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Sonus faber Sf16 – Design-Meilenstein und All-In-One-HiFi-Prunkstück

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Das Sonus faber Sf16 ist das Sinnbild für ein elegantes All-in-one-System. Aus hochwertigsten Materialien gefertigt, exzellent verarbeitet und modern ausgestattet, wäre das Sf16 auch ein ganz heißer Kandidat für einen Design-Award. Stellt sich nur die Frage, ob dieses moderne HiFi-Setup auf den hohen Klangansprüchen standhält, die man an Sonus faber-Produkte stellt.

Sonus faber präsentiert den vielleicht aufwendigsten und luxuriösesten All-In-One-Lautsprecher der Welt, den Sonus faber Sf16.

Im Jahre 1980, also noch vor der offiziellen Sonus-faber-Gründung, machte sich Franco Serblin daran, eines der ersten All-In-One-Systeme der HiFi-Geschichte zu entwickeln. Vielleicht sogar als eines der beeindruckendsten Komplett-Setups des 20sten Jahrhunderts, die Snail. Eine zentrale Tieftonbox inklusive Verstärkereinheit, die sich über zwei an lang ausgestreckten Armen geführten Satelliten zu einem mehr als zwei Meter breiten Drei-Wege-System erstreckt. Ein HiFi-Setup seiner Zeit voraus. Zugleich vielleicht aber auch zu futuristisch, zu raumgreifend und zu teuer, weshalb auch nicht mehr als zehn Exemplare dieses HiFi-Exoten produziert worden sein sollen. Eines davon ist übrigens noch heute im Sonus-faber-Firmensitz im norditalienischen Arcugnano zu bewundern. Zurückblickend war es wohl in erster Linie der außergewöhnliche visuelle Eindruck der Snail, der in der HiFi-Welt für jede Menge Aufsehen sorgte. Ein Design, dessen Ansatz man im Jahre 2015 bei Sonus faber noch einmal zur Vorlage nahm und weiterentwickelte. Mit Mut, kreativer Energie und jeder Menge Knowhow ging man das Projekt an, welches im Jahre 2016 in der Vorstellung des derzeit vermutlich modernsten Konsolen-Lautsprechern gipfelte. Einer, der erneut etwas ganz Besonderes darstellt, sich allerdings wesentlich wohnraumfreundlicher präsentiert, technisch viel mehr zu bieten hat als sein Vorbild und eine Eleganz ausstrahlt, wie es nur ganz wenige Audio-Produkte verstehen.

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https://www.youtube.com/watch?v=Le7cPlwEb4A&t=6s

Unaufdringlich, zeitlos und einfach schön

Eines vorweg: das Sf16 ist meiner Meinung nach eines der hübschesten und optisch gelungensten Wiedergabe-Systeme der HiFi-Geschichte. Der visuelle Eindruck imponiert bis ins kleinste Detail. Sanfte Konturen, wohin das Auge reicht. Die Summe der Ideen spiegelt sich förmlich in einer völlig neuen Charaktersprache wider: Ein Holzkorpus, der sich nahtlos um das Gehäuse zieht und an Eleganz kaum zu übertreffen sein dürfte. Perfekt geschliffen und lackiert, präsentiert sich die meisterhaft verarbeitete Oberfläche wie eine Haut, die die Technik lückenlos umschließt. Dazu das schmale Metallband. Die gebürstete Aluminium-Struktur sorgt für optische Abwechslung. Auch sie zieht sich einmal um den Holzkorpus und passt sich dem edlen Holzkleid perfekt an. Diese Designgebung ist obendrein clever und betont sowohl das Bedienpanel als auch die beiden ausfahrbaren Satelliten visuell, separiert diese aber optisch nicht vom sanft gestreckten Gehäuse. Industriedesigner Dieter Rams sagte einmal „Gutes Design ist konsequent bis ins letzte Detail“. Man könnte fast meinen, die italienischen Entwickler und Produktspezialisten hätten sich diese Maxime bei der finalen Gestaltung des Sf16 auf die Fahne geschrieben. Je eine front- und rückseitig aufgesetzte, schwarze Gewebemaske nehmen sich währenddessen der Technik an und verdecken die hier platzierten Lautsprecher-Chassis. Es scheint fast schon selbstverständlich, dass das Sf16 selbst dem kritischen Blick locker standhält. Millimetergenaue Spaltmaße, mustergültige Proportionen, exquisite Rohstoffe, ein nahtloses Holzgehäuse und ein perfekter Materialmix stellen das Design dieses Ausnahmeproduktes sofort in den Fokus. Was für manchen Interessenten ebenso wichtig sein dürfte: Ein Sf16 zu besitzen ist etwas ganz Exklusives. Sonus faber stellt jährlich gerade einmal 200 Stück her.

Der Materialmix ist perfekt aufeinander abgestimmt – die Vererbeitungsqualität exzellent.

Qualität will erhalten werden. Sonus faber legt seinem Sf16 ein Pflegetuch und ein Reinigungsspray bei.

Das Sf16 kann auch Technik

Das Sf16 ist allerdings viel mehr als ein reines Designobjekt. Es hat ebenso alle nötigen Audio-Features an Bord – und noch mehr: Neben eines ausgeklügelten Lautsprecher-Systems, dazu gleich mehr, beherbergt das edle Audio-Schmuckstück einen Vollverstärker mit einer angegebenen Leistung von satten 1.400 Watt. Soweit, so gut. Hinzu kommen aber auch noch ein Streamer und eine vollwertige Vorverstärker-/Steuereinheit – das Sf16 präsentiert sich als vollwertiges HiFi-Setup. Die erste Inbetriebnahme ist ein Kinderspiel. Nachdem das Sf16 mit Strom versorgt und eingeschaltet ist, signalisiert das SF16 mittels Beleuchtung unterhalb des Gehäuses Arbeitsbereitschaft – zugleich fahren die Satelliten ein wenig aus dem Gehäuse. Aus einiger Entfernung scheint es nun fast als schwebe der Konsolen-Lautsprecher in wenigen Zentimetern Abstand über dem Sideboard. Ein Knopfdruck auf die „Wings-Taste“ genügt und die beiden Flügel spannen sich noch ein wenig weiter auf. Über die links nebenan platzierte Taste lassen sich die Satelliten bei Bedarf wieder zurückfahren. Beide Flügel sind übrigens mit jeweils zwei Mitteltonchassis und zwei Hochtönern in Bipol-Anordnung ausgestattet. Bedeutet: jeder Satellit verfügt über ein Zwei-Wege-Setup, das nach vorn abstrahlt und ein identisches, das seine Schallanteile nach hinten abgibt. Die Idee ist clever, denn so soll ein noch räumlicheres und realistischeres Klangbild generiert werden. Je ein Basstreiber in der Front und Rückseite der Haupteinheit sorgen indes für die benötigte Bassunterstützung.

Jeder Satellit ist mit zwei Zwei-Wege-Systemen ausgestattet die ihre Plätze in Front- und Rückseite finden.

Damit wäre die Vorbereitung abgeschlossen, jetzt könnte es auch schon mit der Wiedergabe externer Quellen losgehen. Dazu stellt das Sonus faber-Schmuckstück je einen koaxialen und optischen Digitaleingang und einen analogen Zugang bereit. Damit eignet sich das italienische Audio-Schmuckstück auch für die klassische Musikwiedergabe via CD-Player, Sat-Receiver oder einen externen HiRes-Player. Deutlich umfangreicher wird die Auswahl dann, sobald mein Testgast mit dem heimischen WiFi-Netzwerk verbunden ist. Jetzt ist auch der Zugriff auf freigegebene NAS-Platten, Internetradio-Services und Musikdienste wie Tidal, Spotify, Deezer oder Amazon Music möglich. Alles bequem in die DTS Play-Fi-App integriert und über das Smartphone bzw. Tablet zu steuern. Sie wollen Ihre Lieblingssongs über Ihren Spotify-Account hören? Einfach die Play-Fi-App öffnen, gewünschte Quelle wählen und schon geht’s los, die Spotify-App muss dazu nicht noch zusätzlich hinzugezogen werden. Gleiches gilt in gleichem Maße für die anderen genannten Musikdienste. Komfortable ist das Sf16 also auch. Kein Wunder, dass Sonus faber seinen Konsolen-Lautsprecher als eines der anspruchsvollsten Musiksysteme der Neuzeit bezeichnet.

Zum Lieferumfang des Sf16 gehören eine Fernbedienung, Reinigungstuch, Reinigungsspray, Netzkabel, Anleitung, ein Brand-Book und ein Schraubendreher.

Musik liegt in der Luft

Bevor nun es aber richtig losgeht, sollte man das Sf16 zunächst mit dem eigenen WLAN-Netzwerk bekannt machen, schließlich wollen wir ja auch die modernen Features dieses All-In-One-Setups kennen lernen. Was zunächst vielleicht kompliziert erscheinen mag, ist in Wahrheit in wenigen Minuten erledigt.

1. DTS Play-Fi-App runterladen
2. WIFi-Knopf auf Geräterückseite etwa 5 Sekunden gedrückt halten
3. Netzwerk „PlayFi-Device xxx“ auswählen und App öffnen
4. In App das heimische Netzwerk auswählen und Passwort eingeben
5. Fertig!

Angst vor der Einrichtung muss man nicht haben. Wenn Sie Ihr eigenes Hausnetz und das zugehörige Passwort kennen, ist diese in wenigen Minuten erledigt.

Spannweite für Raum und Tiefe

Das Sf16 steht nun an seinem finalen Platz und ist mit dem Heimnetzwerk verbunden. Zeit also, den schönsten Teil meines Checkups, den Praxistest folgen zu lassen. Dem Druck auf die Power-Taste folgt die Illumination der Gerätebasis. Zugleich werden die Satelliten ein Stück aus dem Gehäuse herausgefahren. Das Sf16 ist also betriebsbereit. Für die bestmögliche Soundperformance sollten die Flügel aber vollständig ausgefahren sein. Dazu genügt nun ein Fingertipp auf die „Wings“-Taste der Fernbedienung. Anschließend fahren die beiden Zwei-Wege-Satelliten unter leichtem Surren sanft aus dem Gehäuse. Ein Vorgang, dem man gern zuschaut und der die Handarbeitskunst und das Designverständnis der italienischen Ingenieure absolut nachvollziehbar macht. Das Sf16 ist einfach edel und fängt mich aufgrund seiner Optik und der coolen Satellitenlösung schon ein, bevor die ersten Töne zu hören sind. Apropos Töne: ich habe das schicke All-In-One-System zwar schon mehrfach auf Messen bewundert und auch gehört, allerdings noch nie zuvor unter mir gut bekannten Voraussetzungen wie in unserem Hörraum. Ich bin gespannt …
Die Klangprüfung starte ich mit einem Song, den ich gern zu Testzwecken nutze und entsprechend gut kenne: „Nightclubbing“ von Grace Jones in 96-Kilohertz-Auflösung. Ein zunächst einfach aufgebaut erscheinendes Stück, das im weiteren Verlauf jedoch jede Menge kleinerer Einzelheiten offenbart. Bis in den letzten Winkel akustisch beleuchtet, spannt sich die Bühne bereits nach wenigen Augenblicken vor mir auf. Der Raum füllt sich mit Musik, die akustische Darstellung ist breit, hoch und auch tief gestaffelt. Mittendrin die Stimme der Jamaikanerin. Imponierend aber niemals aufdringlich wird sie in völliger Klarheit in den Raum entlassen. Was sich in diesem Zusammenhang schnell bemerkbar macht: das Sf16 ist kein Schönspieler. Es korrigiert nichts sondern deckt jede Stärke und jede Schwäche der Aufnahme schonungslos auf. Dabei zeigt es sich speziell im Hochton- und oberen Mittenbereich als klar auflösend – das wiederum ohne jeden Anflug von Schärfe. Ähnlich zeigt sich das Klangbild in den Mitten und im Grundtonbereich. Alles sehr schön ausgewogen. Die Bezeichnung „Neutral“ trifft es vielleicht nicht ganz. Der schicke Konsolen-Lautsprecher geht hier zwar etwas wärmer zu Werke, neigt aber niemals dazu, die warme Decke über den Song zu legen. Das kommt dem Temperament meines Testgastes zugute, der sich zugleich auch als erstaunlich impulsstark zeigt. Letzteres ist eindeutig auch den enormen Leistungsreserven zu verdanken, die dem Sf16 ausreichend Headroom bieten. Exemplarisch sei hier die einleitende Basslinie erwähnt, die mit jeder Menge Durchzug und Leben reproduziert wird, aber nie aufdringlich, überladen oder verzerrt und nervig daher kommt.

Sehr edel gemacht. Die Satelliten werden auf filigranen Alu-Schienen mit Carbon-Inlay geführt.

Ehrlichkeit & Atmosphäre

Das Klangbild wirkt insgesamt sehr harmonisch, passt zueinander und „fliesst“ sozusagen in die richtige Richtung. Dass sich das Sonus-faber-Setup eine Etage tiefer leicht zurückhält, sollte erwähnt werden, ist nach meinem Geschmack aber keineswegs negativ zu bewerten. Statt sich im tiefsten Basskeller aufzureiben, verzichtet das Sf16 auf den Abstieg in allertiefste Gefilde und macht stattdessen das was es kann – und zwar in nahezu perfekter Art. Wer nun glaubt, dass es ihm an Bassleistung fehlt, der irrt. Gemessen an seinem Volumen bietet das bildhübsche Komplettset aus Italien schon jede Menge Tiefgang, es stellt ihn nur nicht übertrieben zur Schau. Von dieser Abstimmung profitiert letztendlich die gesamte Klangcharakteristik. Der Sound wirkt körperhaft, temperamentvoll und eher schlank statt zu voluminös.
Im Anschluß steht nun Mrs. Carol Kidd mit “Is`nt It A Pity” in der Playlist. Ein eher ruhiger Song, der nur so vor Gefühl und Schmelz strotzt. Eine Kombination, die für manch HiFi-Lösung eine echte Herausforderung darstellt und gern gelangweilt bzw. dumpf dargestellt wird. Über das Sf16 wiedergegeben bietet der Song vom ersten Moment an eine wohlige Atmosphäre. Jeder Tastendruck auf das begleitende Piano sitzt, während die unverkennbare, jederzeit präsent dargestellte Stimme der britischen Jazz-Ikone mittig zwischen den Satelliten zu schweben scheint. Alles nicht vordergründig spektakulär, dafür aber intensiv, einfach nur korrekt und exakt – ebenso wie vom Toningenieur gewollt. So macht Musikhören Spaß und strengt auch nach mehreren Stunden nicht an.
Es gibt aber eine weitere Besonderheit: Punch, Volumen, Agilität – all das bietet dieses All-In-One-Setup auch unter niedrigen Pegeln. Eine Soundperformance, die nur ganz wenige HiFi-Systemen in dieser Klangqualität beherrschen. Nochmals überraschender wird es nach der folgenden, deutlichen Lautstärkeerhöhung. Jetzt wird es lauter, sonst passiert nichts. Sollte selbstverständlich sein, ist es aber nicht. Während die Pegelerhöhung bei manch anderem Audio-Produkt mit Härte, Schärfe oder wummernden Bässen einhergeht, verändern sich die Klangmerkmale beim Sf16 auch deutlich oberhalb der Zimmerlautstärke kaum und behalten den zuvor beschriebenen Charakter bei. Überhaupt zeigt sich mein Testgast erneut als außerordentlich leistungsstark und beweist, das auch vergleichsweise kompakte HiFi-Setups durchaus beeindruckende Kraftreserven mitbringen können – ohne übertrieben aufgebläht zu klingen. Im Gegenteil, die Soundperformance des Sonus faber-Konsolenlautsprechers wirkt auch unter höheren Pegeln unangestrengt, gelassen und souverän.

Die zum Lieferumfang gehörige Fernbedienung übernimmt das edle Design des Sf16 und unterstreicht den hohen Sonus-faber-Anspruch.

Fazit

Besser und treffender kann man den Sonus-faber-Anspruch nicht definieren. Das Sf16 bietet ein Design, an dem man sich einfach nicht sattsehen kann. Sanfte Rundungen, perfekte Proportionen und der hochedle Materialmix machen das Sf16 schon jetzt zu einem Meilenstein der HiFi-Geschichte. Aus erlesenen Materialien gefertigt, exzellent verarbeitet und modern ausgestattet ist das Sonus-faber ist aber viel mehr als ein bildhübsches Design-Objekt: Souverän, fein aufgelöst, bei Bedarf mit reichlich Punch und überraschenden Leistungsreserven, klingt dieses All-In-One-System auch noch deutlich besser, als man es bei seiner Größe erwarten würde.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

93 %

98 %

95 %

180608.Sonus faber-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Sonus faber
Sf16
Produktkategorie:All-In-One-System
(Konsolen-Lautsprecher)
Preis:9.999,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Holz/Aluminium
Vertrieb:Audio Reference, Hamburg
Tel.: 040 / 53320359
www.audio-reference.de
Abmessungen (HxBxT):- Geschlossen: 224 x 640 x 408 mm
- Geöffnet: 256 x 1040 x 408 mm
Gewicht:25 kg
Eingänge:- Cinch
- koaxial digital
- optisch digital
- WiFi
Unterstützte Audio-Dateiformate:- MP3
- M4A
- AAC
- FLAC
- WAV
Maximale Samplingrate/
Auflösung
- Lossless Wiedergabe bis 16Bit/44,1kHz
- volle Kompatibilität mit high-resolution Musik bis 24Bit/192kHz
Leistung:1.400 Watt (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Sf16
- Fernbedienung
- Netzkabel
- Anleitung
- Brand-Book
- Garantiekarte
- Reinigungsspray
- Reinigungstuch
- Schraubendreher
Besonderheiten:- ausgezeichnete Verarbeitung
- erlesene Materialien
- ausfahrbare Satelliten
- Streaming per LAN oder WLAN
- HiRes-Streaming der Dienste Tidal, Spotify, Deezer, Qobuz
- Zugang zu Internet-Radiostationen über vTuner
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Cambridge Audio Aeromax 6 – Konzeptlautsprecher für gehobene Klang- und Designansprüche

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Die Aeromax 6 von Cambridge Audio sind die Weiterentwicklung der erfolgreichen Aero 6. Auch sie verfügen über den neuen Balanced-Mode-Radiator-Treiber der Tief-Mittel- und Hochtonbereich zusammenfasst. Die Ausstattung ist opulent und die Verarbeitung exzellent. Jetzt gilt es noch herauszufinden, ob die Aeromax 6 auch im Klang überzeugen kann.

optisch über jeden Zweifel erhaben, wollen dei Aeromax 6 im lite-Test auch klanglich überzeugen.

Cambridge Audio wurde 1968 in Cambridge als Forschungs- und Entwicklungseinrichtung unter dem Namen Cambridge Consulting gegründet. Bereits damals gehörte die möglichst reine Klangproduktion zur Maxime der britischen Audio-Ingenieure. Aus den ersten Prototypen Ende der 60er ging schließlich der legendäre Vollverstärker P40 hervor, der das junge Unternehmen bereis in den ersten Jahren weit über die regionalen Grenzen hinweg zu einem hervorragenden Ruf verhalf. Nachdem es in den letzten Jahren hierzulande etwas ruhiger um die HiFi-Spezialisten aus dem Königreich wurde, startet Cambridge Audio heute mit einer ganzen Reihe neuer, innovativer Produkte durch. Aktuell im Fokus: die brandneue, erstmals auf der High End in München vorgestellte Edge-Serie. Da noch nicht lieferbar, müssen wir uns mit einem Test diesbezüglich noch gedulden. Aber wie gesagt; Cambridge hat ja noch ein paar weitere Asse im Ärmel. Eines davon ist die Zwei-Wege-Standbox Aeromax 6, die in unserem Test zeigen soll, wie gut sie wirklich ist.

Edle Erscheinung

Die beiden Aeromax 6 kommen einzeln verpackt in handlichen Kartons ins HausHandlich weil, ein einzelner Lautsprecher wiegt bei einer Höhe von einem knappen Meter, bei 240 Millimetern Breite und einer Tiefe von 344 Millimetern gerade einmal 17 Kilogramm. Öffnet man die Verpackung, findet sich zuoberst die separat in einer weiteren Kartonbehausung geschützte Gewebeabdeckung für die Frontseite. Diese lege ich zunächst zur Seite, schließlich möchten die beiden Schallwandler nun endlich begutachtet werden. Der Lautsprecher selbst ist zum Schutz vor Kratzern und unschönen Fingerabdrücken in einen großen Filzstrumpf gehüllt. Ist diese entfernt, wird schnell auch klar, warum Cambridge Audio einen solchen Aufwand betreibt. Zum Vorschein kommt zunächst der absolut sauber aufgetragene, auf Hochglanz polierte Kunststofflack. Das sieht in der uns in schwarzer Ausführung überlassenen Variante mal so richtig edel aus. Kleiner Tipp: Nicht umsonst liegen jeder Aeromax 6 ein Paar Baumwollhandschuhe bei. Tragen Sie diese bei der Aufstellung der Box, dann hat die wirklich sehr gelungene Lackierung länger Bestand.

Edel: der metallisch glänzende Markenschriftzug ist auber in den bündig eingalsssenen Träger des oberen Tieftöners eingelassen.

Auf die Beine

Weiter geht es dann mit der Montage der Bodenplatte. Auch sie wird einzeln und in einer wertigen Filzhülle gereicht. Um sie zu befestigen, muss der Lautsprecher zunächst auf den Kopf gestellt werden. Es empfiehlt sich die Box noch für einen Moment in besagtem Filzstrumpf zu belassen und idealerweise kopfüber in die Styroporform zu stellen. So stellen Sie sicher, dass der Box auch während der Montage nichts passiert. Sicher ist sicher! Auf die Löcher im Boden der Lautsprecher legen Sie dann die zum Lieferset gehörigen Abstandsringe. Auf ihnen ruht dann die Bodenplatte, die anschließend mit vier Schrauben befestigt wird. Anschließend lassen sich dann die vier höhenverstellbaren Spikes in die Bodenplatte schrauben. Ist das geschehen, kann der Lautsprecher an seinem finalen Einsatzort platziert werden. Hierbei ist dann Vorsicht geboten, die Spikes sind sehr spitz und können Kratzer im Boden hinterlassen. Um dies auf Holz- oder Fliesenböden zu vermeiden und der Box mehr Stabilität zu verleihen, legt Cambridge Audio jeder Aeromax noch vier schwarze Plättchen bei, in deren Vertiefung die Lautsprecher später sicher ruhen. Ist die Aufstellung abgeschlossen, geht es auch schon an die ausgiebige und kritische Beäugung der beiden Standboxen.

Die lackierte Bodenplatte steht etwas über. Das sorgt für Eleganz und bietet der Box darüber hinaus auch mehr Stabilität.

Die Treiber

Zunächst fällt hier der 46 Millimeter messende BMR-Treiber ins Auge, der seinen Platz im obersten Abteil der Aeromax 6 findet. Die Flache Membran unterscheidet ihn von nahezu allen anderen bekannten Hochtönern. Wobei, ein klassischer Hochtöner ist er eigentlich auch gar nicht. Im Grunde ist dieser Treiber als Breitbänder konzipiert, übernimmt hier aber die oberen Mitten und den Hochtonbereich. So soll der akustische Bruch im Übergang von Mittel- zu Hochton vermieden werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Hochtonbereich im Gegensatz zur typischen Hochtonkalotte auf dieser Fläche horizontal abgestrahlt wird. In der herkömmlichen Ausführung entsteht gerade bei der Wiedergabe höherer Frequenzen über ein größeres Chassis zunehmend ein gerichtetes Abstrahlverhalten, der Abstrahlung wird gebündelt. Das hier angewandte System soll diesen Nachteil entschärfen. So sollen sich diese Lautsprecher auch für Wohnungen eignet, in denen eine perfekte Lautsprecherpositionierung nicht möglich ist. Gerade bei der Wiedergabe von Gesang und Klaviermusik ist somit ein durchweg sauberes Klangbild zu erwarten.
Direkt unterhalb dieser aussergewöhnlichen Konstruktion thronen die beiden Tieftonchassis. Ebenfalls blitzsauber in die Schallwand eingelassen, bietet besagtes Duo einen Durchmesser von je 165 Millimetern auf. Für den tiefen Abstieg in den Basskeller ist die Aeromax 6 zudem mit einer Bassreflexöffnung bestückt, die sich direkt unterhalb beschriebener Technik findet. Herausnehmbare Schaumstoffkorken gehören zum Zubehörpaket und helfen bei der akustischen Feinjustage.

Besonders stolz ist man bei Cambridge auf den kombinierten Hoch-/Mitteltontreiber, der mehr Homogenität im oberen Frequenzbereich verspricht.

Anschluss und Blende

Kommen wir zur Rückseite der Aeromax 6: Hier findet sich das mit vergoldeten Klemmen ausgestattete Anschlussfeld. Massiv ausgeführt, nehmen besagte Schraubklemmen sowohl Bananenstecker aber auch Audiokabel bis zu einer Stärke von 16 Quadratmillimetern sicher auf. Im Inneren der Box geht es über nahezu sauerstofffreie Kupferkabel zur Frequenzweiche weiter weiter und von dort auf direktem Wege zu den Treibern. Beim der Auspackprozedur haben wir die Blenden für die Frontseiten des Aeromax 6 noch links liegen lassen. Um die Chassis vor neugierigen Kinderfingern, Katzenkrallen oder anderer mechanischer Beschädigung zu schützen werden die Blenden nun aber angebracht. Wer diesbezüglich nach Löchern am Lautsprecher schaut, in denen die Abdeckungen in Position gebracht werden, sucht vergeblich. Die ebenfalls mattschwarzen Gewebestreifen haften nämlich magnetisch, und das bombenfest und absolut perfekt am Gehäuse. Egal, wie häufig die Blende abgenommen und wieder angebracht wird, sie sitzt immer millimetergenau und mittig auf der Front.

Die Aeromax 6 ist mit massiven Single-Wire-Schraubklemmen ausgestattet, die auch Kabel größeren Querschnitts locker aufnehmen.

Wie klingen die Aeromax 6 denn nun?

Da die beiden Aeromax 6 nun erkundet und auch ideal aufgestellt sind, muss Musik her. Da der Mittel- und Obertonbereich bei dieser Box in meinem Fokus liegen, macht Amy Lee von Evanescence mit „Bring Me To Life“ den Auftakt für meinen Hörtest. Bereits die ersten Klavierklänge können sich hören lassen. Als die sanft darüber liegenden Streicher sich im Raum vor mir ausbreiten, bin ich beeindruckt. Vor allem, weil mein Hund das Sofa zu diesem Zeitpunkt noch für sich reserviert hat und ich erst einmal seitlich versetzt der Musik lausche. Was ebenso sofort imponiert: Amy Lees Stimme klingt wunderbar klar und perfekt umrissen. Das sanfte Hauchen, bevor sie in die hohen Tonlagen davon rauscht, scheint mitten im Raum zu stehen, und garniert den Song mit einer gewissen angenehmen Lebendigkeit. Die inzwischen eingesetzte E-Gitarre fügt sich mit ihrem leicht kratzigen Sound sauber in das Klangbild und trägt die Stimmung langsam in Richtung Rock. All dies klingt wunderbar ausgewogen, rund und absolut konkret.
Im Anschluß geht es dann mit „Butterfly“ von Herbie Hancock weiter. Ein Stück, dessen synthetische Klänge vielleicht nicht die perfekte Grundlage für einen Lautsprechertest bieten, das allerdings ein außergewöhnlich großes und sauber abgestimmtes Spektrum aufspannt, bei dem doch so manchem Lautsprecher die Luft ausgeht. Für die Aeromax 6 ist dieser Song aber offensichtlich das geeignete Futter. Die ersten Synthesizer-Sounds klingen auf Anhieb so, wie ich sie mir wünsche. Ein warmer Klang mit blitzsauber geschliffenen Höhen, nicht zu spitz und auch nicht zu hart sondern perfekt dosiert. Das tiefe, klar konturierte Bassfundament sitzt punktgenau und schnurrt absolut präzise im Konzert mit. So muss der Bass sein, absolut unaufdringlich, dafür aber punchig und schnell. Es ist aber nicht nur der Bass, das gesamte Klangbild steht wie in Stein gemeisselt. Der Sound wird gleichmäßig im Raum verteilt und zieht einen mit den ersten Tönen in die Musik. Schlagzeug, Saxophon und Bassgitarre nimmt das Aeromax-Duo pfleglich in seine Obhut, um sie anschließend als homogenes Ganzes akustisch darzulegen. Dabei ist es fast schon gleichgültig, wie weit man sich aus der perfekten Hörposition herausbegibt. Selbst ausserhalb des vielzitierten Stereodreiecks bleibt die Stereobasis gut erhalten.

Schwarz auf Schwarz: Ist die magnetisch haftende Gewebeabdeckung aufgesetzt, verschwindet die Technik vollständig unsichtbar im Hintergrund.

Mit „Book Of Roses“ von Andreas Vollenweider lässt sich dieses Erlebnis dann auf die Spitze treiben. Die Cambridge-Speaker entfalten die volle Kraft und Atmosphäre. In „La Strega“ kann man die Krähe förmlich auf der Bühne sehen, so echt und intensiv klingt sie aus den Lautsprechern. Im weiteren Verlauf der Scheibe weiß der hölzerne, opulente Klang der Hörner ebenso zu erfreuen, wie das filigrane Spiel der Flöte, die sanft aus dem Meer der Streicher empor klingt. Und auch die kleinen Details sind da, vollzählig! Kurz gesagt: In diesem Klanggewerk bleibt kein einziger der leisen Paukenschläge ungehört. Die Aeromax 6 ist also nicht nur was für Rockfans sondern auch eine ganz heiße Empfehlung für Feingeister und Freunde alternativer Klänge. Weiter geht es dann mit Bruce Springsteen. In „Two Faces have I“ glänzen die Lautsprecher erneut – diesmal mit einem tiefreichenden und agilen Springsteen. Die auf der linken Seite spielende Mundharmonika überrascht durch Klarheit und Detailtiefe. Als dann die Bassgitarre einsetzt, wird das ganze Spektrum der Lautsprecher deutlich, der Druck der Bass-Drum sitzt punktgenau. So muss ein ordentlicher Grundton kommen – im Ohr und in der Magengegend. Der brachiale Krach, mit dem preisklassenähnliche Bass-Reflex-Systeme im Tieftonbereich sonst auf sich aufmerksam machen, findet sich hier nicht wieder. Statt nervig rumzuwummern, verarbeiten die beiden Basschassis alle ihnen übergebenen Frequenzanteile mit großer Selbstverständlichkeit und Kontrolle. So bleibt das Klangbild ausgewogen, unaufdringlich, zugleich aber auch knackig und betriebsam.

Die Lackierung der Aeromax 6 ist makellos. Selbst bei kritischer Untersuchung sind keinerlei Einschlüsse oder Fehler im Lack zu finden.

Fazit

Nachdem ich die Aeromax 6 nun mit Klassik, Pop, Rock, Heavy Metal, Jazz, Punk und sogar mittelalterlicher Musik auf den hervorragend geschneiderten Leib gerückt bin, lässt sich sagen, dass das Konzept überzeugt. Die hübschen Schallwandler aus dem Hause Cambridge klingen erfreulich unauffällig, neutral und rund. Puristen, die einen möglichst unverfälschten Klang erleben möchten, kommen hier absolut auf ihre Kosten. Letztgenannte fallen im Angesicht des Resultats aber erfreulich moderat aus. Wummernde, ausufernde Bässe erwartet man dagegen vergeblich. Hier wird ohne psychoakustische Tricks gearbeitet. Mich hat es positiv überrascht, dass ein Bassreflex-Lautsprecher in dieser Preisklasse sein Auditorium nicht mit voluminösen Tieftonschwaden einnebelt, sondern selbst filigranen Instrumente genug Spielraum und Luft lässt. Diese Box wurde augenscheinlich mit geschulten Ohren entwickelt. Positiv fallen zudem die magnetisch befestigte Front-Abdeckung und die hochwertige und sauber gearbeitete Lackierung auf.

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

92 %

96 %

96 %

180615.Cambridge-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Cambridge Audio
Aeromax 6
Gerätekategorie:Standlautsprecher
Preis:999,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Hochglanz-Schwarz
- Hochglanz-Weiß
Vertrieb:Cambridge Audio, Hamburg
Tel.: 040/60789370
www.ca,bridgeaudio.de
Abmessungen (HBT):890 x 240 x 344 mm
Gewicht:17 kg (Stück)
Prinzip:Zwei-Wege, Bassreflex
Hoch-/Mitteltöner:- 46 vmm
Tieftöner:- 2 x 165 mm
Frequenzgang:30 hZ - 22 kHz
Lieferumfang:- Aeromax 6
- Bodenplatte
- Abstandsringe
- Spikes
- Baumwollhandschuhe
- Gewebeabdeckung (magnetisch gehalten)
- Anleitung
Besonderes:- hervorragende Verarbeitung
- homogene Hoch- und MItteltonwiedergabe
- satter Grundton
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Edwards Audio Apprentice TT Lite – Ausbaufähiger Plattendreher für Vinyleinsteiger

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Mit dem Apprentice TT Lite offeriert Edwards Audio einen grundehrlichen Plattendreher für preisbewusste Vinylfreunde mit einer bemerkenswerten Besonderheit: Dieser Plattenspieler lässt sich über diverse Wege preisgünstig upgraden und wächst so mit den Anforderungen seines Besitzers. Es gibt aber noch andere Gründe, warum dieses Gerät eine ganz heiße Empfehlung wert ist.

Superflach, superschick: Der Edwards Audio Apprentice TT Lite.

Vinylscheiben und Plattenspieler sind seit Jahren wieder in aller Munde. Nicht nur angegraute HiFi-Enthusiasten halten der schwarzen Scheibe die Treue, auch eine wachsende Anzahl jüngerer Musikhörer und selbstverständlich auch die sogenannten Hipster kaufen Musik wieder analog. Wer kein passendes Abspielgerät besitzt, dem bietet sich heute wieder ein umfangreiches Angebot an Drehern aller Preisklassen zur Auswahl. Von den billigsten Geräten, die es im Kaufhaus und beim Elektronikdiscounter gibt, nimmt man – seinen wertvollen Scheiben und deren Erhalt zu Liebe – aber besser Abstand.
Hochwertige Plattenspieler, die die eigenen Vinyls auch bei mehrmaligem Abspielen nicht beschädigen, gibt es auch schon ab rund 300 Euro. Da lohnen sich teure Experimente mit billigen Plattenspielern ohnehin nicht. Mit einem Preis von knapp 400 Euro ist der Apprentice TT Lite von Edwards Audio, einer Marke der Talk Electronics aus Großbritannien, nur geringfügig teurer als der absolute Einstieg. Der Preis ist erschwinglich, auf den ersten Blick wirkt der Apprentice TT sogar deutlich teurer. Das könnte damit zusammen hängen, dass Talk Electronics in Großbritannien produziert und seine Produktion nicht, wie es viele Wettbewerber getan haben, nach Fernost ausgelagert hat. Der Eindruck stimmt schonmal, jetzt gilt es herauszufinden, ob der schicke Plattenspieler auch klanglich hält, was die Optik verspricht.

Wächst mit den Aufgaben

Auch in der Produkthierarchie des Britischen Unternehmens Talk Electronics bildet der Apprentice TT Lite den Einstieg in die Welt der Plattenspieler. Darauf deutet schon der Name hin, denn Apprentice bedeutet Neuling, Lehrling oder Auszubildender. Damit ist die passende Überleitung zu einer Besonderheit dieses Drehers auch hergestellt: Der Apprentice TT Lite ist ein mitwachsendes Einstiegsmodell, das sich durch hochwertigere Komponenten Schritt für Schritt aufrüsten lässt. Steht dem Besitzer der Sinn nach Verbesserung, lassen sich einzelne Komponenten austauschen – ganz so, wie es das Budget oder der Plan zulassen.
Kurz gesagt: der Edwards Audio wächst mit seinen Aufgaben. Die Upgrademöglichkeit ist, so viel sei hier aber schonmal vorweggenommen, zwar reizvoll aber keinesfalls notwendig, denn auch in der Basisversion bekommt man mit diesem Gerät schon ziemlich viel Klang für’s Geld!

Subteller und Antriebsriemen vor dem Upgrade …

Modernes Design, bewährte Technik

Der Apprentice TT Lite ist im Grunde genommen ein klassischer Brettspieler. Das ist keinesfalls abwertend gemeint, es beschreibt lediglich die Bauform des Plattenspielers und die ist bis in den vierstelligen Preisbereich eine recht verbreitete Bauart. Die Grundlage dieses Drehers stellt eine 46 x 36 Zentimeter große Holzplattform bereit, in die alle benötigten Komponenten eingelassen sind. Gemeint sind die wichtigen Teile des Drehers, das sind der Plattenteller samt Lager, der Motor und Antrieb, sowie der Tonarm mit Tonabnehmer. Sie sind die tragenden Elemente eines jeden Plattenspielers, sie bestimmen den Klang maßgeblich. Damit die Form nicht ganz so langweilig daher kommt, wurden die Seiten schwungvoll ausgeschnitten, was die rechteckige Grundform etwas auflockert. Das sieht schick aus, bringt aber auch einen klitzekleinen Nachteil mit sich: Bei geschlossener Abdeckhaube kann Staub durch die gewölbten, seitlichen Öffnungen eintreten, es muss also etwas öfter geputzt werden. Doch zurück zur Technik, beginnend beim Lager: Dieses ist exakt in der Mitte der Grundfläche eingelassen und sorgt dafür, dass sich der darüber platzierte Plattenteller möglichst reibungsarm und geräuschlos drehen kann. Das Lager des Apprentice TT ist direkt mit dem Chassis verschraubt und guckt, bedingt durch die Brettspieler-Bauform, auf der Unterseite des Plattenspielers etwas heraus. Zu sehen ist die Befestigung jedoch nur, wenn der Dreher auf Augenhöhe steht. Steht er niedriger, was wohl in den allermeisten Einsatzszenarien der Fall sein dürfte, bleibt das Lager unsichtbar. In der Lagerbuchse dreht sich die Lagerachse, die im Fall des Apprentice mit einem Kunststoff-Subteller verbunden ist. Der Subteller, das ist eine kleinere Scheibe, die unterhalb des eigentlichen Plattentellers angeordnet ist. Sie übernimmt die Funktion der Lagerung und des Antriebs. Auf dem Subteller liegt dann der eigentliche Plattenteller, hier bestehend aus schickem Plexiglas, auf dem dann wiederum die Schallplatte ihren Platz findet. Den nötigen Antrieb übernimmt ein Motor. Dieser ist links hinter dem Subteller angeordnet und wird vom eigentlichen Plattenteller verdeckt. Der Antrieb rotiert mit konstanter Drehzahl, sie ist von der Netzfrequenz vorgegeben. Um die Plattenteller-Drehzahl zwischen 33 und 45 RPM zu ändern, wird der Antriebsriemen unter dem Teller bei diesem Vinyldreher umgelegt. In diesem Fall setzt Edwards Audio auf den bewährten Riemenantrieb ohne elektronische Geschwindigkeitsumschaltung. Diese Antriebsart ist die am weitesten verbreitete bei Plattenspielern, da der Motor so ohne großen Aufwand effektiv vom Teller entkoppelt ist und im Idealfall kaum Vibrationen auf den empfindlichen, mikroskopischen Abtastvorgang übertragen werden. Zum Wechsel der Geschwindigkeit wird der Riemen dann einfach am Motorpulley auf eine Führung mit anderem Durchmesser umgelegt. So ergibt sich ein anderes Übersetzungsverhältnis und der Teller dreht langsamer beziehungsweise schneller – einfacher und effektiver geht es kaum. Ein- und Ausschalten lässt sich der Motor mittels eines kleines Schalters, der vorn links in das Gehäuse eingelassen ist. Er stellt das einzige Bedienelement dar, weitere Knöpfe gibt es bei meinem Testgast nicht.

Der Plattenteller des Apprentice TT Lite besteht aus transparentem Acryl.

Musik aus der Rille

Fehlt noch die Abtasteinheit: Sie besteht aus Tonarm und Tonabnehmer und befindet sich, klassisch angeordnet, gegenüber des Motors auf der rechten Seite des Plattenspielers. Die Aufgabe des Tonarms ist es den Tonabnehmer, der die eigentlich Abtastarbeit übernimmt, möglichst ruhig und mit einer definierten Auflagekraft über die Platte zu führen. Damit er dieser Funktion bestmöglich nachkommt, muss er besonders leichtgängig und dennoch spielfrei sein. Aus diesem Grunde ist die Lagerung das A und O eines hochwertigen Tonarms. Am Apprentice TT gibt es diesbezüglich nichts auszusetzen, der Tonarm ist ebenfalls von bewährter Bauart. Er verfügt über einen Tonarmlift, der direkt am Schaft montiert ist und über eine Antiskating-Funktion, die, durch Reibung verursachte, ungleiche Abnutzung der Nadel verhindern soll. Damit sind wir beim letzten wichtigen Element des Plattenspielers: Dem bereits montierten Moving-Magnet-Tonabnehmer C50. Nur er hat direkten Kontakt zur Platte und tastet Informationen über einen winzigen Diamanten in der Rille ab. Anschließend werden die mikroskopischen Vibrationen mit Spulen und Magneten in eine ebenfalls winzig kleine, elektrische Spannung gewandelt. Diese Spannung wird fortan über das fest montierte Cinchkabel zum Verstärker transportiert. Wer am heimischen Verstärker keinen Phono-Eingang für den Plattenspieler hat, für den gibt es von Edwards Audio den passenden Vorverstärker passend zum Apprentice TT. Das kleine Kistchen hört ebenfalls auf den Namen Apprentice und ist wahlweise für MM- oder MC-Tonabnehmer erhältlich. Wofür das? Ein Phono-Vorverstärker ist nötig, da das vom Tonabnehmer kommende Signal extrem klein und andererseits verzerrt ist. Das Musiksignal ist auf Schallplatten nämlich nicht linear gespeichert, sondern mit deutlich abgesenkten Bässen und angehobenen Höhen hinterlegt, um Platz zu sparen und das Rillengeräusch zu übertönen. Diese sogenannte RIAA-Verzerrung entzerrt der Vorverstärker und macht aus dem empfangenen Signal wohlklingende Musik. Zu diesem Zweck wird der kompakte Verstärker einfach zwischen Plattenspieler und HiFi-Verstärker in den Signalweg eingebaut und über das beiliegende Kabel mit Strom versorgt. Verfügt ihr Stereo-Amp bereits über einen integrierten Phono-Vorverstärker, wird ein externes Gerät natürlich nicht mehr benötigt.

Optional bietet Edwards Audio den zum Apprentice TT passenden Phono-Vorverstärker namens Apprentice Phono Stage.

Apprentice TT: Einrichtung leicht gemacht

Besonders erfreulich ist, dass der Edwards Audio Apprentice TT bereits komplett spielfertig ausgeliefert wird, alle Justagearbeiten sind also bereits erledigt. Ich kann somit gleich damit beginnen, einen geeigneten Aufstellungsort zu suchen. Dieser sollte selbstverständlich eben sein und nicht schwingen, ansonsten ist man in Sachen Aufstellort relativ frei. Die drei Füße des Apprentice TT machen ihn wackelfrei. Eine dicken Gummiauflage unter den Füßen verhindern zudem, dass Vibrationen aus dem Untergrund auf ein Minimum reduziert werden. Ist der Apprentice dann seiner Verpackung entnommen, kann es fast schon losgehen. Im nächsten Schritt wird die unterhalb des Subtellers befindliche Transportsicherung entfernt. Anschließend wird die Abdeckhaube in die Scharniere an der Rückseite des Plattenspielers gesteckt. Hier gibt es einen kleinen Grund zur Kritik: Die Staubschutzhaube des Plattenspielers löst sich leicht aus ihrer Aufhängung. Das ist ärgerlich und kann vermieden werden, in dem man die Haube mit zwei Händen anhebt. Im Betrieb lässt sich diese Schwierigkeit jedoch elegant umgehen, in dem man die Haube einfach weg lässt. Das sieht übrigens besser aus und klingt auch noch besser.
Neben dem Anschluss an das Stromnetz und den Verstärker fehlt nur noch die Montage des Gegengewichts, dass den Tonarm ausbalanciert und für die richtige Auflagekraft des Tonabnehmers sorgt. Keine Sorge, auch das ist Kinderleicht: Das Gewicht wird einfach vorsichtig hinten auf das Tonarmrohr geschoben und zwar so weit es geht, fertig. Das passende Gewicht ist nun eingestellt und der Hörspaß kann beginnen.

Draufsicht: Beim Edwards Audio Apprentice TT Lite bestimmen sanfte Kurven die Optik.

Gute Performance in der Basis

Meinen Hörtest starte ich mit „The Breeze – An Appreciation of JJ Cale“, einem von Eric Clapton mit befreunden Musikern für den kurz zuvor verstorben JJ Cale veröffentlichtem Album. Die Platte ist eine echte Empfehlung und macht musikalisch unheimlich Spaß. Sorgfältig produziert, eignet sie sich auch hervorragend zu Testzwecken. In meinem ersten Hörtest zeigt sich dann schnell: Der Edwards Audio Apprentice TT Lite legt von Beginn an eine sehr gute Leistung ab. Dabei klingt er keinesfalls so, wie man sich den Schallplattenklang vorstellt, wenn man noch nie eine Platte gehört hat. Mit dem typischen Grammophon-Klang mit Rauschen, Knacksern und anderen Störgeräuschen hat das hier nichts zu tun. Der Klang ist rund und legt durch seinen üppigen Bass den Fokus auf die tiefen Frequenzen. Eine Klangcharakteristik, die zum Beispiel gut mit Kompaktlautsprechern mit zurückhaltendem Bass harmoniert. Doch auch an massiveren Standlautsprechern wie der Canton Chrono 509.2 DC macht der Apprentice eine gute Figur. Niemals überfordert, wird hier eine agile Performance mit großer Spielfreude geliefert. Lediglich in den feinsten Feinheiten wie Hall und den höchsten Höhen lässt der Edwards Vinyldreher klanglich etwas liegen. Gemessen am Einstandspreis ist die akustische Leistung aber mehr als in Ordnung – und wie eingangs erwähnt, haben wir ja schließlich noch die Möglichkeit den Apprentice TT upzudaten.

Schritt für Schritt in eine höhere Klasse

Und das wird nun auch gemacht. Ich beginne das Upgrade mit dem günstigsten Tuning-Teil, dem hochwertigen, blauen Antriebsriemen. Er trägt den Namen „Little Belter“ und ist für knapp 20 Euro zu haben. Für einen augenscheinlich einfachen Gummiriemen ist der Preis schon knackig, das Ergebnis aber überraschend: Bereits beim Einschalten des Antriebs ist der Unterschied hörbar. Der etwas dickere und strammere Riemen quietscht kurz, als er den Teller in Rekordzeit beschleunigt. Das macht schonmal einen guten Eindruck. Fühlbar wird der Unterschied, sobald man die aufgelegte Platte mit einer Carbonbürste säubert. Während der Plattenteller bei dieser Arbeit über den Standardriemen etwas abgebremst wird, zieht der Little Belter kraftvoll durch. Bei dieser Gelegenheit ein kleiner Tipp für Vinyleinsteiger: Das Abbürsten der Platten sollte man sich routinemäßig vor dem Absenken der Nadel angewöhnen. So wird grober Schmutz, der sonst von der Nabel in die Platte eingearbeitet wird, effektiv entfernt. Günstige Carbonbürsten und anderes Zubehör gibt es in jedem Vinyl-Shop oder alternativ in gut sortieren Onlineshops wie beispielsweise bei protected.de.
Der neue Antrieb macht sich aber nicht nur mechanisch bemerkbar. Auch das Klangbild des Apprentice TT bedankt sich für die Aufrüstung durch eine deutlich verbindlichere und knackigere Wiedergabe, die für einen nochmals steigenden Spaßfaktor sorgt. Zudem scheinen mir auch die Detailwiedergabe und insbesondere die akustische Raumdarstellung zuzulegen, alle Instrumente nahmen plötzlich gut hörbar ihre natürliche Position ein. Kurzfazit: Der Riemen ist definitiv schonmal eine Empfehlung wert.

Litte Belter nennt sich der blaue, hochwertigere Riemen über den sich der Apprentice TT Lite klanglich aufrüsten lässt.

Neuer Teller, neue Matte, neuer Klang

Das nächste Tuningteil ist mit knapp 100 Euro zwar etwas teurer, jedoch auch deutlich aufwendiger gefertigt: Es handelt sich um einen hochwertigeren Subteller. Aus Metall gefertigt, ersetzt er den einfachen Kunststoffteller. Durch seine höhere Masse gewinnt der Plattenspieler nun an Drehzahlstabilität. Zudem scheinen die Lagertoleranzen ebenfalls sorgfältiger gearbeitet, was sich bereits daran bemerkbar macht, dass eine gefühlte Ewigkeit vergeht, bis sich der Teller im Lager vollständig gesetzt hat. Das spricht für extrem genaue Passungen. Klanglich macht sich der Subteller, der dank des transparenten Plattentellers auch optisch eine Aufwertung darstellt, durch einen deutlich präziseren und klarer konturierten Bass bemerkbar, der nun nicht mehr nur üppig, sondern auch noch eine Ecke präziser klingt. Insgesamt wirkt der Klang des Apprentice TT nun wesentlich strukturierter und erwachsener. Alles irgendwie ernsthafter und richtiger als mit dem Kunststoffteller.
Die nächste Aufrüstung erfolgt über die Edwards Audio Korkmatte namens Matt Cork 3mm (uvP.: 24,90 Euro), die als Kupplungsschicht zwischen Teller und Platte zum Einsatz kommt. In der Standardversion liegt die Platte direkt auf dem harten Plattenteller, hier ist also noch Verbesserungspotenzial vorhanden. Unter der Platte platziert, zügelt die Cork Mat dann das Temperament des Apprentice TT und verhilft ihm zu einer etwas entspannteren Spielweise. Insbesondere die Hoch- und Mitteltonwiedergabe erscheinen jetzt einen Tick sanfter und gefälliger. Ob das nun besser ist oder nicht, muss jeder für sich entscheiden. Den Unterschied würde ich fast in die Kategorie „Persönlicher Geschmack“ einsortieren aber mir hat die Veränderung definitiv gefallen. Zuviel des Guten ist hingegen eine markenfremde Filzmatte, die ich anschließend zum Vergleich ausprobiert habe. Liegt sie unter der Scheibe, wird der Klang dumpf und unspektakulär.

Subteller und Antriebsriemen nach dem Upgrade: Das neue Duo wertet die Optik auf und klingt auch besser.

Bleibt also noch ein letztes Tuningteil: Der Tonabnehmer Zephyr C100. Zum moderaten Preis von 60 Euro ersetzt er den Standard-Abtaster. Der System-Wechsel ist allerdings nichts für Ungeübte und sollte daher idealerweise vom Händler erledigt werden. Allein schon deshalb, weil etwas Werkzeug, eine Einstellschablone und eine Test-Platte benötigt werden. Für erfahrene Plattenliebhaber stellt der Wechsel jedoch keine Schwierigkeit dar. Nach erfolgreichem Wechsel des Abtasters präsentiert sich der Apprentice TT Lite dann klanglich tatsächlich eine Klasse besser. Obwohl für meinen Geschmack vorher nichts fehlte, scheint das gesamte Klangbild nun deutlich aufgewertet: Ein detaillierterer Hochton, stimmigere Mitten und ein schärfer konturierter, knackiger Bass. Alles garniert mit einer ordentlichen Portion Räumlichkeit. Im direkten Vergleich zu deutlich teureren Analog-Systemen fehlt mir zwar nach wie vor das allerletzte bisschen an Auflösung und Feinheit, der Apprentice TT Lite ist jedoch unbestreitbar ein knackig spielender Spaßmacher und in seiner Preisklasse eine absolute Empfehlung.

Der veielleicht größte Upgrade-Sprung: Das Nadelsystem C100.

Fazit

Der Edwards Audio Apprentice TT Lite überzeugt durch ein durchdachtes Konzept, seine hochwertige Verarbeitung „Made in the UK“, guten Klang und einen fairen Preis von knapp 400 Euro. Preisbewusste Vinyleinsteiger erhalten aber nicht nur einen guten Plattendreher, sondern ein Gerät, das mit den eigenen Ansprüchen wächst. Über verschiedene Tuningteile aufrüstbar, wird aus dem Einstiegsmodell ein ernsthafter Plattenspieler mit Anspruch. Die einzelnen Tuning-Schritte aus Antriebsriemen, Subteller, Korkmatte und Tonabnehmer (die selbstverständlich nicht in dieser Reihenfolge installiert werden müssen) sind klanglich sehr gut nachvollziehbar und absolut bezahlbar.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

92 %

97 %

96 %

180617.Edwards Audio-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Edwards Audio
Apprentice TT Lite
Produktkategorie:Plattenspieler
Preis:ab 399,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
- Rot
Vertrieb:B&T hifi vertrieb GmbH, Erkrath
Tel.: +49 2104 / 175560
www.bthifi.com
Abmessungen (HBT):463 x 125 x 361 mm (inkl. Haube)
Gewicht:- 4,9 Kg
Prinzip:- Brettspieler
Tonarmbasis:standardgefräst für SME (Adapter auf Bestellung)
Tonarm (optional):- Edwards Audio EA101
Tonabnehmer (optional):- C 50
Geschwindigkeiten:33 ⅓ und 45 UpM
Lieferumfang:- Apprentice TT Lite
- Haube
- Anleitung
Optionales Zubehör:- C100 Tonabnehmer
- Little Belter Antriebsriemen
- Alu-Subteller
- Korkmatte
Besonderes:- sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
- diverse Upgrademöglichkeiten
- hochwertiger Tonarm
- gute Verarbeitung
- satte, knackige Bassperformance
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Edwards Audio Apprentice TT Lite – Ausbaufähiger Plattendreher für Vinyleinsteiger erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Midfield-Monitor ADAM Audio S3V – Hören wie die Profis

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ADAM Audio? Die machen doch eigentlich Monitore für Tonstudios, oder? Ja – aber Mittelfeld-Lautsprecher können auch im privaten Wohnzimmer für beste Beschallung sorgen. Wir haben deshalb aus der Flaggschiff-Reihe, der S-Serie, den ADAM Audio S3V zum Test bestellt: Der aktive Drei-Wege-Wandler besitzt einen ausgefeilten Sound-Prozessor, so lässt sich der Monitor an den Raum und an den eigenen Geschmack anpassen.

Der ADAM Audio S3V ist als kraftvoller Midfield-Monitor auch für den Heimbereich geeignet.

Nomen est omen: ADAM steht für „Advanced Dynamic Audio Monitors“, die Berliner bauen seit nunmehr knapp zwanzig Jahren Lautsprecher für den professionelle Studiobetrieb. In etlichen Sendeanstalten und Tonstudios mischen und mastern Produzenten und Toningenieure mit Monitoren von ADAM. Absolute Klangneutralität der Schallwandler ist dabei das oberste Gebot, und damit auch der Raum möglichst wenig Einfluss auf den Sound hat, kommen meist aktive Nahfeld-Monitore zum Einsatz. Die Distanz zwischen Hörer und Box beträgt gerade mal einen bis zwei Meter. Wer privat und zur Entspannung Musik hört, möchte natürlich nicht so nah vor den Lautsprechern sitzen. Deshalb empfiehlt sich für das heimische Wohnzimmer ein Mittelfeld-Monitor wie der ADAM Audio S3V. Er ist kräftiger und kann größere Räume beschallen, zudem ist der Sweet Spot größer, also der Bereich, in dem der Klang für den Hörer optimal ist. Und was ist nun mit dem Einfluss des Raums auf den Klang? Für dieses Problem bietet der S3V gleich mehrere pfiffige Lösungen, deshalb schauen wir uns diesen Midfield-Monitor nun genauer an.

Das massig-massive Gehäuse verhindert durch die Abrundungen der Front klangschädliche Kantenreflexionen des Schalls.

Stattliche Statur

Wer mit dem Wort „Monitor“ eine kleine, handliche Box assoziiert, darf sich von dieser Vorstellung gleich mal verabschieden. Der ADAM Audio S3V besitzt mit einer Höhe von 54 Zentimetern, einer Breite von 29 Zentimetern und einer Tiefe von 38 Zentimetern eine überaus stattliche Statur. Die optische Opulenz findet ihre Entsprechung in der bemerkenswerten Schwere: Der ADAM Audio S3V bringt satte 25 Kilogramm auf die Waage. Zum imposanten Gewicht trägt das ultramassive Gehäuse bei. Der dickwandige Korpus ist akustisch optimiert: Er sorgt für eine Reduzierung der Vibrationen, die Abrundung der Schallwand-Ränder minimiert zudem unerwünschte Kantenbeugungen des Schalls, die den Klang beeinflussen würden. Auch die frontseitigen Bassreflex-Öffnungen besitzen starke Rundungen, dies reduziert Geräusche der hier ein- und ausströmenden Luft. Das gesamte Gehäuse ist mit einem haptisch rauen Strukturlack überzogen, der in Mattschwarz gehalten ist. Da auch die Lautsprecher bis auf die Tweeter-Membran diese Farbgebung haben, betont der bestens verarbeitete ADAM Audio S3V mit einer nüchtern-effektiven Erscheinung seine ursprüngliche Bestimmung als Schallwandler für das Studio. Darauf verweisen auch die Gewinde, die in beide Gehäusewangen eingelassen sind. Mit ihnen lässt sich der Monitor in Wand- oder Deckenhalterungen einschrauben, falls man den S3V nicht auf einen Ständer stellen möchte. Dies geschieht übrigens in vertikaler Ausrichtung, das zeigt das „V“ in der Modellbezeichnung an. Dieser Monitor soll also hochkant betrieben werden, dafür sind auch die Waveguides des Hoch- und Mitteltöners ausgelegt: Diese aus Aluminium gefertigten Schallführungen sorgen für eine gute, homogene Abstrahlung in der Breite. Zugleich reduzieren sie die Schallemission nach oben und unten, wo im Studio Decke und Mischpult als störende reflektierende Flächen in Erscheinung treten. Damit sind wir auch schon bei den Speakern dieses Monitors – und die haben es in sich.

Der S-ART-Hochtöner ist ein weiterentwickelter Air Motion Transformer. Die gelbe Membran ist in Lamellen gefaltet. Eine LED über dem Hochtöner zeigt an, dass der ADAM Audio S3V in Betrieb ist.

Außergewöhnliche Chassis

Fangen wir mit dem Hochtöner an. Hier setzt ADAM Audio seit Jahr und Tag auf einen speziellen „Bändchen“-Lautsprecher, auf den sogenannten Air Motion Transformer (AMT). Er besitzt eine Membran, die wie eine Ziehharmonika gefaltet und von Leiterbahnen durchzogen ist. Durch die Bahnen fließt das Signal, und weil die Membran sich in einem Magnetfeld befindet, bewegt sie sich dabei wie eine Ziehharmonika: Sie zieht sich zusammen und geht dann wieder auseinander. Dabei wird die Luft zwischen den Membran-Lamellen in Richtung des Hörers gepresst – und zwar deutlich schneller, als es normale Schallwandler können, die kolbenartig vor- und zurückschwingen. Die Geschwindigkeitsübersetzung beträgt beim AMT 1:4. Dadurch und durch die geringe Masse ist der Air Motion Transformer ungemein präzise. Er sorgt in den Höhen für ein transparentes, frisches und hochauflösendes Klangbild. ADAM Audio hat diesen Air Motion Transformer modifiziert und stetig weiterentwickelt. Die neueste Version ist nach dem ART (Accelerating Ribbon Technology) und dem X-ART nun der S-ART, ADAM attestiert ihm einen noch höheren Präzisionsstandard samt strengerer Produktionskontrolle und bettet ihn zudem in eine neu gestaltetet Schallführung ein.

Außergewöhnlich: Die Membran des Mitteltöner ist ein Hybrid aus Konus und Kalotte.

Unter dem S-ART sitzt ein frisch entwickelter DHC-Lautsprecher für den Mittenbereich. Er übernimmt die Schallwandlung ab drei Kilohertz. Neu an diesem Zehn-Zentimeter-Speaker ist vor allem die exotische Mischform aus Kalotten- und Konustreiber. Sie gibt dem Lautsprecher auch seinen Namen: Das Kürzel DCH steht für „Dome Cone Hybrid“. Diese ausgefallene Geometrie verleiht der Membran eine hohe Stabilität, die Steifigkeit wird durch den Materialmix gewährleistet: Die Schwingfläche besteht aus einem speziell laminierten Kohlefaser-Verbundwerkstoff. Dadurch ist die Membran sehr resistent gegen Verformungen, und deshalb entstehen auch keine unerwünschten Materialschwingungen, die den Klang verfälschen.

Der 22 Zentimeter messende Tieftöner ist mit Kevlar beschichtet, eine darunter befindliche Wabenstruktur erhöht die Stabilität.

Auch im Tiefton arbeitet ein Debütant: Alles unterhalb von 250 Hertz fällt in den Aufgabenbereich des 22-Zentimeter-Wooofers. Er besitzt eine Hexacone-Konusmembran. Hierbei handelt es sich um eine Sandwich-Konstruktion, es ist eine Wabenstruktur aus Nomex-Kunststoff mit beidseitiger Kevlar-Beschichtung. Dies ergibt eine hochsteife und trotzdem leichte Membran. ADAM Audio nennt den Woofer ELE-Tieftöner, das Kürzel steht für „Extended-Linear-Excursion“. Der Tieftöner ist also als Langhub-Lautsprecher ausgelegt, durch seine spezielle Konstruktion kann die Membran sehr weit und dabei trotzdem gleichmäßig nach hinten und vorne schwingen. So schallwandelt der Speaker kräftig, präzise und verzerrungsarm – und das runter bis zu beachtlichen 32 Hertz.

Die Anzeige ist ein OLED-Display. Dies ermöglicht eine hochwertigere Darstellung als ein normales LED-Feld und ist besser ablesbar. Mit dem dreh- und drückbaren Bedienknopf nimm man die Soundeinstellungen vor.

Verstärker schon an Bord

Der ADAM Audio S3V ist ein aktiver Monitor, das heißt: Er hat die Verstärker für seinen Betrieb schon gleich an Bord. Diese Lösung ist für Studio-Lautsprecher üblich. Sie bietet zwei Vorteile, die sich auch im heimischen Ambiente auszahlen: Man braucht keine weiteren Verstärker, die im Wohnraum Platz beanspruchen, und die Verstärker sind auf die einzelnen Chassis, die sie antreiben, perfekt abgestimmt. Damit spart man sich die knifflige Suche nach der passenden Verstärker-Lautsprecher-Kombination, die Zeit, Geld und oft auch Nerven kostet. Beim ADAM Audio S3V kommen verschiedene Amps zum Einsatz: Für den Tief- und Mitteltöner arbeitet jeweils ein eigener Class-D-Verstärker. Diese sogenannten Schaltverstärker oder PWM-Verstärker (PWM bedeutet Pulsweitenmodulation) arbeiten mit viel Digitaltechnik äußerst effizient. Dadurch eignen sie sich insbesondere als kompakte, verlustarme Leistungsverstärker. Für den Bass kommt ein 500 Watt-Modul zum Zuge, im Mittelton wirkt ein 300 Watt starker Kollege. Der Hochtöner braucht keinen derart starken Amp, hier arbeitet ein 50 Watt-Verstärker. Er ist in Class AB-Schaltung aufgebaut. Dies ist die verbreitetste Schaltungsart, sie kombiniert zwei Vorzüge: den reinen verzerrungsfreien Klang der Class-A-Schaltung und den großen Wirkungsgrades der Class-B-Schaltung. Mit diesen insgesamt drei Verstärker-Modulen werden die einzelnen Chassis also bestens betrieben, doch damit sie auch perfekt zusammenspielen, bietet der ADAM Audio S3V noch eine ausgefeilte Klang-Elektronik.

Die Klangkorrektur ermöglicht eine Anpassung an den Raum oder das eigene Soundideal: Entweder breitbandig mit Shelving-Filtern für Höhen und Bässe …

DSP für Raumkorrektur und Klangdesign

Der ADAM Audio S3V ist mit einem digitalen Soundprozessor ausgestattet. Dieser DSP übernimmt zwei Jobs: Er fungiert zum einen als Frequenzweiche, die Zuweisung der Frequenzbereiche an die einzelnen Chassis gelingt ihm durch die aktive Steuerung präziser als den passiven Kollegen. Das schlägt sich in einem gleichmäßigeren resultierenden Frequenzgang nieder. Der DSP bietet zum anderen die Möglichkeit der Raumoptimierung und Klanganpassung – und das ist ein echter Ausstattungs-Clou dieses Aktiv-Monitors. Jeder Raum hat Einfluss auf den Klang, je weiter man von den Boxen entfernt sitzt, desto größer wird dieser Einfluss. Um diese raumbedingten Klangveränderungen auszugleichen, bietet der DSP mehrere Anpassungsmöglichkeiten. Ihre Einstellungen lassen sich leicht erledigen, denn auf der Rückseite der Box finden wir kleines, aber sehr feines und gut ablesbares OLED-Display sowie einen Bedienknopf, der zugleich Drucktaster und Drehgeber ist. Mit ihm navigiert man durch das Menü und stellt die gewünschten Werte ein. Da ist zuerst die Steuerung des Gesamtpegels, um die Grundlautstärke festzulegen und etwaige Unterschiede zwischen den Boxen zu nivellieren. Das kann nötig sein, wenn die Boxen einen ungleichen Abstand zum Hörplatz haben. Damit die Signale dann trotzdem zeitgleich am Hörplatz ankommen, lässt sich zudem ein Delay in 0,1-Millisekunden-Schritten einstellen. Mit dieser Verzögerung werden Laufzeitunterschiede bis maximal fünf Millisekunden ausgeglichen – ein sehr gutes Feature!

… oder mit sechs vollparametrischen Equalizern, durch die gezielt einzelne Frequenzbereiche verändert werden.

Für die Klangbeeinflussung stehen nun gleich mehrere Equalizer zur Verfügung. Zwei sogenannte Shelving-Filter heben oder senken breitbandig den Bass und die Höhen, hier sind jeweils die Eckfrequenz zwischen 20 und 20.000 Hertz und die Verstärkung von -12 bis +12 Dezibel einstellbar. Dazu kommen nun sechs weitere EQ, die vollparametrisch arbeiten. Hier kann man also jeweils die Einsatzfrequenz, die Verstärkung und die Bandbreite einstellen. Dadurch lassen sich gezielt Frequenzen oder ganze Frequenzbereiche anheben oder absenken. Mit der EQ-Sektion nimmt man aber nicht nur eine Raumkorrektur vor, sondern kreiert vielleicht auch seinen bevorzugten Klang – absolute Neutralität entspricht halt nicht jedermanns Soundideal. Für variierende Klangvorlieben bietet der ADAM Audio S3V die Möglichkeit, drei individuelle Klang-Presets abzuspeichern. Zwei weitere Werks-Presets sind schon vorgegeben und unveränderlich: In der Einstellung „Pure“ arbeitet der S3V ohne jegliche Veränderung des Frequenzgangs, das Preset „UNR“ (Uniform Natural Response) hingegen liefert laut ADAM eine dynamische, natürlich klingende Frequenzkennlinie. Was das bewirkt, werden wir im Hörtest herausfinden.

Mit der Delay-Einstellung lassen sich sogar Laufzeitunterschiede ausgleichen, falls die Boxen unterschiedlich weit vom Hörplatz entfernt stehen.

Professionelle Ein- und Ausgänge

Dafür müssen wir die Boxen aber erst einmal anschließen – und hierfür bietet der ADAM Audio S3V Anschlüsse vom Feinsten. Analog nimmt der Monitor symmetrische Signale über zwei XLR-Buchsen entgegen. Die symmetrische Signalübertragung ist im Studio-Bereich Standard. Sie kann elektromagnetische Einstreuungen, die das Signal auf seinem Weg durch das oft sehr lange Kabel mit Brummen oder Sirren beeinträchtigen, eliminieren. Natürlich muss das zuspielende Gerät einen ebensolchen Ausgang haben. Stehen hier nur asymmetrische Cinch-Buchsen zur Verfügung, kann man sich mit einem XLR/Cinch-Adapter behelfen, den gibt es für kleines Geld. Digital bietet der ADAM Audio S3V eine AES3-Schnittstelle. Sie ist ebenfalls der im Studiobereich üblich Standard, um digitale Musik-Signale zu übertragen. Eine weitere Buchse dient allein dem Software-Update sowie der komfortablen Konfiguration: Über eine USB-B-Buchse wird der Monitor mit einem PC oder Mac verbunden. Mithilfe einer speziellen Editor-Software, die registrierten Kunden auf der Hersteller-Webseite zum Herunterladen bereitsteht (hier geht es zum Link), kann man die Lautsprechereinstellung nun über den Rechner vornehmen. Dieses Feature werden alle lieben, die den ADAM Audio S3V fest in einer Wand verbauen möchten und dadurch dann keinen Zugriff mehr auf die Rückseite der Monitore haben.

Profi-Schnittstellen: Analog akzeptiert der Monitor über XLR ein symmetrisches Eingangssignal, digital nimmt er ebenfalls über XLR Signale des AES3-Standards an. Über die „Out“-Buchse wird das zweite Stereo-Signal an die zweite Box weitergegeben.

Der ADAM Audio S3V im Klangtest

Um den symmetrischen Audio-Eingang des ADAM Audio S3V nutzen zu können, verwenden wir als Vorverstärker und Wandler den exzellenten B.M.C. Audio UltraDAC und starten mit Musik von Kari Bremnes. Die Norwegische Sängerin besitzt eine herrlich klare, ausdrucksstarke Stimme, und sie setzt die Vorzüge ihres Gesangs stets mit exzellent produzierten Songs in Szene. So verhält es sich auch bei „Kanskje“ vom aktuellen Album „Det Vi Har“. Mit dieser Musik richten wir die Monitore aus, bis der Gesang genau und größenrichtig in der Mitte steht. Zugleich erleben wir direkt die grandiose Abbildungskraft der ADAM Audio S3V. Kari Bremnes steht vor uns, die zarte Sängerin stellt uns ihren Song wie in einem Privatkonzert vor – das ist phänomenal! Ihren elfenhafter Gesang reproduziert der ADAM Audio S3V mit einer geradezu unglaubliche Reinheit. Das fasziniert uns dermaßen, dass wir erst beim zweiten Durchlauf des Songs merken, dass diese Reinheit die gesamte Wiedergabe betrifft: Ungemein sauber klingt die Musik – und dadurch ist das Zuhören absolut entspannend und stressfrei. Dazu schallwandelt der Monitor mit einer tollen Transparenz, wir hören jedes Detail, jeder Nuance bekommt Platz zur freien Entfaltung. Bei Bremnes’ Gesang können wir deshalb jedes noch so zart gehauchte „t“ oder „s“ am Ende des Wortes hören – samt dem Entschweben dieser feinsten Laute in die fast endlosen Weiten des Raumes. Sehr eindrucksvoll, mit welcher Tiefe der S3V abbilden kann! Das gilt auch für das von Synthesizern und Elektronica-Sounds kreierte Klangpanorama. Die Produktion hüllt uns in diese mystisch wabernden Sounds ein, von links und rechts erheischen Perkussion-Schläge unsere Aufmerksamkeit, sie wandern im Hall zur entgegengesetzten Seite und entschwinden dann in die Unendlichkeit. Das ist ganz großes Klang-Kino in 3D! Dann setzt der Bass ein – tief und trocken treffen uns diese fünf Stakkato-Töne. Dieses Bassvolumen hätten wir dem Monitor trotz seiner Maße nicht zugetraut. Das müssen wir nochmal hören, jetzt aber laut – und auch das kann der ADAM Audio S3V, ohne Mühe stellt er den Tiefton in den Raum, wir spüren den Schalldruck, aber immer noch ist der Sound transparent, neutral, eigentlich nüchtern, fast schon analytisch. So lieben es die Profis.

Komfortabel: Mit der Remote-Software „S Control“ lässt sich der Monitor über die USB-Schnittstelle per Computer einstellen.

Nun nehmen wir den Equalizer in Anspruch, wir gehen von der puristischen Einstellung zum UNR-Preset. Hier erleben wir eine leichte Betonung der Höhen und Tiefen. Das klingt auf Anhieb reizvoller, wie früher die Loudness-Schaltung, doch bei genauem Hinhören erscheint der Bass nun doch etwas angedickt, und er verliert bei hoher Lautstärke etwas an Präzision. Das bestätigt sich auch nach dem Wechsel der Musik. Statt zart nun hart, Thorbjorn Risager & The Black Tornado liefern mit „I’m Not Giving In“ fetten Bluesrock mit amtlichem Sound. Nach einer herrlich knackig klingenden, rau-räudigen Gitarreneinleitung Marke AC/DC drücken uns die fetten Viertelschläge einer Mörder-Bassdrum in das Sofa unseres Hörraums. Mit dem UNR-Preset hat die Bassdrum sicherlich mehr Wumms, aber im Pure-Modus klingt sie definierter – so muss es sein! À propos definiert: Dem S3V gelingt auch bei dieser insgesamt achtköpfigen Combo, die mit Orgel, Bläsern und Background-Gesang einen ungemein dichten Sound hat, eine sehr aufgeräumte, transparente und wunderbar räumliche Abbildung. So entdecken wir die vielen vermeintlichen Kleinigkeiten, die den Song aber erst so richtig lebhaft machen: Kurz eingestreute Slide-Effekte auf der Gitarre oder vereinzelte zweite Gesangsstimmen im Refrain sind mit dem Monitor exzellent herauszuhören. Geht es noch besser? Wir haben nun auch mal mit der Klangkorrektur gearbeitet, das ist zwar zeitintensiv, aber sehr lohnend: Letztendlich haben wir über den Low-Shelf-Filter den Bassbereich bis 40 Hertz um zwei Dezibel gesenkt – und so die Definiertheit des Klangs für unsere Hörraumverhältnisse perfektioniert. Das klappt auch über die gesamte Breite unseres Sofas, der Hörspaß geht also über deutlich den zentralen Hörplatz hinaus.

Der ADAM Audio S3V liefert in unserem Hörraum eine kraftvolle Vorstellung.

Fazit

Nur für Profis? Nein: Dem ADAM Audio S3V sieht man zwar seine Bestimmung für das Tonstudio an, auch der symmetrische Analog-Eingang und die digitale AES3-Schnittstelle in XLR-Ausführung weisen darauf hin. Doch als Midfield-Monitor eignet sich diese aktive Drei-Wege-Box auch prima für den privaten Musikgenuss. Durch die eingebauten Verstärker für jedes Chassis hat man eine perfekt harmonierende Two-in-One-Lösung, die Abstimmung mit dem Raum ermöglicht nun noch eine umfangreich ausgestattete Raumkorrektur per DSP. Damit ermöglicht der S3V eine lineare, neutral-nüchterne Wiedergabe, wie sie die Profis bevorzugen, aber auch ein Klangbild, das den eigenen Soundvorlieben entgegenkommt. So oder so glänzt der S3V mit toller Transparenz, dreidimensionaler Abbildung und äußerst sauberem Klang. Wer gerne alle Details des musikalischen Geschehens heraushören und verorten möchte, sollte diesem Monitor sein Ohr leihen.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: gut

90 %

90 %

99 %

180610.LG-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Adam Audio S3V
Produktkategorie:Kompaktlautsprecher, Midfield-Monitor
Preis:2.299,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre (2 Jahre + 3 Jahre optional bei Produktregistrierung)
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:ADAM Audio GmbH, Berlin
Tel.: +49 30 / 8630097-0
www.adam-audio.com
Abmessungen (HBT):536 x 293 x 380 mm
Gewicht:25,0 kg / Stück
Prinzip:aktiv, 3-Wege, Bassreflex
Hochtöner:1 x 2420 mm² (S-ART, weiterentwickelter AMT mit Waveguide)
Mitteltöner:1 x 100 mm (Konus-/Kalotten-Hybrid aus laminiertem Kohlefaser-Verbundwerkstoff)
Tieftöner:1 x 223 mm (Hexacone-Konusmembran)
Frequenzbereich:32 Hz - 50 kHz (Herstellerangabe)
Übergangsfrequenzen:250 Hz / 3 kHz
Verstärkerleistungen:- Hochton: 50 W
- Mittelton: 300 W
- Tiefton: 500 W
(Nennleistung der integrierten Verstärker; Herstellerangabe)
Eingänge:1 x analog (symmetrisch, XLR)
1 x digital (AES3, XLR)
1 x USB (nur für Aktualisierungen der internen Software und für den Einsatz einer computergestützten Fernsteuerungssoftware)
Ausgänge:1 x digital (AES3, XLR)
Maximale Samplingrate:192 kHz (internes Resampling auf 96 kHz)
Lieferumfang:- Adam Audio S3V
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- natürlicher, räumlicher, transparenter Klang
- DSP für linearen Frequenzgang
- aufwändige - Klangkorrektur/Anpassungsmöglichkeit mit 2 parametrischen Shelving-Filtern (Bass, Höhen) und 6 parametrischen Equalizern
- Delay (0-5 ms) zum Ausgleich von Laufzeitunterschieden
- symmetrischer Audio-Eingang (XLR)
- digitaler AES3-Eingang + Ausgang
- Limiter zum Schutz des Hochtons
- Eingangsempfindlichkeit regelbar
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1,1
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistunggut

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Roterring Belmaro 33 – praktische, flexible und maßgeschneiderte HiFi-Behausung mit Stil

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Das Belmaro 33 wirkt auf den ersten Blick wie ein klassischer TV-Schrank. Schlicht und zeitlos designet, will dieses clever aufgebaute Audio-Möbel aber sogar große HiFi- und Heimkino-Boliden aufnehmen und verspricht einfachen Zugriff auf die Verkabelung. Das halboffene Roterring Mobiliar hat darüber hinaus sogar noch ein paar Extras mehr zu bieten.

HiFi-Möbel, die auch größere Stereo-Verstärker oder Center-Lautsprecher in sich aufnehmen gibt es nur wenige. Roterring hat sich exakt auf diesen Markt spezialisiert und bietet mit seinem halboffenen Belmaro 33 eine effektive HiFi-Behausung.

Der Umzug steht an oder das Wohnzimmer soll renoviert und optisch auf Vordermann gebracht werden. Alles wird aufgeräumt, alles wird hübscher. Dazu gehört auch, dass die große HiFi- oder Heimkino-Anlage endlich aus dem Blickfeld verschwindet. Schluss mit schwarzen Kisten, nerviger Kabellage und Staub auf den Geräten. Die Anlage muss weg und ein hübsches Audio-Möbel her.
Damit wären wir schon bei der größten Schwierigkeit: Entsprechendes Mobiliar gibt es offensichtlich reichlich – HiFi-Möbel, die sich als Platzwunder versprechen und sowohl die Stereo-Anlage wie die CD- und Filmsammlung in sich aufnehmen wollen. Schaut man allerdings genauer hin, fällt schnell auf, dass die allermeisten TV- und HiFi-Schränke wohl eher für die Aufnahme ultrakompakter Audiosysteme, als für die Unterbringung erwachsener HiFi-Bausteine gemacht sind. Besitzer einer besseren HiFi-Kombination im 43-Zentimeter-Format kennen das Problem und suchen heutzutage schon gar nicht mehr im klassischen Möbelhaus nach entsprechenden Lösungen. Die Alternative wäre der HiFi-Fachhandel, für besagte Audio-Boliden findet man hier zumindest entsprechende Racks, die auch größere Elektronik-Bausteine in sich aufnehmen. Das ist ein erster Schritt, aber eigentlich auch nicht die gesuchte Lösung, schließlich sollen Technik, Kabel und Software ja aus dem Blick verschwinden. Obendrein soll sich der neue Einrichtungsgegenstand auch noch perfekt in den Wohnraum integrieren und nicht als HiFi-Herberge erkennbar sein. Kurz gesagt: Es muss ein Möbel her, das wie ein Möbel aussieht, auch größeren Stereo-Komponenten genug Stauraum – und vor allem Tiefe – bietet. Idealerweise offeriert es der Elektronik zudem eine ordentliche Belüftung und auch noch genug Platz für Kabel und das Handling hinter den Geräten.
Die Kreation exakt solcher Einrichtungslösungen hat man sich Roterring zur Aufgabe gemacht. Das Knowhow dafür ist da, schließlich verfügen die Münsterländer sowohl über jede Menge Erfahrung im Möbelbau, wie auch in der Gehäuse-Produktion von HiFi-Lautsprechern, Sounddecks und Frontsurroundlösungen. Hinzu kommt die Passion für die Musikwiedergabe, die in jedem Roterring-Produkt erkennbar ist. Hier werden HiFi-Lösungen von HiFi-Fans entworfen, davon konnten wir uns beispielsweise in unseren Tests des Scaena Protekt 260 oder des Belmaro 32 bereits selbst überzeugen.

Optisch kann sich das Belmaro 33 von jeder Seite sehen lassen. Auf Kundenwunsch lässt dieses Möbel in Sachen Größe, Farbe und Ausstattung variieren.

Belmaro 33: Makellos, zeitlos, flexibel

Das diesmal zum Praxistest erwählte Belmaro 33 schließt sich den positiven Eindrücken, die wir bislang von Roterring-Produkten gewonnen haben, nahtlos an. Zunächst das Offensichtliche: Dieses Möbel basiert auf dem uns bekannten Belmaro 32, es offeriert allerdings deutlich mehr Stauraum. Kein Wunder, das 32er ist ein Lowboard, beim 33er handelt es sich um ein halboffenes Sideboard. Genau genommen, um ein in diversen Farb- und Ausführungsvarianten verfügbares und individuell konfigurierbares Mobiliar. Sie bevorzugen es in Schwarz lackiert, in Nussbaum oder Struktureiche furniert oder gar zweifarbig? Alles ist möglich, Roterring macht ihr Möbel zum maßgeschneiderten Wunschmöbel. Eben so, wie man es beispielsweise aus der Automobil-Industrie als „Customizing“ kennt. In Customizing-Art lassen sich dann auch die oberen Fachhöhen bestimmen. Je nach Höhe der eigenen HiFi-Gerätschaft bietet sich diesbezüglich eine vierstufige Auswahl zwischen 140 bis 220 Millimetern pro Fach. Wählt man die größte Ausbaustufe, ließe sich hier beispielsweise sogar der größte Denon-Surround-Amp AVC-X8500H locker unterbringen. Damit nicht genug, dieses Heimkino-Flaggschiff passt aber ohne Schwierigkeiten auch in jedes der drei unteren Fächer – sogar in seiner Tiefe.

Die etwa 60 Millimeter durchmessenden Alu-Säulen wirken edel, bieten dem Möbel aber auch mehr Stabilität.

Das Beeindruckende dabei: Die massive Rückwand bietet der Gesamtkonstruktion enorme Stabilität, ist zugleich aber auch großzügig ausgeschnitten, dass die hier beherbergten Komponenten ordentlich Be- und entlüftet werden. Sehr vorbildlich! Diese Konstruktion offeriert gleich einen weiteren Vorteil, denn so lassen sich ganz nebenbei sämtliche Strom- und Signalkabel schnell und einfach einstecken und führen. Das nervige Herumgekrieche hinter dem Rack und das blinde Ertasten von Kabeln und Buchsen findet hier erst gar nicht statt. Das Herumgekrieche beim Aufbau entfällt ebenso. Roterring liefert sein Belmaro 33 nicht mit einem x-beliebigen Frachtführer, sondern durch einen erfahrenen Möbelspediteur aus. Dessen geschultes Personal übernimmt bei Ihnen zu Hause auch gleich die Montage. Ist der Spediteur weg, sind Aufbau und Feinjustage erledigt und die Technik kann einziehen.
Aber nochmal zurück zum Customizing: Dieses endet aber nicht bei der Farb- und Größenwahl, sondern geht bei der Selektion der Funktionsweise besagter Fächer weiter. So lässt sich bestimmen, ob diese als Schublade ausgeführt, mit Klappen bestückt sein sollen oder ob ein Mix beider Varianten gewünscht ist. Egal, wie man sich entscheidet, sämtliche Modulationen sind passgenau gearbeitet und im geschlossenen Zustand visuell nicht voneinander zu unterscheiden.

Die untere Ebene lässt sich wahlweise mit Schubladen oder auch Klappen ausstatten.

Besser geht es kaum

In Sachen Verarbeitung spielt die doppeletagige Audiobehausung ebenfalls ganz vorn mit. Das kennen wir von Roterring, bereits in unseren Tests des Belmaro 32 oder des Scaena 14 gab es in dieser Disziplin absolut nichts zu kritisieren. Das ist auch bei unserem diesmaligen Testgast so. Beginnen wir bei der Oberfläche: Selbstverständlich besteht jede Ebene aus einer durchgängigen Platte, Anstöße oder Nähte sind hier selbstverständlich nicht zu finden. Das liegt in visueller Hinsicht allerdings auch an dem cleveren Oberflächenschutz, den wir auch schon aus vorherigen Tests kennen. Wie beispielsweise im Belmaro Reto High setzt Roterring auch hier auf ein gegen Kratzer und andere mechanische Beschädigung unempfindliches Furnier. Das fasst sich etwas stumpf an, bietet dafür aber unschlagbare Vorteile: Schlüssel, HiFi-Gerätschaften oder Blumentöpfe können hier bedenkenlos aufgelegt bzw. abgestellt werden. Selbst das einfache Verschieben besagter Gegenstände stellt keine Schwierigkeit dar. Während andere Möbel dieses oft mit unschönen Kratzern belegen, bleibt dieser Vorgang hier zumeist folgenlos. Dazu passt die perfekte Umleimung jeder Ebene. Alles sitzt fest und die Stoßkante findet sich selbstverständlich an der am wenigsten sichtbaren Stelle auf der Rückseite. Apropos Rückseite: der massive Ausschnitt wurde bereits erwähnt, darüber hinaus bietet die schicke Audiobehausung auch gleich noch eine clevere Kabelführung. Diese fällt zunächst durch die große, mit einer Metallschiene geschlossene Lücke auf der Deckelplatte auf, durch den sich beispielsweise Strom- und HDMI-Kabel auf direktem Wege zum Fernseher führen lassen. Eine etwa fünf Zentimeter breite Leiste hinter der unteren Ebene dient als weitere Kabelführung. Hier lassen sich sämtliche Strippen bündeln und gemeinsam führen, wahlweise aber auch Mehrfachsteckdosen platzieren. Sehr gut, so lugen selbst beim Einsatz mehrerer Geräte keine Kabel unter dem Möbel hervor.

Das Oberflächenfurnier ist speziell behandelt. Das macht die Haut des Belmaro 33 unempfindlich gegen Kratzer, Finerabdrücke und Schlieren.

Hinter besagter Rückwand befindet sich noch ausreichend Platz zur Platzierung einer Steckerleiste. Sehr gut. Alternativ lassen sich hier aber auch Lautsprecher- und Signalleiter ablegen.

Details machen den Unterschied

Die Kombination aus Designanspruch. Knowhow und handwerklicher Qualität ist in jedem Detail zu finden. Schnörkellose Linien frischen die Optik auf. Sanft gerundete Kanten machen dieses Möbel zum echten Hingucker. So wirkt das Sideboard muskulös, zugleich aber auch filigran. Zu diesem Eindruck passen dann auch die massiven Edelstahlrohre, die der Gesamtkonstruktion ganz nebenbei auch noch zusätzliche Stabilität verleihen. Sie scheinen von der oberen Etage an abwärts durch alle Ebenen zu führen. Um wertvollen Raum hinter den Klappen bzw. Schubladen nicht zu verschwenden, ist die untere Einheit tatsächlich aber frei von jeglichen Metallstreben. Ein Punkt, den gerade Besitzer größerer HiFi- und Heimkinobausteine zu schätzen wissen.
Das Belmaro 33 ist flexibel in Design und Einsatz, die Aufteilung ist sinnvoll und zielgerichtet und handwerklich ist dieses Möbel eine echte Meisterleistung. Ein Eindruck, der spätestens bei der Beäugung der Klappen und Schubladen nochmals Bestätigung findet. Vergessen Sie die klapprigen Einheiten, die Sie von vielen Kaufhaus-Produkten kennen. Vergessen Sie die simpel zusammengesteckten Schubladen mit ihrer einfachen, dünnen Bodenplatte. Und vergessen Sie vor allem die billigen Plastikelemente, die spätestens nach einem Jahr ihren Dienst quittieren. Egal, ob Klappe oder Schublade, hier ist alles massiv gearbeitet und für den künftigen Einsatz perfekt vorbereitet. Die Front ist immer homogen, sämtliche Elemente in Waage und alle Spaltmaße identisch. Schubladen werden sauber, ruckelfrei und millimetergenau geführt. Selbst an die kleinen, oft aber sehr wichtigen Details, wie beispielsweise nahezu bündig versenkte Scharniere oder effektiv platzierte Gasfeder-Krabi hat man bei Roterring gedacht. Sie werden hier sogar zu entscheidenden Teilen des Belmaro 33, denn nur so gelangen die neuen Elektronik-Komponenten sauber und ohne störende Hindernisse schnell und sauber ins Möbel.

Clever: die Scharniere sind fast bündig in die Klappe eingelassen.

Fazit

Das Belmaro 33 wurde von HiFi-Freunden für HiFi-Fans gemacht und bringt alle Attribute mit, die es als Audio-Möbel prädestinieren. Ausreichend breit, hoch und tief nimmt es selbst große Stereo- und Mehrkanal-Boliden in sich auf. Konsequenterweise hat Roterring hier auch gleich an eine ausreichende Be- und Entlüftung und Vereinfachung der Verkabelung gedacht. Obwohl großzügig dimensioniert, dominiert das halboffene Belmaro 33 den Wohnraum nicht, sondern lässt sich dank individueller Gestaltung und zeitlosen Basisdesigns perfekt integrieren. Praktikabilität und Flexibilität stimmen, das gilt ebenso für Materialgüte und Design. Fehler in der oder Verarbeitung oder unnötige Details sucht man hier vergebens.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen (Location: Hifi Referenz, Düsseldorf)

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

96 %

96 %

97 %

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Technische Daten

Modell:Roterring
Belmaro 33
Produktkategorie:Media-Möbel, individualisert
Preis:- Belmaro 33 ab 2.485,00 Euro
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- indivuell auf Kundenwunsch
Vertrieb:Roterring, Ahaus
Tel.: 02567 / 939763
www.roterring.eu
Abmessungen (HBT):529 (bis 609) x 1853 x 555 mm
Belastbarkeit:80 Kg pro Ebene
Kabelführung:ja (auch Steckerleisten)
Made for:- HiFi-Equipment
- AV-Receiver
- TV-Geräte
- Sounddecks
- Soundbars
Besonderes:- in höhe, Farbe und Ausführung individualisierbar
- massive Konstruktion
- Klappen mit Gasfeder-Krabi
- alternativ mit Schubladen
- sehr gut verarbeitet
- großzügig dimensionierte Kabelauslässe
- Full-Service-Lieferung
- Made in Germany
Benotung:
Praxis (30%):1,0
Ausstattung (30%):1,0
Verarbeitung (40%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Advance Paris Smart Line PX1 und BX2 – Vor-/Endstufen-Kombi für eine stylisch-audiophile Klangkette

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Konventionelles HiFi und moderne Medienwiedergabe auf audiophilem Niveau und in schick-kompaktem Design – das ist die Zauberformel der Smart Line von Advance Paris. Die kräftigste Verstärkung der Serie liefert mit satten 215 Watt die Kombination aus dem Vorverstärker PX1 und den beiden Mono-Endstufen BX2. Der PX1 erweist sich zudem als wahres Schnittstellen- und Wandler-Wunder: Neben acht analogen Line-Inputs und sechs digitalen Eingängen bietet er Anschlüsse für einen Plattenspieler und gleich zwei Kopfhörer. Genug Gründe, sich diesen Advance Paris Smart Line PX1 und seine Endstufenkollegen näher anzusehen.

Der Advance Paris Smart Line PX1 und die zwei Mono-Endstufen BX2 ergeben eine ausgesprochen wohnraumfreundliche Verstärkerlösung.

Als wir vor wenigen Monaten den Streamer/Multimedia-Player Smart Line UX1 zu Gast hatten, brachte er gleich seine Verstärker-Kollegen mit – und diese Smart Line-Komponenten von Advance Paris zogen gleich die Blicke auf sich: „Die sind aber schick!“ war der Tenor, und wirklich: Die Klang-Quader dieser Serie sehen durch die Bank smart und stylisch aus. Mit dem hohen Halbformat-Gehäuse in weißem Hochglanz-Lack und der massiven, vorgesetzten Acrylglas-Front heben sich diese Komponenten wohltuend vom oftmals tristen Aussehen vieler technoider HiFi-Gerät ab. Dieser Unterschied führt auch zu einem neuen Branding: Der französische Hersteller Advance Acoustic präsentiert die Geräte unter dem Namen „Advance Paris“. Diese Premium-Marke steht für die höchstwertigen Produkte der Gallier, und hierzu gehört die komplette Smart-Serie. Die Smart Liner gibt es nicht nur im wohnzimmerfreundlichen Weiß , sondern auch im markanten Schwarz. So oder so: Das Format und die spiegelnde Front macht die Smart Line-Komponenten zum Hingucker, auch die „Advance Paris“-Prägung auf den glanzlackierten Gehäusedeckeln unterstreicht den edlen Touch. Wir nehmen von dieser Serie nun die Kraftwerks-Komponenten unter die Lupe.

Die vorgesetzte Acrylglas-Scheibe und das metallene Stellrad sind Markenzeichen der gesamten Smart Line.

Vorverstärker Advance Paris Smart Line PX1

Sehr aufgeräumt – das ist der Eindruck, den der PX1 auf Anhieb vermittelt. Der 13 mal 23 mal 31 Zentimeter messende und gut 5 Kilogramm schwere Quader weist auf seiner Front gerade mal fünf Elemente zum Anschließen, Ablesen und Bedienen auf. Prominent sind natürlich der Taster für An-/Standby und der auffällig gestaltete Drucktaster/Drehgeber: Beide werden im angeschalteten Zustand von einem hellen Lichtkranz illuminiert. Sie sind, wie die Acrylglas-Front, die Erkennungszeichen aller elektronischen Komponenten von Advance Acoustic. Was man mit dem Drucktaster/Drehgeber einstellt, zeigt das gut lesbare LED-Display an. Weniger auffällig, aber am bemerkenswertesten auf der Front sind nun die Anschlüsse für die Kopfhörer – ja, Plural, denn gleich zwei Miniklinken-Buchsen ermöglichen einen gemeinschaftlichen Musikgenuss. Mindestens genauso bemerkenswert sind die Einstellmöglichkeiten für diese Eingänge: Damit verschiedene Kopfhörertypen verwendet werden können, können beide Eingänge separat geregelt werden. Über einen Schieberegler lässt sich die Ausgangsimpedanz des Amps zwischen 0 und 100 verändern. Hier ist außerdem die Empfindlichkeit der Vorstufe über einen Gain-Schalter in den Stufen +6, 0 und -4 einstellbar. Und wo findet man diese Regler? Natürlich auf dem Geräteboden!

Die Vorstufe Advance Paris Smart Line PX1: Reduzierte Front, funktionale Vielfalt.

Diese Positionierung leuchtet einem sofort ein, wenn man die Rückseite des Advance Paris Smart Line PX1 betrachtet: Hier herrscht fast schon Platzmangel wegen der große Fülle von Anschlüssen. Digitalseitig finden wir drei optische Toslink-, einen elektrischen Koax- und zwei USB-Schnittstellen. Die eine USB-Buchse ist vom Typ A, hier lassen sich auch iPod oder iPhone anschließen. Die andere ist vom Typ B, auf diesem Weg kann man Musik vom Rechner zuspielen, an der asynchronen Schnittstelle finden sowohl PC als auch Mac Anschluss. Der PX1 verarbeitet über seinen bordeigenen DAC hochauflösende Signale bis zu einer maximalen Güte von 192 Kilohertz/24 Bit – also High-Resolution-Files im PCM-Format. Wer kabellos streamen möchte, findet einen Port für einen optionalen Bluetooth-Funk-Empfänger. Advance Acoustic bietet hier den X-FTB01 an. Das an einen USB-Stick erinnernde Modul schlägt mit knapp hundert Euro zu Buche. Dafür gelingt die Zuspielung in sehr guter Qualität, weil hier eine Bluetooth-Version mit dem Codec aptX zum Zuge kommt. Nun zur analogen Seite: Dort glänzt der Advance Paris Smart Line PX1 mit einem einem symmetrischem XLR-Eingang, dazu gibt es sieben unsymmetrische Line-Eingänge. Ein echtes Schmankerl ist die integrierte Phono-Vorstufe: Hier finden sowohl Plattenspieler mit MM- als auch mit MC-Anschluss. Überdies ist für MC-Systeme der Level zwischen „High“ und „Low“ einstellbar, für MM-System lässt sich die Kapazität zwischen 100, 200 und 300 Picofarad variieren, damit können Einflüsse des angeschlossenen Signalkabels kompensiert werden. Das bieten selbst viele ausgewiesene Phono-Vorverstärker nicht.

Ungewöhnlich: Die Gain-Einstellung für die Vorstufe und die Impedanz-Anpassung für den Kopfhörerausgang nimmt an über vier Regler auf der Gehäuseunterseite vor.

Natürlich kommen aus dem PX1 auch Signale heraus. Da ist zum einen der analoge Rec Out – es lebe die gute alte Tape-Schleife! Natürlich kann man hierüber das Signal auch an jeglichen Analog-Eingang einer anderen Audio-Komponente oder eines Computers weiterleiten. Weitere Ausgänge sind zwei Mono-Buchsen für den Anschluss von gleich zwei Subwoofern, und für die Signalweiterleitung an eine Verstärker-Endstufe stehen sogar drei Stereo-Pre Outs zur Verfügung: zwei asymmetrische Ausgänge (normal und hochpassgefiltert) in Cinch-Ausführung und ein symmetrischer Ausgang in Form zweier XLR-Buchsen. Über diesen Weg gibt der Advance Paris Smart Line PX1 sein Signal in bester Qualität aus. Damit sind wir bei der Kernkompetenz des Vorverstärkers: Der PX1 bringt die Signale auf ein erstklassiges Niveau – und zwar als dualer Mono-Verstärker. Für das klangliche Wohl des linken und des rechten Kanals arbeiten komplett eigene Baugruppen, der PX1 beherbergt also eigentlich zwei Verstärker in einem Gehäuse. Wer diese Signalaufbereitung völlig unverfälscht genießen möchte, kann die Klang- und Balance-Regelung des PX1 abschalten. Der Soundveränderung hingegen dient eine Loudness-Schaltung sowie die Wahl zweier verschiedener Klangcharakteristika: Der „Discrete Modus“ sorgt für einen eher straff-brillanten Transistorverstärker-Sound, der „Class A Modus“ bietet einen etwas weicheren, röhrenartigen Sound.

Anschlüsse satt: Der PX1 lässt analog und digital keine Verbindungswünsche offen. Zu den vielfältigen Signal-Schnittstellen gesellen sich noch zwei Trigger-Outs, über sie lassen sich die BX2-Mono-Endstufen ansteuern, um alle Geräte mit einem Knopfdruck an- und ausschalten zu können.

Mono-Endstufen Advance Paris Smart Line BX2

Da das Signal schon im Vorverstärker PX1 für den linken und den rechten Kanal separat behandelt worden ist, erweist sich die Fortsetzung der Amplifizierung mit zwei Mono-Endstufen als durchaus konsequent. Diesen Doppel-Job übernimmt ein Paar Advance Paris Smart Line BX2. Diese Amps sind eine echte Attraktion: Neben dem ansprechenden Design der Smart Line bieten sie eine riesige Leistungsanzeige – ein echtes, analoges VU-Meter mit mechanisch zappelndem Zeiger, der uns Auskunft über den aktuellen Leistungsstand des Monoblocks gibt. Die Anzeige ist in drei Abstufungen beleuchtbar, so wird dieses attraktive Display schön in Szene gesetzt. Jede einzelne Endstufe liefert satte 215 Watt an acht Ohm. Bei der Entwicklung der BX2 stand übrigens der Monoblock X-A1200 Pate, das ist der Referenz-Leistungsverstärker Advance Acoustic. Deshalb bietet nun auch der BX2 das für die Franzosen so typische Schaltungs-Schmankerl: Bei niedrigen Lautstärken und somit geringem Leistungsumsatz arbeitet der Monoblock wie ein reiner Class-A-Verstärker. Bei dieser Verstärkerschaltung erzielt man den saubersten Klang. Allerdings erreicht man so auch nur eine geringe Signalverstärkung, viel Energie wird hingegen in Wärme umgesetzt.

Die Mono-Endstufen Advance Paris Smart Line BX2 sind mit ihren analogen VU-Metern echte Hingucker.

Deshalb funktioniert die BX2 bei höheren Lautstärken als Class AB-Verstärker. Das ist die verbreitetste HiFi-Verstärkerart, weil sie die Sauberkeit der Class-A-Schaltung mit der großen Verstärkungsfähigkeit der Class-B-Schaltung kombiniert. Sie erzielt ein sehr gutes Verhältnis von verzerrungsarmer Verstärkung und Energie-Effizienz. Advance Paris nennt diese Lösung „High Bias“. Um sie zu aktivieren, stellt man auf der Rückseite einen Schalter um. Eine LED auf der Front signalisiert nun, dass diese Funktion aktiviert ist. Eine zweite LED zeigt an, dass eine Schutzschaltung den Amp vor Überlastung schützt. Zwei weitere LED auf der Vorderseite indizieren schließlich, ob der Monoblock symmetrisch per XLR beliefert wird oder unsymmetrische via Cinch. Um die Eingangsempfindlichkeit der Endstufe anpassen zu können, bietet ein Gain-Regler die Einstellungen -12, -6, -3 und 0 Dezibel („Normal“) an. Wo wir gerade die Rückseite des Advance Paris Smart Line BX2 betrachten: Hier finden wir noch vier qualitativ sehr ordentliche Anschluss-Klemmen. Sie erlauben neben der Standardverkabelung auch das Bi-Wiring mit getrennten Kabeln. Die nachfolgenden Lautsprecherboxen müssen dafür natürlich ebenfalls mit entsprechenden Klemmen eine getrennte Ansteuerung von Höhen und Tiefen zulassen.

Die Endstufe BX2 verfügt über einen symmetrisch XLR-Eingang und einen unsymmetrisch Cinch-Input. Per Wahlschalter stellt man die passende Eingangsempfindlichkeit ein.

Aufbau und Anschluss

Beim Aufbau punkten die Smart Liner auf Anhieb – und das gleich mehrfach. Wo andere Mehr-Komponenten-Lösungen sich prominent im Raum breit machen, sind die kompakten Franzosen auch im Verbund eine wohnzimmerfreundliche Lösung – selbst wenn man sie, wie wir, als Tetra-Pack mit dem Streamer/Multimedia-Player Smart Line UX1 betreibt. Überdies sorgt die Leichtigkeit der Geräte dafür, dass der Aufbau eine entspannte Angelegenheit ist. Die Endstufen sind mit gut acht Kilogramm keine Regaldurchbieger, das macht sie in punkto Aufstellung sehr flexibel. Die Monoblöcke sollten allerdings etwas Freiraum zu allen Seiten haben, damit die warme Luft durch die Lüftungsschlitze des Gehäuses ungehindert austreten kann. Das Verkabeln geht ebenfalls leicht, weil die Anschlüsse bei den Geräten logisch angeordnet und gut zu erreichen sind. Im Zweifel dreht man die Komponenten halt mal um, das geht eben auch bei den Endstufen problemlos. Beim Einschalten gibt es eine kleine Eigenart: Die Kippschalter der Endstufen legt man nach links um, die Schalter vom Steamer/Multiplayer und von der Vorstufe hingegen nach rechts. Das macht man allerdings nur einmal, weil alle vier Geräte vorne links einen Taster für An/Standby besitzen.

Glänzender Befehlsgeber: Zum PX1 wird eine schicke Fernbedienung mitgeliefert – je nach Modellfarbe in Schwarz oder Weiß.

Die Kraftwerk-Kombi im Klangtest

Wo wir den Streamer/Multimedia-Player Smart Line UX1 gerade dahaben, nutzen wir ihn auch als Zuspieler und beginnen mit einer klanglich hochqualitativen Aufnahmen aus dem Hause Stockfisch. Dieses Label ist für seine audiophile Produktionen bekannt, insbesondere in der Sparte Singer-Songwriter. Hierzu gehört auch Allan Taylor. Der britische Sänger und Gitarrist erzählt uns auf seinem Album „Hotels & Dreamers“ mit dem Song „Beat Hotel“ eine geheimnisvolle, unheimliche Story über das legendäre Pariser Etablissement, das in den 1960ern zum Treffpunkt der Beat Generation wurde. Taylors rau-raunende, dunkel timbrierte Stimme ist absolut fesselnd, der sparsam dosierte Hall sorgt dafür, dass Taylor realistisch klingt und als reale Person direkt vor uns zu sitzen scheint. Seine Band setzt Taylor dazu optimal in Szene: Die Westerngitarre verströmt den metallischen Glanz der Saiten und das vibrierende Holz des Korpus, sie trägt zusammen mit dem unendlich voluminösen, mordstiefen Bass Taylors eindringleiche Erzählung. Dazu gesellt sich eine tolle Perkussion-Arbeit: Mit einzelnen, aber sehr effektiven Trommelschlägen, dem Rauschen eines Rainsticks und reichlich Beckeneinsatz hält der Schlagwerker beständig die Spannung aufrecht, das Ohr bekommt viel Futter, ständig neuen Input – und diesen Detailreichtum kann die PX1/BX2-Kombination sehr schön abbilden. Die Band klingt mit der Smart Line-Verstärkerkombi richtig knackig-perkussiv, detailreich, auch der Bass hat richtig Kraft. Hier können die beiden BX2 ihre Wattstärke ausspielen. Sie bewältigen die Wiedergabe mit einer Souveränität und Ruhe, die wir den kleinen Quadern nicht zugetraut hätten. Chapeau! Klare Höhen und voluminöse Bässe liefert die Anlage auch bei kleineren Lautstärken, da ist der Einsatz der Loudness-Schaltung eigentlich nur nötig, wenn man einen durch Teppiche, Vorhänge und Polstermöbel sehr stark bedämpften Raum hat oder die Lautsprecherboxen wenig Bass bieten. Subtiler ist da schon die klangliche Veränderung durch die Kapazitätsanpassung im Phono-Modul. Hier lohnt sich das ausprobieren, auch wenn man den Plattenspieler mit preiswerten Strippen an den PX1 anschließt. Richtig lohnend wird der Einsatz, wenn man hochwertige Signalkabel einsetzt, die die Auflösung und den Detailreichtum des empfindlichen Musiksignals nicht begrenzen. Das ist sicher ein Thema für Fortgeschrittene und für feine Ohren, aber: Der PX1 macht die Beschäftigung mit dieser Tuning-Materie möglich. Dieses Feature bieten selbst viele hochpreisige Phono-Vorstufen nicht!

Mit dem Streamer/Multimedia-Player UX1 (vorne) bekommt die Kraftwerks-Kombination PX1/BX2 (hinten) einen passenden Zuspieler, der sogar noch über ein CD-Laufwerk verfügt.

Für feine Ohren besitzt der Advance Paris Smart Line PX1 zudem die Möglichkeit, HiRes-Files zu verarbeiten und abzuspielen. Wir gönnen ihm und uns deshalb nun ein wunderschönes HiRes-File: Den Kopfsatz aus Wolfgang Amadeus Mozarts viertem Violinkonzert in D-Dur mit Marianne Thorsen und den Trondheim Soloists in der Qualität PCM 96 Kilohertz/24 Bit. Die norwegische Geigerin steht mit ihrer Violine physisch präsent-prachtvoll im Vordergrund: Wir erleben jede Nuance ihres mal kraftvollen, mal zerbrechlich-zarten Tons. Gerade diese leisen Passagen sind ein Genuss, weil wir jede Nuance wahrnehmen können, obwohl das Geigenspiel musikalisch in das Orchester eingebettet ist. Beim Klangkörper wiederum können wir problemlos seine Ausdehnung wahrnehmen. Das Orchester hat eine schöne Tiefe, die Smart Line-Kombi bildet die Anordnung der einzelnen Instrumentengruppen und die Hallverhältnisse des Konzertraums sehr gut ab. Dazu zeichnet die PX1/BX2-Verstärkertrias auch die große Veränderungen nach, die für klassischen Musik so prägend sind: die abrupten Wechsel und Umschwünge von laut und leise, von forte nach piano, von dolce bis furioso – und damit auch die lebhafte Dynamik, die diesen Konzertsatz auszeichnet. So wird auch klassische Musik mit der Smart Line-Anlage zum klangstarken Erlebnis! Diese audiophile Qualität der Smart Line genießen wir sowohl über die S/PDIF-Schnittstellen als auch über die USB-Eingänge: Pat Methenys einschmeichelnde Fusion-Nummer „Adagia“ vom Album „Kin“ füllt in ausgezeichneter, kristallklarer 96 Kilohertz/24 Bit-Qualität unseren Hörraum, Methenys warmer Gitarrenton ist toll eingefangen und wird von der Anlage perfekt wiedergegeben, doch zu den wahren Stars werden mit der Smart Line-Kombi zwei seiner Mitmusiker: Zum einen der Saxophonist Chris Potter, der mit seinem Tenorsax bis hin zum kleinsten Anblasgeräusch zu hören ist, und zum anderen der Drummer Antonio Sánchez, dessen zartes Beckenspiel mit jeder Anschlagsnuance ein Genuss ist – und das, obwohl er im Ensemble ganz hinten sitzt. Mit der Smart Line-Kombi erfahren wir es auch hier: HiRes lohnt sich!

Wohnzimmerfreundlich: Die gesamte Kette, hier mit dem Streamer/Multimedia-Player UX1, passt prima in ein modernes Ambiente.

Fazit

Der Vorverstärker Advance Paris Smart Line PX1 bildet zusammen mit den beiden Endstufen BX2 eine klasse Kraftwerks-Kombination, die schick, kompakt und klangvoll ist. Für die Power sorgen die Monoblöcke mit je 215 Watt Leistung, mit geradezu verblüffender Vielseitigkeit glänzt hingegen die Vorstufe: Der PX1 offeriert acht analoge Line-Inputs, sechs digitale Eingänge sowie regelbare Anschlüsse für einen Plattenspieler und zwei Kopfhörer. Die symmetrische Signalführung rundet den audiophilen Anspruch dieser Anlage ab. Ihn erfüllt sie auch mit der Fähigkeit, HiRes-Files bis 192 Kilohertz/24 Bit verarbeiten zu können. Wer diese Trias nun noch um den passenden Zuspieler UX1 erweitert, ist stolzer Hörer einer kompletten, stimmigen und stylischen Streaming/Multimedia-Anlage.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1+
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: ausgezeichnet

97 %

94 %

97 %

Oberklasse_Testsiegel_1+

Technische Daten

Modell:Advance Paris
Smart Line PX1
Produktkategorie:Vorverstärker
Preis:990,00 Euro
Garantie:3 Jahre
Ausführungen:Weiß, Schwarz
Vertrieb:quadral GmbH & Co. KG, Hannover
Tel.: 0511 / 7 90 40
www.advance-acoustic.com/de
Abmessungen (HxBxT):130 x 230 x 313 mm
Gewicht:5,25 kg
Eingänge/Schnittstellen (digital):3 x S/PDIF optisch (TOSLink)
1 x S/PDIF elektrisch (koaxial, Cinch)
1 x USB Typ A
1 x USB Typ B
1 x Bluetooth-Vorbereitung
Eingänge (analog):1 x Phono MM (Cinch)
1 x Line (XLR)
7 x Line (Cinch
Ausgänge: (digital)1 x S/PDIF optisch (TOSLink)
1 x S/PDIF elektrisch (koaxial, Cinch)
Ausgänge: (analog)2 x Kopfhörer (3,5mm-Klinke)
1 x Rec Out (Cinch)
1 x Pre Out (XLR)
1 x Pre Out (Cinch)
1 x Pre Out High Pass (Cinch)
1 x Sub Out (Cinch)
2 x Trigger
1 x IR
Formate:PCM, WAV, FLAC, WMA MP3, AAC+, RealAudio u.a.
Maximale Samplingraten/
Auflösungen
PCM 192 kHz / 24 Bit
Lieferumfang:- Advance Paris Smartline PX1
- Fernbedienung
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung (Quick Start; Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch)
Besonderheiten:- Phono-Eingang für MM- und MC-Systeme, Vorverstärkung und Kapazität einstellbar
zwei Kopfhörereingänge
- 2 Kopfhörer-Ausgänge, Gain und Impedanz einstellbar
- XLR-Ein- und Ausgang
Modell:Advance Paris
Smart Line BX2
Produktkategorie:Mono-Endstufe
Preis:990,00 Euro
Garantie:3 Jahre
Ausführungen:Weiß, Schwarz
Vertrieb:quadral GmbH & Co. KG, Hannover
Tel.: 0511 / 7 90 40
www.advance-acoustic.com/de
Abmessungen (HxBxT):160 x 230 x 303 mm
Gewicht:8,14 kg
Leistung1 x 215 Watt (8 Ohm)
Eingänge (analog):1 x symmetrisch (XLR)
1 x unsymmetrisch (Cinch)
1 x Trigger
Ausgänge: (analog)1 x Lautsprecher (Bi-Wiring)
1 x Trigger
Lieferumfang:- Advance Paris Smartline BX2
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung (Quick Start; Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch)
- Bedienungsanleitung (Quick Start; Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch)
Besonderheiten:- BIAS-Schalter für Class-A-Betrieb bei geringer Leistung
- 4 Polklemmen für Bi-Wiring
- Schalter für Gain-Anpassung (-12, -6, -3 oder 0 dB)

Der Beitrag Advance Paris Smart Line PX1 und BX2 – Vor-/Endstufen-Kombi für eine stylisch-audiophile Klangkette erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Creek Evolution 50A und Evolution 50CD – audiophile Zukunftsperspektive

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Der Name ist Programm: Mit seiner Evolution 50-Serie bietet Creek Audio eine zunächst klassisch anmutende HiFi-Kombi, die mit den Ansprüchen ihres Besitzers wächst. Ein Upgrade macht den Klassiker hochmodern und HiRes-fähig. Ein anderes wandelt den Amp in einen Receiver. Und über eine weitere Platine wird das Duo dann auch für die kabellose Zuspielung interessant. Klanglich ist hier aber auch so Einiges zu erwarten.

Zeitlos schön gestaltet: Creek Audio Evolution 50CD (oben) und Evolution 50A (unten).

Bei mir war es eine Komplettanlage, die meine HiFi-Leidenschaft in Jugendtagen begründete. Plattenspieler, Tuner, Equalizer, Doppel-Tape-Deck, Verstärker, CD-Laufwerk – alles in einem stabilen Kunststoffgehäuse und mit zwei nicht wirklich schönen Pressspan-Boxen in einem Karton geliefert. Budget für ein besseres Baustein-System war damals nicht vorhanden, weshalb ich mich zunächst mit einer mäßigem Soundperformance zufrieden geben musste. Der Klang war maximal ok, die Auswahl an Quellen dagegen grandios. Egal, ob Schallplatte, CD oder Mixtape, jedes Medium konnte sofort abgespielt werden. Auch der Empfang meiner Lieblingsradiosendung war mit nur einem Knopfdruck möglich – alles mit dieser einen Anlage. Wie viel besser ein Stereo-System klingen kann, wurde mir dann etwa vier Jahre später mit dem Kauf meiner ersten Baustein-Kombination klar. Der Sound war plötzlich um Welten besser, zufrieden war ich dennoch nicht. Aus finanziellen Gründen anfangs auf Verstärker, CD-Player und Lautsprecher reduziert, musste ich jetzt nämlich auf die liebgewonnene Quellvielfalt verzichten. Dem Trio folgten später Tuner, Tape-Deck. Danach füllten ein Plattenspieler nebst Phono-Vorverstärker das Rack, bevor Verstärker und Tuner gegen einen Receiver ausgetauscht wurden. Immer unter folgender Prämisse: Eine ersthafte Stereo-Anlage besteht immer mindestens aus fünf bis sechs Geräten. Ein HiFi-Werdegang, den wohl jeder Musikfreund nur zu gut kennt. Seit einigen Jahren ist nun aber die Abkehr von Audio-Schreinen und mannshohen HiFi-Türmen hin zum Minimalprinzip zu verzeichnen. Mittendrin: Die Evolution 50-Serie von Creek. Hätte es sie damals schon gegeben, hätte ich mir jede Menge Aufwand und Geld sparen können. Das erschwingliche HiFi-Setup aus Großbritannien wächst nämlich einfach mit den Anforderungen seines Besitzers und wird von der klassischen Audio-Anlage für eingefleischte Musikfans zur modernen, versatilen und nahezu vollumfänglich ausgestatteten HiRes-Kombi für höchste Klangansprüche.

Keine Mannshohen HiFi-Türme, keine nervige Kabelei: So aufgeräumt kann ein Audio-Setup heutzutage ausschauen.

Zeitlos gestylt

Evolution 50A und Evolution 50CD heißen die beiden Hauptakteure dieses Tests. Auch wenn es sich dabei um erfreulich erschwingliche HiFi-Bausteine aus dem Hause Creek handelt, haben die Briten hier weder an Technik, noch an Ausstattung gespart und setzen obendrein auf einen beeindruckenden Materialmix. Fest macht sich das unter anderem an den massiven Frontplatten, hochwertig gemachten und illuminierten Knöpfen, soliden Gehäusen und großen, dimmbaren OLED-Displays. Passgenaue Spaltmaße, saubere Abschlüsse, gebürstetes Aluminium, griffige Drehregler und satte Druckpunkte bezeugen indes die exzellente Verarbeitung unserer Test-Kombi. Was ebenfalls sofort auffällt: Das Design ist zeitlos und zurückhaltend. Statt auf überflüssige Schnörkel und andere Verspieltheiten, setzt Creek hier auf gerade Linien, flüssige Übergänge und eine weitestgehend symmetrische Anordnung. Mittig findet sich das große, sehr gut ablesbare OLED-Display. Rechts und links davon je vier hinterleuchtete Druckknöpfe, die im Amp zu beiden Aussenseiten von jeweils einem großen Drehregler flankiert werden. Wahlweise sind der Evolution 50A und der passende Serien-CD-Player Evolution 50CD in mattschwarzer oder silberfarbener Ausführung verfügbar.

Die Verarbeitung ist erstklassig. Die Haptik begeistert ebenfalls. Knöpfe haben einen satten Druckpunkt, die griffigen Drehregler laufen leichtgängig.

Bestens vorbereitet

Die Modularität des meiner Test-Anlage beginnt in der Familie und könnte als optisches und technisches Rosinenpicken bezeichnet werden. Design, Material und Grundausstattung stammen nämlich von den großen Geschwistern Evolution 100A und 100CD. Sollten sich ihre individuellen Anforderungen im Laufe der Zeit ändern, lässt sich das Creek-Setup in vielerlei Hinsicht anpassen. Dazu später mehr …
Die ersten aussergewöhnlichen Details finden sich am Verstärker: In der Basisversion zeigt sich der Evolution 50A als exzellent verarbeiteter und kraftvoller Stereo-Kraftprotz für anspruchsvolle HiFi-Aufsteiger: 2 x 85 Watt Leistung (realisiert durch einen massiven Ringkern-Trafo), fünf analoge Cinch-Eingänge, XLR-Buchsen, massive Lautsprecher-Schraubklemmen, Ein- und Ausgänge für eine zentrale Steuerung, ein großes OLED-Display, Klangregelung, Kopfhörerausgang und eine Infrarot-Fernbedienung stehen bei diesem Gerät bereits ab Werk auf der Habenseite. Wer einen reinrassigen Stereo-Amp in der 1000-Euro-Klasse sucht, der auch in Sachen Verarbeitung, Materialgüte und Ausstattung auf allerhöchstem Niveau agiert, ist hier schonmal an der richtigen Adresse.

Der uns zum Test überlassene Evolution 50A wurde vor Auslieferung mit einer UKW-Tuner-Platine (AMBIT)

Wächst mit den Anforderungen

Kommen wir zur Individualisierung, die Kombi trägt den Seriennamen „Evolution“ ja nicht ohne Grund: Über verschiedene Module, die entweder direkt beim Erwerb vom Fachhändler des Vertrauens montiert oder alternativ auch Monate oder Jahre nach dem Kauf vom Händler oder Hersteller eingesetzt werden können, lässt sich der Evolution 50A jetzt noch punktuell aufrüsten. Das ist clever, so wird die Leistungsfähigkeit optimal genutzt und man zahlt nur das, was man auch tatsächlich benötigt. Upgraden lässt sich der schicke Amp dann gleich in mehrere Richtungen. Beginnen wir bei den klassischen Features: Wer einen besseren Stereo-Vollverstärker kauft, besitzt in der Regel auch einen Plattenspieler. Um das Optimum aus diesem herauszukitzeln, bietet Creek mit dem „Sequel MK3“ ein optional erhältliches Phono-Vorverstärker-Modul für gerade einmal 150 Euro. In diesem Zusammenhang: Ist das Sequel MK3 eingesetzt, wird der entsprechende Eingang automatisch als „Phono“ benannt. Bei Bedarf lassen sich die hiermit hinzugekommenen Buchsen aber auch als zusätzlicher Line-Eingang nutzen. Die Modularität setzt sich mit der „AMBIT“ genannten UKW-Platine dann in eine andere Richtung fort. Ist sie eingesetzt, wird der Verstärker zum Stereo-Receiver.
Mit der „RUBY“-Platine offeriert Creek dann eine beeindruckende Allzweck-Waffe. Entscheidet man sich für dieses Modul, kann man getrost auf die eben erwähnte „AMBIT“-Einheit verzichten, auch RUBY beinhaltet einen UKW-Empfänger. Für einen Preis von 498 Euro kommen hier aber noch ein Bluetooth-Chip, ein USB-Eingang und eine DAC-Platine dazu.

Ist der Verstärker um das SEQUEL MK3 erweitert, wird der entsprechende Eingang automatisch “Phono” benannt.

Kombination in der Kombination

Weiter geht`s im Evolution 50CD: Da Creek diesen als kombinierten D/A-Wandler und CD-Player tituliert, ist das zuletzt erwähnte Upgrade „RUBY“ im Evolution 50A nicht zwingend notwendig, sobald 50A und 50CD kombiniert werden. Der 50CD hat DAC und USB-Port nämlich bereits an Bord. Je zwei koaxialen und zwei optischen Digitaleingängen steht hier ein USB-Port zur Seite. Sie alle sind so ausgelegt, dass der Player bereits ab Werk in der Lage ist auch digitale Signale von Laptops, Festrechnern, Netzwerkplatten und anderen digitalen Quellen bis zu einer Datenrate von 192 Hertz zu verarbeiten. Hinzu kommen je ein koaxialer, optischer, symmetrischer XLR- und ein unsymmetrischer Cinch-Ausgang. Anschlussseitig bietet der Evolution 50CD also alles auf, was das anspruchsvolle HiFi-Herz begehrt.
Wer sich jetzt noch Bluetooth-Kompatibilität wünscht, der findet diese in „COMET“, einem Modul das bereits für 150 Euro zu haben ist. Einmal installiert, ist das britische Duo nun auch in der Lage digitale Kabellos-Signale von Smartphone, Tablet und Co. entgegen zu nehmen.

Der Evolution 50CD ist CD-Player und DA-Wandler in einem. Über die Digitalsektion (links) können sogar Musikfiles anderer Quellen (z.B. Mediaplayer) gewandelt werden.

Überblick: Was ist alles machbar?

Ein Blick auf Ausstattung und Upgradevarianten macht schnell klar: Diese Kombi ist einzigartig. Die modularen Variablen bergen jede Menge Aufrüstmöglichkeiten und heben das Creek-Setup aus der Masse der vielen HiFi-Kombinationen am Markt heraus. Wunschgemäß lässt sich so aus der (auf den ersten Blick) klassischen HiFi-Anlage ein maßgeschneidertes Audio-Setup mit modernsten Fähigkeiten machen, über das sowohl analoge, digitale und auch moderne Kabellos- und HiRes-Files wiedergegeben werden können. Diesbezüglich hier noch einmal alle Zusatzmodule im Überblick:

AMBIT: Tuner-Modul für Evolution 50A (uvP.: 150 Euro)
SEQUEL MK3: Phono-Platine für Evolution 50A (uvp.: 150 Euro)
RUBY: DAC-/Bluetooth-/UKW-Platine für Evolution 50A (uvp.: 498 Euro)
COMET: Bluetooth-Platine für Evolution 50CD (uvp.: 150 Euro)

“RUBY” ist eines der optional erhältlichen Module für den Evolution 50A. Mit ihm erweitert sich der Ausstattungsumfang um digitale Ein- und Ausgänge, UKW-Tuner und Bluetooth-Kompatibilität.

Agilität und Realität

In unserem Hörraum aufgebaut, fallen erneut die exzellente Verarbeitung und die umfangreiche Ausstattung meiner beiden Testgäste aus England auf, die für meinen Check um die Module AMBIT, SEQUEL und COMET aufgerüstet wurden. Doch egal, ob ohne oder mit Upgrade, die mir zum Test überlassene Kombi soll selbstverständlich dem Klangideal entsprechen, das man von HiFi-Produkten aus dem Hause Creek Audio erwartet. Auf meiner Erwartungsliste stehen deshalb: ein großes Auflösungsvermögen, hohe Musikalität, enorme Agilität, Kraft sowie eine spritzige Soundperformance ohne Spitzen, Härten oder Behäbigkeit.
Nach der gebührenden Warmspielzeit geht es dann endlich mit der Anne Wylie Band los. Zugleich wird dann schnell klar, dass das „Warmspielen“ hier durchaus wörtlich genommen werden kann. Die Creek-Kombination klingt zwar tonal balanciert, jetzt aber eher etwas freier und offener, ein Charakter, der sich schon vor besagter Einspielphase andeutete, jetzt aber erst so richtig rauskommt. Was beim Einlegen der CD ebenfalls sofort positiv auffällt: Der Evolution 50CD zieht die auserwählte Silberscheibe nahezu lautlos und sanft in sein seinen Slot. Kaum ist dann „Silver Apples Of The Moon“ ausgewählt, zeigt sich die Agilität des Creek-Duos, das innerhalb weniger Augenblicke meine volle Aufmerksamkeit einfordert. Die im Vordergrund agierende Gitarre bietet dabei vom ersten Einsatz an jede Menge Impulskraft und wird sogleich akustisch beeindruckend satt in den Hörraum entlassen. Stramme Saitenzupfer kommen voller Tatendrang, laufen dabei aber zu keiner Zeit Gefahr übertrieben oder gar störend aufzutreten. Im Gegenteil, sie sind die treibende Kraft, die den Song nach vorn bringt und das Tempo bestimmt, während die Bässe nach und nach die Hauptarbeit übernehmen, dabei aber sinngemäß im Hintergrund verortet bleiben. Wow, die Bühnendarstellung stimmt also auch. Vorn, leicht rechts platziert, die weibliche, unzerbrechliche und berührende Stimme der irischen Sangeskünstlerin, rechts daneben die Gitarre, mittig dahinter die Percussions. Was dabei ebenfalls auffällt: Die akustische Staffelung geht in die Tiefe und bietet so eine plastische Differenzierung der Band. Zugleich geht die Bühne aber nicht sehr weit über die Standorte der beiden Lautsprecher hinaus. Eine Art der räumlichen Abbildung die mir ausgesprochen gut gefällt, da die musikalische Darbietung so jederzeit zusammenhängend und realistisch bleibt.

Alles drin: Die hier vor uns stehende Kombi umfasst einen Verstärker, D/A-Wandler, CD-Laufwerk, Tuner, Phono-Modul, Bluetooth-Empfänger, und USB-Anschluß – in nur zwei Bausteinen.

Evolution mit Substanz

Ähnlich geht es dann in „Moonlight On The Spring River“ von Zhao Gong – zu finden auf der hervorragend aufgenommenen „Dali CD Vol.3“ – weiter. Auch hier zeigt sich die Creek-Kombi nicht die Spur aufdringlich, sondern eher feinfühlig und gewissenhaft auflösend. So gibt es inhaltlich wie klanglich jede Menge zu entdecken. Eine großartige musikalische Darbietung, die jede noch so kleine Einzelheit ans Ohr bringt und die Bühne auch vor den Lautsprechern stattfinden lässt. Das ist ein sehr entspanntes Hören! Dem Evolution 50A gelingt es auch hier, die kleinsten Nuancen des fast meditativ vorgetragenen Stückes abzubilden. Das wiederum zieht unweigerlich einen „Zurücklehn“-Effekt nach sich. Das ändert sich auch nicht, als es eine ganze Ecke lauter wird. Klangeinbußen unter höheren Lautstärken? Fehlanzeige! Pegelreserven hat der Creek-Amp reichlich – und souverän bleibt er auch, das beweist er hier. Selbst deutlich oberhalb der vielzitierten Zimmerlautstärke spielen Evolution 50A und Evolution 50CD locker auf allerhöchsten Niveau. Dabei kommen Bassläufe tief, sonor und mit sehr gutem Timing. Mit meinem Test-Duo geht es im Bassbereich aber generell ziemlich tief runter. Das wird im anschließend gewählten Gorillaz-Song „Last Living Souls“ nochmal unterstrichen. Mit vollem Volumen und substantieller Kraft wird das Stück der fiktiven Band ausgeliefert, wobei der Tiefgang hier tendenziell auf der vollmundigen, etwas weicheren Seite einzuordnen ist, denn auf der staubtrockenen. Der an Dynamik reiche Track drängt voller Temperament und Agilität und ohne jegliche Härten in den Raum. Für die zugleich entstehenden plastischen Eindrücke sorgen dabei die wohldosierten, teils abgrundtiefen Tieftoneffekte. Ebenso imponierend ist das beständige Bassfundament, das den Hörsaal mit unendlicher Ruhe füllt. Bei aller Leistungsfähigkeit im Tieftonbereich pflegen die beiden schlanken HiFi-Bausteine aber weiterhin das Klangideal in Richtung geschmeidiger, entspannter Wiedergabe. Eine Abstimmung, die eindeutig der Langzeithörtauglichkeit und dem „Zurücklehn-Faktor“ zu Gute kommt.
Um eventuelle Missverständnisse gleich auszuräumen: Die hier spielende Kombi ist alles andere als langweilig und bei Bedarf sehr wohl in der Lage voller Temperament unter die Haut zu gehen. Ist harter Punch gefordert, wird dieser auch umgehend geliefert, wie nur wenige Minuten später im Intro von „Dare“ bewiesen. Ein Song, der reichlich Energie und Durchzug zu bieten hat und mir helfen soll, meine Testprobanden mal so richtig zu fordern. Das tut er dann auch, worauf der Creek-Verstärker ansatzlos und ohne jegliche Anstrengung reagiert. Das nennt man wohl „volle Kontrolle“. Die Abbildung bleibt stabil, jederzeit. Zugleich geht trotz der enormen Kraft, die von Beginn an zu erleben ist, kein noch so kleines Detail verloren. Stimmen werden fein artikuliert, besitzen aber gleichzeitig auch Körper. Instrumente werden größenrichtig reproduziert, während selbst leise Melodiebögen zu erkennen sind und sich harmonisch in das Klangbild einfügen. Ein weiterer Punkt, der der offensichtlich sehr guten Abstimmung der Creeks zu verdanken ist und sie für höhere Klangaufgaben prädestiniert.

Das mittig platzierte OLED-Display ist auch aus zwei Metern Entfernung noch gut ablesbar und dimmbar.

Fazit

Bereits in der Basisversion beeindrucken Evolution 50A und Evolution 50CD aus dem Hause Creek Audio durch hervorragende Verarbeitung, stilvolles Design und eine stattliche Ausstattung. Klanglich legt das Setup sogar noch einen drauf, spielt locker eine Klasse über seinem Preis und imponiert durch Feingefühl, Temperament, Kraft und erstaunliche Leistungsreserven. Obendrauf kommt die clevere Modularität beider Komponenten. Statt teurer und nerviger Anlagen-Wechsel rüsten Sie Ihre Creek-Kombi einfach kostengünstig modular auf. So wächst das HiFi-System mit den Ansprüchen und wird zum musikalischen Lebensbegleiter, der auch nach Jahren up to date bleibt.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 1+
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

97 %

97 %

94 %

180629.Creek-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Creek Audio E
volution 50A / Evolution 50CD
Produktkategorie:- HiFi-Verstärker
- DAC/CD-Player
Preis:- Evolution 50A: 998 Euro
- Evolution 50CD: 1200 Euro

Optionale Module:
- Ruby: 498 Euro
- Ambit: 150 Euro
- Comet: 150 Euro
- Sequel MK3: 150 Euro
Garantie:24 Monate
Ausführungen:- Schwarz
- Silber
Vertrieb:inputaudio input audio, Gettorf
Tel.: 04346/600601
www.inputaudio.de
Abmessungen (HBT):- 50A: 60 x 430 x 280 mm
- 50CD: 60 x 430 x 280 mm
Gewicht:- 50A: 7,5 Kg
- 50CD: 5,5 Kg
Eingänge:50A:
5 x Cinch
1 x XLR
1 x RC Bus

50CD:
1 x USB
2 x koaxial Digital
2 x optisch Digital
1 x RC Bus
Ausgänge:50A:
2 x Lautsprecherklemmen
1 x RC Bus

50CD:
1 x Cinch
1 x XLR
1 x koaxial Digital
1 x optisch Digital
1 x RC Bus
Lieferumfang:50A:
- Netzkabel
- Fernbedienung
- Anleitung

50CD:
- Netzkabel
- Fernbedienung
- Anleitung
Besonderes:+ modulare Upgrades möglich
+ erstklassige Verarbeitung
+ massives Gehäusedesign
+ DAC extern nutzbar
+ zeitloses Design
+ zukunftssicher
+ HiRes-fähig
+ einfache Bedienung
+ exzellenter Klang
+ hohe Feunauflösung
+ enorme Leistungsreserven
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1+
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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HMS Perfect Match Bi-Wiring – Dreifach-Anpassung für die optimale Klang-Abstimmung

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Alles Komponenten sind klasse, trotzdem ist der Klang nicht top? Das kann an vermeintlichen Kleinigkeiten liegen: Gleich zu Beginn an der Stromversorgung, ganz am Ende dann am Boxenkabel. Manchmal klappt’s auf dem letzten Meter mit einem anderen Signalleiter, oft kann hier aber auch ein sogenanntes Zobelglied das komplexen Zusammenspiel von Verstärker, Boxenkabel und Lautsprecher besser optimieren. Klingt knifflig, geht aber leicht – wir haben es mit dem HMS Perfect Match Bi-Wiring ausprobiert.

Das HMS Perfect Match Bi-Wiring ist für Boxen mit vier Anschlussklemmen ausgelegt.

Wie kann das sein? Viele Hörer sind überrascht, was der Wechsel des Lautsprecherkabels an klanglichen Veränderungen bei der eigenen Anlage bewirkt. Der Klang kann offener, plastischer, bassstärker, detailreicher werden – oder es passiert genau das Gegenteil. Um Missverständnissen vorzubeugen: Ein Kabel kann niemals das Audiosignal verbessern, im besten Fall wird es das Signal aber nicht verschlechtern. Das Ergebnis hängt allerdings auch von dem „Mitspielern“ ab: Das Kabel ist halt kein unbeteiligter Signaltransporter, sondern Teil der Klangkette. Zusammen mit dem davorliegenden Verstärker und den dahinterstehenden Boxen bildet die Signalleitung eine elektrotechnische Schaltung, bei der die Bestandteile elektrisch aufeinander abgestimmt sein müssen, um akustisch optimal zu harmonieren. Dieses Thema treibt die Leverkusener High End-Manufaktur HMS um. Der renommierte Audio-Spezialist bietet ein breites Portfolio an Netzfiltern und Signalkabeln an, aber eben auch Komponenten die in eine bestehende Anlage integriert werden können und die gewünschte Abstimmung besorgen: sogenannte Zobelglieder. Äh… Zobelwas?

Die vier Kabel finden mit den geschlitzten Hülsen-Banana-Stecker perfekten Halt in den Buchsen der Box.

Pfiffiges Teamwork

Zobelglieder sorgen dafür, dass das Zusammenspiel von Verstärker, Boxenkabel und Lautsprecher funktioniert. Diese drei Komponenten bilden aus elektrotechnischer Sicht einen Schwingkreis, der sich bei hohen Frequenzen, also hohen Tönen, immer stärker aufschaukeln kann. Dies wäre schädlich für den Verstärker. Um das zu vermeiden, haben die meisten Verstärker eine Bedämpfung eingebaut. Diese Schutzschaltung wird nach dem Elektrotechniker Otto Julius Zobel, der sich mit der Anpassung von Signalen beschäftigt hat, „Zobelglied“ genannt. Bei dieser Schaltung wirken im Wesentlichen ein Kondensator und ein vorgeschalteter Widerstand, und damit kompensiert das Zobelglied die Effekte, die durch die spulenartige Wirkung von Kabel und Lautsprecher erzeugt werden. Das Zobelglied im Verstärker ist so ausgelegt, dass das Zusammenspiel mit verschiedenste Boxen- und Kabeltypen funktioniert. Dieses Teamwork klappt meist reibungslos, eine genaue Abstimmung ist so aber nicht möglich. Dadurch kommt es zu Deformationen des Musiksignals, als unerwünschte Additive kommen dann noch höherfrequente Schwingungen hinzu. All das führt zu einer Verschlechterungen des Klang. Wie lässt sich das verbessern? Da der heimische Verstärker und die eigenen Boxen in ihrem elektrotechnischen Verhalten nicht verändert werden können, verbleibt nur noch das Boxenkabel als Anpassungsmöglichkeit. Der Haupteinfluss des Lautsprecherkabels ist seine sogenannte Induktivität, dieses induktive Verhalten führt dazu, dass der Widerstand des Kabels mit steigender Frequenz größer wird. Die Induktivität eines Kabels kann allerdings sehr unterschiedlich ausfallen, sie hängt von den verwendeten Materialien und insbesondere vom Kabelaufbau ab. Deshalb gibt es hoch-, mittel und niederinduktive Lautsprecherkabel. Welche Induktivität nun am besten mit den eigenen Boxen und dem eigenen Verstärker harmoniert, kann man nun auf zwei Wegen herausfinden: Zum einen im Trial-and-Error-Verfahren mit verschiedenen Kabeln. Das bedeutet, dass man unter Umständen viel Geld und Zeit investiert, bis man die beste Lösung gefunden hat. Der zweite Weg ist komfortabler und cleverer: Man setzt in die bestehende Klangkette eine Komponente ein, die durch variable Einstellungen die Induktivität des bereits vorhandenen Kabels kompensieren kann. Damit sind wir beim HMS Perfect Match Bi-Wiring.

Alles klar: Welches Kabel wo angeschlossen wird, ist auf der Gehäuseoberseite angegeben.

Anpassung auf der Zielgeraden

Das Perfect Match von HMS ist im Prinzip ein veränderbares Zobelglied, das zwischen Boxenkabel und Lautsprecherklemmen eingefügt wird – also auf der Zielgeraden der gesamten Klangkette. HMS bietet seinen cleveren Klangverbesserer in zwei Ausführungen an: Zum einen für Lautsprecher mit zwei Klemmen, diese Perfect Match Single-Wiring-Version haben wir vor wenigen Wochen zu Gast in unserer Redaktion gehabt. Zum anderen gibt es die Perfect Match Bi-Wiring-Version für Lautsprecher mit vier Anschlussklemmen, diese Ausführung testen wir jetzt. Das HMS Perfect Match Bi-Wiring hat für den Anschluss an die Boxenklemmen vier abgehende Kabelenden, als Kabel kommt hier das hochwertige LSC 6 sq zum Zuge. HMS verwendet es auch solo als reines Ersatzkabel für die üblichen, aber meist klangbeeinträchtigenden Blechbrücken, mit denen Boxen üblicherweise ausgestattet sind. Auch beim HMS Perfect Match Bi-Wiring dienen die vier herausragenden Kabel als Brückenersatz. Die Enden der Kabel sind mit vergoldeten Banana-Hülsen versehen. Diese Hohlstifte besitzen an einer Seite eine durchgehende Aufgetrennung, dadurch können die Hülsen etwas zusammengedrückt werden. Das ergibt eine Art Feder-Effekt, deshalb stecken die Hülsen fest und sicher in den Anschlussbuchsen. Der Übergang vom Kabel zum Stecker ist jeweils mit einem Schrumpfschlauch überzogen, das verbessert die mechanische Belastbarkeit dieser neuralgischen Stelle. Je zwei Schrumpfschläuche sind dabei in Schwarz und Rot gehalten. Damit ist klar, wo sie eingesteckt werden sollen: Rot ist immer Plus, Schwarz immer Minus. Die Boxenklemmen weisen genau den gleichen Farbencode auf.

Zwischen den goldenen Buchsen sitzt, fast unscheinbar, der Umschalter für die Anpassung.

Nun muss man nur noch wissen, welche der Kabel für die Höhen und welche für den Bassbereich der Lautsprecher gedacht sind. Bei den Boxen steht an den Klemmenpaaren oft die Bezeichnung „Hi“, High“ oder „HF“ beziehungsweise „Lo“, „Low“ oder „LF“. Bei dem HMS Perfect Match Bi-Wiring ist auf dem Gehäuse an der Kabelaustritt-Stelle eine ebenfalls eindeutige Zuweisung zu finden: Die beiden äußeren Kabel sind dem „Tweeter“ zugeordnet, also den Höhen; die beiden inneren hingegen dem „Woofer“ also den Bässen. Um es ganz eindeutig zu machen, ist bei den Tweeter-Kabeln die Beschriftung Schwarz auf weißem Grund gehalten, beim Woofer hingegen Weiß auf schwarzem Grund. Zusätzlich sind die Kabel für den Tweeter ein wenig länger. Das hat auch einen ganz praktischen Sinn: Das HMS Perfect Match Bi-Wiring kann so geschmeidig nach unten hängen, das Mehr an Kabel kompensiert den Umstand, dass die Tweeter-Klemmen immer oberhalb der Woofer-Klemmen liegen. Der eigentlich interessante Teil des HMS Perfect Match Bi-Wiring befindet sich aber auf der andern Seite seines Korpus: Zwischen den beiden vergoldeten Buchsen, in die die Stecker des Lautsprecherkabels eingeführt werden, ragt ein Kippschalter aus dem Gehäuse. Mit ihm passt man das Zobelglied an das Lautsprecherkabel an. Das HMS Perfect Match Bi-Wiring bietet für hoch-, mittel- und niederinduktive Boxenkabel die drei Einstellungen „High“, „Medium“ und „Low“ an. Die Einstellung verändert man einfach durch Umlegen des Kippschalters. Das ist komfortabler gelöst als bei der Singe-Wiring-Version des Perfect Match, dort nimmt man die Einstellung durch das Umstecken eines Jumpers vor. Welche Kabel sind nun hoch-, mittel- oder niederinduktiv? Das verrät laut HMS die Zahl seiner isoliert geführten Signalleiter. Kabel mit nur zwei voneinander isolierten Signalleitern gelten als hochinduktiv, Kabel mit vier bis acht Leitern als mittelinduktiv, Kabel mit zwölf oder mehr Leitern als niederinduktiv. Weil nun nicht jeder den Aufbau seines Kabels kennt oder ihn per Durchschneiden der Signalstrippe in Erfahrung bringen möchte, findet man den Kabelcharakter und die notwendige Kompensation auch anders heraus: durch Ausprobieren – und genau das machen wir jetzt.

Die Anpassung an die Kabel-Induktivität ist in den Stufen „Low“, „Medium“ und „High“ möglich.

Das HMS Perfect Match Bi-Wiring im Praxis-Test

Wir wählen für den Test den Track „How It Feels“, eine leicht melancholische Midtempo-Nummer von Sophie Zelmani. Die schwedische Sängerin besitzt eine schlanke, mädchenhafte Stimme. Ihr lakonischer, teils gehauchter Gesang wird von einer Begleitcombo getragen, die aus akustischer sowie elektrischer Gitarre, Keyboard, Bass und Schlagzeug besteht. Wir hören die Nummer erst ohne das HMS Perfect Match Bi-Wiring, anschließend mit dem Zobelglied in der Einstellung „Medium“. Was verändert sich? Die einleitenden Zweiklänge der akustischen Gitarre, die mit aufgelegtem Handballen der Schlaghand gespielt sind und dadurch gedämpft-perkussiv klingen, zeigen sich mit dem mit dem Perfect Match akzentuierter, der Bass ist deutlich entschlackt, das Schlagzeug klingt knackiger, die solierende E-Gitarre und das Keyboard hingegen etwas mittenärmer. Der Gesang wirkt zudem nun ein wenig blutleer. Im Ganzen hat der Song allerdings ein bisschen an Definiertheit gewonnen. Nun wechseln wir von der Einstellung „Medium“ zur Einstellung „High“. Die einleitende gedämpfte Gitarre ist deutlich präsenter, auch die Keyboard- und E-Gitarren-Einwürfe setzen sich nun besser durch. Der Bass hat mehr Druck, das Schlagzeug klingt deutlich brillanter. Der Gesang ist etwas präsenter, aber immer noch leicht anämisch. Jetzt zur letzten Wahlmöglichkeit „Low“. Aha! Die gedämpfte Gitarre hat nun richtig Punch, der Bass besitzt nun ein schönes Volumen und hat Kraft, die Ausdünnung ist komplett verschwunden. Die E-Gitarre und das Keyboard haben nun endlich jenen „Körper“, der ihnen vorher gefehlt hat. Am meisten gewinnt aber der Gesang: Die Stimme von Sophie Zelmani ist deutlich beseelter, lebendiger, auch detailreicher. Die gesamte Aufnahme erscheint nun frischer und klarer, das Klangbild hat an Tiefe gewonnen – und unser Gewinn besteht in einem Mehr an Hörspaß.

Durch die verschieden langen Kabel für die Tweeter- und Woofer-Buchsen der Box liegt das HMS Perfect Match Bi-Wiring geschmeidiger an, die Kabel stehen so unter geringerem mechanischer Belastung.

Fazit

Kleine Komponente, große Wirkung: Das HMS Perfect Match Bi-Wiring sorgt mit seinem dreistufig einstellbaren Zobelglied für eine effektive Kompensation des Kabels und damit für eine optimale Abstimmung mit dem vorgeschalteten Verstärker und den nachfolgenden Boxen. Auch bei neuen Lautsprechern sorgt das Perfect Match-Modul für eine gelungene Integration. Dieses Tuning geht völlig unkompliziert, weil das Zobelglied einfach zwischen Boxenkabel und Lautsprecher geschaltet wird und mit seinem Umschalter komfortabel bedienbar ist. Nach spätestens zweimaligem Umschalten ist die Anpassung erledigt – und der Klang merklich verbessert.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: Highlight
Preis-/Leistung: angemessen

95 %

99 %

99 %

180701.HMS Perfect Match Bi-Wire-Testsiegel

Technische Daten

Modell:HMS Perfect Match Bi-Wiring
Produktkategorie:3-fach einstellbares Zobelglied für Lautsprecher
Preis:320,00 Euro (Paarpreis)
Garantie:5 Jahre (bei Registrierung)
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:HMS Elektronik
+49 2171 734007
www.hmselektronik.de
Abmessungen (HBT):220 80 x 20 mm
Gewicht:182 g
Lieferumfang:+ MS Perfect Match Bi-Wiring (2 Stück)
+ Transportkoffer
+ Garantie-Urkunde
Besonderes:+ 3-fach anpassbar
+ sehr gute Verarbeitung
+ einfache Handhabung
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Preis-/Leistungangemessen

Der Beitrag HMS Perfect Match Bi-Wiring – Dreifach-Anpassung für die optimale Klang-Abstimmung erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.


Dali Callisto 6 C – Wegweisendes Sound-System für kabelloses HiRes-Streaming

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Geht es echt so leicht? Zwei Aktiv-Boxen, ein Sound Hub, und fertig ist laut Dali die anspruchsvolle Klangkette, die traditionelles und modernes HiFi ermöglicht und sich einfach-elegant in den Wohnraum integriert – ohne Kabel, aber mit Komfort und Qualität: Einrichtung per Knopfdruck, Steuerung per Smartphone, WiFi-Streaming in HiRes-Qualität bis hin zu allen Boxen im gesamten Haus. Klingt wie ein Traum, deshalb haben wir uns gezwickt und das Dali Callisto 6 C Sound-System in der Realität getestet – natürlich mit den Flaggschiff-Boxen der Serie.

Das Dali Callisto besteht aus einem kleinen Sound Hub und zwei aktiven Schallwandlern. Es kommt komplett ohne Boxenkabel aus.

Aufbruch bei Dali: Die Dänen, bislang bekannt für erstklassige traditionelle Lautsprecher, gehen den Schritt Richtung Moderne und präsentieren mit Dali Callisto ihr erstes komplett-kompaktes Sound-System. Damit liegt Dali im Trend: Der klobige HiFi-Turm wird von cleveren Anlagen abgelöst, die vom Smartphone bedient werden, Musik nach Wunsch vom Online-Dienst, von der Festplatte oder jeder beliebigen Quelle abspielen – in einem Raum, mitunter aber im ganzen Haus, kabelgebunden per LAN und immer öfter drahtlos via WiFi. Dali geht mit Callisto allerdings deutlich weiter: Das kabellose Streaming zu den Boxen geschieht mit 96 Kilohertz/24 Bit, also in hochauflösender Qualität. Dazu kann man die gesamte Anlage durch einschiebbare Module einfach erweitern. Einfach – das ist der Leitgedanke des gesamten Callisto-Konzepts. Die Anlage soll in jeder Hinsicht selbstverständlich sein. Das gilt einerseits für ihre Integration ins Wohnumfeld, wo sich das Callisto Sound-System so geschmeidig wie möglich einfügen darf. Da ist die Kabelfreiheit ein wichtiges Plus, auch die bereits in die Boxen eingebauten Verstärker, aber ebenso die Tatsache, dass der Sound Hub, also die zentrale Steuerkomponente des Systems, ganz außerhalb des Sichtfeldes platziert werden kann. Wer will, sieht vom ganzen System also gerade mal die Lautsprecher. Die Selbstverständlichkeit des Callisto zielt aber auch auf die Bedienfreundlichkeit der Anlage. Das zeigt sich direkt bei der Einrichtung: Wo andere Systeme ein mitunter komplexes Paarungsritual erfordern, bis sich die Komponenten gefunden haben und zusammenspielen, geht das bei Dali Callisto mit einfachem Knopfdruck. Schauen wir uns die Protagonisten dieser Anlage nun mal näher an!

Der Sound Hub ist die schicke Schaltzentrale des Dali Callisto-Systems.

Herzstück und Zentrale: Der DALI Sound Hub

Fangen wir mit dem Herzstück des Dali Callisto an, dem Dali Sound Hub. Die logistische Zentrale des Systems ist optisch schick gemacht. Der rund 8 mal 30 mal 21 Zentimeter messende Korpus besteht aus mattschwarzem Kunststoff. In schönem Kontrast dazu steht die Decke aus hochglänzendem Acrylglas, die zusätzlich durch eine Ziernut abgesetzt ist. Das sorgt zum einen für eine hochwertige Anmutung. Zum anderen beherbergt diese Decke ein perfekt integriertes OLED-Display, das beim Pairing der Systemkomponenten einen stilisierten Hörraum mitsamt dem eingestellten Standort der Boxen anzeigt. Das ist toll gemacht! Wir kehren nochmal zurück zum Gehäuse, denn das ist bestens in Form: Die vertikalen Kanten sind schön gerundet, und die leichte Verjüngung hin zu den Wangen lässt den Sound Hub nochmals schlanker und optisch leichter erscheinen. Zudem hat der Sound Hub eine angenehm reduzierte Front. Der Sound Hub kommt hier nämlich mit gerade mal vier Bedienelementen und einem Display aus. Mit drei kleinen Tastern betätigt man für die Funktionen An/Aus, Stummschaltung und Quellenwahl, mit dem darunter positionierten Drehgeber verändert man die Lautstärke. Dieses Stellrad ist aus Metall, es besitzt eine wunderbar definierte Gängigkeit. Solche Features erhöhen die Wertigkeit. Das Stellrad ist in Wahrheit aber ein Stellring, er umfasst das zentrale, glänzend schwarze Display. Dies setzt den optischen Akzent der Gehäusedecke fort und hat zudem den ganz praktischen Nutzen, dass die Anzeige sehr gut ablesbar ist. In diesem schwarzen Auge wird uns die aktuelle Lautstärke angezeigt, aber ebenso mit sieben Piktogrammen die ausgewählte Quelle und die gegebenenfalls integrierten Zusatzmodule. Damit sind wir schon bei den Anschlüssen, Ports und Slots der Rückseite.

Toll gelöst: In die Oberfläche ist ein OLED-Display eingelassen, mit ihm ist die Einbindung der Boxen ein Kinderspiel.

Anschlüsse für alle Fälle

Der Blick auf das Heck bestätigt es: Das Dali Callisto ermöglicht traditionelles und modernes HiFi. Für alle, die noch analog unterwegs sind, bietet der Sound Hub einen Line-Input in Cinch-Ausführung und einen AUX IN in Gestalt einer Miniklinken-Buchse. Hier kann zum Beispiel das Smartphone angeschlossen werden. Für das Handy oder einen anderen Zuspieler gibt es dann auch gleich eine USB-A-Buchse zum Aufladen. Ausgangsseitig bietet der Hub eine Cinch-Buchse für einen Subwoofer und einen lautstärkegeregelten Pre Out. So kann man den Dali Sound Hub auch mit einer Endstufe und Passivboxen betreiben. Digital wartet der Dali Sound Hub mit einem elektrischen koaxialen Cinch-Input und zwei optischen Toslink-Schnittstellen auf. Hier werden Signale bis 192 Kilohertz/24 Bit angenommen, für die interne Weiterverarbeitung werden die Signale allerdings nach 96 Kilohertz/24 Bit gewandelt. Alle Eingänge bis auf den AUX IN haben eine Autosensing-Funktion, das heißt: Wenn ein angeschlossenes Gerät seinen Betrieb aufnimmt, schaltet der Hub automatisch auf diesen aktiven Eingang. Das ist, um auf die Toslink-Schnittstelle zurückzukommen, insbesondere für den Einsatz mit einem TV-Flachbildschirm optimal: Der Sound Hub springt an, sobald der vom Fernseher ein Signal empfängt.

Der Sound Hub macht mit seinen analogen und digitale Ein- und Ausgängen traditionelles und modernes HiFi möglich.

Die Streaming-Abteilung

Eine aktuelle Anlage muss natürlich streamen können – und hier bietet das Dali Callisto einige Leckerbissen. Fangen wir mit den abgehenden Signalen an. Hier vollbringt der Dali Sound Hub ein exzellentes Werk: Er sendet das Musiksignal per Funk an die Boxen – und zwar in HD-Qualität, die Güte beträgt 96 Kilohertz/24 Bit. Der hochauflösende Funkverkehr gelingt über eine sogenannte I²S-Schnittstelle, sie wird manchmal auch I2S geschrieben. So oder so: Das Kürzel steht für „Inter-IC Sound“ und bezeichnet einen einst von Philips entwickelten Standard zur Übertragung von digitalen Audiodaten. Dank dieser Funk-Fähigkeit braucht der Hub keine freie Bahn zu den Boxen, man kann ihn also auch in einen Schrank oder ein Board verbannen. Das werden alle schätzen, die möglichst wenig technische Geräte sichtbar in der Wohnung haben wollen. Nach den Boxenkabeln verschwindet nun also auch noch der Sound Hub – samt der an ihn angeschlossenen Geräte, wenn’s nicht gerade der Fernseher ist. Die I2S Audioübertragung des Dali Sound Hub ist auf bis zu acht Kanälen möglich, hinzu kommt ein Signalkanal für die Lautstärke-Steuerbefehle. Damit ist der Sound Hub in punkto Streaming, Multiroom oder Mehrkanal-Erweiterungen bestens für die Zukunft gerüstet. Für das Streaming von der Quelle zum Soundsystem bietet der Dali Sound Hub in seiner Grundausstattung Bluetooth 4.2 in seiner besten Form: Neben dem einfachen Container-Format AAC werden auch die Standards AptX und sogar AptX HD unterstützt. Schon mit AptX ist die Klangqualität nahe dran an der CD, AptX HD ermöglicht nun auch ein komprimiertes Streaming von Musikfiles in HiRes-Qualität bis 48 Kilohertz/24 Bit. In punkto Streaming geht beim Sound Hub aber noch mehr – und damit sind wir beim cleveren Modulkonzept des Dali Callisto-Systems.

Auf der Rückseite des Hubs sind zwei Slots für Plug-In-Module vorgesehen. Hier steckt schon das „BluOS NPM-1“-Modul samt USB WiFi-Adapter für Streaming und Multiroom in HD-Qualität.

Ausbaufähig: Flexibel und zukunftssicher durch Plug-In-Module

Auf der Rückseite des Sound Hubs finden wir, durch Blenden abgedeckt, zwei Schächte: Es sind Ports für Einschübe. Mit diesen Plug-In-Modulen lässt sich der Hub und damit das gesamte Dali Callisto Sound-System flexibel und individuell ausbauen. So ist die Anlage auch zukunftssicher. Das erste Plug-In-Modul ist bereits verfügbar – und das hat es in sich: Mit dem „BluOS NPM-1“-Einschub wird das Dali Callisto zum audiophilen Streamer und zur Multiroom-Zentrale für die kabellose Beschallung in HD-Qualität. Das Modul bietet die Multi-Room-Plattform BluOS von Bluesound. Bluesound zählt im Bereich Streaming zu den führenden Anbietern, die Betriebssystem- und Musikverwaltungssoftware BluOS ist eine der reifsten Streaming-Lösungen. Sie funkt über den mitgelieferten USB WiFi-Adapter Musik mit bis zu 192 kHz/24 Bit – in jeden Raum des Heimnetzwerks und zu jedem Gerät, das BluOS unterstützt. Dies tun etwa sämtliche streamingfähigen Komponenten des Herstellers NAD. Ebenso ausgereift ist die kostenlose BluOS-App für iOS und Android, so klappt die komfortable Bedienung über Smartphone oder Tablet und das Management der verfügbaren Geräte. Mit BluOS stehen nun nahezu alle Streaming-Dienste von Spotify und Tidal über Deezer, Napster und WiMP bis Qobuz und Amazon Music zur Verfügung – sofern man für diese Dienste einen Account hat. Völlig frei zugänglich sind über TuneIn die Internet-Radiostationen der gesamten Welt. Um die eigene Musik zuspielen zu können, bietet das „BluOS NPM-1“-Modul einen zweiten USB-Port, an den sich eine externe Festplatte anklemmen lässt, außerdem eine LAN-Schnittstelle, mit der man das gesamte Dali Callisto Sound-System auch kabelgebunden ins heimische Netzwerk integrieren kann. Übrigens: Das Betriebssystem BluOs gilt als roon-Ready. Wer also einen Account bei Roon hat, wählt womöglich alternativ diese exzellente Musik-Management-Software zur Verwaltung und zum Abspielen von Files. Ein typischer Fall von Qual der Wahl. Zurück zum Plug-In-Modul-System des Sound Hubs: Was folgt nun als zweites Modul? Denkbar wäre ein Einschub für Mehrkanal-Audio einer HDMI-Quelle, also eines Blu-ray-Players oder eines Multimedia-Players. Hier ist alles denkbar – sofern die Technik auf Modul-Maße schrumpfbar ist.

Mit der BluOS-App geht die Einrichtung des Dali Callisto als Streaming- und Multiroom-System leicht (Bild 1). Nach wenigen Schritten stehen die gängigen Musikdienste und Internet-Radiostationen zur Verfügung (Bild 2) – und natürlich die die eigenen Musikfiles, die auf einem Speicher im eigenen Netzwerk oder auf einer angeschlossenen USB-Festplatte gespeichert sind (Bild 3).

Attraktiver Befehlsgeber

Zum Fernbedienen des Sound Hub liefert Dali eine kleine, aber sehr feine Fernbedienung. Sie ist perfekt auf das Design des Sound Hubs abgestimmt und hat durch die metallene Unterschale ein angenehmes Gewicht. Dazu sind die Druckpunkte der fünf Taster gut definiert. Sehr schön: Die Pfeile auf den Laut- und Leise-Tasten sind leicht erhaben. So findet man diese beiden wichtigsten Felder ohne hinzugucken. Dabei lohnt sich das Hinsehen: Die Fernbedienung besitzt nämlich ein eigenes Display, auf dem die Ausgewählte Quelle angezeigt wird. Die Fernbedienung funkt ihre Befehle via Bluetooth, sie braucht also keinen freien Sichtkontakt zum Sound Hub – auch dies ermöglicht es, den Hub nach Belieben platzieren oder verschwinden lassen zu können.

Stimmig im Design, wertig in der Ausführung: Die Fernbedienen ist sogar mit einem eigenen Display ausgestattet und benötigt Dank Bluetooth keine freie Bahn zum Hub.

Aktivbox Dali Callisto 6 C: mit Verstärker, ohne Kabel

Die Lautsprecher sind, wenn man möchte, somit der einzig sichtbare Part des gesamten Callisto Sound-Systems – und auch hier gibt es eine sehr dezente Lösung, nämlich den kompakten Regallautsprecher Dali Callisto 2 C, mit ihm heißt dann dann auch gleich das ganze Soundsystem Dali Callisto 2 C. Wir haben uns aber für die große Alternative entschieden, den Standlautsprecher Dali Callisto 6 C. Preisfrage: Wie heißt nun das gesamte Soundsystem? Selbst mit der 6 C-Klangsäule, die 100 mal 20 mal 35 Zentimeter misst, ist die Anlage alles andere als als raumbeherrschend. In der mattweiß folierten, sehr schön verarbeiteten Variante wirkt die Box sogar noch ein wenig zierlicher als in der Esche Schwarz-Ausführung. Dali setzt bei der Callisto-Box auf ein massives MDF-Gehäuse mit Kunststoff-Schallwand, diese Front sorgt mit ihrer leicht gerundeten Form für eine sehr geschmeidige Optik. Bei den Treibern hat Dali auf Bewährtes zurückgegriffen und der Callisto 6 C die firmentypischen Markenzeichen gegönnt: Als Tweeter wirkt ein Hybrid-Hochtonmodul, also eine Kombination aus Bändchen- und Kalottenlautsprecher. Beide Treiber arbeiten über einen großen Frequenzbereich parallel, das Bändchen sorgt dabei für die Frische der Wiedergabe und für die breite Abstrahlung – und wandelt schließlich zu den ganz hohen Tönen hin allein. Das sind stratosphärisch hohe 30 Kilohertz!

Der Hybrid-Hochtöner der Standbox Dali Callisto 6 c besteht aus einem Bändchen- und einem Kalotten-Schallwandler.

Die Mitten und Bässe werden ebenfalls von einem Duo behandelt: Hier kooperieren zwei 165-Millimeter-Mitteltieftöner, wie immer bei Dali besitzen sie eine rotbraune Konus-Membran aus einem Papier-Holzfaser-Mix. Dank der doppelten Membranfläche, aber auch Dank des Gehäusevolumens und der Bassreflexabstimmung – erkennbar an der beiden Luftkanal-Öffnungen auf der Rückseite – spielt die Dali Callisto 6 C runter bis 37 Hertz. Bei all dem profitiert die 6 C von dem Know-How der bisherigen Dali-Schallwandler. Der Clou und die große Neuigkeit sind aber die Aktiv-Ausstattung, die eingebaute Elektronik und die damit verbundenen Möglichkeiten. Die Standbox ist mit einem eigenen Verstärker-Modul ausgerüstet, dies erklärt auch das satte Gewicht von 22,4 Kilogramm. Das eingebaute Kraftwerk in Class D-Schaltung kann kurzfristig bis zu 250 Watt liefern. Durch diese integrierte Verstärkersektion, die zudem auf die Chassis abgestimmt ist, braucht man keinen weiteren Amp. Man benötigt zudem kein Signalkabel, weil der eingebaute Empfänger samt Signalprozessor die Daten vom Sound Hub zugefunkt bekommt und selbständig verarbeitet.

Die rotbraune Papiermembran der Mitteltieftöner ist nach dem Hybrid-Hochton-Modul das zweite Erkennungszeichen von Dali-Lautsprechern. In der Callisto 6 C arbeiten zwei dieser 165-Millimeter-Speaker als Duo.

Magisches Wischen für laut und leise

Jetzt kommt als Extra-Special der Wow-Effekt dieser Box: Zur Veränderung der Lautstärke streicht man einfach über die Decke – nach links wird es leiser, nach rechts lauter, durch Doppeltippen werden die Boxen stummgeschaltet. Sehr cool! In die Decke ist vorn ein optisch komplett unsichtbares berührungsempfindliches Bedienfeld eingelassen – so geht das Handling wie von Zauberhand! Das hat wesentlich mehr Magie als die ebenso mögliche Bedienung über den Ferngeber oder das Stellrad des Sound Hub. Das zusätzliche Highlight ist die zugehörige Illumination auf der Front: Eine LED-Lichterreihe leuchtet auf, sobald die Lautstärke geändert wird. Für jede zusätzliche der insgesamt 50 Lautstärke-Stufen strahlt eine LED mehr. Nach kurzer Zeit erlischt der Strahl – bis auf jene LED, die den aktuellen Lautstärkewert symbolisiert. Mit dem Wischen und der Lightshow ist die Dali Callisto 6 C ein absoluter Hingucker und Verblüffer. Deshalb enden die mitgelieferten Blenden selbstverständlich oberhalb dieses LED-Paneels. Die Abdeckungen kommen passend zur Boxenfarbe – wie übrigens auch die Netzkabel. Da hat Dali mitgedacht, sehr gut. Weil die Dali Callisto 6 C eine Aktiv-Box ist, lässt sich sogar eine Audioquelle direkt an die Box anschließen. Damit das reibungslos funktioniert, besitzt die 6 C eine hybride Frequenzweiche. Sie arbeitet bei digitaler Datenversorgung vollaktiv mit einem 24 Bit-Soundprozessor, bei analoger Ansteuerung über die „ADC In“-Cinchbuchse hingegen passiv. In diesem Fall muss die Quelle aber eigenständig in ihrer Lautstärke regelbar sein. So lässt sich die Box auch mit einem konventionellen Verstärker über dessen Pre-Out betreiben. Wir testen die Boxen aber natürlich mit dem zugehörigen Sound Hub – und schließen die Anlage jetzt endlich an.

Haptisches Highlight: Über das unsichtbar eingelassenen Touchfeld verändert man die Lautstärke mit einem Wisch.

Optisches Highlight: Die LED-Kette zeigt mit ihren Lichtpunkten die Lautstärkeeinstellung und -veränderung an.

It’s so easy: Aufbau und Einrichtung

Wenn doch alles so einfach ginge! Die Einrichtung des Dali Callisto ist wirklich ein Kinderspiel. Weil wir keine Kabel vom Hub zu den Lautsprechern ziehen müssen, sind wir bei der Aufstellung völlig frei, nur eine Steckdose muss für jede Box verfügbar sein. Wir stellen die Schaklwandler trotzdem ganz konventionell auf, so dass sie mit unserem Hörplatz ein gleichschenkliges Dreieck bilden. Dali rät zu einem Wand-Abstand von zwanzig Zentimetern und zu einer parallelen Ausrichtung der Boxen ohne Einwinklung – gut, machen wir. Nun schalten wir den Hub und die Aktivboxen ein. Für das Verbinden dieser drei Komponenten, das sogenannte Pairing, drücken wir einmal den „Link & Connect“-Taster des Hubs und gehen danach zum rechten Lautsprecher. Hier finden wir ebenfalls einen „Link & Connect“-Taster. Wir drücken ihn, schon quittiert er seine Berufung mit einer kurzen Tonfolge, zugleich sehen wir im darunter liegenden Anzeigefeld der Box die gleiche Hörraum-Abbildung, die auch das Decken-Display des Sound Hub anzeigt. Das ist super gelöst! Die Displays zeigt uns den möglichen Lautsprecher-Standort an. Mit jedem Druck auf den Taster wird diese Lokalisierung um eine Position verändert, bis der richtige, also der reale Standort eingestellt ist. Dann gehen wir zur linken Box und verfahren auf die gleiche Weise. So kann man im Handumdrehen selbst ein ganzes Surround-Boxensemble einrichten. Man ahnt hier schon, was die Zukunft hier bringen wird. Ein abschließender Druck auf den Taster des Hub – fertig. Weil wir den Sound Hub gerne mit dem BluOS-Streaming-Modul testen wollen, haben wir vorab schon den Einschub eingesetzt. Dafür schraubt man die Blende für den Port 1 ab, wofür ein Torx-Schraubendreher nötig ist, und schiebt das Modul ein. Auch das ist in wenigen Sekunden erledigt, wenn man das passende Werkzeug hat.

Einfaches Einrichten: Das Pairing und die Festlegung des Boxen-Standortes geht mit einfachem Knopfdruck auf den „Link & Connect“-Taster am Hub und an den Boxen.

Sehr komfortabel: Auf der Rückseite der Boxen findet sich für ein leichtes Pairing das gleiche Display wie auf der Oberseite des Hub.

Das Dali Callisto in der Praxis

Bevor es losgeht, geben wir den Boxen erst mal eine ordentliche Einspielzeit. Dali veranschlagt rund 100 Stunden, bis die Boxen ihr Optimum erreicht haben. Das lässt einem mehr als ausreichend Zeit, die BluOS-App auf das Smartphone zu ziehen und zu installieren. Bei der Erstinstallation fragt die App die Netzwerk-Zugangsdaten ab, danach wird der Sound Hub sofort erkannt und verbunden, unter Umständen zieht sich die App noch ein Update, um auf dem neuesten Stand zu sein. In der Zeit können wir ja schon mal ohne das Streaming-Modul die Bluetooth-Übertragung testen. Auch hier greift das Einfach-Konzept: Die Kopplung geht ruck-zuck. Jetzt kann es losgehen! Wir haben auf unserem Tablet den Track „Scorpio Rising“ von Yello. Die Schweizer Klangtüftler schichten hier kunstvoll Synthesizer-Sounds, die quer durch den Raum wabern – und das klingt über das Callisto Sound System einfach fabelhaft! Schon der anschwellende Anfang entführt uns in eine Art Klangkosmos, der Sound ist sehr offen und schön transparent, einzelne Ton-Tupfen prasseln in links-rechts-Verteilung auf uns ein und entschwinden zu den Seiten. Sehr eindrucksvoll! Diese Soundschwaden können wir dank des Detailreichtums der Abbildung mühelos nachverfolgen. Nun wird das Ganze mit einer sich wiederholenden Bass-Tonfolge unterlegt, sie erreicht dabei ultratiefe Frequenzen – und die können die Callisto 6 C Standboxen bravourös und mühelos abbilden. Uns dagegen lastet diese schwere Tiefton-Kost auf den Trommelfellen und auf der Brust, wir hören nämlich auf einer mehr als satten Lautstärke. Erkenntnis des Tages: So gut kann Musik über Bluetooth klingen!

Auf der High End in München hat Dali die Standboxen in der schwarzen Ausführung präsentiert.

Weil die BluOS-Software sich mittlerweile auf den neuesten Stand gebracht hat, aktivieren wir nun das Streaming-Modul und hören den Track nochmal – und staunen über den Zugewinn an Klangqualität: Das Gewaber wirkt nun noch sphärischer, eindringlicher und geheimnisvoller, die Synthie-Sounds entschwindenden in einen deutlich größeren und tieferen Raum, und das von rechts nach links hin- und hergeworfene Echo eines kurzen Trompeteneinwurfs vollführt in diesem Raum ein faszinierendes Ping-Pong-Spiel. Dazu haben die abgrundtiefen Bass-Tonfolgen nun an Volumen zugelegt und drücken uns noch stärker auf die Brust – aber jetzt im Verbund mit den schnellen laut-leise-vibrierenden Marimbaphon-Tönen. Die sind uns vorher gar nicht so deutlich aufgefallen, nun aber sind sie aber sogar zu spüren. Das gesamte Klangbild dieser komplexen Tonschichtungen hat merklich an Klarheit und Plastizität zugelegt, gerade das Hochtonmodul der Boxen sorgt für eine tolle Auflösung. Das C 6-Boxenpaar kann hier zudem zeigen, welche Kraft es besitzt. Dabei spielen wir den Track nun auf einer wesentlich geringeren Lautstärke-Einstellung ab, um zum gleichen Pegel zu kommen wie bei der Bluetooth-Übertragung. Wir sind jetzt gerade mal bei Stufe 26 von 50, und schon vibriert die Einrichtung. Das bleibt auch so, wenn wir den Track nun noch alternativ von der angeklemmten Festplatte statt vom Tablet streamen. Mit der BluOS-App geht die gesamte Handhabung des und das Ausprobieren wirklich einfach und komfortabel. Der Yello-Track liegt uns nur in CD-Qualität vor, wie sieht es nun mit hochauflösenden Files aus? Dafür ist das Dali Callisto Sound-System ja schließlich auch ausgelegt. Hier erreichen wir den Höchstgenuss: Die balladesk-jazzige Nummer „Fragile“ von Robert Len betört mit einer sanft-sonoren Saxophon-Melodie, die gleich im Anschluss von der Trompete wiederholt wird und danach von einer Konzertgitarre aufgegriffen wird, alles unterlegt von sanften Streicher-Klängen und eingebettet in einen wunderschönen Hall. Schließlich stoßen ein Bass als immens-voluminöses Fundament und ein Schlagzeug samt Perkussion dazu, bei dem insbesondere das feine Beckenspiel großartig eingefangen ist. Die Klarheit und der Detailreichtum dieser Aufnahme, die Greifbarkeit der Instrumente, die Ruhe bei der Wiedergabe, die Weite und Tiefe des Klangbilds – das alles ist einfach fabelhaft!

Noble Armatur: Ein metallener Ring dient als Drehgeber und zugleich als Einfassung für das OLED-Display des Sound Hubs.

Digitalseitig glänzt das Dali Callisto also uneingeschränkt, doch wie sieht es auf der analogen Seite aus? Wir testen das mit der Nummer „Come Away With Me“ von Norah Jones, wir spielen diesen Track von CD und vergleichen, wie der Song über den digitalen Coax-Eingang und den analogen Line-Eingang klingt. Hier ist der Klang dieser zart-intimen Nummer, die auf Gesang, Gitarre, Bass, Klavier und Schlagzeug reduziert ist, eine Spur wärmer. Norah Jones Stimme klingt zudem etwas voller, dafür geringfügig verhaltener und etwas weniger silbrig. Das sind aber wirklich nur Nuancen, die gute Nachricht: Auch analoge Zuspielungen verwandelt das Dali Callisto Sound-System in eine erstklassige Wiedergabe. Beim ebenfalls analogen AUX In sieht die Sache wiederum anders aus: Dieser Eingang besitzt offenbar eine größere Eingangsempfindlichkeit, das ist für Zuspieler mit einem schwachen Ausgangssignal, eben Smartphones und Konsorten, ideal, für Quellgeräte mit amtlichem Line-Pegel ist dieser Eingang aber zu empfindlich. Das zeigt sich in einer lauteren, aber etwas unklareren Wiedergabe, die bei Spitzenpegeln dann verzerrt. Also: Hier sollte nur ein schwacher Zuspieler angeklemmt werden, dem das Dali Callisto System auf die Sprünge helfen kann. Für amtliche Signale ist hingegen der Line-In der richtige Eingang.Wo wir gerade bei der Signalstärke sind: Nachdem wir schon mit der Fernbedienung den Hub aus dem Nebenraum umschalten können, wollen wir nun wissen, wie weit diese Schaltzentrale und die Boxen voneinander entfernt stehen können. Im gleichen Raum klappt die Funkübertragung der Musik an jedem Punkt reibungslos, etwaige dadurch auftretende Lautstärkeunterschiede lassen sich übrigens ausgleichen: Jede Box hat eine individuelle Lautstärke-Einstellung, die im Rahmen von -9 Dezibel bis +9 Dezibel eingestellt werden kann. Nun tragen mal eine Box raus. Trotz Verlängerungskabel müssen wir zwischenzeitlich die Steckdose wechseln, schließlich sind wir stolze 13 Meter vom Hub entfernt und damit zwei Räume weiter, erst hier ist Schluss mit der HiRes-Funkstrecke. Also schnell wieder zurück, schließlich genießt man den tollen Klang des Dali Callisto am besten in vollendetem Stereo.

Wohnraumschmeichler: Das Dali Callisto fügt sich geschmeidg in das Interieur ein.

Fazit

Ja, es geht so leicht: Das Dali Callisto bildet mit zwei Aktiv-Boxen und einem Sound Hub eine komplette und klangstarke Klangkette, besser: ein audiophiles Wireless Music System. Das Dali Callisto kommt nämlich komplett ohne Boxenkabel aus, es passt sich damit einfach und elegant in den Wohnraum ein, erreicht aber trotz der Kabelfreiheit eine HiRes-Datenübertragung zu den Boxen in ausgezeichneter 96 Kilohertz/24 Bit-Güte. HiRes-Streaming bietet das Callisto auch bei der Zuspielung: In der Grundausstattung mit AptX HD, mit dem optionalen Streaming-Modul sogar in 192 Kilohertz/24 Bit-Qualität. Mit diesem Einschub verfügt das Dali Callisto über die ausgezeichnete Streaming-Plattform BluOS von BluSsound und wächst damit auch zum vollwertigen Multiroom-System samt komfortabler Bedienung per App. Dank des cleveren Modul-Konzepts mit auswechselbaren Einschüben ist das Sound-System uneingeschränkt zukunftsicher. Es begeistert aber schon in der Gegenwart mit einer exzellenten Wiedergabe – und zur Qualität kommt der Komfort: So leicht haben wir noch kein System in der Einrichtung und in der Handhabung erlebt. Das ist, wie das gesamte Konzept des Dali Callisto, wegweisend.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1+
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

96 %

98 %

98 %

180703.Dali-Testsiegel
Modell:Dali Callisto 6 C (Übersicht)
Produktkategorie:Sound-System
Preis:Ausstattung des Test-Sets:
- Dali Sound Hub: 649,00 Euro
- BluOS NPM-1 (Streaming-Modul): 499,00 Euro
- Dali Callisto 6 C (Standlautsprecher): 1.799,00 Euro / Stück
Garantie: 2 Jahre
Vertrieb:DALI GmbH, Bensheim
Tel.: +49 6251 944 80 77
www.dali-deutschland.de
Besonderes:- ausgezeichneter Klang
- kabellose Datenübertragung zu den Boxen in HiRes (96 kHz/24 Bit)
- leichte Installation und Bedienung
- durch Modul-Slots individuell und flexibel konfigurierbar
- mit optionalem BluOS NPM-1-Modul Streaming und Multiroom in HiRes
- sehr gute Verarbeitung
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Preis-/Leistungsehr gut
Modell:Dali Sound Hub
Produktkategorie:Stereo-Vorverstärker, streaming- und netzwerkfähig
Preis:649,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz
Abmessungen (HBT):76 x 300 x 213 mm
Gewicht:1,6 kg
Eingänge/Schnittstellen: 1 x Bluetooth 4.2 (AAC, AptX, Apt X HD [48 kHz/24 Bit])
1 x digital elektrisch (koaxial, Cinch)
2 x digital optisch (Toslink)
1 x analog Line (Cinch)
1 x analog Line (3,5 mm-Mini-Klinke)
1 x Power In (15 V)
2 x Slot für Plug-In-Module
Ausgänge:1 x I2S (96 kHz/24 Bit)
1 x Pre Out (Line, Cinch)
1 x Subout (Cinch)
1 x USB (Stromversorgung 1,5 V/Service)
Ausgänge analog:1 x Line variabel (Cinch)
1 x Kopfhörer
1 x Lautsprecher
Maximale Samplingrate/
Auflösung
PCM 192 kHz/24 Bit (internes Downsampling auf PCM 96 kHz/24 Bit)
Lieferumfang:- Dali Sound Hub
- externes Netzteil (1,75 m Kabellänge)
- Fernbedienung
- 2 Batterien (AAA)
- Aufbau-Kurzanleitung
Besonderes:- HiRes-Funkverbindung zu den Lautsprechern per I2S (96 kHz/24 Bit)
- einfache Bedienung
- analoge und digitale Schnittstellen
- Decken-Display zum einfachen Pairing
- durch 2 Ports modular erweiterbar

Modell:BluOS NPM-1
Produktkategorie:Wireless Streaming-Modul
Preis:499,00 Euro
Ausführung:Schwarz
Abmessungen (HBT):35 x 115 x 155 mm
Gewicht:0,23 kg
Eingänge: 1 x LAN
2 x USB
1 x USB (nur Service)
Maximale Samplingrate/
Auflösung:
PCM 192 kHz/24 Bit
Lieferumfang:- BluOS NPM-1
- USB WiFi-Adapter
- USB WiFi-Adapter Verlängerungskabel
- Aufbau-Kurzanleitung
Besonderes:- BluOS-Plattform für HiRes-Streaming/Multiroom
- mit kostenfreier bluOS-App steuerbar
- roon-ready
Modell:Dali Callisto 6 C
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:1.799,00 Euro / Stück
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Esche schwarz (Struktur-Folierung)
- Mattweiß (Folierung)
Abmessungen (HBT):1028 x 213 x 346 mm
Gewicht:22,6 kg / Stück
Prinzip:Aktiv-Lautsprecher, 2 1/2 + 1/2-Wege, Bassreflexsystem
Impedanz:5 Ohm
Empfindlichkeit:110 dB (Herstellerangabe)
Hochtöner:1 x 17 x 45 mm (Bändchenlautsprecher)
1 x 29 mm (Gewebekalotte)
Mitteltieftöner:2 x 165 mm (Holzfaser-Membran)
Frequenzbereich:37 - 30.000 Hz (Herstellerangabe)
Übergangsfrequenzen:2.600 Hz (Herstellerangabe)
Verstärkertyp:Class D
Leistung:250 Watt (Musikleistung, Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Dali Callisto 6 C
- Lautsprecherabdeckung (magnetisch und mechanisch haftend)
- Ausleger-Füße
- Gummifüße
- Spikes
- Montagewerkzeug
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- kabelloser Datenempfang in HiRes-Qualität (96 kHz/24 Bit)
- Hybrid-Hochton-Modul (Bändchen-Kalotten-Kombination)
- Tiefmitteltöner mit Holzfaser-Membran
- herausragende räumliche Abbildung
- Audio-Eingang (Cinch)
- Lautstärke durch Wischen über sensitives Feld veränderbar
- LED-Paneel zur Lautstärken-Anzeige
- OLED-Display für das Pairing

Der Beitrag Dali Callisto 6 C – Wegweisendes Sound-System für kabelloses HiRes-Streaming erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Empire Precision MC – wohnraumtaugliches, flexibles und erschwingliches HiFi-Möbel

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Das Empire Precision MC ist ein preiswertes und einfach zu montierendes HiFi-Rack, das auch großen und schweren Stereo-Boliden ein solides zu Hause bieten soll. Hohe Flexibilität, sinnvolle Ausstattungsfeatures und eine sehr gute Material- und Verarbeitungsgüte runden das Paket ab. Mehr Rack braucht eigentlich kaum jemand.

Das Precision MC ist klassisch gestaltet. Für unseren test hbane wir uns für die dreibeinige Version entschieden.

In den 90er und frühen 2000er-Jahren war es oft so, dass man seine HiFi-Anlage inkl. passendem Rack erstand. In keinem Prospekt der großen Elektronikmarkt-Ketten durfte ein Komplettsystem inkl. Großer Boxen und entsprechendem Möbel fehlen. Beim Kauf meiner ersten „großen“ Baustein-Anlage war dies ebenfalls der Fall. Eine eigentlich vorzeigbare Pioneer-Kombi, deren visueller Eindruck in dem zum Angebot gehörigen mattschwarzen Pressspan-Schrank mit Glastür leider völlig unterging. Unabhängig von der optischen Tristesse war dieses, Ihnen sicher auch bekannte, „HiFi-Möbel“ auch noch extrem unpraktisch. Mal abgesehen davon, dass die in ihm thronenden Gerätschaften nicht ordentlich „atmen“ konnten, kam man beim Komponenten- oder Kabelwechsel nur schwerlich an die Geräterückseiten. Ganz zu schweigen von der nervigen Glastür, die irgendwie immer im Weg stand und die Bedienung fast unmöglich machte. Letztlich stellte sich das Rack als teuer bezahlter Schrott heraus, der nach einigen Monaten auf dem Müll landete.
Auf der Suche nach einem praktischen und auch hübschen Ersatz, verbunden mit Besuchen in diversen Möbelhäusern, landete ich letztendlich im HiFi-Fachhandel. Die Auswahl entsprechender Racks war hier zwar groß, die Qualität und der optische Eindruck zumeist aber maximal durchschnittlich. War dann doch ein ansprechendes Audio-Möbel dabei, wurden dafür oft utopische Preise gefordert. Mangelnde Qualität, selektierte Verfügbarkeit, überzogene Preise und der Wandel hin zu kompakten Musiksystemen: Gründe, die dazu führten, dass der HiFi-Schrank immer weiter an Bedeutung verlor.
Seit einigen Jahren ist diesbezüglich aber wieder ein leichter Aufwärtstrend zu verzeichnen. Das liegt zum einen am wieder steigenden Interesse für hochwertige Stereo-Anlagen, zum anderen aber auch daran, dass einige Möbelhersteller das Thema neu interpretieren. HiFi-Racks können heute nämlich durchaus integrativ, flexibel und auch bezahlbar sein.

Plattenspieler, Verstärker, Zuspieler. Das Precicion MC nimmt nahezu jeden HiFi- und AV-Boliden locker in sich auf. Jede Ebene ist in der Lage Gerätschaften bis einem Gewicht von 60 Kilo aufzunehmen.

Gut muss nicht immer teuer sein

Den Beweis dafür liefert unter anderem die deutschen Marke Empire. Empire ist zwar nur einer von vielen Anbietern moderner HiFi-Möbel, die Rheinländer zeichnen sich allerdings durch ein umfangreiches, flexibel gestaltbares und erstaunlich fair kalkuliertes Produktportfolio aus. Getreu dem eigenen Motto „Gute Produkte, faire Preise, bester Service“ hat sich das in Lohmar beheimatete Unternehmen in den letzten Jahren einen stetig wachsenden Bekanntheitsgrad und einen guten Ruf als Direktvertrieb hochwertiger, individuell zusammenstellbarer und preislich attraktiver Audio-Möbel erworben. Besagtes Portfolio umfasst neben einem umfangreichem Angebot an Boxenständern, Spikes, Lautsprecherkabeln und Steckverbindern auch diverse HiFi- und TV-Rack-Linien.
Ein genauerer Blick enthüllt dann die Ernsthaftigkeit dahinter: Das auf der Webseite angebotene Programm umfasst gleich vier HiFi-Möbel-Serien. Eine Auswahl, die neugierig macht und nahezu jeden Ausstattungs- und Einsatzwunsch abdeckt. In der Einstiegsklasse namens „Global“ geht es dabei schon ab einem Preis von 165 Euro für ein dreistöckiges Rack los. Die hochwertigste Serie trägt den Namen „Precision“. Wer hier überzogen teure Racks erwartet, wird eines Besseren belehrt. Ein ebenso großes Audio-Mobiliar ist hier bereits ab 345 Euro zu haben. Für mich ein guter Grund für meinen Test gleich mal ganz oben ins Regal zu greifen.

Die Verarbeitungs- und Materialqualität des Precision MC kann sich sehen lassen.

Flexible Individualität

Stöbert man ein wenig durch das Empire-Portfolio, fallen folgende Dinge schnell auf: Auswahl, Flexibilität und erschwingliche Preise. Das gilt für jede Serie, auch für die sogenannte Precision MC. Mit wenigen Klicks lässt sich das Wunsch-Rack im Empire-Webshop aus verschiedenen Farbvarianten und Größen zusammenstellen. Beispielsweise drei- oder vierbeinig oder in Mattschwarz, Kirsche hell, Kirsche dunkel, Ahorn oder Buche ausgeführt. Das Customizing geht in der Farbwahl der Trägerelemente weiter: Diese werden wahlweise in schwarzer oder silberfarbener Ausführung angeboten – immer pulverbeschichtet. So richtig individuell wird es schließlich bei der Rohrhöhe. Insgesamt kann der Kunde hier aus sechs verschiedenen Längen zwischen 14 und 50 (!!) Zentimetern wählen. Clever, so lässt sich jede Etage ideal auf die Größe der unterzubringenden HiFi-Komponenten maßschneidern. Ein wichtiges Argument für Besitzer richtig großer und schwerer HiFi-Boliden wie beispielsweise die Nubert nuPro A oder den Stereo-Vollverstärker Goldnote IS-1000. Wichtig: Genannte Höheneinheiten beschreiben die Außenmaße. Im Webshop gibt Empire aber auch gleich die entsprechenden Innenmaße an. Das vermeidet böse Überraschungen und bietet die Möglichkeit das Rack passgenau auf das vorhandene Audio-System anzupassen. Das Precision MC ist stapelbar. Bis zu sechs Einheiten lassen sich übereinander anordnen. Dank seiner cleveren Ausführung lässt sich das Set aber auch verschachtelt aufbauen. Die Flexibilität geht sogar noch einen Schritt weiter, denn die Aufbaustruktur lässt sich ohne den Einsatz von Werkzeugen jederzeit ändern bzw. anpassen. Dazu werden die einzelnen Module einfach abgehoben und in anderer Reihenfolge wieder übereinander aufgestellt.

Unterseitig ist jede Ebene mit Spikes ausgestattet.

Precision MC: kinderleicht aufgebaut

Für meinen Test entscheide ich mich für die dreibeinige und dreistöckige Variante in Kirsche hell mit mattschwarzem Stahlrahmen. Hat man einen Inbus-Schlüssel zur Hand, ist der Aufbau innerhalb kürzester Zeit erledigt. Zunächst werden die (unterseitig mit Spikes) bestückten Rohre an die dreieckige Trägerkonstruktion gezogen. Ist dieser Punkt erledigt, werden die Holzböden von oben verschraubt. Das war es schon. Sind alle Module montiert, in meinem Test war das in rund 12 Minuten erledigt, werden diese nun einfach aufeinander gestapelt. Fertig!
Das Besondere dabei: Die nun im Holz sichtbaren Schraubenköpfe dienen der nächsten Ebene als ideale Stellfläche. Einmal richtig aufgestellt, rasten besagte Spikes in die Schraubenköpfe, anschließend wackelt hier nichts mehr. Um Holz- oder Fliesenböden vor Kratzern und Beschädigung zu schützen, legt Empire jedem Rack noch drei kleine, mittig vertiefte Metallplättchen bei, auf denen das Rack letztlich ruht.

Der massive, dreieckige Metallrahmen stellt die Basis für das dreibeinige Precision MC.

Die in die Rohre eingelassenen Spitzen werden passgenau in die Schraubenköpfe der darunter befestigten Ebene geführt.

Durchdacht und clever

Noch einmal zur Erinnerung: Das hier beschriebene HiFi-Möbel gehört zur Precision MC-Serie. Je nach Größe kostet eine Etage hier zwischen 115 und 155 Euro. Die von mir zusammengestellte Variante liegt bei 433 Euro. Wer sich schonmal mit dem Thema HiFi-Racks auseinander gesetzt hat, stellt schnell fest, dass das ein richtig gutes Angebot für das angebotene Paket ist. Anderswo ist die 1000-Euro-Marke für ein ähnlich großes Möbel ganz schnell geknackt.
In diesem Zusammenhang ganz wichtig: Der Preis geht hier nicht zu Lasten der Qualität.
Im Gegenteil, fugenfreie Echtholzfurniere, sauber gearbeitete Abschlüsse und eine makellose Seidenglanz-Oberfläche bezeugen die hervorragende Material- und Verarbeitungsgüte. Rundum sauber gerundete Kanten stehen dem in nichts nach und lassen das Rack filigraner und wohnraumtauglicher wirken. Das Design stimmt also auch und macht das Rack auch in moderne Wohnrandschaften integrierbar. Eine stabile Trägerkonstruktion und pulverbeschichtete Rohre versprechen zugleich massive Stabilität. Bei Bedarf können sie mit Quarzsand (Empire empfiehlt hier eine Körnung von 1,0-2,0mm) gefüllt werden, um die Gesamtkonstruktion nochmals verwindungssteifer zu machen. Ganz nebenbei werden Eigenresonanzen so noch auf ein Minimum reduziert, was sich letztlich auch positiv auf die Klangqualität auswirkt. Die Tragfähigkeit von 60 Kilogramm pro Ebene ist ein weiterer Pluspunkt, der das Precision MC auch für den Einsatz richtig schwerer HiFi- und Heimkino-Boliden prädestiniert.

Die pulverbeschichteten Metallrohre machen optisch einen sehr guten Eindruck und lassen sich mit Sand füllen.

Fazit

Die Precision MC-Serie ist ein variables und durchdachtes Modulsystem, das optisch was her macht, sehr gut verarbeitet ist und sich perfekt auf die Wünsche seines Besitzers maßschneidern lässt. Zur hohen Materialgüte, Anpassungsfähigkeit und dem ansprechenden Design kommt der erfreulich niedrige Preis. Echte Kritikpunkte lassen sich nicht festmachen. Aus meiner Sicht ist die Precision MC eine ganz heiße Empfehlung für alle, die nach einem sehr guten, flexiblen und erschwinglichen HiFi-Möbel für ihr anspruchsvollen HiFi- oder Heimkinosystem suchen.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Preis-/Leistung: hervorragend

98 %

97 %

92 %

180706.Empire-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Empire Precision MC
Produktkategorie:HiFi-Rack, individualisert
Preis:- 433,00 Euro
(Ebene ab 115,00 Euro)
Garantie:2 Jahre Gewährleistung
Ausführungen:- indivuell auf Kundenwunsch
Vertrieb:Empire Deutschland, Lohmar
Tel.: 02206/9494344
www.empire-hifi.com
Abmessungen (HBT):730 x 610 x 570 mm
Belastbarkeit:60 Kg pro Ebene
Aufbau:Stapelmodule
Made for:- 43-Zentimeter-HiFi-Bausteine
- Half-Size-Audio-Geräte
- Komplettanlagen
- AV-Geräte
Besonderes:- hohe Flexibilität
- in höhe, Farbe und Ausführung individualisierbar
- stabile Konstruktion
- günstiger Preis
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Preis-/Leistunghervorragend

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Mag-Lev ML1 – Schwebe-Plattenspieler mit Potenzial für Auge und Ohr

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Der Plattenteller schwebt – wie von Geisterhand. Realisiert durch ein Magnetfeld, das den Teller taumelfrei über dem Gehäuse in Rotation hält. Mit dem ML1 hat Meg-Lev das Plattenspieler-Design revolutioniert. Ein Hingucker ist der allemal, stellt sich noch die Frage nach Verarbeitung, Ausstattung und Klang.

Ein Hingucker: Der Mag-Lev ML1 in unserem Hörraum.

Der Mag-Lev Plattendreher ist in HiFi-Kreisen bekannt wie der sprichwörtlich vielbemühte bunte Hund. Bereits bei der ersten größeren Präsentation auf der High End 2017 in München gehörte der ML1 zu den absoluten Publikumsmagneten, bei einigen Pressevertretern stand er sogar ganz oben auf der Liste. Blöd nur, dass man ihn damals nicht hören konnte. 2018 war der Mag-Lev dann wieder in der bayerischen Landeshauptstadt zu sehen. Diesmal im Vertrieb der IAD – deutscher Distributor von Luxman, Wharfedale, Quad, Lumin und Mission – und diesmal war der Plattenspieler mit dem schwebenden Teller auch in Aktion zu erleben. Erneut gehörte der ML1 zu den Produkten von höchstem Interesse – und zwar nicht nicht nur auf Besucher- sondern auch auf Herstellerseite. Beispielsweise hatte sich die High-End-Manufaktur Stein Music ein weiteres Exemplar für die eigene Vorführung ausgeliehen.
Was auf der Messe ebenso auffiel: Der Mag-Lev polarisiert. Seine Technik und sein Konzept begeistern die einen, sein elektromagnetischer Antrieb stößt bei anderen auf Vorverurteilung und Ablehnung. Was die einen als richtig cooles Audio-Highlight sehen, bewerten andere als Gimmick, das einfach nicht klingen kann bzw. nicht klingen darf. In unserem Video haben wir den ML1 ja bereits vorgestellt. In diesem Test wollen wir nun genau wissen, wie es um die wichtigen Features wie Ausstattung, Verarbeitung und Klang des Schwebe-Plattenspielers bestellt ist.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=tFWuF5900Wk&t=7s

Aus Prinzip

Zunächst ein Hinweis: Mag-Lev wird „Mag-Loh“ gesprochen, so jedenfalls spricht sich das slowenische Unternehmen selbst so aus. Mag-Lev ist schlicht und ergreifend die Abkürzung für „Magnetic Levitating“, was ins Deutsche übersetzt soviel bedeutet wie: „magnetisch schwebend“. Wer den ML1 schonmal gesehen hat, hat schnell eine Idee, woher der Name rührt, steckt hinter ihm doch eine Technik, die den Plattenteller ohne jegliche feste Verbindung über dem Basisgerät schweben lässt. Richtig gelesen, die massive Plattform schwebt tatsächlich ohne festen Auflagepunkt über dem Gehäuse. Wie geht das denn?
Vereinfacht erklärt, wird dieser „Fliege-Effekt“ über starke Magneten, 21 an der Zahl, im Plattenteller und elektrifizierte Spulen im Gehäuse realisiert, die sich gegenseitig abstoßen und den hauptsächlich aus hochdichtem Kunststoff gefertigten Teller in rund drei Zentimetern Abstand schweben lassen. Einen ähnlichen Effekt kennen wir von simplen Magneten. Halten wir einen Magneten mit seinem Südpol gegen den Nordpol eines anderen Magneten, ziehen sie sich an. Drehen wir einen der beiden um, so dass Südpol und Südpol oder Nordpol und Nordpol zueinander gerichtet sind, stoßen sich die beiden Magneten gegenseitig ab. Auch wenn das Prinzip das gleiche ist, ist die Sache hier natürlich nicht ganz so einfach. Die Technik dahinter ist hochkompliziert, beispielsweise muss der Teller jetzt noch angetrieben und jederzeit perfekt in Balance gehalten werden. Nur einige der vielen Details, die den Entwicklungszeitraum von einigen Jahren erklären und klarmachen, warum zuvor noch niemand anderes mit dieser Idee um die Ecke kam.

Die Sollgeschwindigkeit wird jederzeit über im Gehäuse eingelassene, optische Sensoren …

… und kleine Spiegelelemente im schwebenden Plattenteller kontrolliert.

Keine halben Sachen

Vor der ersten Inbetriebnahme ruht der Plattenteller auf vier filigranen Stiften. Eingeschaltet wird der ML1 nun über den links auf dem Gehäuse platzierten Drehknopf. Auch er hält ein paar nette Details bereit: Je nach Stellung gibt die hier eingelassene Lochung Auskunft über die aktuelle Drehgeschwindigkeit. Ein farblich illuminierter Ring unter dem Plattenteller signalisiert nun Betriebsbereitschaft und unterstreicht das futuristische Design des in den Farben Schwarz/Silber, Weiß, Wood und Schwarz/Gold verfügbaren Vinyldrehers. Eine kurze Rechtsbewegung des Tonarms genügt, um die besagten Stützen im Gehäuse des Mag Lev verschwinden zu lassen. Die nun beginnende Rotation wird über den kurz angerissenen, intelligenten Magnetantrieb in Gang gesetzt. Das erzeugte Magnetfeld ist stark genug, um den massiven Teller zu tragen und auch anzutreiben. Auch hier macht Mag-Lev keine halben Sachen. Erst dann, wenn die gewählte Sollgeschwindigkeit erreicht ist, kann der Tonabnehmer auf die Platte abgesenkt werden. Das geschieht übrigens manuell und über einen Lift, der ML1 ist nämlich ein Halbautomat. In der Gerätebasis eingelassene Lichtsensoren und kleine Spiegelelemente im Plattenteller kontrollieren die Drehgeschwindigkeit nun permanent. So soll sichergestellt werden, dass der Plattenteller jederzeit in exakt gleicher Geschwindigkeit angetrieben wird. Ist die aufgelegte Vinylscheibe vollständig abgespielt, werden der Tonarm automatisch nach oben bewegt und die Rotation gestoppt. Alternativ lässt sich die Rotation aber auch beenden, in dem man den Tonarm in die Tonarmgabel führt. Einhergehend damit fahren die vier Stifte aus dem Gehäuse und nehmen den Plattenteller wieder sicher auf. Für den Wechsel des Mediums ist dieser Vorgang auch dringend anzuraten, denn das Auflegen einer neuen Schallplatte führt im Schwebemodus dazu, dass der Teller taumelt. Der ML1 korrigiert zwar eventuelle Abweichungen in der Drehgeschwindigkeit, nicht aber eventuell auftretende Taumelbewegungen. Diese gleichen sich zwar auch wieder aus, bis der Teller aber wieder vollständig in Waage rotiert, können schon ein paar Minuten vergehen. Also: Bei jedem Plattenwechsel immer zuerst den Schwebemodus beenden. Nervig ist das nicht, sondern fühlt sich eher nach einem coolen Ritual an.

Über den massiven Drehknopf wird der ML1 eingeschaltet. Hier sitzt übrigens auch die Displayeinheit, die Auskunft über den aktuell gewählten Modus gibt.

Sicherheit geht vor

Eine Frage, die mich direkt beschäftigte, als wir den ML1 das erste Mal im Hörraum aufgebaut hatten: Was passiert bei plötzlichem Stromausfall, zum Beispiel wenn die neugierigen Finger meiner Tochter den Netzstecker ziehen? Auch daran haben die findigen Slowenen gedacht und ihren Vinyldreher mit dem sogenannten UPS-System ausgestattet. Dieses beschreibt die Ausstattung mit Kondensatoren, die jederzeit ausreichend Energie bereithalten, um den Tonarm von nach oben zu bewegen und die vier Sicherungsstifte aus dem Gehäuse fahren zu lassen, die den Teller nun sicher aufnehmen. Das funktioniert tatsächlich. Wir haben es ausprobiert, wie in unserem Video ebenfalls zu sehen.
Übrigens, der ML1 beeindruckt auch wenn er nicht spielt. Wählt man den Schwebemodus, fahren die Stützen herunter, der Leuchtring glüht auf und der Plattenteller schwebt wie von Geisterhand über der Zarge. Apropos Zarge: Sie dient dem ML1 als massive Basis. Zugleich bietet der durchgreifende Alurahmen dem Mag-Lev ein solides und dynamisches, zugleich aber auch stilvolles Äußeres. Um es auf den Punkt zu bringen, würde ich das Design als „clean“ bezeichnen, unnötige Details und Schnörkel lassen sich hier nicht finden. Die bündig eingelassene Deckelplatte macht den optischen Ausdruck dann rund. Wahlweise ist der Schwebe-Plattenspieler in vier verschiedenen Varianten zu haben. Schwarz in Schwarz mit goldfarbenen Füßen, Schwarz in Schwarz mit silberfarbenen Füßen, schwarzer Rahmen mit Holzoptik-Inlay (unsere Testversion) oder Weiß in Weiß mit silberfarbenen Füßen. Für jede genannte Version gilt: Eine Acrylhaube gehört nicht zum Lieferumfang, ist aber optional bestellbar.

Wird der ML1 ausgeschaltet oder fällt der Strom plötzlich aus, fahren die vier Sicherungsstützen aus dem Gehäuse und nehmen den Plattenteller sicher auf.

Mit dem ML1 kann`s sofort losgehen

Nun gibt es Plattenspieler, die kommen ohne Tonarm, Headshell und ohne Abtastsystem. Das hat durchaus Vorteile, denn so lässt sich der eigene Plattendreher maßgeschneidert aufrüsten bzw. an die Eigenschaften der mitspielenden Kette anpassen. Das ist beim ML1 anders. Dieser Plattenspieler ist für Musikfreunde gemacht, die nach einem optischen Highlight suchen und sofort loslegen wollen und. Dementsprechend gehören Tonarm und Abnehmersystem hier selbstverständlich zum Lieferumfang. Zu allererst ist hier der Tonarm aus dem Hause Pro-Ject zu nennen. Im Detail handelt es sich dabei um den 9cc (wird allein schon für rund 550 Euro gehandelt), also ein 9-Zoll-Karbon-Modell mit entsprechendem Headshell. An ihm vormontiert findet sich ein Abnehmer aus dem Hause Ortofon. Ortofon ist der vermutlich weltweit bekannteste Hersteller hochwertiger Abtastsysteme, der in diesem Jahr sein 100-jähriges Firmenjubiläum feiert. Genau genommen handelt es sich hier um das Modell OM 10. Obwohl bereits spielfertig vormontiert birgt der Abtaster noch Potenzial nach oben. Am Abtastsystem findet sich dann auch der Punkt, an dem sich die Geister scheiden. Wie kann ein Abtastsystem seine Arbeit ordentlich erledigen, wenn es inmitten seines natürlichen Feindes, eines riesigen Magnetfeldes, sitzt? Mit dieser Frage hat man sich in Slowenien selbstverständlich auch befasst und in Anbetracht dessen ein paar Gegenmaßnahmen vorgenommen:
Der erste Ansatz findet sich in der Wahl des Tonabnehmers. Um die Einflüsse des elektromagnetischen Antriebs wissend, setzt Mag-Lev hier beispielsweise auf ein MM-System, das im Vergleich zu einem MC-Abtaster von Haus aus weniger anfällig gegen Magnetismus ist. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Beschaffenheit des Plattentellers. Mit einer eingegossenen Stahlplatte bestückt wirkt dieser wie ein massiver Schirm, der elektromagnetische Einflüsse so weit wie möglich vom Tonabnehmer fernhält.
Mal sehen, wie sich das im HiFi-Test darstellt und sich der ML1 im Hörraum schlägt:

Ausgestattet ist der Mag-Lev mit dem 9cc von Pro-Ject …

… Headshell und dem Ortofon-Tonabnehmer OM 10.

Entspannt und ausgewogen

In der HIFi-Branche laufen Schmuckstücke schnell Gefahr nur als hübsche Designgegenstände abgetan zu werden. Erst Recht, sobald eine spektakuläre Optik das erste ist, was auffällt. Bei eingangs erwähnten Messeauftritten waren in diese Richtung gerichtete Kommentare vereinzelt auch zum ML1 zu hören. Um eines vorweg zu nehmen: Dieser Plattenspieler ist selbstverständlich kein ausgewiesener High-End-Player, das will er auch gar nicht sein. Die für ihn aufgerufenen 2.500 Euro sind zwar ein stolzer Preis, mit Blick auf die Entwicklungsarbeit und die spektakuläre Optik aber absolut angemessen. Ein viel zu teures Dekostück ist er also nicht. Im Gegenteil, er ist eher eine Besonderheit, der Tesla unter den Plattenspielern. Ein HiFi-Produkt, über das man in vielen Jahren noch sprechen wird – dann hoffentlich vorurteilsbefreit.
Im Praxistest funktioniert der ML1 dann exakt so, wie vom Hersteller versprochen. Mit einer Vinylscheibe bestückt und eingeschaltet, rotiert der Teller scheinbar schwerelos über dem Gehäuse – jederzeit in Waage und jederzeit in exakt gewählter Geschwindigkeit. Der darunter platzierte Lichtring strahlt den Plattenteller förmlich an: Das unterstreicht den Schwebemodus visuell und sieht richtig gut aus. Der Mag-Lev zieht die Blicke auf sich. Die Ohren ebenfalls. Egal, ob Klassik oder rockige Sounds, der Schwebe-Plattenspieler spielt schlichtweg das, was auf der Platte drauf ist. Das geht ganz ordentlich und zeigt durchaus auch Temperament und Emotion. Obere Bassanteile gibt er souverän und kontrolliert wieder. Der slowenische Player macht Druck, kickt und zeigt Temperament, steigt dabei aber nicht in den tiefsten Tieftonkeller hinab. Dramatisch ist das nicht, denn statt aufgebläht und übertrieben zu klingen, lässt der Mag-Lev die (Bass-)Kirche im Dorf. Und auch wenn der Bass nicht tiefschwarz ist, Volumen und Substanz liefert dieser aussergewöhnliche Plattendreher jedenfalls reichlich. Einher damit geht die angemessene Dynamik, sie sorgt für einen ordentlichen Zugriff und dafür, dass der Song schnell unter die Haut geht. Richtig punchig wird es dabei allerdings nicht.

Ein massives Aluminiumchassis, absorbierende Füße: Die Verarbeitung des Mag-Lev ist 1a.

Das könnte aber auch am Nadelsystem liegen. Das OM 10 ist in seiner Preisklasse zwar ein echter Kracher, mit einem etwas aufwändigerem System ist aber noch viel mehr in Sachen Knack und Impulsstärke rauszuholen. In diesem Zusammenhang: Der ML1 ist in einer upgegradeten Version auch mit vormontierten Ortofon 2M Blue zu haben – dann für 2.650 Euro. Um aber nochmal auf die uns zum Test überlassene Variante zu sprechen zu kommen: Hier würde ich die Beurteilung der Bassperformance vielleict sogar eher in Richtung „Geschmackssache“ verorten, wobei schon eine leicht warme Note in der Abstimmung erkennbar ist. Was tendenziell eher in die entspannte Richtung geht, der Langzeithörtauglichkeit entgegen kommt und dem einen vielleicht richtig gut gefällt, ist für den anderen vielleicht nicht straff und durchzugsstark genug. Ein Punkt, der aber immer auch vom favorisierten Musikstil abhängt.
In der Mittenwiedergabe ist die Sache hingegen eindeutiger. Entsprechende Frequenzanteile erklingen hier smooth und eingängig, das kommt besonders den Vocals zugute. Stimmen, speziell weibliche, schmeicheln sich förmlich in den Gehörgang. In den darüber liegenden Frequenzetagen ist alles genau so, wie es sein soll. Einzelheiten drängen sich zwar nicht in den akustischen Vordergrund, sind aber trotzdem vorhanden. Eine Tatsache, die man eher unbewusst wahrnimmt, indem man die Wiedergabe als einfach richtig und involvierend empfindet. Zugleich ein Faktor, der sicherlich zum Eindruck der perfekten Ausgewogenheit beiträgt und ein guter Mittelweg zwischen Gefälligkeit und Neutralität. In Sachen Räumlichkeit kann der ML1 dann ebenfalls punkten. Statt monoton vorzuspielen (wie es vielleicht der eine oder andere Messebesucher erwartet hat), fächert der Mag-Lev das Klanggeschehen sauber auf. Klangfarben werden satt und differenziert in den Raum gestellt.

Im Betrieb wird der Plattenteller in rund drei Zentimetern Abstand über dem Gehäuse gehalten – taumelfrei versteht sich.

Fazit

Mit seinem magnetisch schwebenden Plattenteller hat Mag-Lev ein in vielerlei Hinsicht aussergewöhnliches Plattenspieler-Design kreiert. Der ML1 ist was fürs Auge, er macht sich gut auf dem Sideboard oder im HiFi-Rack und zieht hier alle Blicke auf sich. Er ist aber mehr als ein reines Dekostück, seine Verarbeitung und Materialgüte sind top und auch die Klangqualität zeigt sich auf einem sehr hohen Niveau. Mit einem anderen Abtastsystem ist zudem noch ein bisschen mehr an Klang rauszuholen. Der elektromagnetische Antrieb ist ein weiteres Highlight, das den ML1 für mich zu einem beeindruckenden Meilenstein der HiFi-Geschichte macht.

Test & Text: Roman Maier
Foto: Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Preis-/Leistung: angemessen

92 %

97 %

98 %

180715.Mag-Lev-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Mag-Lev
ML1
Produktkategorie:Plattenspieler
Preis:2.499,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz/Schwarz
- Schwarz/Gold
- Weiß
- Schwarz/Wood
Vertrieb:IAD GmbH, Korschenbroich
Tel.: 02161 / 617830
www.audiolust.de
Abmessungen (HBT):405 x 580 x 305 mm
Gewicht:12 kg
Antrieb:elektromagnetisch
Geschwindigkeiten:- 33 ⅓ Upm
- 45 Upm
Ausgang (analog)1 x Cinch
- Line-Level: 155 mV (–16 dB)
- Phono-Level: 3,5 mV (+/–3 dB)
Lieferumfang:- Mag-Lev ML1
- Netzkabel
- Anleitung
- Ortofon OM 10
- Pro-Ject 9cc
Besonderes:- schwebender Plattenteller
- elektromagnetischer Antrieb
- Ortofon OM 10
- Pro-Ject 9cc-Tonarm
- Alugehäuse
- UPS-Sicherung
- Start/Stop-Automatik
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Preis-/Leistung:angemessen

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Cayin iHA-6 – Schicker Kopfhörer-Verstärker für audiophilen Musikgenuss

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Er kann auch ganz anders: Der Röhrenspezialist Cayin verzichtet auf die Inszenierung der glimmenden Glaskolben und präsentiert mit der i-Serie eine modern-minimalistische Lifestyle-Linie. Ein audiophiler Leckerbissen ist dabei der Kopfhörer-Verstärker: Der Cayin iHA-6 punktet mit symmetrischen und unsymmetrischen Ein- und Ausgängen, besitzt zusätzlich einen symmetrischen 4-Pin-XLR-Input, ist für hoch- und niederohmige Kopfhörer ausgelegt und bietet sogar Anpassungsmöglichkeiten für verschiedene Impedanzen und Empfindlichkeiten. Das müssen wir hören!

Der Cayin iHA-6 ist ein vollsymmetrischer Kopfhörerverstärker, hier wird er über zwei XLR-Buchsen betrieben.

Das ist doch mal ein Image: Wenn der Name Cayin fällt, denkt jeder gleich an Röhrenverstärker. Kein Wunder: Der chinesische Hersteller Zhuhai Spark Electronic Equipment, seit einem Vierteljahrhundert im Geschäft und seit nunmehr 20 Jahren unter dem Namen Cayin auf dem Markt, hat sich mit gutklingenden und bezahlbaren Tuben-Kraftwerken einen ausgezeichneten Ruf erworben und der Röhre wieder zu größerem Interesse verholfen. Dabei ist Cayin mit mehrere CD-Spielern, einem imposanten DAC und einem portablen HiRes-Player längst im Reich der Nullen und Einsen unterwegs. Mit der i-Serie setzt Cayin diesen Weg nun fort. Die Desktop-Audio-Reihe besteht aus schick-schlanken Komponenten, die mit ihrem minimalistisch-modernem Design schon optisch ausstrahlen, was sie technisch bieten: Die i-Serie von Cayin ist für aktuelles Audio und zeitgemäßen Musikgenuss konzipiert. Mit dem iDAP-6 bietet die Reihe einen Digital-Audio Player, der zugleich HiRes-Streamer für WLAN sowie LAN und Klangzentrale für verschiedenste Digital-Quellen ist, der D/A-Wandler iDAC-6 präsentiert sich als Konverter, der für die analoge Audio-Aufbereitung wahlweise mit Transistoren oder Röhren besorgt. Der dritte im Bunde ist nun der rein analoge Cayin iHA-6 – und diesen pfiffigen Kopfhörerverstärker schauen wir uns nun an.

Mit der nahezu quadratischen Grundfläche hebt sich der Cayin iHA-6 von dem üblichen HiFi-Gerätedesign ab.

Stylischer Hingucker

Beim Auspacken merkt man es sofort: Der Cayin iHA-6 ist ultramassiv gebaut. Bei Abmaßen von gerade mal 7 mal 24 mal 25 Zentimetern überrascht uns der kompakte Quader mit einem Gewicht von knapp vier Kilo. Mal eben hochheben ist nicht, die beidhändige optische und haptische Prüfung liefert uns schnell die Erklärung: Das Gehäuse besteht aus massivem, vier Millimeter starkem Aluminium. Der sandgestrahlte Korpus ist dabei aufwändig gefertigt. Decke, Wangen und Boden sind nicht zusammengeschraubt, sondern bestehen aus einem einzigen, durchgängigen Stück Metall. Das sieht gleich doppelt edel aus! Die angesetzte Front, ebenfalls aus Alu, ist dann auch gleich doppelt so stark. Großer Materialeinsatz also. Beim Design regiert hingegen der Minimalismus: rundherum glatte Flächen. Einzig der zentrale Frontbereich, der die Kopfhörerbuchsen beherbergt, ist leicht zurückversetzt, der Übergang ist durch vier markante Kanten realisiert. Dieses Design kennzeichnet, wie auch die fast quadratischen Grundfläche und die geringe Bauhöhe, alle Geräte der i-Serie. Mit der reduzierten Ästhetik, der ungewöhnliche Form und der sofort erkennbaren tolle Fertigungsqualität sind der Cayin iHA-6 und seine Seriengeschwister echte Hingucker.

Die markante Zurücksetzung des Anschluss-Areals zählt zu den Design-Kniffen des Verstärkers.

Frontale Vollbedienung

Auch bei den Bedienelementen herrscht in der i-Serie schönste Stringenz: Zur Rechten finden wir stets einen metallenen Drehgeber, im Fall des Cayin iHA-6 dient er allein der Lautstärkeeinstellung. Dieses gut gängige Rad ist ebenfalls aufwändig gemacht: Die Stirnfläche bildet ein konkaver Ring, der eine schwarze Glasscheibe einfasst. Ein silberner Strich auf ihr zeigt die aktuell eingestellte Lautstärke-Position an. Auch das sieht sehr nobel aus. Zur Linken finden wir bei der i-Serie immer den An/Aus-Schalter, und hier geht es mit dem betriebenen Aufwand weiter. Der Druckknopf besteht aus Metall. Wenn man ihn betätigt, erlebt man wortwörtlich ein Highlight: Der Cayin iHA-6 kommuniziert seine Betriebszustände mit effektvoll gestalteten Lichtsignalen. Um den Power-Schalter blinkt zuerst eine blauweiße Corona, sie leuchtet schließlich durchgängig, sobald das Gerät spielbereit ist. Rechts neben diesem Schalter sind nun drei kleine Wahltaster vertikal aufgereiht. Sie geben ebenfalls durch Lichtzeichen Auskunft. Im Zentrum ist jeweils eine weiße LED eingelassen, die je nach Einstellung entweder dauerhaft leuchtet oder aus ist. Das ist sehr schick gemacht und unterstreicht abermals den stylischen Charakter des Cayin iHA-6. Mit dem obersten „Source“-Taster wählt man die Quelle, an den Cayin iHA-6 kann man zwei Geräte anschließen: Eins an den mit „A“ betitelten unsymmetrischen Eingang und eins an den mit „B“ benamsten symmetrischen Eingang. Mit dem mittleren „Current“-Taster verändert man die Stromlieferfähigkeit der Schaltung, mit dem untersten „Gain“-Taster wählt man die Eingangsempfindlichkeit. Was das alles bedeutet und welche Vielseitigkeit der Cayin iHA-6 mit diesen Features bietet, erklären wir im übernächsten Abschnitt – versprochen!

Coole Illuminierung: Die beleuchteten Schalter und Taster passen zu dem modernen Style des Verstärkers.

Ausgänge für alle Kopfhörer- und Kabel-Typen

Wir bleiben nämlich erst mal auf der Stirnseite des Verstärkers, denn neben den drei Wahltastern finden wir drei Ausgangssbuchsen, die die frontale Vollbedienung komplettieren. Die beiden linken Anschlüsse sind Kombi-Buchsen, sie akzeptieren also sowohl XLR-Stecker als auch große Klinkenstecker. Damit bietet der Verstärker verschiedene Anschlussmöglichkeiten. Die erste Variante ist der symmetrische Anschluss für Kopfhörer mit je einem dreipoligen Mono-XLR-Stecker für den linken sowie den rechten Kanal. Die zweite Variante ist der unsymmetrische Anschluss per Klinkenstecker. Cayin setzt hier– entgegen dem Trend – auf große 6,35-Millimeter-Klinke. Wer einen Kopfhörer mit Mini-Klinkenstecker hat, braucht einen Adapter, den gibt es aber für kleines Geld. Beim unsymmetrischen Anschluss bietet der Verstärker nun zwei Möglichkeiten. Zum einen präsentiert der Amp einen Eingang für niederohmige Kopfhörer. Die Ohm-Zahl oder Impedanz ist ein Wiederstandwert, der den Kopfhörer kennzeichnet. Man findet diese Angabe immer in der beigelegten Bedienungsanleitung oder in der Produktbeschreibung im Internet. Die Impedanz hängt von der Bauart ab. Es gibt hochohmige Modelle mit bis zu 600 Ohm, die meist im professionellen Bereich zu finden sind, aber auch Typen mit niedriger Impedanz von 30 oder weniger Ohm, die meist für mobile Geräte eingesetzt werden, weil sie dem Verstärker wenig Leistung abfordern. Auch die sehr angesagten Magnetotstat-Kopfhörer haben oft eine niedrige Impedanz. Solche niederohmigen Kopfhörer schließt man mit dem Stereo-Klinkenstecker an die Linke „Low“-Buchse des Cayin an. Hochohmige Kandidaten kommen hingegen an die danebenliegende „High“-Buchse – das ist die zweite Möglichkeit. Es geht aber noch mehr: Wer einen Kopfhörer symmetrisch anschließen möchte und ein Kabel mit einem einzigen vierpoligen XLR-Stecker hat, findet mit der dritten und ganz rechten Buchse die passende Stereo-Anschlussmöglichkeit Das bieten nicht viele Verstärker! Damit deckt der Cayin iHA-6 nun wirklich jede Anschlussart ab. Um mit allen verschiedenen Kopfhörer-Typen optimal harmonieren zu können, also auch mit den symmetrisch angeschlossenen, bietet der Cayin iHA-6 aber noch zwei Einstellmöglichkeiten …

Die Ausgangssektion bietet zwei Kombi-Buchsen für den symmetrischen und unsymmetrischen Anschluss. Hier hat man zudem die Wahl zwischen hochohmigem und niederohmigem Out. Das Extraplus ist rechts der symmetrische Ausgang in der Ausführung als vierpoliger Stereo-XLR-Anschluss.

Optimale Anpassung mit „Current“ und „Gain“

… – und damit lösen wir unser vorhin gegebenes Versprechen ein: Was macht man mit „Current“ und „Gain“? Fangen wir mit „Gain“ an. Kopfhörer unterscheiden sich nicht nur in ihrer Impedanz, sondern auch in ihrer Empfindlichkeit, man spricht auch vom Wirkungsgrad. Die Kopfhörer geben das Audiosignal, das vom Verstärker kommt, in unterschiedlicher Lautstärke wieder. Ist diese Lautstärke hoch, hat der Kopfhörer einen hohen Wirkungsgrad, das heißt: Er setzt das vom Verstärker gelieferte Signal besser um. Ist diese Lautstärke hingegen niedrig, hat der Kopfhörer einen geringeren Wirkungsgrad – und das behebt man mit dem „Gain“-Taster. Wenn man ihn drückt, erbringt der Cayin iHA-6 eine größere Verstärkung, er liefert deutlich mehr „Saft“. Dadurch muss man das Volumenpoti nicht mehr soweit aufreißen, sondern benutzt es in einem praxisgerechteren Regelbereich, also rund um die „viertel- bis halbaufgedreht“-Gegend. Umgekehrt schont ein geringer Gain die heute weit verbreiteten Mobilkopfhörer, die auf hohen Wirkungsgrad getrimmt sind und bei zu kräftigen Verstärkersignalen überlastet sind, was an einem verzerrten Klang zu hören ist. Nun zu dem „Curent“-Taster: Wer ihn betätigt, erhöht damit den Ruhestrom der Verstärkerschaltung. Es wird also mehr Energie umgesetzt, auch wenn kein Musiksignal durch die Schaltung fließt. Dadurch wird der Cayin iHA-6 merklich wärmer, der eigentliche Sinn ist aber natürlich ein anderer: Der höhere Ruhestrom erleichtert den Transistoren der Schaltung ihre Arbeit, sie verstärken dadurch verzerrungsärmer. Damit sind wir auch gleich bei den „Innereien“, bei der Verstärkerschaltung des Cayin iHA-6.

Das toll gestaltete Drehgeber ist ein weiteres Design-Highlight des Cayin iHA-6.

Sauberer Aufbau für sauberen Klang

Den ausgezeichneten Eindruck, den der Cayin schon äußerlich macht, vertieft er mit seinem technischen Design. Der Verstärker ist komplett diskret aufgebaut, Cayin hat ihn also mit einzelnen Bauteilen realisiert statt mit integrierten Schaltungen. Der diskrete Aufbau ist natürlich deutlich kostenintensiver, das wird aber mit einer besser Klangqualität belohnt. Cayin hat zudem auf erstklassige Bauteile gesetzt, im Eingangsbereich kommen speziell für den Audio-Bereich ausgelegte Transistoren von Toshiba zum Zuge, am Ende regelt ein Vier-Wege-Potentiometer des nicht minder renommierten Herstellers Alps die Lautstärke. Dazwischen arbeitet eine Gegentakt-Endstufe mit effizienzoptimierten Halbleitern. Sie haben im durchlässigen Zustand einen sehr niedrigen Widerstand und ermöglichen dadurch bei der Wiedergabe eine exzellente Dynamik. Der linke und der rechte Kanal des Verstärkers sind dabei im Schaltungsaufbau absolut sauber getrennt, man könnte im Prinzip die Platine, auf sich die Bauteile für beide Kanäle befinden, durchsägen. Diese klare Trennung betrifft auch die Stromversorgen, jeder Seite wird separat beliefert. So werden wechselseitige Signal- und Stromversorgungs-Einflüsse verhindert. Prima! Dann können wir den Verstärker ja wieder zuschrauben und uns dem praktischen Einsatz zuwenden.

Die beiden XLR-Buchsen bilden den symmetrischen Eingang, die beiden vergoldeten Cinch-Buchsen sind hingegen für den Anschluss einer asymmetrisch zuspielenden Quelle gedacht.

Aufstellung und Anschluss

Der Cayin iHA-6 sollte zu allen Seiten hin Platz haben und frische Luft bekommen können, denn der Verstärker erreicht eine stattliche Temperatur – selbst im Leerlauf und auch bei niedriger „Low“-Einstellung des Ruhestroms. Das Metallgehäuse des Geräts dient also stets der Wärmeableitung. Zur Belüftung tragen außerdem fünf schmale Schlitze auf der Rückseite bei. Wir verkabeln den Cayin iHA-6 mit dem Stromnetz und unserem Zuspieler, drücken auf der Front „Power“ und suchen mit dem obersten der drei Wahltaster, der mit „Source“ betitelt ist, den verwendeten Eingang aus. Der ist erst freigeschaltet, wenn der Amp seinen Initialisierungsvorgang abgeschlossen hat und betriebsbereit ist – gut so, denn das verhindert, dass wir unangenehme Betriebsgeräusche auf die Ohren kriegen. Wir stellen mit den Tastern nun erst mal Current und Gain auf „Low“. Die vorgenommenen Einstellungen speichert der Cayin iHA-6 übrigens ab, beim nächsten Einschalten wird diese Konfiguration also wieder aufgerufen. Dann kann es ja jetzt losgehen.

Schick und schlank: Mit gerade mal sieben Zentimetern Höhe wirkt der Cayin iHA-6 trotz seiner Quaderform grazil.

So klingt der Cayin iHA-6

Als Kopfhörer wählen wir den exzellenten MrSpeakers Aeon Flow, das ist ein geschlossener ohrumschließender High End-Kopfhörer, der nach dem magnetostatischen Prinzip schallwandelt – also quasi nach dem Bändchen-Prinzip. Dieser Magnetostat besitzt mit 13 Ohm eine sehr geringe Impedanz und ist mit 92 Dezibel nicht gerade ein Wirkungsgrad-Wunder. Trotzdem schließen wir ihn rein aus Interesse erst mal mit einem Klinkenstecker an die „High“-Eingangsbuchse des Cayin iHA-6 an. Current und Gain setzen wir auf „L“, also niedrig. Nun starten wir den Track „Turned Me Upside Down“ der texanischen Singer/Songwriterin Sara K., die bei dem Song von Gitarre, Orgel, Bass und Drums begleitet wird. Laaangsam drehen wir am Volumenrad des Verstärkers, aber wie zu erwarten war, müssen wir schon bis zur Hälfte aufdrehen, um zu einer normalen, immer noch moderaten Lautstärke zu kommen. Selbst bei Rechtsanschlag des Potis ist alles noch im Rahmen. Aber es klingt – trotz dieser absichtlich von uns betriebenen Fehlanpassung – schon vielversprechend. Nun drehen wir die Lautstärke wieder auf Null, aktivieren den Gain – und nun sind wir schon bei halber Lautstärke voll beschallt. Das klingt schon sehr gut, deutlich druck- und klangvoller, dabei benutzen wir immer noch den für diesen Kopfhörer eigentlich ungeeigneten Eingang. Nun schalten wir noch mit „Current“ den Transistoren-Boost dazu – dadurch erfährt der Klang eine gewisse Abrundung, doch eigentlich tut sich nicht allzuviel. Nun wieder runter mit der Lautstärke, denn wir wechseln jetzt zur „Low“-Buchse des Cayin iHA-6. Das ist der richtige Eingang für unseren niederohmigen Aeon Flow – und das erfahren wir eindrucksvoll: Trotz ausgeschalteter „Gain“- und „Current“-Funktion ist der Sound schon bei 1/4-Lautstärke richtig klasse! Mit aktiviertem Gain kommt dann das Aha-Erlebnis: So ist es amtlich! Der Cayin iHA-6 lässt die Saiten der einleitende Westerngitarre wunderbar aufblitzen, das klingt nach glänzendem Stahl und hat im Anschlag genau die Perkussivität, die eine gezupfte Akustikgitarre im wahren Leben liefert. Dazu präsentiert der Cayin iHA-6 all die Details, die eine Aufnahme erst so richtig lebendig machen: Das Rutschen auf den Saiten, selbst das ganz leise Im-Takt-Klopfen auf diesen stählernen Drähten.

Bestens beschuht: Die Füße des Cayin iHA-6 absorbieren Vibrationen, sorgen für den nötigen Abstand zum Boden und schonen mit ihrer Gummierung den Untergrund.

Dann setzt der volle, raumgreifende Bass ein – das schiebt ordentlich, klingt aber trotzdem sehr definiert. Sara K. mit ihrer leicht rauen, wohltimbrierten Stimme ist dann das Sahnehäubchen und steht genau da, wo sie hingehört: Im Vordergrund, schön präsent, richtig platziert. So entgeht uns auch nicht der kleinste Atmer und zarteste Seuzer der Sängerin. Jetzt aktivieren wir wieder die Current-Schaltung – und auf einmal ist die Klarheit und Transparenz der Abbildung ein klein bisschen größer, Details werden noch feiner abgebildet, die Wiedergabe wirkt etwas frischer. Hier geht es sicher um Nuancen – aber sie zu entdecken macht den Spaß aus! Nun testen wir den symmetrischen Ausgang. Was für ein Unterschied! Zuallererst nehmen wir den Gain raus, weil der MrSpeakers Aeon Flow hier doch empfindlich reagiert und bei höherer Lautstärke erste Verzerrungen liefert. Ohne Gain haben wir nun ein noch feineres, allerdings auch schlankeres Klangbild, die Gitarren sind noch silbriger, der Gesang noch brillanter, das gesamte Geschehen ist allerdings etwas ferner, der imaginierte Raum dafür aber auch geringfügig größer. Die klangliche Verbesserung durch dien zugeschalteten „Current“-Modus ist nun auch deutlicher zu hören. Holla! Trotzdem hat uns die direktere Ansprache über den asymmetrischen Eingang mehr fasziniert und gepackt – darum: Kopfhörerwechsel! Wir greifen nun zum Ultrasone Edition 5 Unlimited, den wir bereits im Test vorgestellt haben. Dies ist ebenfalls ein Edel-Kopfhörer, er ist mit 32 Ohm etwas hochohmiger, mit 96 Dezibel besitzt er zudem einen höheren Wirkungsgrad. Im unsymmetrischen Betrieb liefert er einen tollen, etwas basskräftigeren Klang, im symmetrischen Betrieb ist der Zugewinn dann frappierend: Das Klangbild ist deutlich klarer und offener, mit der „Current“-Aktivierung wird der Sound dann sogar noch erlesener – und hier merken wir schon: Mit etwas höherohmigen Kopfhörern erweist sich der symmetrische Ausgang als erste Anschluss-Adresse, weil er gegenüber dem asymmetrischen Ausgang den noch feineren Klang liefert.

Der Cayin iHA-6 strahlt durch sein gelungenes Design eine dezente Hochwertigkeit aus.

Fazit

Der Cayin iHA-6 ist ein erstklassiger, exzellent verarbeiteter Kopfhörer-Verstärker, der mit seiner schicken Optik das stylische Design von Cayins i-Serie fortschreibt. Akustisch glänzt er durch seine flexiblen und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten: Er bietet sowohl symmetrische als auch unsymmetrische Ein- und Ausgänge, hat sogar einen vierpoligen symmetrischen XLR-Stereo-Input und kann mit seiner Gain-Schaltung auch schwächere Kopfhörer antreiben. Zur Veredelung des eh schon ausgezeichneten Klangs offeriert er eine Current-Schaltung, sie ermöglicht eine noch sauberere Verstärkung und zeigt vor allem über den symmetrischen Ausgang ihre volle Wirkung. Hier sind dann hochohmigere Kopfhörer optimal, sehr niederohmige Modelle beweisen ihre Klasse am unsymmetrischen Ausgang. So oder so: Mit dieser Klangqualität ist der Cayin iHA-6 Spitzenklasse. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist ebenfalls sehr gut, aktuell ist der Preis sogar von 1.298 Euro auf 899 Euro heruntergesetzt (Stand: 12.7.2018). Ein Grund mehr, dem Cayin iHA-6 beide Ohren zu leihen – es lohnt sich!

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

95 %

96 %

95 %

180717.Cayin-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Cayin
iHA-6
Produktkategorie:Kopfhörerverstärker
Preis:- regulärer Preis: 1.298 Euro
- aktuelles Angebot: 899 Euro (Stand: 12.7.2018)
Garantie:3 Jahre (nach Registrierung)
Ausführungen:Silber (Aluminium)
Vertrieb:Cayin Audio Distribution GmbH, Glashütten-Schlossborn
Tel.: +49 6174 9554412
www.cayin.de
Abmessungen (HBT):69 x 240 x 252 mm
Gewicht:3,8 kg
Eingänge (analog)1 x Line symmetrisch (XLR)
1 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Ausgänge (analog):1 x Kopfhörer symmetrisch (XLR, 3-polig)
1 x Kopfhörer symmetrisch (XLR, 4-polig)
2 x Kopfhörer unsymmetrisch (Klinke, 6,35 mm)
Ausgangsleistung:Kopfhörer unsymmetrisch (@32Ω):
- 2 x 1100 mW (High Current)
- 2 x 2200 mW (Low Current)

Kopfhörer symmetrisch (@32Ω):
- 2 x 5000 mW (High Current)
- 2 x 7000 mW (Low Current)
Lieferumfang:- Cayin iHA-6
- Netzkabel
- 2 Ersatzsicherungen
- Bedienungsanleitung (Englisch)
- USB-Stick (Daten, Anleitung etc.)
- Garantiekarte
- Handschuhe
Besonderes:- ausgezeichnete Klangqualität
- symmetrische und unsymmetrische Ein- und Ausgänge
- symmetrischer Eingang für vierpolige XLR-Stecker
- unsymmetrische Eingänge für hoch- und niederohmige Kopfhörer
- Gain-Taster für Impedanz- und Empfindlichkeitsanpassung
- Current-Taster für höhere Ruhestrom-Ansteuerung zur Steigerung der Verzerrungsarmut
- edel-schickes Design
- exzellente Verarbeitung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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KEF Q950 – Rocker, Spaßmacher und Feingeist stilvoll präsentiert

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Die KEF Q950 ist bärenstark ausgestattet, bietet eine hervorragende Material- und Verarbeitungsqualität und ist obendrein deutlich günstiger als viele vergleichbar große Standboxen. Auch klanglich will die selbstverständlich mit Uni-Q-Treibern ausgestattete KEF eine echte Alternative zu deutlich teureren HiFi-Boxen sein.

In unserem Hörraum zeigt sich die Q950 klanglich wie optisch von ihrer Schokoladenseite.

Wer schonmal einen Lautsprecher der Q-Serie besessen oder gehört hat, ist vermutlich überrascht, wenn man diesbezüglich über den KEF-Einstieg in die highfidele Audio-Welt spricht. Lautsprecher mit dem Q im Namen sind voll und ganz auf die Wünsche kundiger HiFi-Fans zugeschnitten, die einen bestmöglich klingenden Markenlautsprecher zum geringstmöglichen Preis suchen. Das wäre an sich nichts Besonderes, günstige und vergleichbar gut klingende Schallwandler gibt es auch von anderen Herstellern. Der große Unterschied hier: KEF legt in dieser Linie auch in Sachen Material- und Verarbeitungsqualität höchste Maßstäbe an. Technisch ist sie auch up-to-date. Die beliebte Budget-Serie profitiert nämlich mit jeder Neuauflage vom hauseigenen Technologietransfer.
Was ist damit genau gemeint? Die Antwort findet sich in der Firmenhistorie: Ohne Frage gehört das bereits 1961 gegründete Unternehmen zu den innovativsten HiFi-Marken der Welt. Angefangen beim legendären BBC-Abhörmonitor LS3/5a über die erste Reference-Serie und der Perfektionierung der Ein-Punkt-Schallquelle Namens Uni-Q bis hin zu Meilensteinen wie der Muon hat KEF die Audio-Welt wie kaum eine andere Marke geprägt. Erkenntnisse, Durchbrüche und auch Rückschläge – genaugenommen das gesamte Knowhow aus weit über 50 Jahren Lautsprecherbau – dienen den britischen Ingenieuren heute als Grundlage für die Entwicklung eines jedes Lautsprechers. Jede Innovation sickert nach und nach durch jede Serie. Entwicklungen, die vor Jahren nur den Reference-Modellen vorbehalten war, gehören somit heute zum Standard der Q-Serie.

Q950, der elegante Riese

Wenn man bei KEF etwas anfasst, hat das Hand und Fuß. Das gilt für jede Produktlinie und selbstverständlich auch für das Q-Portfolio, das gleich sieben Modelle umfasst. Neben eines Centers, eines Dolby-Atmos-Aufsatzlautsprechers und drei Regalboxen wären hier noch drei Standlautsprecher zu nennen, von denen die Q950 das Serienoberhaupt darstellt. Die stattliche Größe von 1,12 Metern unterstreicht diesen Status deutlich. Obwohl hochaufgeschossen und mit knapp 36 Zentimetern auch ordentlich in die Breite gehend, empfiehlt sich die Q950 in erster Linie für den Einsatz im Wohnzimmer. Die Begründung dafür liegt im völlig entschlackten Design. Die Zweieinhalb-Wege-Box zeigt sich nämlich völlig befreit von Schnörkeleien und unnötigen Details. Das perfekte Zusammenspiel von Form und Raum erzeugt ein einzigartiges Erscheinungsbild, das die zu erwartenden Eigenschaften deutlich zum Ausdruck bringt: Kraft, Energie und Temperament. Klare Linien, ebene Flächen und Stilsicherheit lassen die KEF trotz ihrer Massivität aber auch erfreulich wohlproportioniert erscheinen. Kurz gesagt: Die Q950 ist eine zeitlos designete Schönheit. Ein Eindruck, der durch die seitlich herausragenden Traversen nochmals unterstrichen wird. Sie zeigen sich als abwechslungsreiches Design-Element, haben aber auch eine praktischen Hintergrund: Sie verbreitern die Standfläche und offerieren der Box mehr Stabilität. Clever sind die oben aufsitzenden Abschlüsse. Sind sie abgedreht, das funktioniert ganz ohne Werkzeuge, lassen sich die Spikes einfach in der Höhe verstellen. Praktisch, so können die höhenverstellbaren Stifte jederzeit perfekt an den Untergrund angepasst werden, ohne dass die über 20 Kilogramm schwere Q950 zur Seite gekippt werden muss.

Die aktuelle Q-Serie wird in mattschwarzer und schneeweißer Ausführung angeboten. Hier auf der High End in München ausgestellt.

Uni-Q der neuesten Generation

Ein näherer Blick auf die Lautsprecherfront offenbart dann Erwartbares: Auch die Q950 ist mit einem großen Uni-Q-Chassis bestückt, das seinen Platz im obersten Gehäuseabteil findet. Bei KEF geht eben nichts ohne dieses markante Chassis, dessen neueste Entwicklungsstufe in der neuen Q-Serie eingesetzt wird.
Wer nicht genau weiß, was das Uni-Q eigentlich ist, für den gibt es hier ein paar Infos: Das Uni-Q ist eine seit Jahren stetig weiterentwickelte und verbesserte Einpunkt-Schallquelle, bei der es sich im Prinzip um ein Zwei-Wege-System in einem Chassis handelt. Im Serien-Flaggschiff sitzt beispielsweise ein großer, 20 Zentimeter durchmessender Mitteltontreiber, in dessen Mitte ein 38-Millimeter-Hochtöner thront. Ein Aufbau, der den Hauptteil aller von der Q950 wiedergegebenen Schallanteile von einem zentralen Punkt kommen lässt. Allein in diesem Treiber ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten jede Menge passiert, so wartet auch die neueste Version dieses koaxial angelegten Schallwandlers mit ein paar Neuerungen auf. Unter anderem wurde das hier eingesetzte Uni-Q mit KEFs patentiertem Tangerine-Waveguide bestückt, das ursprünglich für das „Project Blade“ entwickelt wurde. Die sternförmige Schallführung vor dem Hochtöner hat dabei eine optische wie klangfördernde Bedeutung. Durch sie wird das Abstrahlverhalten optimiert. Das hinter der Kalotte sitzende, speziell geformte Röhrchen sorgt zudem für Ruhe. Rückwärtig abgegebener Schall, der vom Hochtöner ins Boxen-Innere gerichtet ist, muss zwingend durch diesen kleinen Zylinder und wird hier bedämpft. Gewohnt ist hingegen das Membranmaterial: Aluminium. Die Gründe für den aufwändigen Aufbau der Antriebseinheit verfolgen nur ein einziges Ziel: Die Erreichung der bestmöglichen Klanggüte. Dieser Maxime unterliegt selbstverständlich auch auch die Aufhängung des Schwingsystems, deren um 90-Grad abgewinkelte Sickenkonstruktion eine weiter zu den Aussenseiten hin ausgerichtete Aufhängung gestattet. Laut KEF ein weiterer Punkt, der eine agilere und verfärbungsärmere Wiedergabe verspricht.

Markant: Das Uni-Q-Chassis lässt sid Herkunft eines jeden KEF-Lautsprechers sofort erkennen.

Trio für Volumen und Schub

Nicht minder aufwändig geht es dann im Gehäuse-Innern weiter. Auffällig ist hier zum einen die massive Verstrebung und zum anderen die Unterteilung in Kammern. So sitzt das Uni-Q beispielsweise in einer eigenen Behausung. Eine sinnvolle Lösung, die den wichtigen Treiber vor Einflüssen des unter ihm platzierten Bass-Trios schützt. Besagtes Dreigestirn hat es ebenfalls faustdick hinter den Ohren. Beispielsweise handelt es sich beim mittleren Basstreiber um einen passiven Tieftöner, der sich mit dem direkt über ihm platzierten eine weitere Kammer teilt. Das Wörtchen „Passiv“ ist dabei aber keineswegs negativ besetzt. Ein Passivtreiber wird nicht aktiv angetrieben. Vereinfacht erklärt, wird er durch die im Gehäuse bewegte Luft in Schwingung versetzt. Ist das Gehäuse korrekt dimensioniert und bietet die Passivmembran ein perfekt abgestimmte Masse, lässt sich so eine erweiterte Tieftonabstimmung erreichen. Bedeutet: Der Lautsprecher liefert mehr Bass. Ein ähnlicher Vorgang, wie man ihn von Bassreflex-Rohren kennt, nur dass störende Strömungsgeräusche hier keinerlei Rolle spielen. Der im unteren Gehäuseabteil untergebrachte Tieftöner wird dann wieder aktiv bespielt und misst, wie seine beiden Geschwister über ihm, 200 Millimeter im Durchmesser. Die fortschrittliche Chassis-Bestückung und die massive Behausung sind natürlich nicht ohne Kostenaufwand zu kriegen. Um diesem zu kompensieren, ohne dabei die neue Q-Linie teurer zu machen, musste irgendwo eingespart werden. Die nötige Einsparung findet sich dann auf der Gehäuserückseite wieder. Statt des in der Vorgängerserie verwendeten Bi-Wire-Anschlussfeldes entschied man sich im britischen Maidstone für in den aktuellen HiFi-Einstieg für klassische Single-Wire-Anschlüsse. An der Qualität der Buchsen wurde jedoch nicht gespart. Statt einfacher Wippen setzen die Briten hier auf massive Metall-Schraubklemmen, die Lautsprecherkabel bis zu einer Stärke von 6mm2 aufnehmen.

Saubere Kanten, klare Linien: Die KEF Q950 ist zeitlos designet und sauber verarbeitet.

Kleinigkeiten machen den Unterschied

Die optische Untersuchung der Q-Flaggschiffe und die obligatorische Einspielzeit sind abgeschlossen, jetzt kann endlich der schönste Teil der Testprozedur beginnen. Bevor es aber losgeht, möchte ich ideale Vorraussetzungen für den bestmöglichen Klang schaffen. Zunächst widme ich mich dabei der Ausrichtung der Lautsprecher. Ein Punkt, der in vielen HiFi-Setups unterschätzt wird. Nimmt man sich jedoch etwas Zeit und Muße, kann es gut sein, dass die neuen Boxen eine Klasse besser aufspielen, als zunächst erwartet. Bange muss einem vor diesem Schritt nicht sein, dieser Vorgang ist recht einfach umzusetzen und macht sogar Spaß, sobald sich die ersten Erfolge einstellen.
Wenn möglich, stellen Sie die beiden Lautsprecher zunächst im identischen Abstand zueinander und zum Hörplatz auf. In manchen Wohnzimmer-Situationen ist das vielleicht nicht möglich. In diesem Fall sollten Sie aber versuchen dem Ideal so nah wie möglich zu kommen. Anschliessend richten Sie sie die 950er auf den Referenzsitz aus. Die Boxen „schauen“ dem Hörer nun direkt ins Gesicht. Drehen Sie die Lautsprecher anschließend in kleinen Zentimeterschritten nach aussen, ohne dabei den Abstand zum Hörplatz zu verändern. Die ideale Position ist gefunden, sobald der Klang nicht mehr direkt aus den Boxen kommt, sondern mitten im Raum steht.
Ebenso wichtig ist ein jederzeit stabiler, wackelfreier Stand der Box. Diesen erreichen Sie bei der KEF über die zuvor beschriebenen, höhenverstellbaren Spikes. Dank der cleveren Schraubmechanik ist eine schnelle und stufenlose Justage möglich, ohne dass die schwere Box gekippt werden muss. In diesem Zusammenhang: Spikes sind ein generell sinnvolles Upgrade, da sie die Box aufgrund ihrer geringen Anbindung sehr gut an den Untergrund ankoppeln. Das bietet klanglich beste Voraussetzungen, kann auf Parkett-, Laminat- oder Steinböden aber auch dazu führen, dass die Spitzen den Bodenbelag zerkratzen. Steht der Lautsprecher bei Ihnen auf Holz oder Fliesen, legen Sie einfach kleine Metallplättchen unter die Spitzen um den wertvollen Bodenbelag zu schützen.

Die ausladenden Traversen machen die Box optisch eleganter, bieten aber auch mehr Stabilität. Die höhenverstellbaren Spikes lassen sich bequem justieren, ohne, dass die Box dabei gekippt werden muss.

Impulsfreude und feine Details

Den Hör-Check beginne ich mit James Blakes „Unluck“. Ein Song, der sich perfekt zu Testzwecken eignet und einem schnell Informationen über Energie, Lebendigkeit und Dynamik von Lautsprechern liefert. Exakt diese Energie strömt nur wenige Augenblicke nach Betätigung der Play-Taste – als Audio-Kette dient mir übrigens die kürzlich getestete Creek-Kombi bestehend aus Evolution 50 A und Evolution 50CD – in den Hörraum. Das hier spielende Setup strotzt dabei von der ersten Sekunde an vor Entschiedenheit und Dynamik. Trotz aller Impulskraft und Agilität zeigt die Q950 aber auch ein großartiges Differenzierungsvermögen. Details werden sorgfältig dargestellt, Durchzeichnung ist vorhanden und an Plastizität und Luftigkeit fehlt es auch nicht. Das Uni-Q macht seine Sache sehr gut, löst fein auf, zeigt sich aber auch imponierend spielfreudig. Dazu kommen eine hohe rhythmische Intensität und jede Menge Temperament. Was ebenfalls deutlich wird: Die KEF hat offenbar reichlich Kraft und noch jede Menge Headroom. So erlebe ich eine Performance, die einfach Spaß macht und mich kurzfristig zu einem nicht unwesentlichen Lautstärkesprung animiert. Ein Vorgang, auf den die beiden stattlichen Schallsäulen nur gewartet zu haben scheinen. Jetzt geht es richtig los, laut, dynamisch und bisweilen auch tiefschwarz. Die Ortbarkeit bleibt auch unter höherem Pegel hervorragend, die Stabilität der Abbildung ebenso.
Aufgrund ihrer imposanten Grösse und Bestückung bin ich jedoch nicht einzig von der gezeigten Pegelleistung, sondern in erster Linie von der Akkuratesse und zugleich schier unbändigen Energie überrascht, mit der die Q950 nun brillieren. Was dazu kommt: Die KEF spielen obendrein auch noch sauber und richtig. Feine wie grobe Abstufungen in Sachen Lautstärke und Dynamik ziehen kaum Änderungen der Klangfarbe und im Timbre nach sich. Punkte, die zu einem Großteil auf die perfekte Abstimmung des Uni-Q und den mitspielenden Tieftönern zurückzuführen ist. Das erklärt auch, wie es dem Serien-Flaggschiff im Test immer wieder gelingt, die immer wieder wechselnden Tempi im Grund- und Bassbereich perfekt zu reproduzieren ohne das Stück seiner enormen Dynamik zu berauben.

Der Tangerine-Waveguide vor dem Hochtöner erlaubt die gezielte Schallabstrahlung und macht den Lautsprecher flexibler in der Aufstellung.

Feuer & Wahrheit

Der erste Testabschnitt war schonmal eine Ansage. Jetzt möchte ich aber wissen, wie sich die Qs schlagen, sobald Druck und Agilität über den gesamten Frequenzbereich gefordert sind. Diesbezüglich soll AC/DC mit „Rock `N Roll Train“ die Antwort liefern. Ein Song, der vom ersten Augenblick an steil nach vorn geht und sofort Spass bereitet. Unter gleichem Lautstärkepegel gestartet, werden Gitarren, Schlagzeug, Bass und Brian Johnsons unverkennbare Vocals dann im Nu in unserem Hörraum ausgebreitet. Das alles in einer Souveränität und Ruhe, wie man sie sonst nur von deutlich teureren Lautsprechern gewohnt ist. Was außerdem positiv auffällt: Die Klangbühne spannt sich ein Stückchen über die Standorte der Boxen hinaus auf und zieht sich auch in die Tiefe. Die Ortbarkeit ist sehr gut, die Stabilität in der Abbildung ebenso. Was aber vielleicht noch wichtiger ist: Die Größe der akustisch abgebildeten Instrumente stimmt. Billige Effekthascherei ist nichts für diesen Lautsprecher. Statt Gitarren und Drums gigantisch darzustellen wie es so manch Mitbewerbsprodukt tut, bleiben die KEFs lieber bei der Wahrheit. Sehr gut!
Schnelligkeit, Agilität, Druck und Ehrlichkeit sind dabei eindeutig die Attribute, die aus dem bloßen CD-Hören ein imposantes Musik-Erlebnis machen. Ein Erlebnis, das einfach mitreisst. Jede noch so kleine Einzelheit trägt ihren Beitrag zu einer Gesamtdarstellung bei, die fasziniert, elektrisiert, abermals unter die Haut geht und einfach zum „Mitrocken“ animiert. Obwohl inzwischen weit oberhalb der Zimmerlautstärke angekommen, ist der Sound noch weit davon entfernt zu verzerren oder zu nerven. Die mattschwarze KEF ist offensichtlich nichtmal in der Nähe ihrer Leistungsgrenze. Im Gegenteil, denn kurioserweise gelingt es der Q950 Temperament und Gelassenheit offensichtlich perfekt und optimal miteinander zu kombinieren – alles, ohne dabei langweilig, gehetzt oder gar übertrieben zu wirken.

Die drei mit Alumembranen bestückten Tieftöner unterhalb des Uni-Q bieten einen Durchmesser von jeweils 200 Millimetern auf.

Fazit

Die Q950 ist ein Spaßmacher mit audiophilen Fähigkeiten. Genau genommen ist dieser imposant ausgestattete Lautsprecher eine leistungsstarke Klanglösung für die Wiedergabe nahezu jedes Musikgenres. Sie bietet reichlich Leistungsreserven, um es mal richtig krachen zu lassen, ist aber auch in der Lage superfein aufzulösen und das Klanggeschehen akustisch perfekt auszuleuchten. Hinzu kommen eine hohe Flexibilität in der Aufstellung, eine sehr gute Verarbeitung und ein zeitlos-elegantes Design. Nicht zu vergessen der günstige Preis: die KEF Q950 ist bereits für rund 1.550 Euro zu haben – für das Paar versteht sich!

Test & Text: Roman Maier
Fotos:  Philipp Thielen

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

94 %

92 %

98 %

180720.KEF-Testsiegel

Technische Daten

Modell:KEF
Q950
Produktkategorie:2,5-Wege-Standlautsprecher
Preis:ca. 1550,00 Euro/Paar
Garantie:- 2 Jahre
- 5 Jahre (bei Registrierung)
Ausführungen:- Weiß
- Schwarz
Vertrieb:GP Acoustics, Essen
Tel.: 0201 / 170390
www.kef-audio.de
Abmessungen (HBT):1116 x 357 x 328 mm (inkl. Traverse)
Gewicht:20,6 Kg / Stück
Prinzip/Bauart:2,5-Wege/Bassreflex
Chassis:- 38 mm-Aluminium-Hochtöner
- 200 mm Mitteltöner
- 1x 200 mm-Aluminiumtieftöner
- 2x 200mm (Aluminium-Passivmembran)
Anschluss:- Single-Wire-Schraubklemmen
Lieferumfang: - Traversen
- Spikes (höhenverstellbar)
- Bedienungsanleitung
Besonderes:+ Uni-Q-Chassis
+ vorbildliche Chassisbestückung
+ sehr gute Verarbeitung
+ höhenverstellbare Spikes
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Supra Cables LoRad Mk III SP Switch Netzleiste – Upgrade & Schutz fürs HiFi-Setup

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Den klangfördernden Einfluss hochwertiger Netzprodukte auf die HiFi-Anlage bestreitet heute kaum noch ein Musikfreund. Teuer müssen gute Netzprodukte aber keinesfalls sein, das hat Supra Cables mit seinem LoRad DC-Blocker in unserem Test bereits bewiesen. Jetzt nehmen wir uns die Netzleiste LoRad Mk III SP Switch aus gleicher Serie vor. Sie soll das HiFi-Setup zudem schützen und hat noch Überraschendes an Ausstattung zu bieten.

Zu einer ordentlichen HiFi-Anlage gehört auch eine adäquate Stromzulieferung. Mit der LoRad Mk III SP Switch bietet Supra Cables eine hochwertig verarbeitete Netzleiste mit sechs Steckplätzen.

Sehr gute HiFi- oder Heimkino-Anlagen sind häufig sorgsam zusammengestellte Systeme und nicht selten auch ziemlich kostspielig. Die Kollektion beginnt dann oft bei der Wahl der richtigen Lautsprecher, die schön sein, gut klingen und natürlich auch optisch mit dem Raum harmonieren sollen. Die Auswahl setzt sich anschließend beim Verstärker fort, der sich technisch mit den Lautsprechern verstehen sollte und natürlich ebenfalls zur Inneneinrichtung und den eigenen Designvorlieben passen muss. Idealerweise endet das Setup aber nicht bei den Quellgeräten, die die Lieblingsmusik zuspielen, sondern bei den Kabeln, über die alle Geräte miteinander verbunden werden. Sorgsam zusammengestellte Audio-Kombinationen verdienen einfach eine adäquate Verkabelung, sei es aus optischen, haptischen oder klanglichen Gründen. Nicht ganz unerheblich: Eine bessere Stromversorgung ist häufig auch sicherheitstechnisch motiviert. Bei der Auswahl des passenden Zubehörs fürs HiFi-System überlegt man dann zunächst, welche Anforderungen man hat und welche Features sinnvoll sind. Verfolgt man diesen Ansatz, stellt man vermutlich recht schnell fast, dass es auch einer besseren Netzleiste bedarf. Eine erschwingliche und umfangreich ausgestattete Variante wäre die LoRad Mk III SP Switch von Supra Cables.

Aluminium wohin man guckt: Materialqualität und Verarbeitung der LoRad Mk III SP Switch sind vorbildlich.

Dank Erfahrung an alles gedacht

Der Erfahrungsschatz ist groß, der Anspruch an die eigenen Produkte ebenfalls. Seit 42 Jahren widmet sich Supra Cables der Entwicklung hochwertigen HiFi-Zubehörs und liefert damit quasi schon per Definition die richtige Antwort auf Fragen der Verkabelung. Am Beispiel der LoRad Mk III SP Switch zeigt sich der hauseigene Anspruch bereits beim hochwertigen Äußeren der Leiste. Sie ist aus soliden Aluminium-Strangprofilen gefertigt. Leicht verrundete Seitenleisten offerieren einen organischeren Look im Vergleich zu den einfachen Rechteck-Profile des Mitbewerbs. So lässt sich dem Äusseren sogar ein gewisser Designanspruch unterstellen. Die Gehäuse-Oberseite stellt dann bündig eingelassene und sehr hochwertig selektierte Schuko-Steckdosen aus Hartplastik bereit. In unserem Testmodell sechs an der Zahl, alternativ sind Alternativen von zwei bis fünfzehn Steckplätzen verfügbar, wobei nicht alle Varianten über alle Zusatzfeatures verfügen auf die wir gleich noch zu sprechen kommen. Unsere LoRad MK III MD06-EU/SP Switch, so der vollständige Produktname, ist dagegen voll ausgestattet. Mehr geht hier nicht. Neben der offensichtlichsten Funktion, der Verteilung der Netzspannung auf mehrere Geräte, verfügt diese Netzleiste über einen markanten Kaltgeräteanschluss an dem die optional erhältliche Zuleitung angeschlossen wird. Es muss also ein zusätzliches Kabel angeschafft werden. Das ist aber kein Grund zur Kritik, sondern hat einen Grund. Die flexible Wechselmöglichkeit lässt sich nämlich jederzeit mit passend langen Kabeln bestücken. Für meinen Test benötige ich zum Beispiel eine mindestens 2,50 Meter lange Leitung um, die nächste Steckdose bequem zu erreichen. Eine so lange Zuleitung ist bei üblichen Netzleisten jedoch eher selten. Hier ist das jedoch kein Problem, Supra Cables hat entsprechende Kabellängen im Angebot, so dass Sie die Netzleiste tatsächlich dort platzieren können, wo sie hingehört: Hinter die Anlage. Direkt unterhalb des Anschlusses findet sich dann das zweite Feature: Eine Sicherung. Die LoRad Mk III SP Switch ist zugelassen für einen Stromfluss von 10 Ampere, darüber löst die interne Sicherung aus. Sehr gut, damit sind alle angeschlossen HiFi-Gerätschaften dann auch im Falle eines Kurzschlusses oder einer defekten Haussicherung geschützt. Rechts neben Sicherung und Anschluss befindet sich der Schalter, mit dem die Netzleiste ausgeschaltet und die eingesteckten Geräte schnell vom Netz getrennt werden können. Schaltet man die Netzleiste aus, werden angeschlossenen Verstärker, Quellen etc. garantiert vom Netz getrennt, ohne dass man jedes Gerät hart ausschalten bzw. irgendwelche Stecker ziehen muss. Auskunft darüber, ob die Leiste aktuell ein- oder ausgeschaltet ist, gibt eine praktische rote LED auf der Oberseite. Ausreichend hell ist sie selbst hinter dem Rack liegend gut erkennbar. Direkt über dem Lämpchen befindet sich eine weitere, grün leuchtende LED. Se weist auf ein unsichtbares Feature hin: Den Überspannungsschutz oder englisch Surge Protection – auf diese Eigenschaft wird über das Kürzel „SP“ in der Produktbezeichnung hingewiesen. Beschriebene Schaltung trennt die empfindlichen Geräte im Fall einer Überspannung, zum Beispiel ausgelöst durch einen Blitzeinschlag in der näheren Umgebung, in Sekundenbruchteilen vom Netz. Das Besondere hier: Diese Schaltung wird nicht nur einphasig, also nur auf einem der drei Leiter, sondern auf allen dreien gleichzeitig durchgeführt. Somit sind selbst teurere Geräte ziemlich sicher vor Beschädigungen geschützt.

Das Supra Cables-Programm umfasst diverse Stromprodukte. U.a. auch den LoRad DC-Blocker, den wir kürzlich ebenfalls im Test hatten.

Bleibt noch die Filterung zu erwähnen. Durch sie soll die LoRad zum besseren Klang der Anlage beitragen. Die Filtereinheit besteht aus zwei Komponenten. Um Störungen aus dem Netz fernzuhalten, wäre zunächst der sogenannte „SUPRA NIF Transient Filter“ zu nennen. Hierbei handelt es sich um ein Netzfilter, durch das hochfrequente Störungen gedämpft werden, die die normale Netzfrequenz von 50 Hertz ansonsten überlagern würden. Das wiederum soll dem Klang wiederum zu ungebremster Dynamik verhelfen. Die zweite Komponente der Filterung ist die namensgebende LoRad-Technologie. LoRad bedeutet ausgeschrieben „LOw RADiation“ und steht für ein besonders störarmes Design. Das bedeutet: Die Leiste ist so aufgebaut, dass möglichst wenig elektromagnetische Felder um sie herum erzeugt werden. Im schlimmsten Fall könnten diese Einfluss über die weitere Verkabelung haben und negative Auswirkungen auf den Klang nach sich ziehen.

Die grüne LED signalisiert den aktivierten Überspannungsschutz.

Zuleitung mit Zertifikat

Das passende Netzkabel LoRad 2.5 CS-16-EU funktioniert selbstverständlich nach dem gleichen Prinzip. Nach identischen Gesichtspunkten entwickelt, soll der Aufbau insbesondere magnetische wie elektrische Felder abschirmen. Dazu besteht das Kabel in der Hauptsache aus drei LoRad-Adern aus hochreinem OFC-Kupfer. Sie sind so verdrillt, dass sich ihre Felder gegenseitig eliminieren. Ihr Querschnitt beträgt wahlweise 1,5 bzw. 2,5 Quadratmillimeter, wir haben uns für unseren Test für den höheren Querschnitt entschieden. Materialien zur mechanischen Dämpfung und eine Schirm-Ader sind um den Leiter gewickelt. Diese Ader wird auf der Steckdosenseite des Kabels auf den Erdanschluss gelegt und soll so Einstrahlungen auffangen und Richtung Erde abtransportieren. Abschließend ist das Kabel in einen Nylon-Mantel gehüllt, den Supra Cables als halbleitend bezeichnet. Er soll insbesondere vor mechanischer Einwirkung schützen. Zugleich verleiht er dem Kabel eine angenehme Flexibilität, so dass es sich spielend leicht auch um Ecken verlegen lässt. Die hochwertigen Anschlüsse, namentlich IEC320 auf der Geräteseite und CEE 7/4 auf der Steckdosenseite, oder besser bekannt als Kaltgeräte- und Schuko-Stecker, werden ebenfalls von Supra Cables hergestellt und passend für dieses Kabel gefertigt. Auch sie sind von hervorragender Qualität, durch ihre ansprechende Farbkombination verleihen sie dem Kabel ganz nebenbei noch einen schicken Old-School-Look. Das ganze Kabel ist zudem selbstverständlich nach europäischen Sicherheitsstandards zertifiziert und sogar für medizintechnische Anwendungen zugelassen.

Die Zuleitung ist beim LoRad Mk III SP Switch immer optional. Für diesen Test nutzte ich das LoRad 2.5 CS-16-EU.

Ordnung & Sicherheit

Die Verwendung der LoRad Mk III SP Switch samt Kabel ist so einfach wie von anderen Netzleisten gewohnt. Das stellt keinen Anwender vor größere Herausforderungen. Auf eine Kennzeichnung der Phase wurde verzichtet, die müsste der interessierte Anwender also einmalig selbst herausfinden. In meinem Test habe ich mit der Supra Cables LoRad-Netzleiste samt LoRad-Netzkabel als Stromlieferanten ziemlich zufrieden Musik gehört. Ob der Dynamikumfang der Anlage nun deutlich besser ist, als mit der vorher genutzten Energieversorgung, darauf würde ich mich gar nicht festnageln lassen wollen. Tatsächlich habe ich aber das Gefühl, dass der Klang jetzt etwas reiner und klarer rüberkommt, als zuvor. Alles scheint irgendwie richtiger, die tonale Balance eine andere. Zugegeben, hier geht es um Marginalien, dennoch wirkt die Wiedergabe einen Tick luftiger und in puncto Tonalität und Raumdarstellung einfach stimmiger.
Was ich definitiv und nachdrücklich als echten Zugewinn empfand und sogar noch etwas höher einordne, sind die Zusatzfunktionen der Supra Cables-Leiste. Der Schalter macht einen zuverlässigen Eindruck. Bequem lässt sich die ganze Anlage ausschalten, ohne das anschließend noch irgendwelche Stand-by-Ströme fließen. Einen sinnvollen und effektiven Ausstattungspunkt für das gute Gewissen oder wenn in der Nähe ein Gewitter aufzieht (was während meiner Testphase Anfang Juli tatsächlich das eine oder andere Mal vorkam) stellen zudem die bereits erwähnten Überspannungs- und Überstromsicherungen dar. So lässt es sich auch bei drohender Gefahr länger Musik hören oder ein Film weiter anschauen, ohne dass man sich Sorgen um drohende Schäden durch eventuelle Überspannung machen muss. In diesem Zusammenhang entfällt für mich auch das lästige Steckerziehen der Netzleiste, falls die Anlage mal länger nicht in Betrieb genommen wird. Dank Schalter und Sicherungen braucht man diesbezüglich keinerlei Bauchschmerzen haben, dass während der Nichtbenutzung irgendwas passieren könnte. In Sachen Alltagstauglichkeit verdient sich die Netzleiste daher Bestnoten.

Die LoRad Mk III SP Switch ist in verschiedenen Größen verfügbar. Für unseren test erwählten wir die Variante mit sechs Steckplätzen. Alternativ sind Varianten von bis zu 15 Steckplätzen verfügbar.

Fazit

Die LoRad Mk III SP Switch von Supra Cabels beweist sich als erschwingliche und maßgeschneiderte Stromversorgung für hochwertigen HiFi-Systemen. In Sachen Verarbeitung, Handhabung und Ausstattung zeigt sie sich zudem von der allerbesten Seite. Sinnvolle Zusatzfeatures wie Schalter und Sicherungen machen die LoRad Mk III SP Switch definitiv zu einer echten Empfehlung für besseren Klang und mehr Sicherheit an bzw. mit der eigenen HiFi-Anlage.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: Jonas Bednarz, Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Preis-/Leistung: sehr gut

97 %

97 %

97 %

180722.SupraCables-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Supra Cables
LoRad Mk II SP Switch
Produktkategorie:Netzleiste
Preis:um 275,00 Euro
Ausführungen:Silber (Aluminium)
Vertrieb:GEKOhifi, Soest
Tel: 02921/96949-20 + 22
www.geko-hifi.de
Anschlüsse:1 x IEC 320
1 x CEE 7/4 Schutzkontakt-Steckdose
Lieferumfang:- Supra Cables LoRad MK III SP Switch
- Bedienungsanleitung
Optionales Zubehör:- LoRad MKII Netzkabel
Besonderes:- sehr gut verarbeitet
- Überspannungsschutz
- SUPRA NIF-Filter
- 10 Ampere Schmelzsicherung
- Alu-Gehäuse
Benotung:
Preis-/Leistungsehr gut

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Netzwerkplayer Bluesound Node 2 – Kabelfreies Streaming in HiRes

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Streaming und Multiroom kann heute fast jeder, das nächste große Ding ist der Datentransport in HiRes-Qualität – und hier ist Bluesound auch mit seinen Netzwerkplayern weit vorne. Der Bluesound Node 2 ist dabei das kleinste Modell der klangbewussten Kanadier, doch schon mit ihm gelingt die audiophile Heimvernetzung: Er streamt in hochauflösender HD-Qualität, er spielt die Files von Computer, NAS und USB-Festplatte, von Streaming-Diensten und Internet-Radiostationen, schließlich sendet er die Musik kabelfrei an die Netzwerklautsprecher – oder kabelgebunden an den herkömmlichen Verstärker. Damit katapultiert der Bluesound Node 2 auch die konventionelle HiFi-Anlage in die mediale Modern. Doch der schicke Player kann noch mehr …

Der Bluesound Node 2 wirkt mit seinem Design stylisch, modern und hochwertig.

Bluesound ist erst seit 2014 auf dem Markt, doch hinter dem scheinbaren Newcomer stehen zwei Firmen mit Tradition und Renommee: der Schallwandler-Spezialist PSB und insbesondere der Edel-Elektronik-Hersteller NAD, der bereits langjährige Erfahrung und Erfolg mit hochwertigen digitalen Verstärkern hat. Designer und Techniker von NAD haben dann das Know-How und die Manpower bei Bluesound eingebracht. Die Kanadier präsentieren sich deshalb als „Team von Audiophilen, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Traum vom digitalen und drahtlosen HiFi wahr werden zu lassen“. Die Klangqualität ist also das Kern-Kriterium, und so hat Bluesound gleich mit seinem ersten streamingbasierten Audiosystem auf hochauflösende Formate gesetzt. Die HiRes-Fähigkeit zeichnet nun natürlich auch die zweite Geräte-Generation aus, die File-Qualitäten gehen also über MP3 und Co. oder über den CD-Standard hinaus und reichen bis zur Hi-Res-Güte 192 Kilohertz/24 Bit. Damit wendet sich Bluesound an alle Audiophilen, die nicht nur Wert auf Komfort, Kompatibilität und Stabilität legen, sondern auch auf einen erstklassigen Klang. Den verspricht schon das Einstiegsmodell unter den Netzwerkplayern, der Buesound Node 2. Er beweist zudem, dass die Kanadier vor lauter Klang das Design nicht vergessen haben.

Durch die mittige schwarze Nut wirkt der Bluesound Node 2 noch schlanker, als er eh schon ist – und durch die Wölbung des Bodens scheint er zu schweben.

Schickes Design im Slim Fit-Format

Der Buesound Node 2 ist eine richtige stylische und kompakte Klangzentrale. In der Grundfläche ist er kleiner als ein Tablet, in der Höhe misst er kaum fünf Zentimeter. Das ist ein schönes Slim Fit-Format. Die Produktdesigner haben es mit einer stylischen Erscheinung veredelt: Alle vertikalen Gehäusekanten sind schön sanft abgerundet, horizontal wird der mattweiße Kunststoff-Korpus von einer durchgängigen, schwarzen Nut optisch in zwei Hälften geteilt. Sehr smart, denn das erzielt eine figurverschlankende Wirkung. In der alternativen schwarzen Ausführung des Netzwerkplayers ist dieser Effekt sogar noch ein wenig stärker. Außerdem scheint der Buesound Node 2 zu schweben, weil der Geräteboden eine leicht Wölbung aufweist und im Schwerpunkt mit einer Gummierung versehen ist. Sie hebt das Gerät nicht nur auf ein leicht höheres Niveau, sondern sorgt auch für sicheren und oberflächenschonenden Stand. In die Decke des Node 2 ist nun ein sensitives Bedienfeld eingelassen, auch das ist formschön realisiert: Der Korpus weist eine leichte Einsenkung auf, er fasst damit eine schwarze Gitterfläche ein, die dem Node 2 die Wärmeabfuhr ermöglicht. Dieses Gitter wiederum beherbergt in seinem Zentrum den Touchscreen. Auf dem hochglänzenden Bedienfeld erwarten fünf beleuchtete Symbole unseren Fingerdruck. Dies ist quasi ein elektronisches Steuerkreuz, in dessen Zentrum die Start/Pause-Funktion steht, während seitlich der Vor- und Rückwärtssprung bewerkstelligt wird und man mit den Plus- und Minus-Arealen die Lautstärke verändern kann. Das Start/Pause-Symbol leuchtet in verschiedenen Farben: Rot beim Einschalten, Grün im sogenannten Hotspot-Modus, in dem der Node 2 zum heimischen Netzwerk zugefügt wird, und Blau für absolute Betriebsbereitschaft. Dieses Farbenspiel bietet synchron auch eine kleine runde LED im Zentrum der Front. Sie ist das eine von insgesamt nur zwei Features der wunderbar aufgeräumten Stirnseite. Mit dem anderen Feature sind wir nun schon bei den Anschlüssen des Bluesound Node 2.

Die Rundungen des Gehäuses unterstreichen die geschmeidige Optik des Netzwerkplayers.

Bis hin zum HiRes-Streaming: die Schnittstellen

Das zweite Frontfeature und damit der einzige immer sichtbare Anschluss ist der Kopfhörerausgang in Form einer 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse. Prima, damit ist der Bluesound Node 2 also auch für alle Freunde der akustischen Privataudienz interessant. Alle weiteren Anschlüsse des Netzwerkplayers finden wir dann auf der Rückseite. Die Prunkstücke sind hier natürlich die WLAN- und die LAN-Schnittstelle. Erstere ist physisch unsichtbar, letztere offenbart sich in Form einer Ethernet-Buchse – und über beide Wege macht der Bluesound Node 2 HiRes-Streaming möglich. Der Netzwerkplayer verarbeitet PCM-Files mit Abtastraten bis 192 Kilohertz und Auflösungen bis 24 Bit, damit beherrscht er die HD-fähigen Audioformate WAV, FLAC, AIFF, dazu seit der zweiten Geräte-Generation auch MQA. Darüber hinaus gehen natürlich MP3, AAC, WMA, OGG, WMA-L, ALAC und OPUS. Mit DSD-Files kann der Node 2 nichts anfangen, DSD spielt im Markt aber auch eine eher untergeordnete Rolle. Eine weitere Streaming-Möglichkeit ist seit der zweiten Gerätegeneration Bluetooth. Der Bluesound Node 2 bietet nun mit der Blauzahn-Version 4.0 und dem Codec aptX eine klanglich sehr gute Alternative, schnell und unkompliziert Musik zuzufunken – etwa, wenn man sich außerhalb der WLAN-Reichweite befindet. Den Apple-Standard AirPlay unterstützt der Node 2 nicht. Abseits der Streamings kann man seine Musik auch über einen optischen Toslink-Eingang zuspielen. Den erkennt man nicht sofort, weil er in einer Miniklinke-Kombi-Buchse untergebracht ist. Über einen mitgelieferten Adapter lässt sich hier ein Toslink-Kabel anschließen. Die Buchse vermag aber noch mehr: Wer hier statt des Adapters ein normales Audio-Kabel mit kleinem Stereo-Klinkenstecker einsteckt, kann so sein Smartphone als Analog-Quelle anschließen oder einen anderen analogen Audio-Player. Die nächste und letzte Zuspielmöglichkeit ist der USB-A-Port, über diesen Weg wird eine externe Festlatte oder ein USB-Stick angeklemmt.

Die Rückseite bietet mit analogen und digitalen Schnittstellen Verkabelungs- und Vernetzungsmöglichkeiten für konventionelles und modernes HiFi.

Nun zu den Ausgängen. Hier offeriert der Bluesound Node 2 einen analogen Line-Stereo-Ausgang – prima, denn hierüber kann man ihn an einen konventionellen Verstärker oder Receiver anschließen. So bringt man die alte Stereo-Anlage auf ein modernes mediales Niveau. Der Audio-Outlässt sich dabei auf fixen oder variablen Pegel stellen – je nachdem, ob man die Lautstärke-Steuerung über den Node 2 oder über den Verstärker vornehmen möchte. Auch der Anschluss an aktive Boxen ist damit möglich. Der Bluesound Node 2 hat zudem einen Subwoofer-Anschluss, er bietet sich an, wenn man zum Beispiel über den Verstärker zwei kleine Boxen als Satelliten und über den Node 2 einen Tiefton-Würfel betreiben will, um insgesamt ein 2.1-System zu betreiben. Die Musik ist aber auch digital abgreifbar. Der Node 2 besitzt dafür einen elektrischen koaxialen Ausgang und eine optische Toslink-Buchse. So kann ein externer Digital/Analog-Wandler angeschlossen werden oder ein Geräte mit einem integrierten DAC. Jetzt aber endlich zur Parade-Disziplin, mit dem dieser Netzwerkplayer auftrumpft: Der Bluesound Node 2 streamt die Musik kabellos und in 192 Kilohertz/24 Bit-HiRes-Qualität zu allen erreichbaren Netzwerklautsprechern im Haus. Hier hat Bluesound mit dem Pulse 2, dem Pulse Flex und dem von uns bereits getesteten Pulse Mini drei eigene Wireless Speaker im Portfolio, hinzu kommt eine kompatible Soundbar. Der Bluesound Node 2 schickt die Musik aber ebenso zu allen Komponenten, die mit dem System BluOS ausgestattet sind oder harmonieren – und damit sind wir bei den Streaming- und Multiroom-Möglichkeiten sowie dem Bedienkomfort per App.

Der mitgelieferte Toslink/Miniklinke-Adapter macht die Kombi-Buchse „Optical In/Analog In“ zur SPDIF-Schnittstelle für die digitale Zuspielung optischer Signale.

Streaming und Multiroom

Den Datentransport zu den Boxen und das Musikmanagement im ganzen Haus läuft über BluOS. Dies ist ein Betriebssystem, das einst von NAD entwickelt worden ist und seit der Einführung der Marke Bluesound die Plattform für HiRes-Streaming, Multiroom und App-Steuerung ist. Das System ist so ausgereift, dass es auch bei der Schwestermarke NAD zum Zuge kommt und überdies als externes Modul angeboten wird. So bietet etwa der Lautsprecherhersteller Dali für sein erstes komplettes Sound-System einen BlueOS-Einschub an, der die Anlage streamingfähig macht. Der Vorteil ist klar: Nach dem kabellosen Streaming zu anderen Komponenten und Lautsprechern, der die Befreiung von den lästigen Signalkabeln bedeutet, ist die Güte des Datenfunks in HiRes-Qualität das nächste Level – und BlueOS ist hier ganz vorn dabei. Die Bedien-App von BluOS funktioniert mit Android, iOS (Apple) und sogar mit Kindl Fire OS, die iOS-Version ist dabei kompatibel mit der Apple Watch. Als Desktop-Variante geht dann auch die Bedienung über den Windows-PC oder den Apple Macintosh Computer. Überdies harmoniert BluOS bei der Vernetzung mit diversen Haussteuerungssystemen wie Control4, Crestron und RTI. Nicht zuletzt aktualisiert sich die Software selbständig und kostenlos. Das liefert bislang echten Mehrwert durch die Integration weiterer Musikdienste oder die Implementierung des File-Formats MQA, zeitigt aber auch stetige Verbesserungen im Handling der App. Damit sind wir bei der Kernfrage der Anwender: Wie komfortabel und vielseitig ist Bedienung mit dem „BlueOS Controller“?

Die BluOS-App im Betrieb: Der eigene Musikbestand der Festplatte ist nach einem Scan der heimischen Speichermedien verfügbar (Bild 1). Zahlreiche Musik-Onlinedienste sind in der App schon eingerichtet, wer die entsprechenden Accounts besitzt, kann sie mit wenigen Fingertipps aktivieren (Bild 2). Mit den fünf Radio-Diensten geht man kostenfrei auf musikalische Entdeckungsreise (Bild 3).

App für Komfort und Vielfalt

Mit dem „BlueOS Controller“ hat Bluesound auch eine ausgereifte Bediensoftware für Androiden, Apfel-Jünger und Kindel Fire-Nutzer parat. Mit ihr erledigt man zuerst die Initialisierung des Node 2, dann die Einrichtung des gesamten Streaming- oder Multiroom-Systems und schließlich das Musikmanagement – von der Auswahl der Files bis zur Zuweisung der Musik an verschiedene Player, Gruppen oder Zonen. Bis zu 64 (!) verschiedene Zonen können eingerichtet werden – dies als Hinweis an alle Palastbesitzer. Die Musik kommt dabei wahlweise von den Speichermedien des eigenen Netzwerks, von der iTunes-Bibliothek oder von einem angeschlossenen Zuspieler – oder von der satten Vielzahl an kostenpflichtigen Online-Musikdiensten. Hier ist mit Amazon Music, Spotify, Tidal, Qobuz, Napster Deezer und weiteren Diensten hin bis zu Exoten wie Juke alles vertreten, was Rang und Namen hat oder mal bekommen wird – Erweiterung wahrscheinlich. Überdies bietet die App Zugang zu den kostenfreien Internet-Radiostationen TuneIn Radio, iHeartRadio, Radio Paradise, Calm Radio und Slacker Radio – der musikalischen Weltentdeckung also steht nichts im Weg. Bei alldem erweist sich die BluOS-App auf dem Handy oder Tablet als bequeme Fernbedienung für den Node 2: Alle Funktionen seines Tochscreens sind natürlich hier verfügbar. Bei Bedarf können wir zudem eine Klangregelung aktivieren, die uns eine Veränderung des Höhen- und des Bassbereichs erlaubt. Ein Leckerbissen ist die Replay Gain-Funktion. Mit ihr können wir alle Stücke einer Playlist in einheitlicher Lautstärke hören, obwohl die Songs von ganz unterschiedlichen Alben und Produktionen stammen. Replay Gain verhindert also die nervigen Lautstärke-Sprünge. Auch ein generelles Lautstärke-Limit ist festlegbar. Neben der reinen Gerätebedienung besorgt die Software auch die Musik-Verwaltung: Die Inhalte der externen USB-Festplatte oder des NAS-Netzwerkspeichers werden flugs eingelesen, danach lässt sich der Musikbestand wahlweise nach Künstler, Alben, Titel, Genre oder Komponisten sortieren. Zu den Künstlern können Informationen abgerufen werden, hier leitet die App automatisch auf die Internetseite von last.fm weiter. Auch die technischen Informationen, also File-Format, Abtastrate und Bit-Tiefe, wird auf Wunsch angezeigt. Der Node 2 lässt sich aber auch anders bedienen: Alle Komponenten von Bluesound sind sogenannte Roon Ready-Geräte, der Node 2 läuft also auch mit der Bediensoftware Roon, die nicht wenige als die intuitivste und ansprechendste Art der Musikverwaltung erachten. Der Besitz einer kostenpflichtigen Roon-Benutzerlizenz ist hierfür allerdings die Voraussetzung.

Mit der ausgereiften BluOS-Software klappt die Einrichtung sofort. Der Bluesound Node 2 wird direkt erkannt und baut mit einem Tipp sein eigens Netzwerk auf (Bild 1). Für das grundlegende Setup ruft man eine Konfigurationsseite auf (Bild 2), hier lassen sich auch weitere Einstellungen vornehmen, das geht aber auch über die App. Zur Einbindung ist nur noch das Passwort des eigenen Netzwerks nötig (Bild 3).

Aufbau und Einrichtung des Bluesound Node 2

Bluesound ist mittlerweile dafür bekannt, dass die Einbindung der Geräte und der Betrieb mit der App kinderleicht ist. Wir haben das in unseren Tests schon mit dem Bluesound Pulse Mini erlebt, es hat sich beim Bluesound-Streamingmodul BluOS NPM-1 des Sound-Systems Dali Callisto 6 C bestätigt, und beim Bluesound Node 2 wird die Reife dieses Systems abermals bekräftigt: Es geht alles schnell und flott. Wir schließen das Gerät über seinen Audio-Line-Ausgang an den Eingang unseres frisch vom Kollegen getesteten Verstärkers Creek Evolution 50A an, dann verbinden wir den Bluesound Node 2 per Netzkabel mit der Steckdose. Schon leuchtet die Anzeige grün, wir können also zum Tablet greifen, unsere WiFi-Verbindungen aufrufen, und sofort wird uns der Node 2 namentlich als gefundenes Gerät angezeigt. Wir wählen ihn aus, damit wird eine eigene, exklusive Netzwerkverbindung aufgebaut. Nun öffnen wir unseren Web-Browser, tippen in das Adressfeld „setup.bluesound.com“ ein. Auf der sich nun öffnenden Seite können wir die Konfiguration und etliche Einstellungen vornehmen. Wir wollen erst mal den Node 2 an den Start kriegen, darum tippen wir den Menüpunkt „Wlan Konfiguration“ an. Hier ist unser eigenes Netzwerk schon entdeckt und eingetragen, wir brauchen in dem zweiten Feld nur noch das Passwort eingeben. Fertig! Zur Bestätigung leuchtet die Geräte-LED des Bluesound Node 2 nun durchgehend blau. Wir sind auch automatisch wieder mit unserem Heim-Netzwerk verbunden. Ebenso automatisch zieht sich der Node 2 nun das neueste Software-Update, die Aktualisierung nimmt aber nur wenige Minuten in Anspruch. In dieser Zeit kann man sich die kostenlose BluOS-App runterladen, die es für Android bei Google Play, für iOS im Apple App-Store und für den Kindl Fire bei Amazon zum Download bereitsteht. Mit dem Öffnen der App wird der Node 2 sofort gefunden und angezeigt. Klasse!. Wer die Einrichtung des Geräts gerne mit Bewegtbild-Unterstützung vornehmen möchte: Bluesound hat ein grundsätzliches Installations-Video ins Internet gestellt, das für alle Bluesound-Komponenten gilt und funktioniert. Hier geht es zum Video-Tutorial. So, nun müssen wir nur noch zuspielen.

Erste Amtshandlung des eingebundenen Bluesound Node 2: Der Netzwerkplayer bringt sich auf den neuesten Stand (Bild 1). In den Einstellungen finden wir das Feature „Replay-Gain“, mit dem der Node 2 alle Tracks in angeglichener Lautstärke ausgibt (Bild 2). Multiroom-Betrieb ist mit Bluesound kinderleicht: Wenige Fingertipps, und schon ist ein weiteres System integriert und spielt Musik in einer zweiten Zone (Bild 3).

Der Bluesound Node 2 in der Praxis

Wir wählen als erstes den Weg über Bluetooth und verwenden dafür unser LG V30. Das klangstarke Smartphone unterstützt Bluetooth 5.0 samt dem Codec aptX-HD. Die Kopplung mit dem Bluesound Node 2 geht ratzfatz, und schon können wir den Musikbestand unseres Handys über die Blauzahn-Schnittstelle zur Wiedergabe rüberfunken. Wir hören so „On Day One“ von Pat Metheny, Jazz/Fusion vom Feinsten, denn der Gitarrist hat seine kleine Begleit-Combo derart orchestrieren, dass eine Art akustische Technicolor- oder IMAX-Version dieser Band zu hören ist – in 96 Kilohertz/24 Bit-Qualität. Und das klingt schon über Bluetoth aptX richtig gut! Das ist ein voller, ausgewogener und vor allem klarer Klang mit schöner Dynamik. Dank des Codecs aptX ist Bluetooth wirklich eine überzeugende Alternative zur WiFi-Funkverbindung. Die nutzen wir als nächstes, schließlich möchten wir Pat Methenys Musik auch in der ganzen möglichen ganzen Klangpracht genießen. Dazu streamen wir den HiRes-Track von unsere Festplatte zum Bluesound Node 2. Die Qualitäts-Steigerung der Wiedergabe ist sofort zu hören: Schon die Einleitung versetzt uns in einen deutlich größeren und tieferen akustischen Raum, das musikalische Geschehen ist nun viel feiner und durchsichtiger. Die atmosphärischen Basstöne von Ben Williams haben mehr Volumen und Tiefgang, die dynamischen Beckenschläge und Trommelwirbel von Drummer Antonio Sánchez sind akzentuierter und knackiger, die tremolierenden Akkorde von Pianist Giulio Carmassi suggerieren uns wesentlich wahrhafter das imaginierte Klavier, und der Saxophonist Chris Potter, der das melodische Thema vorstellt, hat nun die volle Präsenz in der Mitte der Bühne. Wow! Nach einem feinen Percussion Part steigt Pat Metheny mit seiner sahnig-weich klingenden Gitarre ein. Nun ist die Band komplett, sie klingt kompakt und ungemein voluminös. Dem Bluesound Node 2 gelingt es, die fünfköpfige Unity Group trotz des dichten Sounds schön transparent in den Raum zustellen. Wir hören mit Leichtigkeit Sánchez’ filigrane Schlagwerk-Kunst, obwohl das Drumset ganz hinten positioniert ist. Trotzdem entgeht uns kein Schlag seiner filigranen Beckenarbeit, wir erleben das metallische Abklingen des gedengelte Metalls mit all seinen Farbnuancen – toll, mit welcher Leichtigkeit auch diese ganz leisen Details zu hören sind!

Das sensitive Bedienfeld auf der Oberseite bietet die Grundfunktionen des Bluesound Node 2.

Nun nutzen wir die Multiroom-Fähigkeit des Netzwerkplayers, er kann die Musik ja in HiRes streamen. Wir haben als Empfänger noch das Sound-System Dali Callisto 6 C in petto, es ist mit dem BluOS-Streaming-Modul ausgestattet. Über die BlueOS-App ist diese Anlage mit wenigen Fingertipps integriert und steht in einer zweiten Hörzone zur Verfügung. Noch ein Fingertipp, und schon sind der Node 2 und der Callisto Sound Hub als Gruppe gekoppelt und spielen an zwei verschiedenen Orten die gleiche Musik – so leicht kann Multiroom funktionieren! Mit der App geht das alles einfach – und es geht schnell. Die Reaktionszeit ist kurz, da gibt es keine Hakler oder Unterbrechungen – top! Klanglich ist der Stream in die zweite Zone kristallklar, hier setzt sich der hochgradige Musikgenuss nahtlos fort. Mit Streaming in HiRes liefert Bluesound DAS Argument gegen alle Zweifler, die der modernen Medienwiedergabe die klangliche Qualität in Abrede stellen wollen!

Der frontale Kopfhörer-Anschluss ist ein weiteres Ausstattungs-Plus des Bluesound Node 2.

Wir kommen wieder zurück zu unserem Hauptraum und nutzen mal den digitalen Ausgang des Node 2, um das Signal an eine externen Wandler zu senden, in diesem Fall an den DAC/CD-Spieler Creek Evolution 50CD. Hier ist die Auflösung ein wenig feiner, der Klang noch etwas erhabener. Wer den Bluesound Node 2 also nutzt, um ihn mit konventionellen HiFi-Komponenten inklusive Konverter zu koppeln, sollte mal diesen Weg probieren. Wir gehen auch nun den umgekehrten Weg und spielen vom Creek Musik über den digitalen optischen Eingang des Node 2 zu, dafür stecken wir den mitgelieferten Toslink-Adapter in die Kombi-Buchse, um das Lichtleiter-Kabel anschließen zu können. So spielen wir zur Abwechslung mal den Track „Turned Me Upside Down“ von Sara K. zu. Die texanischen Singer/Songwriterin wird bei dem Song von Gitarre, Orgel, Bass und Drums begleitet, die Band klingt amtlich: Satte Bass-Schlagzeug-Kombi, silbrig-stählerne Gitarren, dazu die raue, präsente Stimme von Sara K. – alles schön im Raum positioniert. Wie klingt das nun über den Kopfhörer-Anschluss? Wir greifen zum MrSpeakers Aeon Flow, einem High End-Magnetstat-Kopfhörer. Beim Einstecken seines Miniklinken-Kabels werden die Boxen stummgeschaltet, darum schwelgen wir nun ganz allein in der Musik – und das klappt, weil der Bluesound Node 2 ein detailreiches, druckvolles Klangbild mit kraftvollem Bass liefert. Damit rundet der Bluesound Node 2 seine insgesamt prächtige Performanz ab – prima!

Kleiner als ein Tablet: Mit seiner geringen Grundfläche ist der Node 2 ein kompakter, leicht in das Wohnambiente integrierbarer Player.

Fazit

Der Node 2 ist der kleinste Netzwerkplayer im Bluesound-Portfolio – und trumpft trotzdem groß auf. Er holt sich die Musik von allen Speichern und Computern des heimischen Netzwerks sowie von 14 (!) Online-Musikportalen und Internetradio-Diensten – und streamt die Musik kabellos in 192 Kilohertz/24 Bit-HiRes-Qualität zu allen erreichbaren Netzwerklautsprechern im Haus. Zum tollen Klang kommt eine grandios einfache Bedienbarkeit: Dank des ausgereiften BluOS-Systems samt seiner amtlicher App ist das Einrichten des Netzwerkplayers, der Zugriff auf die Musik und Management der Hausbeschallung ein Kinderspiel. Überdies ist der Bluesound Node 2 ein Brückenbauer: Mit seinen analogen und digitalen Ein- und Ausgängen bringt er eine alte konventionelle HiFi-Anlage auf ein modernes mediales Niveau – und auch hier kann er audiophile Ohren mit seiner Klangqualität überzeugen. Dazu kommt ein sehr gelungenes, stylisches Design. Nicht zuletzt punktet der Bluesound Node 2 mit einem unverschämt günstigen Preis. Klare Empfehlung: antesten!

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: überragend

94 %

99 %

94 %

180724.BlueSound-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Bluesound
Node 2
Produktkategorie:Netzwerkplayer
Preis:549,00 Euro
Garantie:1 Jahr
Ausführungen:Weiß, Schwarz
Vertrieb:Dynaudio Germany GmbH, Rosengarten
Tel.: +49 4108 / 41800
www.dynaudio.de
Abmessungen (HBT):46 x 220 x 146 mm

Gewicht:1,12 kg
Eingänge/Schnittstellen:1 x LAN (Ethernet, RJ45)
1 x WLAN (802.11 b/g/n, 2,4 GHz/5GHz-Frequenzband)
1 x Bluetooth 4.0/aptX
1 x USB Typ A (für Sticks und Festplatten im FAT32- oder NTFS-Format)
1 x Kombi: digital optisch / analog Line (3,5 mm Klinke)
1 x IR Sensor für Fernbedienung
1 x USB Typ B (nur für Service)
Ausgänge:1 x digital elektrisch (Cinch)
1 x digital optisch (Toslink)
1 x Audio Line stereo (Cinch), Lautstärke fix oder variabel
1 x Subwoofer mono (Cinch)
1 x Kopfhörer stereo (Miniklinke, 3,5 mm)
1x Trigger
Unterstützte Audio-Formate:WAV, FLAC, AIFF, MQA, MP3, AAC, WMA, OGG, WMA-L, ALAC, OPUS
Maximale Samplingraten/
Auflösungen:
PCM 192 kHz / 24 bit
Unterstützte Online-Musikdienste (kostenpflichtig):Amazon Music, WiMP, Qobuz, HighResAudio, JUKE, Deezer, Murfie, HDTracks, Spotify, Tidal, Napster, KKBox
Unterstützte Internetradio-Dienste (kostenfrei):TuneIn Radio, iHeartRadio, Radio Paradise, Calm Radio, Slacker Radio
Unterstützte Betriebssysteme:Microsoft Windows XP, 2000, Vista, 7, 8, 10, Apple Macintosh OS X 7-10
Cover-Bilder:JPG
Lieferumfang:- Bluesound Node 2
- Adapter Toslink / 3,5mm Klinke
- LAN-Kabel (cat 5e, 1,50 m)
- Cinchkabel (1,50 m)
- Cinch/Miniklinke-Kabel (1,50 m)
- 2 Netzkabel (1 x Stecker-Typ C CEE 7/16 „Eurostecker“ , 1 x Stecker-Typ A NEMA 1-15, „USA-Stecker“, jeweils 1,70 m)
- Schnellstartanleitung
- Garantieerklärung
- Sicherheitsbroschüre
- Support-Karte
- Spotify-Info
Besonderes:- kabelloses Streaming und Multiroom in HiRes-Qualität (192 KHz/24 bit)
- optionaler Zugriff auf zahlreiche Streamingdienste (Tidal, Spotify, Deezer u.a.) und Internetradio-Dienste
- einfache Steuerung per BluOS-App (für iOS, Android und Kindle Fire)
-roon ready-Komponente
- leicht durch weitere Komponenten erweiterbar für eine größere Stereo-Lösung und/oder Multiroom-Beschallung
- stylisches Design
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungüberragend

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Cinchkabel O2A Elégance RCA – Bote des reinen Musiksignals

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Keine Frage: Hochwertige HiFi-Komponenten haben ihren Preis, für guten Klang investieren wir gutes Geld. Bei der Verkabelung herrscht hingegen Investitionsstau. Dabei sind die Kabel als Teil der Klangkette mitentscheidend für das Gesamtergebnis. Hier verschenken viele mit minderwertigen Strippen das Potential ihrer Anlage. Welchen Unterschied eine erstklassige Signalleitung machen kann, haben wir mit dem Cinchkabel O2A Elégance RCA erfahren.

Das O2A Elégance RCA in der Ein-Meter-Ausführung. Da das Kabel in Handarbeit gefertigt wird, sind alle gewünschten Längen möglich.

Vorne hui, hinten pfui: Dieses Bild geben viele Stereo-Anlagen ab. Die Klangkette vom Plattenspieler bis zum Verstärker ist top, doch wenn man einen Blick auf die verwendeten Kabel wirft, sieht man oft billige Baumarktware. Auch die Strippen, die manche Hersteller ihren Geräten beigeben, sind der Komponenten meist nicht würdig. Dabei hat die Qualität der Verbindung Einfluss auf die Güte des Klangs: Das Musiksignal ist auf dem Weg von A nach B verschiedenen externen Einflüssen ausgesetzt, die ferngehalten werden müssen, und das Kabel selbst darf das Signal weder behindern noch verfälschen. Diese leicht zu formulierenden Forderungen sind nicht ganz so leicht zu erfüllen. Die Realisation beschäftigt seit zahlreichen Jahren Heerscharen von Herstellern und Manufakturen, die Suche nach dem neutralen Leiter hat zu komplexen Konstruktionen geführt, zu einer Kunst der Kabelfertigung. Eine Künstlerin dieser Branche ist Anna Robathin. Die Gründerin der 2008 eingeführten Kabelmarke O2A ist eine musische Ingenieurin: Mit absolutem Gehör und Kunstsinn begabt hat sie sich am Moskau Konservatorium zur Konzertpianistin ausbilden lassen, dann aber doch die väterliche Ingenieurstradition fortgesetzt und Nachrichtentechnik sowie Telekommunikation studiert – mit Auszeichnung. Hier kommen also Kunstverständnis und technisches Know-How zusammen. Das sind beste Voraussetzungen, um nach dem perfekten Signalleiter zu streben: eine Verbindung, die qualitativ-konstruktiv erstklassig gemacht ist, sich signaltechnisch neutral verhält und dabei die Emotionen transportiert, die einer guten Aufnahme innewohnen. Das ist das Ziel von Anna Robathin und damit der Anspruch von O2A.

Durch das glänzend-gerippte Geflecht des Gewebeschlauchs hat das Kabel in der schwarzen Ausführung eine fast reptilienhafte Anmutung.

Audio ohne Additive

Bei der Verlust- und Verfälschungsfreiheit steht sich ein Kabel erst einmal selbst im Weg: Allein dadurch, dass das Signal durch den Leiter fließt, entstehen akustische Additive. Jeder metallische Leiter setzt dem Strom einen Widerstand entgegen, durch das wechselstromartige Musiksignal kommen noch induktive und kapazitive Einflüsse hinzu. Damit ist ein Kabel eigentlich eine kleine elektrotechnische Schaltung. Darüber hinaus ist ein Kabel äußerst empfänglich für äußere Einstreuungen. Es ist eine Antenne für Funksignale, aber auch für alle elektromagnetischen Felder und Wellen, die von den elektrischen Geräten in unseren Haushalten abgestrahlt werden – angefangen von den Emissionen moderner Schaltnetzteile bis hin zu den Absonderungen von Smartphone und Co. All das Brummen, Rauschen und Sirren muss natürlich ferngehalten werden. Im Kabelinneren soll das eh schon zarte Audiosignale weder geschwächt noch eingefärbt werden. Zudem muss seine Integrität gewahrt bleiben, hier geht es um Zeitrichtigkeit und Präzision. Beim Verlust des einen wie des anderen klingt das Ergebnis matt, lahm und blutleer. Audio ohne Additive oder Subtraktive – in dieses Ideal haben einige Firmen etliche Jahre der Entwicklung mit Manpower und Materialeinsatz investiert, darum ist es keine Seltenheit, dass Kabel im High End-Bereich mit vierstelligen Summen zu Buche schlagen. Solche Kabel ergeben natürlich erst in Verbindung mit hochwertigen Komponenten einen richtigen Sinn, denn auch das beste Kabel kann an einer minderwertigen HiFi-Anlage kein Wunder vollbringen. Die Klangkette sollte schon ein gewisses Niveau haben. Dann ist der klangliche Zugewinn durch Klasse-Kabel auch erfahrbar. O2A-Inhaberin und -Entwicklerin Anna Robathin nennt dies die „wahre Wiedergabe“: „Durch sie kann man die Schwingungen mit geschlossenen Augen förmlich sehen und sich den Empfindungen, welche die Musik auf wundersame Weise auslöst, überlassen, uns in die andere Dimension zu versetzen“. Damit diese poetische Philosophie prosaischen Realität wird, müssen einige physikalisch-musikalische Faktoren stimmen: Timing, Timbre und Geschwindigkeit, Reihenfolge der harmonischen Schwingungen, Transparenz, Neutralität, detaillierter Hochtonbereich, ausgewogener Tieftonbereich. All das soll natürlich auch unser Testkabel bieten: das Cinchkabel O2A Elégance RCA.

Die RCA-Stecker besitzen eine Hülse mit Einschnitten, dadurch entsteht eine federnd-festanliegende und zugleich große Kontaktfläche.

Raffinesse und Genauigkeit

Elégance – wer das Wort übersetzt, sollte neben der ästhetischen Bedeutung „Eleganz, Anmut, Gewandtheit“ auch die moralische Konnotation „Korrektheit“ in Betracht ziehen. Beide zusammen ergeben den Charakter der Elégance-Serie, bei O2A spricht man von Raffinesse und Genauigkeit. Im O2A-Portfolio steht die Elégance-Reihe direkt über der Expérience-Serie. Anna Robathin setzt bei ihrem Kabelangebot durchweg auf eine französische Namensgebung. Wer also schon gute Erfahrungen mit der Einstiegs-Reihe gemacht hat, erlebt nun mit der „Elégance“ die Verfeinerung. Wir testen aus dieser Serie das Cinch-Kabel. Dies ist ein asymmetrisches, koaxial aufgebautes Signalkabel für die Verbindung von Audio-Komponenten. Der Cinch-Konnektor hat sich in der Unterhaltungselektronik bis hin zum High End-Bereich als vorherrschende Anschluss-Norm etabliert – in vielen Ländern allerdings unter einem anderen Namen. Im angloamerikanischen Raum heißt er RCA. Das ist das Kürzel für „Radio Corporation of Amerika“, dieser Zusammenschluss von US-Elektronik-Herstellern hat den Stecker Anfang der 1940er-Jahre entwickelt. Er löste in den Vereinigten Staaten den Klinkenstecker ab, der saß den Amerikanern nämlich zu locker in der Buchse. So erklärt sich auch der bei uns verbreitete alternative Name für RCA: Cinch bedeutet „fester Griff“. Das beschreibt den besseren Halt dieser Steckverbindung, die äußeren Hülse des Steckers sitzt mit großer Berührungsfläche auf dem außenliegenden Massekontakt der hervorstehenden Buchse. Damit sind wir auch schon beim O2A Elégance RCA: Hier ist die Hülse nicht durchgängig gestaltet, sondern mit vier Einschnitten versehen. Dadurch entstehen zwei Federzungen, die sich gegenüberliegen und geringfügig nach innen gebogen sind. Dadurch liegt die Steckerhülse noch fester und mit größerer Kontaktsicherheit an der Buchsen an. Damit der Übergang des Signals vom Stecker zur Buchse möglichst verlustfrei vonstatten geht, sind die alle leitenden Flächen vergoldet, das sorgt für einen geringen Kontaktwiderstand. Damit der zentrale Signaleiter-Stift und die ihn umgebende Masse-Hülse keinen Kontakt haben, sind sie mit Teflon voneinander isoliert. Ab seiner Hülse ist der Stecker mit einem Schrumpfschlauch überzogen, der sich auch über gut vier Zentimeter des Kabels erstreckt. Dadurch ist der Übergang vom Stecker zum Kabel extrem steif, dies ist ein erstklassiger Knickschutz. Prima, denn dies ist bei jedem Kabeln eine mechanische Schwachstelle. Durch diesen Knickschutz haben Geräte, die mit dem O2A Elégance RCA verkabelt sind, einen Abstand von rund 15 Zentimetern zur hinteren Wand.

Zur Unterscheidung von Plus und Minus sind die Schrumpfschläuche rot und schwarz gekennzeichnet. Dieser Knickschutz überzieht weitläufig den Stecker-Kabel-Übergang.

Kabel nach Wunsch und auf Maß

Der Schlauch hat aber noch eine zweite Funktion: Er ist bei einem Kabel schwarz, bei dem zweiten Partner-Kabel hingegen rot. Mit diesem Farbcode ist klar, welches Kabel an welchen Anschluss der Audiokomponenten gehört. Verwechslung ausgeschlossen. Im Anschluss an den Stecker wird das Kabel von einem Geflechtschlauch vor mechanischen Beschädigungen und äußeren Einflüssen geschützt. Er ist ein Schild gegen Hitze und UV-Einstrahlung, beides befördert ohne Schutz eine Materialalterung, was wkiederum das elektrische Verhalten des Kabels verändert. Das Geflecht des Schlauchs ist engmaschig genug, um den mechanischen Schutz zu gewährleisten, und zugleich so weitmaschig, dass das Kabel bei einem Durchmesser von sieben Millimetern noch flexibel und biegbar ist. Dadurch lässt es sich leicht und ohne störrischen Widerstand anschließen. Mit seiner gerippten Struktur und seinem leichten Glanz erinnert dieses Gewebe an die Haut eines Reptils. Unsere „Schlange“ ist schwarz, man kann aber auch eine andere Kolorierung aus dem vielfarbigen Angebot wählen. Schließlich werden die O2A-Kabel in Handarbeit gefertigt, deshalb herrscht ebenso bei der Länge des Kabels wie auch bei den verwendeten Steckern Wahlfreiheit. Das Angebot umfasst hier zum Beispiel Furutech, WBT, Neutrik, Eichmann oder Oyaide. Unter dem Schlauchgeflecht ist allerdings Schluss mit Wahlfreiheit. Ab hier sorgt eine Kunststoff-Isolierung für eine doppelte Schirmung gegen HF-Emissionen und EM-Einflüsse, also hochfrequente Einstreuungen und elektromagnetische Wellen. Diese Störungen werden vom Kern des Kabels ferngehalten. Hier liegen die eingebetteten Signaladern. Sie bestehen aus hochreinem Kupfer. Damit dieses Metall vom Signal in der richtigen Direktion durchflossen wird, hat das O2A Elégance RCA auf dem weißen Typenschild einen Pfeil. Das kennen wir schon von dem bereits getesteten Lautsprecherkabel O2A Quintessence Sublim. Der Pfeil gibt die Laufrichtung an und verrät uns damit, wie herum wir das Kabel anschließen sollen. Eine solche Laufrichtungsangabe ist bei hochwertigen Kabeln nicht ungewöhnlich. Das Leitermaterial soll in diesem Fall beim Fertigungsprozess in seiner Molekularstruktur so verändert sein, dass die Übertragungsqualität für eine Richtung optimiert ist. Das Laufrichtungs-Thema und seine wirkliche Wirkung werden in der HiFi-Branche allerdings kontrovers diskutiert. Wir lassen lieber gleich die Musik sprechen.

Die Pfeile auf der weißen Typen-Banderole geben die Signal-Laufrichtung an, die beim Anschließen des Kabel berücksichtigt werden soll.

Das O2A Elégance RCA im Praxistest

Die beredte Musik stammt von Tokunbo Akinro. Die deutsch-nigerianische Soul-, Jazz- und Pop-Sängerin war vormals die Frontfrau von TokTokTok, sie hat dann 2013 ihre Solo-Karriere gestartet und liefert nun auf ihrem zweiten Album „The Swan“ nach eigener Aussage Folk Noir, nach unseren Ohren Singer-Songwriter-Musik mit Pop-Appeal. So oder so: Der Track „Headlights“ ist eine erstklassig interpretierte und produzierte Nummer, die alles bietet, was wir für unseren Test brauchen. Wir hören das atmosphärische Stück erst mit einem preiswerten Kabel, dann mit dem O2A Elégance RCA. In beiden Durchläufen verbinden die Kabel den vorgeschalteten Oppo als CD-Zuspieler und den nachfolgenden High End-Röhrenamp Audio Research Gsi75 als Verstärker. „Headlights“ beginnt mit einer kurzen Einblendung, das Intro baut sich mit gedämpftem Gitarrenton und pulsierender Percussion auf: Das Zusammenspiel von Tabla und tiefer Trommel erinnert an den pumpenden Herzschlag eines Menschen. Schon bei diesen wenigen Takten bemerken wir feine Unterschiede: Die Steigerung wirkt klarer, die tiefen Trommeln haben mit dem O2A-Kabel etwas mehr Volumen und die Perkussion-Schläge wirken definierter – das pumpende Herz schlägt nun eindrucksvoller und genauer. Dann spielt die Akustikgitarre ihren ersten Akkord, zugleich setzt der Bass ein, das ist der Auftakt für den nun einsetzenden Gesang – und auch hier holt das O2A Elégance RCA mehr heraus: Die Gitarre klingt voller, die Stahlsaiten vermitteln mehr Metall-Eindruck, das Schwingen des Korpus klingt deutlicher nach Holz. Tokunbos Gesang ist der Höhepunkt des A-B-Vergleichs: Die Chanteuse, die sich mit ihrer vollen, warmen und ruhigen Stimme mühelos über den sich stetig verdichtenden Klangteppich hinwegsetzt, hat mit dem O2A Elégance RCA schlicht mehr Präsenz. Vorher war Tokunbo da, jetzt ist sie hier – man meint, ihre Gegenwart spüren zu können. Wir hören einfach mehr Details, Atem, Hauchen, das Öffnen der Lippen, feinste Reibgeräusche zu Beginn einer Gesangsphrase – so ist Tokunbos tolle Stimme noch faszinierender. Das alles ist natürlich in der Aufnahme vorhanden, aber jetzt wird es uns nicht mehr verschwiegen.

Hier sind die leicht nach innen gebogenen Zungen der Steckerhülse gut erkennbar – und die weiße Teflon-Isolation die den Stift und Hülse, also Leiter und Masse, voneinander trennt.

Fast unterschwellig läuft derweil die einleitende gedämpfte Gitarre weiter, sie spielt nach wie vor das gedämpfte Dauer-Stakkato. Das sich ständig wiederholende Tack-Tack-Tack-Tack klingt mit dem O2A-Kabel eine Spur geschmeidiger, gleichmäßiger, wie Ticken einer Uhr – das Timing wirkt nun einfach stimmiger. Im Hintergrund ist dann eine Schlagzeug-Snare zu hören, sie spielt einen Marschrhythmus – doch mit welchen Schlägel? Mit dem preiswerten Kabel klingt es zu diffus, es könnten fast Besen sein, die sich aber für Trommelwirbel gar nicht eignen. Mit der O2A-Kabel wird es klar: Natürlich sind es normale Drumsticks, die auf das Fell der Trommel prasseln. Bleiben wir beim Schlagwerk, das setzt im Anschluss nämlich als reguläres Drumset ein, und zwar mit einer satten, prominent abgemischten Snare. Ihren vollen Effekt entfaltet sie aber erst mit dem O2A Elégance RCA: Nun knallt jeder Schlag mit ein bisschen mehr Punch und Präzision. Finales Faszinosum ist die Einbettung der Musiker in den Hall: Mittendrin hört man deutlich, wie der Gitarrist umgreift – ein charakteristisches, etwas harsches Rutschgeräusch auf den Saiten, das zum Gitarrenspiel einfach dazugehört. Mit dem O2A-Kabel klingt das nicht nur lebensechter, auch der Hall, in dem dieses Geräusch nachklingt und schließlich entschwindet, ist viel feiner wahrnehmbar, wir bekommen mehr akustische Informationen über den Raum. Wie verhält es sich nun mit der Laufrichtung? Macht es wirklich einen Unterschied, wenn man die beiden Kabel entgegen der angegebenen Laufrichtung betreibt? Wir drehen beide Signalleiter um, hören, verkabeln wieder richtig herum, hören nochmal – die Musik erscheint so doch eine Spur frischer, der Unterschied ist aber denkbar gering. Gegenüber dem preiswerten Vergleichskabel erleben wir aber auf jeden Fall einen Zugewinn.

Durch den Knickschutz sind zwischen der HiFi-Komponente (hier der Röhrenverstärker Audio Research Gsi75) und der Wand etwa 15 Zentimeter Abstand geboten.

Fazit

Das O2A Elégance RCA ist ein Klasse-Kabel: Es offenbart, was preiswerte Cinch-Strippen verschweigen. Der Zugewinn an Details geht einher mit einem Mehr an Dynamik, an Durchsichtigkeit, an Präzision und damit an Stimmigkeit. Natürlich kann ein Kabel nur das liefern, was die Musik bietet und die angeschlossenen HiFi-Komponenten hergeben. Wenn hier das Qualitätsniveau stimmt, sollte man vermeiden, dass das Kabel das schwächstes Glied der Klangkette ist. Mit dem in Handarbeit hergestellten, auf Wunsch und nach Maß gefertigten O2A Elégance RCA kann man das Potential der eigenen Anlage ausschöpfen – und mit diesem Boten des reinen Musiksignals den Hörspaß deutlich steigern.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: Empfehlung
Preis-/Leistung: angemessen

96 %

97 %

93 %

180729.O2A-Cables-Testsiegel
Modell:O2A
Elégance RCA
Produktkategorie:Audio-Cinchkabel
Preis:ab 549,00 Euro (Paar)
Vertrieb:Conceptas Sound Engineering, Wien
Tel.: +43 676 84 10 01 20
wwww.o2acables.com
Ausführungen:- schwarz
(alternativ diverse Farben)
Anschlüsse:Cinch (RCA), vergoldet
Längen:- 2 x 1,0 m
- 2 x 2,0 m
(weitere Längen bis 16 Meter möglich)
Kabeldurchmesser:7 mm
Gewicht:148 g
Besonderes:- ermöglicht einen sehr klares, präzises und holografisches Klangbild
- Fertigung in Handarbeit
- Kabel auf Maß bestellbar
- Kabel mit Steckern nach Wahl bestellbar (Furutech, WBT, Neutrik, Eichmann, Oyaide u.s.w.)
- verschiedene Schlauchfarben
Benotung:
Gesamtnote:Empfehlung
Preis-/Leistungangemessen

Technische Daten

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Xoro XVS 200: Ein Lautsprecher voller positiver Überraschungen

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Auf den ersten Blick ist der Xoro XVS 200 ein ziemlich ansehnlicher Standlautsprecher. Dass er die digitale Sprachassistentin Alexa beherbergt und auch als Soundbar genutzt werden kann, sorgt gleichermaßen für Staunen als auch für Vorfreude. Mal sehen, wie sich der Xoro-Kandidat in unserem Test schlägt.

Als Standlautsprecher ist der Xoro XVS 200 eine schlanke Klangsäule.

Mittlerweile setzen immer mehr Hersteller bei ihren HiFi-Produkten auf eine hohe Flexibilität – ein Beispiel: Ein Internetradio, das vor einiger Zeit zum Test hier war, sorgte nicht nur für eine riesige Auswahl an Radiosendern, sondern konnte über Bluetooth mit dem Smartphone verbunden werden, verfügte über Spotify Connect und spielte auch noch die gute, alte CD ab. Und auch der Xoro XVS 200 ist in Sachen Flexibilität ganz vorne dabei – und zwar gleich in doppelter Hinsicht. Und das alles zu einem Preis, der ebenfalls positiv überrascht…

Der Xoro XVS 200 kann auch als Soundbar eingesetzt werden.

Extrem vielseitig

Die doppelte Flexibilität zeigt sich zum einen im Funktionsumfang, zum anderen in der Möglichkeit der Aufstellung: So spielt der schicke Standlautsprecher Musik über Bluetooth, über das WLAN-Netzwerk und von externen Quellen, die per Aux-Kabel angeschlossen werden können. Zudem bietet er der digitalen Sprachassistentin Alexa von Amazon ein Zuhause und ist auch noch Multiroom-fähig. Das heißt, bis zu acht Xoro WiFi-Lautsprecher können über mehrere Räume hinweg vernetzt und so in allen Räumen dieselbe oder aber unterschiedliche Musik gehört werden. Gesteuert wird alles zentral von einem Smartphone oder Tablet über eine kostenlose App. Zudem lässt sich der lange Block je nach Vorliebe und Einsatzgebiet aufstellen oder hinlegen. Mit einem Standfuß ausgestattet, findet er neben dem Fernseher oder in jeder Raumecke Platz, macht aber auch flach liegend eine gute Figur – zum Beispiel als Soundbar vor dem Flat-TV. Dass man für den Umbau einen Schraubendreher in die Hand nehmen und anschließend vier Abdeckplättchen befestigen muss, nimmt man dafür gerne in Kauf.

Für den horizontalen Betrieb wird der hier noch sichtbare Standfuß abgeschraubt.

Lichtring als Blickfang

Geliefert wird der Xoro XVS 200 mit montiertem Standfuß. Stattliche 84 Zentimeter ist der Lautsprecher hoch, zudem 13,5 Zentimeter breit und ebenso tief. 3,5 Kilogramm bringt er auf die Waage, und diese haben sowohl vertikal als auch in der horizontalen Variante einen sicheren Stand. Kleine schwarze Plättchen, um die Schraublöcher nach einem Umbau zu verdecken, werden ebenfalls mitgeliefert. Zudem kommen ein Netzstecker, AV-Kabel, Aux-Kabel und eine Bedienungsanleitung mit aus dem Karton. Eine Fernbedienung, die man zwar nicht zwingend braucht, sich aber manchmal wünscht, ist hingegen nicht dabei. Dazu aber später mehr. Nun aber zurück zum Hauptdarsteller: Oben auf dem Lautsprecher sitzt eine Abdeckung aus schwarzem Hartplastik. Neben dem Xoro-Schriftzug finden sich dort die fast minimalistisch anmutenden Bedienelemente: zwei längliche Tasten, zwei runde – das war’s. Links lässt sich der Betriebsmodus wechseln – der aktuelle Modus (WiFi, Bluetooth, Aux) wird über eine Sprachansage mitgeteilt – und das Gerät ein- und ausschalten. Mit Hilfe des darunterliegenden runden Buttons wird Alexa aktiviert. Auf der rechten Seite lässt sich über die längliche Tasterwippe die Lautstärke verringern und erhöhen, mittels des runden Bedienknopfs können zudem die eingebauten Mikrofone deaktiviert werden. So hört Alexa nicht alles mit…

Der Lichtring des Xoro XVS 200 ist ein echter Hingucker. Mit dem Farbenspiel gibt der Lautsprecher Auskunft über seinen aktuellen Betriebsstatus.

Um die quadratische Abdeckung zieht sich ein Lichtring, der als Statusanzeige dient und wirklich ein absoluter Hingucker ist. Er leuchtet und blinkt in verschiedenen Farben, ohne dabei aber aufdringlich oder gar störend zu wirken. Das Lichtspiel gibt uns folgende Auskünfte:

– leuchtet Hellblau: Alexa hört zu beziehungsweise sucht die gewünschte Information
– leuchtet Dunkelblau: Bluetooth ist aktiv
– leuchtet Rot: Mikrofone (und somit auch Alexa) wurden deaktiviert
– leuchtet Grün: Aux-Mode/analoger Audioeingang ist aktiv
– blinkt Blau: Alexa spricht
– blinkt Rot: Fehlermeldung oder fehlende Netzwerkverbindung

Unter dem Lichtring zieht sich ein schickes dunkelgraues Gewebe über die gesamte Front und damit über das im Innern verbaute zweimal 10-Watt-Stereo-Lautsprechersystem. Diese Stoffbespannung legt sich zu beiden Seiten geschmeidig um die Kanten. Der restliche Teil des Lautsprechers ist ebenfalls in edlem Schwarz gehalten. Auf der Rückseite geht es – wie auch bei den Bedienelementen – sehr übersichtlich weiter: Hier befinden sich lediglich ein analoger Audio-Eingang sowie der Anschluss für das Netzteil. In Sachen Anschlussmöglichkeiten (z.B. HDMI, optischer oder elektrischer Digitaleingang, USB, LAN) bleibt also Luft nach oben.

Als Anschlüsse bietet der Lautsprecher einen Audio-Eingang für die Wiedergabe des TV-Tons sowie die Buchse für den Anschluss des externen Netzteils.

Alexa legt los

„Alexa, wie wird das Wetter?“ oder „Alexa, stelle den Timer auf zehn Minuten“ oder „Alexa, erzähle etwas Seltsames“ – mit der digitalen Sprachassistentin von Amazon ist ziemlich viel möglich. Mit Hilfe entsprechender Technik kann man über sie sogar das Licht an- und ausschalten oder die Rollladen steuern. Um Alexa aber nutzen zu können, muss zunächst die Xoro-Säule mit dem heimischen WLAN verbunden werden. Beim Aufbau der Netzwerkverbindung sowie bei der Ersteinrichtung hilft die App „Xoro Player“, die für iOS- und Android-Devices kostenlos zur Verfügung steht und zunächst auf dem Smartphone oder Tablet installiert werden muss. Anschließend wird der Lautsprecher mit dem Stromnetz verbunden und angeschaltet. Er befindet sich nun direkt im WiFi-Mode. Sollte das nicht der Fall sein: Die M-Taste so oft drücken, bis der gewünschte Modus eingestellt ist. Nun geht es so weiter:

– in der App auf „Gerät hinzufügen“ tippen
– Xoro XVS200 auswählen und auf „Lautsprecher verbinden“ tippen
– über „Einstellungen“ im WLAN-Einrichtungsmenü des Smartphones/Tablets dieses mit dem Xoro verbinden und zur App zurückkehren
– das entsprechende Heim-Netzwerk auswählen, darunter das Passwort eingeben und bestätigen
– den Namen des Lautsprechers bestimmen
– mit den Amazon Login-Daten anmelden, um Alexa nutzen zu können
– war die Einrichtung erfolgreich, erscheint der Xoro XVS200 in der Geräteliste
– nun kann Alexa genutzt werden

Die Sprachsteuerung ist ein Clou des Xoro XVS 200. Natürlich gibt Alexa auch Auskunft über Wetter und sonstiges Wissenswertes – und zum Schutz der Privatsphäre können die Mikrophone abgeschaltet werden.

Über die Xoro-App lässt sich eine Menge steuern, zudem kann man diverse Einstellungen vornehmen. Für alles, was mit Alexa zu tun hat, kann man aber auch die Alexa-App nutzen. Falls diese noch nicht installiert wurde, geht das so:

– App über den Store installieren
– mit persönlichen Amazon-Nutzerdaten anmelden
– per SMS erhaltenen Verifizierungscode eingeben
– fertig, nun können sämtliche Alexa-Funktionen und -Skills genutzt werden

Sobald „Alexa“ nun Ihren Namen hört, leuchtet der Lichtring in einem angenehmen hellen Blau. Nun kann man zahlreiche Fragen stellen oder Anweisungen geben, die dank zwei integrierter Mikrofone gut verstanden werden. Diverse Internetdienste können angewählt und bedient werden. Voraussetzung dafür ist selbstredend ein stabiles und entsprechend schnelles WLAN-Netz. Und natürlich kann man, wie schon erwähnt, Alexa per Knopfdruck auf das durchgestrichene Mikrofon auch stummschalten.

Leuchtet der Ring rot, so sind die Mikrofone (und damit auch Alexa) deaktiviert.

Einfache Steuerung per App

Sowohl die Ersteinrichtung als auch die Alexa-Inbetriebnahme sind innerhalb weniger Minuten erledigt – vor allem dank der „Xoro Player“-App, die auf wenigen Seiten klar und deutlich strukturiert ist. Neben Amazon Alexa lassen sich nun über die Startseite auch diverse andere Dienste direkt anwählen, darunter Spotify und Napster, aber auch angelegte Favoriten steuern. Ebenso kann die Lautstärke des XVS 200 über die App verändert werden. Diverse Einstellungen, zum Beispiel das Gerät umbenennen, Lautsprecher-Info abrufen, Favoritenliste erstellen, sind jetzt ebenfalls konfigurierbar. Ein weiteres Highlight: Es lassen sich weitere Lautsprecher hinzufügen und so Multiroom-Gruppen einrichten. Bis zu acht Xoro WiFi-Lautsprecher können über mehrere Räume hinweg vernetzt werden. So kann in allen Räumen dieselbe oder unterschiedliche Musik gehört werden.

Über die App lässt sich der Xoro XVS 200 bequem einrichten und bedienen. So erreicht man Alexa, aber auch diverse Musikdienste, darunter Spotify und Napster. Die Steuerung geht intuitiv, ebenso die Einbindung weiterer Geräte – so kann der Xoro XVS 200 Teil einer Multiroom-Anlage sein.

Bluetooth

Als Standlautsprecher eignet sich der Xoro XVS 200 hervorragend dazu, seine Umgebung mit passender Musik zu versorgen. Das geht zum einen über Kabel, zum anderen natürlich über eine drahtlose Bluetooth-Verbindung. Dazu müssen Smartphone, Tablet und Co. sowie der Lautsprecher einmalig miteinander verbunden werden. Und das geht in Sekundenschnelle wie folgt:

– Bluetooth-Funktion am Smartphone oder Tablet aktivieren
– Modus-Taste auf dem Lautsprecher so oft drücken, bis Bluetooth erreicht ist
– auf dem mobilen Endgerät den XORO XVS 200 aus der Liste der verfügbaren Geräte wählen und koppeln

Nun sind Smartphone und Lautsprecher schon miteinander verbunden, und der Lichtring leuchtet dunkelblau. Musikdateien vom Smartphone sowie Playlists von Streaming-Diensten wie Napster oder Spotify können jetzt direkt über die Xoro-App geöffnet und abgespielt werden.

Leuchtet der Farbring in Dunkelblau, ist Bluetooth aktiv.

Musikalische Unterhaltung

Ich wähle als erstes einen absoluten Pop-Klassiker: „Billie Jean“ von Michael Jackson. Auf die eingängigen Drums folgen ein dunkler Bass und elektronische Klänge, ehe der King of Pop seine unverwechselbare Stimme erhebt. Alles wird absolut ehrlich wiedergegeben – die Höhen ebenso wie tiefere Passagen. Der Song dringt unaufgeregt und einfach nur angenehm aus dem zwei Mal 10-Watt-Stereo-Lautsprechersystem des Xoro XVS 200. Trotzdem haben gerade die Bässe genug Druck, aber auch die zwischenzeitlich sehr hohen Töne von Michael Jackson bleiben in der Bahn und überdrehen nicht. Dieses sehr gute Klangerlebnis wiederholt sich auch bei den nächsten Liedern – „Beat It“ und „Thriller“. Bei der Auswahl eines neuen Songs fällt auf, dass der Lautsprecher, wenn er gerade keine Musik abspielt, ab und zu ein leises, rasselndes Rauschen von sich gibt. Dieses ist zwar wirklich sehr leise, kann aber dennoch als leicht störend wahrgenommen werden. Weiter geht es mit Cro und seinem Auftritt bei MTV Unplugged. Zarte Klaviertöne bilden das Intro von „Bye Bye“. Dann steigt der Sänger mit der Panda-Maske ein. Auch hier wird alles angenehm reproduziert. Das Klangbild ist nicht extravagant, sondern einfach sauber und zudem druckvoll. Egal ob alleine auf der Couch oder mit Freunden am Tisch – der Xoro liefert eine perfekte musikalische Untermalung.

Text, Bilder oder Shortcodes

Die beiden Luftkanäle auf der Rückseite deuten es an: Der Xoro XVS200 agiert als Bassreflex-Box und liefert so einen vollen Bass.

Besserer TV-Klang dank Soundbar

Nicht nur Musik-Fans kommen beim Xoro XVS 200 auf ihre Kosten, auch TV- und Film-Fans profitieren von dem vielseitigen Klangkörper. Für den nächsten Teil des Praxis-Tests muss aber eine kurze Umbaupause eingelegt werden. Mit dem passenden Werkzeug – einem kleinen Schraubendreher, mit dem vier Schräubchen gelöst werden – dauert die Verwandlung von einem stehenden Lautsprecher in eine liegende Soundbar aber nicht mal zwei Minuten. Da der Netzstecker noch verbunden ist, muss anschließend lediglich das mitgelieferte Aux-Kabel an den Kopfhörer-Ausgang des Fernsehers angeschlossen werden. Über die M-Taste wird nun der Aux-Mode angewählt, der Leuchtring wird grün, und schon dringt der Ton nicht mehr aus den TV-Boxen, sondern aus der Xoro-Soundbar. Diese vor den Fernseher zu legen, wie es üblich ist, klappt mit der nun 13,5 Zentimeter hohen rechteckigen Säule allerdings nicht. Sie ragt bei einem Flatscreen mit einem normal hohen Standfuß einige Zentimeter ins Bild. Bei einer Wandbefestigung in entsprechender Höhe sollte es hingegen kein Problem sein, den Xoro XVS 200 unter dem Bildschirm zu platzieren. Es spricht aber auch nichts dagegen, die Soundbar als Standlautsprecher zu nutzen und sie in unmittelbarer TV-Nähe hinzustellen.Ich starte mit dem normalen TV-Programm: Nachrichten, Dokus, Reportagen. Hier fällt direkt positiv auf: Der primäre Zweck einer Soundbar, nämlich den TV-Klang aufzuwerten, wird definitiv erfüllt. Der Ton hat nun deutlich mehr Volumen, mehr Bass und mehr Tiefe. Gerade bei Actionszenen in Filmen oder bei Sportereignissen wie dem Wimbledon-Sieg von Angelique Kerber wird deutlich, dass der Klangkörper eine neue Dynamik und Räumlichkeit ins Wohnzimmer transportiert. Was der Xoro XVS 200 hingegen nicht liefern kann, ist ein Surround-Erlebnis. Auch Feinjustierungen wie mehr Bass, eine Optimierung von Dialogen etc. lässt sich hier nicht vornehmen. Was ebenfalls ein kleiner Nachteil ist: die fehlende Fernbedienung. Die Lautstärke lässt sich zwar auch über die App steuern, den Modus kann man aus der Ferne aber nicht verändern. Das ist von Nachteil, wenn einem während des Fernsehens einfällt, dass man Alexa etwas fragen oder ihr etwas mitteilen möchte. Dann nämlich muss man aufstehen, den Modus auf WiFi ändern und kann erst dann mit ihr sprechen. Der TV-Ton bleibt solange auf der Strecke, bis der Modus anschließend wieder auf Aux zurückgestellt wird.

Text, Bilder oder Shortcodes

Der Xoro XVS 200 sorgt für Musik- und Filmspaß.

Fazit

Ob Soundbar zur Aufwertung des TV-Klangs oder musikalischer Bluetooth-Lautsprecher, der zudem die digitale Amazon-Sprachassistentin Alexa beherbergt – der Xoro XVS 200 ist extrem vielseitig. Sowohl bei den Möglichkeiten der Musikwiedergabe als auch bei der Art der Aufstellung ist er flexibel und macht stehend wie auch liegend eine wirklich gute Figur. Die Bedienung ist dank nur vier Tasten denkbar einfach, und der Lichtring ist ein echtes optisches Highlight. Das alles bekommt man für einen nahezu unschlagbaren Preis von nur 149 Euro.

Test & Text: Sonja Bick
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

94 %

88 %

86 %

180803.Xoro-Testsiegel

Technische Daten

Modell:XORO
XVS 200
Produktkategorie:Standlautsprecher/Soundbar
Prinzip:Aktivbox, Bass-Reflex
Preis:149,00 Euro
Ausführungen:schwarz
Vertrieb:MAS Elektronik AG, Buxtehude
Tel.: 04161 / 80 02 40
www.xoro.de
Abmessungen (HBT)135 x 135 x 840 mm
Gewicht:3,5 kg
Chassis:2 x 10 cm-Breitbänder
Anschlüsse und Schnittstellen:- WiFi 802.11 b/g /n (unterstützt WEP, WPA-PSK, WPA 2-PSK)
- Bluetooth 2.1 + DER
- 3,5 Miniklinke (AUX)
Lieferumfang:- XORO XVS 200
- Bedienungsanleitung
- Netzkabel
- AV-Kabel
Besonderes:- Amazon Alexa-Assistent
- 2 Mikrofone für Sprachbefehle
- Bluetooth 2.1 + EDR Modul (für Betrieb als kabelloser Bluetooth-Lautsprecher)
- WLAN (für Betrieb als kabelloser Mediaplayer)
- Multiroom-fähig für bis zu 8 Geräte
- Line In-Eingang (für Betrieb als Soundbar)
- Steuerung per App (für Apple- und Android-Endgeräte)
- externes Netzteil
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Stereo-Vollverstärker Cyrus One HD – Audiophiler Aufstieg der Legende

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Was für eine Karriere: Der „One“ war einst der Start von Cyrus Audio, wurde zum Kult-Verstärker, erlebte vor wenigen Jahren seine Reinkarnation – und nun feiert das 100-Watt-Kraftwerk seine audiophile Aktualisierung: Digitale Schnittstellen, Bluetooth in aptX HD-Qualität und ein DAC für HiRes-Files in PCM und sogar DSD machen den Cyrus One HD nun auch für alle attraktiv, die ihre Musik von Festplatte und Smartphone abspielen. Geblieben sind Klasse-Features wie der Plattenspieler-Eingang, der Kopfhörer-Ausgang – und die spektakuläre Lightshow.

Spektakulär? Von dieser Assoziation war der ursprüngliche Cyrus One meilenweit entfernt. Er war in den frühen 1980er-Jahren eigentlich ein bewusster Gegenentwurf. Damals prunkten fernöstliche Verstärker-Boliden mit voluminösen Maßen, beeindruckenden Leistungsangaben und einer Armada an Knöpfen und Schaltern. Der Klang schien dabei in den Hintergrund zu treten. Einige englische Firmen traten damals den Gegenzug an. Sie konzentrierten sich auf den Klang, sie verkleinerten die Wattzahl, sie reduzierten die Ausstattung und scherten sich wenig um das Design. Einige Hersteller verkleinerten auch noch das Gehäuse – das war die Geburt der Halbformat-Verstärker, die auch unter der Bezeichnung „Shoe Box“ bekannt wurden. Diese charakteristischen Klein-Kraftwerke klangen nicht nur ausgesprochen gut, sie punkteten auch mit einem sehr günstigen Preis. Das machte sie seinerzeit äußerst beliebt. Einer dieser angelsächsischen Amps war der Cyrus One. Der Klangquader kam 1984 auf den Markt, optisch erinnerte er an eine Mischung aus Heizlüfter und frühem VHS-Videorecorder, doch akustisch sorgte er bei HiFi-Enthusiasten für leuchtende Augen. Bei gerade mal 40 Watt bot er eine tolle Dynamik, präsente Höhen und ordentlich Punch im Bass. Mit diesen Eigenschaften wurde der Cyrus One im letzten Jahrtausend zur Legende. Über 30 Jahre später kehrte diese Legende anno 2016 zurück, die gelungene Reinkarnation des Cyrus One haben wir damals im Test vorgestellt. Nun hat der Kult-Verstärker einen großen Bruder bekommen: den Cyrus One HD. Was die Adelung zum HD bedeutet, welche Aktualisierungen dahintersteckt und was der Cyrus One HD nun alles kann, schauen wir uns in diesem Test an.

Die vorgesetzte, massive Acrylglas-Front sorgt für den edlen Glanz des Amps.

Fit für die analoge und digitale Gegenwart

Der One hat sich bis heute völlig verwandelt, die einstige Philosophie ist aber unverändert geblieben. Auch der Cyrus One HD ist ein bezahlbarer puristischer Amp, der anspruchsvollen Hörern das Entrée in die audiophile Welt bietet. Diese Welt hat längst auch einen digitalen Charakter – und dem trägt die HD-Version des Verstärkers Rechnung. Im Analogbereich besitzt der Amp deshalb gegenüber dem kleinen One-Bruder einen Eingang weniger, wir kommen nun auf drei Inputs für Line-Pegel-Zuspieler sowie einen Phono-Eingang für alle Plattenspieler, die mit einem MM (Moving Magnet)-System ausgestattet sind. Die Phono-Stufe stammt im Prinzip vom bestens beleumundeten Cyrus Phono Signature, beim One HD ist diese Schaltungseinheit jetzt auf einer eigenen Platine untergebracht, damit sie möglichst einflussfrei und geräuscharm arbeiten kann. Der Cyrus One hat in der HD-Version aber vor allem auf der digitale Seite zugelegt. Er macht seinem Namenszusatz gleich bei der ersten Schnittstelle alle Ehre: Beim kabellosen Streaming per Bluetooth kommt nun der Codec aptX HD zum Zuge. Damit können trotz des des grundsätzlich datenreduzierten Formats Files bis zu einer hochauflösenden Qualität von 48 Kilohertz / 24 Bit gestreamt werden, wenn der Zuspieler – also das Smartphone oder das Tablet – ebenfalls aptX HD beherrscht. Der Cyrus One HD kann mit bis zu drei Bluetooth-Quellen gepaart werden, das macht den Wechsel bei verschiedenen Zuspielern komfortabel, weil der Amp seine Spielpartner wiedererkennt.

Der Cyrus One HD ist anschlussseitig sowohl anlog als auch digital prima ausgestattet. Der Phono-Eingang punktet mit einem Masseanschluss zur Erdung des Plattenspieler-Chassis.

Zu dieser Funkschnittstelle kommen nun noch drei kabelgebundenen Digitaleingänge: Wir finden zwei S/PDIF-Eingänge, den einen in Form einer elektrischen koaxialen Cinch-Buchse, den anderen in Form eines optischen Toslink-Zugangs. Dazu gesellt sich ein USB-Port vom Typ B für den Anschluss eines Computers. Eine externe Festplatte oder ein USB-Stick sind hier also nicht anschließbar. Mit dieser Digitalsektion legt der One in der neuen HD-Version deutlich zu. Die eingespeisten Nullen und Einsen verlangen natürlich nach einem Konverter, der die Daten wieder in Musik übersetzt. Auch dieser Umsetzer ist nun an Bord. Der Cyrus One HD bietet einen audiophilen DAC, er wandelt PCM-Signale bis hin zur hochauflösenden Qualität: 192 Kilohertz /32 Bit über USB, 192 Kilohertz / 24 Bit über S/PDIF. Der Konverter vermag außerdem sogar DSD-Files bis zur Güte DSD128 zu bearbeiten. Dieses HiRes-Format kann allerdings nur über den USB-Port zugespielt werden. Hier arbeitet der DAC im „asynchronen Modus“, er ist also nicht vom Taktgeber des Computers abhängig, sondern arbeitet unabhängig in seinem eigenen Tempo und parkt deshalb die vom Rechner kommenden Daten erst einmal in einem Zwischenspeicher. Das ist aufwändig, reduziert aber den sogenannten Jitter: Dies ist eine Klangverböserung, die durch Timing-Probleme in der Datenlogistik zwischen Rechner und DAC auftritt. Hiergegen ist der Cyrus One HD mit seinem audiophilen DAC gut gewappnet.

Das Stellrad verweist auf die Tradition, die Illumination steht für die Moderne: Mit der LED wird die hier die ausgewählte Quelle angezeigt.

Soweit die Eingänge, nun zu den Ausgängen. Hier ist alles beim alten geblieben – zum Glück! Denn der Cyrus One HD behält damit den hochwertigen Kopfhörereingang, der schon seinen Vorgänger ausgezeichnet hat. Die Eingangsbuchse ist lobenswerterweise für große 6,3-Millimeter-Klinkestecker ausgelegt. Die hier zu hörende Musik kommt von einem separaten Class A/B-Verstärker, der ausschließlich für den guten Klang per Kopfhörer zuständig ist. Dieser Extra-Amp ermöglicht auch den Einsatz fordernder Kopfbügler mit höherer Impedanz. Bei angeschlossenem Kopfhörer steht die Stromversorgung des Cyrus One HD nämlich einzig diesem Headphone-Amp zur Verfügung, der eigentliche Hauptverstärker ist dann quasi im Ruhestand. Damit sind wir beim zentralen Kraftwerk – und auch das ist auf den neuesten Stand gebracht worden. Cyrus setzt bei der Amplifikation seit geraumer Zeit auf eine hybride Class-D-Verstärkerschaltung, beim HD kommt die aktuelle, mittlerweile vierte Generation zum Zuge. Class D-Verstärker sind kompakt und effizient, sie erzielen einen hohen Wirkungsgrad und damit eine große Leistungsfähigkeit: Der kleinformatige Cyrus One HD liefert dadurch fette 100 Watt pro Kanal. Schaltverstärker reagieren aber klanglich sensibel auf unterschiedliche Lasten, also auf die Ohmzahl der angeschlossenen Boxen Deshalb verfügt der Cyrus One über eine automatische Anpassung namens Speaker Impedance Detection (SID): Beim Einschalten sendet die Elektronik ein Testsignal an die Lautsprecher und sorgt nach Auswertung der Daten für einen optimalen Betriebszustand. Mit seiner Verstärkerschaltung und seiner Digitalsektion erweist sich der Cyrus One HD also als moderner Verstärker, im Design hingegen kann man manche Reverenz an den ursprünglichen One ausmachen.

Zugunsten des reduziert-aufgeräumten Designs ist der An/Aus-Schalter zurückgesetzt unter der Frontblende positioniert.

Spektakuläre Lightshow

Die Anleihen an den alten Cyrus One sind vor allem die großen, flachen Stellräder auf der Front und das charakteristische Halbformat, also die Hälfte der üblichen Gehäusebreite von 43 Zentimeter. Das Halbformat ist bis heute das Erkennungsmerkmal sämtlicher Cyrus-Komponenten. Allerdings sind andere Geräte der englischen HiFi-Schmiede im Gehäuse-Design noch stärker an die Tradition angelehnt, auch das markentypische Druckguss-Chassis kommt beim Cyrus One HD nicht zum Einsatz. Sein Korpus besteht aus solidem, mattschwarzem Aluminium-Blech. Der HD ist im Cyrus-Portfolio also deutlich anders – nämlich deutlich hübscher. Dafür sorgt schon die Front: Ein dickwandige Acrylglas-Scheibe sitzt stirnseitig vor dem Korpus und sorgt für eine dunkel-glänzende, edle Erscheinung. Die Glasfront betont zudem die beiden einzigen sichtbaren Bedienelemente: die markanten Stellräder. Sie sind für die Quellwahl und die Lautstärke verantwortlich. Die großen Drehregler sind in mattschwarzem Kunststoff gehaltenen, sie haben eine sehr schöne haptische Qualität und sind bei der Bedienung wunderbar leichtgängig. Zugleich arbeiten sie sehr präzise. Hierfür sorgt die sanfte Rastung, die ein feinstufiges Einstellen ermöglicht. Die Schlichtheit der Stellräder und die Dezenz der gesamten Front setzen die Illumination des Cyrus One HD in Szene – und diese Lightshow ist spektakulär: Wer den Verstärker einschaltet, wird Zeuge eines regelrechten Lichtspiels. Am linken Quellenwahl-Rad flammen in Windeseile die LED für die verschiedenen Eingänge auf, noch rasanter ist dieser Lichterlauf beim rechten Volumenstellrad, das fast komplett von Leuchtpunkten umgeben ist. Wow! Um die Aufgeräumtheit der Front nicht zu stören, ist der An/Aus-Schalter – wie auch schon der Kopfhörereingang – unter der aufgesetzten Blende zu finden. Dadurch ist er etwas nach hinten versetzt, für die Betätigung dieses Druckschalters sind feingliedrige Finger vorteilhaft.

Mit dem Einschalten startet die Lightshow:

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtu.be/Y-m75k-Y1zM

Anschlüsse und Schnittstellen

Was der Cyrus One HD vorne verspricht wird, löst er hinten ein. Hier finden wir die digitalen und analogen Schnittstellen und Buchsen zum Koppeln und Anschließen. Bluetooth hat natürlich keine physische Schnittstelle, USB ist mit einer eckigen Typ B-Buchse eindeutig für den Anschluss eines Computers ausgelegt. Es folgen die koaxiale Cinch-Buchse für den elektrischen digitalen Zugang und die Toslink-Buchse für die optische digitale Zuspielung. Bei den analogen Line-Eingängen ist der dritte als „AV“ ausgewiesen. Er bietet eine besondere Nutzungsmöglichkeit: Wenn der „AV Direct“-Modus aktiviert ist, funktioniert der Cyrus One HD über diesen Eingang wie eine Endstufe, er verstärkt also mit hohem fixen Pegel. Das bietet sich bei der Filmton-Wiedergabe im Zusammenspiel mit einem Receiver/Dekoder an, wenn man den Cyrus als hochwertigen Verstärker für die Frontkanäle einsetzen möchte. In diesem Fall wird die Lautstärke ausschließlich über den Zuspieler verändert. Der Analog-Zugang des Cyrus One HD ist der Phono-Eingang. Sehr schön: Dieser Anschluss ist mit einer Erdungsklemme ausgestattet. Mit einer Erdungsleitung, die auch an der entsprechenden Klemme des Plattenspielers angeschlossen wird, lassen sich störende Brummgeräusche vermeiden. Bei den Ausgängen entdecken wir des Weiteren einen „Pre Out“, über ihn kann der Cyrus One HD an einen noch kräftigeren Leistungsverstärker oder an Monoblöcke angeschlossen werden. Das wird bei der Potenz des Cyrus One HD wohl selten nötig sein. Der Verstärker betont sein Leistungsvermögen mit jeweils zwei Lautsprecherklemmen-Paaren für links und rechts – dieser Amp ist also sogar Bi-Wiring-fähig. Die Klemmen dürften allerdings gerne robuster sein, wer hier Litzen anschließt, sollte nicht mit brachialer Kraft zu Werke gehen. Benutzern von Bananas kann das egal sein, diese Stecker sitzen fest und sicher in den Klemmen.

Mit vier Lautsprecherklemmen pro Kanal ermöglicht der Cyrus One HD sogar Bi-Wiring.

Die zeitgemäße Fernbedienung: Cyrus One Remote App

Cyrus geht auch beim Bedienkomfort mit der Zeit: Wer den Cyrus One HD aus der Ferne bedienen möchte, macht das mit der zugehörigen App. Eine physische Fernbedienung gehört deshalb nicht zum Lieferumfang, sie ist aber auf Wunsch optional erhältlich. Die „Cyrus One Remote” gibt es hingegen kostenlos in der Android-Version im Google Play Store und in der Apfel-Variante im Apple App Store. Wer die Applikation benutzen will, muss zuvor Bluetooth beim Smartphone oder Tablet aktivieren. Die App funktioniert im Betrieb übrigens auch dann, wenn man über Bluetooth Musik zum Cyrus One HD streamt. Hier wirken zwei getrennte Bluetooth-Kanäle – prima! Mit der einfachen und sehr übersichtlichen App kann man natürlich die Quelle auswählen und die Lautstärke/Stummschaltung einstellen, darüber hinaus lässt sich die Auswahl unter den verschiedenen gekoppelten Bluetooth-Quelle treffen, die Helligkeit der LED-Anzeige verändern, die Balance regeln, der „AV Direct“-Modus aktivieren und der maximalen Lautstärkepegel festlegen. In der Grundeinstellung ist der Pegel gedeckelt, das merkt man daran, dass sich der Lautstärkeregler nicht über etwa 1/3 hinaus ziehen lässt. Wer mehr Pegel möchte, muss dafür erst einmal im Menü „Einstellungen“ bei „Sound“ den Höchstpegel der Lautstärke auf Maximum setzen. Wer ansonsten Hilfe bei der Bedienung wünscht oder sein Feedback an Cyrus senden möchte, findet dafür ebenfalls einen Menüpunkt in der App.

Mit der übersichtliche App wird der Cyrus One HD fernbedient und eingestellt (Bild 1). Damit der Lautstärke-Schieber in vollem Umfang nutzbar ist, muss bei den „Adjustments“ der Regler „MAX VOLUME“ ganz nach rechts gezogen werden (Bild 2). Bei Fragen und Wünschen hilft eine kurze FAQ- und Kontaktseite weiter (Bild 3).

Der Cyrus One HD in der Praxis

Der Cyrus sollte um sich herum ein wenig Platz haben, weil er wie jeder Verstärker im Betrieb warm wird. Wir schließen erst die Quellen an, dann die Boxen, schließlich das Netzkabel. Jetzt geht’s los: Wir schalten den Cyrus One HD ein, aus, ein aus, ein, aus – einfach, weil die einleitende Lightshow so schön ist. Nachdem unser Spieltrieb befriedigt ist, lassen wir den Cyrus One HD endlich seine Arbeit machen. Er misst nun die Impedanz der Boxen, das sind diesmal die Canton A 45, diese ausgezeichneten Jubiläumsboxen, die wir bald in einem separaten Test vorstellen werden, arbeitet im Impedanzbereich von vier bis acht Ohm. Das Vermessen der Canton A 45 durch den Cyrus One HD hört man als ein kurzes, feines Testgeräusch – fertig. Die App für die Bedienung haben wir auf unserem LG 30 installiert, dieses audiophile Smartphone unterstützt für das Streaming per Bluetooth den Codec apt X HD. Da lohnt es schon, eine Klasse-Aufnahme in perfekter Produktion zu streamen, wir wählen dafür „On Day One“ von Pat Metheny. Der Jazz/Fusion-Gitarrist hat den Song für seine kleine Begleit-Combo derart orchestrieren, dass wir eine Art akustische Technicolor-Version dieser Band hören – in hochauflösender 96 Kilohertz / 24 Bit-Qualität. Der Cyrus One HD verkraftet die gehaltvolle Kost bestens: Der Klang ist voll und fein zugleich, wir hören eine breit und tief gestaffelte Band mit sattem Bassfundament, schön dynamischem Schlagzeug, volltönendem Klavier und wunderbar weich-lyrischer Gitarre. Der Sound ist dicht, aber trotzdem sehr transparent. Wow!

Spielpartner: Der Cyrus One HD in Kombination mit dem Cyrus CD t. Dieses CD-Laufwerk präsentiert sich im typischen Cyrus-Look, während der One deutlich stylisher wirkt.

Nun der erste Quellgerät-Wechsel: Als CD-Abspieler haben wir das Laufwerk Cyrus CD t angeschlossen, die Wandlung der CD-Daten übernimmt also der DAC des Cyrus One HD. Wir legen „I’m Not Giving In“ von Thorbjorn Risager & The Black Tornado auf, die achtköpfige Band liefert hier fetten, treibenden Bluesrock – genau das Richtige, damit der Cyrus One HD mal seine Muskeln zeigen kann. Mit den Canton-Boxen sind ja auch Lautsprecher angeschlossen, die ordentlich was vertragen können. Dafür fordern sie aber schon eine gewisse Leistung ein. Wir drehen den Verstärker deshalb mal halb auf – und bekommen das volle Brett! Schon das einleitende Riff der AC/DC-artigen Gitarre lässt ahnen, dass es gleich was auf die Ohren gibt, und zusätzlich gibt’s dann auch noch was auf die Brust: Drummer Martin Seidelin tritt gnadenlos eine monstergroße Bassdrum in Vierteln, jeder dieser schweren Schläge drückt uns auf die spürbar Organe. Holla, mit einer derartigen physischen Power haben wir nicht gerechnet! Der kleine Cyrus One HD kann also richtig laut. Dabei muss er sich aber offenbar kaum anstrengen. Das hört man an der absolut sauberen, klaren Wiedergabe. Trotz des hohen Pegels können wir deshalb die Vielzahl an Instrumenten vom Keyboard bis zur Trompete, zu denen dann noch Front- und Backgroundgesänge hinzutreten, mühelos aus dem ungemein dichten Sound der Band heraushören und die einzelnen Musiker auf der imaginären Bühne präzise verorten. Da der Cyrus One HD Bi-Wiring kann und die Canton-Boxen auch dazu fähig sind, testen wir mal diesen Modus. Nicht vergessen: Kurzschlussbrücken bei den Boxen rausnehmen! Dann klappt es auch mit dem Klang – und der gewinnt wirklich noch eine Spur an Durchschlagskraft und Dynamik. Der Cyrus One HD lässt hier wirklich keine Wünsche offen.

Der Cyrus One HD besitzt einen Extra-Kopfhörerverstärker. Die Anschlussbuchse für den Kopfhörer liegt leicht versteckt unter der Frontblende.

Wir lassen uns das Ganze jetzt mal durch den Kopf gehen und schließen dafür den ausgezeichneten MrSpeakers Aeon Flow an. Das ist ein geschlossener ohrumschließender High End-Kopfhörer, der nach dem magnetostatischen Prinzip schallwandelt – also quasi nach dem Bändchen-Prinzip. Dieser Magnetostat besitzt mit 13 Ohm eine sehr geringe Impedanz und ist mit 92 Dezibel nicht gerade ein Wirkungsgrad-Wunder. Trotzdem kann der Cyrus One HD ihn mühelos antreiben, wir müssen nur ein klein wenig mehr aufdrehen. Doch egal, ob laut oder leise: Klanglich ist das Musikhören schlicht ein Hochgenuss. Mit der Phono-Vorstufe und dem Kopfhörer ist die Auflösung einfach noch besser, die Transparenz noch größer, gerade die Percussion und die Beckenarbeit des Drummers sind noch präziser und klarer herauszuhören. Nun der finale Quellenwechsel: Wir haben den Song „I’m Not Giving In“ auch auf Vinyl und schließen deshalb den Schwebe-Plattenspieler Mag-Lev ML1 an. Auch über seine Phono-Stufe lässt der Cyrus One HD es exzellent krachen. Die Meinung, dass eine LP-Wiedergabe per se dynamikärmer ist, kann dieser Amp kraftvoll entkräften. Dabei bewahrt der Verstärker stets die Klangkultur: Thorbjorn Risager & The Black Tornado klingen wie aus einem Guss, bei aller musikalischen Härte ist der Sound ungemein harmonisch – und auch hier punktet der Cyrus One HD mit einer Frische und Klarheit, die den Hörspaß abrundet.

Der Cyrus One HD reagiert schnell und präzise auf die Befehle vom Smartphone.

Fazit

Der Cyrus One HD ist die digital aufgerüstete und aktualisierte Version des Cyrus One: Die HD-Version bietet Bluetooth-Streaming nun mit dem klangstarken Codec aptX HD, zwei S/PDIF-Inputs und einen USB-B-Port – und dazu einen audiophilen DAC, der die HiRes-Daten sauberst wandelt: PCM-Signale bis 192 Kilohertz / 32 Bit, über USB außerdem sogar DSD-Files bis DSD128. Analog punktet der HD mit drei Line-Inputs und einem Phono-MM-Eingang. Damit macht der Cyrus One HD sowohl traditionelle als auch moderne Musikhörer glücklich. Klanglich erfüllt dieser Verstärker gehobene audiophile Ansprüche, er arbeitet dynamisch, klar und kraftvoll. Dabei erweist sich dieser kleine Verstärker als großes Kraftwerk, das selbst fordernde Boxen und Kopfhörer antreibt. So bleibt auch dieser große Bruder des Cyrus One dem Geist des legendären Originals treu: Er liefert eine sehr gute Performance zu einem sehr guten Preis.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1+
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

98 %

91 %

93 %

180805.Cyrus One-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Cyrus
One HD
Produktkategorie:Stereo-Vollverstärker
Preis:1.295,00 Euro
Garantie:2 Jahre / 3 Jahre nach Registrierung bei Cyrus
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:Bellevue Audio, Unna
Tel.: 02303 / 3050178
www.bellevueaudio.de
Abmessungen (HBT):85 x 220 x 390 mm
Gewicht:5,72 kg
Leistung:100 W / 6 Ohm (Herstellerangabe)
Eingänge analog:1 x Phono (MM)
2 x Line
1 x AV/Line (mit aktivierbarem festen Pegel)
Eingänge digital:1 x Bluetooth 4.1 apt X HD
1 x S/PDIF optisch (Toslink)
1 x S/PDIF elektrisch (koaxial, Cinch)
1 x USB 2.0 (Typ B)
1 x USB-A (nur für Upgrades)
Ausgänge:1 x Kopfhörer (Klinke, 6,3 mm)
1 x Pre-Out (Cinch)
2 x Lautsprecher
Maximale Samplingrate/
Auflösung:
- PCM: 192 kHz/32 bit (USB), 192 kHz/24 bit (SPDIF)
- DSD: DSD 128 (nur USB)
Lieferumfang:- Cyrus One HD
- Quick Start-Guide
- Bedienungsanleitung als CD-ROM (mehrsprachig)
- Benutzungshinweise
- Garantiekarte
- 2 Netzkabel
Optionales Zubehör: - Fernbedienung
Besonderes:- Phono-Anschluss mit Erdungsklemme
- eingebauter Kopfhörerverstärker
- audiophiler DAC für Hi-Res-PCM und DSD
- Bluetooth aptX HD
- Bi-Wiring-fähige Lautsprecheranschlüsse
- SID (Speaker Impedance Detection)
- AV-Direkt-Modus
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1+
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Q Acoustics 3020i – Klangüberraschung und Preistipp für HiFi-Ein- und Aufsteiger

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Mit der 3020i hat Q Acoustics einen neuen Regallautsprecher in seinem Portfolio, der optisch anspricht und mit einer Vielzahl an technischen Innovationen aufwartet. Was man von Q Acoustics zudem gewohnt ist: Design und Preis-Leistungs-Verhältnis beeindrucken. Und auch klanglich will der kleine Riese seine mit Testlorbeeren überschütteten Vorgänger nochmals übertreffen.

Zeitlos gestylt und doch ein Blickfang: Die Q Acoustics 3020i.

Als die Gründer von Q Acoustics im Jahr 2006 mit der 1000-Serie ein optisch ansprechendes und klangstarkes Lautsprecher-Portfolio präsentierten, war der Name Q Acoustics in der HiFi-Welt sofort in aller Munde. Zum sauberen Design, zur üppigen Ausstattung und zum imponierenden Klang gesellte sich ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis, das die Linie schnell zum Bestseller in Großbritannien machte. Mit dem Q-TV2 oder der ersten 3000er-Reihe, die auch in unserem Testräumen voll überzeugte, setzten die Briten ihren Weg, hervorragende Schallwandler zu erschwinglichen Preisen anzubieten, dann beeindruckend fort. Eine Philosophie mit Erfolg, heute ist Q Acoustics weit über die Grenzen Großbritanniens in ganz Europa und Nordamerika bekannt und geschätzt. Mit der neuen 3000i-Serie führen die Engländer diese Tradition nun fort: Die Weiterentwicklung der vielfach ausgezeichneten 3000er-Linie setzt auf innovative Verbesserungen und eine überarbeitete Ästhetik – ohne dabei den selbst gesetzten Preisrahmen zu verlassen. Auch wenn die Preisgestaltung vielleicht anderes vermuten lässt, bei jedem Familienmitglied der neuen 3000i handelt es sich um einen hochwertigen, völlig neu überarbeiteten HiFi-Lautsprecher mit Klanganspruch. Neben zwei Regalboxen umfasst die Serie einen Standlautsprecher, einen Centerspeaker und einen formschönen Subwoofer. Das Portfolio ist dabei so gestaltet, dass sich jedes Modell mit anderen 3000er-Lautsprechern zu einem klangstarken Heimkinosystem kombinieren lässt – einen entsprechenden Test finden Sie in Kürze übrigens auch bei uns.

Die 3020i wirken optisch etwas zierlicher als ihre Vorgänger, haben aber in Sachen ausstattung und Klang jede Menge zu bieten.

Optischer Leckerbissen mit Kniff

In unserem Test geht es um den größeren der beiden Regallautsprecher, den 3020i. Dieser präsentiert sich in Arctic White in unserem Testraum, ist auf Wunsch aber auch in den Farben Graphite Grey, English Walnut oder Carbon Black erhältlich. Die Formsprache der Lautsprecher wirkt schlicht, zugleich aber auch elegant. Das vermittelt eine Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit, die sich sehr gut ins moderne Wohnzimmer integriert. Das Gehäuse ist an den seitlichen Kanten stark gerundet und ansatzlos in dem gewünschten Farbton laminiert. Die Verarbeitung der Stoßkanten an beiden Stirnseiten ist vorbildlich und lässt die Box in einem durchgehenden Mattweiß erstrahlen. Beim Blick „ins Gesicht“ der 3020i fallen dann zunächst die beiden attraktiven Chromringe auf, die die beiden Chassis einrahmen. Wer die Technik nicht sehen möchte oder setzt einfach die magnetisch haftende Frontabdeckung auf. Ist man Besitzer eines weißen Lautsprechers ist besagter Grill mit einem hellgrauen Akustikstoff bezogen, was für einen schönen Kontrast sorgt. Alle anderen genannten Farbvarianten kommen dagegen mit einer schwarzen Bespannung.
Mit einer Breite von nur 170 Zentimetern bei einer Höhe von 278 Zentimetern präsentiert sich die kompakte Zwei-Wege-Box in der Frontansicht sehr elegant, ja fast schon zierlich. Dieser Eindruck relativiert sich ein wenig, sobald man sich das gesamte Gehäuse anschaut. Um trotzdem ein für einen ordentlichen Grundton erforderliches Gehäusevolumen zu realisieren, haben sich die Ingenieure von der Insel für ein vergleichsweise tiefes Gehäuse entschieden. Dieses ragt 282 Millimetern in die Tiefe. Eine clevere Vorgehensweise, denn während Lautsprecher mit einem ähnlichen Volumen meist deutlich höher und breiter sind, wirken die Q Acoustics Regallinge bei gleichem Fassungsvermögen wesentlich kompakter. Ein optischer Trick, der sich gerade dann bemerkbar macht, wenn die Böxchen ins Regal gestellt oder auf dem Sideboard platziert werden. Wer die Lautsprecher bevorzugt im klassischen Aufbau einsetzt oder gar an der Wand betreiben möchte, für den hält Q Acoustics die optional passenden Ständer und Befestigungswinkel parat.

Saubere Übergänge, keine Einschlüsse oder sichtbaren Stoßkanten: Die Gehäuseverarbeitung kann sich sehen lassen.

Technik, die fasziniert und hörbar begeistert

Das aus einem 125 Millimeter messenden Tiefmitteltöner und einer 22er-Hochtonkalotte bestehende Zwei-Wege-System ist das technische Herzstück der neuen Q Acoustics 3020i. Besonderheiten gibt es hier einige: Der vollständig überarbeitete Tief-/Mitteltöner verfügt beispielsweise über eine Membran aus imprägniertem, beschichtetem Papier. Sie wird von einer ebenfalls neu entwickelten Gummisicke eingefasst. Die Konusform des Schwingsystems verspricht die optimale Balance zwischen Verwindungssteifheit, Festigkeit und Eigendämpfung. Hinzu gesellt sich der neue Hochtöner. Dank seiner elastischen Aufhängung ist dieser von der Schallwand so entkoppelt, dass er vor vom Tieftöner ausgehenden Schwingungen geschützt ist. Ein Aufbau, der eine saubere Hochtonwiedergabe mit deutlich reduzierten Störeinflüssen zum Ziel hat. Übrigens: Die 3020i ist laut Hersteller in Der Lage einen Frequenzbereich von 64 Hertz bis 30 Kilohertz wiederzugeben. Sogenannte P2P-Verstrebungen (Punkt zu Punkt) versteifen das Gehäuse obendrein, was die Entstehung von Vibrationen und Störgeräuschen auf ein Minimum reduziert. Das Resultat dieser Anstrengungen soll ein, auch unter höheren Pegeln, überaus präzises und dynamisches Klangbild sein. Apropos Eliminierung von Störeinflüssen: Vom Untergrund entkoppelt werden die 3020i über vier kleine Gummifüße, die fest im Gehäuse integriert sind. Ein weiterer Unterschied zu den einfachen Klebenoppen, die andere Hersteller ihren Lautsprechern beilegen. Statt bei der kleinsten Berührung zu verrutschen, bleiben besagte Füßchen immer an ihrem Platz, selbst wenn der Klangwandler im Regal hin- und hergeschoben wird. Speziell für diesen Zweck, nämlich den Einsatz im Regal, wurde auch das großzügig dimensionierte Anschlussterminal auf der Boxenrückseite neu entwickelt. Die schicken Schraubklemmen wurden so flach konstruiert, dass sie deutlich weniger Platz nach hinten benötigen als herkömmliche Anschlussklemmen. Trotz ihres raumsparenden Aufbaus nehmen die Klemmen auch Bananas oder unkonfektionierte Kabel bis zu einem Querschnitt von vier Millimetern auf. Oberhalb besagten Anschlussmoduls findet sich die für Lautsprecher dieser Größe übliche Bassreflexöffnung. Bündig ins Gehäuse eingelassen, sorgt sie für einen erweiterten Bassbereich. Eine wandnahe Aufstellung geht in diesem Fall mit einer weiteren Pegelerhöhung im Bassbereich einher. Je nachdem wie nahe die Box der Wand kommt, empfiehlt es sich den Reflexport zu verschließen. Zu diesem Zweck liegen den 3020i zwei Schaumstoff-Zylinder bei, mittels derer die rückwärtige Öffnung verschlossen wird. In der Folge spielt die Box dann vielleicht nicht mehr ganz so tief herunter, bietet gerade unter beengten Platzverhältnissen aber eine deutlich präzisere Tieftonabstimmung.

Clever gelöst: Das Anschlussfeld der 3020i ist flach gehalten, ist aber dennoch in der LAge auch Kabel größeren Querschnitts aufzunehmen.

Differenzierte Einheit

Nach der obligatorischen Einspielzeit starte ich meinen Hörtest dann mit Eric Claptons „Lay Down Sally“. Einem Song, der von seiner Leichtigkeit lebt. Diese fußt auf der Vielzahl instrumentaler Details, die bei so manchem HiFi-Setup aber auch gerne auch mal im druckvollen Spiel des Kontrabasses untergehen. Hier ist das glücklicherweise nicht der Fall. Das Q-Acoustics-Duo versteht es von Beginn durch Auflösung und Spielfreude zu begeistern und die Beschwingtheit der Musiker rüberzubringen. Das gesamte Musikensemble basiert auf einem warmen Grundton,d der sogleich eine wohlige Atmosphäre liefert. Stimmen werden realistisch und präzise ausgegeben, nichts klingt verfälscht oder gar nasal. Im Gegenteil, Claptons Stimme manifestiert sich regelrecht im Hörraum. Intim, körperhaft und direkt. So muss das sein. Als wäre das noch nicht genug, begeistern die 3020i durch eine detailreiche und akkurate Wiedergabe des instrumentalen Hintergrunds. Das nennt man dann wohl „harmonisches Klanggefüge“. Eine Performance, die man sonst eigentlich nur von teureren Schallwandlern kennt und die sich ganz nebenbei auch noch dynamisch und kraftvoll darstellt. 
Wo wir uns gerade musikalisch auf den Britischen Inseln befinden, kommt nun auch Joss Stone mit „This Ain`t Love“ vom Album „Water For Your Soul“ zu Wort. Genial, wie dynamisch der Tiefton von Beginn an aufspielt, der Bass dominiert von der ersten Minute durch Kraft und Präzision. Das ist umso erstaunlicher bei einem Blick auf die Abmessungen der kleinen Q Acoustics Zweiwegler, die durch dynamische Entschlossenheit und Impulskraft faszinieren. Sowohl die tiefen Grundtöne des Basses, als auch die deutlich höher angelegte Soulstimme der englischen Künstlerin werden sauber voneinander differenziert und glasklar wiedergegeben. Das ganze in einer Offenheit, die Stimmen und alle weiteren Mittelfrequenten Schallanteile unangestrengt durchhörbar macht. Besagte Offenheit zieht sich dann sogar nahtlos in den Hochton hinein. Alles selbstverständlich jederzeit kontrolliert und in beeindruckender Ausgewogenheit.

In der 3020i setzt Q Acoustics auf einen überarbeiteten, sogenannten “High Frequency De-Coupler”.

Die 3020i können auch die Ärmel hochkrempeln …

Anschließend soll es dann etwas heftiger zur Sache gehen. Dazu wählen wir „Master Of Puppets“ aus Metallicas Live-Album „S&M“. Ein Stück, das seinerzeit im Zusammenspiel mit dem San Francisco Symphony Orchester aufgenommen wurde und das nur so vor Tempowechseln und diversen instrumentalen Einzelheiten strotzt. Zugleich ein Song, der impulsstark nach vorn geht und unsere zwei Testkandidaten dann schnell so richtig auf Temperatur kommen lässt. Selbstverständlich unter höherem Pegel, wovon das Q-Acoustics-Duo offenbar aber wenig beeindruckt ist. Auch jetzt spielen die beiden hübschen Böxchen deutlich voller, und energiereicher auf, als man es von Schallwandlern dieser Größe erwarten würde. Die beiden „kleinen“ agieren aber nicht nur groß, sondern auch eindrucksvoll schnell und agil, was sich besonders imponierend darstellt, als Lars Ulrich sein Können am Schlagzeug unter Beweis stellt. Jetzt wird die Technik aufs Äußerste gefordert und die Chassis fast ans Limit gebracht. Die Kontrolle verlieren die 3020i dabei aber nicht, sondern stellen die rasante und schnelle Abfolge von Schlägen punktgenau in den Raum, ohne dabei verwaschen oder überfordert zu wirken. Trotz ihres beachtlichen Tiefgangs wirkt der Bassbereich jederzeit kontrolliert, straff und erfrischend sauber. Selbst nach einer weiteren Pegelerhöhung spielen die 3020i herrlich crisp, frisch und klar intoniert, ohne an Spielfreude, Dynamik und Leichtigkeit einzubüßen.
Zum Testabschluss lassen wir es dann wieder etwas ruhiger angehen und wechseln noch einmal das musikalische Genre. Mit den Eagles und „New Kid In Town“ endet nun zwar unsere Hörprobe, aber nicht unser Staunen. Waren gerade noch Tiefgründigkeit, Energie und Impulsstärke gefordert, entschleunigen die beiden Engländer jetzt gekonnt und grooven sich voll auf den chilligen Sound der 70er ein. Unaufgeregt, dabei aber doch kraftvoll geben die die A Acoustic die markante Gesangstimme Glenn Freys wieder, vergessen dabei nicht den Fokus auf der musikalischen Untermalung zu behalten, die dynamisch und detailreich aufbereitet zum sehr guten Gesamteindruck beiträgt. Wie in den zuvor angespielten Stücken, fällt auch hier der äußerst angenehm warme Grundton der 3020i auf, die dem Song Volumen angedeihen lässt und die Stimmung sehr gut Richtung Auditorium transportiert. 
Auch hier spielen unsere Testgäste fast schon erwachsen und eine Tieftonperformance an den Tag, die sich auch vor größeren Konkurrenten nicht verstecken braucht.

Bündig perfekt eingelassene und metallisch glänzende Ringe setzen optisch ansprechenden Akzente.

Fazit

Mit der 3020i kombiniert Q Acoustics 3020i britische HiFi-Tugenden und modernste Ingenieurskunst. Perfekt für den Einsatz in kleinen Räumen entwickelt, erscheinen die knapp 28 Zentimeter hohen Zwei-Wege-Böxchen filigran, vielleicht sogar ein wenig unscheinbar. Das für einen erwachsenen Sound nötige Volumen wird durch einen cleveren Trick in der Designgebung bereitgestellt. Die 3020i wirken zwar sehr kompakt, haben es klanglich aber faustdick hinter den Ohren und liefern einen saubere, feinaufgelöste Performance, die auf einem überraschend kräftigen und druckvollen Tieftonfundament fußt. Der Sound ist kultiviert, substanziell, leichtfüßig und auch unter höheren Pegeln souverän. Die beeindruckende Technik steckt in einem Gehäuse mit klarer Designsprache und mehr als ordentlicher Verarbeitung. Das alles bieten die Briten für einen Preis von rund 300 Euro an, für das Paar versteht sich, was dieses Modell zu einer ganz klaren Empfehlung für klangbewusste HiFi-Ein- und Aufsteiger macht.

Test & Text: Bernd Heuer
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

96 %

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95 %

180808.Q Acoustics-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Q Acoustics
3020i
Produktkategorie:Regallautsprecher
Preis:299 Euro / Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Arctic White
- Graphite Grey
- English Walnut
- Carbon Black
Vertrieb:IDC Klaassen, Lünen
Tel.: 0231 / 9 86 02 85
www.idc-klaassen.com
Abmessungen (HBT):278 x 170 x 282 mm
Gewicht:5,5 Kg/Stück
Prinzip:Zwei-Wege-Reflex
Hochtöner:22 mm
Tieftöner:125 mm
Frequenzbereich:64 Hz - 30 kHz
Lieferumfang:- 3020i
- magnetisch gehaltene Gewebeabdeckungen
- Gummifüßchen
- Baumwollhandschuhe
- Bassreflexverschlüsse (Schaumstoff)
- Anleitung
Besonderes:- integratives Design
- beeindruckende Impulsstärke
- griffiger Grundton
- ausgewogene Hoch-/Mitteltonsektion
- exzellentes Preis-/Leistungsverhältnis
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Bluetooth-Lautsprecher Quadral Breeze Blue L / XL – Jetzt weht die Brise in Stereo

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Bluetooth goes HiFi – das verspricht Quadral mit den neuen Modellen Breeze Blue L und Breeze Blue XL. Mit diesen Bluetooth-Boxen gibt’s die Brisen-Beschallung nun erstmals in Stereo, deshalb treten die Zwei-Wege-Schallwandler stets als Duo auf. Dabei sind beide Modelle platzsparende Kompakt-Lautsprecher, „L“ und „XL“ führen also völlig in die Irre. Oder meinen die Bezeichnungen das Klangvermögen?

Attraktiv und kompakt: Der Quadral Breeze Blue L (hier in Weiß) und der Quadral Breeze Blue XL (hier in Schwarz) sind hochwertige Bluetooth-Boxen.

Mit den beiden neuen Breeze-Modellen weht jetzt ein anderer Wind. Bislang bestand die Serie aus den den handlich-runden Breeze S und Breeze M sowie den beiden von uns schon getesteten Lautsprechern Quadral Breeze One und Quadral Breeze Two. Dies sind Multiroom-Schallwandler, die sich über WLAN miteinander vernetzen lassen, aber ebenso als portable Einzelboxen für den Musikgenuss auf der Straße oder im Garten gedacht sind – der markante Tragegriff macht das deutlich. Die nun zu der Serie hinzustoßenden Modelle Breeze Blue L und Breeze Blue XL hingegen sind ausschließlich für den stationären Betrieb gedacht – und zwar als singuläres Paar. Das heißt: Die Blue-Lautsprecher können nicht zwecks Multiroom-Beschallung via WLAN vernetzt werden. Der Quadral Breeze Blue L und der Blue XL sind sich schlicht und einfach selbst genug: Sie agieren als reine Stereo-Schallwandler, konzipiert für eine gehobene zweikanalige Klangqualität.

Mit den schönen Korpusrundungen und der makellosen Lackierung sind die Boxen auch optisch ein Zugewinn.

Edle Optik, tolle Qualität

Schon im Design und in der Anmutung heben sich die Blue-Modelle deutlich von den anderen Breeze-Brüdern ab: Der S und der M sind konsequent auf Outdoor-Look getrimmt, der One und der Two treten schnörkellos mit kantigem Korpus und Schleiflack-Oberfläche auf – der Blue L und der Blue XL hingegen präsentieren sich in eleganter Erscheinung als schick-moderne Schallwandler, die in Weiß oder in Schwarz jedes häusliche Ambiente veredeln. Das dickwandige Gehäuse der Blue-Boxen weist bei den Übergängen von den Wangen zur Decke und zum Boden schöne sanfte Rundungen auf, zur Stirn- und Rückseite hin weist der Korpusrand kleinere, aber trotzdem geschmeidige Radien auf. Das ist ein sehr gelungenes Design. Die Größe der Boxen ist eher eine Kleine: Die L misst gerade mal 155 x 105 x 135 Millimeter, die XL bringt es auch nur auf 210 x 140 x 190 Millimeter. Damit sind beide Modelle schön kompakt und trotzdem wohlproportioniert. Dabei sind sie überraschend schwer: Die L wiegt 3,5 Kilogramm, die XL bringt es gar auf 6100 Gramm – diese beachtliche Masse ist ein Hinweis auf die Qualität des Gehäuses und seines Inhalts. Für die Eleganz der Schallwandler sorgt nun die Lackierung: Sie ist auf Hochglanz getrimmt und makellos ausgeführt. Das verleiht jedem der Schallwandler eine ausgesprochen hochwertige Anmutung. Die glänzende Front wird, abgesehen von den Chassis, bei der passiven linken Box nur durch den silbernen Schriftzug und das Logo von Quadral kontrastiert. Die aktive rechte Box, die das Verstärkermodul beinhaltet, bietet neben den Schallwandlern auf der Stirnseite noch jeweils eine Anzeige. Beim Blue L ist es eine blaue Betriebs-LED, die von einer schwarzen Einfassung gehalten wird, beim Blue XL ist es eine mehrfarbige Status-LED, die im links positionierten kreisrunden Feld des Infrarot-Empfängers untergebracht ist. Rechts – und damit schön symmetrisch angeordnet – befindet sich bei der XL-Box zusätzlich noch der Lautstärke-Knopf. Wir sehen: Die L- und die XL-Ausführung unterscheidet sich nicht nur durch die Maße, sondern auch in der Ausstattung. Darum gucken wir uns nun beide Modelle nun mal einzeln an.

Der Hochtöner ist beim XL und L gleich: Hier wirkt eine Gewebekalotte, die ihren Schall mithilfe der sie einfassenden Führung in den Raum abstrahlt.

Quadral Breeze Blue L: Reduktion aufs Wesentliche

Die Blue L ist, bei aller Kompaktheit ihrer Maße, eine waschechte Zwei-Wege-Box. Für den Hochton setzt Quadral eine 2,5-Zentimeter-Gewebekalotte ein. Sie ist von einer schwarzen Schallführung eingefasst, welche wiederum von einem schmalen silbernen Ring gerahmt wird. Dieser Hochtöner wandelt Frequenzen hoch bis 20 Kilohertz. Für die Mitten und Bässe bis runter zu 100 Hertz kommt ein knapp acht Zentimeter messendes Konus-Chassis mit Fiberglas-Membran zum Zuge. Seine Schallführung ist direkt als Fräsung am Boxengehäuse realisiert. Drehen wir das L-Boxenpaar um, so bietet die Rückseite des passiven Lautsprechers zwei massive, vergoldete Anschlussklemmen. Die Aufnahmen für die Kabel ist groß, so können auch querschnittstarke Litzen eingeführt werden. Die Qualität dieser Klemmen ist sehr gut. Darunter sehen wir einen schmalen Schlitz: die Bassreflexöffnung. Durch diesen definierten Luftkanal lässt sich der Tieftonbereich der Box abstimmen, so kann man auch noch ein wenig mehr Bass rausholen, und deshalb erreicht der kleine Quader trotz seines geringen Gehäusevolumens die sehr respektablen 100 Hertz. Die Rückseite der aktiven Box bietet noch mehr, hier finden wir zusätzlich ein kleines Angebot an Ein- und Ausgängen. Die Hauptschnittstelle ist dabei natürlich unsichtbar: Der Quadral Breeze Blue L ist ein ausgewiesener Bluetooth-Lautsprecher, als Übertragungstechnik dient der Standard Bluetooth 4.0.

Mit diesem kleinen Mitteltieftöner gelingt dem Quadral Breeze Blue L ein überraschend voluminöser Klang.

Neben dieser kabelfreien, datenreduzierten Musikzuspielung bietet der Quadral Breeze Blue L noch einen Aux In in Form einer Miniklinken-Buchse. Hier kann man über das mitgelieferte Kabel Musik etwa vom Kopfhörerausgang eines Computers oder eines Smartphones einspeisen, auch der Ton eines Flat-TV oder eines Blu-ray-Players kann hier, eventuell mithilfe eines Cinch/Miniklink-Adapter, zugespielt werden. Wer einen kräftigeren und tieferen Bass möchte, schließt über den Sub Out des Quadral Breeze Blue L einen zusätzlichen aktiven Subwoofer an. Solche 2.1-Satellitensysteme sind eine prima HiFi-Lösung. Auf der Rückseite des Gehäuses sitzt auch das einzige Bedienelement dieser Aktivbox: das Lautstärke-Poti. Es dient zugleich als An/Aus-Schalter. Zum Anschalten dreht man dafür den Knopf von der Linksstellung im Uhrzeigersinn, überwindet einen kleinen, gut definierten Widerstand – schon ist die Box in Betrieb, ab jetzt bewirkt das Drehen am Rad eine Steigerung der Lautstärke. Hier darf man vom Breeze Blue L mehr als ein Lüftchen erwarten, schließlich steckt in der Box ein Verstärkermodul in Class-D-Ausführung. Solche sogenannten Schaltverstärker arbeiten Dank viel Digitaltechnik äußerst effizient. Dadurch eignen sie sich insbesondere als kompakte, verlustarme Leistungsverstärker. In der Quadral Breeze Blue L bietet dieses Class-D-Verstärkermodul eine Ausgangsleistung von 2 x 35 Watt – wir sind gespannt! Für seine Arbeit benötigt der Verstärker natürlich Strom, beim Breeze Blue L finden wir zugunsten der Stromzufuhr eine Anschlussbuchse für ein externes Netzteil, das natürlich zum Lieferumfang gehört. Das Netzteilgehäuse ist mit einer kleinen Leuchte ausgestattet, sobald das Netzteil mit der Steckdose verbunden wird, leuchtet die Anzeige grün. Der Breeze Blue L ist also soweit, bevor es losgeht, gucken wir uns aber natürlich auch noch den großen Bruder an – denn das lohnt sich richtig.

Die Rückseite der Quadral Breeze Blue L: Neben den soliden Vollmetall-Anschlussklemmen sitzt der On/Off/Volume-Regler, darunter die analoge Aux In-Miniklinkenbuchse und die Sub Out-Cinchbuchse für den Anschluss eines zusätzlichen Subwoofers.

Quadral Breeze Blue XL: Mehr Power, mehr Sound, mehr Inputs

Die XL-Version ist nicht nur größer in der Gestalt, sondern auch stärker im Klang und üppiger in der Ausstattung. Schon das gesteigerte Gehäusevolumen ermöglicht einen kräftigeren Klang, dazu kommt eine opulentere Dimensionierung des Mitteltieftöners: Hier schallwandelt ein Zehn-Zentimeter-Konus-Chassis, seine Membran besteht wie beim kleinen L-Bruder aus Fiberglas. Er ist mit einer eigenen Schallführung ausgestattet, sie schließt bündig mit der Gehäusefront ab. Den Hochton des XL bearbeitet hingegen die gleiche 2,5-Zentimeter-Gewebekalotte wie im L-Modell. Der XL ist also ebenfalls eine Zwei-Wege-Box. Anschlussseitig bietet der XL deutlich mehr als der kleine Bruder. Der XL hat über die Bluetooth 4.0-Schnittstelle, den Aux In und den Sub Out hinaus zwei weitere Eingänge. Da ist zum einen der analoge Line In, er ermöglicht den Anschluss jeder HiFi-Komponente mit Line-Pegel-Ausgang. Mit einem entsprechenden Phono-Vorverstärker ist dieser „RCA IN“ sogar für einen Plattenspieler geeignet. Zum anderen bietet der XL einen optischen Digital-Eingang in Form einer Toslink-Buchse. Über ein Lichtleiterkabel kann hier zum Beispiel ein CD-Spieler oder ein Streamer angeschlossen werden, auch der TV- oder Film-Ton vom Flatscreen oder Blu-ray-Player lässt sich so in amtlicher Qualität einspeisen. Ein DAC an Bord des Quadral Breeze Blue XL besorgt dann die Übersetzung der Digitalsignale ins Analoge.

Beim XL fällt der Mitteltieftöner größer aus, mit mehr Membranfläche kann er auch mehr Bass liefern.

Die Verstärkung sämtlicher Signale übernimmt wie beim kleinen Bruder ein Class-D-Verstärker, beim XL ist er ist allerdings kräftiger: Hier leistet er 2 x 45 Watt. Auf der Rückseite der Box finden wir noch einen USB-Port. Er ist jedoch nicht für den Anschluss eines Sticks oder einer Festplatte gedacht, sondern dient als Stromversorgung: Über diese USB-A-Buchse können etwa Smartphones aufgeladen werden, dafür liefert die Versorgung fünf Volt Gleichstrom bis zu ein Ampere Stromstärke. Die eigene Versorgung mit Strom geschieht beim XL über eine Netzbuchse, an sie wird das mitgelieferte Netzkabel angeschlossen. Das Netzteil ist beim XL also in der Box untergebracht. Um die Box in Betrieb nehmen zu können, sitzt daneben ein An/Aus-Wippschalter. Der Bassreflex-Port, die beim L-Modell als schmaler Schlitz ausgeführt ist, erscheint hier in Form eines kreisrunden Rohrs, das sich zur Öffnung hin sich sanft weitet und einen etwas voluminöseren Luftaustausch erlaubt.

Die Rückseite der Quadral Breeze Blue XL: Er bietet über die Anschlussmöglichkeiten des L hinaus noch einen analogen Line In, einen optischen Digital-Eingang und eine USB-Ladebuchse.

Fernbedienung mit Funktionsplus

Ein weiteres Plus des großen Bruders: Zum Quadral Breeze Blue XL gibt es einen Infrarot-Ferngeber. Diese Fernbedienung ist schön schlank designt und dadurch sehr handlich, die Unterschale besteht aus gebürstetem Metall. Das sieht richtig edel aus. Die Taster besitzen einen gut definierten Druckpunkt. Beim Überblicken der verfügbaren Funktionen stellen wir fest: Da ist noch mehr möglich. Zu den erwarteten Features, also An/Aus, Lautstärke, Stummschaltung und Quellwahl, kommt noch ein zweiteiliger Equalizer: Mit vier Tasten lassen sich Höhen und Bässe anheben oder absenken. Überdies kann man mit einem Knopfdruck aus der Ferne das Bluetooth-Pairing aktivieren. Wenn dann eine Bluetooth-Quelle angekoppelt ist, ermöglicht die Fernbedienung außerdem das Springen zum vorherigen oder nachfolgenden Track, die Wiedergabe sowie das Pausieren der Musik. Dafür muss der Zuspieler diese Bluetooth-Funktionen natürlich ebenfalls unterstützen. Das Funktionsplus der Fernbedienung wird durch einen Reset-Taster abgerundet, mit ihm versetzt man Lautstärke, Höhen und Bässe zurück in den Ursprungszustand.

Die Fernbedienung ist top: Jede Quelle ist über einen eigenen Taster direkt anwählbar, über die Standardfunktionen hinaus kann man mit dem Befehlsgeber auch Höhen und Bässe verändern.

Aufstellen und Anschließen

Der Blue XL und insbesondere der Blue L sind so kompakt, dass sie eigentlich überall Platz finden. Die Boxen passen ins Regal, auf das Sideboard, auf das Lowboard neben den Flachfernseher, auf den Schreibtisch zu den Seiten des Computerbildschirms – alles geht. Sämtliche Boxen sind mit jeweils vier Gummifüßchen unterklebt. Das verhindert eine Schwingungsübertragung vom Boxenkorpus auf die Möbeloberfläche. Wer hier mehr erreichen möchte, sollte mal Spikes ausprobieren, die gibt es auch in einer Mini-Ausführung. Bei der Aufstellung sollte man die Zuordnung beachten: Die aktive Box kommt stets nach rechts, die passive Box immer nach links. Zur Verbindung der beiden Boxen untereinander liefert Quadral das nötige Lautsprecherkabel gleich mit. Die Enden sind bereits abisoliert, die Litzendrähtchen wurden verdrillt und in Lötzinn getränkt. Dadurch sind die Kabelenden fest, die Drähtchen bleiben in Form und franst nicht aus, die Litze lässt sich dadurch leicht die Aufnahmen der Kabelklemmen einführen. Da die Bohrungen der Aufnahmen schön groß sind, lassen sich hier auch dickere Signalleiter einführen. Nun müssen wir nur noch die Boxen ans Stromnetz anschließen, anschalten – und schon können wir mit der Kopplung an unseren Zuspieler beginnen.

Der Quadral Breeze Blue L wird mit einem externen Netzteil betrieben.

Bluetooth-Pairing

Das Pairing geht bei beiden Modellen denkbar einfach. Beim Quadral Breeze Blue XL betätigt man den erst den Bluetooth- und dann den Pairing-Taster auf der Fernbedienung. Alternativ drückt man den Lautstärke-Knopf auf der Boxenfront für etwa drei Sekunden, dann geht die zuvor langsam blinkende blaue LED im Frontsensor zu einem schnelleren Pulsieren über. Das bedeutet: Der Lautsprecher sendet nun ein Kopplungssignal. Beim Zuspieler, etwa dem Smartphone, wird nun die Quadral Breeze Blue XL als verfügbares Gerät angezeigt – natürlich vorausgesetzt, dass hier Bluetooth aktiviert ist. Wenn man nun das XL als gewünschten Kopplungspartner bestätigt, sind die Geräte dauerhaft verbunden. Als Quittung gibt der Lautsprecher ein kurzes Signal zum Besten, zudem leuchtet nun die Anzeige des Breeze Blue XL dauerhaft blau. Beim Quadral Breeze Blue L geht’s noch einfacher: Die Box mit dem rückseitigen Drehknopf anschalten, schon erscheint der Lautsprecher als verfügbarer Kopplungspartner auf dem Handy oder Computer. Die Breeze-Lautsprecher verbinden sich immer automatisch mit dem zuletzt gekoppelten Gerät. Sie können aber stets nur mit einem Zuspieler gekoppelt werden. Möchte man ein anders Gerät verwenden, muss man erst am bisherigen Zuspieler die Bluetooth-Funktion Verbindung trennen.

Das Bluetooth-Pairing geht einfach – egal, ob mit dem Smartphone oder mit dem Rechner. Binnen weniger Sekunden sind die Lautsprecher bereit.

So klingt der Quadral Breeze Blue L …

Fangen wir mit dem kleinen Quadral Breeze Blue L an. Wir haben ihn mit unserem Rechner gekoppelt und hören so den Song „To Myself“ von Amy Duncan. Die zarte Sängerin und Gitarristin hat die Akustik-Nummer live mit dem Gitarristen Ali Ferguson und dem Bassisten Lawrie Macmillan gespielt, der bei diesem Gig im Edinburgh Soup auch die Backgroundvocals übernimmt. Die Nummer haben wir zuvor über die internen Lautsprecher des Mac gehört, nun kommt die wunderschöne Ballade über die Blue L – was für ein Unterschied: Die Gitarren sind knackig-silbrig, der Bass, der vorher eher wie eine dritte Gitarre klang, fungiert nun als echtes Fundament. Duncans Gesang ist plötzlich klar und richtig präsent, nun ist auch das Verhältnis bei den zweistimmigen Gesängen stimmiger. Vor allem funktioniert jetzt die Stereo-Abbildung: Wir bekommen einen schönen räumlichen Eindruck von dem Auftritt. Da macht es auch Spaß, die Nummer laut zu hören und in dieser sanften Ballade zu baden. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Hochtöner der Boxen ungefähr auf Ohrhöhe sind, sonst ist der Klang insgesamt mittiger und matter. Wie klingt es über den Aux In? Das ist auch von der Audiosektion des Zuspielers abhängig. Über den Mac klingt es so etwas dünner im Bass, über den HiRes-Player Pioneer XDP-300 R hingegen ist die kabelgebunde Übertragung dem Bluetooth-Funk leicht überlegen. Das glit auch, wenn wir Gas geben. So klein der Quadral Breeze Blue L auch ist: Er liefert eine satte Lautstärke, das reicht für den Privatgebrauch allemal. Selbst unseren Redaktionsraum mit über 90 Quadratmeter Fläche beschallt das Blue L-Paar locker und laut –Respekt! Was aber noch wichtiger ist: Auch voll aufgerissen bleibt der Sound sauber. Dafür muss aber auch die Qualität der Musikproduktion und des Files stimmen. Wir haben dafür die Edel-Aufnahme „Morph The Cat“ von Donald Fagen herangezogen, den spielt der kleine L ohne Mühe – prima!

Die keinen Quadral Breeze Blue L passen prima als kleine, dezente Schallquellen für die Verbesserung des Computer-Klangs.

… und so klingt der Quadral Breeze Blue XL

Beim Wechsel zum Blue XL fällt sofort die bessere Handhabbarkeit auf – natürlich wegen der Fernbedienung, aber auch wegen des Lautstärkereglers auf der Front. Das erleichtert den Zugriff doch immens. Nun zum Klanglichen: Mit dem XL fällt der Kontrast zu den integrierten Lautsprechern unseres Rechners noch krasser aus. Zum klaren Klang der Bluetooth-Wiedergabe kommt jetzt auch noch ein erwachsener, vollwertiger Bass, bei der Größe der Chassis alles andere als eine Selbstverständlichkeit! Vor allem gewinnt der Sound an Kraft und Gelassenheit. Mit dem XL kann man fast schon eine kleine Privat-Party beschallen, und dabei bleibt der Sound satt. Amy Duncans „Song To Myself“ klingt nun noch livehafter, die Bühne für die Sängerin und ihre Mitstreiter erscheint nun größer, die Darbietung der Musik einfach nuancenreicher und kompletter. Beim Aux In-Eingang verhält es sich es wie beim kleinen Boxen-Bruder: Wer eine gute Produktion über einen guten Player einspeist, bekommt auch einen guten Klang heraus. Noch besser wird es über den RCA-Eingang: Allein schon wegen des höheren Pegels, der jetzt geliefert wird, bietet sich dieser Zuspielweg an. Das Musiksignal hat hier einen größeren sogenannten Rauschabstand von Störsignalen wie Brummen, Sirren oder eben Rauschen. Damit gewinnt der Klang abermals an Qualität, das ist hochwertiges HiFi! Wir haben das abermals mit „Morph The Cat“ getestet, diesen Track haben wir sowohl auf dem Rechner als auch auf dem HiRes-Player – und zudem auf CD, sie läuft nun über unseren Oppo. Dieser audiophile CD/Blu-ray-Player kann seine Signale auch digital ausgeben, darum können wir auch die Zuspielung via Toslink testen. Hier leistet der DAC des Quadral Breeze Blue XL sehr gute Arbeit, er kann aber nicht ganz mit der Konvertierungskunst des Oppo mithalten. Deshalb ist der analoge RCA-Line In unser absoluter Favorit beim Musikgenuss mit diesen Lautsprechern. Ausgesprochen nützlich ist beim Ausprobieren die Reset-Taste, mit der die EQ-Einstellung und Lautstärke wieder auf die ursprüngliche Einstellung gesetzt werden. Da es keine Anzeige für die Klangregelung und Lautstärke gibt, erreicht man so schnell wieder eine lineare Wiedergabe, der Pegel wird dabei auf einen moderaten Wert gebracht. Nach einer Stunde ohne Musik macht übrigens auch der Quadral Breeze Blue XL Feierabend, er geht dann in den Auto Off-Modus, das bedeutet Standyby. Soviel Ruhe haben wir dem XL nicht gelassen, dafür hat das Hören zuviel Spaß gemacht.

Der XL besitzt auf der Front einen Lautstärkeregler für den schnellen Zugriff auf den Pegel. Den fernen Zugriff auf alle Funktionen ermöglicht der Infrarot-Sensor auf der linken Seite. In diesem Feld ist auch die Status-LED untergebracht, sie zeigt über die Farben Rot und Blau sowie über die Geschwindigkeit des Blinkens den aktuellen Betriebszustand der Box an.

Fazit

Ja, es ist das Klangvermögen. Der 35 Watt leistende Quadral Breeze Blue L und der 45 Watt starke Quadral Breeze Blue XL bieten bei kleinen Maßen einen überraschend großen Sound, das rechtfertigt die Bezeichnungen „L“ und dem „XL“ – und damit lösen beide beeindruckend das Quadral-Versprechen „Bluetooth goes HiFi“ ein. Das ist die Bestimmung dieser neuen Blue-Modelle aus der Breeze-Reihe: Diese Bluetooth-Boxen sind für den Stereo-Musikgenuss gemacht. Das gelingt insbesondere dem XL, da er nicht nur klanglich größer aufspielt und mit der Fernbedienung mehr Komfort inklusive Sound-EQ bietet, sondern mit einem analogen Line-In und einem digitalen Toslink-Eingang die Musikzuspielung auch in unkomprimierter und hochqualitativer Form ermöglicht – für gerade mal 100 Euro mehr ist dieser Mehrwert beträchtlich.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: gut

93 %

88 %

84 %

180810.Quadral Breeze Blue L-Testsiegel
Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: gut

93 %

94 %

95 %

180810.Quadral Breeze Blue XL-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Quadral
Breeze Blue L
Produktkategorie:Bluetooth-Lautsprecher
Preis:299,00 Euro / Paar
Ausführungen:- Weiß
- Schwarz
Vertrieb:Quadral, Hannover
Tel: 0511 / 7 90 40
www.quadral.com
Abmessungen (HBT):155 x 105 x 135 mm
Gewicht:3,5 kg
Prinzip:aktiv, 2-Wege, Bassreflex
Hochtöner:1 x 2,5 cm Gewebekalotte
Mitteltieftöner:1 x 7,6 cm Fiberglaskonus
Frequenzgang:100 - 20.000 Hz
(Herstellerangabe)
Impedanz (passive Box):4 Ohm
Leistung (aktive Box):2 x 35 Watt
(Nennleistung der
integrierten Verstärker; Herstellerangabe)
Eingänge/Schnittstellen:1 x Bluetooth 4.0, A2DP, AVRCP
1 x analog Aux In (3,5 mm Mini-Klinke) (aktive Box)
1 x Lautsprecher (passive Box)
Ausgänge:1 x Lautsprecher (aktive Box)
1 x Sub Out (aktive Box)
Lieferumfang:- 1 Paar Breeze Blue L (1 x aktiv, 1 x passiv)
- Lautsprecherkabel (3,00 m)
- Audiokabel Miniklinke stereo (1,40 m)
- Netzkabel 1,80 m
- externes Netzteil
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- sauberer, überraschend voluminöser Klang
- integrierter Verstärker
- Streaming per Bluetooth
- externes Netzteil
- sehr gute Verarbeitung
- erstklassige Lautsprecherklemmen
- rückseitiger An/Aus-/Volumen-Regler
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,2
Gesamtnote:1,1
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunggut
Modell:Quadral
Breeze Blue XL
Produktkategorie:Bluetooth-Lautsprecher
Preis:399,00 Euro / Paar
Ausführungen:- Weiß
- Schwarz
Vertrieb:Quadral, Hannover
Tel: 0511 / 7 90 40
www.quadral.com
Abmessungen (HBT):210 x 140 x 190 mm
Gewicht:6,1 kg
Prinzip:aktiv, 2-Wege, Bassreflex
Hochtöner:1 x 2,5 cm Gewebekalotte
Mitteltieftöner:1 x 10 cm Fiberglaskonus
Frequenzgang:60 - 20.000 Hz
(Herstellerangabe)
Impedanz (passive Box):4 Ohm
Leistung (aktive Box):2 x 45 Watt
(Nennleistung der
integrierten Verstärker; Herstellerangabe)
Eingänge/Schnittstellen:1 x Bluetooth 4.0, A2DP, AVRCP
1 x digital optisch (S/PDIF Toslink)
1 x analog Line In (Cinch) (aktive Box)
1 x analog Aux (3,5 mm Mini-Klinke) (aktive Box)
1 x Lautsprecher (passive Box)
Ausgänge:1 x Lautsprecher (aktive Box)
1 x Sub Out (aktive Box)
1 x USB DC 5 V/1A (nur Stromversorgung)
Lieferumfang:- 1 Paar Breeze Blue XL (1 x aktiv, 1 x passiv)
- Lautsprecherkabel (3,00 m)
- Audiokabel Miniklinke stereo (1,40 m)
- Netzkabel 1,80 m
- Fernbedienung
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- sehr guter Klang
- integrierter Verstärker
- Streaming per Bluetooth
- hochwertige Fernbedienung
- sehr gute Verarbeitung
- erstklassige Lautsprecherklemmen
- USB-Ladebuchse
- Auto Off (Standby nach 60 min ohne Signal)
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistunggut

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