unfassbar guten Staffelung und Präzision. Die Qualitäten stechen so deutlich hervor, dass man nicht einmal lange probehören muss. Vor allem, wenn man schon bekannte Lautsprecher anschließt – plötzlich entdeckt man ein ganz neues Potenzial in seinen Schallwandlern und verliebt sich prompt noch einmal. Hier zeigt sich der ECI 6DX überhaupt nicht wählerisch, er hebt günstige Lautsprecher aus der Einstiegsklasse ebenso auf ein höheres Niveau wie höherpreisige High-End-Schallwandler. Vermutlich zeigen ihm lediglich namenlose Kunststoff-Boxen aus Fernost die Grenzen auf, aber die wird ja ohnehin niemand ernsthaft an einen Verstärker dieser Kategorie anschließen wollen. Der 6DX hat schließlich seriöse Spielpartner verdient und da wollen wir ihm auch nicht einfach irgendwas zur Wiedergabe vorsetzen. Die naheliegende Wahl ist im Falle des Skandinaviers die norwegische Band schlechthin. Mit „The Sun Always Shines On TV“ von a-ha zeigt der ECI 6DX, dass er sowohl getragene Melodien als auch dynamischen Pop gleichermaßen und hervorragend gut beherrscht. Der äußerst kurz gefasste Übergang vom recht zurückhaltenden Intro zum tanzbaren Beat gelingt vollkommen mühelos und wirkt überhaupt nicht wie ein Stilbruch, der er das ja eigentlich ist. Electrocompaniet versteht es eben, jedes noch so komplizierte Detail ganz beiläufig wie eine Selbstverständlichkeit aussehen zu lassen. Sogar längere Passagen mit dauerhaften Herausforderungen sind kein Problem.

Über zwei Paar robuster Schraubklemmen nimmt der ECI 6DX Kontakt zu den Lautsprechern auf.

Über zwei Paar robuster Schraubklemmen nimmt der ECI 6DX Kontakt zu den Lautsprechern auf.

Bei „Brooklyn In The Summer“ von Aloe Blacc präsentiert der ECI 6DX seine Souveränität in steinigem Terrain. Selbst hier lässt sich der Verstärker nicht aus der Ruhe bringen, die ziemlich arrhythmisch strukturierten Strophen strömen wie aus einem Guss in Richtung Hörplatz. Zwar wird der Titel nicht seiner musikalischen Raffinesse beraubt, klingt aber trotz des chaotisch anmutenden Takts erfreulich angenehm. Gleiches gilt für den von hohen Oktaven geprägten Refrain, der mit einer überforderten HiFi-Kette schnell mal anstrengend wird – ein Fremdwort für Electrocompaniet und seine Komponenten. Über den ECI 6DX klingt der Titel vollkommen harmonisch, was nicht zuletzt am unglaublich satten Sound liegt, der „Brooklyn In The Summer“ gefühlt mindestens fünf neue Ebenen entlockt und die Musik bis ins letzte Detail entfaltet.
Das gelingt dem Verstärker auch bei Heather Novas Klassiker „Heart And Shoulder“, der im Prinzip nur über ein adäquates Setup wirklich wertgeschätzt werden kann. Die charismatische und durchdringende Stimme der Sängerin operiert nun mal auf so hohem Niveau (in Hinblick auf sowohl die Qualität als auch den Frequenzbereich), dass schwächere HiFi-Systeme ziemlich schnell in die Knie gehen. Mit dem ECI 6DX steigen die Chancen selbst für schwächere Schallwandler enorm, so sauber und abgeklärt verarbeitet der Verstärker das Quellmaterial. Vollkommen unaufgeregt umschifft er jede noch so spitze Klippe und nimmt scharfen Kanten mit höchster Präzision elegant ihre Gefährlichkeit.

Als moderner Verstärker verfügt der ECI 6DX selbstverständlich auch über ein reichhaltiges Angebot digitaler Schnittstellen.

Als moderner Verstärker verfügt der ECI 6DX selbstverständlich auch über ein reichhaltiges Angebot digitaler Schnittstellen.

Manchmal darf es aber auch gerne etwas würziger sein, zum Beispiel bei Bruce Springsteens „High Hopes“ oder dem nicht minder opulent aufgezogenen „The Man“ der Killers. Aus beiden Titeln macht der ECI 6DX jeweils eine ganz große Show, mit einer auf die volle Breite ausgelegten Stereobühne und der bereits erwähnten Staffelung par excellence. Als wäre die saubere Herausarbeitung jedes noch so minimal beteiligten Instruments nicht schon beeindruckend genug, positioniert der Electrocompaniet-Verstärker all diese kleinen Details auch noch unfassbar präzise in einem energiegeladenen Gesamtbild, das mit absolut natürlichem Sound glänzt. Das gelingt übrigens nicht nur bei Rock-Hymnen so eindrucksvoll, sondern funktioniert generell bei vielschichtigen Songs. Wähnt man sich beim „Boss“ noch direkt vor eine der Bühnen der Rockarenen dieser Welt versetzt, wechselt man bei entspannten Titeln gefühlt direkt ins Aufnahmestudio. Das stellen wir zum Beispiel bei „You Worry Me“ von Nathaniel Rateliff & The Night Sweats fest, das stilistisch zwar etwas weniger Dynamik versprüht, vom ECI 6DX aber mindestens genau so sauber und detailliert präsentiert wird wie seine Vorgänger in unserer Playlist. In Hinblick auf musikalische Genres zeigt sich der Electrocompaniet-Verstärker also als sehr pflegeleichter aber umso leistungstärkerer Allrounder. Aber eigentlich war das ja auch zu erwarten …

Sauber verarbeitet ist der ECI 6DX - eine Selbstverständlichkeit für Produkte aus dem Hause Electrocompaniet.

Sauber verarbeitet ist der ECI 6DX – eine Selbstverständlichkeit für Produkte aus dem Hause Electrocompaniet.

Fazit

Innen sehr modern, außen klassisch elegant verknüpft der Vollverstärker ECI 6DX hohe audiophile Ansprüche mit den modernen Möglichkeiten des Musikhörens. Durch das Streaming-Modul und Multiroom-Optionen ist der ECI 6DX ein zukunftsorientierter HiFi-Künstler, der zudem traditionelle Tugenden wie ein großartiges Gespür für musikalische Details besitzt. Rundum hervorragend aufgestellt lässt sich daher sogar in diesem gehobenen Segment von einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis sprechen.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

98 %

90 %

93 %

180606.Electrocompaniet-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Electrocompaniet ECI 6DX
Gerätekategorie:Vollverstärker
Preise:5.900 Euro (UVP)
Ausführung:- Schwarz
Vertrieb:Electrocompaniet Europe, Bonn
Tel.: +49 228 / 92 39 42 91
www.electrocompaniet.de
Abmessungen (H x B x T):128 x 465 x 405 mm
Gewicht:20 kg
Eingänge:1x USB-A
1x USB-B
2x optischer Digitaleingang (SPDIF)
2x Koaxial-Eingang
3x Stereo-Cinch-Eingang
1x Stereo-XLR-Eingang
1x Ethernet-Anschluss
WLAN
Ausgänge:1x Stereo-Cinch-Out
1x Stereo-XLR-Out
2 Paar Lautsprecher-Anschlussklemmen
Unterstützte Audio-Formate:- WAV/WAVE, MP3, AAC+, Vorbis, AC3, DTS, ALAC, FLAC, APE, WMA (bis 192kHZ/24bit)
- DSD bis DSD 128 (5.6 MHz)
Unterstützte Streaming-Services:- Spotify Connect
- TIDAL
- Qobuz
- Internet Radio
- AirPlay
- DLNA
Lieferumfang:- ECI 6DX
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung (Schnellstart-Anleitung)
- Fernbedienung
Besonderes:- herausragender Klang
- edler Look
- große Anschlussvielfalt
- WiFi-Streaming in HiRes-Qualität (96 kHz/24 bit)
- DSD-Unterstützung bis DSD128
- vorinstallierte Dienste: Spotify Connect, Tidal, Qobuz
- eigene „EC Remote“-App für iOS und Android
- ausgezeichnete Materialgüte, exzellente Verarbeitung
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Vollverstärker Electrocompaniet ECI 6DX – High-End auf die moderne Art erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

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