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Numan Reference 801 – Preisbrecher für ambitionierte HiFi-Einsteiger

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Direktversender Numan spricht mit seinem neuen Lautsprecher-Flaggschiff Reference 801 vor allem anspruchsvolle HiFi-Einsteiger an, die große Boxen zum Schnäppchenpreis suchen. Ausstattung und Verarbeitung der zurückhaltend gestylten Drei-Wege-Box können sehen lassen. Aber können die optiosch imposanten Standboxen zum Paarpreis von knapp 420 Euro auch klanglich überzeugen?

Zeitlos gestylt: Die Numan Referebce 801 kommt ohne Schnörkel und unnötige Spielerei aus.

Bei der Wahl neuer Lautsprecher stellen sich viele Fragen. Kleine, unauffällige Regallautsprecher oder doch ausgewachsene Standlautsprecher? Sie sollen möglichst groß klingen, sich aber auch optisch ansprechend in die heimischen Räumlichkeiten integrieren lassen und natürlich bezahlbar sein. Genau diese Forderungen will der deutsche Hersteller Numan mit seiner Reference 801 vereinen. Sie soll HiFi-Freunden etwas fürs Auge und einen tollen Klang bieten und wird obendrein einem attraktiven Preis offeriert. „Kompromisslos in Akustik und Design“, so beschreiben die Berliner Direktvertriebler ihre neuesten Schmuckstücke. Ich habe mir die Neuzugänge aus der Bundeshauptstadt einmal etwas genauer angesehen und wollte wissen, ob Numan besagter Spagat tatsächlich gelingt.

In ihrer Verarbeitung kann sich die Numan-Standbox durchaus sehen lassen.

Zeitloses Design, beeindruckende Ausstattung

Nach der optischen Untersuchung kann ich dieses Vorhaben schonmal bestätigen. Das Design der 801 stellt sich als schnörkellos und bodenständig dar. Das aus mehreren Farbtönen wählbare und stabile MDF-Gehäuse mit seiner aufgesetzten Schallwand wirkt sehr solide und durchweg sauber verarbeitet. Durch die verschiedenen Farbvarianten lassen sich die gut 22 Kilo schweren und knapp 1,12 Meter hohen Boliden trotz ihrer Größe in nahezu jede Wohnlandschaft integrieren. Ein großes Plus sind für mich zudem die separat mitgelieferte Standsockel mit ihren zugehörigen Spikes. Diese schauen gut aus, sind praktisch und helfen Resonanzen und Rückkopplungen zu minimieren, was eine höhere Präzision im Tieftonbereich verspricht. Die beiden Drei-Wege-Säulen werden übrigens in zwei großen, doppelten Kartons geliefert und von Schaumstoffriegel fest fixiert. Jede Reference 801 ist zudem in einen weißen Textilüberzug gehüllt. Das wirkt edel und unterstreicht den Anspruch, den der Hersteller an das Spitzenmodell seiner Lautsprecher-Range hat. Zuvor angesprochene Standsockel sind selbstverständlich separat verpackt und mittels mitgeliefertem Inbusschlüssel fix montiert. Die ebenfalls zum Lieferumfang gehörigen Spikes machen ebenfalls einen sehr guten Eindruck. Mit ihrer Hilfe sind kleinere Unebenheiten im Fußboden in Nullkommanix ausgeglichen. Mittels von oben erreichbarer Gewinde muss die Box zu diesem Zweck nichtmal gekippt werden. Sehr praktisch! Numan legt seinen Reference 801 übrigens auch noch weiße Handschuhe bei, so wird die Entstehung nerviger Fingerabdrücke oder Kratzer (z.B. durch Ringe) beim Aufbau verhindert. Vorbildlich, dafür geht der Daumen ganz weit nach oben! Magnetisch gehaltene Gewebeabdeckungen sind zudem optional gegen einen Aufpreis von 20,00 Euro (Paar) zu haben.

Rückseitig ist die Reference 801 mit einem großzügig dimansionierten Bi-Wire-Anschlussfeld und je zwei großen Bassreflexports ausgestattet.

Besagte Bi-Wire-Buchsen nehmen Bananas, Kabelschuhe und unkonfektionierte Kabelenden bis 4 mm2 auf.

Die Vorbereitung macht`s

Nachdem die beiden Standboxen aufgestellt sind, geht es zunächst an die Ausrichtung selbiger. Kleiner Tipp: Leicht ausserhalb des Hörplatzes gewinkelt, spielt die 801 deutlich räumlicher. Stimmen scheinen nun mitten im Raum zwischen, vielleicht sogar leicht vor den Boxen zu stehen, statt an den Schallwänden zu „kleben“. Nachdem die Spikes so eingedreht sind, dass die beiden Numans absolut wackelfest stehen, beginnt dann die obligatorische, 48-stündige Einspielzeit. Zwei Tage später geht es dann erstmal locker mit einer eher ruhigeren Nummer in den Hörtest. Eric Clapton soll mit „Layla“ Aufschluss über Detaildarstellung und Auflösung liefern. Das tut er auch und versetzt mich schnell ins Staunen. Die Reference 801 wirken vom ersten Takt an fein abgestimmt und konturiert. Alles nachvollziehbar gestaffelt und mit einem Hauch von Wärme. Bedeutet: die 801 wurde nicht auf Gedeih und Verderb neutral abgestimmt, sondern geht etwas behaglicher, voluminöser zu Werke – das allerdings keineswegs übertrieben. Letzteres beweist die klar dargestellte Akustik-Gitarre, die sauber rüberkommt, ohne an Präzision zu verlieren oder sich zu sehr in den Vordergrund zu spielen. Was aber am meisten überrascht, ist die Bühne, die sich hier direkt vor mir aufbaut. Sämtliche Instrumente klingen klar strukturiert und angenehm. Die Stimme steht vorn in der Mitte. Fast so, als käme sie direkt aus einem Center-Lautsprecher. Weiter so …

Die Höhenverstellbaren Spikes lassen sich von oben verschrauben. Sehr gut, so muss der Lautsprecher bei der Justage nicht gekippt werden.

Reference 801 im Härtetest

Als nächsten Testabschnitt bekommen es die beiden Numans mit Tracy Chapmans „Fast Car“ zu tun. Einem eher ruhigen aber nicht minder anspruchsvollen Titel mit Schwerpunkt auf Stimmwiedergabe und Gitarrensounds. Und auch hier stimme ich mit dem Hersteller überein, wird der Track doch so kompromisslos und sauber
wiedergegeben, wie man es von guten Lautsprechern erwarten darf. Neben der akkuraten Stimmdarstellung ist es hier aber in erster Linie die überzeugende Tiefgründigkeit im Bass. Dies zu erreichen bedurfte allerdings noch einiger Korrekturen in der Aufstellung. Nachdem ich den Wandabstand von gut 50 auf etwa 75 Zentimeter verändert habe, erfahre ich tatsächlich nochmal einen deutlichen Sprung in der Klangperfomance, insbesondere im Tieftonbereich. Alles wirkt nun etwas entspannter, lockerer. Was ebenso auffällt: der Raum zwischen Referenzplatz und der imaginären Tracy Chapman scheint auf mehreren akustischen Ebenen gefüllt. Zwar wurde mir eine solche Performance auch schon von anderen Lautsprecher kredenzt – nur waren diese allesamt deutlich teurer. Zur Erinnerung: hier spielen gerade Standboxen zum Paarpreis von 419 Euro. Misst man die hier gelieferte Klangdarbietung an diesem Preis, habe ich es mit einer uneingeschränkten Empfehlung zu tun. Nach einigen weiteren Tracks wartet zum Abschluss nun die ultimative Herausforderung, um die Reference 801 tatsächlich in die Nähe ihrer Belastungsgrenze zu bringen. Mit „Selfie“ von The Chainsmokers wähle ich diesbezüglich einen Song mit gefühlten 1000 bpm und brachialer Grundtongewalt. Ein Stück, wie geschaffen, die Grenzen jeden Lautsprechers auszutesten. In diesem Fall dauert es allerdings verhältnismäßig lange bis diese Marke erreicht ist. Erst bei extrem hohen Pegeln oberhalb vielzitierter Zimmerlautstärke geraten die Numans minimal ins Straucheln. Einen wirklichen Grund zur Kritik stellt das jedoch nicht dar, bedenkt man, dass man solche Lautstärkepegel sonst wohl nur in Großraum-Diskotheken auf die Ohren bekommt. Und da die grob- wie feindynamischen Fähigkeiten, Impulsivität und Räumlichkeit weit über das Preisklassenübliche hinausgehen, darf man diesen Test getrost als „locker Bestanden“ bewerten.

Der zwischen Mittel- und Tieftonsektion platzierte Hochtöner ist vertieft ins Gehäuse eingelassen und von einer gelochten Abdeckung vor mechanischer Beschädigung geschützt.

Fazit

Erstaunlich gut verarbeitet und üppig ausgestattet, bestechen die ausgewachsenen Reference 801 vor allem durch ihren sauberen und detailgetreuen Klang und ihr solides Bassfundament. Mit ein bisschen Feintuning (Ausrichtung, Wandabstand) lässt sich zudem noch ein bisschen was an Sound herauskitzeln. Für Bass-Fanatiker könnte ein kleiner Subwoofer vielleicht noch eine weitere Option zur Optimierung sein. Dennoch: für den Paarpreis von 419 ist die Numan Reference 801 ein absoluter Tipp und eine echte Empfehlung für ambitionierte HiFi-Einsteiger mit kleinem Budget.

Test & Text: Thomas Schumann
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,2
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

86 %

90 %

92 %

170131.Numan-Testsiegel

Technische Daten

ModellNuman
Reference 801
Produktkategorie:Standlautsprecher, Drei-Wege
Preis:419,99 Euro/Paar
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
- braun
- grau
(immer mit schwarzer Schallwand)
Vertrieb:ChalTec, Berlin
Tel.: 030 / 408 173 508
www.chal-tec.com
Abmessungen (HBT):1115 x 210 x 325 mm
Gewicht:ca. 22 Kg/Stück
Prinzip:Drei-Wege, Bassreflex
Hochtöner:25 mm
Mitteltöner: 165 mm
Tieftöner:2 x 165 mm
Lieferumfang:- Reference 801
- Textilhandschuhe
- Standsockel
- Spikes
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- zwei Tieftöner
- Bi-Wire-Anschlussfeld
- höhenverstellbare Spikes
- Standsockel
- gute Verarbeitung
- vorgesetzte Schallwand
Benotung:
Klang (60%):1,2
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,2
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Neat Iota Alpha – der wohl kleinste Standlautsprecher der Welt

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Einen solchen Standlautsprecher haben wir noch nicht gesehen: zehn Ecken, eine Schräge – und eine Größe von gerade mal 45 Zentimetern. Voilá: die Iota Alpha von Neat. Nach dem ersten Staunen ob der Ästhetik folgt die Frage nach der Akustik: Wie klingt dieser außergewöhnliche Schallwandler?

Die Iota Alpha passt mit ihren kleinen Abmessungen perfekt in kleinere Wohnräume.

Das kann nur ein Engländer sein. Die Briten gelten ja als Querdenker des Kontinents mit Hang zu eigenwilligen Lösungen, nun sieht sich offenkundig die kleine Lautsprechermanufaktur Neat Acoustics berufen, diesen Ruf zu festigen. Neat ist in Teesdale beheimatet, in diesem nordöstlichen Flecken der Insel verfolgen die Firmengründer Bob Surgeoner and Paul Ryder mit einem kleinen Team ihren alternativen Ansatz des Boxenbaus: Während das Gros der Branche seine Schallwandler mittels allgemein akzeptierter Parameter quasi auf dem Reißbrett entwickelt, entstehen Neat-Lautsprecher vor allem in der Praxis, im Zuge etlicher Hörsitzungen mit unterschiedlichsten Musikstilen. Sowohl Surgeoner als auch Ryder kennen nicht nur die technisch-akustische, sondern auch die künstlerische Seite der Musik: Sie stehen als Instrumentalisten seit Jahrzehnten auf der Bühne – und dieses einzigartige Gefühl, das Live-Musik auslöst, möchten sie ins heimische Wohnzimmer bringen. Neat will die musikalischsten Lautsprecher der Welt bauen. Das ist ein großer Anspruch, der bei Neat in mitunter sehr kleinen Lautsprechern mündet. Vor fünf Jahren hat Neat einen Monitor namens „Iota“ entwickelt – dem Namen nach also „etwas sehr Geringes“. Rein geometrisch kommt das hin, die Iota ist mit 13 mal 20 mal 16 Zentimetern ein absoluter Platzsparer im Regal oder auf dem Schreibtisch. Akustisch hingegen spielt dieser Winzling weit über seine Größe hinaus. Eine extrem kleine Box mit relativ großem Klang, dazu die ungewöhnliche liegende Ausführung, bei der ein agiler Bändchen-Hochtöner neben einem Mitteltieftöner spielt – das Konzept hat überzeugt, die Iota ist zum Erfolgsmodell geworden. Dieser Zuspruch hat Neat nun ermutigt, die Kompaktbox Iota zum Standlautsprecher Iota Alpha weiterzuentwickeln.

Das komplette Spektrum: Die Neat Iota Alpha gibt es in den Ausführungen Weiß, helle Eiche, Walnuss und schwarze Esche.

Verblüffende Verwandlung

Die Entwicklung eines größeren Modells ist bei den meisten Audio-Marken eine eher unspektakuläre Erweiterung des Portfolios. Bei Neat hingegen sorgt die Verwandlung für Verblüffung. Jeder hätte wohl die Vertikalisierung der Speaker-Sektion erwartet, also eine Abfolge von Hochtöner-Mitteltöner-Tieftöner, und das bitteschön in einem richtig ausgewachsenen Gehäuse. Aber was machen die Briten? Sie kreieren unter Beibehaltung des Speaker-Querformats den wohl kleinsten Standlautsprecher der Welt. Die Iota Alpha reicht uns nicht mal bis zum Knie. Bei jedem anderen Hersteller gilt das als Kompaktbox. Zu der geringen Größe von 45 Zentimetern kommt eine Tiefe von 20 Zentimetern und eine Breite von 16 Zentimetern, damit übernimmt die Alpha gleich zwei Maße der ursprünglichen Iota. Und nicht nur an diesen Daten kann man die Verwandtschaft erkennen: Der gesamte obere Teil der Standbox erscheint wie eine abgeschrägte Version der Iota, die angewinkelte Front soll trotz der geringen Höhe der Speaker für eine weiträumige Klangabbildung sorgen. Überdies kommt die gleiche Besetzung wie bei der kleinen Iota zum Zuge: Ein 100-Millimiter-Konuslautsprecher kümmert sich um die Mitten, aber auch um einen Teil des Basses, für die Höhen kommt ein EMIT-Tweeter zum Einsatz. Das ist ein Magnetostat, der gerne als sogenannter „Bändchen-Hochtöner“ bezeichnet wird, doch zumeist schwingen hier nicht Bändchen, sondern eine superdünne Folie, die von Leiterbahnen durchzogen ist. Die zarte Folie sitzt zwischen kräftigen Magneten, sie wird angezogen oder abgestoßen, also bewegt, sobald durch ihre Leiterbahnen das Musiksignal in Form von elektrischem Strom fließt. Es ist ein überaus filigranes Schallwandlungsprinzip, deshalb kann es sehr sensibel reagieren. Dadurch schallwandelt ein Magnetostat ultraschnell, auch in hohen Frequenzbereichen, das resultiert in einer klaren, frischen und offenen Wiedergabe. Deshalb erfreuen sich solche Flächenstrahler großer Beliebtheit.

Er zeichnet für die kristallklaren Höhen verantwortlich: Der EMIT-Tweeter ist ein Magnetostat mit Folienmembran.

Soweit die obere Speaker-Einheit, die vom Iota-Monitor übernommen ist. Bei der Metamorphose zum Standlautsprecher ist dieser Box nun quasi ein Unterleib erwachsen: Die Iota Alpha besitzt ein angesetztes zweites Gehäusevolumen für den zusätzlichen Basslautsprecher. Basslautsprecher? Wer ihn auf Anhieb nicht entdeckt, muss nicht zum Optiker, sondern nur unter die Box gucken: Hier sitzt ein 134-Millimeter-Woofer, der im normalen Aufstellungszustand gen Boden strahlt. Dieses sogenannte „Downfire-Prinzip“ sorgt mit seiner Schallabstrahlung für eine sehr gleichmäßige Abstrahlung des Basses, aber durchaus auch für eine Anregung des Untergrunds. Diese Wirkung wird bevorzugt bei Subwoofern im Heimkino-Bereich genutzt, aber auch hochklassige HiFi-Boxen machen sich das Prinzip zunutze. Die Bodenrichtung des Woofers ist auch der Grund für die hohen, sehr hochwertigen Spikes, die Neat mitliefert. Sie sind integraler Bestandteil der Box, über den genau definierten Abstand zum Untergrund wird die Basseigenschaft der Neat Iota Alpha beeinflusst. Die zweite und üblichere Möglichkeit, hier ein Tuning vorzunehmen, ist die Bassreflexabstimmung. Dieses Mittel schöpft Neat ebenfalls aus, das Loch auf der Rückseite samt angesetztem Bassreflexrohr verraten uns, dass bei der Iota Alpha auch hierdurch ihr Tieftonvermögen vergrößert worden ist.

Das Geheimnis der Basskraft: Der Woofer des Neat Iota Alpha ist in die Unterseite des Gehäuses eingelassen und strahlt Richtung Boden ab. Dieses sogenannte „Downfire-Prinzip“ sorgt für einen starken Tiefton.

Außergewöhnliche Erscheinung

All diese technisch-akustischen Gründe und die Abstammungsgeschichte liefern die Erklärung für das äußerst ungewöhnliche Aussehen dieses Lautsprechers: Die Neat Iota Alpha ist ein Unikum des internationalen Boxenbaus. Das Design wird durchaus kontrovers diskutiert, nicht jeder denkt bei dieser Formgebung gleich an einen Lautsprecher. Einigkeit dürfte aber bezüglich der Geschichtsträchtigkeit der Gestaltung herrschen: Das Design erinnert wegen der vielen Ecken und Kanten an den Möbelstil der 1980er-Jahre, diese Anmutung wird durch das Holzfurnier unseres Testmodells unterstrichen: Esche schwarz war damals schwer angesagt. Wer diesem Retro-Charme nicht erliegt, bekommt die Neat Iota Alpha in alternativen Ausführungen. Helle Eiche oder Walnuss sind fraglos etwas zugewandtere Holzoptiken, und in Weiß harmoniert der Lautsprecher auch mit modernen Einrichtungen. Gleich bleibt, egal in welchem Gewand, die Verarbeitungsqualität. Die Box ist tadellos gefertigt, alles ist sauber eingepasst, das Furnier ist hochwertig, und auch die Klemmen sind sehr solide: Zwei vergoldete Vollmetall-Aufnahmen erlauben den Anschluss eines Kabelpaares via Kabelschuh und Bananas, und trotz der geringen Baugröße der Klemmen gelingt auch der Anschluss einer dicken, vieladrigen Litze.

Sehr solide: Die Klemmen der Neat Iota Alpha bestehen komplett aus Metall und sind vergoldet.

Aufstellung: Wohin zeigt der Hochtöner?

Bevor die Neat Iota Alpha – selbst für einen kurzen ersten Eindruck – aufgestellt wird, gilt: erst die Spikes einschrauben. Die mitgelieferten Dornen sorgen nicht nur für die klanglich notwendige Distanz zum Untergrund, sondern verhindern auch, dass der leicht aus dem Boden der Box herausragende Basslautsprecher mechanischen Schaden erleidet. Nun kann man die Iota Alpha auf den Boden stellen – und spätestens jetzt erschließt sich auch dem letzten Skeptiker der Sinn ihrer außergewöhnlichen Abschrägung. Die Beschallung des Schienbeins ist halt nicht die originäre Aufgabe eines Audio-Lautsprechers. Erst die Abwinklung der Schallfront ermöglicht also die gewünschte weiträumige Klangabbildung für alle, die Musik nicht auf dem Boden im Schneidersitz hören. Da auf der abgeschrägten Schallwand Hoch- und Mitteltöner nebeneinandersitzen, gibt es bei der Neat Iota Alpha immer eine linke und eine rechte Box, um ein spiegelsymmetrisch bestücktes Paar zu haben. Aber welche Box kommt wohin? Es stellt sich schnell heraus: Das beste Ergebnis in punkto Weiträumigkeit erzielt man, wenn der Hochtöner jeweils nach außen zeigt. Der gesamte Aufbau hat bleibenden Eindruck hinterlassen: Noch nie war es leichter, einen Standlautsprecher aufzustellen. Die Neat Iota Alpha ist in dieser Liga mit drei Kilogramm ein absolutes Fliegengewicht. Aber auch in Bezug auf die größenrichtige und räumliche Stimmigkeit der Wiedergabe ist das Aufstellen fix verlaufen. O.k., wir haben die Iota Alpha zuerst unterschätzt und die beiden Winzlinge etwas enger zusammengerückt. Davon waren wir aber schnell bekehrt, wir haben die Boxen schließlich im Abstand von 2,16 Meter platziert – das ist die Distanz von ausgewachsenen Standboxen. Die kleinen Iota Alpha schafft es wirklich, hier homogen zu bleiben und keinen Bruch im Klangbild aufkommen zu lassen. Dazu haben wir die Box nur ganz leicht eingewinkelt – fertig! Das ist schon mal ein positives Ergebnis.

Die weiße Variante der Iota Alpha harmoniert mit einem modern gestylten Ambiente.

Erstaunlich erwachsen: die Neat Iota Alpha im Klangtest

Wir haben den Test mit einem Großmeister der amerikanischen Musik begonnen: Der Gitarrist und Sänger James Blood Ulmer steht für einen erdig-rockigen Blues mit viel Gefühl und großer Intensität, das bewahrheitet sich gerade bei einem Live-Mitschnitt. Ulmers Performance bei „Crying“ gibt der Iota Alpha gleich Gelegenheit zu glänzen. Klingt die Gitarre noch verhalten – was sie anfangs auch tatsächlich ist – , so steht das Schlagzeug direkt mit den ersten Tom-Schlägen präsent und präzise im Hörraum. Hoppla, das ist die erste Überraschung! Und kurz darauf folgt die zweite: Diese kleine Box mit ihren kleinen Lautsprechern liefert einen runden Bass mit ordentlichem Schub. Es ist überaus erstaunlich, was für ein erwachsenes Fundament die Neat Iota Alpha legt, was für eine volles Klangbild sie erzeugt – das hätten wir der Box wirklich nicht zugetraut! Natürlich hat alles seine Grenzen, die Physik lässt sich nicht betrügen, abgrundtiefe Bassorgien sind nicht die Kernkompetenz der Iota Alpha. Aber wer diese Box nur hört und nicht sieht, wird jede Wette bezüglich ihrer Größe verlieren – darauf wetten wir. Für kleinere Räume ist das geradezu ideal, für solche Wohnsituationen ist die ultrakompakte Iota Alpha wie gemacht. Wir hatten Sorge, dass die konstruktive Eigenart der Box der klanglichen Homogenität abträglich ist, immerhin strahlt der Basswoofer nach unten, während der Tiefmitteltöner und der Hochtöner schräg nach oben schallen. Der Hörtest bringt Entwarnung: Das Treiber-Trio agiert absolut als Einheit. Als Primus inter pares erweist sich dabei der Hochtöner: Der Folien-Schallwandler sorgt für eine famose Frische und liefert einen sehr schönen Detailreichtum. Das fällt uns zuerst beim Schlagzeug auf: Wir entdecken sämtliche Finessen auf der HiHat, aber auch die spielerischen Feinheiten auf den anderen Becken. Im Zusammenspiel mit dem Mitteltieftöner liefert der Magnetostat eine erstklassige Exaktheit und satte Dynamik. Diese Vorzüge der Schallwandlung bleiben natürlich nicht dem Schlagwerk vorbehalten: Wenn man das Ohr von den Drums zu der jetzt voll aufgedrehten E-Gitarre wandern lässt, hört man die ganze Silbrigkeit der Stahlsaiten und das Singen der röhrenverstärkten Einzeltöne. So zieht sich die akustische Entdeckungsreise von Instrument zu Instrument und von Instrumentalisten zu Sängern – auch die Staffelung des Bühnengeschehens gelingt der Iota Alpha sehr gut, ebenso die Reproduktion des Bühnenumfelds. Wir erleben die Gig-Atmosphäre im Bayerischen Hof, in dem der Auftritt des Blues-Großmeisters mitgeschnitten worden ist – und dieses Live-Erleben ist ja das erklärte Ziel von Neat. Das funktioniert mit verschiedensten Sparten des Pop, darüber hinaus macht die Iota Alpha auch bei Ernster Musik Spaß: Die Orchesterabbildung, eine der kniffligsten Aufgaben, gelingt der Iota Alpha sehr überzeugend, noch besser gefällt sie uns bei der kammermusikalischen Klassik, auch hier gelingt der Box eine detailreiche, musikalische Wiedergabe.

Kaum höher als ein Lowboard: Die Iota Alpha bietet sich an, wenn das Wohnzimmer nicht von mannshohen Klangsäulen dominiert werden soll.

Im Vergleich mit einer deutlich größeren und voluminöseren Standbox – also im Vergleich von Äpfeln mit Birnen – fallen zwei Dinge auf: Die Neat Iota Alpha liefert bei gleicher Aufstellung ein geringfügig verkleinertes Abbild – keine Verdichtung, also keine Komprimierung, sondern wirklich eine leichte Verkleinerung. Das ist prima! Warum? Das erklärt folgender Vergleich mit einem großen Flachbildschirm in einem kleinen Zimmer: Eine riesige Diagonale nützt einem überhaupt nichts, wenn man zu nah davor sitzt, ganz im Gegenteil hat man dann eher den Eindruck, dass die Relationen nicht passen. Mit einer kleineren Diagonale hingegen wirkt die Abbildung wesentlich stimmiger, obwohl man den exakt gleichen Inhalt geboten bekommt. Dieser Effekt macht die Neat Iota Alpha zum Spezialisten für Wohnzimmer, in die Schallwandler im Schrankformat optisch und akustisch schlicht nicht reinpassen.
Nun die zweite Auffälligkeit: Die Iota Alpha ist leistungsfähig, sie kann ordentlich austeilen, aber dafür will sie auch entsprechend angefeuert werden – soll heißen: Sie benötigt etwas mehr Input. Dieser Lautsprecher mag einen starken Antrieb, also einen etwas kräftigeren Verstärker. Wir haben als Aggregat den Krell Vanguard angeschlossen, ein Kraftwerk, das an den 4 Ohm der Iota Alpha satte 400 Watt liefert, aber auch an den mit 160 Watt ebenfalls sehr potenten Yamaha A-S2100. In beiden Fällen sind wir zum gleichen Ergebnis gekommen: Die Iota Alpha kann bravourös mithalten, schließlich spüren wir in den Füßen auch deutlich die Bodenanregung durch den Tieftöner. Hier sind wir ein weiteres und letztes Mal erstaunt: Trotz ihres geringen Gehäusevolumens und ihres kleinen Mebranfllächen leistet die Iota Alpha auch in punkto Pegelfestigkeit Außerordentliches.

Außergewöhnliches Design: Die Iota Alpha ist mit ihrer abgeschrägten Schallwand eine Ausnahmeerscheinung.

Fazit

Außergewöhnlicher geht es kaum: Einen kleineren Standlautsprecher als den kaum kniehohen Neat Iota Alpha hat die Welt wohl noch nicht gesehen, und so ungewöhnlich die Maße sind, so unkonventionell ist das Design dieser Box. Jenseits dieser bemerkenswerten Erscheinung ist die Iota Alpha ein ultrakompakter Standlautsprecher, der deutlich größer spielt, als er es sein Volumen vermuten lässt. Bei dieser Box strafen die Ohren die Augen lügen – und damit ist die Iota Alpha ein idealer Kandidat für kleinere Wohnräume.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: angemessen

93 %

98 %

91 %

2017.Oberklasse 1,0 Testsiegel

Technische Daten

Modell:Neat
Iota Alpha
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:1.798,00 Euro / Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- schwarze Esche
- helle Eiche
- Walnuss
- Weiß
Vertrieb:Bellevue Audio, Unna
Tel.: 02303 / 3050178
www.bellevueaudio.de
Abmessungen (HBT):450 x 200 x 160 mm
Gewicht:3,0 kg / Stück
Bauart:2,5-Wege, Bassreflex
Impedanz:4 Ohm
Hochtöner:1 x EMIT 50 mm (Magnetostat)
Tiefmitteltöner:1 x 100 mm (Konusmembran, Polypropylen)
Tieftöner:1 x 134 mm (Konusmembran, Polypropylen)
Frequenzbereich:33 Hz - 22 kHz (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Neat Iota Alpha
- Spikes mit Unterlegscheiben
Besonderes:- außergewöhnliches Design
- äußerst geringe Größe für einen Standlautsprecher
- Flächenstrahler als Hochtöner
- erwachsenes Klangbild, gute räumliche Abbildung
Benotung:
Klang (60%):1
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungangemessen

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Plattenspieler Elipson Omega 100 RIAA BT – Alleskönner mit Bluetooth und USB für Streaming und Recording

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Paradoxer geht es nicht: Mitten im Digitalzeitalter mit seinen modernen, multimedial vernetzten Wohnräumen boomt das alte Wahrzeichen der Analog-Ära: der Plattenspieler. Wie man diesen Widerspruch auflöst und analog mit digital versöhnt, zeigt nun der französische HiFi-Hersteller Elipson: Er präsentiert einen Vinyldreher mit integriertem Vorverstärker, Bluetooth und USB – und macht den Turntable damit streamingfähig, netzwerkfertig und aufnahmebereit. Wie geht das? Wir haben es mit dem Elipson Omega 100 RIAA BT getestet.

In der glänzend-weißen Variante kommt der Elipson Omega 100 besonders gut auf dunklem Untergrund zur Geltung.

Elipson hat die Zeichen der Zeit erkannt. „Die Leute wollen heute wieder zurück zum originalen analogen Klang, zu der ursprünglichen Audioquelle“, weiß der junge Generaldirektor Philippe Carré, „aber offensichtlich möchten die Leute dafür ein Gerät, das drahtlos mit allen digitalen Komponenten zusammenspielen kann.“
Das können sie kriegen, hat man sich bei Elipson gedacht – und eine Reihe von Plattenspielern kreiert, die zum einen Vinyl ganz klassisch analog abtasten und zum anderen die Musik auch digital gewandelt ausgeben, sodass der Plattenspieler den Anschluss an die mediale Moderne bekommt. Das klingt prima, aber: Wer steckt hinter Elipson? Hippe Youngster, die mal eben den Vinyl-Trend mitnehmen? Keinesfalls. Elipson ist ein französisches Traditionsunternehmen, das seit fast 80 Jahren existiert und seit über 50 Jahren im Lautsprecherbau reüssiert. Für Furore hat die Firma mit ihren kugelrunden Lautsprechern gesorgt, die ihren Schall über einen elliptischen Reflektor abstrahlen. Von dieser Formgebung leitet sich der Firmenname ab. Mit diesen spacigen Sphären-Lautsprechern hat Elipson den französischen Rundfunk ausgestattet und auch bedeutende Konzertsäle der Grande Nation bestückt. 2008 hat Philippe Carré das Unternehmen aufgekauft, umgekrempelt und das Produkt-Portfolio mit einem neuen Team von Technikern und Designern renoviert. Nun wollen die Gallier auch im wieder aufblühenden Plattenspieler-Segment Fuß fassen. Dafür hat Elipson einen Turntable in zwei Qualitäten ersonnen, sie heißen Alpha 100 und Omega 100, die grundlegenden Unterschiede sind die Tonarmgüte (beim Alpha ein Alu-, beim Omega ein Karbon-Arm) und die Anmutung (beim Alpha ausschließlich Satinschwarz, beim Omega Schwarz, Weiß oder Rot in Hochglanz). Diese beiden Modelle sind wiederum in verschiedenen Ausstattungen zu haben, die den Produktnamen verlängern: mit eingebautem Vorverstärker zum sofortigen Anschluss an die Anlage kommt ein „RIAA“ hinzu, mit integriertem USB- und Bluetooth-Modul erweitert sich der Titel um ein „BT“. Wir haben nicht gekleckert, sondern geklotzt und zum Test das vollausgestattete Flaggschiff der Franzosen bestellt: den Omega 100 RIAA BT.

Slim-Design: Die schlanke Grundplatte und das sanft geschwungene Gehäuse ein verleihen dem Omega 100 seine elegante Optik.

Schick und schlank: der Elipson Omega 100 RIAA BT

Der Omega wirkt auf dem Sideboard mit seinem Slim-Design geradezu wie eine Grazie. Das liegt zuallererst an seiner Grundplatte. Auf und unter dieser Basis sind alle wichtigen Bestandteile des Plattenspielers montiert, sie sollte deshalb stabil sein und aus einem Material bestehen, das Vibrationen schluckt. Beim Elipson Omega 100 RIAA BT übernimmt das eine 12 Millimeter schlanke Grundplatte aus PMMA. Das ist ein Kunststoff, der auch unter der Bezeichnungen „Acrylglas“ oder unter dem Markennamen „Plexiglas“ bekannt ist – dieses Material findet auch bei sehr hochpreisigen Plattenspielern Verwendung. Die Modelle von Elipson sind aber alles andere als durchsichtig, unser Testgerät kommt in einer hochglänzenden weißen Lack-Optik, als Alternativen bieten die Franzosen ebenso blickdichtes Rot und Schwarz an. Angeblich soll man Kratzer aus der Oberfläche herauspolieren können, diesen Materialtest haben wir nicht unternommen. Unter der Grundplatte geht es schlank, aber schwarz weiter: Hier schmiegt sich eine sanft geschwungene, geschlossene Kunststoff-Wanne an, sie schützt die Elektromechanik vor dem Staub der Umgebung, aber auch vor den Blicken des Betrachters. Das ist ein guter Design-Kniff, dadurch wirkt die gesamte Formgebung des Plattenspielers fließender und ruhiger. Sehr unauffällig hat Elipson die Standfüße darunter positioniert. Vorne sind es zwei weiche Gummifüße, die Vibrationen von außen absorbieren, etwa das Schwingen des Bodens und Regals durch Schritte. Hinten finden wir hingegen höhenverstellbare Füße aus hartem Kunststoff, dadurch lässt sich der Elipson Omega 100 RIAA BT wasserwagengerade aufstellen – eine gute Lösung! Oberhalb der Grundplatte wird es dann doch noch durchsichtig: Hier sitzt die Haube aus transparentem, gerundeten Kunststoff. Diese Abdeckung schützt den Plattenspieler vor der Partikel-Berieselungen durch die Raumluft. Das minimiert den Fremdkörperbefall der Filzmatte, so haftet auch weniger Staub an der Schallplatte. Das ist akustisch vorteilhaft, denn Staub in der Rille verursacht Knacken im Klang. Die Haube besitzt zwei Scharniere, die in entsprechenden Halterungen an der Grundplatte eingeführt werden. Die Abdeckung lässt etwas über 90 Grad öffnen, sie verharrt somit ohne Festhalten im geöffneten Zustand. Da die Scharniere sowie ihre Halterung aus Kunststoff gefertigt sind, sollte man das Auf- und Zuklappen mit Feingefühl bewerkstelligen, das erhöht die Lebensdauer dieser filigranen Konstruktion beträchtlich. Zum Plattenhören nimmt man den Deckel am besten ganz ab, durch das Steckprinzip geht das mühelos. Soweit die einzelnen Etagen des Elipson Omega 100 RIAA BT. Schaut man sich den Plattenspieler in seiner Gesamtheit an, erkennt man den retromodernen Stil, den die Franzosen hier verfolgen. Sie zielen damit auf eine Klientel, die sich modern und stylisch einrichtet, Elipson knüpft so aber durchaus auch an die eigene Tradition an, an das gerundete Design früherer Jahre.

Elipsons Plattenspieler sind mit radialen Tonarmen ausgestattet, die Lagerung birgt zugleich den Anti-Skating-Mechanismus, am hinteren Ende schimmert sanft-silbern das Gegengewicht.

Streamen, vernetzen und digitalisieren …

Der erste kabellose Plattenspieler Frankreichs – mit diesem Slogan wirbt Elipson für seine Vinyldreher. Die Bluetooth-Schnittstelle für komfortables Musikstreaming in der Wohnung ist natürlich ein großes Plus dieses Players. Über diese Funkverbindung sendet der Plattenspieler seine digitale Daten und macht die Vinyl-Musik damit fit für das moderne mediale Umfeld. Dafür muss zuvor natürlich aus analog digital werden, die Wandlung der Schallplattensignale in Nullen und Einsen übernimmt ein bordeigener ADC – und so kann man den Plattenspieler direkt mit einem Bluetooth-Kopfhörer oder -boxen betreiben, die Musik drahtfrei zu einem Bluetooth-fähigen Verstärker funken oder den Omega mit einem Multiroom-System vernetzen. Elipson brüstet sich, den ersten Turntable zu bieten, der diese Bluetooth-Verbindung ohne Klangverlust realisiert. Da lehnen sich die Franzosen allerdings weit aus dem Fenster, denn Bluetooth ist nach wie vor ein verlustbehafteter Funkübertragungs-Standard. Er hat aber eine wirklich sehr gute Qualität erreicht, spätestens seit als Codec aptX verwendet wird; die Industrie bewirbt diesen Standard als „fast CD-Qualität“. Dieser Codec kommt bei Elipsons „Wireless Vinyl“-Konzept zum Zuge, und deshalb macht das Musikhören auch über Bluetooth Spaß. Wer aber Wert auf eine wirklich verlustfreie Wiedergabe legt, bindet den Elipson Omega 100 RIAA BT kabelgebunden über den USB-Port ins heimische Medien-Netzwerk ein. Über den USB-Ausgang liefert der Plattenspieler eine Datenqualität von 192 kHz/24 Bit – das ist Hi-Res-Qualität. Dieser Port ist deshalb auch das Ausstattungs-Pfund für alle, die ihre heißgeliebten Vinylschätze digitalisieren und auf der Festplatte speichern möchten. Eine Software für die Aufbereitung der Files gehört nicht zum Lieferumfang, wer also etwaige Knacker und Rauschen entfernen möchte und seine digitalisierte Musik konfektionieren will, muss sich hierfür ein entsprechendes Programm zulegen. Hier reicht die Spanne von kostenfreien Open-Source-Editoren wie Audacity bis hin zur auch preislich gehobenen Editing-/Mastering Software à la Steinberg Wavelab Elements.

Er kann viel mehr als nur Platten spielen: Der Omega 100 ist dank USB und Bluetooth streaming- und netzwerkfähig. Die Bluetooth-Kopplung nimmt man über den Pairing-Taster vor. Ein zweiter Taster ist neben dem analogen Line-Ausgang eingelassen: Hier schaltet man den integrierten Phono-Vorverstärker von MM- auf MC-Betrieb um.

… oder Platten auf althergebrachte Art genießen

Nun soll es durchaus noch Menschen geben, die Musik ganz klassisch hören, über eine konventionelle Stereo-Anlage. Diesen Vinylisten bietet der Elipson Omega 100 RIAA BT ein Audio-Signal, das schon für einen Line-Eingang des Verstärkers geeignet ist. Da hat der Omega also eine ordentliche Vorleistung erbracht, denn eigentlich ist das Phono-Signal eines Plattenspielers schwach und kodiert, erst ein nachfolgender Phono-Verstärker mit dekodierender Entzerrungsstufe macht das Signal für normale Verstärker tauglich.Genau diesen Entzerrervorverstärker hat der Elipson Omega 100 RIAA BT an Bord. Dadurch erübrigt sich ein separater Phono-Vorverstärker oder ein ausgewiesener Phono-Eingang am Verstärker. Das ist prima, denn einen solchen Input besitzen viele aktuelle Amps schon gar nicht mehr, selbst bei hochwertigen Verstärkern, die auf Multimedia, Streaming und Vernetzung getrimmt sind, fehlt er mittlerweile. Wenn es doch einen solchen Phono-Eingang gibt, ist er zumeist als reiner Moving Magnet (MM)-Eingang ausgelegt. Auch hier legt Elipson noch einen drauf: Die Phono-Vorstufe des Omega ermöglicht sowohl die Verwendung eines Moving Magnet (MM)-Systems als auch eines Moving-Coil-Tonabnehmers, auf der Rückseite befindet sich ein Taster für die Auswahl der korrekten Abtast-Art.

Elipson setzt durchweg auf Riemenantrieb: Auch beim Omega 100 sind Plattenteller und Motor getrennt und mechanisch entkoppelt.

Riemenantrieb für ruhigen Lauf

Der Elipson Omega 100 RIAA BT besitzt einen Riemenantrieb, das ist für den heimischen HiFi-Bereich die vorteilhaftere Variante gegenüber dem Direktantrieb. Da sitzt der Motor direkt unter dem Plattenmittelpunkt, die Achse des Antriebs ist dann auch zugleich die Spindel des Plattentellers. Das sorgt für ein sehr schnelles Erreichen der gewünschten Rotationsgeschwindigkeit, weshalb diese Variante von DJs sehr geschätzt wird. Beim Riemenantrieb dagegen sind Antrieb und Plattenteller getrennt. Der Motor sitzt so weit wie möglich weg vom Plattenteller, seine Drehzahl wird über einen Gummiriemen auf den Plattenspieler übersetzt, der dann in der richtigen Geschwindigkeit rotiert. Dieses System ist im Anlauf etwas träger, hat aber einen entscheidenden Vorteil: Die Trennung von Motor und Plattenteller verhindert, dass Vibrationen des Antriebs von der empfindlichen Nadel aufgenommen werden und als unerwünschte Rumpelgeräusche in den Klang eingehen. Durch die Entkopplung werden sie deutlich reduziert, das steigert also die Wiedergabequalität. Dafür muss der Motor auch entsprechend resonanzdämpfend gelagert sein Die Hauptaufgabe des Motors ist natürlich die Erzeugung einer konstanten Rotationsgeschwindigkeit. Im Elipson Omega 100 RIAA BT wird die Drehzahl digital über einen Frequenzgenerator gesteuert, also einerseits konstant gehalten, andererseits auf Wunsch von 33 ⅓ Umdrehungen pro Minute auf 45 UpM verändert. Dafür legt man den entsprechenden Kippschalter vorne links auf der Grundplatte um. Der Motor des Elipson Omega 100 RIAA BT fährt nach dem Starten sanft an. Das verhindert, dass der Riemen durch eine abrupte Beschleunigung“ kurzfristig schleift und dadurch langfristig schneller verschleißt. Gut so!
Zur Steigerung der Klangqualität trägt beim Elipson Omega 100 RIAA BT auch die Filzmatte bei, die auf dem Plattenteller liegt. Sie schont halt nicht nur die Platten, die aufgelegt werden, sondern bedämpft auch den metallenen Teller, der ohne die Filzauflage geradezu Glocken-Qualität besitzt. Er ist aus Stahl und sehr stabil, gerät aber durch äußere mechanische Anregung überaus leicht in Schwingung. Die mitgelieferte Matte ist also Pflicht. Wer hier noch etwas mehr aus seinem Plattenspieler herausholen möchte, findet dem Markt aufwändigere Auflagen wie zum Beispiel die Promat von Blue Horizon, die das Klangbild noch ein wenig verbessern können.

Eleganz pur: Elispon hat für seine Plattenspieler bildhübsche Tonarm kreiert. Bei den Omega-Modellen trägt ein Arm aus Karbon die Nadel.

Handarbeit für den Hörgenuss: der Tonarm

Der Tonarm wird beim Plattenspieler gern unterschätzt. Im Prinzip ist er – zusammen mit seiner Aufhängung – nur die in richtiger Länge gewählte Verbindung und Kabelführung von Tonabnehmer und Plattenspieler. In der Praxis hat seine Ausführung Einfluss auf die Klangqualität, weil er an ein immens sensibles Tonabnehmersystem angedockt ist. Darum muss der Tonarm steif und resonanzfrei sein und mit dem Tonabnehmer harmonieren. Bei den Omega-Modellen von Elipson besteht das Rohr aus dem weithin beliebten und bewährten Material Karbon, seine grazile Gestaltung mit der Karbongeflechte-Optik ist ein echter Hingucker. Diesen schönen Tonarm darf man mit der eigenen Hand bewegen: Der Elipson Omega 100 RIAA BT besitzt keinen Tonarmlift, die Nadel wird also ohne Hilfe einer Mechanik vom Hörer persönlich auf die Rille gesetzt. Das kann man als Komfortmangel betrachten oder aber als klangverbessernde Reduktion anerkennen: Unter Puristen gilt das Credo, dass mechanische Bauteile den Klang beeinflussen, deshalb sollte dieser Einfluss minimiert werden – und das geht am besten mit möglichst wenig Mechanik. Konsequenterweise hat der Omega 100 RIAA BT deshalb auch keine automatische Start/Stop-Mechanik oder eine Endabschaltung. Elipson liefert eine eigene Erklärung der reduzierten Mechanik: Die Leute wollen angeblich die Freude am Handwerklichen wiederentdecken, am persönlichen Aufsetzen des Diamanten auf das Vinyl. Bitteschön! Nun ist also ein ruhiges Händchen gefragt, Grobmotoriker und Zitteraale sind mit einem anderen Plattenspieler wohl besser bedient.

Elipson setzt auf Nadeln und Systeme des renommierten dänischen Herstellers Ortfon, im Omega 100 kommt das OM 10 zum Zuge.

Das Herz des Franzosen ist ein Däne

Nun müssen noch Tonarm und Tonabnehmer zueinanderpassen. Für die Harmonie mit dem Herzstück des Plattenspielers hat Elipson gleich selbst gesorgt: Die Omega-Plattenspieler sind direkt mit einem System samt Nadel ausgestattet. Für die Tonabnahme haben die Franzosen einen Dänen verpflichtet: Der Elipson Omega 100 spielt mit dem Ortofon OM 10 (und keinesfalls, wie auf manchen Plattformen angegeben wird, mit dem nicht existierenden „ES 100“). Ortofon ist der wohl bekannteste Produzent von Nadeln und Systemen, das OM 10 ist in diesem Sortiment ein günstiger und guter MM-Tonabnehmer – also ein Moving Magnet-System: Hier bewegt sich ein Magnet, der mechanischen Kontakt zur Nadel hat und von ihr zum Schwingen gebracht wird – im Gegensatz zu der Moving-Coil-Variante, bei der Spulen mit der Nadel verbunden sind und durch sie bewegt werden. Solche MC-Tonabnehmer sind leichter, reagieren agiler und schallwandeln darum dynamischer – aber sie sind deutlich teurer und kommen deshalb weitaus seltener zum Einsatz. MC-Systeme muss man auch komplett wechseln, während man bei MM-Tonabnehmern nur die Nadel tauschen muss, wenn sie verschlissen ist – oder wenn man eine bessere Nadel einbauen möchte. Bei dem Ortofon OM 10 ist es durchaus möglich, höherwertige Abtaster aus der gleichen Serie zu verwenden. Mit dem 10er ist man aber erst einmal gut bedient, die elliptisch geschliffene Nadel ermöglicht eine sehr ordentliche Abtastung und sorgt für einen eher feinen Klang.

Auch frontal ist die Kombination von Tonabnehmer und Tonarm eine schlanke Einheit.

Auspacken, anschließen – und fast fertig

Elipson macht den Einstieg ins Vinyl-Vergnügen leicht: Der Plattenspieler ist ab Werk komplett montiert und eingestellt. Nur der Riemen muss noch zwischen Plattenteller und Antriebsrad aufgezogen werden. Wie es geht, steht nicht nur in der Anleitung, sondern wird auch im Internet in einem kurzen Video-Tutorial erklärt. Nun prüfen wir noch, ob der Plattenspieler gerade steht, das ermitteln wir mit einer Wasserwaage. Wenn ein Niveauausgleich nötig ist, erledigt man das leicht über die beiden hinteren, höhenverstellbaren Füße. Jetzt nur noch den Plattenspieler anschließen – das geht analog über den Line-Ausgang mit dem mitgelieferten Cinch-Kabel. Der dritte Kontakt des Kabels dient der Erdung, der Omega besitzt dafür eine Schraube, an der die Klemme befestigt wird, der Verstärker hat bestenfalls eine ebensolche Erdungsmöglichkeit. Es funktioniert aber auch ohne diese Erdung. Die Alternative zu diesem Analog-Anschluss ist die digitale Verbindung über Bluetooth oder USB. Für die Bluetooth-Funkübertragung besitzt der Elipson Omega 100 auf der Rückseite einen Taster, mit dem man das „Pairing“ absolviert. Diese Kopplung von Geräten klappt binnen weniger Sekunden: An beiden Spielpartnern die Paarung starten, und schon finden sich die Geräte selbstständig und sind gekoppelt. Wer den Plattenspieler über den USB-Port an seinen Computer anschließt, wird am Rechner noch ein paar Einstellungen in der Systemsteuerung und in der verwendeten Audio-Software vornehmen müssen, damit das Plug-and-Play auch wirklich zum „Play“ führt. Aber dann kann es losgehen!

Langspielplatte oder Single? Der Omega 100 beherrscht natürlich beide Geschwindigkeiten. Für die Präzision der Rotation sorgt eine digitale Steuerung.

Exkurs: Das Einrichten des Plattenspielers

Ja, es kann losgehen – es kann aber lohnend sein, sich vor dem Abspielen der ersten Platte mit den Einstellmöglichkeiten des Elipson Omega 100 RIAA BT vertraut zu machen und vielleicht auch eine Feinjustage vorzunehmen, um die maximale Klangqualität zu erreichen. Das klingt nach hoher Wissenschaft, muss es aber nicht sein – und Elipson ebnet uns auch hier den Weg. Das beginnt bei der Position des Gegengewichts, das am hinteren Ende des Tonarms auf einem Schraubgewinde sitzt. Je weiter das Gewicht in Richtung Tonarm eingedreht wird, desto großer ist die Auflagekraft, also jene Gewichtskraft, die auf der Nadel am anderen Ende des Tonarms lastet. Dreht man das Gewicht weiter heraus, verringert sich diese Kraft. Die Auflagekraft ist für jede Nadel anders. Da Elipson den Omega 100 RIAA BT direkt mit einer Nadel ausstattet, können die Franzosen uns auch die richtige Einstellung mitteilen. Dafür ist in der Bedienungsanleitung eine Schablone abgedruckt, die man ausschneidet und an den hinteren Teil des Tonarms anlegt, hinter dem schwarzen Ring. Nun schraubt man das Gegengewicht soweit auf den Tonarm, bis der Pappstreifen genau zwischen den schwarzen Ring und das silberne Gegengewicht passt. Jetzt stimmt die Auflagekraft grundsätzlich. Wer aber das Beste herausholen möchte, probiert mal, das Gewicht eine Klitzekleinigkeit weiter herein- oder herauszudrehen. Durch das Hineindrehen wird die Nadel stärker in die Rille gedrückt., hierdurch wird der Klang ein wenig voller, allerdings ist auch die mechanische Beanspruchung der Platte etwas größer. Durch das Herausdrehen des Gewicht liegt die Nadel mit weniger Druck auf der Schallplatte, der Klang wird nun feiner, die Platte wird etwas schonender abgetastet. Hier darf und soll man experimentieren, um das Beste aus der Rille rauszuholen.

So stellt man die richtige Auflagekraft ein: Die Schablone aus der Bedienungsanleitung ausschneiden, am Tonarm anlegen, das Gewicht eindrehen, bis die Schablone nicht mehr wackelt – fertig! Klangtüftler können nun noch ein Feintuning vornehmen – durch ganz geringes Heraus- oder Hereindrehen des Gewichts.

Sehr effektiv ist auch das Ausrichten der Nadel. Am vorderen Teil des Tonarms befindet sich eine Art Platte, das ist der Systemträger, er wird oft als Headshell bezeichnet. Unter ihn wird Tonabnehmersystem geschraubt, mithilfe der beiden Schrauben lässt sich die Position der Nadel verändern. Die Nadel muss unter dem Systemträger gerade sitzen, deshalb werden beide Schrauben gleich fest angezogen – nachdem man die nun folgende Justierung vorgenommen hat, bei der es um die Ausrichtung der Nadel zu der Plattenrille geht. Im Idealfall läuft die Nadel immer parallel zur Rille, in der Realität ist das nur mit einem sogenannten Tangential-Tonarm möglich, der sich mit dem Tonabnehmer parallel zur Platte bewegt. Bei sogenannten Radialtornarmen wie hier beim Elipson ist dies anders: Nadel und Tonarm laufen überwiegend mit einer kleinen Fehlstellung zur Rille, dem sogenannten Spurwinkelfehler. Das ist systembedingt normal, aber man versucht, den besten Kompromiss zu erreichen. Er ist erreicht, wenn Nadel und Tonarm am Anfang und Ende der Schallplatte parallel zur Rille laufen. Diese Einstellung ist etwas für Fortgeschrittene, aber auch hier gibt es im Internet mittlerweile einige hilfreiche Anleitungen.
Perfekt läuft der Plattenspieler, wenn man jetzt noch zur Krönung den Anti-Skating-Mechanismus korrekt einstellt. Er wirkt der Skating-Kraft entgegen, die den Tonarm Richtung Plattenzentrum zieht, was zu unschönen klanglichen Verzerrungen führt. Mit dem kleinen Drehrad auf dem Tonarm-Lagerpunkt lässt sich diese Skating-Kraft neutralisieren. Hierfür benötigt man eine Testplatte, die einen rillenfreien Bereich aufweist, oder eine Platte, bei der eine komplette Seite blank ist – ja, so etwas gibt es. Auf dieser blanken Platte setzt man bei rotierendem Plattenteller die Nadel auf. Nun muss der Tonarm ganz allein die Spur halten, er darf weder nach links oder rechts wegdriften. Wenn der Tonarm nach innen zieht, ist die Anti-Skating-Kraft zu gering, in diesem Fall dreht man das Stellrad etwas gegen den Uhrzeigersinn. Wandert der Tonarm nach außen, ist die Gegenkraft zu groß, also vermindert man sie durch Drehen gegen den Uhrzeigersinn, bis sich die Kräfte aufheben.

Der Elipson Omega 100 im Betrieb: die transparente Haube ist mithilfe zweier Stifte eingesteckt und deshalb leicht abnehmbar.

Jetzt geht es rund: So klingt der Elipson Omega 100 RIAA BT

Wir starten mit Pink Floyd, das „Dark Side Of The Moon“-Album hält nun wirklich alles bereit, was man zum Beurteilen der Plattenspieler-Performance braucht, natürlich auch gleich das einleitende Doppel „Speak To Me/Breathe“: Nach mehrfachem Durchlauf zeichnet sich Grundtendenz des Elipson Omega 100 RIAA BT ab: Er erweist sich in seiner Wiedergabe als detailreich und sehr brillant, aber er besitzt auch ein ordentliches Bassvermögen. Das deutet sich schon in den einleitenden Herzschlägen an, das Pumpen des Muskels klingt richtig satt, bevor es von der Soundcollage überlagert wird und in „Breathe“ mündet, wo sich der robuste Herzschlag in kraftvollen Bassdrum-Tönen fortsetzt. Die Abbildung des Schlagzeugs fällt sofort auf: Sie ist klar, besitzt eine schöne Räumlichkeit, das Set klingt knackig, während die Beckenarbeit sehr hell und präsent herausgearbeitet wird. Die typische David-Gilmour-Gitarre erscheint fast etwas zurückgenommen, sie kommt keinesfalls zu kurz, wirkt aber schlank. Über diesem Instrumentalteppich schwebt nun ein mehrstimmiger Gesang, der trotz seiner vielen Overdubs wie aus einem Guss klingt, der Elipson Omega 100 RIAA BT stellt ihn schön in den Vordergrund. Der Plattenspieler erweist sich als guter Begleiter bei diesem tollen Akustik-Trip, das zeigt er auch bei dem kolossalen Übergang zu „On The Run“, wo Pink Floyd einen mächtigen Basston eingeflochten haben – hier beweist der Omega 100 RIAA BT seine absolute Tiefton-Fähigkeit. Diesen Basston muss man nicht nur im Bauch, sondern auch als Druck auf den Trommelfellen spüren, und das gelingt dem Omega 100 RIAA BT sehr gut. Ein akustisches Kabinettstück ist dann die irre- und kirremachende Wecker- und Uhren-Orgie vor „Time“: Dieses Geläut wirkt herrlich realistisch und wird durch die spannungsgeladene Wiedergabe, die auch ein Kennzeichen des Omega ist, umso eindrucksvoller zelebriert. Mit Stimmen kommt der Omega gut zurecht, bei „The Great Gig In The Sky“ präsentiert er das legendäre Solo der Sängerin Clare Torry mit all ihren Facetten, von einschmeichelnd-sanft bis sirenenhaft-schrill deckt er das gesamte Spektrum ihrer Vokalkunst ab. Sehr schön! Kommen wir zu einem Klangmagier der Gegenwart: Steven Wilson ist der Kopf der Band Porcupine Tree – als Sänger und Gitarrist, aber ebenso als Mann an den Knöpfen und Reglern, seine Produktionen sind klanglich Weltklasse. Das gilt auch für „Up The Downstair“. Wenn Wilson uns mit seinem Song „What Are You Listening To“ fragt, was wir hören, können wir nur antworten: eine Menge. Der Elipson Omega 100 RIAA BT kann bei den komplexen Soundschichten, die Wilson übereinandergelegt hat, den Überblick behalten – und das ist bei der gebotenen Detaildichte eine Leistung. Der Omega sortiert die mehrstimmigen, verschränkten Gesangsarrangements, so dass wir dem Song auch vokal folgen können, und er durchdringt ebenso den dicht gesetzten Instrumentalkomplex, in dem ein ultra-agiles Schlagzeug gegen eine aus Gitarre, Keyboard, Bass und reichlich-Elektronik bestehende, massive Klangwand schlägt. Die Transparenz, die diese Aufnahme auszeichnet, arbeitet der Omega 100 schön heraus. Nun in poppige Gefilde: Frank Popp, bekannt geworden durch seinen Hit „Hip Teens (Don’t Wear Blue Jeans)“, feiert auf seinem Album „Touch And Go“ seinen Faible für die 60er-Jahre, für Soul, Swing, Rare Grooves und Funk – also jene Mischung, mit der er als DJ im Düsseldorfer Unique Club notorisch war. Der Elipson holt die Essenz aus dieser Platte: Er serviert die Retro-Mischung knackig und leicht rau, sehr passend zum Klang, den man mit frühem R’n’B und Motown verbindet. Auch hier präsentiert er die Musik eher treibend als bremsend, das akzentuiert die spritzigen Bläsersätze, schärft die schwurbelnde Hammond-Orgel – und richtet den Fokus stärker auf die Sängerin Sam Leigh-Brown, die mit ihrer angenehm timbrierten, mit Sex und Soul aufgeladenen Stimme das Album prägt. Bei diesem Sound wirkt der Elipson Omega 100 RIAA BT in seiner Wiedergabe besonders stimmig.

Der Omega 100 harmoniert besonders gut mit einem modern möblierten Ambiente.

Fazit

Der Elipson Omega 100 RIAA BT trumpft gleich mit drei Ausstattungs-Assen: Er verfügt über einen Phono-Vorverstärker, einen Analog-Digital-Wandler sowie eine Bluetooth- und USB-Schnittstelle. Mit diesen Bordmitteln passt der Plattenspieler sowohl zu konventionellen Anlagen als auch ins moderne vernetzte Multimedia-Ambiente. Dabei liefert der Elipson Omega 100 RIAA BT einen richtig guten Klang und glänzt auch durch ein gelungenes Design. Das ist insgesamt ein großes Leistungspaket zu einem ausgezeichneten Kurs. Besser, komfortabler und preiswerter ist der gehobene Einstieg in die Vinyl-Welt wohl kaum möglich.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

94 %

94 %

96 %

2017.Oberklasse 1,1 Testsiegel

Technische Daten

Modell:Elipson
Omega 100 RIAA BT
Produktkategorie:Plattenspieler, streaming- und netzwerkfähig
Preis:599,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Weiß, Schwarz, Rot
Vertrieb:B-1, Bullenkuhlen
Tel.: 04123 / 939 12 20
www.B-1.eu
Abmessungen:120 x 450 x 380 mm
Gewicht:5,8 kg
Antrieb:Riemenantrieb
Geschwindigkeiten:33 ⅓ und 45 Upm
Übertragungsbereich des RIAA-Moduls:25 – 20.000 Hz
Schnittstellen (digital):1 x USB Typ B
1 x Bluetooth
Maximale Samplingrate/
Auflösung (USB)
192 kHz / 24 Bit
Lieferumfang: Elipson Omega 100 RIAA BT
- externes Netzteil
- Tonabnehmer Ortofon OM 10 (MM-System, eliptischer Diamant)
- Antriebsriemen
- Filzmatte
- Cinch-Kabel
- Single-Puck
- Registrierungskarte
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- Bluetooth-Modul
- USB-Schnittstelle
- integrierter Entzerrervorverstärker
- höhenverstellbare Hinterfüße für den Niveauausgleich
- Lieferung mit MM-System (Ortofon OM 10)
- Plattenspieler ab Werk komplett montiert und justiert
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,1
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistung:ausgezeichnet

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Magnat CS-Serie -Multiroom mal ganz entspannt

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In den letzten Wochen und Monaten hat gefühlt jeder Lautsprecher-Hersteller teilweise panikartig irgendeine Multiroom-Lösung auf den Markt gebracht – manche haben sich in unseren Tests bewährt, anderen sind wir lieber aus dem Weg gegangen. Von der Hektik der Branche hat man sich bei Magnat allerdings nicht anstecken lassen. Hier geht man das Multiroom-Thema ganz entspannt an und ermöglicht dadurch dem bewusst auf ausgefallene Wünsche verzichtenden Nutzer ein sehr intuitives und komfortables Multiroom-Erlebnis.

Mit der CS-Serie von Magnat (hier der CS 40) ist Multiroom-HiFi eine angenehm unaufgeregte Angelegenheit.

Mit der CS-Serie von Magnat (hier der CS 40) ist Multiroom-HiFi eine angenehm unaufgeregte Angelegenheit.

Wireless HiFi und Multiroom sind für Magnat keine gänzlich neuen Betätigungsfelder, mit der Magnasphere-Serie gibt es schon eine im High-End-Segment angesiedelte Lautsprecherfamilie. Die kompakten Magnasphere 33 hatten wir sogar schon im Test. Weil aber nun mal nicht jeder Interesse an einem Set für 1700 Euro hat, ist die durch die CS-Serie vertretene, günstigere Multiroom-Option durchaus ebenfalls den einen oder anderen Blick wert. Hier gibt es nämlich zwei Modelle zur Auswahl, die völlig eigenständig oder (zu maximal zehn Lautsprechern kaskadiert) in beliebiger Kombination und per Smartphone-App betrieben werden können. Wie mittlerweile üblich, haben wir es hier mit einem kompakten Lautsprecher zu tun, der dank integriertem Akku auch mal mit auf den Balkon oder in den Garten mitgenommen werden kann. Im Magnat-Portfolio ist dieses Modell als CS 10 bekannt. Ihm steht ein sehr ausgewachsener Lautsprecher zur Seite, in diesem Fall mit dem Namen CS 40. Dank der großzügigen Ausstattung eignet sich der „große Bruder“ der CS-Familie vor allem für den Einsatz im Wohnzimmer oder anderen größeren Räumen, in denen man gelegentlich auch mit höherem Pegel Musik hören möchte.

Klares Konzept

Damit eine höhere Lautstärke den Klang nicht negativ beeinflusst, unterscheidet sich der größere CS 40 in seiner Ausstattung natürlich vom kompakten CS 10. Die wesentlich großzügigeren Abmessungen fallen natürlich sofort auf, damit einher gehen auch in größeres Volumen und logischerweise stärkere Kraftreserven. Der CS 40 kann mit einer Ausgangsleistung von 50 Watt aufwarten, der CS 10 hingegen kommt mit vergleichsweise moderaten 15 Watt aus. Kein Wunder also, dass die Anzahl der Treiber ebenfalls unterschiedlich gewählt wurde. So sind beide Lautsprecher aus der CS-Serie als aktive Zwei-Wege-Systeme konzipiert und arbeiten mit 25-Millimeter-Hoch- und 120-Millimeter-Tiefmitteltönern sowie jeweils einem in der Rückseite platzierten Passivradiator. Im kleinen CS 10 sind beide Treiber jedoch nur jeweils einmal verbaut, der Hochtöner sitzt hier rechts oben, der Tiefmitteltöner leicht nach links versetzt. Beim CS 40 ist das Setup grob gesagt in doppelter Ausführung vorhanden. Strenggenommen ist das System des CS 10 hier einfach noch einmal horizontal gespiegelt, so dass sich in beiden oberen Ecken ein Hochtöner versteckt, die die beiden Tiefmitteltöner einrahmen.

Der Größenunterschied der beiden CS-Modelle fällt deutlich aus.

Der Größenunterschied der beiden CS-Modelle fällt deutlich aus.

Auffällig ist das beim CS 40 fest montierte Stromkabel, während die Zuleitung des CS 10 abnehmbar ist. Der Grund liegt natürlich im Inneren, das im kleineren der beiden Multiroom-Lautsprecher einen integrierten Akku bereithält. Per Schieberegler auf der Rückseite wird die Stromzufuhr via Batterie aktiviert und diese liefert dann bis zu zwei Stunden lang Energie, um auch abseits von Steckdosen (oder beim Stromausfall) nicht auf musikalische Unterhaltung verzichten zu müssen. Lange Ausflüge sind deshalb zwar nicht unbedingt die dem CS 10 zugedachte Disziplin, ein entspanntes Frühstück auf der Terrasse oder eine Ruhepause in der Hängematte liegen ihm da schon eher. Wie eingangs erwähnt, soll die CS-Serie das Multiroom-Thema auf sehr entspannte Art und Weise auch denjenigen nahebringen, die sich anhand der Großzahl möglichst vielseitiger Modelle etwas überfordert fühlen und ohnehin nicht unbedingt dazu neigen Lautsprecher außer Haus mit sich herumzuschleppen.

Das Anschlussfeld der CS-Lautsprecher (hier CS 40) ist bewusst übersichtlich gehalten.

Einmal flexibel, einmal standfest

In den eigenen vier Wänden lässt sich der CS 10 allerdings auch dank seines geringen Gewichts von gerade einmal 1,5 Kilogramm problemlos von A nach B tragen und flexibel einsetzen. Der CS 40 hingegen ist mit seinen stattlichen 4,85 Kilogramm ein eher sesshafter Zeitgenosse und dürfte daher im Normalfall einen festen Platz im Haus einnehmen. Damit ihn dort nichts so schnell aus der Ruhe bringt, ist er mit rutschfesten Standfüßen ausgerüstet, die ihn sicher an Ort und Stelle halten. Auch der CS 10 verfügt über vier Gummifüßchen, die natürlich dezenter ausfallen als beim großen Bruder, dadurch aber nicht minder effektiv ihren Zweck erfüllen.

Dank Akkubetrieb ist der CS 10 flexibel einsetzbar.

Dank Akkubetrieb ist der CS 10 flexibel einsetzbar.

Eine weitere Gemeinsamkeit ist am Anschlussfeld der beiden CS-Lautsprecher zu finden, beide verfügen nämlich als Alternative zum integrierten WLAN-Modul über eine LAN-Buchse für ein Ethernetkabel. Dieses ist im Lieferumfang jedoch nicht enthalten. Gerade mit Blick auf den „Wireless HiFi“-Charakter der CS-Serie wird dieses wohl auch nicht besonders oft genutzt werden. Wesentlich interessanter ist hingegen die Möglichkeit, ein Quellgerät wie das Smartphone auch über ein 3,5-Millimeter-Audiokabel anzuschließen. Hierfür besitzen sowohl CS 10 als auch CS 40 einen Aux-Eingang direkt neben der LAN-Buchse. Für den Fall, dass die Lautsprecher via WPS ins Netzwerk eingebunden werden sollen, ist auch eine entsprechende „Set“-Taste an Bord. Die restlichen Bedienelemente befinden sich auf der Oberseite und erfüllen nicht nur funktionale, sondern auch optische Zwecke.

Für sicheren Halt sorgen die Standfüße im Gehäuseboden der CS-Lautsprecher (hier CS 40).

Für sicheren Halt sorgen die Standfüße im Gehäuseboden der CS-Lautsprecher (hier CS 40).

Zeitlos chic

Die Sensortasten auf den Gehäusen der beiden CS-Modelle sind allerdings gar nicht unbedingt sofort als solche zu erkennen und stören die durchgängige Oberfläche der Lautsprecher nicht im Geringsten. Drei Tasten sind es an der Zahl, die ausschließlich zur Regelung der Lautstärke dienen – lauter, leiser, stumm. Der Rest wird per App erledigt, sodass das reduzierte Design der Lautsprecher ebenso modern wie zeitlos daherkommt. Als Quader mit abgerundeten Seitenflächen dürften CS 10 und CS 40 vermutlich einer überwältigenden Mehrheit optisch zusagen. Farblich setzt Magnat deshalb auch konsequenterweise auf die klassischen HiFi-Farben Schwarz und Weiß (letztere nur beim CS 10 wählbar), die durch ein anthrazitfarbenes Lochgitter aus Metall ergänzt werden. Besonders schön ist übrigens der beidseitige Einsatz beim CS 40. Hier sorgen lediglich seitlich eingesetzte Elemente dafür, dass das ansonsten umlaufende Lochgitter unterbrochen wird. Dadurch ist es allerdings auch problemlos möglich, den größeren der beiden Lautsprecher auf raumteilenden Regalen zu platzieren, ohne von einer Seite immer auf eine unansehnliche Rückwand starren zu müssen.

Benutzerfreundlich und optisch gelungen: Die Oberseite der CS-Lautsprecher (hier CS 10) hält drei Sensortasten bereit.

Benutzerfreundlich und optisch gelungen: Die Oberseite der CS-Lautsprecher (hier CS 10) hält drei Sensortasten bereit.

Ein Display ist im reduzierten und schlichten Design natürlich nicht vorgesehen, dafür hält die Frontseite beider Multiroom-Lautsprecher eine mehrfarbige Status-LED bereit. Diese befindet sich hinter dem Schutzgitter und wirkt dadurch angenehm diffus. Ein weißes Leuchten zeigt den WLAN-Betrieb an, Orange hingegen steht für den aktiven Aux-Eingang. Ein rotes Leuchten signalisiert den Standby-Modus und Grün ist beim Reset oder einer Aktualisierung der Software zu sehen. Beim akkubetriebenen CS 10 kommt beim normalen Betrieb auch ein zweimaliges rotes Blinken dazu, sobald die Batteriereserven allmählich erschöpft sind. Wenn dieser Hinweis auftritt, sollte man möglichst bald wieder auf den Betrieb an der Steckdose wechseln.

Statt eines Displays signalisiert eines Status-LED den aktuellen Betriebszustand der Lautsprecher.

Statt eines Displays signalisiert eines Status-LED den aktuellen Betriebszustand der Lautsprecher.

Leichte Bedienung per App

Die Stromversorgung via Steckdose ist übrigens empfehlenswert, sobald man seine CS-Lautsprecher im Multiroom-Verbund betreibt. Schließlich möchte man ja nicht, dass zwischendurch einer oder mehrere Schallwandler mangels Akkureserven den Dienst quittieren. Maximal zehn Multiroom-Geräte lassen sich miteinander kombinieren, damit dürften auch größere Wohnungen und Einfamilienhäuser problemlos auskommen – adlige Schlossbesitzer sind hier natürlich etwas aufgeschmissen, aber letztlich hat ja jeder sein Päckchen zu tragen. Im Normalfall wird man vermutlich ohnehin mit rund einer Handvoll Lautsprecher auskommen, die sich glücklicherweise innerhalb weniger Minuten ins Netzwerk einbinden lassen. Dazu wird zunächst die Smartphone-App „AllPlay Jukebox“ benötigt, die kostenlos in den App-Stores für Android und iOS erhältlich ist.

Magnat setzt bei der genutzten Technologie übrigens nicht auf eine exklusive, kostenintensive Eigenentwicklung, sondern greift auf das bewährte Qualcomm AllPlay zurück. Ganz nebenbei sind CS 10 und CS 40 somit auch mit Geräten anderer Hersteller kompatibel und man ist hier nicht so eingeschränkt wie bei anderen Multiroom-Lösungen. Der noch größere Vorteil ist allerdings die durch die markenübergreifende Nutzung sehr reibungslos funktionierende Installation, die innerhalb kürzester Zeit erledigt ist. Beim Starten der App bietet sich direkt die Möglichkeit neue Lautsprecher in die Geräteliste aufzunehmen. Sofern die Komponenten mit Strom versorgt und eingeschaltet sind, werden sie automatisch gefunden. Wer seinen Router in Reichweite hat, kann die Einbindung via WPS- und Set-Taste erledigen, alternativ lässt sich auch einfach per App das WLAN-Passwort eingeben. Wer gleich mehrere Lautsprecher ins Heimnetzwerk bringen möchte, kann dies direkt nacheinander tun, ansonsten wechselt man nach erfolgter Installation in die Wiedergabemaske der App.

Die Einbindung ins heimische WLAN erfolgt intuitiv per App samt Installationsassistenten.

Die Einbindung ins heimische WLAN erfolgt intuitiv per App samt Installationsassistenten.

Hier lassen sich nun Musikdateien vom Smartphone, Festplatte wie NAS-Laufwerk oder auch dem Laptop auswählen und abspielen. Der Zugriff auf Streaming-Dienste ist selbstverständlich ebenso möglich, hier bietet die App neben Spotify und Napster sowie dem Internetradio Allplay Radio auch einige etwas unbekanntere Services an. Eingeschränkt ist man nur, sobald man den CS-Lautsprecher über dessen eigenes WLAN im Direktmodus ansteuert. Das lohnt sich daher vor allem dort, wo man das eigene Heimnetzwerk ohnehin nicht mehr oder nur sehr schwach empfängt, zum Beispiel im Garten. Wer hingegen mehrere Lautsprecher ins Netzwerk integriert hat, kann je nach Wiedergabemodus unterschiedliche Musik auf verschiedene Lautsprecher streamen („Multiaudio“) oder individuelle Gruppen zusammenstellen und sogar dieselbe Wiedergabe zeitgleich auf allen Geräten abspielen („Multiroom“).

Auch die Musik-Wiedergabe via App erfordert keine Multiroom-Erfahrungen.

Auch die Musik-Wiedergabe via App erfordert keine Multiroom-Erfahrungen.

Die Option Multiaudio bietet sich insbesondere für Familien oder Paare an, wenn die Hausbewohner in unterschiedlichen Räumen jeweils andere Musik hören möchten. In dem Fall wählen sie jeweils das entsprechende CS-Gerät an, während die weiteren Lautsprecher im Netzwerk anderen Nutzern zur Verfügung stehen. Möchte man hingegen in der ganzen Wohnung oder zumindest in Wohnzimmer und Küche dieselbe Musikwiedergabe hören, kann man über den Multiroom-Modus die entsprechenden Geräte miteinander gruppieren. Hat man bei einer Party hingegen ein volles Haus, lassen sich alternativ auch alle Lautsprecher miteinander kombinieren, so dass die Gäste weder in der Küche, dem Wohnzimmer, dem Flur oder sogar dem WC keine Sekunde der Playlist verpassen. Die Lautstärke der einzelnen Geräte bleibt dabei individuell regulierbar, so dass man eine flächendeckend ausgewogene Beschallung justieren kann. Und wenn die Stimmung ein bisschen Unterstützung gebrauchen kann, lassen sich die Pegel in Relation zueinander insgesamt per Master-Laustärke gleichzeitig anheben.

Per App lassen sich bis zu zehn Lautsprecher zu einem Multiroom-System verbinden.

Per App lassen sich bis zu zehn Lautsprecher zu einem Multiroom-System verbinden.

Passender Sound für jede Situation

Bei einem höherem Pegel oder generell bei bewusstem Musikhören wird der als Stereo-System konzipierte CS 40 übrigens ziemlich sicher eher den gehobenen Klangansprüchen genügen als der kleinere Mono-Lautsprecher CS 10. Die höheren Leistungsreserven und die „erwachsene“ Ausstattung machen den Unterschied und äußern sich vor allem in – wie Tim Taylor sagen würde – „mehr Power“ sowie einem höheren Detailreichtum. So teilen sich beide Lautsprecher der CS-Serie die Betätigungsfelder gut auf. Der CS 10 ist dank seiner Flexibilität nämlich wiederrum bestens als Begleiter bei parallelen Beschäftigungen in der Küche oder etwa beim Bügeln geeignet und versüßt die ungeliebten Haushaltsarbeiten mit der Lieblingsmusik.

Als flexibler Begleiter sorgt der CS 10 auch in der Küche für Unterhaltung.

Als flexibler Begleiter sorgt der CS 10 auch in der Küche für Unterhaltung.

Wodurch sich nämlich beide Lautsprecher der CS-Serie auszeichnen sind ein kraftvoller Tiefton und ein dynamischer Klang. Wir spielen ihnen mit den bereits bei anderen Multiroom-Serien erprobten Titeln „Sway“ von The Kooks und „Mountain Climbing“ sowie „This Train“ von Joe Bonamassa auch gleich mal das dazu passende Material zu. Angesichts der Ausstattung und unserer bisherigen Erfahrungen mit Magnat überrascht es jetzt auch nicht, dass die Wiedergabe sehr zu überzeugen weiß. Knackiger Bass, trockene Drums und sehr mitreißende Gitarrenmelodien machen eben immer sehr viel Spaß. Im direkten Vergleich bemerkt man dann auch das Mehr an Detail und Präzision beim größeren CS 40, etwa wenn sich Bonamassas Gitarrensolo mit einem ebenfalls ambitioniert aufspielenden Piano misst oder der Background-Gesang einsetzt. Die Positionierung auf der virtuellen Stereobühne gelingt dem CS 40 logischerweise ebenso besser als dem einkanaligen CS 10, was während der Wiedergabe des sehr gut als Referenz geeigneten Tracks „Sway“ extrem auffällt.

Das Herstellerlogo darf natürlich nicht fehlen, beim CS 40 ist es am unteren Rand der Front platziert.

Das Herstellerlogo darf natürlich nicht fehlen, beim CS 40 ist es am unteren Rand der Front platziert.

Allerdings muss es nicht immer Rock in hohem Tempo sein, damit CS 10 und CS 40 ihr Potenzial ausspielen können. Auch entspannte Musik gefällt den beiden Multiroom-Lautsprechern, was beide beim blueslastigen „Never Tie Me Down“ von Chris Rea und dem noch entspannterem „Go, Love“ von Mark Knopfler beeindruckend unter Beweis stellen. Während die markante Stimme von Rea mit seiner wunderbar rauen Note perfekt zur Geltung kommt, klingt der sehr beruhigende Gesang Knopflers unwahrscheinlich sauber und absolut unverfälscht. Spätestens mit der ebenso klaren Wiedergabe des in höheren Frequenzen angesiedelten „Johnny“ von Edith Piaf ist dann endgültig klar, dass die CS-Serie von Magnat tatsächlich in der Lage ist, auf Knopfdruck gute Laune zu verbreiten.

Sieht man von den seitlichen Einsätzen ab, läuft das Lochgitter einmal um das Gehäuse des CS 40 herum.

Sieht man von den seitlichen Einsätzen ab, läuft das Lochgitter einmal um das Gehäuse des CS 40 herum.

Fazit

Magnat hat seine Multiroom-Lautsprecher der CS-Serie sehr zielgerichtet konzipiert. Leicht bedienbar und vor allem für die eigenen vier Wände mit gelegentlichen Ausflügen auf Balkon oder Terrasse – das war ganz offensichtlich der Plan und der wurde sehr konsequent umgesetzt. Die intuitive Bedienung lässt keine Fragen offen und klanglich spielen CS 10 und CS 40 durchaus in den oberen Ligen mit. Dazu kommt ein gelungenes, zeitloses Design und mit Blick aufs große Ganze ein sehr schönes Preis-Leistungsverhältnis.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

92 %

93 %

93 %

170205.Magnat-CS-10_Testsiegel
Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

94 %

93 %

95 %

170205.Magnat-CS-40_Testsiegel

Technische Daten

Modell:Magnat CS 10
Gerätekategorie:WLAN-Lautsprecher
Preis:249,00 Euro
Ausführungen:- Schwarz/Anthrazit
- Weiß/Silber
Vertrieb:Voxx, Pulheim
Tel.: 02234 / 807120
www.magnat.de
Abmessungen (HBT):131 x 180 x 90 mm
Gewicht:1,49 kg
Eingänge:1x 3,5-mm-Aux-In
1x Ethernet
Prinzip:- 2-Wege-Lautsprecher
Bestückung:1x 25-mm-Hochtonkalotte
1x 120-mm-Breitbandlautsprecher
Frequenzbereich:70 - 18.000 Hz
Akkulaufzeit:ca. 2 Stunden
Lieferumfang:- CS 10
- Steckernetzteil
- Bedienungsanleitung
Besonderheiten:- Multiroom-Funktion
- Multiaudio-Funktion
- integriertes WLAN-Modul
- integrierter Akku
- Sensortasten auf der Oberseite
- Steuerung mit kostenloser App
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,1
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut
Modell:Magnat CS 40
Gerätekategorie:WLAN-Lautsprecher
Preis:399,00 Euro
Ausführungen:Schwarz/Anthrazit
Vertrieb:Voxx, Pulheim
Tel.: 02234 / 807120
www.magnat.de
Abmessungen (HBT):230 x 412 x 172 mm
Gewicht:5,3 kg
Eingänge:1x 3,5-mm-Aux-In
1x Ethernet
Prinzip:2-Wege-Lautsprecher
Bestückung:2x 25-mm-Hochtonkalotte
1 x Passiv-Radiator
2 x 120-mm-Tiefmitteltöner
Frequenzbereich:70 - 18.000 Hz
Lieferumfang:- CS 40
- Steckernetzteil
- Bedienungsanleitung
Besonderheiten:- Multiroom-Funktion
- Multiaudio-Funktion
- integriertes WLAN-Modul
- Sensortasten auf der Oberseite
- Steuerung mit kostenloser App
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Aktivlautsprecher Nubert nuPro A-600 – Neuerfindung der Kompaktbox

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Nubert geht an die Grenze: Die Schwaben erweitern ihre erfolgreiche Aktivboxen-Serie nuPro um einen weiteren Regallautsprecher – und definieren mit der voluminösen nuPro A-600 nun neu, was regaltauglich ist und als Kompaktbox gilt. Die dreidimensionale Dehnung ist aber nicht die einzige Vergrößerung, die diesen Schallwandler zu einer Big Box macht. Was noch zum Wachstum beigetragen hat, haben wir getestet.

Opulenter Ton zum großen Bild: So werden Live-Konzerte auch zuhause zum Erlebnis.

Aller guten Dinge sind mittlerweile vier: Nachdem Nubert mit der A-100, der A-200 und der A-300 schon drei Aktiv-Monitore für Desktop, Sideboard, Regal oder Ständer präsentiert hat und durch die Bank großes Lob erwerben konnte, haben die Boxenbauer aus Schwäbisch-Gmünd einen Bedarf für eine noch größere Kompaktbox ausgemacht. Man ist schließlich bei den Maßen 60 x 26 x 32 Zentimeter gelandet. Damit übertrifft diese Box im Grundriss deutlich die ganz große Schallwandler-Säule der nuPro-Serie, die A-700, und in der Höhe überragt diese Regalbox den zugegebenermaßen aus Liliput stammenden Standlautsprecher Neat Iota Alpha um satte 15 Zentimeter.Nubert verfolgt damit ein Ziel: Die Kreation eines „kompakten Klanggiganten“. Die nuPro A-600 soll die enorme Leistungsstärke und das beeindruckende Klangvermögen eines Standmodells in die platzsparenden Abmessungen eines Regallautsprechers bringen. Zu zierlich sollte das Regal, auf dem die nuPro A-600 zu stehen kommt, allerdings nicht sein, denn abgesehen von den imposanten Maßen bringt diese Box mit über 16 Kilogramm pro Stück auch ein ordentliches Gewicht auf das Möbel. Dass die Nubert nuPro A-600 hier nicht allzu wuchtig wirkt, liegt an ihrem dezenten Design: Die weichen Rundungen der vertikalen Gehäusekanten und die kleinen Radien der horizontalen Wandungsränder sorgen für eine geschmeidige Optik. Nubert bietet seine nuPro-Boxen in den Farben Weiß und Schwarz an, ausgeführt als matter Schleiflack, damit passt diese Box eigentlich zu allen Einrichtungsstilen jenseits der Försterhaus-Ästhetik. Wer die schwarzen Speaker kaschieren möchte, bedeckt sie mit dem mitgelieferten Lautsprecherschutz. Die Abdeckung ist allerdings auch in der weißen Boxenausführung schwarz, sie sorgt aber für eine ruhigere Frontoptik. Dank der Magnetpunkte haftet die Blende flott und passgenau auf der Vorderseite. Sichtbar bleibt natürlich nach wie vor das Display – damit sind wir schon bei der Technik, die in diesem Lautsprecher steckt.

Die Abdeckungen sorgen für eine homogene Optik der Front.

Zwei in einem: Aktiv-Lautsprecher

Die nuPro A-600 ist weit mehr als eine bloße Box: Als aktiver Lautsprecher beinhaltet sie neben der reinen Schallwandler-Sektion einen kompletten Verstärker. Diese Zwei-in-einem-Lösung hat mehrere Vorteile: In einer aktiven Box arbeitet ein Amp, der perfekt mit den Speakern harmoniert, hier spielt also eine Einheit. Bei der herkömmlichen Lösung muss das noch lange nicht so sein. Ein ausgezeichneter Amp und eine sehr gute Box ergeben zusammen nicht unbedingt eine passende Kombination. Wer seine Zeit nicht mit der Suche nach den optimalen Spielpartnern verbringen will, sondern sofort ein stimmiges System haben möchte, ist mit einer Aktivbox bestens bedient – und macht es wie die Profis: Im Studio-Bereich ist dieses Prinzip gang und gäbe. Zweiter Vorteil: Die integrierte Lösung mit einem Paar Aktivboxen nimmt deutlich weniger Platz in Anspruch als die herkömmliche Klangkette. Diese Spezies ist vom Aussterben bedroht: Immer mehr Menschen verabschieden sich von der klassischen Anlage, die Technik soll möglichst unsichtbar sein – und sie soll überdies immer mehr möglich machen. Der heutige homo medialis möchte seine Musik streamen, seine Multimedia-Geräte vernetzen, seine Auswahl über Handy und Tablet steuern. Da sieht die analoge Anlage alt aus, der Trend geht also immer mehr Richtung digitale Schnittstellen – und hier ist die Nubert nuPro A-600 auf der Höhe der Zeit.

Komfortable Bedienung: Über die fünf Taster Steuerkreuz können Sie sämtliche Funktionen schnell aufrufen und einstellen – was Sie einstellen, zeigt das gut lesbare Display an.

Schnittstellen zur medialen Moderne

Wer seine nuPro A-600 umdreht, entdeckt schnell die Zukunfts-Zugewandtheit dieser Box. Sie bietet gerade noch einen Analog-Eingang, es ist ein Line-Level-Input für CD-Player oder Zuspieler wie etwa ein Smartphone, das dafür nötige Miniklinke-auf-Cinch-Kabel liefert Nubert gleich mit. Soviel zum Analogen, ab nun wird es digital, drei Inputs lassen hier kaum Wünsche offen. Da ist zum einen der optische TOSLink-Eingang für TV-Geräte, Spielekonsolen, Netzwerk-Player oder Set-Top-Boxen wie etwa Apple TV. Direkt darüber sitzt der elektrische Digitaleingang, diese Cinch-Buchse eignet sich etwa für CD-Player, Satelliten-Receiver oder Funkübertragungssysteme. Gleich daneben befindet sich die USB-Schnittstelle für Computer oder Laptop. Die hier angeschlossen Geräte werden klanglich sofort entmachtet, die Nubert nuPro A-600 übernimmt den Job der Soundkarte, weil die Klangaufbereitung durch die Nubert-Elektronik wesentlich hochwertiger ist als die klanglich meist bescheidene Hardware des PC. Mit dieser Ausstattung bietet die A-600 das gleiche Angebot, das sämtliche nuPro-Boxen auszeichnet.

Das Anschlussterminal: Die nuPro A-600 ist wie alle nuPro-Boxen mit einem analogen und drei digitalen Eingängen ausgestattet. Über die „sub“-Buchse kann ein externer Subwoofer angesteuert werden.

Digitales Herz: Die DSP- und Verstärkersektion

Hier kommt ein weiterer Wesenszug der nuPro-Serie ins Spiel: Auch bei der A-600 werden sämtliche Eingangssignale optimiert, digitalisiert und austariert, bevor überhaupt die Schallwandler-Sektion ins Spiel kommt. Wir sind nun beim Herzstück der Box angelangt, bei der Klangschmiede und dem Kraftwerk. Beide arbeiten digital, deshalb wird der Input aller Zuspielgeräte zuallererst mit einer automatischen Einpegelung auf das perfekte Niveau gebracht. Was am Analog-Eingang eingespeist wird, konvertiert ein A/D-Wandler in Nullen und Einsen. Ab jetzt bekommt jeder Frequenzbereich eine Einzelbehandlung: Wir haben es bei der nuPro A-600 mit einer Drei-Wege-Box zu tun, also werden Höhen, Mitten und Tiefen von Anfang bis Ende als jeweils als eigene „Kanäle“ bearbeitet – sowohl im Digitalen Soundprozessor, wo mögliche Laufzeitunterschiede der Signalteile ausgeglichen werden, als auch in der Amp-Abteilung: Drei diskrete Verstärker liefern je 70 Watt für den Tweeter und den Mitteltöner sowie 200 Watt für den Tieftöner. Der Vorteil dieser aufwändigen getrennten Behandlung: Die einzelnen Signalanteile können besser bearbeitet, kontrolliert und ausbalanciert werden. Erst am Ende, wenn das Signal die aktive Klangregelung, das digitales Sounddesign und das mehrkanalige Verstärkersystem durchlaufen hat, wird es ins Analoge gewandelt und an die Schallwandler abgegeben. Ein Plus der Digitalbehandlung kann man aber auch ohne Musik wahrnehmen: Die Nubert nuPro A-600 arbeitet unglaublich rauschfrei, wer im Leerlauf den Hochtöner belauscht, horcht in die akustische Leere – auch die A-600 besitzt jenen herausragenden Rauschabstand, der schon die anderen nuPros ausgezeichnet hat, die wir im Test hatten – also auch die die A-500 und die A-700.

Für die agile Wiedergabe der nuPro A-600 sorgt eine 25-Millimeter-Kalotte. Zum Schutz des empfindlichen Seidengewebes kommt der Hochtöner hinter Gitter.

Größter Woofer der gesamten Serie

Wer seiner Nubert nuPro A-600 schon so nah gekommen ist, dass er sein Ohr anlegt, kann auch gleich ein Auge auf diese Box werfen. Da fällt direkt die sehr gute Verarbeitungsqualität auf, die Lackierung ist makellos, alle Chassis sind sauber eingesetzt, dies alles trägt zu der wertigen Ausstrahlung dieser Box bei. Wo wir schon bei den Chassis sind: Hier bietet die nuPro A-600 eine Überraschung. Mit dem 25-Millimeter Hochtöner in Seidenkalotten-Ausführung und dem 12-Zentimeter-Mitteltöner mit Polypropylen-Membran treffen wir auf alte Bekannte der nuPro-Reihe, der unterste Speaker hingegen ist neu: Ein fetter 22-Zentimeter-Woofer sorgt für den Bass, damit besitzt die A-600 den dicksten Tieftöner der gesamten Serie. Dazu besitzt die Box mit den beiden rückseitigen Bassreflex-Rohre eine Tiefonabstimmung, zusammen mit dem beachtlichen Gehäusevolumen ahnt man schon, dass Bassarmut wohl das Letzte sein wird, was man dieser Box vorwerfen könnte. Trotzdem bietet auch die A-600 die Möglichkeit, einen zusätzlichen Subwoofer anzuschließen. Für Brachial-Cineasten mit Transformers-Faible wird das eine Option sein, dem Normalhörer dürfte das Bassvermögen der A-600 genügen, zumal die Box die Möglichkeit bietet, hier ordentlich nachzulegen – und damit sind wir bei dem Funktionsumfang, den die A-600 besitzt und den sie über ihr Display ausweist.

Der 22-Zentimeter-Woofer sorgt für das fetse Bassfundament der nuPro A-600.

Funktionsvielfalt: Wie hätten Sie es denn gern?

Mit blauen LED-Balken zeigt uns das Display in bester Lesbarkeit an, wozu die Elektronik der Box fähig ist. Beim Funktionsumfang kommt einiges zusammen. Selbstverständlich sind die Einstellung der Lautstärke, die Wahl der Audioquelle und Beeinflussung der Balance. Aber dann wird es schon ungewöhnlich komfortabel: Eine Abteilung ermöglicht die akustische Anpassung an den eigenen Raum oder an die eigenen Soundpräferenzen. Eine Finesse ist dabei die Justierung der Höhen und Mitten. Sie werden nicht einfach punktuell angehoben oder abgesenkt, stattdessen setzt Nubert auf eine Art „Klangwaage“, sie kippt ab einer definierten Hertz-Zahl den Frequenzverlauf im gesamten Höhen/Mitten-Bereich, hierdurch soll der grundsätzliche Charakter des Klangbilds bewahrt werden. Nun zum vorhin angesprochenen Bass: Er lässt sich ebenfalls im Umfang von +12 dB bis -12 dB regeln – und wer partout einen Subwoofer für die Bassarbeit hinzuziehen möchte, kann die obere Grenzfrequenz für den Sub-Ausgang festlegen und ebenso die untere Grenzfrequenz der A-600 bestimmen: Je höher sie liegt, desto mehr Kraft kann der Verstärker der Kompaktbox in die Mitten- und Hochtonwiedergabe investieren, dadurch steigt die mögliche Lautstärke. Wer mit der nuPro sowohl Musik hört als auch den Filmton wiedergibt, wird sich über die Möglichkeit freuen, drei verschiedene Klangprofile abspeichern zu können. Das ist sehr komfortabel, wie auch die stromsparende automatische Ein/Ausschalt-Funktion, die bei ausbleibendem Input die Box samt Display in den Standby-Modus schickt. All diese Funktionen lassen sich über das Tastenkreuz neben dem Display aufrufen und einstellen; und weil die Menüführung schön einfach gehalten ist, geht das sehr flott.

Das Display gibt im Normalbetrieb Auskunft über die aktuell gewählte Lautstärke, es zeigt aber auch die aufgerufenen Quelle an. Beim Konfigurieren der Box gibt die Anzeige Auskunft über alle eingestellten Werte.

Extra-Komfort

Während man die spezielleren Einstellungen ausschließlich an der Box vornimmt, sind die Grundfunktionen auch über die mitgelieferte Fernbedienung steuerbar: An/Aus, Stummschaltung, Quellenwahl und Lautstärke, darüber hinaus noch je eine Regelmöglichkeiten für die Bässe und den Hochton/Mitten-Bereich – das ist der Komfort für die Couch. Hier geht noch mehr, wenn man die A-600 mit einem WLAN-Adapter betreibt und sich damit frei von lästigen Kabel macht. Ein derartiger WLAN-HiFi-Receiver ist ein kleines Kästchen, mit dem Sie die Musik zu den Boxen funken und per Handy oder Tablet kontrollieren – so steuert und streamt man die Musik vom Sofa aus. Die verbreiteten Standards sind hier AirPlay von Apple und UPnP für Android und Linux. Alternativ zum WLAN-Adapter geht die Musikübertragung auch mittels eines Bluetooth-Moduls. Diese verschiedenen optionalen Module können an die A-600 angeschlossen werden, Nubert bietet hier auch ein eigenes System namens nuFunk an: Es umfasst zwei Sendermodelle (ein Modul für analoge HiFi- oder Heimkinokomponenten sowie einen USB-Stick zur Verwendung am Computer) und eine Empfangseinheit. Damit solche Adapter auch ausreichend Strom bekommen, besitzt die A-600 auf der Rückseite einen „USB Power Outlet“. Über diesen Stromanschluss lassen sich aber auch sämtliche Zuspielgeräte versorgen, sofern sie über eine USB-Schnittstelle verfügen.

Der USB-A-Port auf der Rückseite dient der Stromversorgung externer Gerät – etwa eines Handy, das als Zuspieler genutzt wird, oder eines Streaming-Moduls wie z.B. Nuberts nuFunk.

Aufstellung

Normalerweise kommt an dieser Stelle der Hinweis auf die sich eigentlich immer bestätigende Erfahrung, dass Regallautsprecher im Regal am schlechtesten aufgehoben sind und auf Boxenständern ihre beste Performance bieten. Hier sieht die Sache etwas anders aus: Für handelsübliche Ständer ist die A-600 schlicht zu groß. Und wir würden auch gerne das Regal sehen, in das diese Boxen passen. Als idealer Aufstellungsort bietet sich daher ein Sideboard an, am besten ein Lowboard an, dann ist auch der Hochtöner der nuPro A-600 auf Ohrenhöhe, diese Positionierung bürgt für die stimmigste Wiedergabe. Damit die Box auf dem Board guten Stand hat, thront sie auf vier Füße mit elastischer Gummierung. Dies sorgt auch dafür, dass etwaige Vibrationen gedämpft und in Wärme umgesetzt werden. Wer hier noch mehr rausholen möchte, sollte mal mit ausgewiesenen Absorbern experimentieren.
Die Box steht, nun geht es an Verkabeln. Hier zeigt sich wieder die Nubertsche Gründlichkeit: Für alle Anschlüsse liegt ein Kabel bei, und diese Komplettausstattung gilt für jede einzelne Box. Zum Zubehör gehört neben dem Netzkabel ein Stereo-Miniklinke/Cinch-Kabel für die Analogverbindung, ein USB-Kabel für PC oder Laptop, ein TOSLink-Kabel für die optische Digitalverbindung und ein Mono-Cinch-Kabel, das für die elektrische Digitalverbindung genommen wird – oder als Link-Kabel, um zwei Boxen zu „paaren“. Das geht fast von allein, weil die verlinkten Boxen sich nach dem Einschalten selbständig finden und automatisch konfigurieren. Wie die Verkabelung geht, erklärt die vorbildlich verständliche und bebilderte Bedienungsanleitung. Die sollte man tunlichst vor der Inbetriebnahme der Boxen studieren, dann weiß man, dass die Quellen samt und sonders VOR dem Einschalten der Boxen angeschlossen werden sollten. Nur dann kann die Elektronik der Box die automatische Eingangsempfindlichkeit auch optimal bestimmen. So wird zudem auch der PC umstandslos als Spielpartner akzeptiert. So leicht die Verkabelung ist, so unkompliziert gelingt auch die Aufstellung: Wir haben mit der nuPro A-600 auf unserem Board die maximal mögliche Entfernung ausgelotet, das sind rund 1,45 Meter, und wir haben uns darauf eingestellt, dass wir das Hörsofa heranrücken müssen, um eine geeignete Hörgeometrie hinzubekommen – aber von wegen: Überraschenderweise mussten wir die Couch nicht einen Millimeter verrücken, der Abstand von gut 2,20 Meter passt prima. Die Boxen haben wir ein wenig eingewinkelt, nur wenige Grad genügen, dann ist die Abbildung größenrichtig und homogen.

Fester Stand: Die Füße der Nubert nuPro A-600 sind mit einer vibrationsmindernden Gummierung unterfüttert.

So spielt die Nubert nuPro A-600

Wir haben die A-600er erst mal geraume Zeit mit Musik gefüttert, damit sie eingespielt ist, damit der Sound an Wärme und Stimmigkeit gewinnt. Geben Sie dieser Box zwei, drei Tage, damit sie ihr gesamtes Volumen und Klangkönnen entfalten kann – hiervon besitzt die nuPro 600 nämlich reichlich. Nubert verfolgt mit dieser Box den Plan, einen „kompakten Klanggiganten“ zu präsentieren – und dieser Plan ist vollumfänglich aufgegangen. Wir haben als erstes die fantastische Live-CD „Listener Supported“ von der Dave Matthews Band eingelegt. Hier sind phänomenale Musiker am Werke, in den USA gehört die Band zu den großen Acts, hierzulande dagegen ist sie immer noch weithin unbekannt. Kein Wunder, dass die Aufnahme des Albums in Amerika stattfand, das New Yorker feiert die Band auch frenetisch – und diese elektrisierende Stimmung transportiert die nuPro von Anfang an ins Wohnzimmer. Es macht schlicht und einfach Spaß, dieses Konzert zu erleben. Ganz großes Klang-Kino ist die episch ausgedehnte Nummer „Jimi Thing“, hier staunen wir zuallererst ob der Schlagwerk-Künste von Carter Beauford. Toll, was die A-600 von diesem Wahnsinns-Drumming abbildet: Wir erleben eine Lehrstunde feinster Schlägelkunst auf den Becken, der Hochtöner löst hier wunderbar auf, auch das ausklingende Rundmetall hat eine fast greifbare Qualität. Staunen macht uns aber vor allem der Druck und die Mächtigkeit von Beaufords Bassdrum. Gut, wir haben bei der Woofer-Membranfläche, dem Boxenvolumen und der Bassreflex-Abstimmung mit einer satten Tiefton-Wiedergabe gerechnet, aber was die nuPro A-600 hier leistet, ist einfach unglaublich! Von der Tieftonfähigkeit profitiert auch der Bass von Stefan Lessard, der mit Beauford ein Rhythmus-Dreamteam bildet, aber ebenso durch seine fetten Grooves und filigranen Basslinien glänzt. Mit der A-600 bleibt dieses Fundament mächtig, aber immer konturiert. Eine Bassanhebung, die mit der nuPro-Elektronik ja möglich ist, haben wir spaßeshalber mal probiert, aber schnell wieder rückgängig gemacht. So, wie die A-600 in linearer Einstellung spielt, ist es optimal, das gilt auch für die Mitten/Höhen-Einheit. Letztlich sind wir immer wieder zum gradlinigen Sound zurückgekehrt. So klingt es natürlich, klar, präzise und stimmig

Durch die digitalen Schnittstellen wird die nuPro A-600 Teil des heimischen Multimedia-Netwerks.

Wir haben auch mal die analogen und die digitalen Eingänge quergecheckt, der Spielpartner Yamaha CD-S2100 lässt alle Verbindungsarten zu. Die Wiedergabe über den Analog-Eingang ist sehr schön, aber die doppelte Analog-Digital-Wandlungsarbeit – der Yamaha war hier ja auch schon einmal tätig – ist nicht sehr sinnvoll, und so liefern die beiden digitalen Eingänge das bessere Klangergebnis. Wir haben die optische und die elektrische Variante als gleichwertig erlebt, so oder so klingt die A-600 erstklassig. Das gilt auch für ihre Bühnenabbildung. Beim Song „#36“ wird Dave Matthews von einem Background-Trio unterstützt, das links hinten auf der Bühne positioniert ist; prima, wie gelungen die räumliche Staffelung der A-600 ist! Das erleben wir ebenso bei der nächsten Aufnahme: Der Violinist Erik Schumann und der Pianist Henri Sigfridsson haben Werke von Sergej Prokofjew eingespielt, beim Walzer aus „Aschenbrödel“ spielt Sigfridsson eine kurze Eröffnung – und schon nach wenigen Tönen haben wir einen hervorragenden Eindruck von der Aufnahmestätte, dem Klaus-von-Bismarck-Saal des Kölner WDR-Funkhauses. Die A-600 liefert nun eine sehr gelungene Abbildung der kammermusikalischen Kommunikation von Sigfridsson und Schumann, insbesondere von den Artikulationskünsten des Geigers: Schumanns Bogenstrich, seine Forcierung des Tons, der Schmelz, den er mitunter in sein Spiel legt, arbeitet die nuPro A-600 ausgezeichnet heraus. Und durch ihr Bassvermögen und ihren Druck ist auch die Prokofjew-typische perkussive Begleitung am Klavier herrlich präsent. Wie steht es nun mit der Stimmenwiedergabe? Auch hier leistet die A-600 Hervorragendes, bei Eva Cassidys Interpretation des Klassikers „Ain’t No Sunshine“, einer zart-reduzierten Version, bei der der Gesang geradezu ätherisch-melancholischen Charme hat, hören wir jeden Hauch der Sängerin, ihren zart verwehenden Worten spürt die A-600 geradezu nach. So erfahren wir eben jene kostbaren Kleinigkeiten, die einem Vortrag erst Leben einhauchen und uns beim Zuhören berühren – und das gelingt der A-600 außerordentlich gut.

Auf einem Lowboard steht die nuPro A-600 goldrichtig, so befindet sich ihr Hochtöner auf Ohrniveau.

Fazit

Hier kommt das Fazit hin.Nubert hat sein Versprechen eingelöst: Die nuPro A-600 ist in der Tat der angekündigte kompakte Klanggigant. Diese Box ist ungemein bassstark und bietet im kleinen Format den neutral-präzise-kraftvollen Klang der nuPro-Standlautsprecher. Dafür hat Nubert freilich die Vorstellung, was eine Kompaktbox ist, gesprengt. Ansonsten bietet die Box, was schon sämtlichen Serienschwestern großes Lob einbrachte: Mit DAC, DSP, Verstärker und Lautsprecher ist auch die nuPro A-600 quasi eine moderne Klangkette, die nur noch einen Zuspieler braucht. Dafür bietet sie zahlreiche Zugänge: Mit dem analogen Input und den drei digitalen Schnittstellen ist diese Box für die mediale Gegenwart und Zukunft sehr gut gerüstet.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

98 %

95 %

98 %

170208.Nubert-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Nubert
nuPro A-600
Gerätekategorie:Regallautsprecher, aktiv
Preis:985,00 Euro / Stück
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schleiflack Schwarz
- Schleiflack Weiß
Vertrieb:Nubert, Schwäbisch Gmünd
Tel.: 07171 / 92690-0
www.nubert.de
Abmessungen (H x B x T):600 x 264 x 320 mm
Gewicht:16,5 kg (Stück)
Prinzip:aktiv, Drei-Wege, Bassreflex
Hochtöner:25 mm Seidengewebekalotte
Mitteltöner:120 mm (Polypropylenmembran)
Tieftöner:220 mm (Polypropylenmembran)
Frequenzgang:30–22 000 Hz (+/- 3 dB)
(Herstellerangabe)
Leistung:2 x 70 Watt + 1 x 200 Watt
(Nennleistung der
integrierten Verstärker; Herstellerangabe)
Eingänge:- optischer Digitaleingang
- koaxialer Digitaleingang
- USB
- analoger Stereoeingang
Ausgänge:- koaxialer Digitalausgang
- Subwooferausgang
Maximale Samplingraten:- USB: 16 bit/48 kHz
- S/PDIF optisch: 24 bit/96 kHz
- S/PDIF elektrisch:24 bit/96 kHz
Lieferumfang (pro Box):- Nubert nuPro A-600
- Frontabdeckung (Schwarz)
- Fernbedienung mit Batterie (1 x CR 2025)
- Netzkabel 2,0 m
- USB-Kabel (Typ A/Typ B), 1,5 m
- S/PDIF-Kabel elektrisch, 3,0 m
- S/PDIF-Kabel optisch, 1,5 m
- Kabel 3,5-mm-Klinke auf Cinch, 1,5 m
- Bedienungsanleitung
empf. Raumgröße:- bis 60 Quadratmeter
Besonderes:- integrierter Verstärker
- klangoptimierbar über DSP-Schaltung
- Display
- Fernbedienung
- eigener DAC
- USB-Ladebuchse
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungausgezeichnet

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Denon DCD-2500NE/PMA-2500NE – Premium pur

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Die Geschichte der Musikwiedergabe hat bereits einige Technologien hervorgebracht. Manche sind in Vergessenheit geraten, andere hingegen behaupten sich auch gegenüber modernen Neuerungen. Zu dieser Sorte gehört auch die fast schon klassisch zu nennende HiFi-Kette aus CD-Player und Verstärker. Insbesondere bei einer Premium-Kombination, wie sie Denons 2500NE-Serie mit dem CD-Player DCD-2500NE und dem Vollverstärker PMA-2500NE bereit hält.

Präsente Erscheinung: Die Komponenten der 2500NE-Serie brauchen sich nicht verstecken.

Präsente Erscheinung: Die Komponenten der 2500NE-Serie brauchen sich nicht verstecken.

Nachdem früher Schallplatten das konkurrenzlose Medium waren, erinnern sich ältere Semester sicher auch noch an die in ihrer Jugend allgegenwärtigen Musikkassetten samt aus dem Radio aufgenommener Musik – Staumeldungen inklusive. Für die Generation der 30- bis 45-Jährigen dürfte in der Regel schon die CD den größten Anteil am manuellen Musikkonsum ausgemacht haben. Seit der Jahrtausendwende verlagerte sich die persönliche Musiksammlung dann dank Tauschbörsen eher auf die PC-Festplatte und MP3-Player. Und heutzutage besitzen die meisten Jugendlichen vermutlich kaum noch „eigene“ Musik, sondern streamen einfach das, wonach ihnen gerade der Sinn steht. Schließlich sind Smartphone und Datenflatrate selbst bei Zehnjährigen keine Seltenheit mehr und der künstlerische Anspruch der in dieser Altersklasse beliebten Musik setzt nicht unbedingt eine besonders hohe Klangqualität voraus.

Wer allerdings als Musik-Fan mit der CD aufgewachsen ist, wird im Laufe der Jahre vermutlich eine ansehnliche Sammlung der Silberlinge zusammengestellt haben. Natürlich gibt es auch HiFi-Freunde, die irgendwann rigoros alles auf digitalem Wege archiviert und sich von den zugegeben relativ viel Platz einnehmenden CD-Regalen getrennt haben – Grüße an dieser Stelle an einen ehemaligen Kollegen! Dieser hat übrigens nicht nur sehr viel Zeit in diese Arbeit gesteckt, sondern sich zudem mit sehr viel Geduld und Durchhaltevermögen in die Thematik des Streamings eingelesen. Und so gibt es auch die Gruppe derer, die irgendwann einen Schnitt machen und ab diesem Zeitpunkt ihre CD-Sammlung durch eine ausschließlich digitale Kollektion ergänzen. Kein Wunder also, dass moderne HiFi-Ketten wie die 2500NE-Serie als Verbindung zwischen „der guten alten Zeit“ und der Gegenwart absolut ihre Daseinsberechtigung besitzen.

Kurze Wege für reinen Klang

Bei der Entwicklung der 2500NE-Serie wirkten deshalb konsequenter Weise erfahrene und junge Ingenieure mit, die jeweils die Perspektive ihrer entsprechenden Generation auf das Thema HiFi einbrachten. Die Grundlage bildete natürlich die langjährige Fachkenntnis Denons, die im Falle des DCD-2500NE nochmal verbessert werden sollte. Als Schwerpunkte der Entwicklungsarbeit sollten vor allem die Präzision erhöht und die Schaltungen möglichst einfach und mit kurzen Signalwegen konzipiert werden. Im Zuge dessen wurden auch Antriebsmechanismus und Gehäuse des Players neu gestaltet, um die Auswirkung von Vibrationen nochmals zu minimieren.

Der CD-Player DCD-2500NE ist mit einem großzügig dimensionierten Display ausgestattet.

Dazu tragen auch die an der Unterseite mit hochdichtem Filz ausgestatteten Standfüße aus hochdichtem und hochsteifem Bulk Molding Compound bei. Diese fangen im Rahmen der „Direct Mechanical Ground“-Konstruktion die Vibrationen der in der Nähe der Füße platzierten Leistungstransformatoren auf und leiten sie zum Untergrund des Players ab. Zudem werden interne Vibrationen durch die fast völlig geräuschlose Disc-Rotation in der reibungslos laufenden Lade absorbiert, auch weil der Antriebsmechanismus zentral unten im Gehäuse angeordnet ist und zugleich mit einem verstärkten Gehäuse vor externen Einflüssen geschützt wird.

Die Anzeige am PMA-2500NE fällt wesentlich kompakter aus.

Ein weiteres Resultat der Entwicklungsarbeiten ist das komplett neu entwickelte Schaltungsdesign des DCD-2500NE, das einen extrem originalgetreuen Klang ermöglicht. Störsignale werden effektiv minimiert und der Sound auf diesem Wege bereinigt. Die „Advanced AL32 Processing Plus“-Schaltung repräsentiert die bewährte Denon-Technologie in optimierter Form und unterstützt hochauflösende Zuspielquellen. Mit Hilfe von Dateninterpolationsalgorithmen werden glatte Wellenformen erzeugt, die fehlende Signalinformationen restaurieren, was zu einem möglichst natürlichen Klang führt.

Feinste Technik: Die CD-Lade des DCD-2500NE entspricht absoluter Perfektion.

Alles vom Feinsten

Damit die Signale vom CD-Player auch auf ihrem weiteren Weg ihre hohe Qualität behalten, ist der Verstärker PMA-2500NE nicht minder hochwertig ausgestattet und ebenfalls auf einen möglichst direkten Signalweg optimiert. So wird auf die übliche zweistufige Konfiguration zugunsten einer einzelnen Stufe verzichtet, was mit weniger Komponenten und damit kürzeren Signalwegen einer reinen Klangwiedergabe zuträglich ist. Eine weitere Parallele zum DCD-2500NE ist das Gehäuse aus 1,6 mm starken Stahlplatten, das im Rahmen der Direct Mechanical Ground Construction entwickelt wurde, um externe Vibrationen zu unterdrücken. Dazu kommt eine Konstruktion, die mögliches Rauschen durch sechs voneinander unabhängige Blöcke unterbinden soll. Diese Segmente beherbergen Phono-Eingangsschaltung und Phonoentzerrer, die Schaltung für die Lautstärkeregelung, die Schaltung für den USB-D/A-Wandler, die Verstärkerschaltung, die Stromversorgungseinheit und die Steuerungseinheit.

Das zentrale Element des PMA-2500NE ist der massive Drehregler.

Bei der Phono-Sektion kommt anstelle eines Drucktasters ein Relaisschalter zum Einsatz, der ebenfalls kürzere Wege ermöglicht und damit die Signalschleifen verkleinert, um die eingehenden Signale möglichst sauber wiederzugeben beziehungsweise zu verstärken. Dabei hilft der sowohl mit MM- als auch MC-Tonabnehmern kompatible Phonoentzerrer des PMA-2500NE mit seiner vereinfachten Schaltung. Die gibt es auch bei der Lautstärkeregelung. Grund dafür ist das analoge System, das auf eine Eingangspufferschaltung verzichten kann. Ein auch optisch ansprechendes Detail ist das verstärkte Aluminium des Drehknopfes, das allerdings aufgrund der größeren Masse und dadurch reduzierten Vibrationen auch einen über das Design hinausgehenden Hintergrund hat.

Für Kühlung sorgen die Gitter auf der Oberseite des Verstärkers.

Die Voraussetzungen für starken Klang sind also gegeben und selbst die höchsten Ansprüche werden dabei unterstützt. Schließlich kann der Verstärker mit einem USB-B-Eingang und einem integrierten D/A-Wandler – dem sehr ernst zu nehmenden Burr Brown PCM1795 – aufwarten, die selbst hochauflösende Dateien mit bis zu 384 kHz / 32 Bit sowie DSD bis 11,2 MHz abspielen können. Direkt vom Computer übrigens und selbstredend in Referenzqualität. Dafür sorgt nicht zuletzt der D/A-Wandler der Spitzenklasse eingesetzt: der, der 384 kHz / 32 Bit sowie DSD unterstützt und exzellente klangliche Ergebnisse liefert. Die digitale Anschluss-Sektion hält darüber hinaus jeweils zwei optische und zwei koaxiale Eingänge bereit, die Signale mit bis zu 24 Bit und 192 kHz verarbeiten. Werden hingegen über die analogen Eingänge Signale eingespeist, schaltet der PMA-2500NE seine Digitalsektion komplett ab, wodurch jegliche Störquelle vermieden und eine unverfälschte Wiedergabe ermöglicht wird.

Um externen Vibrationen vorzubeugen, ruhen die 2500NE-Komponenten auf massiven Standfüßen mit Filzfläche.

Im Sinne eines möglichst sauberen Klanges ist natürlich auch Bi-Wiring ist möglich, also der getrennte Anschluss der Hoch-/Mittelton- und Tieftonsektion der Lautsprecher über jeweils ein eigenes Kabelpaar. Selbstverständlich sind entsprechend ausgestattete Lautsprecher ebenfalls eine Voraussetzung dafür, auch hier müssen zwei Paar Anschlussklemmen vorhanden sein. Diese werden dann mit dem passenden Äquivalent der robusten und sehr hochwertigen Anschlussklemmen des PMA-2500NE verbunden. Simpel gesagt: Ein Kabelpaar verbinden die oberen Anschlussklemmen, das andere die unteren eines Lautsprechers – das Ganze erfolgt anschließend noch einmal für den zweiten Schallwandler. Der Vorteil des Bi-Wirings ist übrigens die Reduzierung von Signalinterferenzen und damit eine verbesserte Klangqualität.

Der Verstärker bietet eine große Anschlussvielfalt, digital wie analog.

Der Serie edle Kleider

Ebenso rund und störungsfrei wie der Klang sollte auch das Design der beiden Komponenten ausfallen und das ist Denon erwartungsgemäß sehr gut gelungen. Sowohl CD-Player als auch Verstärker machen mit einem wuchtigen Auftreten und vielen filigranen Facetten klar, dass sie in allen Belangen mit Vielfalt bedacht wurden. Sehr schön ist die jeweils extrem aufgeräumt wirkende Front aus dezent gebürstetem Aluminium gelungen, die im oberen Bereich mit einer leichten Welle einen sehr simplen, aber bemerkenswerten Akzent setzt. So leicht kann sehr edles Design sein.

Die Front aus gebürstetem Aluminium und einer dezenten Welle verleiht den Geräten einen edlen Look.

Ein ebenfalls auffälliges Stilmittel der 2500NE-Serie ist das dominante zentrale Element, das optische Fixpunkte bietet. Beim CDC-2500NE ist das sein großzügiges Display, beim PMA-2500NE der massive Drehregler zur Lautstärkejustierung. Daneben machen unterschiedlich groß dimensioniere Druckknöpfe und Drehregler (letztere nur beim PMA-2500NE) dank filigraner Beschriftung auf sich und ihre Funktionalitäten aufmerksam. Passend dazu ist auch die hochwertige Fernbedienung (jeweils eine pro Gerät) massiv, aber handlich und sehr chic ausgefallen. Dank der mit viel Freiraum ausgestatteten Tasten und der auch hier sehr sauberen Beschriftung ist der Signalgeber trotz der Vielzahl an Elementen übersichtlich strukturiert.

Auch die Fernbedienung entspricht dem gelungenen Design.

Einen sehr guten Überblick liefert auch das Display des CD-Players, das zwar nicht übermäßig viele Informationen bietet, die dargestellten Details wie Titelnummer und Spielzeit aber scharf und gut lesbar abbildet. Beim Verstärker ist das Display übrigens wesentlich reduzierter, hier wird im Wesentlichen die gewählte Quelle angezeigt – das Durchschalten wird allerdings von einer ebenso minimalistischen wie ästhetischen Animation begleitet, die ein wunderbares Beispiel der Detailverliebtheit des Entwicklerteams liefert. Diese äußert sich auch bei der sich maximal sanft öffnenden und schließenden CD-Lade. Perfekter kann dieser eigentlich unspektakuläre Vorgang wohl nicht ablaufen.

Die Bedienelemente am DCD-2500NE verfügen über einen guten Druckpunkt.

Mission erfüllt

Wie eingangs erwähnt lag der Fokus bei der Entwicklung der 2500NE-Serie wenig überraschend auf einem möglichst sauberen, klaren Klang. Keine spektakuläre Feststellung, schließlich liefert Denon generell HiFi-Produkte ab, die dieser Zielsetzung gerecht werden. Und auch der DCD-2500NE und der PMA-2500NE reihen sich in diese elitäre Gruppe ein. Unabhängig übrigens von der bevorzugten Musikrichtung, denn die HiFi-Kombination spielt so ziemlich alles auf höchstem Niveau ab. Den Auftakt machen wir mit eher entspannten Klängen und vertreiben die Nachzügler des Winters mit dem Album „Buena Vista Social Club“ der gleichnamigen Band. Und sofort zaubert das immer wieder gern gehörte „Chan Chan“ ein bisschen wärmende kubanische Vitalität herbei. Das 2500NE-Duo zeigt sich dabei trotz aller Leichtigkeit als sehr penible Zeitgenossen und staffelt die virtuelle Bühne extrem genau. Alle Details kommen dadurch mit spektakulärer Präzision zur Geltung, vor allem der mehrstimmige Gesang und die Percussion-Elemente erfahren besondere Beachtung. Wo sonst gerne mal die Gitarrenmelodien dominieren, wirken sie hier trotz ihrer Präsenz sehr ausgewogen ins Gesamtbild eingewoben, was der atmosphärischen Wirkung der Musik sehr zu Gute kommt.

Im Vergleich zum Verstärker ist die Rückseite des DCD-2500NE angenehm übersichtlich ausgefallen.

Sehr beeindruckt von diesen ersten Experimenten nehmen wir etwas Komplexität heraus und erhöhen gleichzeitig die Dynamik ein wenig. Incubus dürfen sie mit „Drive“ im Testparcours anschließen – schlichtweg aus dem simplen Grund, weil die amerikanische Rockband in meinem persönlichen CD-Regal quasi schon immer einen festen Platz im Favoriten-Fach einnimmt. Das sehr von Gitarrenakkorden geprägte Lied lässt auch dieses Mal keine Wünsche offen und begeistert mich mit seiner gedämpften Agilität, die eigentlich immer den Griff zur bereitstehenden Akustikgitarre zur Folge hat, um ein bisschen mitzuspielen – aber erst die „Arbeit“, dann das Vergnügen! Wobei das hier ja eigentlich keinen Unterschied macht.

Die Anschlussklemmen des PMA-2500NE sind hochwertig und ermöglichen Bi-Wiring.

Und wenn ich schon bei den eigenen musikalischen Aktivitäten gelandet bin, liegen die Genres Alternative Rock/Metal natürlich nahe, um der 2500NE-Serie noch ein bisschen mehr auf den Zahn zu fühlen. Also greife ich zum Album „Toxicity“ von System of a Down, das mit dem Grammy-nominierten Track „Chop Suey!“ so ziemlich das genaue Gegenteil des sehr harmonischen „Chan Chan“ darstellt. Krachende Gitarren, satte Bässe, ein an ein Maschinengewehr erinnerndes Schlagzeug – das alles gepaart mit der sehr stakkatohaften Grundstimmung spricht eigentlich alles andere als für entspanntes Musikhören. Und doch gelingt es der 2500NE-Kombi, die immer vom Abrutschen ins Chaos gefährdete Wiedergabe auf sehr gesunde und sichere Füße zu stellen, auf denen auch die wildesten Sequenzen wunderschön klingen.

Auch die kleinen Drehregler zur Klangjustierung fallen vergleichsweise robust aus.

Letztlich muss es aber auch nicht zwangsläufig richtig krachen, um eine Wiedergabe auf ihre Detailverliebtheit abzuklopfen. Dynamik bedeutet schließlich nicht immer, dass hektisch anmutende amerikanische Metalbands zu Werke gehen müssen – die nicht gerade für ihre Rastlosigkeit bekannten Schweizer können das mindestens ebenso gut. Die Rede ist natürlich vom Duo „Yello“, das mit „The Race“ einen immer wieder gern gehörten Titel herausgebracht hat. Das übrigens an meinem dritten Geburtstag, wenngleich ich damals dann doch noch eher der Musikkassette zugetan war. Vielleicht hätte sich das schon damals geändert, wenn ich die mitreißende Energie des Elektropop-Titels in meinem Kinderzimmer erlebt hätte. Eine HiFi-Kette im Wert von mehreren tausend Euro wäre meinen Eltern aber vermutlich zu dekadent gewesen, insbesondere unter Berücksichtigung der sonst eher aus Rolf Zuckowski und dem Alfred-Jodokus-Kwak-Titelsongs bestehenden Musiksammlung. Eine nachvollziehbare Entscheidung also, schließlich ist die musikalische Früherziehung womöglich das einzige Szenario, in dem das Publikum die Qualitäten der 2500NE-Serie nicht voll zu schätzen weiß…

Analog wie digital bietet der Verstärker reichlich Anschlussoptionen.

Fazit

Klanglich über alle Zweifel erhaben beweisen DCD-2500NE und PMA-2500NE in perfekter Teamarbeit, dass klassische HiFi-Ketten keineswegs der Vergangenheit angehören. Zumal der Verstärker dank USB-Anschluss die direkte und erstklassige Wiedergabe digitaler Dateien vom PC erlaubt. Aber natürlich haben intensive Entwicklungsarbeit und hochwertige Qualität ihren Preis – mit insgesamt rund 4.500 Euro ist das Duo wohl kaum für nur gelegentliche Musikhörer interessant. Wer sich allerdings gern und oft Zeit zum Musikgenuss nimmt, wird die 2500NE-Familie schnell zu schätzen wissen.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: gut - sehr gut

95 %

90 %

92 %

170212.Denon-DCD-2500NE-Testsiegel
Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: gut - sehr gut

95 %

90 %

93 %

170212.Denon-PMA-2500NE-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Denon DCD-2500NE
Produktkategorie:CD-Spieler
Preis:1.999,00 Euro
Ausführungen:Premium-Silber
Vertrieb:D+M, Nettetal
Tel.: 02157 / 1208-0
www.denon.de
Abmessungen (HBT):138 x 434 x 335 mm
Gewicht:13,7 kg
Ausgänge:- 1 x digital (koaxial)
- 1 x analog (Cinch)
- 1x optisch-digital
Lieferumfang:- Denon DCD-2500NE
- Fernbedienung RC-1207
- 2 AAA-Batterien
- 1 Netzkabel
- 1 Audiokabel
- Kurzanleitung
- Bedienungsanleitung auf CD-ROM
- Sicherheitshinweise
Unterstützte Formate- MP3
- WMA
- AAC
- DSD (2.8 MHz / 5.6 MHz)
- WAV, AIFF, FLAC bis zu 192 kHz / 24 Bit
Besonderheiten:- edles Design
- hochwertiges Material
- sehr gute Verarbeitung
- Laufwerksmechanismus mit Advanced S.V.H. (Suppress Vibration Hybrid)-Schublade
- Wiedergabe von Super Audio CD, CD, CD-R/RW und DVD-R/-RW/ R/ RW
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistunggut - sehr gut
Modell:Denon PMA-2500NE
Produktkategorie:Premium-Vollverstärker mit USB-DAC
Preis:2.499,00 Euro
Ausführungen:Premium-Silber
Vertrieb:D+M, Nettetal
Tel.: 02157 / 1208-0
www.denon.de
Abmessungen (HBT):182 x 434 x 431 mm
Gewicht:25 kg
Anschlüsse:1x Phono (MM/MC)
5x Audio-Eingänge (inkl. Phono)
2x Digital optisch
2x Digital koaxial
1x USB-B
1x externer Vorverstärker
Ausgänge:- Recorder-Ausgang
- Lautsprecher-Ausgang (Bi-Wiring) A/B
DAC-Chip:PCM1795
Lieferumfang:- Denon PMA-50
- Fernbedienung
- USB-Kabel
- Bedienungsanleitung
Besonderheiten:- integrierter DAC
- exzellente Verarbeitung
- OELD-Display
- asynchroner Modus via USB-B
- bitperfekte Übertragung
- massive Kühlkörper
- Source Direct
- Power Amp Direkt
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistunggut - sehr gut

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Streaming- und netzwerkfähiger Verstärker Micromega M-One 100 – Die Wunder-Flunder

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Schicker geht es kaum: Der französische HiFi-Hersteller Micromega präsentiert mit dem M-One 100 eine Mélange aus High-End und Haute-Couture. Doch was steckt in der schick-schlanken Hülle? Ein Verstärker? Ja. Ein DAC? Auch. Eine Multimedie-Zentrale? Ebenso. Doch eigentlich ist der M-One 100 ein Brückenbauer : Er verbindet die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Musikhörens. Wie ihm das gelingt, zeigt unser Test.

Perfekt ablsesbar: Das Display lässt sich in einen Modus umschalten, der die Schrift vergrößert darstellt.

Egal, was dieses Gerät macht oder kann: Es sorgt sofort beim ersten Hingucken für den Wow-Effekt. Das hat Micomega prima hinbekommen. Die Franzosen sind seit 1987 mit einem nicht ganz bescheidenen Anspruch angetreten. Unter dem Motto „Der Klang Frankreichs” wollen sie Weltklasse-Leistung zu einem unvergleichlichen Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, dabei darf das Design natürlich nicht zu kurz kommen, wir reden hier schließlich von einem Hersteller aus dem Land der Eleganz. Beim M-One-100 haben sich die Franzosen nun selbst übertroffen. Bei der Fertigung und Formung dieses stylishen Multi-Amps haben sie keinen Aufwand gescheut. Das Gehäuse besteht aus massivem Aluminium, und es ist nicht etwa aus Einzelteilen zusammengesetzt, sondern wurde in Gänze aus einem Alu-Block geschnitten. Das trägt nicht unwesentlich zu dem stattlichen Gewicht von neun Kilogramm bei und sorgt dafür, dass sich der Micromega M-One 100 optisch als perfekte Einheit präsentiert, ein Metall-Monolith, der durch Rundungen und Fasungen einen edlen Schliff erhalten hat und durch eine Eloxierung eine edle Oberfläche besitzt. Micromega ist zurecht stolz darauf, seine Produkte von vorne bis hinten im eigenen Land zu produzieren, und das ermöglicht den Franzosen auch, bei der Optik auf Kundenwünsche einzugehen. Wer den Aluminium-M-One 100 noch schicker oder spezieller haben möchte, bekommt ihn in Verbindung mit diversen Farbausführungen, eloxiert in Grau oder Schwarz, lackiert in Rot, Blau, Orange oder in einer eigenen Lieblingsfarbe. Als alternative Oberflächen-Überzüge bietet Micromega sogar Leder und Karbon an. Das ist extraordinaire, und außergewöhnlich ist deshalb auch die Positionierung dieses Multi-Amps: Die stylische Optik verbietet es ja geradezu, ihn in ein Regal zu verbannen, ein solches Gerät ist jenseits seiner klanglichen Qualität auch eine Art Ausstellungsstück. Deshalb kann man dieses High-End-Exponat nicht nur flach auf seinem Board oder Rack deponieren, sondern auch flach hängend an der Wand montieren. Das ist originell und dekorativ – und möglich macht dieses duale Nutzungsmöglichkeit ein technisch-designerischer Kunstgriff.

So geht es auch: Der M-One 100 ist für die Wandmontage geeignet – und als Hingucker in ausgefallenen Oberfächen und Lackierungen zu haben.

Doppel-Display und Fernbedienung

Micromega hat seinem M-One 100 nicht nur eine Anzeige gegönnt, sondern gleich zwei – und das Doppel-Display steht der sonstigen noblen Gehäuseanmutung in nichts nach. Dies erlaubt moderne OLED-Technik. Organischen LED-Paneele bieten ein scharfes Bild mit hervorragenden Schwarz- und Kontrastwerten und ohne Schatten- oder Schimmerbildung, die feine Auflösung vermag Buchstaben und Zeichen so abzubilden, dass sie nicht als pixelig wahrgenommen werden. Eine dieser OLED-Anzeigen befindet sich auf der schmalen Stirnseite des Micromega M-One 100, die andere auf der Oberseite. Beide Displays geben synchron Auskunft über die gewählte Quelle und die aktuelle Lautstärke, aber auch über die Funktionen, die jeweils über vier kleine Bedientasten abgerufen werden können. Sie sind unauffällig zur Linken und Rechten des oberseitigen Display platziert, über diese kleine Knöpfe bewerkstelligt man die Quellenwahl, die Lautstärkeeinstellung und die Balanceregelung, aber auch Benennung der Eingänge und die Veränderung ihrer Empfindlichkeit. Hierdurch können Lautstärke-Differenzen zwischen den verschiedenen Quellen ausgeglichen werden. All diese Funktionen lassen sich auch aus der Ferne steuern: Zum M-One 100 gibt es eine hochwertige, übersichtlich strukturierte Fernbedienung aus Aluminium, dazu bietet Micromega eine App an, mit der das Fernbedienen und Feintunen des Geräts, aber auch das Streaming bequem mit dem Handy oder dem Tablet erledigt werden kann. Damit sind wir schon bei den Möglichkeiten, die dieser Multi-Amp bietet.

Das Dopple-Display sieht nicht nur schick aus, sondern erlaubt auch die Monate des M-One 100 an der Wand.

Ein- und Ausgänge: analoge Traumausstattung …

Wer den M-One 100 umdreht, sieht erst einmal, dass Micromega an die Obhut der mitunter empfindlichen Kabel und Stecker gedacht hat, deshalb ist das gesamte Anschlussfeld von den Gehäusewangen und dem Deckel eingefasst und gut geschützt – auch vor Blicken, denn Stecker und Kabel rangieren im Ästhetik-Ranking auf den hinteren Plätzen. Es gibt beim M-One 100 auch eine Menge zu behüten: Was sich hier an Eingängen und Schnittstellen aufreiht, ist nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ außergewöhnlich. Da ist zum ersten die analoge Eingangssektion. In einer Zeit, in der nichtdigitale Anschlüsse selten werden und Plattenspieler-Eingänge zur Rarität geraten, bietet der M-One 100 das volle Programm: Für Phono-Freunde gibt es einen Cinch-Eingang, der Signale sowohl von Moving-Magnet- als auch von Moving-Coil-Systemen entgegennimmt, der MM-/MC-Umschalter befindet sich direkt neben den Buchsen – wie auch eine Erdungsklemme, womit das Rundherum-Sorglos-Paket für Vinylisten komplett ist. Damit liegt Micromega im Trend, das vermeintlich gestrige Plattenabspielen erlebt ja derzeit seine Renaissance. Für weitere Analog-Zuspielungen stehen nun noch zwei Line-Eingänge zur Verfügung, ein Cinch-Input für unsymmetrische Signale und ein XLR-Eingang für symmetrische Signale. Dies ist der Königsweg für analoge Verbindungen, weil bei der symmetrischen Übertragung das Signal gleich zweimal durch das Kabel geschickt, einmal normal und einmal um 180 Grad phasengedreht (invertiert). Störungen, die auf das Kabel einwirken und sich als Brummen oder Sirren bemerkbar machen, werden dadurch ausgelöscht. Die symmetrische Signalübertragung bürgt für die beste Qualität und ist deshalb im Tonstudio-Bereich Standard. Wer kann, sollte also diesen hochwertigen Eingang benutzen. Nun zur Ausgangssektion des Micromega M-One 100: Hier stoßen wir zuerst auf vier Lautsprecherklemmen für ein Paar Boxen. Diese Polklemmen sind ultrasolide, die gewichtigen Muttern laufen hervorragend auf dem Gewinde – das ist Klasse-Qualität. Eingefasst von den Polklemmen sind die Pre-Out-Buchsen, falls man den M-One 100 mit einer externen Leistungsendstufe oder mit Monoblöcken betreiben möchte. Micromega setzt auch hier wieder eine symmetrische Signalführung per XLR und damit auf die bestmögliche Verbindung. Für Tiefton-Liebhaber hat der M-One 100 überdies einen Subwoofer Ausgang in petto. Der letzte Ausgang befindet sich nicht auf der Rückseite, sondern liegt geschickt kaschiert auf der Front, integriert in die Fläche des Displays: ein Kopfhörerausgang! Die Buchse ist eine 3,5-Millimeter-Ausführung, wer einen Kopfhörer mit 6,35-Millimeter-Stecker hat, benötigt einen Adapter – und sollt sich überlegen, wie er das nun auf der kleinen Buchse lastende Gewicht abfedert. Der Kopfhörer-Ausgang weist eine Besonderheit auf: Er ist kann Musik wiedergeben, die vom Binaural-System kommt, welches Micromega entwickelt hat und optional anbietet. Hierdurch soll bei der Kopfhörer-Wiedergabe die ursprüngliche Klanglandschaft nachgebildet werden.
Drei weitere Anschlüsse sollen nicht unerwähnt bleiben: Zum einen die beiden Trigger-Buchsen, um den M-One 100 in ein Hausautomatisierungs-System einzubinden, zum anderen der Mikrofon-Eingang, der aber nur mit dem Einmess-System namens „M.A.R.S.“ aktiv ist. Diese Raumkorrektur per DSP kann man nachrüsten, in den großen Bruder M-One 150 ist sie von Anfang an integriert.

Das opulente Anschlussfeld bietet eine MM/MC-Phono-Sektion sowie erstklassige analoge Eingänge und digitale Schnittstellen.

… und digitales Premium-Angebot

Auf die Analog-Abteilung folgt nun die Sektion der digitalen Eingänge und Schnittstellen, und auch lässt der M-One 100 kaum Wünsche offen. Das liegt nicht nur an offerierten Datenportalen, sondern auch an dem erstklassigen Digital-Analog-Konverter, der im M-One 100 seine Arbeit verrichtet. Die Wandelfähigkeit dieses DAC ist schlichtweg grandios: Am optischen TOSlink-Eingang ermöglicht er die Zuspielung von HiRes-Files mit 24 Bit/192 Kilohertz, am elektrischen koaxialen Cinch-Eingang nimmt er sogar PCM-Signale bis zu einer wahnwitzigen Güte von 32 Bit/768 Kilohertz an. Wir befinden uns hier wir im obersten Bereich der hochauflösenden Musik; für die High Resolution-Formate, die der DAC des M-One 100 handhaben kann, gibt es heute mitunter noch nicht mal die entsprechenden HiRes-Musikfiles. Mit dem Micromega M-One 100 besitzt man also eine überaus zukunftssichere Klangzentrale. Die 32 Bit/768 Kilohertz-Güte garantiert der DAC auch am AES/EBU-Eingang – hoppla, einen solchen Spezial-Input sieht man im Home-Entertainment-Bereich selten. Das komplizierte Kürzel bedeutet ausgeschrieben „Audio Engineering Society/European Broadcasting Union“ und beschreibt ein Format für die Übertragung digitaler Stereo-, Zweikanal- oder Mono-Audiosignale. Dieser Standard wird überwiegend im professionellen Studio- und Rundfunk-Bereich eingesetzt, der Micromega M-One 100 stellt die Schnittstelle in Form eines symmetrischen Eingangs zur Verfügung, deshalb finden wir hierfür eine XLR-Buchse. Direkt daneben sitzt ein USB-Port für den Anschluss des Computers, auf diesem Wege können ebenfalls PCM-Stereosignale bis zu einer Qualität von 32 Bit/768 Kilohertz eingespeist werden oder DSD/DSD-DoP-Signale bis zu einer Güte von 11,2 Megahertz. Das PCM-Format kennt man von der CD, DSD ist hingegen das File-Format, das bei der SACD zum Einsatz kommt. Heute sind PCM und DSD die gängigen Formate für digitale unkomprimierte Musikfiles. Um die Digital-Analog-Wandlung hier ein wenig zu erleichtern, ist der Standard DoP (DSD over PCM) eingeführt worden, hier werden die DSD-Daten in ein spezielles PCM-Format verpackt; der Wandler erkennt diese Speziallieferung und konvertiert das richtige Format wieder in ein Audiosignal. Zurück zur USB-Buchse unseres M-One 100: Für Mac-User, die OS X oder macOS verwenden, ist mit dem Einstecken eines entsprechenden Kabels die Anschlussarbeit erledigt, Windows-Benutzer müssen zusätzlich einen Treiber von der Micromega-Seite herunterladen und installieren, um die Vernetzung mit dem PC ans Fliegen zu kriegen. Für das Streaming per Kabel besitzt der M-One 100 alternativ eine Ethernet-Buchse: Über diesen LAN-Anschluss ist der M-One 100 für Musik aus dem heimischen Netzwerk empfänglich, hierfür wird er über ein Ethernet-Kabel mit dem Modem/Router verbunden.
Wer eine kabellose Zuspielung möchte, wählt die Bluetooth-Schnittstelle des M-One 100, über diesen Weg lässt sich die Musik von Smartphones, Tablets, Computern oder MP3-Playern per Funk einspeisen. Bis zu acht Zuspieler kann der M-One 100 abspeichern, verbinden lässt sich natürlich immer nur eins. Auch bei diesem Bluetooth-Modul hat Micromega das Beste implementiert: Als Codec kommt aptX zum Zuge, dies ist aktuell der Goldstandard für die Blauzahn-Funkverbindung und garantiert eine wirklich gute Klangqualität. Streaming via WLAN ist grundsätzlich auch möglich, allerdings benötigt man dafür einen zusätzlichen WiFi-Player, dann kann der M-One 100 aber auch Airplay.
Verbleiben noch die beiden USB-A-Eingänge, sie sind nicht für Audiofile-Zuspielungen gedacht, sondern dienen allein der Aktualisierung der Betriebssoftware – so bleibt der M-One 100 auch in Zukunft aktuell. Momentan ohne Funktion sind die beiden HDMI-Buchsen für I2S (Inter-Integrated Circuit), dies ist ein Kommunikationsweg, über den Integrierte Schaltungen serielle digitale Audiodaten austauschen. Diese Schnittstellen sind künftigen Micromega-Produkten vorbehalten – hier denken die Franzosen wohl schon an den medialen Datentransfer von morgen.

Die Lautsprecherklemmen aus dem Hause Micromega sind von ausgesuchter Qualität.

Klang-Kraftwerk: der Verstärker

Wovon war noch gar nicht die Rede? Vom Verstärker! Als solcher wird der M-One 100 ja annonciert, durch seine vielen Möglichkeiten und Funktionen gerät das aber fast in Vergessenheit. Dabei müsste einem beim Anblick des Geräts eigentlich gleich eine Frage durch den Kopf gehen: Wo soll bei diesem Slim-Design neben dem Display, dem Netzwerk-/Bluetoothmodul und dem Anschlussfeld denn bitteschön noch ein Stereo-Verstärker samt Netzteil hin? Die Franzosen haben es jedoch geschafft, auf kleinstem Platz sogar ein Klang-Kraftwerk unterzubringen, das an acht Ohm 2 x 100 Watt Leistung bietet, an vier Ohm sogar 2 x 200 Watt. Es handelt sich bei aller Digitaltechnik, die in diesem Gerät verbaut ist, überraschenderweise um eine klassische Class AB-Verstärkerschaltung. Diese verbreitete und beliebte Art der Amplifikation ist trickreich modifiziert und implementiert worden. Ein ausgeklügeltes Abluftsystem samt ultraleisem Ventilator verhindert die Überhitzung der Leistungstransistoren, die Wärme wird über das Gehäuse selbst, aber auch durch die seitlichen Lüftungsschlitze abgeführt. Neben der konstanten Thermik haben die Franzosen auch für Stabilisation der Schaltung gegenüber der Stromversorgung gesorgt. Bei der Elektrizitätsabteilung bot sich sogar noch Platz, für jeden der beiden Stereo-Kanäle eine separate, unabhängig arbeitende Stromzufuhr einzubauen. In punkto Miniaturisierung und Platzoptimierung macht den Franzosen also keiner was vor.

Der M-One 100 ist aus einem Blcok Aluminium geschnittten – und das Firmenlogo ist in dieses Metall-Massiv eingraviert.

Die Fernbedienung ist wie der M-One 100 aus Aluminium gefertigt und beherrscht alle Befehle.

Aufstellen und Anschließen

Der M-One 100 wäre aufgrund seiner Maße natürlich wie gemacht dafür, ihn im Regal zu verstecken – aber dafür ist dieser Multi-Amp natürlich viel zu hübsch. Außerdem benötigt er seitlich ein wenig Platz, weil hier die Lüftungsschlitze sitzen, zur Abführung der Wärme sollten ihm zu jeder Seite zehn Zentimeter Platz gewährt werden, auch das Gehäuse wird fühlbar warm, weshalb eine Unterbringung in geschlossenen Möbelstücken ebenfalls ausscheidet. Wer den M-One 100 aufhängt, ist dieser Probleme natürlich ledig.
Nun zur Verkabelung. Dafür sollte man den M-One 100 erst einmal mit der Rückseite zu sich gewandt hinstellen, sonst gerät das Anschließen der Kabel und Stecker an die versenkten Buchsen zu einer kniffligen Fummelarbeit. Bei der Ethernet-Buchse weist die Nase für die Entsicherung des Steckers nach oben, wer hier den Stecker wieder ziehen möchte, muss mit sich mit einem Werkzeug behelfen – aber das macht man ja alles nur einmal, also: kein Drama, genauso wenig das Anschließen der Boxenkabel. Durch die Schlankheit des Gehäuses ist der Aktionsradius der Finger beim Muttern-Festziehen zwar begrenzt, trotzdem finden blanke Litzen oder Kabel mit Kabelschuhen letztlich ohne Probleme amtlichen halt; mit Bananas ist die Anschlussfrage eh kein Thema.

Auf der Unterseite sind sämtliche Anschlüsse in einem Übersichtsplan abgebildet.

So klingt der Micromega M-One 100

Fangen wir mit der vermeintlichen Vergangenheit des Musikhörens an, die mittlerweile ja wieder schwer angesagt ist: mit dem Plattenabspielen. Auf den Teller kommt eine Scheibe, die noch zu Vinyl-Hochzeiten erschienen ist: „Power Windows“ von Rush aus dem Jahr 1985. Die kanadischen Prog-Rocker haben für ihr elftes Studioalbum ordentlich Geld in die Hand genommen und erstmals mit Peter Collins kooperiert. Der Starproduzent hat der Band einen Synthesizer-reichen, ungemein komplexen Sound angedeihen lassen, da ist jeder Hördurchgang des Albums eine Entdeckungsreise – und hier gelingt es dem M-One 100 ausgezeichnet, die komplexen Klangschichten für uns quasi abzuschälen, ohne den Gesamtklang in Einzelteile zerfallen zu lassen. Die E-Gitarre, die bei Songs wie dem großartigen „Grand Designs“ hinter vielen Effekten fast versteckt ist, wirkt nun wunderbar konturiert, gerade die komplexen, manchmal fast unverständlichen Harmoniefolgen klingen in der Wiedergabe des M-One 100 nun vollkommen logisch. Auch die extreme Arbeit mit dem Stereo-Panorama, die vielen Sound-Wandereffekte, wirken nun nicht mehr affektiert-artifiziell, sondern vollkommen stimmig. Plattenwechsel: Alison Kraus & Union Station haben mit „So Long So Wrong“ ein vorzügliches Country/Bluegrass-Album eingespielt, hier sind die Instrumente ungemein plastisch aufgenommen – und so gibt sie der Micromega M-One 100 auch wieder: Das Gitarren- und Mandolinenpicking ist schlicht atemberaubend in seiner Lebendigkeit und Greifbarkeit. Dann setzt Alison Kraus mit ihrer klaren, engelsgleichen Stimme ein, und dieser ungemein zarte, zerbrechliche Gesang scheint eine Ewigkeit im Raum zu stehen, jeder zarte Hauchlaut der zierlichen Sängerin ist kostbares Klangjuwel. Das ist ein Gänsehautmoment, beim Zuhören hält man fast den Atem an. Was hier, aber auch bei den anderen Aufnahmen auffällt: Der M-One 100 spielt mit einer unendlichen Ruhe. Schon ohne Musiksignal können wir den Amp bis zum Stehkragen aufreißen, das ist bei „99“ – absolute Stille. Das ist die eine Ruhe. Die andere Ruhe betrifft die Wiedergabe: Mit dem M-One 100 klingt Musik, als müsste es genau so sein, natürlich und entspannt. Das erleben wir auch bei der nächsten Aufnahme, jetzt wechseln wir zur Digitalsektion und legen das Klavierkonzert von Edvard Grieg auf, Herbert Schuch ist der Solist, er spielt mit dem WDR Sinfonieorchester Köln. Und was der M-One 100 hier wiedergibt, ist toll. Gleich mit dem Paukenwirbel und dem ersten Tutti erwirbt sich dieser schlanke Verstärker unseren vollen Respekt: Volumen und Dynamik sind von feinsten. Gleich mit den nachfolgenden Klavierkadenz beweist der M-One 100, dass er auch ein Meister der Raumabbildung ist. Binnen weniger Akkorde ist die Konzerthalle perfekt akustisch ausgeleuchtet. Dabei ist die Wiedergabe über den optischen und den elektrischen Eingang schlicht überragend, ein Vergleich mit der Zuspielung über den analogen Line-Eingang gibt einem das Gefühl, man höre eine andere Aufnahme. Der DAC des M-One 100 leistet hier perfekte Arbeit. Das fällt uns auch auf, wenn wir über einen WiFi-Player HiRes-Musik einspeisen. Das superb produzierte Solo-Album „Privateering“ von Mark Knopfler ist in 96kHz/24 erhältlich, und gleich bei „Redbud Tree“, dem leicht nach Folk und Country klingende Eröffnungssong, erleben wir die tolle Räumlichkeit und Transparenz dieser Aufnahme, die Instrumente – Western-Gitarre, Pedal-Steel-Gitarre, Bass, Schlagzeug – sind perfekt positioniert, Knopflers Stimme besitzt eine tolle Präsenz, und bei seinem göttergleichen Gitarrensolo hören wir die die feinsten Nuancen seines Fingerspiels. Das ist hohe Kunst, und nicht weniger virtuos gelingt dem Micromega M-One 100 die Wandlung und Verstärkung dieser Signal gewordenen Virtuosität.

Der schlanke M-One 100 sorgt für optische Leichtigkeit auf dem Sideboard.

Fazit

Mit dem M-One 100 hat Micromega eine wahre Wunder-Flunder kreiert: eine Mischung aus Klang-Kraftwerk und Multimedia-Zentrum. Im schlanken und schicken Edelgehäuse sitzen nicht weniger als ein High-End-Verstärker, ein Premium-Digital-Analog-Konverter, der in Dimensionen wandelt, die heute HiRes-File noch gar nicht erreichen, und ein opulentes Anschlussfeld, das vom Vinylfreund bis zum Streaming-Fan alle Musikhörer bedient – und dann besitzt der M-One 100 auch noch eine hervorragende Klangkultur: Er spielt dynamisch, voluminös, vor allem aber natürlich und mit unerschütterlicher Ruhe. Musikhören ist mit diesem Verstärker ein absoluter Genuss und pure Entspannung.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

92 %

87 %

90 %

170215.Micromega-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Micromega M-One 100
Produktkategorie:HiFi-Verstärker, streaming- und netzwerkfähig
Preis:4.400,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Grundfarben:Grau, Schwarz
- Premiumfarben: Carrara-Weiß, Lack-Schwarz, Rot. Orange, Blau
- Individualfarben aus dem RAL-Spektrum
Vertrieb:Audio Reference, Hamburg
Tel.: 040 / 53320359
www.audio-reference.de
Abmessungen (HBT):56 x 430 x 350 mm
Gewicht:9 kg
Leistung2 x 100 Watt / 8 Ohm
Maximale Samplingraten/
Auflösungen
Koax: 32 Bit/768 kHz (PCM)
- TOSlink: 24 Bit/192 kHz (PCM)
- AES/EBU: 32 Bit/768 kHz (PCM)
- USB: 32 Bit/768 kHz (PCM), 11,2 MHz (DSD/DSD-DoP)
Eingänge analog:1x Phono (Cinch)
1 x Line unsymmetrisch (Cinch)
1 x Line symmetrisch (XLR)
1 x Mikrofon für Raumeinmessung
1 x 5V-12V Trigger (3,5 mm Klinke)
Eingänge/Schnittstellen digital:1 x elektrisch (Koax, Cinch)
1 x optisch (TOSlink)
1 x USB (Typ B)
1 x AES/EBU (XLR)
1 x LAN Ethernet
1 x Bluetooth (mit aptX-Codec)
Ausgänge analog:1 x Line (Cinch)
1 x Pre Out (XLR)
1 x Subwoofer (Cinch)
1 x 5V-12V Trigger (3,5 mm Klinke)
Lieferumfang:- Micromega M-One 100
- Fernbedienung incl. Batterie
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- hervorragender Klang
- integrierter DAC
- Streaming via LAN und Bluetooth
- ausgezeichnete Verarbeitung
- kompakte Abmessungen
- auch für Wandmontage geeignet
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,2
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,1
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungangemessen

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Aktiv-Lautsprecher Elac AM 200 – Überall-Spieler mit Raumanpassung

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Aktiv ist im Trend: Boxen mit integriertem Verstärker sind Platzsparer, Geldbeutelschoner und Stimmigklinger. Elac setzt nun noch eins drauf: Der Aktiv-Monitor AM 200 soll ein Überall-Spieler sein, der sein Beschallungsvermögen sowohl auf dem Schreibtisch und dem Sideboard als auch im Regal und auf den Boxenständern zeigt – ohne Kompromisse und Einschränkungen. Geht das? Und wenn ja: Wie macht er das?

Schwarzes Gehäuse, weiße Wangen, blaue Betriebs-LED: Mit seiner Optik passt der Elac AM 200 am besten in ein modernes Ambiente.

Dieser Lautsprecher ist ein wenig anders – das muss vorweg gesagt werden, deshalb kommen wir auch gleich zum Wesen und zur technischen Besonderheit dieser Box. Der Elac AM 200 ist weit mehr als ein normaler Schallwandler, auch die Bezeichnung „Aktiv-Lautsprecher“ trifft es nicht ganzt, denn im Grunde ist er ein aktiver Nahfeld-Monitor. Monitore dienen eigentlich im Tonstudio der akustischen Kontrolle der Aufnahme. Hier ist eine neutrale Wiedergabe das A und O, deshalb ist es auch wichtig, sämtliche Einflüsse der Umgebung zu neutralisieren. Hierfür besitzt der Elac AM 200 einen sogenannten „Room EQ“ – und genau dieses Feature macht ihn für die Verwendung im Heimbereich besonders interessant.

Der Elac AM 200 eignet sich hervorragend, um den Fernsehton auf ein Klasse-Konzert-Niveau zu heben.

Eingebaute Raumanpassung

Die „Room EQ“ erlaubt über einen Drehwahlschalter die Anpassung an den Raum. Fünf verschiedene Einstellmöglichkeiten sorgen dafür, dass die Beschaffenheit des heimische Ambientes, aber auch kniffelige Aufstellungsorte akustisch kompensiert werden. Die Stellung „LIN“ bedeutet „linear“, in dieser Neutralstellung wird von der Boxen-Elektronik also keine Veränderung vorgenommen. Die nächste Stelleung „MF“ steht für „Midfield“, mit dieser Einstellung sind alle gut bedient, die eine Hörentfernung von etwa 2 Metern zu den Boxen haben. Wer die Boxen dabei in Wandnähe aufgestellt hat, dreht den Wahlschalter gleich eine Stufe weiter auf die Position „MF/OW“. Dies führt zu einer Absenkung im Bassbereich – und damit zum Ausgleich der verstärkten Tieftonwiedergabe, die mit einer wandnahen Positionierung der Boxen einhergeht. Befindet sich die ELAC AM 200 in geringer Hörentfernung, etwa als PC-Lautsprecher auf dem Schreibtisch, dann bietet sich die „NF“-Stellung für Nahfeld-Anwendungen an. Für knifflige Nahfeld-Aufstellungen, etwa auf einem Sideboard oder einem Regal, wählt man die Position „NF/CO“. Hier optimiert die Elektronik den Klang für eine Boxenaufstellung auf begrenzenden Fläche, welche den Schall in ungewünschter Weise reflektieren. Im Tonstudio ist das etwa die Mischkonsolen, auf deren Pultoberkante die Monitore positioniert sind. „CO“ wie „Console“ – man kann schon an einigen Kürzeln erkennen, dass der Elac AM 200 durchaus für den professionellen und semiprofessionellen Recording-Bereich gedacht ist. Das erklärt auch eine weitere Eigenart dieses Schallwandlers.

Das Anschluss- und Bedienfeld des Elac AM 200 bietet einige unübliche Optionen: eine kombinierte XLR-Klinke-Eingangsbuchse in der analogen Eingangssektion, eine Signalpegelanpassung (Gain Control) und eine Klanganpassung (Room EQ) zur Neutralisierung von Raumeinflüssen.

Wie regelt man die Lautstärke?

Wir können den Elac AM 200 drehen und wenden, wie wir wollen – wir finden kein Lautstärke-Poti. Dafür entdecken wir aber einen anderen Drehwahlschalter: einen Gainsteller. Mit diesem Wahlschalter lassen sich drei verschiedene Verstärkungsstufen einstellen, sie sind im Studiobereich üblich – und für die Heimanwendung durchaus hilfreich. Die drei Stellungen „+19 dBu“, „+ 4 dBu“ und „-10 dBu“ stehen für drei verschiedene Empfindlichkeits-Stufen. Wenn also der Audio-Ausgang des Zuspielgeräts ein wenig schwach ist und einen geringen Ausgangspegel liefert, lässt sich das über den Gainsteller ausgleichen. + 4 dBu ist dabei als Bezugspegel für Tonstudio-Technik gang und gäbe, er ist aber auch bei HiFi-Komponenten üblich. So kann man die die Analogsignale also auf eine optimale Stärke trimmen. Aber wie regelt man nun die Lautstärke? Das geschieht ausschließlich über den Zuspieler – und damit sind wir bei den Ein- und Ausgängen des Elac AM 200.

Die abgerundeten Gehäusekanten kontrastieren die markante Schwarz-Weiß-Anmutung.

Die Ein- und Ausgänge für die Spielpartner

Beginnen wir bei der Analog-Sektion: Hier bietet der Elac AM 200 drei Zugangsmöglichkeiten, auch wenn nur zwei Eingänge sichtbar sind. Wie geht das? Mit einer sogenannten Combo-Buchse. Sie ist ein symmetrischer Eingang, in den sowohl ein männlicher XLR-Stecker als auch ein 6,35-Millimeter-Klinkenstecker eingesteckt werden kann. Das Kürzel TRS steht dabei für die Kontakte des dreipoligen Stereo-Klinkensteckers: T = Tip (Steckerspitze, Signal); R = Ring (invertiertes Signal) und S = Sleeve (Hülle, Masse oder Ground, kurz: GND). Auch an dieser Buchse erkennt man, dass der Elac AM 200 eigentlich ein Monitor ist und keine klassische HiFi-Box. Der nächste Eingang kommt uns hingegen vertraut vor: Die analoge Anschlusseinheit wird durch eine unsymmetrische Cinch-Buchse komplettiert. Da analoge Zuspieler mit eigener Lautstärke-Reglung im Bereich Unterhaltungselektronik eher selten auftauchen, sind diese Eingänge eher für die Recording-Fraktion interessant. Natürlich kann man hier auch den Audio-Ausgang vom CD-Spieler oder vom Flatscreen anschließen. Aber wenn es geht, sollte man dafür lieber die Digitalsektion des Elac AM 200 in Anspruch nehmen, denn es ist wenig sinnvoll, ursprünglich digitale Signale analog einzuspeisen, um sie dann vom Elac AM 200 einer neuerlichen Signalbehandlung zu erfahren. Ebenso ist der direkte Anschluss eines Handys oder Tablets klanglich eher unbefriedigend, obwohl dies alles über das mitgelieferte Adapterkabel durchaus möglich ist. Doch dann haben der Digital-Analogwandler und die Verstärker-Ausgangsstufe der Zuspielgeräte maßgelblichen Anteil an der Klangqualität – und die Audio-Elektronik ist gerade bei Handy und Co. notorisch unterdurchschnittlich. Außerdem muss dann jede Lautsprecherbox mit einem Kabel verbunden werden, um das Signal für die linke und rechte Seite zuzuspielen. Das ist mit dem Flatscreen machbar, mit dem Smartphone oder Tablet hingegen nicht sehr praktikabel. Aus diesen Gründen: Bitte in die Digitalsektion! Hier bietet der Elac AM 200 einen optischen und einen elektrischen Digitaleingang nach dem S/PDIF-Standard – und das ist das Tor für Music-Server und Streamer, für den Digitalausgang des Fernsehers oder etwa des Laptops. Bei Apple ist eine optische Digitalschnittstelle Standard, sie ist in die Kopfhörerbuchse integriert. Bei Nicht-Apfel-Laptops ist diese Schnittstelle zumindest nicht unüblich, hier lohnt ein genauer Blick in die Spezifikationen des Mobilrechners. Mit einem speziellen Adapter (3,5 Millimeter optischer Stecker auf TOSLink Buchse) lässt sich dann ein TOSLink-Kabel anschließen – und nun verwandelt sich der Laptop in die musikalische Kommandobrücke. Im digitalen Modus ist es auch mit der Verkabelung einfacher: Das Signal wird von einer Elac AM 200 zur anderen Box durchgeleitet, über einen Wahlschalter legt man vorab fest, welche Box als linker und welche als rechter Schallwandler agieren soll. Wer kabellos streamen möchte, benötigt ein zusätzliches Funk-Modul, dann geht auch die Zuspielung per Bluetooth oder über einen anderen Funkübertragungsstandard. Hier bieten etliche Hersteller diverse Lösungen in unterschiedlichen Preisklassen an.

Der JET-Hochtöner sorgt für die hervorragende Transparenz und Offenheit des Klangbilds.

Aktiv angetriebener JET-Hochtöner

Damit das, was eingespeist wird, auch amtlich klingt, ist der Elac AM 200 prima ausgestattet. Der integrierte Digital-Analog-Konverter kann Signale mit Abtastraten bis zu 192 Kilohertz verarbeiten. Das ist Hi-Res-Qualität, wer entsprechende Musikfiles besitzt, hat mit dem Elac AM 200 einen kompetenten Abspielpartner. Auch die Verstärkersektion ist für den Einsatzbereich im Nah- und Mittelbereich absolut adäquat ausgestattet: Die treibende Kraft hinter dem Hochtöner und dem Mitteltieftöner ist jeweils ein Class-AB-Verstärker. Diese Amp-Art vereint zwei Vorzüge: Den verzerrungsfreien, reinen Klangs der Class-A-Schaltung und den großen Wirkungsgrades der Class-B-Schaltung. Deshalb gehört die Class-AB-Schaltung zu den beliebtesten und bewährtesten Verstärkerkonzepten. Die beiden Kraftwerke in der Elac AM 200 liefern 20 Watt für die Hochtonsektion und 50 Watt für den Mitteltiefton. In Schall übersetzt diesen Frequenzbereich eine 15-Zentimeter-Membran, sie ist Elac-üblich als Alu-Papier-Sandwich ausgeführt. Das gibt einerseits Stabilität, andererseits werden so ungewollte Schwingungen der Membran bestens bedämpft. Beim Hochton setzt Elac auf seinen berühmten JET-Hochtöner mit der markanten gelben Falt-Folie. Dies ist eine Weiterentwicklung des „Air Motion Transformer“, hier arbeitet eine vielfach gefaltete Folie als Membran, sie ist von elektrisch leitfähigen Bahnen durchzogen. Diese Folie ist hauchzart, dadurch kann sie ungemein schnell reagieren – und das tut sie: Sobald sie ein Musiksignal durchströmt, arbeitet die Falten-Folie wie eine Ziehharmonika und presst dadurch Luft in Richtung des Zuhörers. Dies geschieht impulsiver und effektiver als bei einer nach vorn und hinten schwingenden Membran. Der Effekt: Ein solcher Air Motion Transformer kann überaus flink bis in sehr hohe Frequenzregionen wandeln. Er sorgt für Höhen, die als transparent und frisch wahrgenommen werden. Elac hat diesen tollen Tweeter beständig weiterentwickelt, in der Elac AM 200 kommt die mittlerweile fünfte Generation des JET zum Einsatz. Der gelbe Hochtöner arbeitet im oberen Teil des AM 200, Elac hat der Box als Gewandung ein mattschwarzes Gehäuse mit weißen Wangen gewählt – eine markante Erscheinung, die durch die sanften Rundungen der Ecken und Kanten gemildert wird. Das Gehäuse ist sehr sauber verarbeitet und makellos lackiert, 7,5 Kilo Gewicht pro Box belegen, dass hier nicht an Material gespart wurde. Sehr gut! Gesehen haben wir nun genug, jetzt möchten wir hören, ob der Monitor hält, was seine Features versprechen.

Durch seine Nahfeld-Einstellmöglichkeiten funktioniert der Elac AM 200 perfekt als Desktop-Monitor.

Der Elac AM 200 in der Praxis

Wir haben den Elac AM 200 zum Einspielen erst einmal auf unser Sideboard gestellt, für eine erste Richtungsbestimmung greifen wir auf zwei sehr geschätzte, weil exquisit produzierte Alben zurück: „Morph The Cat“ von Donald Fagan und „Privateer“ von Mark Knopfler. Die Musik spielen wir digital zu, wir streamen mit dem Elac Discovery Music Server, und mit einer passenden Software zum Abspielen und Verwalten der Musik können wir die Auswahl der Files und die Lautstärke nun bequem vom Tablet aus steuern. Was sofort auffällt: Der Hochtöner packt uns mit seiner ungemein klaren, offenen und plastischen Wiedergabe. Hierfür kommt uns auch im späteren Testverlauf nur eine Vokabel in den Kopf: grenzenlos. Diese Höhenwiedergabe hat uns sehr beeindruckt, aber nicht wirklich überrascht, schließlich hatten wir ja schon eine passiven Schwester, die Elac 243.3 im Test, die ebenfalls mit dem JET-Tweeter bestückt ist.
Neu war für uns hingegen der „Room EQ“, auf die Wirkung dieser Ortsanpassung waren wir sehr gespannt. Machen wir es kurz: Elac hat hier nicht zuviel versprochen. Wir haben die Box an verschiedenen Stellen positioniert, Lowboard, Ständer, Schreibtisch – und für sämtliche Situationen hat der Monitor mit einem seiner fünf möglichen Modi eine passende Korrektur in petto. Die kritische Nähe zur Wand, die normalerweise zu einer Bassüberzeichnung führt, entschärft der Elac AM 200 ebenso wie die knifflige Wiedergabe auf kurzer Distanz: Auch in Nahfeldbereich, also unter einem Meter Entfernung, spielt dieser Monitor bruchlos und homogen. Er ist damit prima für den Desktop-Betrieb auf dem Schreibtisch geeignet. Die sogenannte Ortsentzerrung dieses Monitors eröffnet bei der Aufstellung also etliche Möglichkeiten – Respekt! Natürlich kennt dieser Überall-Spieler auch seine Grenzen: Riesenräume und Wohnhallen sind nicht sein Metier, wir haben es hier mit einem ausgewiesenen Monitor für kurze und mittlere Distanzen zu tun. Er spielt sein Können bis zwei, drei Meter Hörentfernung aus – was wohl die Hörsituation der meisten Wohnzimmern abbildet.

Mit einer App zum Abspielen und Verwalten der Musik steuert man den AM 200 komfortabel über Handy oder Tablet.

Auf diese Größe ist auch die Verstärkerleistung des AM 200 bemessen. Von den Nennwerten, also 20 Watt für die Hochtonsektion und 50 Watt für den Mitteltiefton, sollte man sich nicht täuschen lassen: Die Elac AM 200 kann richtig Gas geben – bis hin zu Lautstärken, die man nur für eine begrenzte Dauer ausprobiert. Die Verstärker des AM 200 neigen dabei zu einem leichten Rauschen, das aber nur in sehr geringem Abstand auffällt – und wenn der automatische Standby-Betrieb anspringt, weil einige Minuten keine Musik-Input gekommen ist, schweigt der Elac AM 200 vollends. Diesen Modus-Wechsel hört man an einem kleinen Klick, und man sieht ihn an der von Blau auf Rot wechselnden kleinen LED unterhalb des Mitteltieftöners. Dieser Konuslautsprecher macht ebenfalls einen ausgezeichneten Job: Er sorgt für knackige Mitten und überraschend erwachsene Bässe. Wer die Augen schließt, wird wegen des entspannten, runden Klangbilds auf eine deutlich voluminösere Box als Schallwandler tippen. Natürlich setzt die Größe der Membran Grenzen im Bass. Dankenswerterweise hält sich der Elac AM 200 in den ganz tiefen Regionen zurück und bewahrt sich somit die Deutlichkeit in der Wiedergabe. Wer bei der Deutlichkeit noch ein wenig mehr Kontur erreichen möchte, klebt die mitgelieferten Gummifüße unter die Box. Sie steht zwar bereits auf vier Füßen mit flexibler Kunststofffläche, doch mit den zusätzlichen Schwingungsabsorbern wird der Bass noch eine Spur griffiger, wenn die Box auf einem Sideboard steht. Auf separaten Ständern ist der Unterschied hingegen kaum wahrnehmbal. Das ist nun aber schon eine Nuancierung auf hohem Niveau, denn der Elac AM 200 ist von Haus aus ein sehr präziser und ungemein detailfreudiger Lautsprecher. Dabei wird er seiner Bezeichnung „Monitor“ überaus gerecht: Die Wiedergabe ist nüchtern, unaufgeregt und entlarvend ehrlich. Da wird nichts schön gespielt, was nicht gut aufgenommen ist – aber was gut auf Band oder Festplatte verewigt wurde, präsentiert der Elac AM 200 in vollem Glanz.

Voller Klang, schlanke Gestalt: Durch seine kompakten Maße sorgt der AM 200 für eine aufgeräumte Raumoptik.

Fazit

Der Elac AM 200 erweist sich mit seinem „Room EQ“ als akustische Allzweckwaffe: Dank der Raumkorrektur kann dieser Monitor wandnah oder ohrennah positioniert werden, ohne dass man klangliche Kompromisse eingehen muss. Die kennt der AM 200 auch in seiner linearen Einstellung nicht: Er wandelt klar, präzise und nüchtern – genau das, was man sich von einem hochklassigen Monitor wünscht. Durch den integrierten Verstärker und den DAC an Bord eröffnet der Elac AM 200 etliche Wiedergabemöglichkeiten, hier ist insbesondere das Streamen auch von HiRes-Files zu nennen. Als normale Aktiv-Box ist der AM 200 aber nicht gebaut: Er kommt aufgrund seiner eigentlichen Bestimmung als Monitor im Studiobereich ohne Lautstärke-Regler aus. Wer die Steuerung eh per Tablet oder PC vornimmt, wird aber nichts vermissen – und dann macht dieser Monitor fürs Studio auch im heimischen Privatbereich einen erstklassigen Job.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: gut

94 %

85 %

96 %

170301 Elac-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Elac AM 200
Produktkategorie:Regallautsprecher, aktiv
Preis:599,00 Euro / Stück
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz/Weiß
Vertrieb:Elac, Kiel
0431/647740
www.elac.de
Abmessungen (HBT):292 x 198 x 252 mm
Gewicht:7,5 kg / Stück
Prinzip:aktiv, 2-Wege, Bassreflex
Hochtöner:1 x JET 5 (Elac, Air Motion Transformer)
Tiefmitteltöner:1 x 150 mm (Elac, Aluminium/Papier Verbund-Membran)
Frequenzbereich:38 Hz - 50 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenz:3.000 Hertz
Leistung:1 x 20 Watt (Hochtöner)
1 x 50 Watt (Tiefmitteltöner)
(Nennleistung der
integrierten Verstärker; Herstellerangabe)
Eingänge analog:1 x symmetrisch (Combo-Buchse XLR/6,35 mm Klinke)
1 x asymmetrisch (Cinch)
Eingänge digital:1 x optisch (TOSLink)
1 x koaxial (S/PDIF)
Ausgänge digital:1 x koaxial (S/PDIF)
Maximale Samplingrate:192 kHz
Lieferumfang:- 2 Elac AM 200
- 2 Netzkabel 1,80 m
- 2 Cinch-Kabel, mono, digitaltauglich, 1,5 m
- Adapter 2 x Cinch auf 1 x 3,5-mm-Klinke stereo
- selbstklebende Gummifüße
- Bedienungsanleitung, Sicherheitshinweise
Besonderes:- integrierter Verstärker
- EQ-Room-Wahlschalter zur Anpassung der Wiedergabe an die Aufstellung
- Gain-Schalter (3-stufig) zur Einstellung der Verstärkung (Pegelanpassung)
- keine Lautstärkereglung
- Bändchenhochtöner (JET 5 Air Motion Transformer)
- Wahlschalter zur Festlegung linke/rechte Box
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,2
Gesamtnote:1,1
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistunggut

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PSB Alpha B1 – Jeder Herausforderung gewachsen

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Das Leben hält tagtäglich viele Herausforderungen bereit. Mit einigen ist man ständig aufs Neue konfrontiert, anderen begegnet man sehr selten und manche wiederholen sich in schöner Regelmäßigkeit. Zu letzteren gehören auch der Kauf neuer Lautsprecher und das damit verbundene Auswahlverfahren. Vor allem in jungen Jahren ist das besonders kompliziert, weil neben Design und Klang auch ein verträglicher Kaufpreis eine große Rolle spielt. Anscheinend ist das auch in Kanada nicht anders, denn dort ist die perfekte Lösung in Gestalt der PSB Alpha B1 beheimatet.

Wenn kompakte Lautsprecher mit exzellentem Klang und günstigem Preis-Leistungsverhältnis gefragt sind, fällt oft und zu Recht der Name PSB Alpha B1.

Wenn kompakte Lautsprecher mit exzellentem Klang und günstigem Preis-Leistungsverhältnis gefragt sind, fällt oft und zu Recht der Name PSB Alpha B1.

Nicht umsonst wird der kanadischen Bevölkerung eine sehr positive und freundliche Grundstimmung nachgesagt, die meist auch mit einer entspannten und unaufgeregten Lebensart einhergeht. Überstürzte oder unausgereifte Entscheidungen sind im nördlichen Nachbarland der USA (anders als in den Staaten) eindeutig die Ausnahme, hier nimmt man sich noch Zeit. Das gilt auch für die Entwicklung und den Bau von Lautsprechern und äußert sich letztlich in einer hohen Qualität der finalen Produkte. Kein Wunder also, dass der Name des kanadischen Lautsprecherherstellers PSB ist in der internationalen HiFi-Szene schon lange bekannt und mit einer großen Expertise verbunden ist. Mit ein Grund dafür, dass man ein Modell wie die Alpha B1 zu einem Paarpreis von gerade einmal 300 Euro anbieten kann. Wobei das die unverbindliche Preisempfehlung ist, die sich bei der Online-Recherche übrigens auch des Öfteren als tatsächliche 250 Euro entpuppt. Genau die richtige Preisklasse also für das erste, selbst gekaufte Paar Lautsprecher. Kein Wunder, dass die Alpha B1 im PSB-Portfolio schon länger zu den Bestsellern gehören. Aber der finanzielle Aspekt ist hier keinesfalls der einzige Grund für diese Beliebtheit, wie wir im Folgenden feststellen.

Dank kompakter Abmessungen passen die Alpha B1 problemlos ins Regal, beschallen dabei aber trotzdem das ganze Zimmer.

Dank kompakter Abmessungen passen die Alpha B1 problemlos ins Regal, beschallen dabei aber trotzdem das ganze Zimmer.

Moderner Touch für den klassischen Look

Mit ziemlich genau 30 Zentimetern Höhe und nicht einmal 18 Zentimetern Breite sind die Alpha B1 zwar nicht unbedingt die kompaktesten Regallautsprecher auf dem Markt, wirken aber trotzdem alles andere als wuchtig oder gar klobig. Konsequenterweise passen sie angesichts des studentenfreundlichen Paarpreises auch wunderbar in die unter angehenden Akademikern weit verbreiteten Regalkonstrukte eines schwedischen Möbelproduzenten. Verstecken sollte man sie dort aber nicht, denn optisch geben die Alpha B1 trotz einiger klassischer Gestaltungsmerkmale eine durchaus ansprechende Figur ab. Unser Testgerät ist komplett im HiFi-typischen Schwarz gehalten, das Gehäuse erfährt allerdings dank des Vinylfurniers in Esche-Optik eine ebenso dezente wie effektive Veredelung.

Feine Akzente wie die gewölbte Schallwand mit fest montiertem Schutzgitter lockern das klassische Grunddesign der Alpha B1 auf.

Feine Akzente wie die gewölbte Schallwand mit fest montiertem Schutzgitter lockern das klassische Grunddesign der Alpha B1 auf.

Für den modernen Touch sorgt vor allem die nach vorn gewölbte Schallwand mit fest montiertem Lochgitter aus Metall, das passend zum Gehäuse schwarz lackiert ist. Abnehmbar ist es theoretisch, mit geeigneten Hilfsmitteln und rustikaler Herangehensweise – zum Schutz der Treiber sollte man aber vielleicht darauf verzichten, die Frontabdeckung zu entfernen. Schließlich schimmern die dahinter liegenden Membranen angenehm silbrig durch das filigrane Gitter und machen damit ohnehin auf sich aufmerksam. Das lenkt auf den ersten Blick sogar von den ebenfalls leicht gewölbten Seitenwänden ab, die damit nicht nur gestalterische Feinheiten offenbaren, sondern zudem der Klangoptimierung durch das Reduzieren von stehenden Wellen im Inneren des Gehäuses dienen – wo sich keineswegs nur eine Standardausstattung befindet.

Die silbrig schimmernden Treiber sind auch durch das Frontgitter teilweise zu erkennen.

Die silbrig schimmernden Treiber sind auch durch das Frontgitter teilweise zu erkennen.

Hochwertige Vielseitigkeit

Aufgrund der kompakten Abmessungen der Alpha B1 ist es keine Überraschung, dass wir es hier mit einem Zwei-Wege-System zu tun haben. Das ist in einem sehr soliden und modularen Gehäuse untergebracht und mit magnetischer Abschirmung ausgestattet.  In den hohen Frequenzen arbeitet ein 19-Millimeter-Hochtöner mit Aluminiumkalotte und Ferrofluidkühlung. Dem tieferen Klangspektrum widmet sich ein 130-Millimeter-Tiefmitteltöner mit beschichteter Polypropylen-Membran. Da die Alpha B1 mit einem Volumen von acht Litern auskommen müssen, gibt es zur Unterstützung des Tieftons einen Bassreflexport auf der Rückseite – wer es wuchtiger mag, darf dem Lautsprecher-Paar aber auch gerne einen Subwoofer zur Seite stellen.

Sicherer Stand der Alpha B1 ist dank der selbstklebenden Standfüße gewährleistet.

Sicherer Stand der Alpha B1 ist dank der selbstklebenden Standfüße gewährleistet.

Auf der Rückseite der Alpha B1 verstecken sich zwei Möglichkeiten zur Montage, falls man den Lautsprecher nicht auf Möbelstücke oder Lautsprecherpodeste stellen möchte. Für diesen Fall liegen übrigens selbstklebende Silikonfüße bei, die neben der Entkoppelung vom Untergrund auch eben jenen vor Kratzern schützen und darüber hinaus dafür sorgen, dass die Alpha B1 bombenfest an ihrem Platz stehen. Als Alternative lassen sich aber auch die beiden Gewinde oder die Schlüssellochaufhängung nutzen, die sowohl die Wandmontage als auch die Befestigung an Lautsprecherständern ermöglichen. Flexibel sind die kompakten Lautsprecher also definitiv. Eher robust denn flexibel präsentieren sich die Anschlussterminals im unteren Bereich der Rückseite, die Kabel fest und sicher packen. Die Position in einer Vertiefung wird durch eine leichte Schräglage und genügend Spielraum bei der Umrandung ausgeglichen, so dass man auch mit weniger feingliedrigen Fingern kein Problem beim Einfädeln der Kabelenden hat.

Die Anschlussterminals setzen zwar keine spektakulären Maßstäbe, halten die Kabel aber zuverlässig fest.

Die Anschlussterminals setzen zwar keine spektakulären Maßstäbe, halten die Kabel aber zuverlässig fest.

Mit Kraft und Liebe zum Detail

Nach dem schnell erledigten Anschluss der Lautsprecher halten wir uns auch gar nicht mehr lange auf und machen uns so bald wie möglich an den Hörtest. Dazu probieren wir es zunächst mal mit druckvollem Bluesrock und setzen „This Train“ von Joe Bonamassa auf die Schienen. Natürlich erwarten wir hier nicht zu viel, schließlich haben wir es mit Regallautsprechern zu tun – die aber gleich mal ordentlich auf die Pauke hauen. Eine so kraftvolle Performance und insbesondere einen so satten Tiefton haben wir den kompakten Alpha B1 nun wirklich nicht zugetraut. Vor allem nicht im Einklang mit einem sehr kontrollierten und sicheren Auftreten, das auch höhere Pegel nicht so schnell ins Wanken bringen können. Hier und da verlieren die Alpha B1 zwar irgendwann ein paar Details in Sachen Räumlichkeit und Präzision, das trifft allerdings erst auf Ebenen weit abseits der üblichen Ansprüche zu.

Das Herstellerlogo in der Front darf natürlich auch nicht fehlen.

Das Herstellerlogo in der Front darf natürlich auch nicht fehlen.

In alltagstauglichen Sphären gehen die Alpha B1 allerdings äußerst entspannt an ihre Aufgabe heran und schütteln quasi mühelos eine sehr hohe Klangqualität aus dem Ärmel. Selbst voluminöse Titel wie das mit warmen Melodien ausgestattete „Border Reiver“ von Mark Knopfler bekommen von den PSB-Lautsprechern eine wunderbare und sehr adäquate Bühne geboten. Die Alpha B1 machen es dem Zuhörer sehr leicht, die trotz ihrer Dynamik sehr gelassen vorgetragene Musik voll und ganz zu genießen. Auch eher exotische Klänge wie das von Flamenco-Einflüssen geprägte „Puerto Rico“ von Vaya Con Dios stellt die kanadischen Boxen keineswegs vor Probleme. Statt irritiert zu wirken, setzen die Lautsprecher sogar gekonnte Akzente und liefern eine sehr runde und ausgewogene Wiedergabe.

Für Tieftonunterstützung sorgt der Bassreflexport auf der Rückseite der Alpha B1.

Für Tieftonunterstützung sorgt der Bassreflexport auf der Rückseite der Alpha B1.

Auch bei moderner und computerlastiger Musik wie dem Hit „Worry“ von Jack Garratt spielen die Alpha B1 eindrucksvoll und groß auf. Die vielen Details werden hervorragend und mit enormer Präzision dargeboten, ohne im fülligeren Refrain den Überblick zu verlieren. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Natürlich gelten auch hier die oben erwähnten Schwierigkeiten bei höheren Pegeln – die man bei einer Studentenparty in der WG aber vermutlich aufgrund der Nachbarn sowieso nicht allzu lange wird beibehalten können.

Das Gehäuse macht dank des Vinylfurniers in "Esche schwarz" einen hochwertigen Eindruck - bei einem Paarpreis von 300 Euro keineswegs selbstverständlich.

Das Gehäuse macht dank des Vinylfurniers in „Esche schwarz“ einen hochwertigen Eindruck – bei einem Paarpreis von 300 Euro keineswegs selbstverständlich.

Fazit

Mit einer selten erreichten Vorzeigekombination aus Design, Klang und Preis-Leistungsverhältnis belegen die Alpha B1 das allgemein hohe Niveau der Produkte aus dem Hause PSB. Die hübschen und flexiblen kanadischen Regallautsprecher liefern einen satten und vor allem im Tieftonbereich sehr belastbaren Sound, der angesichts des sehr niedrigen Paarpreises sämtliche Erwartungen spielend leicht übertrifft.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

96 %

95 %

91 %

170305.psb-alpha-b1_Testsiegel

Technische Daten

ModellPSB Alpha B1
Produktkategorie:Regallautsprecher
Preis:300,00 Euro/Paar (UVP)
Ausführung:Esche schwarz (Vinylfurnier)
Vertrieb:SVSound GmbH, Wiesbaden
Tel.: 06122/7276020
www.psb-lautsprecher.de
Abmessungen (HBT):300 x 179 x 245 mm
Gewicht:4,0 kg/Stück
Bauart:Zwei-Wege-Bassreflex, magnetisch abgeschirmt
Hochtöner:19-mm-Aluminumkalotte mit Ferrofluid
Tiefmitteltöner:130-mm-IM-Metallisierte Polypropylene-Membran
Frequenzgang:65 - 21.000 Hz (Herstellerangabe)
Besonderes:- kraftvoller Tiefton
- sehr präzise Stereobühne
- erstklassige Verarbeitung
- hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis
Benotung
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%)1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Einstiegsklasse
Preis/Leistung:hervorragend

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DAC/Vorverstärker Wadia di122 – Kern der modernen Klangkette

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Die mediale Moderne geht einher mit der Digitalisierung der Musik, aus Songs werden Files – wer hier gegenwartstauglich und zukunftsfest bleiben will, hat zwei Möglichkeiten: Er ergänzt seine klassische Klangkette um einen Digital-Analog-Konverter oder er setzt gleich auf ein schlankes, integriertes System, um die zu Bits und Bytes gewordene Musik genießen zu können. Aber warum dieses Entweder-oder? Besser wäre doch ein Sowohl-als-auch. Der Wadia di122 möchte als kombinierter DAC/Preamp genau das möglich machen – und zwar in High-End-Qualität.

Der Wadia di122: DAC und Vorverstärker in kompakt-stylischem Design.

Wadia? Bei audiophil veranlagten Musikhörern hat die Nennung dieses Namens mitunter die Wirkung eines Zauberworts: Die Augen beginnen zu leuchten. Diesen Nimbus hat sich Wadia seit seiner Gründung 1988 durch eine beständige Beweisführung erworben. Die Amerikaner liefern mit ihren Audioprodukten den Beleg, dass die Digitaltechnik nicht kalt und steril klingen muss, sondern einen Musikgenuss in allerhöchster Klangqualität ermöglicht. Das war bei frühen Digitalkomponenten alles andere als üblich, die ersten CD-Spieler etwa waren akustisch eine Enttäuschung – und dies war für ein Team von Telekommunikations-Ingenieuren der Ansporn, es besser zu machen. Seither hat sich Wadia als Digitalspezialist im High End-Bereich etabliert. Mittlerweile bietet die Company aus Minnesota aber auch Komponenten in erschwinglicheren Preisregionen an. Dazu gehört die kompakt-schlanke Serie 1, deren Auftakt-Produkt der digitale Audio-Dekoder di122 ist. Hinter der sperrigen Produktbezeichnung steckt eine clevere Kombination: ein Digital-Analog-Wandler samt digitaler Eingangssektion und ein Vorverstärker samt analoger Ausgangssektion. Und weil die Zeit technoider Kästen abgelaufen ist, haben die Wadia-Designer diese Kombination in eine hübsche Hülle gesteckt: Das Grundgehäuse besteht aus gegossenem Aluminium, alle vertikalen Kanten sind als sanfte Rundungen gestaltet, die etwas weiter gen Boden reichen als der Rest des Gehäuses. Dies ist eine Reminiszenz an das tradierte Firmen-Design und insbesondere eine Verbeugung vor dem Vorgänger, dem DAC/Decoding Computer Wadia 121, der an diesen Stellen auf vier Füßen thronte. Der di122 hingegen schwebt hier ein wenig über dem Boden, weil seine wahren Füße gut kaschiert auf der Bodenplatte positioniert sind. Durch diesen Design-Kunstgriff wirkt er noch schlanker, als er eh schon ist. Er erhebt sich gerade mal acht Zentimeter in die Höhe, zusammen mit der Ausdehnung von je 25 Zentimetern in der Breite und der Tiefe ergibt das einen überaus kompakten Klangquader. Auch die leicht eingelassene, schwarze Acrylglas-Decke sorgt dafür, dass der di122 filigran wirkt. Ganz klar: Mit diesen Maßen und dieser Anmutung – Wadia selbst spricht von einem Mini-Industriedesign – richtet sich der Wadia an ein jüngeres Publikum und all jene, die eine Dezenz der Optik ohne Demonstration von Technik schätzen. Davon zeugt auch die aufgeräumte Front.

Edle Signatur: Das Wadia-Logo ist in das massive Aluminium-Gehäuse graviert.

Konzentration auf das Wesentliche: Die Front

Sechs – das ist die Anzahl an Elementen, die die Stirnseite zieren. Dabei ist das markante, in die massive Frontplatte eingravierte Firmenlogo schon eingerechnet. Die Zahl der Bedienelemente ist sehr übersichtlich: Mit gerade mal zwei Tastern ist der Wadia di122 grundlegend beherrschbar. Dafür habe beide Knöpfe eine Doppelfunktion: Der Standby/On-Taster dient zugleich der Erhöhung der Lautstärke, wenn dieser „Volume Adjust Mode“ im Menü aktiviert ist. Analog hierzu kann der Quellenwahl-Taster zusätzlich die „Leiser“-Funktion übernehmen. Über einen längeren Druck auf den Taster wechselt dieser dann seine jeweilige Aufgabe, danach ändert man mit einem kurzen Druck den bisherig eingestellten Wert. Das dauert natürlich etwas, für einen schnellen Zugriff auf die Lautstärkeregelung nimmt man also besser die mitgelieferte Fernbedienung zur Hand, zu ihr kommen wir später. Zurück zur Front und hin zum vierten Element: eine Kopfhörerbuchse! Sehr schön, damit ermöglicht der Wadia di122 den von der Umwelt gänzlich ungestörten Musikgenuss. Dank der 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse braucht man auch keinen Adapter, um einen standesgemäßen Kopfhörer anzuschließen, das Gros der richtig guten Kopfhörer besitzt nach wie vor einen großen Klinkenstecker. Eine Besonderheit weist der Kopfhörerbetrieb allerdings auf: Die Lautsprecherausgänge werden nicht, wie allgemein üblich, stumm geschaltet. Nun zum visuellen Teil, den Anzeigen. Eine kleine LED über dem Standby/On-Taster zeugt davon, dass der Wadia di122 am Netz ist – das bleibt er permanent, das Abschalten des DAC/Vorverstärkers ist nicht vorgesehen. Im Zentrum der Front sitzt nun das sechste und auffälligste Element – und das ist auch gut so, schließlich handelt es sich um das Display. Hier werden augenfällig in blauen Pixeln auf schwarzem Grund die aktuellen Betriebsdaten angezeigt. Bei Veränderungen weist das Display die gerade eingestellte Auswahl an, etwa den gewählten Eingang oder die veränderte Balance. Im Normalzustand hingegen sehen wir in der oberen Zeile die Lautstärke, sie wird in Prozent ausgewiesen wird – ja, der Wadia di122 kommt wirklich bis 100 Prozent, wir haben es ausprobiert. Durch die untere Zeile des Display erfahren wir zusätzlich, welche Klanggüte das gerade verarbeitete Signal hat. Damit sind wir schon bei den Portalen des Wadia di122.

Die Front des Wadia di122 kommt mit wenigen Elementen aus.

Der di122 als DAC: die digitalen Eingänge

Von einem High-End-DAC erwartet man, dass er die Signale nicht nur in erster Qualität behandelt, sondern auch bei den Formaten, die er konvertiert, firm ist. In beiden Fällen zeigt sich der di122 den hohen Ansprüchen gewachsen, schließlich handelt es sich hier um die Kernkompetenz von Wadia. Auf der Rückseite bietet der di122 fünf Eingänge für die Einspeisung digitaler Signale, hier finden wir bis auf eine Ethernet-Buchse alles, was nötig ist: Da sind zum einen zwei elektrische und zwei optische Eingänge, sie sind als koaxiale Cinch-Buchsen beziehungsweise als TOSLink-Inputs ausgelegt und empfangen Hi-Res-Files bis zu einer Güte von 192 Kilohertz/24 Bit. An diese Eingänge kommen zum Beispiel der CD-Spieler, der SAT-Receiver, der BlueRay-Player, der Festplattenrecorder oder auch der Flatscreen. Die Krönung ist nun der USB-Eingang, der für die Verbindung mit dem Computer gedacht ist. Über die USB-B-Schnittstelle akzeptiert der Wadia di122 sogar PCM-Signale bis zu 384 Kilohertz/32 Bit. Darüber hinaus geht hier auch DSD, also das zweite gängige Digitalformat für High-Resolution-Files. Der Wadia unterstützt di122 die Qualitäten DSD64 und DSD128, dazu die etwas spezielleren Formate DXD 352,8 und DXD 384 kHz. Wir reden hier also durch durchweg von hochauflösenden Audio-Formaten, die für eine herausragende Klangqualität bürgen – aber was sagen uns nun all diese Kürzel?

Fünf digitale Eingänge (2 x Cinch/koaxial, 2x TOSLlink, 1 x USB B) und zwei analoge Ausgänge (XLR symmetrisch, Cinch unsymmetrisch) – lassen anschlussseitig kaum Wünsche offen. Über die Trigger-Buchsen kann der Wadia di122 mit anderen Komponenten verbunden werden, so wird das An/Aus-Steuersignal an alle Geräte übermittelt.

Exkurs: Die digitalen Audioformate PCM, DSD und DxD

Auf die Frage, wie ein analoges Musiksignal in eine digitale Information umgewandelt wird, gibt es heute zwei Antworten: PCM (Puls-Code-Modulation) und DSD (Direct Stream Digital). Das erste Verfahren ist für die CD (Compact Disc) verwendet worden, das andere für die SACD (Super Audio CD). Seit Musik aber nicht mehr nur auf Silberscheiben gespeichert wird, sondern zunehmend auf Festplatten und Servern, und seit hochwertige Musikdateien als Download im Internet angeboten werden, konkurrieren PCM und DSD nun auch hier um die Format-Vorherrschaft bei den Files. So verschieden beide Verfahren sind: Sie haben das gleiche Darstellungs-Problem. Aus dem kontinuierlichen Analogsignal wird im Reich der Nullen und Einsen eine sogenannte „diskrete“ Beschreibung – entweder, wie das Signal zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt ausgesehen hat (PCM), oder welche Veränderung sich bei dem Signal gerade ergeben hat (DSD). Diese Beschreibung von „Momentaufnahmen“ oder von „Änderungsanzeigen“ muss sehr häufig stattfinden, damit die Veränderungen des analogen Signals digital nachvollzogen werden kann und eine Kontinuität entsteht. Es ist wie beim Daumenkino: Je kleiner die Veränderungen von Einzelbild zu Einzelbild sind, desto besser ist die Illusion von einem sich konstant bewegenden Ablauf. Eine Beschreibung ist also umso genauer und besser, je mehr Informationen und Details man zu der Darstellung liefert – und mit der technischen Machbarkeit und dem preiswerter werdenden Speicherplatz steigen bei den digitalen Datenformaten die Verarbeitungsgeschwindigkeit und die Menge der Informationen. Die sogenannte „Auflösung“ der Musikdateien wird also immer besser, und dies dokumentiert auch der Name: High-Resolution-Files, kurz: HiRes-Files. Diese Musikdateien sind mit merkwürdigen Zahlenangaben versehen, sie drücken die Qualität des Files aus: Bei PCM benennen die Zahlen zum einen die Abtastfrequenz, also die Häufigkeit, mit der das ursprüngliche analoge Signal pro Sekunde vermessen worden ist, und zum zweiten die eigentliche Auflösung, also die Genauigkeit, mit der die Vermessung stattgefunden hat. Bei PCM hat sich die Signalgüte seit CD-Tagen (44,1 Kilohertz Abtastfrequenz/16 Bit Auflösung) auf bis zu 384 kHz/32 Bit gesteigert. Bei DSD sieht es anders aus: Hier wird keine Auflösung angegeben, denn in diesem Verfahren werden Signalveränderungen stets als Ein-Bit-Information weitergegeben, diese Informationsübermittlung findet dafür aber mit sehr hoher Frequenz statt. Hier fließt quasi ein „Datenstrom“, das drückt sich als Ideal im Namen des Kodierungsverfahrens „Direct Stream Digital“ aus – und als Zahl in der Sampling-Rate. Diese Abtastfrequenz hat zu SACD-Zeiten bei 2,8224 MHz gelegen, das entspricht dem 64-fachen Sampling im Vergleich zur CD, weshalb dieses Format auch „DSD64“ heißt; mittlerweile ist mit 22.5792 MHz das Achtfache möglich, dies nennt deshalb man auch „DSD 512“. Was möglich ist, wird aber nicht immer genutzt – oder noch nicht: Wer sich auf dem Markt der HiRes-Files umsieht, wird feststellen, dass PCM- und DSD-Files mit solcher Maximal-Qualität noch in die Kategorie „Zukunftsmusik“ gehören. Dafür hat sich ein drittes Format im Markt etabliert: DXD (Digital eXtreme Definition). Es wurde eigentlich entwickelt, um DSD-Files im Studio editierbar, also bearbeitbar zu machen, dafür wird es in ein PCM-Signal verwandelt, das eine Güte von 352,8 Kilohertz/24 Bit besitzt, nun aber auch schon mit der Samplingrate 384 kHz möglich ist. Mittlerweile hat DXD den Studiobereich verlassen und die Angebotsseiten der HiRes-Portale im Internet erreicht, hier bietet es als sogenanntes „Container-Format“ den Webstores die Möglichkeit, DSD-Dateien komprimiert, aber verlustfrei anzubieten.

Noble Decke: Die Oberseite des di122 besteht aus schwarzem Acrylglas.

Der di122 als Preamp: die analogen Ausgänge

Neben den fünf digitalen Eingängen bietet der Wadia di122 zwei analoge Ausgänge, neben einem asymmetrischen Cinch-Ausgang auch einen symmetrischen XLR-Ausgang. Das ist der Anschluss der Wahl, wenn man das hochwertige Audiosignal von störenden Einflüssen freihalten möchte. Bei der symmetrischen Übertragung wird das Signal nämlich gleich zweimal durch das Kabel geschickt, einmal normal (nicht invertiert) und einmal um 180 Grad phasengedreht (invertiert). Störungen, die auf das Kabel einwirken und sich als Brummen oder Sirren bemerkbar machen, lassen sich dadurch auslöschen. Die symmetrische Signalübertragung ist im Tonstudiobereich Standard, sie hat sich aber ebenso in etlichen High End-Geräten etabliert. Auch Wadia setzt auf das Premium-Prinzip: Ein exzellent erzeugtes Audio-Signal sollte standesgemäß an die nächste Komponente weitergegeben werden. Für die stimmige Qualität seitens des Wadia di122 wirkt im Gehäuseinneren neben dem erstklassigen Digital-Analog-Konverter auch eine Phalanx von Spannungsreglern, Signalprozessoren und extra auf Rauscharmut optimierten Operationsverstärkern. Sie sorgen dafür, dass der Wadia di122 sowohl als Digital-Analog-Wandler arbeitet als auch als Vorverstärker. Das eröffnet gleich mehrere Einsatzmöglichkeiten.

Der Wadia di122 ist mit einer Kopfhörerbuchse ausgestattet, hier findet eine 6,35 Millimeter-Klinke Anschluss.

DAC oder Preamp? – Sowohl als auch!

Die duale Nutzbarkeit macht den Wadia di122 flexibel. Wer an seiner konventionellen, analoge Anlage festhalten möchte, aber auch nicht auf die Meriten der medialen Moderne verzichten mag, der setzt den di122 als reinen DAC ein, Anschluss findet er zum Beispiel über seinen Cinch-Ausgang an einen Aux- oder Line-Eingang des bestehenden Verstärkers oder Preamps. So ist man man digitalseitig zukunftssicher – zum einen durch die Güte der Wandlung und die Vielfalt der beherrschten HiRes-Formate, zum anderen durch die Fünfzahl der Digitaleingänge. Damit ist man besser ausgestattet als mit vielen integrierten Lösungen, die weniger Anschlussmöglichkeiten bieten. Für die kabelgebundene oder drahtlose WiFi-Einbindung in ein Netzwerk benötigt mnan allerdings einen zusätzlichen Steamer oder ein Funkmodul, hier bietet der Handel sehr hochwertige Lösungen an. Man kann den Wadia di122 auch quasi als externe Soundkarte nutzen, um am Schreibtisch aktive Monitore zu füttern – eine überaus edle Desktop-Lösung. Wer den Wadia di122 hingegen auch als Preamp nutzen möchte, benötigt nun nur noch eine Endstufe, um eine zeitgemäße Kern-Kompaktanlage zu besitzen, an die nur noch die Zuspieler angeschlossen werden müssen. Wadia hat, wie es der Zufall will, hierfür die auch optisch perfekt passende Endstufe a102 in petto, viel platzsparender geht Wohlklang im Wohnzimmer kaum. Und mit dem Wadia di122 hält unter Umständen auch der Komfort Einzug.

Perfekte Kombination: Der passende Spielpartner zum DAC/Vorverstärker di122 ist die Stereo-Endstufe a102.

Fernbedienung

Gute Nachricht für Couch-Potatoes: Wadia liefert zum di122 eine Infrarot-Fernbedienung. Ihr gerundete Körper besteht aus Metall, auch wenn Ober- und Unterseite eine Kunststoffoberfläche aufweisen. Es handelt sich um einen System-Ferngeber, mit dem auch andere Wadia-Komponenten bedient werden können, deshalb haben manche Tasten für den Betrieb des di122 keine Bedeutung. Mit den zehn relevanten Tasten gibt man alle notwendigen Befehle, also An/Aus, Lautstärke, Stummschaltung, Balance, Displays-Modus (Darstellung aller Informationen oder Reduktion der Anzeige bis auf einen blauen Punkt), Aktivierung/Deaktivierung der Automatischen Abschaltung und natürlich die Quellenwahl. Mit jedem Druck auf die „Input“-Taste geht es einen Eingang weiter, hier wäre eine Taste pro Portal wünschenswert, weil so der Zugriff schneller und übersichtlicher ist.

Die hochwertige Fernbedienung liegt gut in der Hand. Über diesen Ferngeber sind die Funktionen des Wadia di122 schnell zugänglich.

Aufstellen, anschließen, anhören – der Wadia di122 in der Praxis

Bei aller Kompaktheit fordert der Wadia di122 doch ein wenig Platz, weil er um sich herum Freiraum für die Ventilation benötigt, schließlich ist dieses Gerät dauerhaft am Stromnetz. Seine Versorgung geschieht über ein kleines externes Netzteil. Im Standby-Modus konsumiert der di122 weniger als ein halbes Watt und produziert auch keine Wärme, doch für den Betrieb sollte man ihm zweieinhalb Zentimeter zu den Seiten und fünf Zentimeter nach oben an Freiraum gewähren, wenn man den di122 in ein Regal verbannt. Das wäre bei der gelungenen Optik aber eigentlich zu schade. Wer ihn etwa in Kombination mit der passenden Endstufe a102 betreibt, wird schnell feststellen, dass sich das Gespann auf dem Sideboard ausgesprochen gut macht – nebeneinander, aber auch übereinander, dafür besitzen beide Komponenten auf der Unterseite materialschonende Gummifüße. Wir setzen auf diese Wadia-Kombi – und brauchen nun nur noch einen Laptop, schon haben wir eine stylische, kleine High-End-Anlage. Wer Mac-Benutzer ist, ist fein raus: Einfach den Wadia di122 über ein USB-Kabel mit dem Rechner verbinden – fertig. Wer sein Computer-Dasein jenseits der Apfel-Welt fristet, muss erst einmal eine Software installieren – und zwar bevor man den Wadia di122 an den PC anschließt. Die Bedienungsanleitung gibt hier guten Aufschluss darüber, was zu tun ist, und der Treiber ist auf der Hersteller-Homepage zu finden.

Wer einen Computer anschließt, benötigt eine Player-Software, die auch mit hochauflösenden Formaten umgehen kann. Für Audiophile empfiehlt sich beispielsweise Audirvana. Mit wenigen Einstellungen ist der Wadia di122 als Audiosystem eingebunden.

Nun machen wir uns mit dem Handling des di122 vertraut. Natürlich wäre eine Taste pro Eingangsquelle sowohl auf der Gerätefront als auch auf der Fernbedienung komfortabler, auch bedarf es nicht unbedingt eines vernehmlichen Geräuschs beim Umschalten des Inputs, doch ansonsten ist die Handhabung sehr angenehm. Die Einstellung der Lautstärke in 100 Stufen erlaubt eine äußerst feine Dosierung. Wir haben überdies das Feingefühl des Wadia schätzen gelernt, es zeigt sich bei der Mute-Schaltung. Wer die Verstummung wieder aufhebt, wird nicht von jetzt auf gleich mit dem Schallgeschehen konfrontiert, statt dessen wird die Lautstärke zwar zügig, aber sanft von Null auf den vorher gehörten Pegel gesteigert. So ist der Wiedereinstieg in die Musik viel stressfreier. Das ist gut durchdachter Komfort. Nun aber endlich zu den Wiedergabefähigkeiten des Wadia di122. Wir beginnen mit einem Klassiker: „I’ll Play The Blues For You“ von der Gitarren-Legende Albert King. Diese großartig Aufnahme gilt als eine der richtig gut klingenden SACD-Blues-Alben, als File ist es in der Qualität DSD 64 erhältlich. Gleich mit dem Bläser-Satz über dem straighten Groove von Schlagzeug und Bass, Keyboard und Rhythmusgitarre, stellt sich ein wohliges Gefühl der Entspannung ein. Mit wenigen Takten Musik demonstriert der Wadia di122, was eine akkurate Signalbehandlung bewirken kann. Sie schlägt sich nicht nur in klar erkennbaren klanglichen Vorzügen nieder, sondern auch in subtilen akustischen Phänomenen: Bei einer guten DA-Wandlung hat man schlicht das Gefühl, dass das Timing stimmt. Genau diesen Eindruck haben wir beim Anhören der King-Aufnahme: komplette Stressfreiheit, die schnell zu einem sanften Nicken des Kopfes führen. Wie viel Spaß eine detailreiche Aufnahme macht, zeigt besonders intensiv das Solo des Meisters: King holt mit gaaanz viel Gefühl die Blues-Licks aus seinen Fingern, sie formen einen göttlichen Gitarrenton, voller Leben, voller Ansprache und Appeal, hier ist jede Nuance glasklar und stahlsaitenbrillant zu hören. Es sind diese Details, die Musik zum Erlebnis machen. Das gelingt dem Wadia di122 auch im orchestralen Maßstab: Paavo Järvi dirigiert die Deutsche Kammerphiharmonie Bremen durch die Achte Sinfonie von Ludwig van Beethoven. Sehr schön, wie der Wadia das Orchester von den vorderen Streichern bis zu den hinteren Paukisten auslotet, besonders beeindruckend ist hier die Homogenität des Klangkörpers. Die rhythmische Akkuratesse, die Järvis Dirigat auszeichnet, findet ihr Pendant in der Präzision des Wadia: Hier ist alles auf den Punkt, bis hin zu den finalen Tutti-Schlägen – die stimmige Interpretation der Musiker trifft auf eine stimmige Realisation durch den di122.

Klangkette der Moderne: Ein Laptop als Zuspieler, ein DAC/Preamp, eine Endstufe – mehr braucht es nicht zum audiophilen Musikgenuss.

Fazit

Dem kleinen Wadia di122 gelingt Großes: eine erstklassige Wandlung digitaler Daten in analoge Signale und ihre hochqualitative Aufbereitung für einen Endverstärker. Mit diesen Fähigkeiten gelingt dem DAC/Vorverstärker das Sowohl-als-auch: Er öffnet alten analogen Anlagen das Tor zur digitalen Moderne oder ist in einem neuen digitalen Audiosystem die Kernkomponente. Egal, welchen Weg man wählt: Die Lösung ist zukunftssicher, da der di122 die digitalen Formte bis zu extrem hohen HiRes-File-Qualitäten beherrscht. Mit seinen kompakten Maße und dem schicken Design empfiehlt sich der Wadia di122 auch optisch für jedes moderne Wohnzimmer.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: angemessen

90 %

85 %

90 %

170308.Wadia-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Wadia di122
Produktkategorie:DAC/Vorverstärker
Preis:2080,00 Euro
Garantie:2 Jahre / 3 Jahre nach Registrierung
Ausführungen:Silber / Schwarz
Vertrieb:Audio Reference, Hamburg
Tel.: 040 / 53320359
www.audio-reference.de
Abmessungen (HBT):80 x 254 x 254 mm
Gewicht:3,2 kg
Maximale Samplingraten/
Auflösungen
- Cinch/koaxial (elektrisch) und TOSLink (optisch): PCM 192 kHz/24 Bit
- USB: PCM 384 kHz/32 Bit; DSD 128, DXD 352,8 kHz/24 Bit, DXD 384 kHz/32 Bit
Eingänge (digital)2 x Cinch/koaxial (elektrisch)
2 x Toslink (optisch)
1 x USB Typ B
Eingänge (analog):1 x 12 VDC Trigger (3,5 mm Klinke)
Ausgänge (analog):1 x Line symmetrisch (XLR)
1 x Line unsymmetrisch (Cinch)
1 x Kopfhörer (Klinke, 6,35 mm)
1 x 12 VDC Trigger (Klinke,3,5 mm)
Lieferumfang:- Wadia di122
- Fernbedienung
- Batterien (DL2032)
- Netzteil mit Netzkabel
- Bedienungsanleitung mit Garantieerklärung (Englisch)
Besonderes:- ausgezeichnete Klangqualität
- zukunftssicher durch Formatvielfalt und hohe Samplingraten/Auflösungen
- als DAC und Vorverstärker einsetzbar
- kompakte Abmessungen
- erstklassiges Design
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,2
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,1
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungangemessen

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Relax-Klänge bis Party-Sound: Das sonoroSTEREO 2 kann alles

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Das handgeschliffene Holzgehäuse – mit hochwertigem Klavierlack veredelt – macht optisch mächtig was her. Das schicke Designstück, das den Namen sonoroSTEREO 2 trägt, ist perfekt auf seinen Einsatzort zugeschnitten und soll auch klanglich einiges auf dem Kasten haben. „Auf Knopfdruck wird das Wohnzimmer zum Konzertsaal“, verspricht der Hersteller. Das werde ich gerne testen.

Bildhübsche Optik, exzellente Verarbeitung, beeindruckende Ausstattung. Stellt sich noch die Frage, wie das sonoroSTEREO 2 klingt.

Seit kurzem ist das sonoroSTEREO 2 als Nachfolger des bereits von uns unter die Lupe genommenen sonoroSTEREO im Handel zu haben. Das unauffällig Auffällige dabei: die neue Version hat ein paar wirklich spannende Neuerungen im Gepäck, die auf den ersten Blick nicht sofort erkennbar sind! Beispielsweise lassen sich dimmbare Leuchtmittel mit ihr steuern. Im Zusammenspiel mit den ebenfalls neuen, vorinstallierten Relax- und Meditationsklängen verspricht das sonoroSTEREO 2 zudem eine entspannte Wohlfühlatmosphäre und einzigartige (Licht-)Stimmung. Nach einer stressigen Arbeitswoche kann also nach Herzenslust entspannt werden. Ebenso wichtig um den Kopf wieder frei zu bekommen: Quatschen mit Freunden oder eine kleine Party. Dank eines 2.1-Lautsprechersystems mit integriertem Hochleistungs-Subwoofer soll das sonoroSTEREO 2 nicht nur leise Klänge erstklassig reproduzieren, sondern man auch richtig laut aufdrehen können.

Prinzipientreu

Ein sonoro-Produkt unterscheidet sich in einem Punkt drastisch vom Mitbewerb: Unter der Zielsetzung „Raumwelten“ stattet das im rheinischen Neuss bei Düsseldorf beheimatete Unternehmen seine Produkte nämlich nicht willkürlich mit unzähligen Funktionen aus, sondern entwickelt Audiolösungen für bestimmte Einsatzszenarien. Nach dieser Vorgabe entstehen Kompaktsysteme, die voll und ganz den Erfordernissen der jeweiligen Umgebung entsprechen, in der sie zum Einsatz kommen. Das macht Sinn, denn genau wie Sie Ihren Küchenschrank – sei er auch noch so praktisch – sicher niemals in der guten Stube aufstellen würden, hat auch klassische, raumgreifende Stereo-Anlage inklusive klobiger Boxen nichts in der Küche oder dem Schlafzimmer zu suchen.
Die Vorgehensweise leuchtet also ein und erscheint clever. Bei sonoro geht man allerdings noch einen Schritt weiter. So soll jedes sonoro-Produkt nicht nur perfekt auf seinen Bedarf zugeschnittene Wiedergabefunktionen offerieren, sondern sich obendrein in Sachen Farbe, Form und Größe der jeweiligen Wohnsituation anpassen. Während das bereits ebenfalls von uns auf Herz und Nieren geprüfte sonoroCD 2 beispielsweise eher für den Einsatz im Schlafgemach konzipiert wurde und das GoLondon seinen Platz bevorzugt in der Küche findet, ist das hier zum Test georderte sonoroSTEREO 2 als designorientierte, kompakte aber dennoch umfangreich ausgestattete Audio-Lösung fürs Wohnzimmer gedacht. Ein interessanter Ansatz, den ich mir einmal genauer angesehen, bzw. Angehört habe!

Auf den Punkt: das sonoroSTEREO 2 wurde als platzsparende, aber erwachsen klingende HiFi-Lösung für den Wohnzimmereinsatz konzipiert.

„Fingerabdrücken keine Chance“

Das ist mal eine Ansage: Öffnet man den Karton des sonoroSTEREO 2, erblickt man als erstes ein paar weiße Baumwoll-Handschuhe. Pflichtbewusst werden diese selbstverständlich sofort übergestreift, erst dann wird weiter ausgepackt. Fernbedienung und eine Pappschachtel, in der sich Antennen und Netzkabel befinden, werden zur Seite gelegt. Ebenso die Bedienungsanleitung, der Wellness Guide und der Quick Start Guide. Anschließend nehme ich voller Spannung den schützenden Styropor-Deckel ab. Unter ihm erscheint die Musikanlage, sorgfältig in eine Schutzhülle gepackt. Als ich diese sorgsam entferne, kommen besagte Handschuhe endlich zur Geltung. Das macht Sinn, denn das handgeschliffene Holzgehäuse mit seinen gerundeten Ecken ist mit hochwertigem Klavierlack überzogen. Dank der mitgelieferten Handschuhe wird die Entstehung lästiger Fingerabdrücke auf dem glänzenden Gehäuse jetzt bereits im Keim erstickt. Sehr gut!
Das nun vor mir stehende, kompakte Stereosystem ist übrigens in acht Farbvarianten erhältlich: Schwarz, Schwarz Matt, Weiß, Silber, Rot, Graphit, Walnuss sowie in der brandneuen Sonderfarbe Havanna. Letztere Variante hat sonoro in einer limitierten Edition von lediglich 800 Stück aufgelegt – und eine davon habe ich soeben aus der Verpackung befreit. Mit knapp sechs Kilo entpuppt sich mein Testgast dabei als echtes Schwergewicht. Die weiteren Maße: 45 Zentimeter breit, 15,3 hoch und 23,5 Zentimeter tief.
Hochwertig, edel und klassisch-modern – so lässt sich der erste Eindruck des sonoroSTEREO 2 wohl am besten zusammenfassen: Der Design-Klassiker, der übrigens in Deutschland entwickelt wurde und standesgemäß auf vier silberfarbenen Alu-Füßen ruht, ist tatsächlich ein echter Hingucker. Allem voran ist dabei die dunkelbraune Oberfläche zu nennen, die je nach Lichteinfall dezent gülden glänzt und mit edlen Materialien sowie hochqualitativen technischen Komponenten kombiniert wurde.

sonoro liefert ein paar Baumwollhandschuhe mit. Clever, so bleibt der edel schimmernde Lack von unschönen Fingerabdrücken verschont.

sonoroSTEREO 2: Schlichtheit dominiert

Die phänomenale Optik des sonoroSTEREO 2 habe ich bereits ausdrücklich gelobt. Was sie aber noch attraktiver macht, ist die perfekt eingelassene und rechts wie links mit Lautsprecherabteilen versehene, stilsicher und zeitlos gehaltene Fronteinheit. Ein Display, ein paar Knöpfe, ein CD-Schlitz – das war’s auch schon. Mit den Knöpfen sowie dem Navigations-/Lautstärkesteller lassen sich CD, Digitalradio und Co. intuitiv bedienen. Über sie werden u.a. auch Weckfunktion, Sleep-Timer, usw. eingestellt. Eine Licht-Taste (für das optional erhältliche sonoroLIGHT), sowie ein Ein-/Aus-Button befinden sich ebenfalls auf der silbrig schimmernden Front. Alle erwähnten Funktionen und notwendigen Einstellungen lassen sich alternativ allerdings auch über die zum Lieferumfang gehörige Fernbedienung vornehmen. Das ist sehr praktisch und funktioniert teilweise sogar etwas schneller. Auf der Rückseite des sonoro-Beautys befinden sich ein paar Knöpfe, sowie alle notwendigen Anschlüsse: Hier können Netzstecker, Antenne, Kopfhörer, USB und externe Audio-Geräte über Cinch-Kabel oder 3,5-Millimeter-Klinkenstecker angeschlossen werden. Selbst ein Batteriefach ist vorhanden, damit die Uhr bei einem Stromausfall weiterläuft.

An Anschlüssen für weitere Quellen hat sonoro nicht gespart. Neben zwei analogen Zugängen bietet das sonoroSTEREO 2 sogar einen USB-Port. Über ihn können digitale Dateien zugespielt werden, alternativ lässt sich hier aber beispielsweise auch das Handy laden.

Der Start: Einfacher geht’s kaum

Hat man ein geeignetes Plätzchen für sein sonoroSTEREO 2 gefunden, wird es zunächst mit Netzstrom versorgt. Anschließend noch die Power-Taste drücken, und schon werden – sobald man den FM- oder DAB-Modus auswählt – Uhrzeit und Datum automatisch eingestellt. Selbstverständlich lassen sich sämtliche Grundeinstellungen aber auch per Navigationsrad oder Fernbedienung vornehmen, nötig ist dies aber nicht zwingend. Die Navigation zwischen den einzelnen Wiedergabefunktionen läuft dabei wie folgt ab:

– Menütaste drücken.
– mit Lautstärkeregler Quelle wählen.
– durch Drücken des Lautstärkereglers bestätigen.
– über die Setup-Teste lassen sich weitere Einstellungen vornehmen.

Eine feine und zugleich überaus praktische Funktion bietet das automatisch dimmbare Display. Dabei erfasst ein Sensor die Umgebungshelligkeit und entscheidet, wie hell das Display aufleuchtet. Ist es hell im Raum, erscheint das Display heller, ist der Raum abgedunkelt, dimmt das Display entsprechend herunter. Eine unangenehm helle Beleuchtung – beispielsweise im Schlafraum – gehört somit der Vergangenheit an, gleichzeitig ist die Lesbarkeit von Datum, Uhrzeit etc. aber erstklassig. Für den einen ein wichtiges Klangwerkzeug, für den anderen eine nette Spielerei stellt die integrierte Equalizerfunktion dar. Über sie lassen sich Bässe und Höhen einstellen, selbst Sound-Effekte können hier individuell angewählt werden.

Der Lautstärkeregler dient auch der Navigation durch das übersichtlich strukturierte Menü.

Modernes Bluetooth trifft die gute, alte CD

Was das sonoro-Designerstück besonders attraktiv macht, ist die Vielfalt in der Musikwiedergabe. Das sonoroSTEREO 2 bietet nahezu alle aktuellen Empfangstechnologien wie Bluetooth, FM- und DAB-Radio, USB-Wiedergabe und ein Slot-In-CD-Laufwerk. Somit vereint mein Testgast Radiogenuss in höchster Audioqualität mit der Wiedergabe der Lieblings-CD und der Möglichkeit, Musik vom Smartphone, Tablet und Co. abzuspielen oder zu streamen – egal ob per Bluetooth oder Kabel. Würde das sonoroSTEREO 2 jetzt noch über ein integriertes Internetradio verfügen, blieben tatsächlich keine Wünsche offen. Aber das, wie auch der Zugang zu angesagten Musikdiensten wie Spotify oder Tidal ließe sich ja über das für gerade einmal 39 Euro erhältliche Google Chromecast Audio oder Amazons Echo Dot (59 Euro) realisieren.
Doch zurück zur umfangreichen Ausstattung meines Testgerätes: während die eigenen Lieblings-Radiosender im Handumdrehen gespeichert werden und man für CD-Genuss nur die beliebte, silberfarbene Scheibe im Laufwerk versenkt, ist für das Abspielen per Bluetooth ein einmaliges Koppeln zwischen Smartphone und sonoroSTEREO 2 nötig. Das funktioniert so:

1. Menütaste drücken bis die Funktion „Bluetooth“ erscheint. Alternativ auf der Fernbedienung die Taste „Bluetooth“ drücken. Das Bluetooth-Symbol im Display beginnt automatisch zu blinken.
2. Auf Smartphone, Tablet, etc. die Funktion „Bluetooth“ anwählen.
3. sonoroSTEREO 2 aus verfügbaren Bluetooth-Partnern auswählen
4. Beide Geräte sind nun miteinander verbunden.

Sehr praktisch: Das sonoroSTEREO 2 merkt sich bis zu acht bluetoothfähige Geräte. Einmal eingeschaltet, verbindet es sich automatisch mit zuvor gekoppelten Geräten, sobald die Funktion Bluetooth aktiviert wurde.

Als modernes HiFi-Setup verfügt das sonoroSTEREO 2 selbstverständlich über ein integriertes Bluetooth-Modul. Die Kopplung mit dem Smartphone ist ein Kinderspiel.

Konzertsaal im Wohnzimmer – stimmt das?

Für den Praxistest habe ich mir Folgendes überlegt: Zu Beginn werden entspannte, leise Relax-Klänge angespielt, anschließend die Party-Tauglichkeit des sonoroSTEREO 2 genau unter die Lupe genommen. An einem Freitagabend wird dabei zunächst ausprobiert, wie sich mein Testgast macht, wenn man gemütlich mit Freunden zusammensitzt, dabei leicht unterhalten wird und danach noch ein bisschen aufdrehen möchte. Die MTV-Unplugged-Aufnahmen von Deutsch-Rapper Cro eignen sich diesbezüglich hervorragend. Hier soll sich nun beweisen, ob der Klang des sonoroSTEREO 2 mit seiner exquisiten Optik mithalten kann. „Bye Bye“ startet mit leisen Klavierklängen, „Es ist ein unglaublich schöner Tag“, singt der Mann mit der Panda-Maske. Streicher und Blasinstrumente steigen ein, alles klingt ausgewogen, klar, deutlich, straff. Nichts tut sich besonders hervor, nichts geht verloren, alles scheint irgendwie richtig. Ähnliches erlebe ich mit „Whatever“, in der Unplugged-Version, hier allerdings deutlich langsamer als im Original. Das Ergebnis: grandios! Auch jetzt begeistern Detailauflösung und die schlichtweg perfekte Balance zwischen Gesang und Instrumenten. Kurzum; die Umschreibung mit dem Konzertsaal im Wohnzimmer ist gar kein schlechter Vergleich.
Vom Konzertsaal wird das Wohnzimmer dann zur Disco: Um das sonoroSTEREO 2 mal ordentlich zu fordern, wird zunächst Sia mit „Cheap Thrills“ aus der Playlist gekramt. Nach einem kurzen Intro starten die markanten Bässe durchzugsstark durch, anschließend folgt die kraftvolle Stimme der australischen Sängerin. Passenderweise dringt dabei folgende Textzeile aus den Lautsprechern: „Come on, come on, turn the Radio on. It’s Friday Night and I won’t be long“. Die Bässe takten permanent, drängen sich dabei aber nie in den Vordergrund oder wirken ansatzweise nervig. Auch übertriebene Höhen – bei kompakten HiFi-Systemen fast schon hausgemacht – sind nicht im Ansatz auszumachen. Bei aller Dynamik und der inzwischen hohen Lautstärke zum Trotz klingt der Sound auch jetzt ausgewogen und niemals angestrengt. Ehrlich gesagt, war das von einem designorientierten All-in-one-System dieser Größe nicht unbedingt zu erwarten und überrascht umso mehr.
Je später der Abend, desto verrückter die Musikauswahl: nach der Bluetooth-Wiedergabe wird nun die CD-Sammlung durchgeschaut, was unweigerlich ein paar nette und auch peinliche Exemplare zum Vorschein bringt. Von einigen Dance-Hits der 90er bis hin zu East 17, um nur zwei Beispiele zu nennen. Die Wahl fällt dann letztlich allerdings auf etwas Kultiges: Fettes Brot aus Hamburg mit „Nordisch By Nature“. Kaum ist die Playtaste gedrückt, schallt es nicht nur aus den Lautsprechern „Een, Twej, Een Twej, Drej. Sech mol Hey – Hey! Sech mol Hoo – Hoo! Dat is Fettes Brot op Platt inne Disco.“ Björn Beton, König Boris und Dokter Renz geben von Sekunde Eins an Vollgas – Bässe, Schlagzeug und Co. kommen imponieren druckvoll und sorgen sofort für Stimmung „in der Bude“. Mit „Emanuela“ und weiteren Klassikern in ähnlicher Manier geht der Abend anschließend weiter, und zwar dank 2.1 Lautsprechersystem mit Hochleistungs-Subwoofer mit richtig viel Spaß!

Trotz exzellenter Verarbeitung bleibt sich das sonoroSTEREO 2 optisch eher zurückhaltend. Klanglich geht der kompakte Alleskönner überraschend agil, dynamisch und geordnet zur Sache.

Im Universum die Seele baumeln lassen

Eine wirkliche Besonderheit, die ich so bislang weder gesehen, geschweige denn getestet habe, ist die hier integrierte Relax-Funktion. Auf dem sonoroSTEREO 2 hinterlegte Kompositionen versprechen entspannende Momente in einer stressigen Welt. Geist und Gedanken sollen zur Ruhe kommen und so für den perfekten Ausklang des Tages sorgen. Um dies zu erreichen, genügt es den Menüpunkt „Relax“ aufrufen, und schon hat man – ohne eine CD einzuschieben oder auf dem Smartphone nach passenden Klängen suchen zu müssen – die Wahl zwischen kurzen Entspannungsübungen, klassischen Meditationen, progressiven Muskelentspannungen nach Edmund Jacobson, Fantasiereisen, meditativen Klängen und Naturklängen. Allesamt auf dem Gerät vorinstalliert und laut Herstelleraussage unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse kreiert.
Wählt man einen der genannten Punkte, wird in einer Einleitung und wenigen Sätzen alles Wissenswerte zu der aktuell gewählten Entspannungstechnik erklärt. Bei Regenwetter und kühlen Temperaturen fällt meine Wahl auf die Fantasiereisen. Hier erfahre ich unter anderem, dass diese für mehr Ruhe und Gelassenheit sorgen sollen und helfen, Abstand vom Alltag zu gewinnen und loszulassen. Mit Hilfe der eigenen Fantasie könne man Bereiche tiefer Entspannung erreichen, was auch als gute Einschlafhilfe dienen kann.
In der Fantasiereise „Universum“ starte ich von einer grünen Wiese in einem Park aus ins Weltall. „Langsam steigt die Kugel mit Ihnen auf. Sie fliegen durch eine weiße Wolke. Schon bald liegt die Erde unter Ihnen“, erzählt eine angenehm warme Männerstimme, während die entspannende Reise von leiser Hintergrundmusik begleitet wird. „Sie gleiten an Planeten und Sternen vorbei.“ Die Ansprache ist langsam gesprochen, begleitend dazu werden Bilder detailreich vor das Auge gerufen: angefangen bei der Farbe der Planeten, über den Glanz von Millionen Sternen. Die Erzählungen treten langsam in den Hintergrund, die Musik wird präsenter. Und dann: „Langsam geht Ihre Reise zu Ende, vorbei an Galaxien, Sonne und Planeten. Schon bald können Sie die Erde wieder sehen.“ In der Kugel sinke ich herab und lande auf der grünen Wiese. Wieder in der Realität angekommen, soll man sich strecken, dehnen und die Augen öffnen – oder einfach geschlossen halten und einschlafen … so herrlich entspannt ist man nun. Ein tolles Erlebnis, auf das man sich einfach mal einlassen sollte!

Aussergewöhnliches Feature: passend zu den angebotenen Relax- und Wellness-Funktionen liefert sonoro gleich noch eine entsprechende Anleitung mit.

Nach diesem aussergewöhnlichen Erlebnis wird dann auch die bereits kurz angesprochene, vorinstallierte Entspannungsmusik angespielt. Idealerweise wird diese, wie die anderen Relax-Klänge auch, von Natur aus eher leise gehört. Kein Problem für das sonoroSTEREO 2, auch unter niedrigem Lautstärkepegel überzeugt es durch feine, hohe und glasklare Töne, perfekt durch angenehm dunklen Passagen kombiniert. Jetzt sind die Naturklänge an der Reihe: Hier bietet sich die Wahl zwischen Meeresbrandung, Walgesang, Vogelgezwitscher, Regen, Windspiel und Kaminfeuer. An diesem Punkt lässt sich sicher streiten, ob ein Regenguss, der sich für mich anhört wie das Rauschen eines sehr alten Radios tatsächlich entspannend ist – aber das ist wohl persönlicher Geschmack. Alles in allem lässt sich auch in diesem Punkt sagen, dass diese neue Funktion rundum überzeugt und einen jederzeit dazu einlädt, sich in stressigen Zeiten zwischenzeitlich mal etwas Ruhe und Entspannung zu gönnen. Das klappt mit den verschiedenen Übungen und Fantasiereisen des sonoroSTEREO 2 einfach wunderbar. Um den vollen Funktionsumfang nutzen und eine im Raum befindliche Lampe steuern zu können, wird nun noch das optional erhältliche Dimmermodul sonoroLIGHT benötigt. In Kombination mit dieser eigens entwickelten Bluetooth-Steckdose lassen sich nahezu alle Lampen, die dimmbare Leuchtmittel besitzen, individuell steuern. Eine praktische und effektive Möglichkeit den Komfort zu erhöhen und besagte Relaxfunktionen auch visuell zu unterstreichen.

Ist das sonoroSTEREO 2 mit einem sonoroLIGHT-Modul gekoppelt, lassen sich Lichtszenarien direkt über den entsprechenden Button auf der gebürsteten Alufront abrufen.

Fazit

Das sonoroSTEREO 2 überzeugt durch sein einzigartiges Design, eine große Farbauswahl, schlichte Eleganz, einfache Bedienung und kraftvolle Klänge. Das kompakte Stereo-Musikgenie ersetzt umfangreich ausgestattete Wohnzimmer-Hifi-Anlagen und punktet sowohl in Sachen Partysound als auch mit seinen vorinstallierten Relax- und Meditationsklängen samt Steuerung dimmbarer Leuchten. Ein schickes Design, die hervorragende Verarbeitung und die exzellente Klangqualität haben aber auch ihren Preis: Das sonoroSTEREO 2 ist für 699 Euro, beziehungsweise für 799 Euro im Farbton Walnuss, im Handel erhältlich. Das dazu passende Dimmermodul sonoroLIGHT gibt es separat für 39 Euro.

Test & Text: Sonja Bick
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

90 %

95 %

98 %

170310.sonoro-Testsiegel

Technische Daten

Modell:sonoro
sonoroSTEREO 2
Produktkategorie:HiFi-System
Preis:ab 699,00 Euro
Ausführungen:8 Farbvarianten
Vertrieb:sororo, Neuss
02131 88 34 141
www.sonoro-audio.de
Abmessungen (HBT):153 x 450 x 235 mm
Gewicht:5,9 kg
Anschlüsse:Eingänge:
- Bluetooth (aptX)
- USB (Wiedergabe und Ladefunktion)
- Cinch
- 75 Ohm FM/DAB/DAB+ Antennenanschluss

Ausgänge:
- Kopfhöreranschluss
Quellen:- Bluetooth (aptX)
- CD
- USB
- DAB+/DAB-Tuner
- FM-Tuner
- analoge Eingänge
Lieferumfang:- sonoroSTEREO
- Fernbedienung
- Bedienungsanleitung
- Teleskopantenne
- Handschuhe
Besonderheiten:- Handgeschliffenes Holzgehäuse
- DAB/DAB+ Empfänger
- FM-Radioempfang
- Equalizer
- USB-Wiedergabe
- zeitlos gestyltes Gehäuse
- Relaxfunktionen
- vollumfängliche Bedienung am Gerät
- Duale Weckfunktion
- Sleep-Timer
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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System Audio Saxo 1 active – Schlankes Duo mit breitem Einsatzspektrum

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Aktivlautsprecher sind eine tolle Erfindung, schließlich ermöglichen sie HiFi oder Heimkino auf höchstem Niveau bei sehr geringem Platzangebot. Zusätzliche Geräte sind prinzipiell nicht notwendig, lassen sich allerdings auf Wunsch problemlos anschließen. Insbesondere als Entertainment-Zentrale im Wohnzimmer sind aktive Boxen wie die Saxo 1 active von System Audio perfekt geeignet. Die dänischen Klangkünstler haben nämlich nicht nur klanglich viel zu bieten, sondern verbessern TV-Sound und Musikwiedergabe gleichermaßen deutlich – ohne großen Aufwand.

Platzsparend und vielseitig: Die Saxo 1 active finden nahezu überall ein Plätzchen.

Platzsparend und vielseitig: Die Saxo 1 active finden nahezu überall ein Plätzchen.

Das dänische Unternehmen System Audio macht bereits seit längerer Zeit von sich reden und bietet im umfangreichen Portfolio so ziemlich alles an, was man zur Musikwiedergabe oder für ein stattliches Heimkino-Set benötigt. Eigentlich also zwingend logisch, dass es dann auch Sets wie das Saxo 1 active gibt, dass gleich beide dieser Primärsegmente abzudecken vermag.

Viel Initiative

Die Einsatzszenarien der Saxo 1 active sind aber selbst für einen Aktivlautsprecher ziemlich umfassend, von der reinen Stereoanlage über die Nutzung als Desktoplautsprecher oder sogar als zentrale Entertainment-Einheit im Wohnzimmer für Musik, TV und Gaming sind die kompakten Lautsprecher für so ziemlich alles bereit. Gleich zwei optische Digitaleingänge (zum Beispiel für Fernseher und Spielkonsole) sowie ein analoger Aux-Eingang (3,5-mm-Miniklinke) und ein mit „RCA“ bezeichneter Analogeingang für ein Cinch-Kabel stehen zum Anschluss von insgesamt vier Quellen bereit. Zusätzlich können auch Mobilgeräte via Bluetooth mit den Saxo 1 gekoppelt werden – bei drohender Akkuschwäche lassen sich diese sogar über den USB-Port auf der Rückseite der Saxo 1 active aufladen (ein entsprechendes Kabel natürlich vorausgesetzt). Die Bluetooth-Verbindung ist übrigens schnell eingerichtet, indem auf der mitgelieferten Fernbedienung im Scheckkartenformat die entsprechende Quellentaste (die es übrigens für jeden Eingang gibt) gedrückt wird. In der Regel startet die Aktivbox damit auch selbsttätig die Suche nach passenden Geräten zum Pairing, ansonsten lässt sich dieser Vorgang auch über die Taste rechts neben dem Bluetooth-Button initiieren. Ein und dasselbe Gerät muss übrigens nicht jedes Mal neu gepairt werden, das merkt sich die Saxo 1 active auch so.

Mit reichlich Anschlüssen und dem kabellosen Bluetooth-Modul zeigt sich die Saxo 1 active sehr gut ausgestattet.

Mit reichlich Anschlüssen und dem kabellosen Bluetooth-Modul zeigt sich die Saxo 1 active sehr gut ausgestattet.

Die Aktivbox verfügt neben den Eingängen auch noch über ein Paar Lautsprecherklemmen, die über das mitgelieferte Lautsprecherkabel mit den Gegenstücken der Passivbox verbunden werden. Auf der Ausgangsseite ist zudem der Anschluss eines Subwoofers möglich, um aus dem Stereo-Pärchen optional ein kraftvolles 2.1-Set zu machen. Wir begnügen uns allerdings mit dem Saxo-Doppel und konzentrieren uns noch einmal auf die Eingänge beziehungsweise die darüber eingespeisten Signale. Diese passieren nämlich unabhängig von ihrer Herkunft den 2 x 40 Watt leistenden Class-D-Verstärker, der dafür sorgt, dass die Treiber der Zwei-Wege-Lautsprecher genug zu tun haben. Hier haben wir es übrigens mit einer im Durchmesser 25 Millimeter großen DXT-Akustiklinse zu tun, die sich dem Hochton-Segment widmet. Für die tieferen Frequenzen ist ein 11 Zentimeter großer Basslautsprecher zuständig, der jeweils von einem Bassreflexport auf der Rückseite der Boxen unterstützt wird.

Der rückseitige Bassreflexport sorgt für die gewisse Extraportion Tiefton.

Der rückseitige Bassreflexport sorgt für die gewisse Extraportion Tiefton.

Klare Struktur

Anhand der optischen Erscheinung dieser Elemente ist auch schnell klar, dass man es hier mit Lautsprechern von System Audio zu tun hat. Die Vertreter des dänischen Herstellers zeichnen sich nämlich generell durch ein sehr aufgeräumtes und möglichst reduziertes Design aus – was allerdings nicht heißt, dass wir es hier mit langweiligen Klötzen zu tun hätten. Die Saxo 1 wirken ganz im Gegenteil äußerst edel und modern. Farblich gibt es hier ein kontrastreiches Erscheinungsbild, da das hochglänzende, weiße Gehäuse durch schwarze Akzente komplettiert wird. Auch die Formensprache zeigt ein Faible für Gegensätze, die kantige Grundform wird fast ausnahmslos durch runde Elemente ergänzt. Das gilt natürlich für die Treiber, die Aussparungen für die Frontabdeckung, den Bassreflexport und sogar die selbstklebenden Standfüße. Ein gelungenes und stilistisch universell einsetzbares Design, das damit die funktionale Vielseitigkeit brillant unterstützt.

Die recht klassische Grundform des Gehäuses wird durch runde Akzente kontrastiert.

Die recht klassische Grundform des Gehäuses wird durch runde Akzente kontrastiert.

Die Aktivvariante der Saxo 1 ist übrigens auf den ersten Blick leicht an den Status-LED links unter dem Hochtöner sowie dem kreisrunden Bedienelement rechts zu erkennen. Letzteres lässt sich sowohl drehen als auch drücken, womit sich die Lautstärke regeln lässt (Drehen) beziehungsweise durch die Eingänge navigiert (kurzer Druck) und der Lautsprecher in den Standby-Modus versetzt (langer Druck) oder daraus aufgeweckt werden kann. Letzteres ist sogar bei aufgesetzter Frontabdeckung möglich. Die besteht nämlich aus feinmaschigem, schwarzen Stoff, der auf einen Rahmen gezogen ist. Der wiederrum ist mit vier Pins ausgestattet, die in die entsprechenden Aussparungen in der Schallwand eingesetzt werden.

Hinweise auf den aktuellen Betriebszustand liefern die Status-LED in der Schallwand.

Hinweise auf den aktuellen Betriebszustand liefern die Status-LED in der Schallwand.

Ohne Abdeckung bleibt der Blick auf die Status-LED aber frei. Derer gibt es zwei, die linke ist dabei für den Betriebszustand verantwortlich. Blaues Leuchten bedeutet, dass die Saxo 1 active betriebsbereit ist, Orange hingegen steht für den Standby-Modus. In diesen wechselt der Aktivlautsprecher übrigens automatisch, wenn er 20 Minuten lang kein Signal empfängt. Rechts daneben wird – sofern Bluetooth als Eingangsquelle gewählt ist – der Verbindungsstatus der Saxo 1 active signalisiert. Ein Blinken steht hier für den Verbindungsaufbau, konstantes Leuchten hingegen signalisiert eine stabile Koppelung.

Die Fernbedienung im Scheckkartenformat ermöglicht eine bequeme Bedienung der Saxo 1 active.

Anspruchslos mit wichtigen Details

Aufgrund der relativ großen Anschlussvielfalt und natürlich des Bassreflexports auf der Rückseite wird einigermaßen versierten HiFi-Freunden sofort klar, dass die Saxo 1 active und ihre passive Schwester ein wenig Freiraum mögen und nicht direkt an die Wand (oder Rückwand von Möbeln) gestellt werden sollten. Ansonsten wird aus einem druckvollen Tiefton schnell ein unkontrolliertes Brummen, das dem Klangbild nun mal nicht gerade zuträglich ist. Offene Regale oder die Aufstellung auf Schreibtisch oder Lowboard sind da weitaus geeignetere Biotope. Unabhängig vom Standort ist bei der Aufstellung allerdings zu beachten, dass die beiden Boxen eine festgelegte Position im Stereo-Setup einnehmen müssen. Von vorne betrachtet übernimmt die aktive Saxo 1 den rechten Kanal, während das passive Gegenstück links platziert werden muss. Im Quickstart-Guide steht das möglicherweise genau anders herum erklärt – und zumindest unser Testmuster ist mit dem Aufdruck „Connection to right speaker“ versehen. Im Prinzip stimmt das ja auch, nur halt von hinten gesehen…

Ein wenig Freiraum ist bei der Aufstellung notwendig, nicht nur deshalb eignen sich die Saxo 1 active auch sehr gut als Desktop-Lautsprecher.

Ein wenig Freiraum ist bei der Aufstellung notwendig, nicht nur deshalb eignen sich die Saxo 1 active auch sehr gut als Desktop-Lautsprecher.

Man kann die richtige Zuordnung der Kanäle übrigens ganz einfach überprüfen, indem man Smartphone oder Laptop anschließt, Youtube aufruft und nach „speaker channel test“ oder „stereo testsound“ sucht. Darunter finden sich genug Videos, die es innerhalb weniger Sekunden ermöglichen, den linken und rechten Stereokanal zu identifizieren. Um diese allerdings auch mit Signalen zu versorgen, kann man natürlich auf die Wireless-Variante Bluetooth zurückgreifen – wenn man hingegen eine kabelgebundene Kopplung herstellen möchte, sollte man diese bereits besitzen. Im Lieferumfang sind nämlich lediglich das Stromkabel für die Aktivbox sowie das Lautsprecherkabel zum Anschluss des Passivlautsprechers enthalten.

Über die Schraubklemmen werden die beiden Lautsprecher des Sets miteinander verbunden.

Über die Schraubklemmen werden die beiden Lautsprecher des Sets miteinander verbunden.

Nicht zu laut, aber sehr präzise

Glücklicherweise haben wir berufsbedingt einen recht brauchbaren Fundus an Kabeln zur Verfügung und können die verschiedenen Anschlüsse der Saxo 1 active schnell bestücken. Beinahe im Handumdrehen können wir so auf unsere digitale Musiksammlung zugreifen und spielen dem Saxo-Duo entsprechend seinem primären Betätigungsfeld ein paar Takte zu. Aufgrund des zuletzt offenbar sehr großzügig eingestellten Pegels machen wir dabei auch direkt Bekanntschaft mit der – wie sich letztendlich herausstellt – einzigen Schwäche der kompakten Klangkünstler. Das entspannt-harmonische „Go, Love“ von Mark Knopfler nämlich klingt zwar auch über die Saxo 1 wie gewohnt samtweich und voluminös, lediglich bei höheren Pegeln wird der forsche Hochton etwas zu scharf.

Der Hochtöner der Saxo 1 active spielt mit reichlich Dynamik auf, was bei höheren Pegeln ziemlich forsch klingt.

Der Hochtöner der Saxo 1 active spielt mit reichlich Dynamik auf, was bei höheren Pegeln ziemlich forsch klingt.

Das gilt auch bei „In Hell I’ll Be In Good Company“ von The Dead South, das allgemein mit sehr viel Energie vorprescht und durch die Dynamik der Saxo 1 in dieser Kombination vielleicht sogar einen Tick zu aggressiv agiert. Die kompakten Modelle sind allerdings auch nicht unbedingt für gehobene Lautstärken ausgelegt, da gibt es im Angebot von System Audio durchaus größere und leistungsstärkere Modelle. Die recht forsche Agilität der Saxo 1 hat allerdings auch Vorteile, sehr zuträglich ist sie nämlich zum Beispiel elektronischer Musik wie etwa dem Titel „Worry“ von Jack Garratt. Hier punktet das aktive Saxo-1-Setup mit herausragend guter Präzision und rückt sämtliche der nicht gerade rar gesäten klanglichen Details perfekt in Szene.

Die Lautstärke der Saxo 1 active lässt sich neben der Fernbedienung auch bequem über den Drehregler an der Aktivbox justieren.

Die Lautstärke der Saxo 1 active lässt sich neben der Fernbedienung auch bequem über den Drehregler an der Aktivbox justieren.

Auch in rockigen Gefilden fühlen sich die kompakten Lautsprecher sehr wohl, was sie beispielsweise bei „Old Haunts“ oder „Stay Vicious“ von The Gaslight Anthem eindrucksvoll unter Beweis stellen. Insbesondere bei letzterem Titel gelingt der Wechsel von den harten Passagen hin zum melodiösen Part wunderbar, ohne der Wiedergabe einen Bruch zu verpassen. Selbst das stilistisch ziemlich eigenwillige „Look on“ von John Frusciante, der mit seinen Solo-Alben ja gerne mal experimentelle Wege beschreitet, klingt über die Saxo 1 erstaunlich homogen und vor allem während des Solos sehr ordentlich platziert – vermutlich auch einer der Gründe, warum der wilde Mix aus effektbeladenen Instrumenten plötzlich wesentlich übersichtlicher daherkommt.

Der Tieftöner sorgt für ein ausgewogenes und belastbares Fundament.

Der Tieftöner sorgt für ein ausgewogenes und belastbares Fundament.

In Sachen Präzision und Staffelung dient uns natürlich auch „Sway“ von The Kooks als Testmaterial. Die gewohnte, sehr saubere Platzierung auf der virtuellen Bühne gelingt auch den Saxo 1 ganz hervorragend. Und obwohl die beiden Lautsprecher des Stereo-Setups nur etwa zwei Meter auseinander stehen, breitet sich die Kulisse sehr raumgreifend aus – das macht die Lautsprecher dann auch für den Einsatz am TV-Gerät interessant. Hier dürfen die Erwartungen natürlich nicht allzu hoch geschraubt werden, ein speziell auf diesen Einsatzzweck hin optimiertes Frontsurround-System und erst recht ein Surround-Set (übrigens auch im Portfolio von System Audio vorhanden) wird logischerweise noch besseren Filmton liefern. Wer allerdings eine Option für sowohl starken HiFi-Sound als auch eine deutliche Aufwertung für die integrierten TV-Lautsprecher sucht, bekommt hier einiges geboten. Direktionale Effekte beispielsweise beherrschen die Saxo 1 ebenfalls mühelos und die nötige Power im Tieftonbereich  holt man sich dann bei Bedarf eben über die Option, einen Subwoofer zuzuschalten. In den meisten Fällen wird man diesen vermutlich gar nicht benötigen, bei Actionkrachern wie „London Has Fallen“ macht das aber einen durchaus spürbaren Unterschied.

Für sicheren Stand sorgen die selbstklebenden Gummifüße.

Für sicheren Stand sorgen die selbstklebenden Gummifüße.

Fazit

Vielseitigkeit und eine in allen Belangen starke Qualität zeichnen die Saxo 1 active aus. Die kompakten und sehr hübsch anzusehenden Lautsprecher sind dank ihres Detailreichtums und ihrer Dynamik nicht nur musikalisch wertvoll, sondern werden darüber hinaus auch spielend den Ansprüchen an die Filmtonwiedergabe gerecht. Und dank der zahlreichen Anschlüsse muss man sich hier nicht einmal für eine dieser Qualitäten entscheiden, sondern kann wortwörtlich per Knopfdruck zwischen ihnen wechseln.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

97 %

96 %

96 %

170312.system-audio-Testsiegel

Technische Daten

Modell:System Audio saxo 1 active
Produktkategorie:Kompaktlautsprecher
Preis:699,00 Euro / Paar
Garantie:7 Jahre
Ausführungen:- schwarz Hochglanz
- weiß Hochglanz
Vertrieb:Libra Audio, Schmitten
0700 / 77200000
www.systemaudio.de
Abmessungen (HBT):26 x 13 x 20 cm
Gewicht:ca. 3,9 kg (active)
ca. 2,8 kg (passiv)
Prinzip:2-Wege-Bassreflex
Hochtöner:1 x 25-mm-DXT-Akustiklinse
Tief-/Mitteltöner:1 x 11 cm
Frequenzbereich:60 - 25.000 Hz (Herstellerangabe)
Eingänge:- Bluetooth 4.0 lossless aptX (CD-Qualität)
- 2x optisch digital
- 1x analog (3,5 mm, Miniklinke)
- 1x analog (Stereo-Cinchstecker)
Ausgänge- Subwoofer-Ausgang
Lieferumfang:- saxo 1 active
- saxo 1 passiv
- Fernbedienung
- Quickstart-Guide
- Stromkabel
- Lautsprecherkabel
- selbstklebende Standfüße
Besonderes:- Subwoofer-Ausgang
- hochwertige Verarbeitung
- präziser, kraftvoller Klang
- einfache Installation
- Bluetooth
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Analog-Endstufe Nubert nuPower A – Leistungsdraht als Klangideal

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Auf diese Idee muss man erst mal kommen: Nubert, bislang bei seinen Aktivboxen und Verstärkerkomponenten mit prozessorsatter Elektronik erfolgreich, präsentiert mitten in unserer digitalen Moderne eine analoge Endstufe. Zurück in die Zukunft? Von wegen. Mit der kraftstrotzenden Nubert nuPower A wollen die Schwaben zeigen, was mit modernster Technik im Analogbereich möglich ist.

Die Nubert nuPower A: viel Kraft, keine Schnörkel.

Am Anfang steht ein Debakel: Kurz vor dem Lieferstart der Nubert nuPower A vernichtet ein verheerendes Unwetter den kompletten Lagerbestand des schwäbischen Direktversenders. Die analoge Beweisführung muss also verschoben werden – um fast ein ganzes Jahr. Kein Wunder, denn das 42 Kilo wiegende Kraftwerk ist eine komplette Eigenentwicklung, die Beschaffung der benötigten Bauteile und die Wiederaufnahme der Produktionsverfahren haben sich für den mittelständischen HiFi-Hersteller als überaus aufwändig erwiesenen. Das Kraftwerk ist zum Kraftakt geworden. Trotzdem hat sich die Nubert nuPower A für das Technikerteam rund um Projektleiter Markus Pedal schon jetzt gelohnt – als eine erneute Demonstration in Ingenieurskunst. Nachdem mit dem Class-D-Amp nuPower D die Klangqualitäts-Möglichkeiten der Digitaltechnik ausgelotet wurden, soll die nuPower A das maximal Machbare im Analogen aufzeigen – immer unter dem Vorzeichen der Bezahlbarkeit, schließlich ist Nubert nach wie vor im Schwabenland ansässig. Deshalb hat man vor der Realisation des Möglichen erst einmal die Realität der Monetarisierbarkeit erforscht – sprich: Besteht in digitalen Zeiten überhaupt noch ein Bedarf für eine analoge Endstufe? Das Ergebnis ist offenbar positiv ausgefallen. Die Zielgruppe sind zum einen natürlich die beinharten Analog-Verfechter, für die alles Digitale Teufelszeug ist und die Nubert mit einem Schaltverstärker wie dem zuvor entwickelten nuPower D niemals erreichen wird. Zum anderen sind es aber alle Audiophilen, die sich jenseits der Ideologie von den rein klanglichen Vorzügen überzeugen lassen.

Keep it cool: Die Rippenstruktur der seitlichen Kühlkörper bietet die größtmögliche Fläche zur Abfuhr der Wärme.

Wofür eine Endstufe mit Vorverstärker?

Eine solche Kombination ergibt aus mehreren Gründen Sinn. In den meisten Fällen liefert ein solches Vorstufen/Endstufen-Duo mehr Leistung als ein Vollverstärker – insbesondere durch die Möglichkeit, die Endstufe zu „brücken“. Das heißt: Man verwendet sie nicht als Stereo-Verstärker, sondern als Monoblock, der nun mit seiner ganzen Kraft eine Lautsprecherbox antreibt. Durch das Brücken gerät die Leistung des Amps erheblich größer, beim nuPower A werden so aus 540 Watt im Stereo-Modus 1150 Watt im Mono-Betrieb. Nun benötig man für den anderen Lautsprecher aber ebenfalls einen Monoblock. Die Lösung ist also nicht ganz preiswert, aber sie ermöglicht eine Wiedergabe in sehr hoher Lautstärke. Eine Anlage mit separater Endstufe bietet sich also bei großen Räumen an, aber auch bei Lautsprechern, die eine großen Leistungshunger haben und kleindimensionierte Verstärker überfordern. Hier ist dann auch durchaus eine hohe Laststabilität gefragt – und die bietet die Nubert nuPower A: Im Stereobetrieb arbeitet die Endstufe bis runter zu einem Ohm, sie kann also auch exotische Elektrostaten antreiben. Vielen Audiophilen geht es auch gar nicht um große Lautstärken, sondern um große Reserven. Eine wattreiche Verstärker-Kombination gerät bei plötzlichen Pegelspitzen nicht gleich an ihre Grenzen, während schwächere Vollverstärker dann mitunter schon am Leistungslimit arbeiten. Akustisch äußert sich das in einer komprimierten Wiedergabe oder auch in einem „Clipping“, einer verzerrten Wiedergabe. Von einer leistungsstarken Vor-/Endstufen-Kombi darf man also ein größeres Dynamikvermögen erwarten. Das macht Musik zum Erlebnis, sorgt aber auch beim Filmton für eine herausragende Klangkulisse. Wer für seine cineastische Beschallung nicht extra eine Heimkino-Anlage haben will, sondern auf eine amtliche Stereo-Beschallung setzt, benötigt hierfür einen pegelfesten Verstärker. Und wer Schallplatte hört oder auch mal Musik per Kopfhörer genießt und einen höheren Anspruch an den Klang hat, landet ebenfalls schnell bei einer Vor-/Endstufenkombination. Bei Vollverstärker sind ein Phono-Eingang und ein Kopfhörer-Ausgang nicht mehr Standard, und wenn sie doch als Features vorhanden sind, ist qualitativ oft noch Luft nach oben. Also schaut man nach einem einem entsprechenden Vorverstärker – und darauf folgt zwangsläufig passende Endstufe. Hier gibt es exzellente digitale Lösungen, trotzdem setzen etliche Hersteller auf einen rein analogen Aufbau – und damit sind wir wieder bei der Nubert nuPower A.

Die NuPower A braucht wie jeder Endverstärker eine Vorstufe als Spielpartner. Hier bildet sie ein Team mit der Nubert nuControl.

Innere Argumente für den Analog-Amp

Nubert betreibt mit seinem nuPower A keine Revolution vor, sondern eine Evolution: Die Schwaben setzen bei ihrem Leistungsverstärker auf die Optimierung des Tradierten. Die Endstufe funktioniert nach dem AB-Prinzip, dieses Verstärkerkonzept vereint den Vorteil des verzerrungsfreien, reinen Klangs einer Class-A-Schaltung mit dem Vorzug des großen Wirkungsgrades einer Class-B-Schaltung. Diese Kombination gehört zu den beliebtesten und bewährtesten Verstärkerkonzepten. Mit der nuPower A hat Nubert nun einigen Aufwand betrieben, um die Möglichkeiten dieses Klassiker auszureizen. Das beginnt bei der Güte der Bauteile. Bei den Transistoren, die für die Verstärkung sorgen, aber auch bei den anderen Bauteilen zeigen sich Schwaben extrem wählerisch, hier kommen nur Exemplare zum Einsatz, die exakt gleiche Betriebswerte aufweisen oder innerhalb eines äußerst eng gesteckten Toleranzbereichs arbeiten. In der besonders empfindlichen Eingangsstufe, die zugunsten kürzester Wege und minimaler Einstreuung in einem geschirmten Metallgehäuse direkt hinter dem Anschlussterminal verortet ist, sitzen höchstwertige, für den Audiobereich optimierte Verstärker-IC-Bausteine eines bestens beleumundeten Herstellers, auch andere Bauteile stammen aus namhaften Häusern wie Texas Instruments oder Exicon. Im Aufbau der gesamten Endstufen wählt Nubert den amtlichen Weg: Die Verstärkerschaltung ist von vorn bis hinten, also bis zu den Ausgangsbuchsen, vollsymmetrisch aufgebaut. Wer einen Blick unter die Haube der Nubert nuPower A wirft, kann dieses Schaltungsdesign auch optisch nachvollziehen: Die Verstärker-Hauptplatinen sind rechts und links stehend im Gehäuse platziert. An den Seiten befinden sich auch die Leistungstransistoren, sie sind allerdings nicht auf den Platinen untergebracht, sondern auf der Innenseite der Gehäusewangen angeschraubt – dort, wo außen die Kühlkörper sitzen, die die erzeugte Wärme der Transistoren ableiten. Die kompromisslose Dualität schlägt sich auch bei der Stromversorgung nieder: Zwei imposante Schnittbandkern-Transformatoren bieten eine Leistungsbereitschaft von mehr als 2.000 Watt, sie nehmen samt ihrer opulenten Peripherie von Gleichrichter- und Siebelementen mehr als die Hälfte des Gehäusevolumens ein und tragen maßgeblich zu dem immensen Gewicht dieses Boliden bei. Guter Klang beginnt halt mit einer üppig dimensionierten Energiezufuhr. Der insgesamt hohe Aufwand, den Nubert betrieben hat, wird durch beeindruckende Betriebswerte belohnt. Da ist zum einen die exorbitante Leistung: Die Nubert nuPower A trumpft mit fetten 540 Watt im Stereo-Betrieb auf und mit noch fetteren 1.150 Watt im Mono-Modus – Dauerleistung, wohlgemerkt. Anders als bei der Musikleistung, die ein Amp nur kurzfristig liefern kann, weil er sonst bald selbst geliefert ist, gibt die Dauerleistung an, was ein Verstärker permanent leisten kann. Zur großen Kraft gesellt sich bei der Nubert nuPower A die Güte der Verstärkung: Ihr Aufbau ermöglicht es der Endstufe, in höchstem Maße symmetrisch und linear zu arbeiten. Diese Signalpräzision wird von weiteren Schlüsselqualifikationen flankiert: Die Verzerrung ist derart niedrig, dass sie im vierten Nachkomma-Bereich liegt, auch beim Rauschabstand kommt der Nubert nuPower A auf herausragende Daten. All diese inneren Werte der Endstufe bedürfen nun noch einem angemessenen Äußeren – und hier bleibt Nubert der Firmenphilosophie treu.

Gerundete Kanten, dezente Fase: Das Design der Front sorgt für eine optische Geschmeidigkeit.

Verstärker-Massiv

Nubert stand noch nie für Firlefanz, sondern stets für Funktionalität. Diese Linie führen die Schwaben mit der Gestaltung ihrer Analog-Endstufe fort. Die nuPower A versucht erst gar nicht, ihren Charakter als Kraftpaket zu verbergen, alles andere wäre auch überaus eigenartig. Aufgrund des Bauteileeinsatzes und der Wärmeentwicklung lässt sich eine vollanalog aufgebaute, wattreiche Endstufe nun mal nicht zum optischen Leistungs-Lilliputaner schrumpfen. Deshalb steckt die Technik des Nubert nuPower A in einem massiven Vollmetall-Gehäuse, das eine höhe von 20 Zentimetern und eine Tiefe von 42 Zentimetern aufweist. Bei der Breite hat Nubert mit 43 Zentimetern das HiFi-Maß eingehalten, sehr schön, so passt die Endstufe zu anderen Komponenten mit Standardbreite. Bei aller Massivität ist Nubert aber auf eine edle Anmutung bedacht: Das Gehäuse besteht aus teils gebürstetem, teils gestrahltem Aluminium, das durch eine mattschwarze Beschichtung veredelt ist. Auch die gerundeten Ecken der Front befördern die Geschmeidigkeit der Optik und sorgen für Design-Stimmigkeit mit den anderen Verstärkerkomponenten von Nubert. Auffällig ist gleich beim ersten Anblick die Solidität der Stirnseite: Die Front der Endstufe misst fette zwei Zentimeter. Auch beim Gehäuse haben die Schwaben also wirklich nicht gespart. Diese höchstrobuste Qualität setzt sich nun auch bei den Bedienelementen fort. Da ist zuallererst natürlich der silberne „Selector: Dieser große Lautsprecher-Wahlschalter thront im Zentrum der Front, ein kurzes Klopfen und Berühren gibt uns die Gewissheit: Das Stellrad ist ebenfalls aus vollem Metall gefertigt. So schwer das Material, so schön ist die Gängigkeit: Das Rad rastet perfekt definiert bei den drei möglichen Positionen ein, mit denen man festlegt, ob man ausschließlich über das Boxenpaar am Anschluss A hören möchte, ob nur das alternative Schallwandler-Paar am Anschluss B angesteuert werden soll – oder ob man beide Paare gleichzeitig, also parallel betreiben möchte. Allein die Handhabung dieses Drehschalters vermittelt einem das gute Gefühl eines verlässlichen Qualitätsprodukts, von Wertarbeit. Mit jedem Dreh des Schalters wandert das Licht der zugehörigen linksseitige LED-Anzeige, die uns unsere Schallwandler-Wahl optisch bestätigt. Eine vierte LED zeigt uns den Betrieb der Endstufe an. Um den Amp zur Arbeit zu bewegen, drückt man den darunter befindlichen „Power“-Taster – auch er ist aus Metall gefertigt, man fühlt es an seiner angenehmen Kühle. Mit diesem Taster schickt man den Nubert nuPower A nach dem Musikhören auch wieder in den Schlaf. So leistungsstark die Endstufe im Betrieb ist, so genügsam verhält sie sich im Standby-Modus, hier verzehrt sie maximal ein halbes Watt.

Die Polklemmen erlauben den Anschluss von starken Kabeln bis zu einem Querschnitt von sechs Quadratmillimetern.

Bitte wenden: Die Rückseite

Die Übersichtlichkeit der Front setzt sich rückseitig fort. Im oberen Bereich finden wir die Eingänge, klar aufgegliedert in ein Anschlussfeld für den rechten und linken Kanal. Zuoberst treffen wir auf vergoldete Cinchbuchsen, das ist der unsymmetrische Eingang. Aber wie es sich für einen Verstärker dieser Güte gehört, besitzt der Nubert nuPower A auch einen symmetrischen Eingang in Form von XLR-Buchsen. Diesen Eingang sollte man zugunsten der Klangqualität wählen, weil eine symmetrische Signalführung möglichen Einstreuungen, die sich als Brummen oder sirren bemerkbar machen, vorbeugt. Dafür wird das Signal gleich doppelt durch das Kabel geschickt, einmal in Originalform und einmal phasenverkehrt (invertiert). Störungen, die auf das Signal einwirken, heben sich so im Idealfall auf. Im Profibereich ist symmetrische Signalführung Standard, im High End-Bereich hat sie sich ebenfalls etabliert. Wer diesen Eingang benutzt, stellt dies an dem nuPower A auch ein, hierfür besitzt der Verstärker einen Schalter. Verwendet man hingegen den unsymmetrischen Cinch-Eingang, gehört der Kippschalter in die Stellung „RCA“. Der Sinn dieses Schaltvorgangs: Offene Eingänge, die nicht belegt sind, können ein Brummen in die Verstärkerschaltung tragen. Also schaltet man sie am besten ab – und genau das erledigt man mit dem rechten Kipschalter. Der linke Kippschalter dient nun der Betriebswahl: Der Nubert nuPower A kann als Stereo-Endstufe verwenden werden, aber auch als Mono-Block. Unter den beiden Kippschaltern folgt nun eine Trigger-Buchse, über die mitgelieferten Kabel lässt sich die Endstufe so mit einem Vorverstärker verbinden, um beide Geräte zusammen ein- und auszuschalten. Natürlich kann man die Nubert nuPower A auch komplett von der Stromzufuhr trennen, dafür besitzt die Endstufe einen Netzschalter. Last but not least: Die Anschlüsse für die Schallwandler. Hier hat Nubert Qualitätsklemmen eingesetzt, die Bananas und Kabelschuhe akzeptieren und den Einsatz von blankem Kabel mit einem Querschnitt bis sechs Quadratmillimetern erlauben – sehr gut; denn wer eine solche Endstufe betreibt, wird zu den Boxen hoffentlich keinen Klingeldraht legen. Da für jeden Kanal vier Klemmen bereitstehen, kann man mit dem Nubert nuPower A zwei Boxenpaare betreiben – parallel oder alternativ. Ein hinterletztes Bedienelement entdecken wir nun noch auf der Bodenseite: Hier sitzt der Groundlift-Schalter. Mit seiner Hilfe wird der Erdungskontakt unterbrochen. Das kann notwendig sein, wenn durch Komponenten wie etwa Satelliten- oder Kabelreceiver ein Brummen in die Klangkette hereingetragen wird. Durch das Betätigen des Groundlift-Schalters ist dann Schluss mit den lästigen Nebengeräuschen. Darum ist es durchaus vorteilhaft, wenn man diesen Schalter auch nach der Einrichtung der Klangkette noch erreichen kann. Jetzt sind wir aber schon beim Aufstellen des Amps.

Ausstattungskomfort: Die nuPower A bietet eine symmetrischen und einen unsymmetrischen Eingang sowie Anschlussklemmen für zwei Boxenpaare.

Aufstellen und Anschließen

Zu der Nubert nuPower A gibt es eine umfassende Bedienungsanleitung, die sowohl den Amp und seine Anschlüsse erklärt als auch mehrere Anwendungsbeispiele gibt. Das ist vorbildliche und Nubert-typisch, hieran dürften sich andere Hersteller gerne orientieren, denn so lässt sich auch eine schwere Endstufe leicht in Betrieb nehmen. Dafür misst nun zuallererst der passende Ort zu finden. Nubert hat sich zwar Mühe gegeben, keinen platzfressenden Wohnzimmerschreck zu bauen, aber mit den Maßen 20 mal 43 mal 42 Zentimetern passt die Endstufe nicht per se in jedes Regal. Außerdem sind in der Tiefe für die Anschlüsse noch einmal vier Zentimeter hinzuzurechnen, eventuell fordern Bananenstecker noch ein wenig Platz. Zudem sollte man dem Amp zu den Seiten und nach Oben hin zehn Zentimeter Platz gönnen, damit er seine produzierte Wärme ungestörte Abführen kann. Nun zum Anschluss der Boxen: Ausgesprochen positiv ist die Möglichkeit, zwei Boxenpaare anschließen zu können, so lassen sich zwei verschiedene Hörzonen oder gleich zwei Räume mit einem Verstärker beschallen. Wer die Endstufe so einsetzt, sollte auf die Impedanz der Boxen achten. Der Widerstand muss für jeden Lautsprecher mindestens vier Ohm betragen. Die Impedanz des Lautsprechers ist auf seinem Typenschild ausgewiesen, die üblichen Werte sind vier oder acht Ohm, hier dürften also kaum Probleme auftreten, zumal Nubert ja stolz auf die Laststabilität der Endstufe ist; sie wurde selbst gegen einen Kurzschluss zuverlässig abgesichert. Wir schließen sie ganz klassisch an ein Paar Boxen an, nun noch an den Eingang einen Vorverstärker klemmen und davor den Zuspieler – und jetzt kann es losgehen.

Stabiler Stand: Die vier großen Füße sorgen mit ihrer festen, aber flexiblen Gummierung für einen sicheren Stand und eine gute Absorption von Vibrationen.

Kraft und Entspannung: Die Nubert nuPower A im Klangtest

Mit dem ersten Einschalten einer Leistungsendstufe geht ja doch eine gewisse Spannung einher – jenseits aller Elektrik. Wie reagiert der Amp? Welche Geräusche gibt er von sich? Beim Nubert nuPower A geht es hier denkbar unspektakulär, entspannt und leise zu. Da der Verstärker ohne Lüfter auskommt, stört nicht das geringste Sirren die Stille. Nach dem Einschalten und dem Aktivieren des Amps hört man allein die Relais wirken, die mit einem sanften „Klick“ die Signalwege freigeben. Zuvor hat eine Softstart-Steuerung verhindert, dass uns permanent die Sicherungen rausfliegen. Bei Leistungsverstärkern dieser Größenordnung wäre das ohne die eingebaute Elektronik der Fall. Die Ruhe setzt sich nun fort: Den hervorragenden Rauschabstand, den die Messwerte attestieren, erleben wir nun livehaftig – gemäß dem Motto „ Wie Sie hören, hören Sie nichts“. Und dann hören wir alles: Wir beginnen wieder mit unserem Referenz-Track „Morph The Cat“ von Donald Fagen – und erleben eine Vollschub-Wiedergabe. Gerade im Bass, für den diese Aufnahme legendär ist, legt die Nubert nuPower A eine immense Kraft an den Tag, die so unangestrengt wirkt, dass wir das wahre Maß der Lautstärke zuerst gar nicht realisieren – erst die Lippenbewegung des nah bei uns sitzenden Kollegen macht uns klar, dass selbst die Rufgrenze längst überschritten ist. Dabei haben wir mit der Canton Vento 890.2 eine Standbox an geschlossen, die von einem Verstärker durchaus Leistung einfordert. Aber da herrscht bei der Nubert nuPower A ja nun wirklich kein Mangel. Die absolut anstrengungslose Verstärkung geht dabei mit einer herausragenden Präzision und Ruhe in der Wiedergabe einher. Die immerhin zehnköpfige Instrumentensektion von Donald Fagen klingt genauso, wie diese Topbesetzung den Track eingespielt hat: unglaublich auf den Punkt, unheimlich gelassen – und dadurch ungemein entspannend. Schon nach wenigen Takten stellen sich die entsprechenden Symptome ein: Erst sanftes Nicken und Wippen von Kopf und Fuß, dann weitgehende muskuläre Lösung und ruhige Atmung – obwohl wir nach wie vor eine Lautstärke fahren, die die nachbarschaftliche Beziehung auf eine ernste Probe stellt. Durch die großen Kraftreserven der Endstufe erleben wir zudem eine herrliche Offenheit, weil die Nubert nuPower A keine Limitierung durch Kompressionseffekte erzeugt, auch plötzliche Großimpulse kommen zu ihrem dynamischen Recht.

Die Schaltzentrale: Über das massive Stellrad trifft man seine Wahl, welche Boxenpaar-Kombination spielen soll.

Dieser Höreindruck verfestigt sich bei Marla Glens „Cost Of Freedom“. Die rauhe, extrem präsente Stimme wirkt mit manchen Klangketten etwas anstrengend, der Gesang leicht überspannt. Die NuPower A sorgt hier für das richtige Maß und verbannt jegliche Hektik. So erlebt man den Vokalvortrag der amerikanischen Sängerin mit neuen Ohren, obwohl dieser Song doch schon so bekannt ist. Dafür sorgt auch das immens durchsichtige, facettenreiche Klangbild – wobei die nuPower A nichts hinzufügt, sondern nur zeigt, was vorhanden und möglich ist. Was machbar ist, hängt allerdings auch von der Wahl des Vorverstärkers ab. Wir haben die Nubert nuPower A mit dem „natürlichen“ Spielpartner, dem nuControl gepaart, sie aber auch mit der Wadia di122 zusammengespannt – und erkennen, dass die Endstufe sehr sensibel auf den jeweiligen Klang-Kompagnon eingeht. Das hören wir auch bei der fantastischen Live-Scheibe „Listener Supported“ der Dave Matthews Band. Das begnadete Musikerdutzend bewegt sich zwischen Fusion, Jazz und Rock – und das Album präsentiert diese komplexe Mischung in einer exzellenten Abmischung. Je nach Preamp klingt die Wiedergabe mal ein wenig voluminöser und tonal etwas tiefgründiger, mal etwas schlanker und spritziger. Das ist ein spannendes Experimentieren, die Präferenzen sind aber letztlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Die Nubert nuPower verhält sich dabei so, wie es Ihre Entwickler angestrebt haben: Sie agiert fast wie „Leistungsdraht“ – so stellt man sich in der Theorie den bestmöglichen Amp vor: Der ideale Verstärker verhält sich klanglich wie ein Stück Draht. Die Nubert nuPower A ist auf bestem Weg, diese Theorie in die Praxis zu überführen.

Starkes Aggregat: Dank ihrer Kraft treibt die nuPower A auch fordernde Boxen an.

Fazit

Mit der Endstufe NuPower A will Nubert demonstrieren, was im analogen Verstärkerbereich machbar ist, und das ist den Schwaben beeindruckend gelungen. Mit erstklassiger Hardware und amtlichem Schaltungsdesign haben sie eine Endstufe kreiert, die große Kraft mit immenser Klangqualität vereint – besser: erstere macht letztere möglich. So zeigt die Endstufe zugleich Stärke und Sensibilität, dazu eine beeindruckende Ruhe- und auch jene tonale Neutralität, die zu den hehren Zielen im gehobenen HiFi- und High End-Bereich zählt. Das alles bietet Nubert zu einem Preis, der auf diesem Qualitäts-Level erst mal unterboten werden muss.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

91 %

92 %

92 %

170315.Nubert-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Nubert nuPower A
Produktkategorie:Endstufe (stereo/mono)
Preis:3.750,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:Nubert, Schwäbisch Gmünd
Tel.: 07171 / 92690-0
www.nubert.de
Abmessungen (HBT):185 x 255 x 265 mm
Gewicht:42,0 kg
Eingänge (analog):1 x XLR (symmetrisch)
1 x Cinch (unsymmetrisch)
1 x Trigger
Ausgänge (analog):4x Lautsprecher (Bananenbuchsen, Schraubklemmen für Kabel bis 6 mm²)
Ausgangsleistung:Stereo-Modus:
2 x 540 Watt (4 Ohm)
2 x 310 Watt (8 Ohm)

Mono-Modus:
1 x 1.1500 Watt (4 Ohm)
1 x 700 Watt (8 Ohm)
(Herstellerangabe)
Frequenzgang:5 - 60.000 Hz (+0/- 0,5 dB)
(Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Nubert nuPower A
- Netzkabel, 1,5 m
- Trigger-Kabel zur Verbindung mit nuControl (Mini-XLR auf Mini-XLR), 1 m
Trigger-Kabel zur Verbindung mit anderen Vorverstärkern (Mini-XLR auf 3,5 mm-Miniklinke), 1 m
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- ausgezeichneter Klang
- erstklassige Verarbeitung
- auch für fordernde Boxen bestens geeignet
- zwei Boxenpaare parallel oder wechselweise betreibbar
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,1
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Fishhead Audio Resolution 2.6FS – Kompromisslos in eine Richtung

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Die Marke ist neu, der Kopf dahinter ein alter Bekannter der Audio-Szene. Mit seiner Resolution 2.6FS betritt die Marke Fishhead Audio 2017 die deutsche HiFi-Bühne. Für anspruchsvolle Musikfreunde konzipiert, offeriert die stattliche Standbox beste Technik und ein niveauvolles Äusseres. Besonders spannend: Der Preis!

Zeitlose eleganz: Die Resolution 2.6FS kommt ohne nervige Schnörkel und überflüssigen Schnickschnack aus.

„Lautsprecher müssen möglichst unbefangen abgestimmt sein und neutral klingen“, so lautet die Vorgabe vieler Hersteller, sobald es an die Entwicklung eines neuen Schallwandlers geht. Im Grunde genommen ein löblicher Ansatz, aber wer will schon einen Lautsprecher, der zwar alles richtig macht, der die Musik dafür aber analytisch zu Ohr bringt, statt direkt unter die Haut zu gehen? Wollen wir nicht lieber eine Box, die die eigene Lieblingsmusik perfekt zu verarbeiten und wiederzugeben versteht? Eine, die Spaß macht, die einem bei der Wiedergabe des neuesten Metallica-Albums einen Tritt in den Allerwertesten verpasst, oder die ganze Emotion des vom WDR Sinfonieorchester Köln eingespielten sinfonischen Gesamtwerks von Edvard Grieg in den Hörraum trägt. Aufträge, die unterschiedlicher nicht sein können und die von einem einzigen Lautsprecher-Modell kaum zu 100 Prozent umzusetzen sind. Das braucht es auch nicht zwingend, meint man bei Fishhead Audio. Im Gegensatz zu den allermeisten Mitbewerbern verfolgt Christoph Winklmeier, Kopf des Berliner Startups, nicht das Ziel möglichst neutrale Schallwandler zu kreieren, sondern entwickelt Lautsprecher mit besonderen Stärken. Soll heissen; man entwirft keine Allrounder, die möglichst jedes Musikgenre gleich gut reproduzieren, sondern kreiert dedizierte Spezialisten, die sich speziell für die Wiedergabe bestimmter Einsatzszenarien eignen sollen. Auch wenn es vielleicht zunächst vielleicht etwas komisch erscheinen mag, geht man bei Fishhead Audio damit tatsächlich die geringstmöglichen Kompromisse sein, schließlich ist jedes hauseigenes Produkt einem dedizierten Einsatzzweck angedacht.

Die geschrägten Gehäusekanten lassen die Resolution 2.6FS etwas filigraner wirken. Stellt sich die Frage: Markenzeichen oder einmaliger Designkniff?

Ausstattung satt

Das Erstlingswerk der Berliner Audioschmiede stellt eine in seidenmatten weiß oder schwarz erhältliche Drei-Wege-Standbox dar. Eine knapp 1,11 Meter hohe Klangsäule, die ihre Bestimmung bereits im Namen trägt: „Resolution 2.6FS“. Wie die Bezeichnung vermuten lässt, steht die Auflösung bei diesem Schallwandler im Vordergrund. Ein Lautsprecher für anspruchsvolle Klassikfreunde, Jazzfans und für alle, denen die Auflösung der CD nicht immer ausreicht und die sich stattdessen eine entsprechende HiRes-Sammlung zugelegt haben. Ein interessanter Ansatzpunkt.
Zunächst widmen wir uns der Materialqualität, Verarbeitung und Ausstattung. Kurz zusammengefasst ließe sich hier sagen: „alles prima“. Das Gehäuse der 2.6FS besteht aus 18 Millimeter starkem MDF, Rück- und Schallwand sind bündig in den massiven Rahmen eingelassen, dessen geschrägte Kanten der Box ein markantes Merkmal verpassen. Überzogen ist besagtes Holzkleid von einem im Mehrschichtverfahren sauber aufgetragenen Schleiflack – in mattweißer Ausführung zu haben. Befasst man sich dann mit der Chassisbestückung, die hinter der magnetisch gehaltenen Gewebeabdeckung zum Vorschein kommt, erklärt sich auch das 2.6 in der Modellbezeichnung. Diese beschreibt die eingesetzten Tieftöner, zwei Stück an der Zahl mit einem jeweiligen Durchmesser von sechs Zoll. Obwohl, so ganz korrekt ist die Bezeichnung nicht, schließlich setzt Fishhead Audio auf jeweils 6,5 Zoll durchmessende Woofer mit Kohlefaser-Membran, die im Volksmund oft fälschlicherweise „Kevlar“ genannt wird, obwohl Kevlar lediglich einen Markennamen beschreibt. Der Vorteil dieses Materials liegt klar auf der Hand; er ist federleicht, zugleich aber auch hochfest und ultrasteif und kommt dem Ideal eines masselosen Schwingsystems sehr nahe. Oberhalb des genannten Bass-Duos findet sich der entsprechende Mitteltöner – selbstverständlich ebenfalls mit einer Kohlefaser-Membran ausgestattet. Eingebettet in einer metallenen Platte misst dieser im Durchmesser gerade einmal 63 Millimeter. Ein im Vergleich zu den allermeisten Mitbewerbsprodukten eher kleines Chassis, für das sich Winklmeier ganz bewusst entschied, um das gerade in hohen Frequenzen auftretende Phänomen der Klangbündelung besser in den Griff zu bekommen. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass besagter Mitteltöner erst bei einer Frequenz von rund 3800 Hertz an den Hochtöner übergibt, während der Großteil des Wettbewerbs deutlich früher überblendet. Mit seiner Abstimmung „entlastet“ Fishhead Audio den Hochtöner somit von der Wiedergabe tieferer Frequenzen, was sich in einem deutlich entspannterem Klangbild und – Sie ahnen es schon – einer besseren Hochtonauflösung ausdrücken soll.

Hochwertig: Fishhead-Audio setzt im Tiefton auf zwei Sechseinhalbzöller mit Kohlefaser-Membran.

Feine Luftbewegungen – große Wirkung

Für die Reproduktion höherer Frequenzen hat sich die Berliner Audioschmiede dann etwas Aussergewöhnliches ausgedacht, indem es seiner Resolution 2.6FS – das FS steht übrigens für „Floorstand“, also Standlautsprecher – einen sogenannten AMT-Transformer (Air Motion Transformer) spendierte. Ein im Vergleich zu konventionellen, dynamischen Hochtönern aufwendiges Extra, denn als Membran fungiert hier eine hauchdünne und superleichte Folie. Diese sitzt in einem Magnetfeld und ist von einem elektrischen Leiter durchzogen. Das Besondere dabei: Die Folie ist wie eine Ziehharmonika gefaltet. Sobald jetzt elektrische Signale geliefert werden, fließt Strom durch besagten Leiter in der Membran. Zusammenwirkend mit dem Magnetfeld bewirkt das, dass sich die gefaltete Schwingfläche nun in einer ganz besonderen Weise bewegt: nämlich wie der Balg eines Akkordeons, der auseinandergezogen und zusammengedrückt wird. Auf diese Weise wird Luft angesaugt und herausgepresst. Die hier bewegte Luft stellt nun das Schallsignal dar. Das Besondere an dieser Art der Wiedergabe ist der hohe Wirkungsgrad, denn die kaum merkliche Bewegung der Membran erzeugt eine starke und schnelle Bewegung der Luft. Aufgrund dieser großen Übersetzung und wegen des geringen Gewichts der bewegten Masse gilt der AMT als Lautsprecher mit exzellentem Impulsverhalten und enormen dynamischen Fähigkeiten. Wie man sich vorstellen kann, ist eine solch Konstruktion in der Herstellung um Einiges aufwendiger und teurer, als die eines klassischen Kalotten-Hochtöners. Ein Umstand, der sich normalerweise merklich im Verkaufspreis entsprechender Standboxen niederschlägt. Hier aber offensichtlich nicht, denn die mit AMT und Kohlefaser-Mittel- und Tieftöner ausgestattete Resolution 2.6FS bietet Fishhead Audio für gerade einmal 1499,00 Euro – das Paar versteht sich – an.

Fishhead Audio spendiert seiner Resolution 2.6FS einen AMT-Hochtöner. So etwas findet man in Standboxen dieser Preisklasse nur ganz selten. Direkt darunter: der vergleichsweise kleine Mitteltöner. Auch er ist mit einer Kohlefaser-Membran ausgestattet.

Extras in jede Richtung

Das soll es in Sachen Extras aber noch nicht gewesen sein, denn neben beschriebener Schleiflackoberfläche, den Kohlefaser-Membranen und dem AMT-Tweeter hat die Drei-Wege-Box aus Berlin noch drei weitere spannende Extras zu bieten: Zunächst wären da die vielleicht auffälligsten Merkmale der Box, die mattschwarzen Traversenfüße zu nennen. Jede Resolution 2.6FS ist mit je zwei massiven Vollmetall-Brücken versehen, die gleich zwei Zwecken dienen: Erstens: die Traversen verleihen der Box durch ihren leichten Überstand eine lockerere Optik und einen stabilen Stand.
Zweitens: Dank des durch die Traversenfüße definierten Abstands zum Boden konnte die Bassreflex-Öffnung in die Unterseite des Fishhead-Schallwandlers verlegt werden. Sehr praktisch, denn die 2.6FS lässt sich somit deutlich flexibler im Raum platzieren, selbst eine wandnahe Aufstellung ist problemlos möglich, wie wir in unserem Test feststellen konnten. Das zweite Extra findet sich dann auf der Rückseite des Gehäuses und betrifft das großzügig dimensionierte Anschlussfeld. Die wie üblich transparenten Kabelanschlüsse bieten eine gewisse Qualität: massiv gestaltet und von einer sehr angenehmen Größe, das gilt für die griffigen Schraubkontakte, die ein kontrolliertes Anziehen erlauben, das gilt aber ebenso für die Kabelaufnahmen, die Signalleiter bis zu einer Größe von sechs Quadratmillimeter entgegennehmen. Bei hochwertigen Lautsprecherkabel sind entsprechende Querschnitte keine Seltenheit und sollten auch bevorzugt verwendet werden. Natürlich finden an diesem Terminal auch Kabelschuhe oder Bananen-Stecker adäquaten Anschluß. Die Resolution 2.6FS bietet dazu gleich vier Klemmen. So ermöglicht sie Bi-Amping, sprich den Anschluss von zwei Verstärkern, die Signale für den Bass und die Mitten/Höhen der 2.6FS separat anliefern, oder auch Bi-Wiring, also den Betrieb über einen einzigen Verstärker, der allerdings Bass und Mitten/Höhen über unterschiedliche Kabelwege transportiert. Selbstverständlich lässt sich der Fishhead-Audio-Erstling aber auch ganz konventionell mit einem einzigen Verstärker und jeweils einem Signalleiter betreiben. Dabei handelt es sich um den wohl häufigsten Einsatzzweck, bei dem man den Drei-Wege-Wandler einfach in dem Zustand belässt, in dem er ausgeliefert wird: mit seinen eingesetzten Brücken, die jeweils die Minus- und Plus-Klemme für Bass und Mitten/Höhen verbinden.

Sehr gut: Das rückseitig platzierte Anschlussfeld ist großzügig dimensioniert, griffig und nimmt auch größere Kabelquerschnitte problemlos auf.

Die Resolution 2.6FS in der Praxis

Den ersten Hörcheck gibt es gleich nach der persönlichen Anlieferung von Christoph Winklmeier. Doch obwohl noch kalt und uneingespielt, deutet die Resolution 2.6FS bereits jetzt ihr Potenzial an und macht neugierig. Zwei Tage später geht es dann in den entscheidenden Hörtest, der zunächst mit der finalen Platzierung und Ausrichtung der Fishheads beginnt. Schnell stellt sich dabei heraus, die 2.6 möchten recht deutlich auf den Hörplatz ausgerichtet werden. Nicht direkt auf den Referenzplatz, aber auch nicht viel weiter nach aussen gerichtet. In unserem Hörraum war das Ideal erreicht, als die Boxen so ausgewinkelt waren, dass sie knapp rechts und links am ca. 2,40 Meter entfernten Referenzplatz „vorbeistrahlen“. Nicht minder wichtig: ein stabiler Stand. Dank höhenverstellbarer Spikes hier kein Problem und schnell erledigt. Nachdem diese wichtigen Punkte abgearbeitet waren, die unbedingt beim Kauf jedes Lautsprechers zu beachten sind, geht es dann endlich mit „Feel Good Inc.“ von den Gorillaz in den Praxistest. Der hat es dann gleich von Beginn an in sich, denn unser Test-Duo aus Berlin versteht es das Klangbild direkt mit unerwarteter Dynamik von unten herauf aufzubauen – ohne dabei aber zu fett oder wummerig zu wirken. Ganz und gar nicht, ihr Biss und die hier gebotene Agilität gehen gleich ins Blut und machen schnell Spaß auf mehr. Dieses gewünschte „mehr“ bezieht sich in erster Linie auf einen höheren Pegel, was sogleich die nächste positive Überraschung mit sich bringt. Jetzt nämlich wird es einfach nur lauter – und keineswegs anstrengend oder überbordend. Erst als uns Redaktionskollegen ansprechen, wird uns bewusst wie hoch die Lautstärke inzwischen tatsächlich ist. Ein Punkt, der ganz klar auf die exzellente Auflösung zurückzuführen ist, von der wir hier gerade verwöhnt werden. Diese wiederum basiert zum einen auf dem hervorragenden AMT-Hochtöner – der sein Handwerk offensichtlich perfekt versteht – und dem perfekten Zusammenspiel mit dem direkt darunter platzierten Mitteltöner. Spätestens jetzt wird auch klar, warum Christoph Winklmeier entgegen der allgemein üblichen Vorgehensweise einen kleinen statt großflächigen Mitteltontreiber einsetzt. Wie bereits erwähnt, bündelt dieser weniger und er ist – das ist der offensichtliche Hauptgrund – auch deutlich flinker. So ist er in der Lage jedem Impuls punktgenau zu folgen, um sich Sekundenbruchteile später der Wiedergabe weiterer Frequenzen zu widmen. Das entschlackt den Grundton und lässt besagten Tweeter ideal zur Entfaltung kommen.

Die resolution 2.5FS ruht auf massiven Traversenfüßen. Diese lockern die OPtik auf, haben eine technische Bewandnis und gehören selbstverständlich zum Lieferumfang.

Den ersten Testabschnitt haben unsere Gäste aus Berlin schonmal exzellent gemeistert, sie lösen sehr schön auf, lassen sich aber dennoch treiben und liefern so eine Extraportion Agilität im Grundton ein punchiges aber niemals zu aufdringliches Tieftonfundament. Mit Allan Taylors „Midnight Call“ geht es dann in andere musikalische Gefilde und in einer Abtastrate von 96 Kilohertz in andere Auflöungsspähren. Was dabei schnell auffällt: auch hier geht die Resolution 2.6FS imponierend agil und mit hoher Impulskraft wie im vorigen Track voran, stellt ihre Liebe fürs Detail aber noch ein bisschen deutlicher heraus. Auf dieser Ebene entfaltet die Fishhead-Drei-Wege-Box nun eine erstaunliche Bandbreite an Einzelheiten, Klangfarben und Feindynamik. Ja, das können andere Lautsprecher dieser Preisklasse auch, das Besondere hier ist allerdings, dass sich diese Erkenntnis selbst bei unterschiedlichen Abhörlautstärken einstellt. Das ist das eigentlich Besondere, denn während die Resolution 2.6FS unter höheren Pegeln durchzugsstark, impulsiv und mit jeder Menge Spielfreude agiert, ändert sich ihr Charakter selbst bei deutlich gesenkter Lautstärke nur unwesentlich. So begeistert das Berliner Duo durch eine erfreulich homogene und geschlossene Darbietung, was wiederum dazu führt, dass man ihnen gern und lange zuhören mag. Wir jedenfalls hatten selbst nach mehreren Tagen reinhören nie zuviel von den schneeweißen Standsäulen. Ein Punkt, der ganz sicher aber auch auf der dem absolut überzeugenden Bassbereich zurückzuführen ist. Nach dem Motto „Qualität vor Quantität“ hat Chefentwickler Christoph Winklmeier offensichtlich die perfekte Bass-Dosierung gefunden, denn der 2.6FS gelingt der schwierige Spagat zwischen Substanz und Reinheit fast wie aus dem Lehrbuch. Bässe kommen auch hier weder schwammig oder fett, noch zu dünn rüber. Das Wichtigste aber ist: Bässe sind jederzeit straff, präzise und sind fast so schnell wieder verschwunden, wie sie kommen.

In unserem Hörtest stellte sich ein Abstand von rund 2,40 Metern zwischen den Boxen und ein Wandabstand von etwa 50 Zentimetern zur Rückwand als Ideal heraus. Zudem sollten die Boxen leicht auf den Hörplatz ausgerichtet werden.

Fazit

Die Resolution 2.6FS, immerhin Fishheads Erstlingswerk, kann sich durchaus sehen und in erster Linie auch hören lassen. Für attraktive 1500 Euro – für das Paar versteht sich – bieten die Berliner eine stattliche, sehr gut verarbeitete und erstklassig bestückte Drei-Wege-Standsäule, die sich klanglich gleich in der Spitzengruppe unserer Oberklasse festsetzt. Das Besondere an ihr: sie ist kein neutraler Allroundlautsprecher sondern dediziert auf die Auflösung abgestimmt und somit absolut langzeittauglich. Langeweile ist ihr fremd, denn dank hoher Impulskraft und einer damit einhergehenden und beeindruckenden Grundtondynamik wird die Resolution 2.6FS auch anspruchsvollen Jazz-, Blues- und Rockfans viel Spaß bereiten.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

92 %

92 %

96 %

170317.Fishhead-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Fishhead Audio
Resolution 2.6FS
Produktkategorie:Drei-Wege-Standlautsprecher
Preis:1499,00 Euro/Paar
Garantie:- 5 Jahre
Ausführungen:- Weiß
Vertrieb:Fishhead Audio GmbH
Tel.: 0176/30126272
www.fishhead-audio.de
Abmessungen (HBT):1120 x 320 x 340 mm (inkl. Sockel)
Gewicht:28,7 Kg / Stück
Prinzip/Bauart:Drei-Wege/Bassreflex
Chassis:- AMT-Hochtöner (26x33mm)
- Kohlefaser-Mitteltöner (63mm)
- 2 Kohlefaser-Tieftöner (je 129mm)
Anschluss:- Bi-Wire-Schraubklemmen
Lieferumfang: - Resolution 2.6FS
- Gewebeabdeckungen
- Traversenfüße
- Spikes
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- dedizierte Klangabstimmung
- AMT-Hochtöner
- Kohlefasertief- und Mitteltöner
- vorbildliches Anschlussterminal
- Schleiflack
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,1
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Fishhead Audio Resolution 2.6FS – Kompromisslos in eine Richtung erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Aktivlautsprecher KEF LS50 Wireless – Musiksystem für die Digital-Ära

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Besser geht es kaum? KEF fährt für seinen Zwei-Wege-Monitor LS50 bis heute höchstes Presse- und Publikumslob ein, doch statt sich auf den Lorbeeren auszuruhen, haben die Engländer ihren passiven Erfolgs-Schallwandler nun aktiviert und aktualisiert. Herausgekommen ist die KEF LS50 Wireless – ein-Kompaktlautsprecher mit eigenem Verstärker, DAC und Streaming-Modul. Ist diese Box damit fit für das Digitalzeitalter?

Charakteristische Front: Die geschwungenen Stirnseite bestimmt das markante Design der KEF LS 50 Wireless.

Es gibt Momente, da fragt man sich: Brauche ich das noch? Wer die KEF LS50 Wireless mit ihren Einsatzmöglichkeiten sieht, dem geht genau dieser Gedanke durch den Kopf – und zwar in Hinblick auf die herkömmliche heimische HiFi-Anlage. Im Wohnzimmer stapeln sich meist mehre Audio-Komponenten zu einem beachtlichen Turm, im Zentrum thront ein potenter und deshalb Platz beanspruchender Verstärker, flankiert wird das Ensemble von zwei mannshohen Schallwandlern – insgesamt also eine sicherlich sehr gute, aber raumgreifende Klangkette. Und dann sieht man ein Paar der kompakten LS50 Wireless im Betrieb: Jede Box gerade mal 30 mal 20 mal 30 groß, dazu zwei Strom- und ein Verbindungskabel – das war’s. Und das reicht, zumindest wenn man nicht mehr Stück sagt, sondern File: Musik wird in immer mehr Haushalten vom Rechner oder von einer NAS-Festplatte über WLAN zugespielt, und die Files der Festplatte und einiger Portale besitzen mittlerweile eine Qualität, die die CD deutlich übersteigt. Nun wollen diese exzellenten Hi-Res-Files auch angemessen gewandelt, verstärkt und wiedergegeben werden – und hier kommt die KEF LS50 Wireless ins Spiel. Sie ist die Fortsetzung der auch von uns getesteten KEF LS50 mit anderen Mitteln: Die vor sechs Jahren eingeführte passive LS50, die längst ihren Platz im Lautsprecher-Olymp inne hat, wurde aktiviert und modernisiert, aus einem reinen Schallwandler ist ein modernes Musiksystem geworden, das den heimischen HiFi-Turm alt aussehen lässt.

Display auf Decke: Die OLED-Anzeige ist auch optisch perfekt in das Boxengehäuse integriert. Es funktioniert als Touchdisplay – so stören keine erhabenen Tasten die ebene Fläche.

Bewährtes bleibt – inklusive Uni-Q

Die Metamorphose zur Wireless-Variante fällt auf den ersten Blick kaum auf, denn natürlich hat KEF alles, was den Erfolg der LS50 ausmacht, beibehalten. Das beginnt beim wunderschön gestalteten Gehäuse: Auch die Wireless brilliert mit dieser matten, markant geschwungenen Schallwand, die der Box nicht nur ein unverwechselbares Aussehen verleiht, sondern auch akustisch vorteilhaft die Schallabstrahlung unterstützt. Im Verbund mit dem hochglänzenden, gerundeten Korpus, der makellos lackiert ist, ergibt das ein formvollendetes, elegantes und stylisches Äußeres – also einen Lautsprecher, der besonders in ein modernes Ambiente passt. Das liegt natürlich auch an dem farbig-futuristschen Schallwandler, der im Zentrum der Front sitzt und die Blicke auf sich zieht. Es handelt sich um den sogenannten Uni-Q-Treiber, das berühmte Markenzeichen von KEF: Ein Doppelwandler, bei dem der Hochtöner mitten im Mitteltöner sitzt. Durch diesen koaxialen Aufbau funktioniert der Uni-Q wie eine Einpunkt-Schallquelle, die das Ideal einer Wiedergabe ist: Der Schall soll von einem einzigen Punkt kommen und sich als Kugelwelle im Raum ausbreiten, so dass der Hörbereich gleichmäßig von einem natürlichen Klangfeld beschallt wird. KEF hat hier über 20 Jahre Entwicklungsarbeit investiert und ist auf dem Weg zur Perfektion weit gekommen. Die neueste Generation des Uni-Q besitzt einen aufgesetzte „Tangerine Waveguide“, diese Schallführung soll für eine breite, also weniger gebündelte Abstrahlung der hohen Töne sorgen. In der KEF LS50 Wireless wird dieses akustische Prunkstück auch optisch toll in Szene gesetzt: Der Uni-Q strahlt in Blau, wenn man sich für ein schwarzes Gehäuse entscheidet, er glimmt in Rot bei der Titanium-Ausführung, er glänzt in Kupfer bei der weißen Variante – so oder so oder so: Dieser Schallwandler sieht schlicht fantastisch aus. Soweit ist also alles beim alten geblieben – aber was ist bei der KEF LS50 Wireless nun neu?

Das Uni-Q-Chassis ist das Marken- und Erkennungszeichen von KEF, es adelt auch die LS50 Wireless.

DSP, DAC, AMP – die Dreifaltigkeit der Moderne

Die Verwandlung der passiven Box zum aktiven Musiksystem lässt sich in neun Buchstaben zusammenfassen: DSP, DAC, AMP. Kommen wir zuerst zum offensichtlichsten dieser drei Kürzel, dem AMP: In der Wireless arbeitet bei jeder der beiden Boxen eine Verstärkereinheit, die den Hochtöner mit 30 Watt und den Mitteltieftöner mit 200 Watt antreibt. Der große Vorteil einer solchen integrierten Lösung: Lautsprecher und Verstärker können vom Entwickler perfekt aufeinander abgestimmt werden, die ewige Suche nach den richtigen Spielpartnern hat damit ein Ende. Das Verstärkermodul der LS50 Wireless sitzt auf der Innenseite der Rückwand, auf der Außenseite sehen wir das Kühlblech. Auch diese Wärmabführung ist keine schnöde Standardware, sondern eine schöne Eigenentwicklung, mit dieser geschwungenen und verkleideten Rippenkonstruktion macht die Box auch an Standorten wie dem Schreibtisch, wo man schon mal die Rückseite sieht, eine gute Figur. Nun zum nächsten Kürzel: DAC – das ist der Digital-Analog-Konverter. Er sorgt dafür, dass aus den Nullen und Einsen der Digitalinformationen wieder ein erstklassiges Analogsignal wird. „Er“ ist eigentlich falsch, denn hier arbeitet pro Kanal jeweils ein eigener DAC. Diese Wandlungsarbeit geschieht erst kurz vor Schluss, die Elektronik der KEF LS50 Wireless arbeitet so lange wie möglich mit einem digitalen Signalpfad. Ihn durchlaufen ausschließlich PCM-Signale, das alternative Format DSD bleibt außen vor. PCM geht dafür bis zu einer Qualität von 192 Kilohertz/24 Bit, das bürgt für die amtliche Verarbeitung von hochauflösenden Musikdateien, den sogenannten HiRes-Files. Hohe Samplingraten und Bit-Tiefen sind mittlerweile das Maß der Dinge: Der moderne Ton – sei es Musik oder Film – findet mit hochauflösenden Digital-Formaten statt, die eine immer eindrucksvollere und klangvollere Beschallung bieten. Möglich macht das in digitalen Systemen ein Soundprozessor – und damit sind wir beim dritten Kürzel: DSP. Der Digital Sound Processor ersetzt in der KEF LS50 Wireless einerseits die klassische Frequenzweiche, die bestimmt, welcher Anteil des Signals an welches Chassis geleitet wird. Andererseits bewirkt der DSP aber auch eine Zeitkorrektur, damit die etwas flotteren Signalanteile des Hochtöners und die leicht langsameren Signalanteile des Mitteltieftöners beim Hörer gleichzeitig ankommen. Die Zeitrichtigkeit sorgt für eine größere Stimmigkeit der Wiedergabe. Der DSP kann aber noch mehr: Neben der selbstständig absolvierten Zeitkorrektur gibt er dem Besitzer der KEF LS50 Wireless die Möglichkeit zur Raumkorrektur.

Raumkorrektur via Tablet: Mit der App lässt sich die KEF LS50 Wireless einfach und bequem an die heimischen Gegebenheiten anpassen.

Raumkorrektur für flexible Aufstellung

KEF nennt dieses Feature „Speaker EQ“, mithilfe der Raumkorrektur lassen sich wohnungs- und aufstellungsbedingte Schwächen und Überbetonungen des Klangs ausgleichen. Bestes Beispiel ist die wandnahe Aufstellung, durch die Lautsprecher einen stärkeren Bass bekommen, was aber nicht immer gewünscht ist. Ein zweites Bespiel ist das Box-auf-Desktop-Syndrom: Hier strahlt die Box ihren Schall auch auf die direkt unter ihr befindliche Tischplatte ab, das führt zu ungewünscht starken Schallreflexionen dieser Fläche. Das alles kann man mit dem Soundprozessor über die „Speaker EQ“ kompensieren, dadurch ist man bei der Aufstellung der KEF LS50 Wireless sehr flexibel. Für die Anpassung stehen auf der Rückseite der Box vier Taster zur Verfügung: „DESK“ oder „STAND“ (Box steht auf dem Schreibtisch oder Sideboard) sowie „WALL“ oder „FREE SPACE“ (Box steht wandnah oder weiter im Raum). Noch komfortabler geht die Anpassung über eine App, die KEF für die Steuerung der LS50 Wireless bereitstellt. Wer diese Applikation auf seinem iPhone, Smartphone oder Tablet installiert, erledigt die Abstimmung bequem von der Couch aus. Das Sofa kommt auch abseits der App-Steuerung als Kommando-Zentrale in Betracht, denn KEF liefert zur Bedienung der LS50 Wireless eine schicke, handliche und leichte Fernbedienung, mit der die wichtigen Befehle gegeben werden können: an/aus, laut und leise, Stummschaltung und Quellenwahl. Die Funktionen lassen sich auch über das berührungsempfindliche OLED-Bedienfeld der rechten Box abrufen. Keine Knöpfe mehr! Das Touch-Display ist optisch bruchlos in die Oberfläche der Oberseite integriert, das ist sehr geschmackvoll gelöst und trägt zu dem hochwertigen Eindruck der KEF LS50 Wireless bei. Die Auswahl der Quelle funktioniert über einen einzigen Touch-Bereich, der für jeden Zuspieler-Wechsel aufs Neue angetippt wird. Welche Quelle aktuell läuft, zeigt das Display in Schrift und Zeichen an. Aber welche Zuspiel-Möglichkeiten gibt es denn nun?

Das Anschlussterminal: Die Masterbox beherbergt auf ihrer Rückseite alle Schnittstellen – und die „Speaker EQ“ genannte Raumanpassung.

Es geht fast alles: Die Eingänge und Schnittstellen

Fangen wir mit den Verbindungswegen an, die unsichtbar sind: Bluetooth und WLAN. Bluetooth ist in der Version 4.0 verfügbar, KEF setzt mit dem hier wirkenden aptX-Codec auf jenen Algorithmus, der Bluetooth auch im Kreis der anspruchsvolleren Hörer salonfähig gemacht hat. Im Gegensatz zu den anderen verlustbehafteten Verfahren transportiert aptX die Musik mit geringeren Qualitätseinbußen vom Sender zum Empfänger – vorausgesetzt, dass auch der Sender mit aptX ausgestattet ist. Besser: die Sender, also Plural, denn man kann die KEF LS50 Wireless mit bis zu acht Bluetooth-Quellen verbinden. Wer ohne Abstriche beim Klang kabelfrei streamen möchte, wählt hingegen den WLAN-Weg. Hier zeigt sich die KEF LS50 Wireless Dualband-fähig, sie arbeitet sowohl im 2,4 GHz-Frequenzband als auch im leistungsstärkeren 5 GHz-Band. Dieses Band ist für Media-Streaming und Übertragung von Musik im Heimnetzwerk überlegen, da es aufgrund seiner besseren Leistung unterbrechungsfrei arbeitet und hier deutlich weniger Interferenz-Probleme auftreten – also Funkstörungen durch schnurlose Telefone, Mikrowellen, Bluetooth-Geräte und Computer, die das 2,4-GHz-Band verwenden. Wer die KEF LS50 Wireless lieber an die Datenleine legt – kein Problem: Über die Fast-Ethernet-Schnittstelle und mit einem Netzwerk-Kabel bindet man die Aktivbox in das heimische LAN ein. Man kann die KEF LS50 Wireless aber auch auf ganz kurzem Weg per USB mit dem Computer koppeln, etwa, wenn man die Boxen als Desktop-Monitore auf den Schreibtisch stellt. Wer als Standort das Sideboard wählt, weil er auch seinem Flatscreen-TV zum guten Ton verhelfen möchte, wird sich über den TOSLInk-Eingang freuen, hier finden aber ebenso CD-Player oder andere Zuspieler mit optischem Digitalausgang Anschluss. Über einen elektrischen Digitaleingang verfügt die LS50 Wireless hingegen nicht. Dafür bietet sie einen analogen Line-Input, so kann auch eine nichtdigitale Quelle angeschlossen werden. Analog ist auch der einzige Ausgang der KEF LS50 Wireless: Den Subwoofer-Out werden alle Filmliebhaber begrüßen, die bei Materialschlacht-Streifen das ganz große Getöse wollen. All diese Anschlüsse finden sich auf der rechten Box des LS50 Wireless-Paars, sie ist der sogenannte Master, der den Ton angibt. Die linke Box hingegen ist der Slave, der die Befehle ausführt. Dementsprechend ist seine Rückseite sehr übersichtlich ausgestattet, neben der RJ45-Buchse, über die der Slave mit dem Master gekoppelt wird, gibt es einen Stromnetzanschluss und einen Drehregler, mit dem man die Balance zwischen linker und rechter Box verändern kann.

Aufwändige Augenweide: Das Kühlblech bürgt nicht nur für die Wohltemperierung des Verstärkermoduls, sondern rundet durch seine gelungene Gestaltung die Optik der KEF LS50 Wireless ab.

Anschließen und Einrichten

Der Installation der Aktiv-Box ist einfach, lässt einen aber über den Namenszusatz „Wireless “ schmunzeln: Gleich die erste Maßnahme ist das Verbinden der Boxen über ein mitgeliefertes Netzwerkkabel. Mit drei Metern Länge ist es für den Betrieb auf einem Sideboard passend, wer die Boxen aber auf Ständer stellt und die Kabel unauffällig dahinter gen Boden hin führen möchte, braucht ein längeres Kabel. Als Zweites wird jede Box über ein Netzkabel mit der Steckdose verbunden. Das war es dann aber auch mit den Strippen – wenn man die KEF LS50 Wireless über Bluetooth oder WLAN mit Spielmaterial versorgt. Ansonsten kommt, je nach Quellenauswahl, eine USB-, TOSLInk- oder WLAN-Verbindung hinzu. Aber auch diese Kabel kann man unauffällig verlegen – und so zeigt sich nach dem Aufbau schnell, wie sehr eine solch kompakte, aufgeräumte Lösung das Wohnzimmer optisch entspannt und es von dem herkömmlichen HiFi-Komponentenballast befreit. Mit dem Einschalten geht der Spaß weiter – klingt ein wenig merkwürdig, ist aber bei der LS50 Wireless so. Wer sie per Fernbedienung oder über das Touch-Display aus dem Standby-Schlummer holt, wird mit vier kurzen, sanften Gitarrentönen begrüßt, das Motiv erinnert ein wenig an „Here Comes The Sun“ von den Beatles. Dieses akustische „Ich bin soweit“ ist so dezent, dass es auch auf Dauer nicht nerven wird. Guter Einstieg! Zugleich blenden sich auf dem berührungsempfindlichen OLED-Bedienfeld jene „Taster“ und Informationen ein, die den Status der letzten Hörsession wiedergeben, es erscheinen also die Lautstärke-Steuerung per Plus- und Minus-Zeichen, die aktuell aktive Quelle sowie das Quellenauswahl-Bedienfeld. Wir haben die Box erst nah an der Wand platziert, so dass der Bassbereich betont wird. Das kann bei kleinen, tieftonarmen Lautsprechern hilfreich und erwünscht sein, bei der KEF LS50 Wireless sieht es aber etwas anders aus: Sie besitzt ein so gesundes Bassvermögen, dass die wandnahe Aufstellung zu einer leichten Überbetonung des unteren Frequenzbereichs führt. Durch einen Druck auf die Taste „Wall“ in der rückseiten Speaker-EQ-Abteilung ist dieses Ungleichgewicht im Nu egalisiert. Bei wandfernerer Aufstellung der Boxen wird man sich schnell für die „Free Space“-Einstellung entscheiden, so erhält der Klang sein schönes Volumen zurück. Bei der Raumkorrektur sind wir mittlerweile zur Steuerung per App übergegangen, um uns den Weg zur KEF LS50 Wireless zu sparen, auch Tester haben einen Sinn für Bequemlichkeit. Zu diesem Komfort trägt bei, dass über die App auch die Musikverwaltung der eigenen Files möglich ist. Dann wählen wir doch mal was aus.

So klingt die KEF LS50 Wireless

Wir fangen mit einer Zuspielung an, die dem Produktnamen „Wireless“ zur Ehre gereicht: Musik im Modus „Bluetooth“. Hier liefert die Box ein sehr schönes Klangbild. Mark Knopflers exzellent produzierter Song „Redbud Tree“, auf dem Tablet als hochauflösendes 96kHz/24-Flac-File abgelegt, klingt auch über die Blauzahn-Verbindung richtig gut – und das bei einer äußerst stabilen Verbindung, die auch über zwei Räume hinweg mit geschlossenen Zwischentüren funktioniert. Das sind mehr als die von KEF zugesagten zehn Meter, also: Keine Klage über die die bei Bluetooth oft bemerkte geringe Reichweite. Prima! Wer richtig hochwertig hören möchte und das Potenzial der KEF LS50 Wireless nutzen will, spielt die Musik aber über TOSLink, WLAN oder USB zu. „Redbud Tree“ klingt nun, als sei Knopfler jetzt erst richtig wach geworden, der Klang ist deutlich frischer und feiner. Das Uni-Q-Chassis kann nun seine wahres Können zeigen: Die räumliche Abbildung ist phänomenal, jetzt hört man auch jene klitzekleinen, aber wichtigen Details, die dafür sorgen, dass Musik Emotionen auslöst. Bei diesem Song sind es das Saitenrutschen und die Zupfgeräusche beim wehmütigen Sahne-Solo der Gitarre. Man kann jeden der Finger hören, mit denen Knopfler seine Gitarre zum Singen bringt. In dieser Wiedergabequalität ist das ein wunderschöner Moment zu Schwärmen. Sehr beeindruckend ist auch Fülle des Klangbilds, das die LS50 Wireless liefert. Klar spielen große Standboxen weiter runter, trotzdem hat man bei der Wiedergabe der kompakten Box einfach nicht das Gefühl, etwas zu vermissen. Wer die Augen schließt, wird niemals ein so kleines Schallwandler-Paar als Verursacher des Wohlklangs vermuten. Hier setzt die Wireless also aktiv fort, was die passive Schwester LS50 leistet und ihr geradezu Lobeshymnen beschert hat. Allein beim Filmton mag man sich ein Mehr an Tieftonwünschen, etwa bei den cineastischen Zerstörungsorgien eines Roland Emmerichs.

So oder so: Die KEF LS50 Wireless lässt sich über das OLED-Touchdisplay bedienen – oder mit der formschönen Fernbedienung.

Bei audiophilen Musikproduktionen hingegen nistet sich schnell die „Braucht man eigentlich mehr?“-Frage im Kopf ein. Das überlegt man erst recht nach dem jetzt folgenden Klang-Vergleich: Wir hören „The Hamburg Session“, das mittlerweile dritte Live-Album der göttlichen Deep Funk-Band The New Mastersounds, die originale Analog-Produktion haben wir in zwei verschiedenen Digitalfassungen gehört: In CD-Qualität, also 16 Bit/44,1 Kilohertz, und hochauflösend in 24 Bit/192 Kilohertz. Die CD-Güte ist schon toll: Die Produktio bringt uns bei dem Track „Dusty Groove“ ganz nah an die Musiker des britische Quartetts heran, wir haben definitiv die besten Plätze im Hamburger Kampnagel, der Sound ist herrlich differenziert und durchsichtig. Nun der Wechsel zum HiRes-File. Wir staunen, was noch alles aus dieser Aufnahme herauszuholen ist – und die KEF LS50 Wireless ist auch in der Lage, die Unterschiede darzustellen. Die Orgel, die zuvor doch reichlich Raum beansprucht hat, ist nun etwas schlanker, ohne dünner zu wirken, davon profitiert die funkige E-Gitarre, die gerade mit bei den weichen Wah-Wah-Klängen ein wenig zurückgenommen schien – nun ist alles atemberaubend präsent, Das Klangbild hat an Klarheit zugelegt, auch an Details, die Abbildung ist nochmals ein Stück an die Realität herangekommen. Dabei ist die Wiedergabe der KEF LS50 Wireless ungemein entspannt, obwohl The New Mastersounds wie Hölle grooven. Das alles hinterlässt bei der zuhörenden Runde im Redaktionsraum Spuren: Als der Track vorbei ist, verwandelt sich auch bei den Mithörenden die Gebanntheit in ein Grinsen. Keine Frage, welches File die bessere Qualität hat – und manch einer findet gerade die Antwort auf die Alte-Anlage-Frage: Brauche ich das noch?

Die KEF LS50 Wireless macht große HiFi-Anlagen überflüssig und wertet mit ihrem ästhetischen Design den Wohnraum. Hier glänzt sie in der alternativen Kombination Hochglanz-Weiß/Kupfer.

Fazit

Die KEF LS50 Wireless löst alle Erwartungen ein, die man mit dem Namen LS50 verbindet: Die aktive, also mit Verstärkern ausgerüstete Box besitzt das herausragende Klangvermögen und das tolle Design ihrer phänomenalen passiven Schwester, der LS50, und transportiert deren Qualitäten in die mediale Moderne: Mit einem bordeigenen DAC, integriertem DSP zur Raumanpassung und den digitalen Schnittstellen – WLAN, Bluetooth, LAN, Toslink – ist sie weit mehr als ein aktiver Schallwandler: Die LS50 Wireless erweist sich als Musiksystem für die digitale Ära, als eine bis auf den Zuspieler komplette, komfortable Kompaktanlage, die den Klang vieler platzraubender HiFi-Türme in den Schatten stellt.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

97 %

95 %

94 %

170322.KEF-Testsiegel

Technische Daten

Modell:KEF LS50 Wireless
Produktkategorie:Regallautsprecher, aktiv
Preis:2.300,00 Euro / Paar
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Titangrau/Rot,
- Hochglanz-Schwarz/Blau
- Hochglanz-Weiß/Kupfer
Vertrieb:GP Acoustics, Essen
Tel.: 0201 / 170390
www.kef-audio.de
Abmessungen (HBT):300 x 200 x 308 mm
Gewicht:10,0 kg bzw. 10,2 kg (Stück)
Prinzip:aktiv, 2-Wege, Bassreflex
Hochtöner:1 x 25 mm (belüftete Aluminium-Kalotte)
Tiefmitteltöner:1 x 130 mm (Magnesium-/Aluminium-Membran)
Frequenzgang:45 Hz - 45 kHz (stärkere Basserweiterung)
50 Hz - 45 kHz (Standard)
61 Hz - 45 kHz (schwächere Basserweiterung)
(+/- 3 dB, gemessen bei 85 dB/1 m; Herstellerangabe)
Leistung:1 x 30 Watt (Hochton)
1 x 200 Watt (Mitteltiefton)
(Nennleistung der
integrierten Verstärker; Herstellerangabe)
Eingänge analog:1 x Line (Cinch)
Eingänge digital:1 x WLAN (2,4 GHz/5 GHz Dual-Band)
1 x Bluetooth (4.0 mit aptX-Codec)
1 x RJ45-Ethernet mit 10/100 Mb
1 x optisch (TOSLink)
1 x USB (Typ B)
Ausgänge analog:1 x Subwoofer
Maximale Samplingrate:- USB: 24 bit/192 kHz
- S/PDIF optisch: 24 bit/96 kHz
Lieferumfang:- 1 Paar KEF LS50 Wireless (Master+Slave)
- Fernbedienung mit Batterie (1 x CR 2032)
- 2 Netzkabel, 2,00 m
- Cat 6-Netzwerkkabel zum Verbinden der Boxen, 3,00 m
- USB-Kabel (Typ A/Typ B), 2,00 m
- LAN-Kabel, 1,00 m
- Kurzanleitung, Sicherheits- und Garantieinformationen
Besonderes:- herausragender Klang
- integrierter DAC
- integrierter Verstärker
- DSP-Schaltung zur Klanganpassung
- OLED-Touch-Display
- Fernbedienung
- exzellente Verarbeitung
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungausgezeichnet

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Dali Spektor-Serie – anspruchsvoll-hübsche Klanglösung für Heimkino-Einsteiger

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Aus Dalis brandneuer Spektor-Serie lässt sich ein 5.0-Surroundset mit imposanten Standlautsprechern für einen Gesamtpreis von unter 1000 Euro zusammenstellen. Die dafür gebotene Verarbeitung ist imposant, die Ausstattung üppig. Fragt sich nur noch, inwieweit der Klang dem hohen Standard der Dänen entspricht.

Dalis brandbeue Spektor-Serie ist als 5.0-Set bereits für einen Gesamtpreis von unter 1000 Euro zu haben.

Die seit ihrer ersten Ankündigung für Gesprächsstoff sorgende Spektor-Serie von Dali umfasst insgesamt vier Lautsprecher. Zwei kompakte Regalboxen, die Spektor 1 und 2, einen Standlautsprecher, der das Kürzel „6“ trägt und ergänzend dazu der passende Center, der schlicht auf den Namen „Vokal“ getauft wurde. Preislich geht es bei knapp 100 Euro für die kleine Regalbox Spektor 1 los, die wir in unserem Testset auf den hinteren Effektkanälen einsetzen. Die große Spektor 6 trägt mit einer Preisempfehlung von knapp 300 Euro ein ebenfalls erfreulich moderates Preisschild. Der Center und die größere Regalbox liegen mit 190 bzw. 130 Euro im gesunden Maß dazwischen. Eine Linie, die durchaus als Kampfansage an die Konkurrenz verstanden werden kann, denn weder im Bezug auf die Optik noch auf den Klang hätte ich den Preis vor Testbeginn halbwegs richtig geschätzt. Beides liegt über dem Niveau, das man anhand besagter Preisgestaltung wohl erwarten würde.

Kaum zu glauben, die sehr gut verarbeitete und stattlich bestückte Spektor 1 ist bereits für einen Stückpreis von 99 Euro zu haben.

In Admiration of Music

„Aus Bewunderung für die Musik“, so könnte man das Leitmotiv des dänischen Herstellers Dali übersetzen. Das Motto ist hier Programm, denn seit 1983 kümmert sich das Unternehmen, dessen Name als Akronym für „Danish Audiophile Loudspeaker Industries“ steht, um die bestmögliche Musikwiedergabe im Zwei- und Mehrkanalbereich. Das geht dann in der Spitze schon in ernstzunehmende Preisregionen, die gerade noch so vierstellig sind – für ein Paar Stereo-Lautsprecher wohlgemerkt. Regionen, in denen gern ausgelotet wird, was klanglich so alles machbar ist. Die die Suche nach dem Optimum ist das eine, mindestens ebenso wichtig ist es für Dali aber auch guten Klang bezahlbar zu machen. Sinnvoll ist es noch dazu, denn welcher Einsteiger gibt gleich den Gegenwert eines Kleinwagens für eine Hi-Fi-Anlage aus? Meistens beginnt die Leidenschaft für guten Klang zudem eher in den unteren Preisbereichen. Sie sind der Einstieg für jeden anspruchsvollen Musikfreund und genau da kommt die Spektor-Serie ins Spiel, sie rundet das umfangreiche Programm der Dänen nach unten ab. Trotz attraktiver Preisgestaltung erhielten die dänischen Entwickler die allerste Vorgabe, dass die neue Linie den firmeneigenen Ansprüchen genügen muss, um dem Namen Dali gerecht zu werden. Wenn ich das schonmal ein wenig flapsig vorweg nehmen darf; das hat geklappt.

Dalis Einstiegsserie fügt sich optisch sehr gut in modern gestaltete Wohnumgebungen ein.

Skandinavisches Design

An das Auspacken und Aufstellen der Lautsprecher bin ich zunächst ganz unbedarft herangegangen. Ehrlich gesagt war mir zunächst auch gar nicht so recht klar was ich da vor mir hatte – bis ich mich zwischenzeitlich der Dali-Homepage widmete und die ersten Töne erklangen. Von den schützenden Flies-Überziehern befreit, stehen dann zunächst zwei erstaunlich schicke Lautsprecher vor mir, die auch bei genauerer Betrachtung keinesfalls den Eindruck eines günstigen Einsteigermodells hinterlassen. Als Freund von gemaserten Lautsprechern trifft das rotbraune Walnuss-Finish zudem genau meinen Geschmack. Dali bietet aber auch eine Alternative, falls es lieber etwas dezenter gewünscht ist, steht aber auch eine Variante in schwarzer Esche zur Wahl. Am Übergang der Seitenwand zur Front ist dann auch schnell der hohe Anspruch erkennbar, den Dali an seine neue Linie hat. Statt harter Kanten und einfacher Verarbeitung setzen die skandinavischen Entwickler hier auf sanfte Rundungen. Ein vermeintlich kleines Detail, das den gesamten Lautsprecher allerdings gleich deutlich eleganter und gefälliger wirken lässt. In diese Anmutung reiht sich dann auch die abgesetzte Frontplatte ein, an dieser Stelle hat sich die Designabteilung für eine schwarze Lederoptik statt einer einfachen Holzfläche entschieden. Das lockert die Erscheinung des Schallwandlers nochmals auf und hebt ihn wohltuend vom Mitbewerb ab.

Sanfte Rundungen, saubere Übergänge: Die Spektor-Serie überrascht durch eine Material- und Verarbeitungsqualität, die man in dieser Preisklasse sonst nicht bekommt.

Dali setzt auf Bewährtes

In die Front eingelassen sind die Herzstücke der Spektor-Serie, ihre Chassis. Sie sind dafür zuständig elektrischen Signale vom Verstärker in Schall zu wandeln, um den Strom hörbar zu machen. Damit das gut funktioniert sollten die Membranen – gemeint sind die beweglichen, sichtbaren Teile der Chassis – möglichst leicht und zugleich fest sein. Ersteres sorgt dafür, dass sie Impulsen schnell und exakt folgen können, Letzteres verhindert, dass die Lautsprechermembranen ein ungewolltes Eigenleben entwickeln, sich verdrehen, taumeln und den Klang so negativ beeinflussen. Im Fall der Tiefmitteltöner besteht die Membran aus einem Holzfasergemisch. Eine bereits in anderen Dali-Modellen erfolgreich eingesetzte Kombination, die federleicht und dennoch extrem Steif ist und dem Lautsprecher den inzwischen charakteristischen Look verleiht, besagte Holzfaser-Membranen sind bei Dali inzwischen Standard. Die Entwicklungsabteilung legt aber noch einen drauf, denn damit im Chassis möglichst wenig Energie verloren geht, haben die Dänen eine verlustarme, sogenannte „Low Loss Technology“-Sicke entwickelt. Diese soll besonders flexibel sein, um das System nicht auszubremsen, was sich wiederum in einer höheren Impulsgenauigkeit und Spitzigkeit im Klang definieren soll. Nicht weniger sorgfältig ist der Hochtöner entwickelt. Da für die Wiedergabe hoher Frequenzen alles noch etwas filigraner sein muss, besteht die Membran hier aus einem besonders leichten Gewebe. Einem, das gerade einmal 56 Gramm pro Quadratmeter auf die Waage bringt (wenn ich richtig gerechnet habe) und dabei dennoch steif genug ist, um kein übermäßiges Eigenleben zu entwickeln. Die sorgfältige Konstruktion verspricht einen linearen Frequenzgang, also eine weitestgehend ausgewogene Wiedergabe und eine breite Abstrahlcharakteristik. Durch Letztere wird gewährleistet, dass die Lautsprecher auch außerhalb des Hörzentrums einen präzisen und räumlichen Klang reproduzieren. Übrigens handelt es sich tatsächlich bei allen Lautsprechern der Spektor-Serie um klassische Zwei-Wege-Bassreflex-Konstruktionen. Das bedeutet, das hörbare Frequenzspektrum wird auf zwei Wegen, einem Hochton- und einem Tiefmitteltonzweig, aufgeteilt und anschließend von besagten Chassis in Hörschall gewandelt. Im Fall der Regalboxen Spektor 1 und Spektor 2 ist das noch notwendigerweise so, der Standlautsprecher Spektor 6 und der Center Vokal hingegen, verfügen über je zwei Tiefmittelton-Chassis, die vielleicht einen Zweieinhalb- oder Drei-Wege Betrieb nahelegen würden. Einzeln ansteuerbar sind die beiden Zweige der Lautsprecher übrigens nicht, das einfache Anschlussterminal bietet keinen Bi-Amping-Anschluss. Ein in dieser Klasse verzichtbares Feature, denn Bi-Amping verdoppelt eben auch den Verstärkungs- und Verkabelungsaufwand, was den Preis meiner Testprobanden nur unnötig in die Höhe treiben würde.
Einmal abgesehen von der Größe des Tiefmitteltöners sind sich alle Lautsprecher der Serie technisch ziemlich ähnlich, so dass sich alle Lautsprecher in jeder Kombination miteinander zu einem Surroundset zusammenstellen lassen. Ob man dabei die ganz kleinen Spektor 1 oder die größere Spektor 2 auf den Effektkanälen einsetzt, bleibt dem eigenen Geschmack und den Platzverhältnissen überlassen. Überfordert war der kleine Lautsprecher in meinem Test übrigens zu keiner Zeit, an der Stelle gibt es also nichts zu befürchten.

Seit Jahren bewährt: Auch in ihrer Spektor-Serie setzen die Dänen auf Papiermenbranen mit Holzfaseranteil.

Flexibilität ist Trumpf

Bevor es an die finale Einrichtung des Spektor-Surroundsets geht, kann ich nur wärmstens empfehlen einen intensiven Blick auf die Dali-Homepage zu werfen. Dort finden sich neben ausführlichen Produktbeschreibungen auch ebenso ausführliche Anleitungen und sogar Preislisten. Großes Kompliment an den Hersteller an dieser Stelle, genau so sollte das sein! Nach dem Studium der Anleitung, kann man bei der Aufstellung dann auch nicht mehr viel falsch machen. Hauptlautsprecher und Hörplatz bilden idealerweise ein gleichseitiges Dreieck, sogar die idealen Abstände zur Rückwand sind in der Anleitung angegeben. So soll die Spektor 6 zum Beispiel mindestens 20 und maximal 100 Zentimeter von der Wand entfernt stehen. Experimentieren Sie einfach ein bisschen, der ideale Abstand ist gefunden sobald Bässe massiv und knackig aber nicht zu wummerig erscheinen. Anschließend geht es an die Ausrichtung: Die Boxen müssen diesbezüglich, wie fast alle Dali-Modelle, nicht direkt auf den Hörplatz eingewinkelt werden. Das kriege ich hin. Trotz des vergleichsweise günstigen Verkaufspreises bietet die Spektor 6 die Möglichkeit Spikes aufzunehmen, die den Lautsprecher vom Untergrund entkoppeln – und die befinden sich im Lieferumfang. Der größte Vorteil an diesem kleinen aber feinen Zubehörpaket ist wohl, dass sich die Lautsprecher nun auf jedem Untergrund wackelfrei aufstellen lassen. Wer Angst um seinen Fußboden hat, kann entweder Cent-Stücke zwischen Boden und Spikes legen oder auf – die ebenfalls beiliegenden und selbstklebenden – Gummifüße ausweichen. Nachdem die Hauptlautsprecher nun aufgestellt sind, widmen wir uns dem Centerspeaker. Dieser sollte idealerweise mittig unter dem Fernseher oder der Leinwand liegen und etwa den gleichen Abstand zum Hörplatz aufweisen, wie die Hauptlautsprecher. Ebenfalls wichtig ist die Ausrichtung auf Ohrhöhe. Ein Center, der auf die Beine des Auditoriums gerichtet ist, wird wenig Hörspaß bringen. Das war es dann auch schon. Ein wenig mehr Aufwand benötigen oftmals die Effektlautsprecher, sie sollten sich im Winkel von 90 Grad zur Hörposition und in etwa auf Ohrhöhe befinden. Wohl dem, der an der passenden Stelle ein Regal stehen hat, in oder auf dem die Lautsprecher ihren Platz finden. Ist das nicht der Fall, kommt nur die Befestigung an der Wand in Frage. Und auch hier hat Dali mitgedacht und den ultrakompakten Spektor 1 passende Befestigungslaschen beigelegt. Zu guter Letzt fehlt also noch die Verkabelung. Glücklicherweise nehmen die Terminals an allen Dali-Modellen Bananenstecker auf, so dass auch dieser Schritt schnell erledigt ist. Kabelschuhe oder blanke Kabelenden sind aber ebenfalls kein Problem für die Spektor-Reihe.

Das Single-Wire-Anschlussterminal nimmt Bananas, Kabelschuhe und iunkonfektionierte Lautsprecherkabel mit zu einer Größe von 6 Quadratmillimetern auf.

Von Rockern und Leisespielern

Nun also zum angenehmsten Teil, dem Hörtest, der wie üblich mit Musik beginnt. Genauer gesagt mit der hauseigenen „The Dali LP“, einem absolut makellos produzierten Sampler, auf dem für jeden musikalischen Geschmack etwas dabei ist. Gut klingen tun alle Stücke, wobei mir besonders das zweite, „Mudslide“ vom ebenfalls dänischen „Vestbo Trio“ gefällt. Ein durchaus dynamischer Track, was den beiden Spektor 6 allerdings selbst bei gehobenen Lautstärken keinerlei Probleme bereitet. Im Gegenteil, denn während sämtliche Instrumente hier sauber voneinander abgegrenzt werden, überzeugt das Standboxen-Duo auch durch eine exzellente Positionierung der Musiker im Raum. Was dabei besonders beeindruckt, ist der voluminöse aber niemals überzogene Bass, der gerade in tieferen Regionen mehr Kraft entfaltet, als ich es meinen Testgästen zugetraut hätte. Im Vergleich zu der zuletzt von uns getesteten Dali Rubicon 6 lässt es die Spektor 6 in allertiefsten Regionen zwar ein bisschen an Kontur und Durchzeichnung vermissen, gemessen an ihrem Preis imponiert der Klang dennoch nachhaltig. Sehr gut, so macht es dann auch richtig Spaß Musik der härteren Gangart zu hören. Genau genommen, Rockmusik mit lauten Gitarren und kräftigem Bass, wiedergegeben in Regionen nahe Konzertlautstärke. Rocken können die Spektor 6 also, das steht schnell fest und auch in der Reproduktion akustischer Aufnahmen in niedrigeren Pegelgefilden schlagen sie sich sehr gut. Auch wenn mich ihre Qualitäten als Rocker mehr überzeugt haben, da Energie und Spielfreude kleinere Schwächen in der Bühnendarstellung und Feindynamik locker kaschieren, eignen sie sich auch hervorragend für die Darstellung ruhigerer Musikstücke. Gemessen am Preis, sind sie in dieser Kategorie sogar eine Wucht.

Aufeinander eingespielt: Hoch- und Tiefmitteltöner sind perfekt aufeinander abgestimmt. Das macht sich in einer impulsstarke und zugleich ausgewogenen Wiedergabe bemerkbar.

Spektor-Serie im Heimkino-Verbund

Für den Surround-Test aktiviere ich dann noch den Center und die beiden Rearspeaker. Nachdem alles eingerichtet und eingemessen ist, startet der Hörcheck dann mit zwei recht düsteren Streifen von Robert Rodriguez: Sin City und Planet Terror. Beide vollgepackt mit Action und untermalt von großartigen, raumgreifenden und dynamischen Soundtracks. Bereits die auf der Dachterrasse stattfindende Sin-City-Eröffnungsszene lässt erahnen, dass das Spektor-Set durchaus in der Lage ist einen ernstzunehmenden Filmton zu liefern. Jetzt nämlich brilliert der Center durch seine glasklare Stimmwiedergabe auf sehr hohem Niveau, die dem Namen „Vokal“ mehr als gerecht wird. Selbst dann, als es auf den anderen Kanälen deutlich heftiger zur Sache geht, bleiben sämtliche Dialoge weiterhin sehr gut verständlich und kleinere Details stets erkennbar. Die kleinen Spektor 1 machen auf den Effektkanälen einen ähnlich guten Eindruck: Der akustisch auf mich niederprasselnde Regen umschließt meinen Platz auf dem Sofa binnen weniger Sekunden, und als der Vorspann mit dem großartig produzierten Soundtrack beginnt, ist das gesamte Zimmer von besagter Wetterlage erfüllt. Die bedrohliche Endzeitstimmung im letzten Drittel von „Planet Terror“ erfüllt meinen Hörraum dann einige Zeit später erneut. Diesmal ist es das kleine Grüppchen Überlebender, das sich den Weg zu den rettenden Helikoptern freikämpft und sich dabei einer weiteren Angriffswelle ausgesetzt sieht. Der visuell dramatisch dargestellte Kampf zieht mich ein weiteres Mal ins Geschehen. Dabei scheint der Kugelhagel direkt in meinem Wohnzimmer niederzugehen, während Explosionen und anderes Getöse den Soundtrack immer wieder unterbrechen und ihr Übriges zu einem fesselnden Film-Finale beitragen. Fast noch eindrucksvoller als in den beiden Endzeit-Filmen vertonen die Spektor-Lautsprecher die Eröffnungsszene aus dem ersten Bourne-Film, in der der Titelheld von Fischern aus dem Meer geangelt wird. Natürlich im Sturm und natürlich gewittert es auch. Wie selbstverständlich wird die bedrohliche Surroundkulisse auch jetzt von Dalis Einstiegsserie virtuos im Raum verteilt. Hier das Prasseln des Regens, da ein Donner, es peitschen Wellen durch das Wohnzimmer und Taue knarzen. Ein durchaus imponierendes Heimkino-Erlebnis, das Lust auf mehr macht! Noch ein Wort zum Einsatzort meiner Testgäste aus Dänemark: Räumlichkeiten einer Größe von 20-25 Quadratmeter beschallen die Spektor 6 auch ohne Subunterstützung mehr als zufriedenstellend. Zumindest für meinen Geschmack, denn einen Subwoofer habe ich zu keiner Zeit vermisst.

Auch ohne Subwoogferunterstützung spielt das Dali-Ensemble im Heimkino-Einsatz erstaunlich weit in den Bassbereich hinunter.

Fazit

Gutaussehend, preisgünstig und beeindruckend klangstark, diese drei Attribute bringen die wichtigsten Eigenschaften der brandneuen Dali Spektor-Serie auf den Punkt. Das gut verarbeitete Surroundset aus den Standlautsprechern Spektor 6, den ultra-kompakten Spektor 1 und dem stimmgewaltigen Center Vokal besticht auch ohne Subwoofer-Unterstützung sowohl im Stereo- als auch im Mehrkanalbetrieb und offenbart obendrein echte Rockerqualitäten. Mit diesem 5.0-Set darf es also durchaus auch etwas härter und lauter zur Sache gehen. Preislich ist die Spektor-Serie in ihrer Preisklasse kaum zu schlagen und eine echte Empfehlung für Heimkino-Einsteiger die anspruchsvolle Surroundsound-Erlebnisse erwarten!

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

94 %

95 %

92 %

170323.Dali-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Dali
Spektor 5.0-Set
Preis:Spektor 6: 299 Euro / Stück
Spektor Vokal: 189 Euro
Spektor 1: 99 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Walnuss
Vertrieb:DALI GmbH, Bensheim
Tel.: 06251 / 9 44 80 77
www.dali-deutschland.de
Abmessungen (HBT):Spektor 6: 972 x 195 x 313 mm
Spektor Vokal: 152 x 435 x 204 mm
Spektor 1: 237 x 140 195 mm
Gewicht:Spektor 6: 13,8 Kg
Spektor Vokal: 5,3 Kg
Spektor 1: 2,6 Kg
Prinzip:Spektor 6: Zwei-Wege
Spektor Vokal: Zwei-Wege
Spektor 1: Zwei-Wege
Hochtöner:je 25 mm
Tiefmitteltöner:Spektor 6: 2 x 165 mm
Spektor Vokal: 2 x 100 mm
Spektor 1: 1 x 100 mm
Lieferumfang:- Spektor 6
- Spektor Vokal
- Spektor 1
- Gewebeabdeckungen
- Spikes
- Anleitung
Besonderes:- erstklassiges Preis-/Leistungsverhältnis
- impulsstarke Abstimmung
- sehr gute Dialogreproduktion
- hochwertiges Design
- hochwertige Bestückung
- dynamischer Grundton
- ausgewogenes Klangbild
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Theater 500 „5.1-Set“ – Teufels Heimkino-Klassiker in dritter Auflage

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Die Berliner Lautsprecher-Experten von Teufel legen ihren Heimkino-Klassiker Theater 500 neu auf. Die inzwischen dritte Auflage verspricht Neuheiten, die dieses Setup für engagierte Film- und Musikliebhaber nochmals interessanter machen sollen. Unser Test zeigt, inwiefern sich das preislich erfreulich attraktive 5.1-Paket von seinen Vorgängern unterscheidet.

Teufel legt sein populäres Theater 500 neu auf. Die inzwischen dritte Version zeigt sich opulent bestückt und vielseitig einsetzbar.

Auf der Suche nach einem geeigneten Surround-Set stellen sich für jedermann die verschiedensten Fragen. Worauf lege ich größeren Wert? Sollen die Boxen eher für die Filmwiedergabe geeignet sein oder doch eher für Musik? Beides geht ja wohl schlecht. Oder doch? Teufel bietet einen seiner Bestseller, das Theater 500 Surround „5.1-Set“ in nunmehr dritter Generation an. Die beiden Vorgänger bestachen durch einen wunderbaren Klang, sowohl im Filmton als auch bei der Musikwiedergabe. Ein sehr interessantes Paket, das obendrein auch noch verdammt gut ausschaut und in der Vergangenheit durch einen erfreulich erschwinglichen Preis punktete. Eines Vorweg; das kann es nach wie vor!

Das frontseitig eingelassene 300-Millimeter-Chassis sorgt für ordentlich Tiefgang. Teufeltypisch fällt der Aktiv-Sub somit etwas massiver aus.

Theater 500 vs. Theater 500

Als jahrelanger und zufriedener Besitzer der ersten Theater-500-Version, bin ich doch sehr gespannt, was mich mit der Neuauflage „meiner 500er“ erwartet. Wie von Teufel gewohnt, werden die sechs zum Lieferumfang gehörigen Schallwandler sehr gut und sicher verpackt geliefert. Bis auf das Pärchen Dipole, das gemeinsam in einer Verpackungseinheit geliefert wird, kommt jede einzelne Komponente, in stabile Formteile gebettet, in einem einzelnen Karton. Um die wertvolle Fracht bereits beim Auspacken vor unschönen Fingerabdrücken und Kratzern zu schützen, ist jeder Lautsprecher zudem in einen weichen Textil-Überzug gewickelt. Zum Lieferumfang gehören bei dem uns zum Test überlassenen 5.1-Paket die beiden Standlautsprecher T500, der Center-Speaker T500, die beiden Dipole T500 DL/DR sowie der massive Aktiv-Subwoofer US 8112/ 1SW. Als dann alle Komponenten ausgepackt sind, nehme ich mir erstmal einige Minuten, um die Optik auf mich wirken zu lassen und um die Verarbeitung und die eingesetzten Materialien zu begutachten. Mein Kurzfazit: Chapeau!
Alles wirkt sehr hochwertig und sehr sauber ge- und verarbeitet. Hier fällt mir dann gleich der Center-Speaker ins Auge, der im Vergleich zu meinen „alten“ Theater 500 Center deutlich an Volumen und Ausstattung zugelegt hat. War in der Ur-Version noch ein Tiefmitteltöner und ein aufgesetzter Hochtöner verbaut, so ist der neue T500 C16 mit gleich zwei 160 Millimeter durchmessenden Tiefmitteltönern und einen mittig platzierten 25-Millimeter-Tweeter ausgestattet. Dieses Upgrade soll eine verbesserte Sprach- und Detailwiedergabe sicherstellen. Ich habe große Hoffnung, dass dies auch gelingt. Der Center der ersten Generation stellte in meinen Augen nämlich so ziemlich den einzigen Kritikpunkt dar, da er im Vergleich zu seinen Mitspielern weniger agil und potent herüber kam. Die Standbox T500 hat sich ebenfalls deutlich weiterentwickelt. Beispielsweise setzt Teufel zwar weiterhin auf einen leicht zurückgesetzten Hochtöner, in der aktuellen Version sitzt dieser aber zentriert in einer Schallführung, die sich wiederum perfekt in die Optik der T500 einfügt. Ebenfalls auffällig: Teufel hat am Grundprinzip seines sehr erfolgreichen Lautsprechers festgehalten. U.a. wurde die nötige Bassreflexöffnung weiterhin in der Gehäuseunterseite belassen. Auch die darunter befindliche, im definierten Abstand gehaltene Bodenplatte ist weiterhin vorhanden. Dieser Aufbau macht Sinn und erhält inzwischen in vielen höherpreisigen Mitbewerbsmodellen Einzug. Er bietet den Vorteil, dass die T500 flexibler und gern auch wandnäher aufgestellt werden kann, denn wäre das Reflexport in der Gehäuserückseite platziert, wäre es ratsam einen deutlich größeren Abstand zu den Wänden zu halten, um mögliche Resonanzen ausschließen bzw. minimieren zu können. Sehr gut, Optik, Verarbeitung und die baulichen Veränderungen lassen meine Erwartungshaltung an den Klang deutlich ansteigen. Was ich vom ersten Setup dieser Reihe kenne, war für diese Preisklasse schon unglaublich stark, jetzt bin ich gespannt, wie sich meine Testgäste im Praxistest schlagen …

Im Vergleich zur Ur-Version hat der Center deutlich zugelegt. Besonders auffällig: die zwei 130er Tiefmitteltöner. Sie sorgen für Volumen und ein sattes Gruntonfundament.

Aufstellung und Ausrichtung

Nachdem ich die einzelnen Komponenten ausgepackt und untersucht habe, geht es im nächsten Schritt nun daran, die Lautsprecher auszurichten und anzuschließen. Sämtliche Lautsprecherkabel stellen diesbezüglich hochwertige und robuste Schraubklemmen bereit. Diesbezüglich spielt es überhaupt keine Rolle, ob ich hochwertige Bananas oder Kabelschuhe verwende oder das Kabel einfach direkt anschließe. Mein unkonfektioniertes, 4mm2-Boxenkabel lässt sich beispielsweise so problemlos an die vergoldeten Schraubklemmen bringen, dass hier vermutlich auch 6mm2-Signalleiter Anschluss finden. Während Center und Dipole mit Single-Wire-Terminals ausgestattet sind, erfreuen sich die Standlautsprecher T500 übrigens großzügig dimensionierter Bi-Wire-Anschlüsse. Ein Ausstattungsmerkmal, das anspruchsvolle HiFi-Enthusiasten freuen wird, so lassen sich Hochtöner und Tiefmittelton-Sektion getrennt voneinander mit Audiosignalen versorgen – natürlich immer einen entsprechenden Verstärker und eine doppelte Kabelführung vorausgesetzt.
Kommen wir zum Subwoofer: Da mit einem internen, 250 Watt leistenden Verstärker ausgestattet, benötigt dieser zunächst einmal einen Stromanschluss. Des Weiteren braucht es lediglich ein Cinch-Kabel, um selbigen mit dem vorhandenen AV-Receiver zu verbinden und mit Signalen zu versorgen. Das war es schon.
Nun zum vielleicht wichtigsten Teil bei der Aufstellung neuer Lautsprecher, der Winklung der Frontlautsprecher: Nachdem sichergestellt ist, dass die beiden T500 einen festen Stand haben, geht es an die Ausrichtung. Geben Sie sich diesbezüglich ein Ihnen gut bekanntes Musikstück wieder. Die ideale Position ist gefunden, sobald Stimmen und Instrumente nicht mehr an den Lautsprechern „kleben“, sondern ungebunden im Raum zu stehen scheinen. In meinem Hörraum stellte sich die leichte Ausrichtung auf den Referenzplatz als Ideal heraus. Darüber hinaus gilt es ein wenig mit dem Abstand zur Rückwand zu experimentieren. Je näher die Box an Rück- und/oder Seitenwand rückt, desto intensiver wird der Bass. Das muss allerdings nicht immer gut sein, deshalb gilt es hier die für den eigenen Hörgeschmack passende Abstimmung zu finden.
Die nun folgende Aufstellung des Centers bedarf der Einhaltung einiger Faustregeln. Idealerweise befinden sich Center und Frontboxen im gleichen Abstand zum Referenzplatz, kleinere Unterschiede lassen sich allerdings auch über den AV-Receiver ausgleichen. Wichtiger aber ist auch hier die Ausrichtung. An einem Mittellautsprecher, der auf ihre Beine oder an die Decke gerichtet ist, werden Sie wenig Freude haben. Winkeln Sie den Center deshalb unbedingt so an, dass er auf die Köpfe des Auditoriums strahlt.
Da es sich um Dipole handelt, gestaltet sich die Aufstellung der Rearspeaker recht flexibel. THX empfiehlt hier eine Platzierung auf einer Höhe von etwa 1,80 Metern. Ein Wert an den ich mich halte. Teufel ist da etwas flexibler und empfiehlt 1,40 bis 2,10 Meter. In diesem Zusammenhang: Wertvolle Tipps zur perfekten Aufstellung des eigenen Boxensystems, zur Einrichtung des Subwoofers bzw. AV-Receivers sowie weiteres Wissenswertes rund um das Thema Heimkino bietet Teufel auf seiner Homepage an. Wer hier ein wenig stöbert, findet sicherlich die ein oder andere Anregung, sowie nützliche Hinweise mit denen sich der Klang des eigenen Surroundsetups noch ein bisschen verbessern lässt.

Die beiden Frontboxen sind leicht auf den Referenzplatz gewinkelt. Als nächstes ist der Center dran, er wird idealerweise auf die Köpfe des Auditoriums gerichtet.

Na dann zeigt mal was ihr drauf habt

Nachdem alle Lautsprecher final platziert und die obligatorische, 48-stündige Einspielzeit beendet ist, geht es endlich in die Vollen. Diesbezüglich starte ich den Praxistest mit einer meiner Lieblings-Passage des Actionkrachers „Salt“ mit Angelina Jolie. Es beginnt mit dem Verhör des russischen Agenten, der Evelyn Salt der Spionage bezichtigt. Als dieser letztlich flieht, wird der Alarm ausgelöst. Trotz ständiger Szenen- und Raumwechsel wird die Sirene im Hintergrund immer wieder versetzt und sehr realistisch dargestellt. Dialoge stehen klar im Vordergrund und sind sehr gut zu verstehen. Als dann auch Salt zu fliehen versucht, bietet sich mir eine grandiose Klangkulisse. Sich schließende Sicherheitsschleusen, Schritte oder die fallende Aluleiter werden akustisch absolut realistisch zu Gehör gebracht. Spätestens jetzt bin ich mitten im Geschehen und fiebere mit der Agentin, die letztendlich doch in die Enge getrieben wird. In ihrer schier ausweglosen Situation baut sie sich mithilfe eines Feuerlöschers und einiger Chemikalien eine Art Bazooka. Das Öffnen der Aluschränke, der umgeworfene Tisch, das Abstellen der großen Plastikkanister – auch hier wird mir eine Klangkulisse geboten, die von Details nur so gespickt ist. Genau so wünscht man sich eine Surroundkulisse! Als Salt ihre selbstgebastelte Waffe kurz darauf abfeuert und der Sprengsatz explodiert, zucke ich regelrecht zusammen. Für einen kurzen Augenblick scheinen die Wände meines Testkinos zu wackeln. Wow! So brachial diese Explosion aber auch ist, so sauber werden sämtliche, akustisch einhergehende Kleinigkeiten dargestellt. Das war es aber noch lange nicht, denn auch die kurz darauf zu vernehmenden Schüsse und das zerberstende Sicherheitsglas werden impulsstark, knackig und präzise wiedergegeben. In der darauf folgenden Passage auf dem Highway wird dann schnell deutlich, wie gut die einzelnen Schallwandler aufeinander abgestimmt sind. Auch hier wird die rasante und letztlich erfolgreiche Flucht akustisch perfekt und absolut homogen und ausgewogen in meinen Hörraum übertragen.

Um Laufzeitunterschiede auszugleichen ist der Hochtöner auch in der aktuellen 500er leicht zurückversetzt. Das wiederum schlägt sich in einer präziseren Hoch- und Mitteltonwiedergabe nieder.

Besuch von den Jedi und Adele

Im nächsten Testabschnitt geht es dann mit Star Wars- Episode 1 und dem Pod-Rennen weiter – für mich die cineastische Königsdisziplin: Eine Passage, die jeder Fan der Weltraum-Saga fast auswendig kennt und die immer wieder jede Menge Filmspaß liefert. Wie bereits erwähnt, hat mich die vorangegangene Performance nachhaltig beeindruckt, dennoch legt das Sextett aus dem Hause Teufel mit diesem Futter nun nochmal einen drauf. Jetzt wird das Rennen mit all seinen Nebengeräuschen wie groben und feinen Details so sauber und dynamisch wiedergegeben, wie ich es sonst nur von deutlich teureren Sets kenne. Glauben Sie mir, ich habe diese Szene x Mal über verschiedene Sets gehört, doch das hier ist ganz großes Kino meiner Testprobanden, die meine alten 500er tatsächlich um Längen schlagen! Was hier besonders imponiert: der Subwoofer bleibt auch in höheren Pegellagen absolut souverän – ohne auch nur den Hauch einer Schwäche oder Anstrengung zu zeigen. Beginnend während den visuell bereits imponierenden Explosionen im Innern des Höhlensystems bis zum finalen Duell zwischen Anakin und Sebulba sorgt das Teufel-Sextett dafür, dass ich umgehend in die Handlung gezogen werde und mich tief in die Armlehnen meines Kinosessels kralle. Genial, so muss Heimkino sein!
Nach dieser Performance geht es dann etwas entspannter mit Musik weiter, wobei ich einmal mehr auf Adeles Konzert in der Royal Albert Hall zurückgreife. Eine erstklassig aufgenommene Blu-ray, die ich jedem anspruchsvollen Musikfan nur wärmstens empfehlen kann. Lange Rede, kurzer Sinn; auch hier weiß das Theater 500 vollends zu überzeugen. So wie die unglaubliche Stimme der britischen Ausnahmekünstlerin das Publikum verwöhnt, so erfreuen mich die Berliner Boxen. Innerhalb weniger Augenblicke entsteht auch hier eine tolle Klangbühne, bei der man bei geschlossenen Augen meinen könnte, man wäre gerade in London und live dabei. Ein Sound, der direkt ins Blut geht, Spaß macht und nach einer deutlichen Pegelerhöhung verlangt. Kein Problem für das Theater 500, denn auch deutlich über Zimmerlautstärke beweisen die Berliner Schallwandler, dass sie noch lange nicht an ihrem Limit sind. Der gesamte Soundtrack bleibt auch jetzt sauber, frei von nervigen Verzerrungen und absolut livehaftig.

Obwohl vergleichsweise kompakt, erzeugen die beiden Dipole eine erstaunliche Klangkulisse.

Allrounder mit Spezialitäten

Da Teufel mit diesem Setup sowohl Filmfans als auch Musikliebhaber erreichen möchte, gilt es die beiden Standsäulen auch Stereo-Betrieb zu testen. Eric Claptons „Layla“ in der Unplugged-Version macht diesbezüglich den Anfang, wobei ich vorweg nehmen kann, dass auch dieser Einsatzzweck hervorragend funktioniert. Auch hier spielen die 500er auf einem überraschend hohen Niveau. Während die Stimme scheinbar mittig zwischen den Lautsprechern zu schweben scheint, werden die einzelnen Instrumente – insbesondere Mr. Slowhands Akustikgitarre – gestaffelt auf einer akustisch ausgebreiteten Bühne platziert. Offensichtlich lag ich mit der leichten Ausrichtung der beiden Standboxen auf dem Hörplatz also goldrichtig. Besonders hervorzuheben ist in diesem Fall die wirklich beeindruckende Tieftonwiedergabe. Bässe kommen trocken und druckvoll und sorgen so für ein solides Fundament im Basskeller. Mit „Die Mensch-Maschine“ von Kraftwerk fahre ich dann nochmals schwerere Geschütze auf. Diese stellen aber ebenfalls kein Problem für die Berliner Drei-Wege-Wandler dar, die auch jetzt für eine sehr schöne akustische Reproduktion der Bühne sorgen, die sich breit und in entsprechender Tiefe vor mir auftut. Auch wenn es in diesem Song hauptsächlich tieffrequent zur Sache geht, werden selbst kleinere Details klar und differenziert zu Ohr geliefert, ohne dass einer der beiden Lautsprecher ortbar wäre. Dass die Teufels auch jetzt eine erstaunliche Impulskraft und ungeahnte Pegelreserven entfalten, versteht sich dabei fast von selbst.
Zum krönenden Abschluss wechsle ich dann noch auf Metallica mit „One“. Was folgt, ist eine Performance, die meinen gewonnenen Gesamteindruck abermals bestätigen soll. Hier passt alles und ich bekomme ein durchweg stimmiges Gesamtbild geliefert, Alles wirkt klar, harmonisch und irgendwie einfach richtig. Selbst als es kurz nach dem Intro etwas heftiger zur Sache geht, keine Spur von Anstrengung oder Überforderung. Die Teufels geben sich auch hier keine Blöße und zeigen sich als echte Allrounder mit Spezialfähigkeiten.

Im Mittel- und Tieftonbereich setzt Teufel auf Kevlar-Chassis. Ein hochfestes, zugleich aber vergleichsweise leichtes Material, das sonst zumeist in deutlich teureren Schallwandlern zum Einsatz kommt.

Fazit

Mit dem Theater 500 5.1 Surround legt Teufel mal wieder eine absolute Punktlandung hin. Eine, die das ohnehin sehr hohe Niveau der Vorgänger noch einmal deutlich anhebt. Hier passt alles, in Sachen Verarbeitung, als auch in puncto Klangqualität gesellt sich dieses Setup in seiner Preisklasse locker in die absolute Spitzengruppe. Sowohl in der Filmton, als auch in der Musikwiedergabe, imponiert das Theater 500 dank seiner perfekten Abstimmung durch ungeahnten Detailreichtum, beeindruckende Räumlichkeit und eine erstaunliche Präzision. Für den aktuellen Preis von knapp 1700 Euro bietet Teufel somit einen regelrechten Preis-Leistungshammer, der sich sowohl für den Wohnraumeinsatz als auch für den betrieb in dedizierten Heimkinos empfiehlt.

Test & Text: Thomas Schumann
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

94 %

94 %

98 %

170324.Teufel-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Teufel
Theater 500 Surround "5.1-Set"
Produktkategorie:5.1-Heimkino-System
Preis:1699,99 Euro / Set
Garantie:bis zu 12 Jahre
Ausführungen:schwarz
Vertrieb:Lautsprecher Teufel GmbH, Berlin
Tel.: 030 / 300 9 300
www.teufel.de
Abmessungen (HBT):Front-LS: 1046 x 200 x 293 mm
Center: 243 x 595 x 228 mm
Rears: 260 x 163 x 193 mm
Sub: 620 x 400 x 400 mm
Gewicht:Front-LS: 20,43 Kg / Stück
Center: 12,50 Kg
Rears: 5,13 Kg / Stück
Sub: 30,30 Kg
Hochtöner:25 mm (Gewebekalotte)
Mitteltöner:- 160 mm (T500 F 16)
- 2 x 160 mm (T500 C 16)
- 130 mm (T500 DR 16)
Tieftöner:- 2 x 160 mm (T500 F 16)
- 300 mm (Subwoofer)
Prinzip:Standbox: Drei-Wege
Center: Zwei-Wege
Rears: Zwei-Wege
Anschlüsse:Standbox: Bi-Wire
Center: Single-Wire
Rears: Single-Wire
Lieferumfang:- T500 F 15
- T500 C 16
- T500 DR 16
- US 8112/1 SW
- Gewebeabdeckungen
- Anleitungen
empf. Raumgröße:- bis 40 Quadratmeter
Besonderes:- sehr gute Verarbeitung
- zeitloses Design
- enorme Bassreserven
- homogene Abstimmung
- flexible Aufstellung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Wharfedale Crystal 4.3 – Einsteiger-Lautsprecher in Premium-Qualität

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Richtig gute Lautsprecherhersteller zeichnen sich dadurch aus, dass auch ihre preisgünstigen Modelle hohen Ansprüchen gerecht werden. Schließlich weiß man, wie’s geht und das will man ja auch zeigen. So sieht es auch bei Wharfedale aus, die mit der Crystal 4.3 einen Standlautsprecher mit allem Drum und Dran zu sehr fairem Preis anbieten. Und das weckt natürlich unser Interesse.

Die Crystal 4.3 machen trotz des sehr günstigen Verkaufspreises einen sehr edlen Eindruck.

Die Crystal 4.3 machen trotz des sehr günstigen Verkaufspreises einen sehr edlen Eindruck.

Die Crystal 4.3 gibt es übrigens nicht nur als Stereo-Paar, sondern auch als Frontlautsprecher im Surround-Set. Gemeinsam mit dem Center Crystal 4.C und den kompakten Rear-Speakern Crystal 4.1 bilden die beiden Säulen ein klangstarkes 5.0-Set, das uns schon im Test zu begeistern wusste. Nun wollen wir die beiden Frontlautsprecher aus britischem Hause auch nochmal im Einzeltest auf die Probe stellen und die HiFi-Qualitäten ausloten. Da gibt es nämlich eine Menge zu entdecken.

Schlichtes Design sorgfältig verarbeitet

Wie in der Einstiegsklasse üblich, basiert das Gehäuse der Crystal 4.3 auf der klassischen Lautsprecherform, dem Quader. Allerdings setzt Wharfedale mit einer abgerundeten Front bereits bei der grundlegenden Gestalt einen hübschen Akzent. Dass die darin per Steckverbindung befestigten Abdeckungen millimetergenau in die Halterungen passen, verstärkt diesen positiven Ersteindruck nochmal. Ganz offensichtlich hat Wharfedale seinen Standlautsprechern hier eine sehr gute Verarbeitung zuteilwerden lassen, die sich auch bei der Vinylfolierung in Walnuss-Optik deutlich bemerkbar macht. Diese ist nämlich so perfektionistisch aufgebracht, dass sie sich erst auf den zweiten Blick als Holzimitat entpuppt.

Falls das trotzdem nicht dem persönlichen Geschmack entspricht, sind die Crystal 4.3 alternativ auch in Schwarz und Weiß zu haben. Die Schallwand ist allerdings auch bei der Walnuss-Ausführung in Schwarz gehalten und nur bis knapp unterhalb der mittleren Höhe von den – übrigens trotz des flachen Designs sehr robusten – Frontblenden bedeckt. Der Grund ist schlicht die Platzierung der Treiber, die den unteren Bereich der Standlautsprecher aussparen und dort genug Fläche für das filigrane Herstellerlogo bieten. Das trägt aber trotzdem nicht zu dick auf und ist dem gewohnten Stil folgend am unteren Rand der Front befestigt.

Bei unempfindlichen Böden können die Crystal 4.3 auch auf Spikes gestellt werden - Unterlegscheiben sollte man aber trotzdem nicht vergessen

Bei unempfindlichen Böden können die Crystal 4.3 auch auf Spikes gestellt werden – Unterlegscheiben sollte man aber trotzdem nicht vergessen.

Je nachdem, ob die mitgelieferten Spikes eingesetzt werden, befindet sich das Herstellerlogo damit knapp oder einige Zentimeter über dem Boden. Handelt es sich dabei um einen harten Belag wie Parkett oder Laminat, sollte man entweder auf die Spikes verzichten oder ansonsten in jedem Fall die Spikes-Tellerchen unterlegen. Die zur Entkoppelung der Crystal  4.3 stark angespitzten Spikes stellen schließlich für Holzböden oder PVC eine ernste Gefahr dar. Anders sieht es bei Teppichboden aus, hier können die Spikes bedenkenlos eingesetzt werden (das gilt natürlich nicht für einen dünnen Teppich auf Parkett!) und die dann rund 92 Zentimeter hohen Lautsprecher effektiv vom Untergrund entkoppeln.

Bitte nicht quetschen

Neben dem Bodenbelag spielt bei der Aufstellung auch die Position der Lautsprecher im Zimmer eine Rolle. Denn da wir es hier mit Bassreflex-Boxen zu tun haben, sollten diese nicht zu nah an die Wand oder Möbelstücke gerückt werden. Mindestens 20 Zentimeter sind Pflicht, seitlich darf es auch gerne ein Wandabstand von 70 Zentimetern sein. Keine Sorge, wenn der Platz dafür nicht reicht, das sind natürlich Idealwerte. Wichtiger ist ohnehin, dass die beiden Crystal 4.3 mindestens rund zwei Meter voneinander entfernt aufgestellt werden sollen und sich ebenso weit vom Hörplatz entfernt befinden.

Beim Aufstellen ist Teamarbeit deshalb natürlich ideal, insbesondere bei Nutzung der Spikes. Alleine ist es nämlich ziemlich umständlich, die Lautsprecher vernünftig auszurichten, die Spikes einzudrehen und auf die Unterlegscheiben zu stellen. Daher positioniert man diese bereits möglichst nah an der (vermutlich) finalen Position, um so wenig Hin- und Herrücken wie möglich folgen lassen zu müssen. Meist empfiehlt es sich auch, vor der endgültigen Platzierung bereits die Lautsprecherkabel an den Schraubklemmen der Crystal 4.3 anzuschließen. Wem das alles zu kompliziert ist und sofern der Boden sehr eben ist, genügen zur Not aber auch selbstklebende Filzgleiter oder Gummifüße als Alternative zu den Spikes. Optisch bedeutet das natürlich eine kleine Einbuße, erfüllt aber auch seinen Zweck.

Eine hochwertige Kevlarmembran wie beim Mitteltöner der Crystal 4.3 ist in der Einstiegsklasse nicht oft zu haben.

Eine hochwertige Kevlarmembran wie beim Mitteltöner der Crystal 4.3 ist in der Einstiegsklasse nicht oft zu haben.

Ausstattung nicht nur für Einsteiger

Eine vernünftige Aufstellung der Crystal 4.3 ist übrigens alles andere als ein Placebo, denn die Drei-Wege-Lautsprecher sind trotz ihrer Einstufung in der Einstiegsklasse ziemlich anspruchsvoll entwickelt und konstruiert. Das Gehäuseinnere vermeidet nämlich dank seiner trapezförmigen Grundfläche parallele Flächen und reduziert dadurch stehende Wellen, die zu akustischen Interferenzen und damit Beeinträchtigungen des Klangs führen würden. Nicht nur das ist ungewöhnlich für viele Modelle der Einstiegsklasse, auch die primäre Ausstattung der Crystal 4.3 ist eigentlich höherpreisigen Modellen entliehen. Das gilt natürlich vor allem für die gewebte Kevlarmembran des 125-Millimeter-Mitteltöners, der mit hoher Reaktionszeit einen sehr agilen Klang präsentiert. Dabei steht ihm ein 25 Millimeter großer Mikrofaser-Kalottenhochtöner zur Seite. Für ein passendes und dynamisches Tieftonfundament sorgen der 165-mm-Polypropylentieftöner und der rückseitige Bassreflexport. Dieser ist erfreulich großzügig dimensioniert – daher auch die Relevanz des bereits beschriebenen Wandabstands.

Der Mikrofaser-Hochtöner erweist sich als sehr detailverliebt.

Der Mikrofaser-Hochtöner erweist sich als sehr detailverliebt.

Starker Klang für wenig Geld

Wenn man weiß, dass zu wenig Wandabstand bei Bassreflex-Lautsprechern zu einem dröhnenden Tiefton führt, ist man definitiv froh darüber, den Crystal 4.3 ihren Wunsch nach etwas Freiraum gewährt zu haben. Die vergleichsweise kompakten Standlautsprecher haben in Sachen Basskraft nämlich einiges zu bieten und da sollte man es sich lieber nicht mit ihnen verscherzen. Obwohl wir die Tiefton-Qualitäten der Wharfedale-Lautsprecher bereits beim Filmton im Surround-Verbund mit Begeisterung zur Kenntnis genommen haben, ist die musikalische Qualität natürlich nochmal etwas anderes als die akustische Untermalung von Actionfilmen. Aber langsam müssen wir es ja trotzdem nicht angehen lassen und so beginnen wir unseren Hörtest gleich mal mit handfestem Bluesrock von Joe Bonamassa. Mit „This Train“ und „Mountain Climbing“ legt der US-Amerikaner direkt richtig los und zeigt, dass es sich auch mit Einsteiger-Lautsprechern großartig musizieren lässt.

Der Polypropylen-Tieftöner sorgt für satten Bass.

Der Polypropylen-Tieftöner sorgt für satten Bass.

Die Crystal 4.3 beeindrucken uns mit ihrem sehr präsenten Bass, der beim eigentlich ruhigeren „Drive“ sogar noch deutlicher zutage tritt als im Duell mit den wilden Gitarrensoli. Besonders spektakulär klingt die Rhythmusfraktion allerdings bei „Electric Guitar“ und „Rock and Roll Tonight“ von Chris Rea. Die Bassläufe machen sich hier sehr eingängig bemerkbar und die Bass-Drum mischt dank eines nachdrücklichen „Kicks“ auf sehr hohem Niveau mit. Daneben kommen diverse Details wie zum Beispiel das lebhafte Scheppern der Schlagzeug-Becken hier und auch bei „Never gonna tie me down“ wunderbar zur Geltung, ohne die melodische Dynamik der vom dreckigen Rock-Sound geprägten Titel zu übertünchen.

Der großzügige Bassreflexport stattet die Crystal 4.3 mit einem respektablen Tonfundament aus.

Der großzügige Bassreflexport stattet die Crystal 4.3 mit einem respektablen Tonfundament aus.

Die Crystal 4.3 beherrschen allerdings – Nomen est omen – auch die kristallklare Wiedergabe, die wir mit den Flamenco-Klängen von „Puerto Rico“ von Vaya con Dios und Marc Rizzos Soloalbum „Colossal Myopia“ ausgiebig auf die Probe stellen. Die schnellen Gitarrenmelodien dürfen definitiv als Herausforderung für die Lautsprecher betrachtet werden, die dieser Aufgabe allerdings mit höchster Spielfreude begegnen und sich Anstrengungen nicht einmal ansatzweise anmerken lassen – so es diese überhaupt gibt. Selbst effektbeladene Lieder wie „An Ocean in between the Waves“ von The War On Drugs oder viele der Titel von Jonas David sprechen mit ihrer glasklaren und räumlichen Wiedergabe absolut für die Crystal 4.3, die dabei auch zeigen, dass sie sogar sehr gefühlvoll agieren können – in dieser Preisklasse wahrlich keine Selbstverständlichkeit.

Der Anschluss erfolgt über handelsübliche Schraubklemmen.

Der Anschluss erfolgt über handelsübliche Schraubklemmen.

Fazit

Weit über dem Niveau, das der Preis vermuten lässt, begeistern die Crystal 4.3 mit dynamischem und präzisem HiFi-Sound, der krachenden Rock ebenso gut beherrscht wie filigranen Flamenco. Dabei profitieren die Einsteigermodelle enorm vom Technologietransfer aus höherpreisigen Sphären. Die edle Optik der schlanken Standlautsprecher sorgt zudem für ein visuelles Highlight und runden das brillante Gesamtbild perfekt ab.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1+
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

97 %

93 %

98 %

170326.Wharfedale_Testsiegel

Technische Daten

Modell:Wharfedale Crystal 4.3
Kategorie:Standlautsprecher
Preis:ca. 400 Euro/Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Walnuss
- Schwarz
- Weiß
Vertrieb:IAD, Korschenbroich
Tel.: 02161 / 617830
www.iad-audio.de
Abmessungen (HBT):922 x 205 x 255 mm
Gewicht:14,5 kg/Stück
Prinzip:3-Wege, Bassreflex
Hochtöner:1x 25-mm-Gewebekalotte
Mitteltöner:1x 125-mm-Kevlarmembran, gewebt
Tieftöner:1x 165-mm-Polypropylen
Besonderes:- hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis
- edles Design
- kompakte Bauweise
- hochwertige Bestückung
- makellose Verarbeitung
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Digitalradio Hama DIR3600MBT – Schwergewicht mit viel feiner Technik

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So richtig passend ist die Bezeichnung „Digitalradio“ alleine im Falle des DIR3600MBT eigentlich nicht, das vielseitige Gerät hat nämlich deutlich mehr zu bieten als lediglich den Empfang von Hörfunkprogrammen. Das internetfähige Multifunktionsradio lässt sich sogar per Online-Streaming und über diverse Anschlüsse mit lokal gespeicherten Musikdateien versorgen sowie bei Bedarf mit weiteren Lautsprechern in einem Multiroom-System verknüpfen.

Außen schlicht, innen spektakulär - das Hama DIR3600MBT hat eine Menge zu bieten.

Außen schlicht, innen spektakulär – das Hama DIR3600MBT hat eine Menge zu bieten.

Ein ziemlich umfassendes Leistungsportfolio also, das Hama seiner „eierlegenden Wollmilchsau“ spendiert hat. Nicht überraschend, schließlich ist auch das kleinere und bereits von uns getestete DIR3500MC sehr ordentlich ausgestattet. Beide Geräte eignen sich mit ihrem vielfältigen Funktionsumfang für nahezu alle Bedürfnisse des alltäglichen Musikhörer-Lebens, wenngleich es natürlich noch einige relevante Unterschiede zwischen den verwandten Modellen gibt. Kurz gesagt: Das DIR3600MBT ist halt insgesamt einfach eine Nummer größer und firmiert völlig zu Recht als das „Schwergewicht unter den Digitalradios“.

Ein kleiner Schuss Extravaganz: Wer möchte, kann die indirekte, blaue LED-Beleuchtung zwischen Gehäuse und Bodenplatte aktivieren.

Ein kleiner Schuss Extravaganz: Wer möchte, kann die indirekte, blaue LED-Beleuchtung zwischen Gehäuse und Bodenplatte aktivieren.

Das Komplettpaket moderner HiFi-Technologien

Der große Umfang in Hinsicht auf die Funktionen verlangt natürlich auch nach einer entsprechenden Ausstattung, die zum Beispiel dem Anspruch an Wireless HiFi gerecht wird. Deshalb beherbergt das DIR3600MBT ein für Radios alles andere als alltägliches 2.1-System mit rückseitigem Bassreflexport und kraftvollen Leistungsreserven. Sozusagen als Grundlage greift Hama auf zwei der bewährten Breitbandlautsprecher zurück, die in den unteren Frequenzen Unterstützung von einem ausdrucksstarken Subwoofer erhalten. Dieser verfügt außerdem über eine Bassstabilisierung, um auch bei höheren Lautstärkepegeln eine saubere Wiedergabe zu garantieren.

Das Premiumradio verfügt über einen integrierten Subwoofer inklusive Bassreflexport für satten Tiefton.

Das Premiumradio verfügt über einen integrierten Subwoofer inklusive Bassreflexport für satten Tiefton.

Ebenfalls unsichtbar im Inneren des DIR3600MBT versteckt sind sowohl ein WLAN-Modul als auch ein Bluetooth-Empfänger, mit denen das Digitalradio kabellos Musiksignale empfängt. Der Zugang zum Internet ist alternativ zur kabellosen Variante auch über eine stabilere Kabelverbindung möglich, sofern der Aufstellungsort diese Option erlaubt. In beiden Fällen wird nicht nur der Zugriff auf das reichhaltige Angebot des Internetradios verwirklicht, sondern darüber hinaus eine Verbindung zu im Netzwerk eingebundenen Speichermedien wie NAS-Laufwerken oder zu Streaming-Diensten wie Spotify aufgebaut. Auch die Multiroom-Funktionalität basiert auf der Internetanbindung und ermöglicht im Verbund mit genügend Komponenten sogar die flächendeckende Verteilung der Lieblingsmusik in der kompletten Wohnung. Eine absolut moderne Ausrichtung also, die Hama beim DIR3600MBT verfolgt und deshalb auch im Gegensatz zum DIR3500MC auf ein CD-Laufwerk verzichtet.

Neben der primären Wireless-Funktionen sind auch kabelgebundene Anschlüsse vorhanden.

Neben der primären Wireless-Funktionen sind auch kabelgebundene Anschlüsse vorhanden.

Stattdessen sind weitere kabelgebundene Quellen mit an Bord, darunter der klassische Aux-Eingang für ein 3,5-Millimeter-Klinkenkabel und ein USB-Port. Aber auch Ausgänge sind vorhanden, konkret verfügt das DIR3600MBT über jeweils einen Kopfhörer-, Line- und optischen Digitalausgang. Eine ebenso umfangreiche wie ungewöhnliche Ausstattung für ein Radio, dessen ursprüngliche Qualitäten aber auch am Antennenanschluss erkennbar sind. Wer nämlich weder Internet- noch Digitalradio hören möchte, kann hier die für den klassischen Radioempfang nötige FM-Antenne anschließen. Dies geschieht entweder in Form des mitgelieferten Teleskop-Exemplars oder eben über ein normales Antennenkabel, falls eine passende Steckdose in der Nähe verfügbar ist.

Für den klassischen Radioempfang kann sowohl die mitgelieferte Teleskopantenne als auch ein passendes Kabel angeschlossen werden.

Für den klassischen Radioempfang kann sowohl die mitgelieferte Teleskopantenne als auch ein passendes Kabel angeschlossen werden.

Edles Design mit schlichter Basis

Angesichts des großen Funktionsumfangs und des schicken Designs wird das DIR3600MBT allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht in eine Multimedia-Ecke integriert, sondern als Allround-Gerät vor allem in sonst von Entertainment-Ausstattung unberührten Räumen zum Einsatz kommen. Für ein Radio sind Küche und Büro beziehungsweise Arbeitszimmer natürlich die klassischen Betätigungsfelder. Ob man sich hier an bekannten Szenarien orientiert oder neue Wege geht, ist aber im Prinzip völlig egal, das DIR3600MBT macht nämlich überall eine gute Figur. Das von einem edlen Aluminiumrahmen eingefasste, schlichte Grunddesign hinterlässt mit schönen Details eine Menge Eindruck und der Farbmix aus Schwarz (Front- und Rückseite) und Grau (seitlich und oben) sorgt für einen edlen Look. Dadurch erscheint das immerhin 38 Zentimeter breite und 23 Zentimeter hohe Digitalradio gar nicht mehr so wuchtig, wie es mit seinen 5,8 Kilogramm strenggenommen ist.

Die flache Bodenplatte verleiht dem recht voluminösen DIR3600MBT einen fast schon schwebenden Look.

Die flache Bodenplatte verleiht dem recht voluminösen DIR3600MBT einen fast schon schwebenden Look.

Die optische Leichtigkeit verdankt das DIR3600MBT primär seiner flachen Bodenplatte, auf der das eigentliche Gehäuse durch kleine Abstandshalter optisch schwebend befestigt ist. Nicht nur aus optischen Gründen übrigens, der Downfire-Subwoofer bekommt mit diesem Spalt den nötigen Freiraum zum Arbeiten. Damit er das DIR3600MBT dabei nicht vom Fleck pustet, sorgen flache Gummifüße zuverlässig für einen rutschfesten Stand. Übrigens: Wer den futuristischen Look bevorzugt, kann über den Schalter auf der Rückseite des Gehäuses die indirekte LED-Beleuchtung zwischen Gehäuse und Bodenplatte anschalten, um dem Erscheinungsbild des DIR3600MBT etwas Farbe zu verleihen.

Die Front des Radios lässt sich grob in drei Bereiche gliedern. Das mittlere Segment sorgt mit einem silberfarbenen Ring als primärem Bedienelement und großflächiger Klavierlackoptik für den modernen Touch. Eingerahmt wird das Zentrum von zwei fein säuberlich in die Front eingepassten Lochgittern, die passend zur restlichen Front schwarz lackiert sind. Rechts unten ist dezent das Herstellerlogo positioniert, die Blicke zieht allerdings das 3,2 Zoll große TFT-Farbdisplay auf sich. Das ist im oberen Bereich des zentralen Segments platziert und erleichtert dank sehr guter Lesbarkeit die Navigation durchs Menü beziehungsweise illustriert die aktuelle Wiedergabe mit der Anzeige von Radiosendern oder Musiktiteln inklusive Logo oder Cover.

Auch das filigrane Lochgitter an der Front setzt gelungene Akzente.

Auch das filigrane Lochgitter an der Front setzt gelungene Akzente.

Unterhalb des Displays und des Drehrings befinden sich sechs Menütasten, die vor allem der Navigation im Menü dienen. Alternativ lässt sich die aber auch per Fernbedienung steuern. Prinzipiell ist diese Variante sogar komfortabler, weil der Signalgeber noch als „echte“ Fernbedienung mit Direktwahltasten für fast alle Optionen daherkommt. Die wichtigsten Funktionen sind trotz der Fülle an Möglichkeiten intuitiv zu finden, ansonsten hilft auch die beschriftete Skizze in der Bedienungsanleitung bei der schnellen Orientierung und damit auch bei der unkomplizierten Einrichtung.

Im Zentrum der Front befinden sich die Bedienelemente.

Im Zentrum der Front befinden sich die Bedienelemente.

Blitzschnell starklar

Innerhalb weniger Minuten ist das Digitalradio DIR360MBT startklar, theoretisch kann man dank des Einrichtungsassistenten sogar auf die Zuhilfenahme der Bedienungsanleitung verzichten. Im Zweifel schadet ein Blick ins mitgelieferte, mehrsprachige Heft aber natürlich nicht und falscher Stolz ist hier wie so oft fehl am Platze. Schließlich ist es wesentlich mehr Aufwand, nach einer vorschnellen Eingabe Finnisch zu lernen, um nollaa laite (frei übersetzt: das Gerät zurückzusetzen). Aber keine Sorge, selbst bei völlig kopflosem Vorgehen kann man hier eigentlich gar nicht so viel falsch machen.

Neben der Auswahl der gewünschten Sprache steht für uns bei der Ersteinrichtung vor allem die Internetverbindung via WLAN im Fokus, dafür überspringen wir sogar leichtfertig die Eingabe von Datum und Uhrzeit. Stattdessen verknüpfen wir das DIR3600MBT direkt mit dem Heimnetzwerk – weil wir uns dabei ein Stockwerk über dem Router befinden, wählen wir sogar die „umständliche“ Variante über die manuelle Passworteingabe, statt einfach die WPS-Taste am Router zu drücken. Trotzdem vergehen auch so nicht einmal fünf Minuten, bis wir uns schon die ersten Favoriten aus der Übersicht der Internet-Radiosender herausgesucht haben. Kurz darauf ist auch schon die Verbindung zum NAS-Laufwerk über die Quelle „Musikabspieler“ hergestellt und wir können übers Heimnetzwerk auf unsere digitalisierte Musiksammlung zugreifen, die wir anschließend per Multiroom-Option an weitere HiFi-Geräte weitergeben.

Die mit vielen Direkttasten ausgestattete Fernbedienung ist bei der Ersteinrichtung sehr hilfreich.

Die mit vielen Direkttasten ausgestattete Fernbedienung ist bei der Ersteinrichtung sehr hilfreich.

Kontaktfreudiges Digitalradio

Das DIR3600MBT ist nämlich beileibe nicht das einzige Produkt aus Hamas Portfolio, das über die Multiroom-Funktionalität verfügt. Dort werden aktuelle Neuentwicklungen sogar bevorzugt mit der Möglichkeit ausgestattet, einzelne Geräte in einem Multiroom-System mit anderen Komponenten zu verknüpfen. So lassen sich nämlich ohne direkte Kabelverbindung Radios und Lautsprecher problemlos miteinander zusammenschließen, um fortan in mehreren Räumen zeitgleich dieselbe Wiedergabe darzubieten. Vor allem bei Partys ist das eine gern genutzte Möglichkeit und hier spielt das DIR3600MBT mit seiner leistungsfähigen Wiedergabe natürlich alle Stärken aus. Das Besondere bei Hama ist der Einsatz der vom Hersteller unabhängigen Technologie namens UNDOK, die auch die Verknüpfung mit Geräten anderer Marken ermöglicht. Neben Hama verwenden beispielsweise auch Block Audio oder Silvercrest das UNDOK-System in ihren Produkten, die wir teilweise auch schon testen konnten.

Das Herstellerlogo versteckt Hama fast schon in der rechten unteren Ecke auf der Front.

Das Herstellerlogo versteckt Hama fast schon in der rechten unteren Ecke auf der Front.

Wie gewohnt funktioniert das System auch beim DIR3600MBT sehr intuitiv und ohne Probleme. Lediglich die Smartphone-App muss installiert werden und schon kann man das Digitalradio über das Programm steuern, einrichten und eben mit anderen Geräten verknüpfen. Dazu werden alle erkannten Geräte in der Geräteliste zu einer oder mehreren Gruppen versammelt, die anschließend die Wiedergabe eines Master-Geräts „kopieren“. Eine sehr gute Option, falls die geschlossenen Multiroom-Systeme der unterschiedlichen Hersteller aus irgendeinem Grund nicht den persönlichen Geschmack oder Bedarf abdecken können und man sich mit einem selbst konfigurierten Ensemble wohler fühlt – was natürlich nicht heißen soll, dass man via UNDOK nicht auch ein komplett aus dem Hama-Portfolio gespeistes Multiroom-Setup zusammenstellen kann. Geeignete Kandidaten dafür gibt es im Angebot des Monheimer Herstellers schließlich genug.

Das gut aufgelöste Display hilft nicht nur bei der Menünavigation, sondern stellt auch Cover oder Senderlogos dar.

Das gut aufgelöste Display hilft nicht nur bei der Menünavigation, sondern stellt auch Cover oder Senderlogos dar.

Klangstark in allen Szenarien

Das DIR3600MBT ist dank seiner Leistungsstärke und ernstzunehmenden Abmessungen allerdings auch als Einzelkämpfer ein Garant für starken und sauberen Klang. Das macht sich bereits beim Einschalten des Internetradios bemerkbar, das auf einmal sehr viel voluminöser und kräftiger klingt als man es von den meist eher sehr kompakt dimensionierten Küchenradios gewohnt ist. Dazu trägt natürlich auch der sehr gute Empfang bei, der vom leistungsstarken WLAN-Modul des DIR3600MBT profitiert. So macht Radiohören richtig Spaß, selbst die platten Gags so mancher Morning-Show-Moderatoren verkraftet man ohne Probleme. Lediglich die Song-Auswahl der Mainstream-Sender lässt so manches Mal zu wünschen übrig und bevor wir uns auf die mühsame Suche nach einem passenden Stream machen, greifen wir lieber auf unser NAS-Laufwerk zurück, um dem DIR3600MBT die Musik zu liefern, die eher seinem Niveau und Klangpotenzial entspricht.

Farblich setzt Hama beim DIR3600MBT auf dezente und edle Paletten.

Farblich setzt Hama beim DIR3600MBT auf dezente und edle Paletten.

Wir besinnen uns dabei auf das Label „Schwergewicht“, das Hama seinem Premium-Radio selbst verpasst hat, und geben dem Gerät folgerichtig erst einmal die Möglichkeit, ordentlich die Muskeln spielen zu lassen. Anhand von „The Package“ von A Perfect Circle soll das mit respektablen Leistungsreserven ausgestattete 2.1-System direkt aus dem Stand beweisen, was so in ihm steckt. Und das gelingt ihm besser als erwartet. Zum Glück kennen wir den Titel ja bereits recht gut und warten geduldig auf den Einsatz des Basses, bevor wir dem Impuls nachgeben, am Lautstärkeregler zu drehen. Eine gute Entscheidung, denn nach den kontrollierten ersten Takten legt das Digitalradio sofort nach und flutet das Zimmer mit einem dicken und dichten Klangteppich. Selbstverständlich weiterhin vollkommen kontrolliert und dank der Breitbandlautsprecher bleibt auch die Präzision in mittleren und hohen Frequenzen erhalten, was bei aller Power den in Relation fast etwas zerbrechlich wirkenden Gesang über dem satten Instrumentalinferno tänzeln lässt. Ohne Frage sehr beeindruckend, aber jetzt wollen wir auch wissen, ob das Kraftpaket auch in dynamischeren und agileren Sphären überzeugend zu Werke geht.

Für sicheren Stand sorgen vier flache Gummifüße unter der Bodenplatte.

Für sicheren Stand sorgen vier flache Gummifüße unter der Bodenplatte.

Offenbar ernten wir damit Zustimmung beim multifunktionalen Digitalradio von Hama, denn die es auf allen Ebenen fordernde Wiedergabe von Chris Reas „Rock and Roll Tonight“ stellt das mit ähnlichen Anforderungen zuvor via Radio zugespielte Pop-Gedudel ziemlich in den Schatten. Nicht, dass es schlecht geklungen hätte, aber aus lahmem Herumgeträller macht nun mal kein Lautsprecher der Welt eine packende Performance. Anders sieht es aus, wenn Musik aus mehr als Autotune besteht und das DIR3600MBT legt sich ordentlich ins Zeug, um all die Details aus dem britischen Rocksong gebührend offenzulegen. Vor allem die Rhythmusfraktion rund um Bass und Schlagzeug profitiert sehr von diesem Engagement, der zusätzliche Subwoofer des Premium-Radios verpasst dem Klang ein sehr sattes und stabiles Fundament, dass dem Genre des Rock’n’Roll vollkommen gerecht wird. Dazu gesellt sich mit den spielfreudigen E-Gitarren eine dynamische Komponente, der sich das DIR3600MBT mit höchster Agilität annimmt und selbst beim Hochgeschwindigkeits-Solo weder Präzision noch Überblick verliert. Und als ob das nicht schon beeindruckend genug wäre, wird die raue Stimme des englischen Musikers mit einem fast schon souligen Timbre so perfekt in Szene gesetzt, dass man noch einmal zur Sicherheit überprüft, ob der Verkaufspreis von ca. 350 Euro (UVP) tatsächlich der Wahrheit entsprechen kann – unter uns gesagt: online gibt es DIR3600MBT sogar noch etwas günstiger…

Die Verarbeitung des DIR3600MBT liegt wie bei Hama üblich auf makellosem Niveau.

Die Verarbeitung des DIR3600MBT liegt wie bei Hama üblich auf makellosem Niveau.

Fazit

Mehr geht fast nicht und mehr muss auch nicht sein: Das DIR3600MBT von Hama vereint sämtliche modernen HiFi-Funktionalitäten in einem einzigen, klangstarken Gerät. Vom Radioempfang über Internetfähigkeit bis hin zur flexiblen Multiroom-Kompatibilität lässt das Premium-Digitalradio keine Wünsche offen und macht darüber hinaus auch optisch eine hervorragende Figur. Dank kostenloser Smartphone-App ist die Bedienung äußerst komfortabel und das Preis-Leistungsverhältnis ist angesichts der unverbindlichen Preisempfehlung von gerade einmal 349 Euro fast schon zu schön, um wahr zu sein.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

96 %

94 %

97 %

170402.Hama_Testsiegel

Technische Daten

Modell:Hama DIR3600MBT
Produktkategorie:Digitalradio
Preis:ca. 349,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:Hama, Monheim
Tel.: 09091 / 5020
www.hama.de
Prinzip:2.1-System, Bassreflex
Abmessungen (HBT):230 x 380 x 165 mm
Gewicht:5,8 kg
Anschlüsse:- Kopfhörerausgang
- LAN (RJ-45)
- Line-In (3,5 mm)
- Line-Out (3,5mm)
- S/P-DIF-optical
- Toslink
- USB-A-2.0-Kupplung
- Bluetooth
Radioempfang:- Internetradio
- FM
- DAB/DAB+
(je 30 Speicherplätze)
Lieferumfang:- Digitalradio DIR3600MBT
- Netzkabel EU
- Teleskopantenne
- Fernbedienung
- 2 AAA-Batterien
- Spotify-Flyer
- Schnellstartanleitung
Besonderheiten:- 3,2-Zoll-Farbdisplay
- Netzwerkstreaming per UPnP
- Bluetooth 4.0
- kompatibel mit Spotify Connect
- Steuerung per App "UNDOK" über Smartphone/Tablet-PC
- Multiroom-fähig
- Weckfunktion mit Sleep-Timer
- wechselbare Antenne (Teleskopantenne liegt bei)
- blaue LED-Beleuchtung im Betrieb
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Mehrfach-Netzleiste IsoTek EVO3 Corvus – Verteiler und Verteidiger des reinen Stroms

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Darf es ein bisschen mehr sein? Offenbar ja, deshalb hat der britische Stromaufbereitungs-Spezialist IsoTek seine erfolgreiche kleine Netzfilter-Steckdosenleiste namens Polaris ins XL-Format überführt: Als IsoTek EVO3 Corvus bietet sie mit neun Zugängen und höherer Leistungsaufnahme nun auch komponentenreichen Audio- oder AV-Systemen Zugang zu sicherem und sauberem Strom.

Die EVO3 Corvus bietet Sicherheit und Ästhetik.

Plattenspieler und CD-Player, Digital-Tuner und DAC, Vorverstärker und Endstufe oder AV-Receiver, BluRay-Player und Flatscreen, Soundbar oder Subwoofer – stopp! Wo soll für all diese Geräte der Strom herkommen? Vor dieser Frage steht jeder, der eine HiFi-Anlage und/oder ein Heimkino-System besitzt und nun mit einem Bündel Stecker in der Hand vor seiner Wandsteckdose steht. Da summieren sich schon etliche Watt an Leistungsaufnahme, und spätestens jetzt sollte man überlegen, ob man man diese starken Ströme über eine Plastik-Netzleiste aus dem Supermarkt fließen lassen möchte. Hier gebietet allein schon die Betriebssicherheit den Einsatz eines Qualitäts-Verteilers. Wer sich jetzt noch mit der Frage beschäftigt, welchen Einfluss die Güte des Strom auf die Performance von elektronischen Geräten hat, landet umgehend bei Grundübeln wie Gleich- und Gegentaktstörungen, die durch kabelgebundene Geräte und Funkeinstreuungen entstehen – und gerät ins Staunen, welche elektrischen Unappetitlichkeiten zwischen der Wandsteckdose und den Gerätebuchsen vonstatten gehen.

Alles in Ordnung: Die LED der EVO3 Corvus leuchtet blau, sobald Netzstrom anliegt und ein störungsfreier Betrieb gewährleistet ist.

Schmutziger Strom?

Schon der Strom aus der Dose ist eine ziemlich dreckige Angelegenheit, dafür sorgen nicht nur Industrieanlagen in der Nähe, sondern auch wir selbst: Unser heimisches Elektronik-Arsenal vom Lampendimmer über das Ladegerät bis hin zum Verstärker speist Störsignale ins Netz, zu diesen Verzerrungen kommen Instabilitäten, plötzliche Stromspitzen und Spannungsabfälle. Der Strom fließt also reichlich deformiert aus der Steckdose, und danach geht es mit der Verformung oftmals weiter: Stromkabel mit schlechter Schirmung sind empfänglich für elektromagnetische Einstreuungen, die der permanente heimischen Funkverkehr zwischen Handy, Tablet, Laptop und PC verursacht. All diese Verzerrungen und Schwankungen der Spannung sind ein permanenter Stresstest für die Audio- und Videogeräte: Stromspitzen können die Lebensdauer der empfindlichen Elektronik verkürzen, Oberschwingungsverzerrungen verursachen ein Sirren, Brummen und Rauschen bei der Wiedergabe. Welchen Einfluss der Strom auf den Sound hat, wird mancher schon bei einem einfachen Experiment festgestellt haben: Einfach mal den Netzstecker eines HiFi-Geräts herausziehen, um 180 Grad drehen und dann wieder einstecken. Schon dieser Kniff zeitigt oftmals eine Klangveränderung, und wer das erlebt hat, zweifelt kaum noch an den akustischen Vorteilen von schmutzfreiem Strom für die heimische Unterhaltungselektronik. Mit diesem Thema beschäftigt sich IsoTek Power Systems seit nunmehr 16 Jahren, die Briten bieten Produkte, die die Stromversorgung sauber und sicher machen. Das Portfolio umfasst vom Kabel über die Netzfilterleiste bis hin zum Versorgungsblock alles, was Audio- und Video-Geräte vor Stromspitzen und Kurzschlüssen, vor elektromagnetischen Störungen und Einstreuungen schützt. Eine amtliche Netzleiste ist da ein guter Einsteig, um sich gegen Stromschäden abzusichern und um Störungen zu reduzieren, die einen schlechten Einfluss auf die Klangkette haben können – und damit sind wir bei der IsoTek EVO3 Corvus.

Mit ihren neun Steckplätzen eignet sich die Corvus insbesondere für größere HiFi-Setups.

Im Zeichen des Raben

Die Corvus, benannt nach dem Sternbild des Raben, ist die Erweiterung der IsoTek EVO3 Polaris: Bietet die Polarstern-Leiste sechs Steckdosen, so versorgt der Raben-Verteiler neun Geräte mit Strom. Dafür wird aus dem Einreiher nun ein Zweireiher, IsoTek hat also keine Langleiste kreiert, sondern ein längliches Steckfeld. Mit einer Ausdehnung von etwa 15 mal 36 Zentimetern bei einer Höhe von knapp 15 Zentimetern passt die Leiste prima hinter oder unter das Regal oder das Sideboard. Wer die Leiste liegend auf dem Boden positioniert, sollte die mitgelieferten Gummifüßchen unterkleben, das schützt empfindliche Böden vor Kratzern. Aber es geht auch anders: Im Gegensatz zur Polaris-Leiste besitzt die Corvus vier kleine, gelochte Laschen, so lässt sich die Leiste auch flach an die Wand montieren, falls auf dem Boden kein Platz ist. Ansonsten gleicht die IsoTek EVO3 Corvus im Konzept und in der Realisation der Polaris: Das U-förmige Chassis besteht aus einem leicht rauhen, mattschwarzen Metall, das im Licht funkelt, als sei es mit Diamanten dotiert. Diese Anmutung wird die ebenfalls u-förmige Gehäusehaube kontrastiert, das gebürstete Aluminium sorgt für einen sanften Schimmer. Sehr gediegen! In dieses robuste und zugleich wärmeresistente Metallgehäuse sind nun neun Qualitätssteckdosen eingelassen, hier gehen hochwertige Optik ausgezeichnete Verarbeitung Hand in Hand. Der Grund für das wahre Leistungsvermögen der IsoTek EVO3 ist allerdings allen Blicken entzogen.

Erstklassige Verarbeitung: Die Verdrahtung der Corvus ist mit amtlichen 1,5 Quadratmillimeter-Kabeln ausgeführt. Das Herzstück ist die zentrale Platine mit der Netzfilter- und Überspannungsschutzschaltung.

Filter und Verteidiger

Im Gehäuse sorgt eine elektrotechnische Schaltung für Sicherheit und sauberen Strom, denn die IsoTek EVO3 Corvus erfüllt eine Dreifach-Mission: Sie ist eine Steckdosenleiste mit Überspannungsschutz und Netzfilterfunktion, sie verwandelt also dreckigen Strom in sauberen. Das ist kein kurioses Hexenwerk, sondern kompetente Elektrotechnik: Hier kommt es auf das richtige Design der Schaltung an, auf die gekonnte Dimensionierung der Spulen und Kondensatoren, Varistoren und Widerstände, aber auch auf ein geeignetes Platinen-Layout und auf die richtige Verschaltung der Steckdosen. Bei der IsoTek EVO3 Corvus ist jede Schutzkontakt-Steckdose einzeln verkabelt, es gibt hier also keine Reihenschaltung der Steckplätze, sondern eine Sternverdrahtung. Das unterbindet ungewünschte Querverbindungen der Dosen, sie sind voneinander absolut unabhängig. So wird das mögliche Übersprechen von Störsignalen verhindert; die werden nämlich von den angeschlossenen Audio- und Videogeräten auch selbst erzeugt und in das Netz eingespeist. So beeinflussen sich die Komponenten gegenseitig. Doch genau das verwehrt ihnen die zentrale Filterschaltung. Soweit die Stromaufbereitung der IsoTek EVO3 Corvus, nun zu ihrem nächsten Job: Sie verteidigt die angeschlossenen Geräte und – noch wichtiger – ihren Besitzer gegen schädliche Strom- und Spannungsspitzen, gegen Kurzschluss und Blitzeinschlag. Die Corvus erlaubt eine maximale kontinuierliche Leistungsaufnahme von 3.680 Watt, die Schaltung ist für einen unverzögerten Kurzschluss-Schutz bis 13.500 Ampère ausgelegt. So kann die IsoTek EVO3 Corvus die heimische Elektronik retten, wenn Entladungen des Himmels ihre destruktive Energie ins Stromnetz leiten.

Stabil und sicher: Die EVO3 Corvus besitzt eine solides Metallgehäuse. Die IEC320-Buchse verlangt eine passende Zuleitung, die IsoTek auch mitliefert.

Passender Partner: Das Netzkabel

Zu der Leiste liefert IsoTek ein standesgemäßes Netzkabel für den Anschluss an die Wandsteckdose. Das ist gut so, denn das EVO3 Corvus besitzt mit seiner IEC320-Buchse einen Anschluss, für den man nicht unbedingt das passende Kabel im Haushalt hat. IsoTek bietet hier das EVO3 Premier-Netzkabeln auf, es stammt wie die Corvus-Leiste aus der „Discovery Range“, der Einstiegsklasse im Portfolio der Stromputzer. Für eine störungsfreie Zuleitung sorgen im Premier-Kabel vierzig einzelne Litzen aus hochreinem, sauerstofffreiem Kupfer, ihre Kontaktflächen sind versilbert, was die Leitfähigkeit steigert. Je drei Leiter sind miteinander verdrillt, um den Einfluss elektromagnetischer Strahlung, wie sie etwa WLAN-Router oder Schaltnetzteile erzeugen, zu reduzieren. Mikrofonische Effekte, also die Beeinflussung durch Tritt- oder Luftschall, verhindern die Einwicklung der Adern in Baumwolle. Die blaue Mantelung stellt die abschließende Isolierung und den mechanischen Schutz des Kabels dar. So robust das Kabel ist, so massiv sind seine Stecker. Sie sind komplett vergossen, der Inhalt ist auf ewig fixiert und eingeschlossen. Die kupfernen Steckerkontakte sind mit 24-karätigem Gold überzogen, das Edelmetall sorgt für den geringsten Übergangswiderstand der Kontaktfläche und verhindert zugleich dauerhaft ihre Korrosion.

Perfekter Partner: Das Netzkabel IsoTek EVO3 Premier wird mitgeliefert und bietet den gleichen hohen Qualitätsstandard wie die Netzleiste.

Das IsoTek EVO3 Corvus in der Praxis

Die Handhabung der Netzleiste ist denkbar einfach: Das Premier-Netzkabel wird erst an die Corvus angeschlossen und dann an die heimische Wandsteckdose – fertig! Ein Netzschalter zum An- und Abschalten der Leiste ist nicht vorgesehen. Zur Kontrolle, dass die Leiste ordnungsgemäß funktioniert, leuchtet sofort eine blaue LED auf der Decke der Leiste auf. Da alle Steckplätze durch die interne Sternverdrahtung absolut gleichrangig sind, ist es egal, welche Komponente man an welche Dose anschließt. Hier gibt es ja verschiedene Ansichten, welche Reihenfolge zu beachten ist; diese Diskussion hat sich mit der IsoTek EVO3 Corvus erledigt. Die Dosen der Leiste sind so ausgerichtet, dass alle eingesteckten Stecker, selbst abgewinkelte Varianten, nebeneinander Platz finden. Prima, so wird kein Steckplatz blockiert. Die eingesteckten Stecker sitzen fest, die federnden Metallbügel des Schutzkontakts haben einen guten Anpressdruck. Die leichte Nachgiebigkeit zu allen Seiten entsteht nicht durch Passungenauigkeit, sondern durch die Lagerung jeder Steckdose in ihrem eigenen Rahmen. Was bewegt die IsoTek EVO3 Corvus nun klanglich? Wer hier auf das große akustische Erweckungserlebnis hofft, erwartet zuviel, die Veränderungen findet in Nuancen statt. Eine Verbesserung ist schon ohne jegliche Musik zu hören: Führt unser Verstärker bei voll aufgerissener Lautstärke doch vor Ohren, was da auf dem Signalweg alles an Geräuschen zusammenkommt, so herrscht danach weitgehende Ruhe. Aber was passiert mit Musik? Wir wählen Marla Glens „Cost Of Freedom“, eine toll produzierte Nummer mit einem immens satten Bass. Im ersten Durchgang hören wir ohne die Corvus, im zweiten mit dem Netzfilter. Drei Dinge fallen auf: Die Ruhe, die uns die Corvus schon im Leerlauf beschert hat, macht sich sich auch bei der Wiedergabe der Musik bemerkbar; Frau Glens Gesang wirkt eine Spur entspannter, auch im Bass kehrt ein Quäntchen mehr Gelassenheit ein, im Tiefton erleben wir eine leichte Verschlankung und eine Spur mehr Kontur. Wir reden hier über Veränderungen im Kleinen, aber dieses Plus zahlt sich, auch gemessen an dem Preis, über die Jahrzehnte hinweg aus – und für ein Leben ist diese Qualitätsleiste dank ihrer Solidität auch geschaffen.

Die EVO3 Corvus ist auch für den Wandbetrieb geeignet, vier Laschen mit Lochung machen die Montage leicht.

Fazit

Die IsoTek EVO3 Corvus erfüllt gleich drei Aufgaben: Sie ist Steckdosenleiste, Überspannungsschutz und Netzfilter in einem. Mit neun Steckplätzen und einer maximalen Dauerleistungsaufnahme von 3.680 Watt ist sie für alle gedacht, die ein größeres HiFi- oder Heimkino-Setup mit Strom versorgen wollen. Den stellt die Corvus dank ihrer Filterelektronik und der Sternverdrahtung ihrer Steckplätze ohne die Deformationen durch das Strom- und Funknetz zur Verfügung. Hiervon kann die Klangqualität der Audiokette profitieren, die angeschlossenen Komponenten genießen auf jeden Fall die Behütung vor Überspannungen, denn die Corvus bietet einen unverzögerten Kurzschlussschutz bis 13.500 Ampère. Durch die hochqualitative Ausführung währt der Schutz durch die Corvus wohl ein Leben lang.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: Empfehlung
Preis-/Leistung: angemessen

93 %

91 %

89 %

170403.Isotek-Testsiegel

Technische Daten

Modell:IsoTek
EVO3 Corvus
Produktkategorie:Netzleiste
Preis:799,00 Euro
Ausführungen:Silber
Vertrieb:IDC Klaassen, Lünen
Tel.: 0231 / 9 86 02 85
www.idc-klaassen.com
Abmessungen (HBT):45 x 363 x 146,5 mm (ohne Stecker)
Gewicht:2,1 kg
Anschlüsse:9 x IEC320-Ausgänge
1 x IEC320-Eingang
Lieferumfang:- IsoTek EVO3 Corvus
- IsoTek EVO3 Premier Netzkabel
- Gummifüßchen
- Installationsanleitung
- Schrauben/Dübel
Max. Leistungsaufnahme:- 3.680 W
Besonderes:- schützt vor Stromstößen, Spannungsspitzen und Überspannung
- filtert Gleichtakt- und Gegentaktstörungen
- verringert Funkeinstreuungen
- erhältlich mit UK-, EU-, US-, AU-, CH- und ZA-Anschlüssen
- sehr gute Verarbeitung
- für die Montage an der Wand oder im Regal geeignet
Benotung:
Preis-/Leistungangemessen

Der Beitrag Mehrfach-Netzleiste IsoTek EVO3 Corvus – Verteiler und Verteidiger des reinen Stroms erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

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