Quantcast
Channel: Aktuelle Tests aus den Bereichen HiFi und Stereo » lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN
Viewing all 899 articles
Browse latest View live

PSB Imagine T2 – Schlank, modern, integrativ und voller Energie

$
0
0

Sie suchen optisch ansprechende HiFi-Standboxen für den gehobenen Musikgenuss, die sich harmonisch ins Wohnzimmer integrieren, höheren Klangansprüchen genügen und preislich im Rahmen bleiben? Dann könnten PSBs Imagine T2 die richtige Wahl für Sie sein.

Die PSB Imagine T2 ist schlank, bietet aber dennoch reichlich Volumen für satten HiFi-Klang.

Die PSB Imagine T2 ist schlank, bietet aber dennoch reichlich Volumen für satten HiFi-Klang.

Lautsprecher, die im Wohnzimmer zum Einsatz kommen sollen, unterliegen zumeist speziellen Kriterien. Sie sollen edel wirken, dezent gestylt sein und ein makelloses Äusseres offerieren, das sich perfekt ins Wohnambiente einfügt. Sie machen sich interessant – idealerweise aber erst auf den zweiten Blick – und zwar ohne ihre Umgebung zu dominieren oder aufdringlich zu wirken, schließlich sollen sie Teil der Möblierung sein und die Designsprache ihrer Umgebung nicht unterbrechen. Sie sind makellos verarbeitet, zeigen sich schnörkel- und zeitlos, offerieren aber dennoch feine Besonderheiten. Sie nehmen wenig Platz in Anspruch, sind aber technisch auf dem neuesten Stand und haben ausreichend Volumen um klanglich auf höchstem Niveau zu spielen. Und als wäre das alles noch nicht genug, bleiben sie auch preislich erschwinglich. Eigenschaften, die irgendwie nicht zusammen passen wollen, könnte man denken. Falsch, denn die Imagine T2 von PSB soll nach Herstellerangabe alle genannten Attribute erfüllen. Das hat mich neugierig gemacht, weshalb ich mir die die schlanken Audiolieferanten einmal genau angesehen und natürlich ausführlich angehört habe.

Wohnraumtauglich: Die Imagine T2 verfügt über ein nach hinten verjüngtes Gehäuse. Das gilt sowohl für die Seitenwände als sich für die Deckelplatte. Das lässt sie etwas filigraner wirken, bietet aber auch klangliche Vorteile.

Wohnraumtauglich: Die Imagine T2 verfügt über ein nach hinten verjüngtes Gehäuse. Das gilt sowohl für die Seitenwände als sich für die Deckelplatte. Das lässt sie etwas filigraner wirken, bietet aber auch klangliche Vorteile.

Die Basis stimmt

Wenn PSB eine neue Lautsprecher-Linie ankündigt, darf man gespannt sein. Das gilt für die Top-Serien Imagine und Imagine X, wie für die teilweise bereits von uns getestete Alpha-Familie. Die Imagine T2, um die es hier geht, ist zwar nicht gerade brandneu, aber dennoch ein hochinteressantes Drei-Wege-Modell bzw. streng genommen ein Fünf-Wege-Modell (dazu später mehr). Eines, das bereits auf den ersten Blick aufmerken lässt. Das ist keineswegs übertrieben, denn der inzwischen majestätisch im Rampenlicht unseres Testraumes stehende Schallwandler hat in jeder Hinsicht so Einiges zu bieten.
Beginnen wir bei der Konstruktion, der Basis jedes Lautsprechers. Sein Gehäuse muss stabil sein, streng verstrebt und idealerweise mit möglichst wenigen parallelen Flächen auskommen. Ein wichtiger Punkt, um stehende Wellen im Innern von Beginn an entgegen zu wirken. Genau das bietet die T2. Was einfach umzusetzen klingt, ist keineswegs trivial und alles andere als selbstverständlich, denn es erfordert eine akribische Planung und einen nicht zu unterschätzenden Materialaufwand. Attribute, die viel Zeit und Gehirnschmalz erfordern, was den Preis des entsprechenden Lautsprechers mal schnell in unerschwingliche Höhen treibt.
Letzteres ist allerdings nicht das Ziel von Paul Barton, seines Zeichens Gründer und Chefentwickler bei PSB, denn einen teuren Lautsprecher konstruieren kann schließlich jeder. Stattdessen möchte man bei PSB Schallwandler kreieren, die die bestmögliche Klangperformance zu einem erschwinglichen Preis liefern. Nachdem ich bereits einige sehr positive Erfahrungen mit PSB-Produkten machen durfte – zuletzt hatte ich die Imagine X1T im Test – hat mich natürlich ganz besonders interessiert, was die „große“ Imagine T2 klanglich zu bieten hat. Die Basis stimmt also schonmal. Doch ein sehr guter Lautsprecher braucht viel mehr als das …

Sämtliche Chassis sitzen leicht vertieft in der gebotenen Schallwand. Gummierte Applikationen helfen den Schall gerichtet zu führen.

Sämtliche Chassis sitzen leicht vertieft in der gebotenen Schallwand. Gummierte Applikationen helfen den Schall gerichtet zu führen.

Schön & klangstark müssen sie sein

Bevor ich zur Praxisbeschreibung komme, noch ein paar Worte zum Äusseren meiner Testgäste aus Kanada. Die Basis ist vielversprechend, das hatte ich bereits festgestellt. Dieser Güte will dann auch die Verarbeitung nicht nachstehen. Muss sie auch nicht, schließlich erfreut sie sich eines perfekt aufgetragenen und sorgsam gewählten Echtholz-Furnieres allererster Güte. Sauber umfasste Gehäusekanten, tadellose Übergänge zur makellos lackierten Schallwand und eine seidenmatt glänzende Maserung sind nur einige Attribute, die die gertenschlanke Imagine T2 bereits auf den ersten Blick zu einem ganz besonderen Schallwandler machen.
Genauer gesagt, ein wohlproportionierter Lautsprecher wie er im Buche steht und einer, der sich schlichtweg für den Einsatz in geschmackvoll eingerichteten Wohnumgebungen prädestiniert. Die Optik der in schwarzer Esche oder in Kirschausführung erhältlichen Klangsäulen stimmt also in jedem Detail. Eine hervorragende Verarbeitungsqualität äussert sich allerdings nicht nur über ihre sichtbaren Attribute, sondern auch über die Inneren Werte. Und die scheinen bei der T2 ebenso ausgereift. So verfügt der rück- und oberseitig verjüngte Mehrschicht-Korpus über eine Vielzahl diverser Innenverstrebungen bzw. über dedizierte Gehäuseabteilen. Bedeutet: der Korpus ist nicht nur massiv verstrebt und somit extrem verwindungssteif, sondern bietet (mit einer Ausnahme des Hochtöners) jedem Chassis zudem ein dediziertes Gehäusevolumen.
Im Detail sieht das so aus, dass sowohl der im obersten Abteil befindliche Mitteltöner, wie auch jeder der drei 133 Millimeter durchmessenden Tieftöner ein eigenes Gehäuseabteil ihr Eigen nennen, letztere sogar jeweils mit einem eigenen, nach hinten gerichteten Bassreflexport. Und da jeder der drei Woofer einem eigenen Frequenzbereich zugeordnet ist, müsste die Box strengerweise sogar als Fünf-Wege-Box bezeichnet werden. Da sich besagte Frequenzbereiche aber größtenteils überlagern, belasse ich es bei der Bezeichnung Drei-Wege-Box.
Der Hochtöner hingegen benötigt kein eigenes Volumen und teilt sich seine Behausung mit dem direkt unter ihm platzierten Tiefton-Chassis. Abgerundet wird das stimmige und extrem sinnvolle Gesamtpaket durch das rückseitig lokalisierte Bi-Wire-Terminal. Großzügig dimensioniert, bieten die hier platzierten Schraubklemmen sowohl Bananas, Kabelschuhe oder auch unkonfektionierte Kabelenden größeren Querschnitts problemlos Anschluss.

Sehr schick: Die Imagine T2 verfügt über ein hervorragend gearbeitetes Bi-Wire-Terminal und massive Schraubklemmen, die auch Signalleiter größeren Querschnitts aufnehmen.

Sehr schick: Die Imagine T2 verfügt über ein hervorragend gearbeitetes Bi-Wire-Terminal und massive Schraubklemmen, die auch Signalleiter größeren Querschnitts aufnehmen.

Extras gehören bei PSB dazu

In Sachen Aufbau und Ausstattung gehören die Imagine T2 also zur absoluten Spitze ihrer Preis- und Größenklasse. Das reichte den Kanadiern offensichtlich nicht ganz, weshalb sie der T2 – wie übrigens allen Modellen der Imagine-Reihe – ein optisches Highlight in Form einer gummierten Applikation spendierten, die jeden Mittel- und Tieftöner einrahmen. Dieses lockert die Optik der Box auf und dient obendrein den in der gebogenen Schallwand vertieft sitzenden Treibern als Schallführung. Etwas breiter ausgelagerte Kunststoffsockel, bieten der Imagine T2 zudem einen noch stabileren Stand und lassen sich bei Bedarf noch um Spikes oder Gummifüßchen (beide natürlich im Lieferumfang enthalten) erweitern.
Apropos Lieferumfang: zu diesem gehören natürlich noch die obligatorischen Gewebeabdeckungen. Selbstverständlich der Form der gebogenen Schallwand folgend ebenfalls „gecurved“ und mittels klassischer Steckpins am Lautsprecher zu befestigen. Kleiner Tipp am Rande: lassen Sie die Abdeckungen weg, denn ohne diese spielten meine Testgäste etwas präziser, offener und irgendwie richtiger auf.
Was zudem für alle Lautsprecher mit rückwärtigem Bassreflexport gilt, ist ein entsprechender Wandabstand. Zu nah an die Wand gerückt erscheint der Bass intensiver und voluminöser. Dem treten Sie entgegen, indem Sie Ihre Boxen ein paar Zentimeter in den Raum ziehen. Schon um eine Hand breit verschoben, kann sich ein komplett neues Klangbild ergeben. Die „Umplatzierung“ der Lautsprecher ist allerdings nicht in allen Räumen und Wohnumgebungen möglich. Aus diesem Grund legt PSB seinen Schallwandlern zwei gummierte (kein Schaumstoff) Verschlussstopfen bei, über die sich je ein Reflexport pro Box verschließen lässt. Das geht dann in der Regel mit geringen Verlusten im Tiefgang, dafür aber mit einem deutlichen Kontrollgewinn und einer druckvolleren Oberbasswiedergabe einher. Hier heisst die Devise: Einfach mal ausprobieren.

Zu jeder Box liefert PSB einen gummierten Verschlussstopfen mit. Mit seiner Hilfe lässt sich die Bassintensität anpassen.

Zu jeder Box liefert PSB einen gummierten Verschlussstopfen mit. Mit seiner Hilfe lässt sich die Bassintensität anpassen.

Die bereits montierten Ausleger lassen sich wahlweise um Spike oder Gummifüßchen erweitern. Beides gehört zum Lieferumfang.

Die bereits montierten Ausleger lassen sich wahlweise um Spike oder Gummifüßchen erweitern. Beides gehört zum Lieferumfang.

Energiegeladene Detailspezialisten

Endlich, inzwischen sind die ausführliche Untersuchung und auch die zweitägige Einspielzeit beendet. Zeit also, die Imagine T2 endlich in den Hörtest zu schicken, den ich mit David Munyons „Argyle Bridge“ beginne. Einem eher ruhigen, dafür aber mit jeder Menge kleinster Details gespickten Titel, dessen Einzelheiten von der ersten Sekunde an fein und sauber überbracht werden. Dabei gelingt es dem T2-Pärchen spielend unseren doch recht großen Hörraum in eine Bühne zu verwandeln, die bis in den letzten Winkel akustisch ausgeleuchtet scheint. Trotz dieser Darstellung bleibt das kanadische Duo absolut unaufgeregt, liefert zugleich aber eine Fülle an Details, und zwar über das gesamte Frequenzband, einen erfrischend natürlichen Klang und eine klar umrissene räumliche Abbildung. Und während ich da sitze und den fein aufgelösten Klängen lausche, fällt mir auf, dass die T2 einen jederzeit ausgewogenen Eindruck von Sängern und Begleitinstrumenten zeichnet, während sich die Klangbühne leicht über die Standpunkte der beiden Boxen erstreckt, sich in ihrer Tiefe aber so weit aufspannt, dass man fast glaubt Munyon nebst Gitarre anfassen zu können. Wahnsinn, wie die Stimme des US-Amerikanischen R&B- und Jazzkünstlers mittig zwischen beiden Boxen zu schweben scheint, während sich sich der akustische Raum zwischen den beiden Boxen füllt.
In diesem Zusammenhang: mit etwa 2,50 Metern Abstand zueinander und leicht ausserhalb des Referenzplatzes ausgerichtet habe ich die für meinen Geschmack ideale Positionierung der beiden PSBs erreicht. Und zwar mit einem Abstand von rund 40 Zentimetern zur Rückwand, was den Einsatz der mitgelieferten Verschlussstopfen überflüssig macht. So aufgestellt versorgen mich die schicken Drei-Wege-Boxen dann mit einem punchig-satten Grundton, der mich im anschließend angespielten Schiller-Titel „I Miss You“ schnell beeindrucken soll. „Staubtrocken, punktgenau geliefert und direkt unter die Haut“ ist wohl die korrekte Beschreibung für die nun kredenzte Performance, die mich kaum noch ruhig auf dem Sofa sitzen lässt und mich umgehend zu einer deutlichen Pegelerhöhung animiert.

In unserem Test musste sich die Imagine T2 am Marantz-Duo PM-14S1/SA-14S1 beweisen. Eine klanglich sehr passende Kombination.

In unserem Test musste sich die Imagine T2 am Marantz-Duo PM-14S1/SA-14S1 beweisen. Eine klanglich sehr passende Kombination.

Gedacht, getan! Das Ergebnis: selbst deutlich oberhalb der vielzitierten Zimmerlautstärke geht den schlanken Schallsäulen nicht die Puste aus. Jaaaa! Offenbar noch lange nicht, das lässt zumindest die wie selbstverständlich wirkende Agilität vermuten, mit der das Imagine-Zweigestirn jetzt unverblümt zu Werke geht. Im Nu wird die Oberbassdynamik dieses Stückes in ihrer ganzen Kraft reproduziert und füllt den Hörraum mit funkensprühender Energie. So wünscht man sich das. Impulskraft, Leistung und Lebhaftigkeit, alles da – und zwar in genau richtiger Dosierung! Wow, das macht Spaß und reisst mit, was schließlich dazu führt, dass ich mir noch ein paar weitere Titel des Schiller-Albums „Leben“ gebe – immer unter der Versuchung noch eine Spur lauter zu drehen. Noch halte ich mich zurück, was sich dann allerdings ändert, als ich auf den wohl bekanntesten Safri-Duo-Titel „Samb-Adagio“ wechsle. Einem weiter oben auf der BPM-Skala angesiedelten Song voller Temperament und Leidenschaft, den man einfach noch lauter hören muss. Kein Problem für meine Testgäste, die auch diese Lautstärkeanhebung locker wegstecken. So dauert es auch jetzt nur wenige Augenblicke bis der Funken überspringt und der Hörraum mit Dynamik und Spielfreude geflutet wird – alles locker und punktgenau dargestellt. Muss man gehört haben!
Wie bereits erwähnt, habe ich bislang ausschließlich extrem positive Erfahrungen mit PSB-Schallwandlern gemacht, dennoch hätte ich den optisch eher grazil erscheinenden Dreiweglern diese Lautstärken nicht so ganz zugetraut – zumindest nicht bei gleichbleibend ausgewogener Klangdarstellung. Was dabei ebenso auffällt: die T2 steigt recht tief in den Basskeller ab, vermeidet es aber, sich in allertiefsten Regionen aufzureiben. Das ist auch nicht weiter schlimm, sonder eher clever, denn Tiefbass liefert sie dennoch reichlich. Statt sich aber mit den untersten zwei bis drei Hertz abzukämpfen und unter Umständen zwar tief, dann aber zu wummrig zu agieren (wie man es von vielen ähnlich großen Mitbewerbsmodellen kennt), hält sich die PSB hier vornehm zurück und bietet so jede Menge Durchzug und Punch im Grundton. Eine Abstimmung, die nicht nur Fans dynamischer Rocksongs ganz klar begeistern wird.

Saubere Verarbeitung: selbst wo die lackierte Schallwand und das furnierte Gehäuse zusammen treffen, finden sich keine unschönen Übergänge. Im Gegenteil!

Saubere Verarbeitung: selbst wo die lackierte Schallwand und das furnierte Gehäuse zusammen treffen, finden sich keine unschönen Übergänge. Im Gegenteil!

Fazit

Die Imagine T2 ist ein Lautsprecher an dem man sich weder sattsehen, noch satthören kann. Durchdacht aufgebaut, erstklassig verarbeitet und sinnvoll bestückt gehört sie auch klanglich zur allerersten Garde ihrer Klasse. Ein musikalischer Schallwandler, der Emotionen zu transportieren weiß. Dazu ist er punchig, dabei aber selbst in höheren Pegelregionen ausgewogen und durchhörbar. Kurz gesagt: die T2 liefert eine akustisch ausdrucksreife Performance, die schnell mitreisst.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1+
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

99 %

90 %

92 %

160914-psb-testsiegel

Technische Daten

ModellPSB
Imagine T2
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:3000,00 €/Paar (UVP)
Ausführung:- schwarz
- kirsche
Vertrieb:SVSound GmbH, Wiesbaden
Tel.: 06122/7276020
www.psb-lautsprecher.de
Abmessungen (HBT):1050 x 210 x 346 mm
Gewicht:21,0 Kg (Stück)
Bauart:Bassreflex
Hochtöner:25 mm (Titankalotte)
Mitteltöner:103 mm
Tieftöner:3 x 133 mm (Polypropylen)
Frequenzgang:28 - 23.000 Hz (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Imagine T2
- Gewebeabdeckungen
- Spikes
- Gummifüße
- 2 Reflexport-Verschlussstopfen
- Bedienungsanleitung
- Garantieerklärung
Besonderes:- filigrane Bauform
- flexible Einsatzmöglichkeiten
- trockenes Grundtonfundament
- realistische Raumdarstellung
- erstklassige Verarbeitung
Benotung
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%)1,0
Gesamtnote:1+
Klasse:Spitzenklasse
Preis/Leistung:sehr gut

Der Beitrag PSB Imagine T2 – Schlank, modern, integrativ und voller Energie erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.


Roterring Belmaro 32 – individualisiertes Mediamöbel, das seinen Namen verdient!

$
0
0

Sie suchen ein Lowboard oder TV-Möbel, dass selbst Ihre etwas größer dimensionierten HiFi- bzw. Heimkino-Bausteine problemlos aufnimmt? Vielleicht sogar individuell gestaltet – sowohl in seiner Farbgebung als auch in der Ausführung – und obendrein maßgeschneidert? Die westfälische Möbelmanufaktur Roterring bietet genau das.

Auf den ersten Blick erscheint das Belmiro 32 eher unspektakulär ...

Auf den ersten Blick erscheint das Belmiro 32 eher unspektakulär …

Der große Surround-Verstärker passt locker ins Fach und die DVDs sortiert in die Schublade. An die Geräterückseiten kommt man problemlos ran und sämtliche Kabel werden sauber und unsichtbar geführt – der Wunsch vieler HiFi- und Heimkinofans, der aufgrund des meist wenig durchdachten Angebots sogenannter Mediamöbel oft nur ein Traum bleibt. „Blieb“ wäre das korrekte Attribut, denn die im westfälischen Ahaus ansässigen Möbelspezialisten von Roterring bieten genau solche Lösungen an: Audiomöbel, die auch massivere HiFi- und Mehrkanalprodukte namhafter Hersteller aufnehmen und auch sonst einen Komfort und eine Verarbeitungsqualität offerieren, die man von Racks, Lowboards etc. bislang nicht unbedingt gewohnt war.
Übrigens: Roterring ist kein Neuling in der Branche, sondern bereits seit vielen Jahren erfolgreiche im Geschäft. So spezialisierte sich das gewachsene Familienunternehmen zunächst auf die Herstellung individueller Möbel für spezielle Einsatzzwecke. Und da gute Arbeit sich nunmal schnell rumspricht, dauerte es auch nicht lange, bis die ersten Anfragen und Fremdaufträge eintrudelten. U.a. von deutschen Lautsprecherherstellern, in dessen Auftrag man unweit der niederländischen Grenze Gehäuse von Lautsprechern der gehobenen Klasse baute und noch heute baut. Alles übrigens Made in Germany!
Das eigene Knowhow im Möbelbau, sowie der hinzugewonnene Erfahrungsschatz bezüglich der Ansprüche und Wünsche ambitionierter Musik- und Filmfans führte schließlich dazu, dass man bei Roterring damit begann Audiomöbel zu entwickeln, die ihren Namen auch verdienen. Eben solche, die sich den wohnlichen Gegebenheiten anpassen, auch massivere AV-Receiver locker beherbergen und dem Nutzer einen jederzeit unkomplizierten Zugang zu den Rückseiten seiner HiFi-Bausteine offerieren sollen. Ausstattungsmerkmale, die viele Audiofans auf der Suche nach einem geeigneten Mobiliar zumeist vergeblich suchten – mich eingeschlossen. Das Versprechen der Münsterländer ist groß. Grund genug, sich einmal ein Modell aus dem Portfolio zu konfigurieren.

Sanfte Kurven, blitzsauber geleimtes Furnier, perfekte Spaltmaße: Die Verarbeitung des Belmaro 32 könnte kaum besser sein.

Sanfte Kurven, blitzsauber geleimtes Furnier, perfekte Spaltmaße: Die Verarbeitung des Belmaro 32 könnte kaum besser sein.

Kluges Konzept

Besucht man die Roterring-Webseite (www.roterring.eu), wird zunächst deutlich, worum es hier in allererster Linie geht: um wertige Mediamöbel, die funktionieren und sich bereits auf den ersten Blick deutlich von den Pseudo-Modellen vieler Mitbewerber unterscheiden. Ich benutze das Wort „Pseudo“ bewusst, denn die im Handel als „Mediamöbel“ beworbenen Produkte erweisen sich in der Realität zumeist eher als Rohrkrepierer und dürften die Bezeichnung „Mediamöbel“ streng genommen gar nicht tragen. CDs lassen sich nicht aufrecht in den Schubladen lagern, AV-Geräte passen weder in ihrer Tiefe noch in der Höhe in das entsprechende Element und Kabel können zumeist auch nicht sauber geführt werden. Tatsachen, die ich selbst erfahren musste und die mich seit dieser Zeit skeptisch werden lassen, sobald ein Hersteller sein Produkt als Mediamöbel anpreist. Das aber nur am Rande und zurück zu besagter Webseite:
Intensiviert man seine Suche hier ein wenig, werden schnell die nahezu unendlichen Variationsmöglichkeiten deutlich, die sich einem bieten. Auswahlmöglichkeiten, die man in ähnlicher Form seit langem aus der Autoindustrie kennt und die sich wohl am besten mit dem Begriff „Customizing“ beschreiben lassen. Genauer gesagt; die Westfalen wollen echte Lösungen bieten. Lösungen, die sich an den persönlichen Vorstellungen bzw. den räumlichen Gegebenheiten des Kunden orientieren.

Saubere Sache: Die Scharniere der Frontklappen sind vertieft eingelassen. So lassen sich auch größere HiFi-Bausteine locker integrieren.

Saubere Sache: Die Scharniere der Frontklappen sind vertieft eingelassen. So lassen sich auch größere HiFi-Bausteine locker integrieren.

In der Praxis funktioniert das dann so: sie wählen ein Grundmodell in der von Ihnen gewünschten Breite. Wir haben uns hier für das Modell Belmaro 32 entschieden. Anschließend werden Sie durch eine Auswahl verschiedenster Ausstattungsoptionen geführt – z.B. die Farbausführung der Böden, Abdeckplatten und Seitenwände. Sind diese ausgewählt, gilt es dann noch die gewünschten Fachhöhen zu bestimmen und zu entscheiden, ob Schubladen, Klappen oder beispielsweise Klappen mit integrierter Stoffblende gewünscht sind. Alles inkl. exakter Maßangabe und mit Preisangabe in Echtzeit. Heisst: sobald bestimmte Elemente ausgewählt sind, ändern sich Abmessungen und der angezeigte Preis in der Konfigurationsübersicht automatisch. Sehr gut, denn so hat man immer einen recht guten Überblick über die Dimensionen des aktuell konfigurierten Produktes und weiß, was preislich auf einen zukommt. Möglich sind allein für dieses Modell mehr als 200 Varianten. Apropos Preis: Roterring liefert ausschließlich direkt, Sie zahlen den angezeigten Preis zzgl. Versandkosten (maximal 22,50 Euro). Nach Produktion (dauert zwischen 14 und 30 Tagen) kommt die Spedition mit ihrem fertig montierten Mediamöbel, trägt es in die Wohnung, stellt es auf und nimmt Verpackungs- und Transportmaterialien wieder mit. Werkzeuge wie Schraubendreher, Akkuschrauber und Zange können also getrost im Keller bleiben. Statt das neue Mobiliar erst mühselig aufbauen zu müssen, beginnen Sie einfach sofort mit der Integration Ihrer HiFi-Geräte.

Hinter besagter Rückwand befindet sich noch ausreichend Platz zur Platzierung einer Steckerleiste. Sehr gut. Natürlich lassen sich hier auch Lautsprecher- und Signalleiter ablegen.

Hinter besagter Rückwand befindet sich noch ausreichend Platz zur Platzierung einer Steckerleiste. Sehr gut. Natürlich lassen sich hier auch Lautsprecher- und Signalleiter ablegen.

Aus seriell wird individuell

Wie bereits angedeutet, habe ich auf der Webseite von Roterring das TV-Mediamöbel Belmaro 32 ganz nach meinen Wünschen zusammengestellt. Wichtig war, dass dieses unseren „dicken“ Yamaha-Verstärker AS-2100 aufnimmt. Ein etwas größer dimensionierter Amp, der in „herkömmlichen Mediamöbeln von der Stange“ eher nicht unterzubringen ist. Gleiches gilt übrigens für jeden etwas größeren AV-Receiver oder auch für Centerlautsprecher klassischer Abmessung. Wer beispielsweise Besitzer eines Arcam A-49, eines Marantz PM-14S1, einer Nubert nuControl/nuPower-Kombi oder ähnlich dimensionierter HiFi-Komponenten ist, hat diese Erfahrung sicher bereits ebenfalls gemacht.
Bei aller Räumlichkeit war es allerdings ebenso wichtig, dass das Möbel möglichst niedrig bleibt, um ein Sounddeck und einen 55-Zoll-TV auf ihm zu platzieren. Voraussetzungen, die bei diesem Modell uneingeschränkt gegeben sind. Mit Hilfe des Online-Konfigurators werde ich dann schnell und leicht verständlich durchs Auswahlmenü geführt. Die Fragen nach Farbausführung und Bestückung sind schnell beantwortet und schon ist mein individuelles Mediamöbel gefunden. In der Grundversion kostet dieses 1650 Euro, in meiner nussbaumfurnierten Individualausführung mit 250 Millimeter hohen Klappen dann 1975,00 Euro. Klingt im ersten Moment teuer finden Sie? Nicht unbedingt, denn drei Wochen später soll sich dieser Eindruck schnell revidieren. Jetzt nämlich steht das massiv gefertigte Möbel im Licht unseres Hörraums.

Soviel Raum bietet kaum ein anderes Mediamöbel. Der massive Verstärker-Bolide aus dem Hause Yamaha findet im Belmaro 32 locker Platz. Und zwar sowohl in seiner Breite, Höhe und Tiefe.

Soviel Raum bietet kaum ein anderes Mediamöbel. Der massive Verstärker-Bolide aus dem Hause Yamaha findet im Belmaro 32 locker Platz. Und zwar sowohl in seiner Breite, Höhe und Tiefe.

Das nennt man Qualitätsarbeit

Unnötig zu erwähnen, dass ich zunächst mit der Begutachtung der furnierten Oberfläche beginne, die aber selbst bei genauester Untersuchung keinerlei Anlass zur Kritik gibt. Im Gegenteil, denn die leicht stumpfe Nussbaum-Oberfläche ist von einer Qualität, wie man sie im klassischen Möbelmarkt wohl nur sehr selten vorfindet. Die etwas stumpfe Haptik kommt übrigens nicht von ungefähr, sondern ist auf einen Veredelungsprozess zurückzuführen, der die schicke Oberfläche vor kleineren Kratzern schützen soll. Und das funktioniert wunderbar, wie sich noch herausstellen soll. Sämtliche Übergänge sind zudem blitzsauber gearbeitet und umlaufend furniert. Spaltmasse passen millimetergenau und sämtliche Scharniere sind in akribischer Feinarbeit vertieft in die entsprechenden Stellen eingelassen. Genau wie die Oberseite erstrahlen auch die drei Klappen, sowie Seiten- und Rückwände in edler Nussbau-Maserung. Das Besondere hier: das Muster der natürlichen Maserung zieht sich durchgängig über alle drei Klappen hinweg. Bedeutet: Alle drei Klappen müssen zwingend aus einem Stück Holz gefertigt werden, um die Harmonie der Maserung zu erhalten. Eine saubere Lösung, allerdings auch eine ziemlich aufwändige und kostspielige.
Als wäre das noch nicht genug, sind besagte Klappen selbstverständlich ebenfalls individuell wählbar. Bevorzugen Sie beispielsweise weiß lackierte Boden- und Deckelplatten und Klappen oder Schubladen in besagter Nussbaum-Version (oder andersrum), entspricht Roterring auch gern diesem Wunsch. Ausnahmen in der Farbgebung stellen lediglich die Innenseiten der großzügig dimensionierten Staufächer dar. Diese Abweichung macht Sinn, denn im Innern des beschriebenen Gehäuses setzt Roterring auf ein durchgängiges, in drei Fächer unterteiltes Gehäuseelement. Clever, denn wird das Gesamtkonstrukt deutlich stabiler, während sich die Stellflächen für das HiFi-Equipment perfekt auf ihren Einsatzzweck anpassen lassen.

Harmonisch: Das Muster der Maserung verläuft durchgängig über alle drei Frontklappen.

Harmonisch: Das Muster der Maserung verläuft durchgängig über alle drei Frontklappen.

Belmaro 32 bietet clevere Extras

Ein kurzer Blick reicht um festzustellen, dass hier Leute ein Mediamöbel kreiert haben, die wissen worauf es tatsächlich ankommt. So wurden beispielsweise die Gasfeder-Krabi so platziert, dass sie den Audio-Bausteinen nicht im Weg sind. Gleiches gilt für die passgenau eingelassenen Scharniere. Kleinigkeiten mit großer Wirkung, denn so lassen sich die neuen Elektronik-Komponenten sauber integrieren. Zudem weisst die Rückseite eine sehr praktische Besonderheit auf. Statt auf eine dünne Spanplatte mit Sieben-Zentimeter-Kabelauslass, setzt Roterring hier auf eine massive und großzügig ausgeschnittene MDF-Rückwand. Eine, die soviel Platz bietet, dass sich mir uneingeschränkter Zugang zum gesamten Anschlussfeld meines Yamaha-Verstärkers bietet. Sehr bequem. Darüber hinaus führt der Ausschnitt bis hoch zur Abdeckplatte. Clever, denn so ist ganz nebenbei noch für eine ordentliche Entlüftung gesorgt. In diesem Zusammenhang sei mit dem dahinter befindlichen Raum ein weiteres Extra benannt. Wer schonmal ein komplexes Surroundsetup verkabelt hat, weiss was daran besonders ist. Hier lassen sich nämlich Steckerleisten bzw. Lautsprecherkabel ablegen, während das Belmaro 32 dennoch ganz an die Wand gerückt werden kann. Noch etwas: jede Klappe wird über einen Magneten geschlossen, der wiederum an einem Push-to-Open-Mechanismus befestigt ist. Soll die Klappe geöffnet werden, genügt ein kurzer Druck auf eine beliebige Stelle im oberen Bereich der Klappe und selbige fährt sanft herunter. Nach dem gleichen Prinzip wird sie dann wieder verschlossen. Einfach Klappe anheben, einmal kurz andrücken und schon ist das Mediamöbel wieder geschlossen.

Aussergewöhnlich. Die Rückseite unseres Testgastes ist massiv verstrebt, bietet aber dennoch vollständigen Zugriff auf die integrierten Geräte. Heimkinoherz, was wünscht Du Dir mehr?

Aussergewöhnlich. Die Rückseite unseres Testgastes ist massiv verstrebt, bietet aber dennoch vollständigen Zugriff auf die integrierten Geräte. Heimkinoherz, was wünscht Du Dir mehr?

Soundcape: Sinnvolles Zubehör

Wie bereits erwähnt, Belmaro – wie auch sämtliche weitere Roterring-Mediamöbel – lässt sich in diversen Ausführungen, Höhen, Breiten und Ausstattungsvarianten konfigurieren. Doch was ist, wenn man ein niedriges Audiomobiliar sucht auf dem Sounddeck und TV-Gerät untergebracht werden sollen, die Technik aber weitestgehend im Hintergrund verschwinden soll? Auch für einen solchen (gar nicht so seltenen) Wunsch hat man bei Roterring eine entsprechende Antwort parat. „Belmaro Soundcape“ nennt sich der diesbezügliche Lösungsansatz. Im Detail handelt es sich dabei um eine 1,10 Meter breite, visuell perfekt zum gewählten Möbel passende Erweiterung. Diese wird nun einfach auf das Belmaro 32 gestellt. Dank einer Höhe von 19,5 Zentimetern (innen: 16,5) nimmt das Soundcape sogar „erwachsene“ Center-Speaker auf, die hinter der magnetisch gehaltenen Gewebeabdeckung ausreichend Platz vorfinden. So wird eine einheitliche Optik gewahrt, während Soundbar oder Centerlautsprecher ohne Beeinträchtigung ihrer Klangqualität aus dem Sichtfeld verschwinden. Wie das zuvor beschriebene Belmaro 32 ist auch das optional erhältliche Soundcape massiv gefertigt und mit 30 Kilogramm erstaunlich belastbar. Bedeutet: selbst TV-Geräte mit einem Durchmesser von 65 Zoll lassen sich hier problemlos aufstellen.

160916-roterring9

Fazit

Das nenne ich Mediamöbel: das Belmaro 32 ist in unterschiedlichen Breiten, Höhen und Farbvariationen individualisierbar. Massiv gefertigt und handwerklich 1a verarbeitet, bietet es selbst größeren HiFi- und Heimkino-Bausteinen reichlich Platz. Kabel lassen sich sauber und unauffällig führen und die Rückseiten der integrierten Geräte sind bei Bedarf frei zugänglich. Individueller und besser verarbeitet kann ein Mediamöbel kaum sein.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: Empfehlung
Preis-/Leistung: sehr gut

95 %

98 %

95 %

160916-roterring_testsiegel_empf

Technische Daten

Modell:Roterring
Belmaro 32
Produktkategorie:Media-Möbel, individualisert
Preis:- Belmaro 32: ab 1.50,00 Euro
- Testversion: 1.950,00 Euro
- Soundcape: 449,00 Euro
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:unzählige Farbkombinationen
Vertrieb:Roterring, Ahaus
Tel.: 0256793970
www.roterring.eu
Abmessungen (HBT):389 x 1853 x 555 mm
Belastbarkeit:80 Kg pro Ebene
Kabelführung:ja (sogar Steckerleisten)
Made for:- HiFi-Equipment
- AV-Receiver
- TV-Geräte
- Sounddecks
Besonderes:- individualisierbar
- exzellente Verarbeitung
- massive Konstruktion
- Klappen mit Gasfeder-Krabi
- großzügig dimensionierte Kabelauslässe
- Full-Service-Lieferung
- Made in Germany
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Roterring Belmaro 32 – individualisiertes Mediamöbel, das seinen Namen verdient! erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Netzwerklautsprecher Block SB 100 – Zu dem kann man aufschauen

$
0
0

Multiroom-Lautsprecher sind eine tolle Sache, weil Musik zeitgleich in jedem beliebigen Raum der Wohnung abgespielt werden kann. Wenn man allerdings nicht überall einen Lautsprecher hinstellen kann, geht der Komfort verloren – oder man greift auf Boxen zurück, die sich konstruktionsbedingt schon perfekt zur Wandmontage eignen, wie etwa die schicken SB 100 von Audioblock.

Klassisch auf dem Sideboard oder oben an der Wand - der SB 100 ist beim Einsatzort nicht wählerisch.

Klassisch auf dem Sideboard oder oben an der Wand – der SB 100 ist beim Einsatzort nicht wählerisch.

Der SB 100 ist natürlich nicht die einzige Multiroom-Komponente im Portfolio von Block. Zusätzlich zum Aktivlautsprecher gibt es mit dem CD-Internet-Receiver CVR-100+ MKII und dem bereits von uns getesteten Smartradio SR-100 zwei sogenannte Basisgeräte, die sich ebenfalls ins System einbinden lassen. Wo andere Hersteller verschiedene Lautsprechervarianten miteinander kombinieren, kommt Block mit dem SB 100 aus, da sich dieser auf vielfältige Weise einsetzen und mit sich selbst ergänzen lässt. Oder man fängt erst mal mit nur einem SB 100 an und nutzt diesen als Single Speaker – auch das ist möglich, inklusive aller Streaming-Möglichkeiten natürlich. Bei der Wahl der Optik hat man übrigens außergewöhnlich viele Optionen.

Farbenfroh und kurvig

Farblich gibt es sowohl schlichte wie farbenfrohe Designs, das wahlweise schwarze oder weiße Gehäuse lässt sich mit Stoffbespannungen in Schwarz, Rot, Blau und Grau kombinieren. Die Front ist nicht wie bei den meisten Lautsprechern gerade, sondern konvex gewölbt. Scharfe Kanten gibt es nicht, sämtliche Übergänge sind sanft abgerundet. Wird der SB 100 hochkant platziert, befinden sich die Bedienelemente am unteren Rand. Dort sind sie unsichtbar hinter der Stoffbespannung versteckt, dank weißer LED-Beleuchtung sind die Tasten allerdings einfach zu finden. Je nach Blickwinkel kann es aber sein, dass die Symbole nicht so richtig zu erkennen sind – da hilft es, dass das Bedienfeld recht übersichtlich bestückt ist und man nach kurzer Zeit ein Gefühl dafür hat, welche Funktion sich wo verbirgt. Und zur Not hilft immer noch die Skizze aus der Bedienungsanleitung, die dem Nutzer verrät, dass die Tasten (von links nach rechs) die Lautstärke verringern beziehungsweise erhöhen, zur nächsten Quelle schalten, den Betriebsmodus zwischen Einzel- oder Stereosystem wechseln und das Gerät in den Standby-Modus versetzen.

Das Bedienfeld versteckt sich hinter der Stoffbespannung und wird durch LED-Beleuchtung sichtbar.

Das Bedienfeld versteckt sich hinter der Stoffbespannung und wird durch LED-Beleuchtung sichtbar.

Links neben dem Bedienfeld geben drei vertikal angeordnete LED Aufschluss über den Betriebszustand. Die mittlere, blaue LED signalisiert durch Leuchten eine bestehende Netzwerkverbindung beziehungsweise durch Blinken den Setup-Modus zur Einrichtung. Eingerahmt wird sie von einer grünen und roten LED, die den linken und rechten Stereokanal symbolisieren. Leuchten beide, spielt der SB 100 als einzelner Stereolautsprecher. Noch weiter links ist ein Aluminium-Plättchen in die Stoffbespannung eingesetzt, das nicht nur das Logo des Herstellers präsentiert, sondern auch abnehmbar ist. Da es magnetisch in der Front haftet, muss lediglich auf die linke oder rechte Seite des Plättchens gedrückt werden und schon lässt es sich abnehmen. Dahinter kommen dann ein Aux-Eingang sowie ein USB-Steckplatz zum Vorschein, über den sich Zuspielgeräte beziehungsweise Speichermedien anschließen lassen. Ein Display fehlt allerdings ebenso wie die nur optional erhältliche Fernbedienung, insofern ist die Steuerung per kostenloser App „Undok“ in Sachen Komfort absolut konkurrenzlos.

Die drei LED geben Aufschluss über Status und Modus - grün und rot signalisieren den linken bzw. rechten Stereokanal, die blaue LED zeigt den Netzwerkstatus an.

Die drei LED geben Aufschluss über Status und Modus – grün und rot signalisieren den linken bzw. rechten Stereokanal, die blaue LED zeigt den Netzwerkstatus an.

Bequeme Steuerung per Smartphone

Benötigt wird die App übrigens in jedem Falle, nämlich um den SB 100 ins heimische WLAN einzubinden. Dies funktioniert wunderbar einfach und problemlos, auch dank der ausführlichen Bedienungsanleitung. Ist der Lautsprecher eingeschaltet und mit der blinkenden blauen LED im Setup-Modus befindlich, kann man die App auch schon starten und links unten „Audiosystem einrichten“ auswählen. Fast sofort wird der Lautsprecher in der Liste der verfügbaren Geräte angezeigt und kann durch Antippen ausgewählt werden. Im nächsten Schritt lässt sich eine eigene Bezeichnung für den SB 100 eingeben, hier eignet sich zum Beispiel die Eingabe des entsprechenden Raumes oder ein Hinweis auf die Kanalverwendung im Stereo-Setup. Anschließend muss noch die Art der Netzwerkverbindung festgelegt werden, hier stehen WLAN, WPS und Ethernet zur Wahl. Entscheidet man sich für WLAN, muss noch das entsprechende Passwort eingegeben werden. Die restliche Einrichtung übernimmt die App dann selbständig.

Via App wird das ins WLAN einzubindende Gerät ausgewählt (l.), wie gewünscht benannt (M.) und schließlich der Verbindungstyp gewählt (r.).

Via App wird das ins WLAN einzubindende Gerät ausgewählt (l.), wie gewünscht benannt (M.) und schließlich der Verbindungstyp gewählt (r.).

Falls man direkt mehrere Multiroom-Komponenten miteinander verbinden möchte, kann man dies natürlich auch tun und über die Geräteübersicht verschiedene Gruppen erstellen (auch diese lassen sich natürlich individuell benennen). Falls man erst mal nur einen SB 100 als Einzellautsprecher nutzen möchte, kann man diesen Schritt natürlich überspringen und direkt Musik aus den diversen Quellen abspielen. Ohne weiteres Zutun stehen hier übrigens auch NAS-Laufwerke sofort zur Verfügung und lassen sich umgehend nutzen. Wer am Sound noch ein bisschen Feinjustage anwenden möchte, kann dies über die Equalizer-Funktion (diese lässt sich über das Bedienelement oben rechts in der App aufrufen) tun. Hier stehen diverse Presets zur Verfügung, die sich auch während eines laufenden Tracks sozusagen in Echtzeit ausprobieren lassen. Außerdem kann man Bässe und Höhen völlig frei regeln und so das persönliche Preset „My EQ“ einrichten. Bevor wir aber auf den Klang eingehen, schauen wir uns erst einmal an, wie dieser überhaupt zustande kommt.

Die restliche Einrichtung geschieht fast von selbst, lediglich die gewünschte Quelle muss noch manuell ausgesucht werden.

Die restliche Einrichtung geschieht fast von selbst, lediglich die gewünschte Quelle muss noch manuell ausgesucht werden.

Randvoll, aber nicht überladen

Im Inneren des SB 100 stecken gleich zwei 5,3-cm-Breitbandlautsprecher sowie ein 10,2-cm-Subwoofer, die ein durchaus erwachsenes Klangbild abdecken können. Schließlich können Breitbandlautsprecher prinzipiell den gesamten hörbaren Frequenzbereich wiedergeben und dabei auch dem Ideal der Punktschallquelle nahe kommen – gute Voraussetzungen also, die der SB 100 hier mitbringt. Als Aktivlautsprecher verfügt der SB 100 zudem über einen integrierten Verstärker mit einer Leistung von 25 Watt. Darüber hinaus beherbergt der Netzwerklautsprecher aber auch noch einen integrierten Triple-Tuner, mit dem sich UKW-, DAB+- und Internetradio empfangen lassen. Auch ein Bluetooth-Receiver ist an Bord, der auch nicht im Netzwerk registrierten Smartphones das Zuspielen von Musik erlaubt – praktisch zum Beispiel für Partys, wenn der Gastgeber das WLAN-Passwort gerade nicht zur Hand hat und trotzdem hören möchte, was seine Gäste so in ihrer Playlist haben. Bluetooth ist aber natürlich nicht die einzige kabellose Zuspielmöglichkeit, primär interessant ist logischerweise der WLAN-Empfänger, mit dem der SB 100 Kontakt zu so ziemlich jedem Gerät (zum Beispiel NAS-Laufwerke oder PCs) im Heimnetzwerk aufnehmen kann. Verarbeitet werden dabei neben den Standardformaten wie MP3 auch hochauflösende Musikdateien.

Auf der Rückseite stehen Anschlüsse für das Netzkabel, Ethernet und die FM-Antenne zur Verfügung.

Auf der Rückseite stehen Anschlüsse für das Netzkabel, Ethernet und die FM-Antenne zur Verfügung.

Falls die gewünschte Musik nicht im Netzwerk abgelegt ist, sondern sich auf einem Smartphone oder USB-Stick befindet, können diese auf „klassischem“ Wege über die Frontanschlüsse an den SB 100 gekoppelt werden und auf diese Weise als Musikquelle dienen. Das ist natürlich nur dann praktikabel, wenn der Lautsprecher nicht an Wand und/oder Decke befestigt wird, denn dort kommt man ja nicht mehr so bequem an die Anschlüsse heran. Das gilt selbstverständlich auch für den Anschluss des Stromkabels oder des Ethernetkabels, die sich wie auch der Antenneneingang allesamt auf der Rückseite des SB 100 befinden und damit ein wenig gegen die Wandmontage sprechen.

Das Plättchen mit Herstellerlogo lässt sich abnehmen und legt Aux-Eingang und USB-Port frei.

Das Plättchen mit Herstellerlogo lässt sich abnehmen und legt Aux-Eingang und USB-Port frei.

Klangkurve im rechten Winkel

Setzt man allerdings voll auf Streaming oder sogar Multiroom, lohnt sich diese Art der Platzierung absolut. Die SB 100 brauchen bei der Wandmontage nämlich keine Stellfläche und sind dementsprechend nicht im Weg. Umgekehrt wird der Sound nicht beeinträchtigt (sofern man keine Möbel direkt davor platziert) und kann ungehindert den ganzen Raum beschallen. Zur Montage wird die mitgelieferte Wandhalterung genutzt, die zunächst vom SB 100 abmontiert und dann an der gewünschten Stelle angebracht wird. Dabei ist es völlig egal, ob der Lautsprecher waagerecht in einer Zimmerdecke oder senkrecht am Übergang von Wand und Decke montiert werden soll – lediglich auf die Ausrichtung der Halterung sollte man dabei natürlich achten. Außerdem empfiehlt es sich, den SB 100 nicht in jedem Fall komplett ins Eck zu quetschen. Ein wenig Abstand links und rechts oder oben und unten (s. Skizze unten) sollte schon sein, damit der Tieftöner nicht in unkontrolliertes Wummern übergeht. Hier sollte man also ruhig ein wenig ausprobieren, bevor man den SB 100 fest installiert. Ist die Wandhalterung dann aber montiert, wird der Lautsprecher mit dem Stromkabel (und gegebenenfalls dem Ethernet-Kabel) versehen und auf die Halterung gesteckt sowie mit den seitlichen Schrauben per Sechskantschlüssel daran befestigt. Das erfordert im Übrigen ein wenig Fingerspitzengefühl, ist damit allerdings auch schon der komplizierteste Teil der Inbetriebnahme.

Bei der Wand- oder Deckenmontage sollte man dem SB 100 ein wenig Freiraum lassen, wie man links und rechts oben sehen kann.

Bei der Wand- oder Deckenmontage sollte man dem SB 100 ein wenig Freiraum lassen, wie man links und rechts oben sehen kann.

Wer keine feste Position wünscht, kann den SB 100 natürlich auch in beiden Ausrichtungen auf Sideboard, Schreibtisch oder Küchenschrank platzieren. Hier wird die Wandhalterung natürlich nicht benötigt und kann ebenfalls abmontiert werden. Die Schraublöcher werden dann stattdessen mit den beiliegenden Gummistopfen verschlossen. Außerdem kommen nun die selbstklebenden Gummifüße zum Einsatz, die sich je nach Ausrichtung auf der Unterseite des Gehäuses befestigen lassen und dem SB 100 einen sicheren Stand ermöglichen.

Wer die Wandhalterung nicht benötigt, kann die seitlichen Schrauben auch entfernen und durch Gummistopfen ersetzen.

Wer die Wandhalterung nicht benötigt, kann die seitlichen Schrauben auch entfernen und durch Gummistopfen ersetzen.

Kompakt, aber kraftvoll

Unbequeme Schüler werden während ihrer Zeit in Bildungsinstitutionen eventuell bei zu lauten Zwischenrufen mal in die „stille Ecke“ (bei Zuschauern gewisser Fernsehsendungen auch durch die vom Prinzip her gleiche Treppe bekannt) verbannt worden sein. Wendet man diese Maßnahme auch beim SB 100 an, wird es allerdings nicht lange still sein. Der integrierte Verstärker hat nämlich erstaunlich viel Kraft, die locker für die Beschallung mittelgroßer Räume ausreicht und dabei auch die übliche Geräuschkulisse bei Partys übertönen kann. Wichtig ist hier die Lautstärkesteuerung via App, die auch den Pegel für andere Quellen wie zum Beispiel Bluetooth regelt. Wird also in der App eine etwas leisere Gangart gewählt, wird via Bluetooth nicht darüber hinauszukommen sein. Das sollte man bei den Einstellungen berücksichtigen.

Die Verarbeitung des SB 100 ist makellos, auch die Übergange zwischen Stoffbespannung und Gehäuse geben keinen Grund zur Beanstandung.

Die Verarbeitung des SB 100 ist makellos, auch die Übergange zwischen Stoffbespannung und Gehäuse geben keinen Grund zur Beanstandung.

Der Klang selbst wird allen Ansprüchen locker gerecht, die Breitbandlautsprecher können jeden Stil und jedes Tempo mitgehen. Wenn es etwas kraftvoller zur Sache geht, leistet der Subwoofer treffsichere Unterstützung und sorgt trotz der kompakten Ausmaße des SB 100 für ein kräftiges Tieftonfundament. Deutlich wird dies beim Titel „Ticks and Leeches“ von Tool, der sowohl mit knackigen Drums als auch saftigem Bass aufwarten kann. Der SB 100 geht hier richtig schön in die Vollen und haut ein sehr dichtes und voluminöses Klangbild raus, so dass er auch als Einzellautsprecher eine respektable Atmosphäre zustande bringt. Selbst prinzipiell breit aufgestellte Tracks wie „I need never get old“ von Nathaniel Rateliff & the Night Sweats strömt sehr voluminös aus dem schmalen SB 100 – verwendet man hier zwei Exemplare als Stereo-Setup, wird dies „echten“ HiFi-Pärchen wohl kaum in etwas nachstehen.

Selbst bei fröhlichen und locker-leichten Pop-Songs wie „I can hear you Heartbeat“ von Chris Rea geht nichts an Atmosphäre und Volumen verloren, in Sachen Dynamik und Agilität ruft der SB 100 hier sogar noch ein paar Prozentpunkte mehr ab als bei den umfangreicheren und eher kraftvoll ausgelegten Songs. Sehr schön also, dass der Netzwerklautsprecher sich hier nicht als Spezialist für bestimmte Musikrichtungen aufspielt, sondern ungeachtet des Genres einfach das Maximum aus sich herausholt – und das ist nicht wenig!

Bei der Wandmontage wird die Wandhalterung zunächst abgenommen und montiert sowie sämtliche nötigen Kabel am SB 100 angeschlossen, bevor er wieder mit der Wandhalterung verschraubt wird.

Bei der Wandmontage wird die Wandhalterung zunächst abgenommen und montiert sowie sämtliche nötigen Kabel am SB 100 angeschlossen, bevor er wieder mit der Wandhalterung verschraubt wird.

Fazit

Der multiroomfähige Netzwerk-Lautsprecher SB 100 punktet nicht nur durch tollen Sound, vielseitige Einsatzmöglichkeiten und verschiedene Farbkombinationen, sondern vor allem durch seine kinderleichte Einrichtung und Bedienung. Dadurch ist sichergestellt, dass auch Laien das Thema Multiroom nicht scheuen müssen, sondern sogar sehr viel Spaß daran haben werden. Lediglich die im Vergleich absolut gerechtfertigte UVP von fast 500 Euro pro Lautsprecher könnte bei schmalerem Budget dafür sorgen, dass man nicht sofort die komplette Wohnung mit den SB 100 ausstattet.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

93 %

97 %

96 %

160918-audioblock-testsiegel

Technische Daten

Modell:Audioblock SB 100
Produktkategorie:Multiroom-Netzwerklautsprecher
Preis:499,00 Euro
Ausführungen:- Schwarz/Schwarz
- Weiß/Schwarz
- Schwarz/Blau
- Weiß/Blau
- Schwarz/Rot
- Weiß/Rot
- Schwarz/Grau
- Weiß/Grau
Vertrieb:Audioblock, Oldenburg
Tel.: 04484 / 920 090 19
www.audioblock.de
Abmessungen (HBT):302 x 165 x 200 mm
Gewicht:3 kg
Lautsprecher:- 2x 5,3 cm Full Range
- 10,2 cm Subwoofer
Anschlüsse:- 3,5-mm-Aux In
- USB
- Ethernet-Anschluss
- 3,5-mm-Kopfhöreranschluss
- Bluetooth
- DLNA
- UPnP
Dateiformate:AAC, AAC+, MP3, WAV, WMA, FLAC
Lieferumfang:Fernbedienung inkl. Batterien, Antennen, Bedienungsanleitungen
Besonderheiten:- WLAN/LAN
- Bluetooth
- Streaming (DLNA/UPnP)
- Internetradio mit über 25.000 Sendern
- Multiroom-Funktionalität (bis zu 6 Räume)
- Steuerung über die kostenfreie App "Undok"
- flexible Aufstellungsmöglichkeiten
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Netzwerklautsprecher Block SB 100 – Zu dem kann man aufschauen erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Quad Artera Play & Stereo – perfekte Symbiose aus Tradition und Moderne

$
0
0

Mit einer Reihe neuer Produkte will Quad die an alte Legenden des Hauses anknüpfen. Ein Beispiel wäre die modern ausgerichtete Verstärker/DAC/CD-Kombination der neuen Artera-Serie, bestehend aus Artera Play & Stereo. Eine ziemlich clevere HiFi-Lösung, die sowohl dem Plattenspieler ein adäquater Spielpartner sein soll aber auch dem Rechner oder Streamer Tür und Tor in die anspruchsvolle HiFi-Welt öffnet.

Unauffällig und schick: Die brandneue Quad-Kombi lässt bereits auf den ersten Blick erahnen, was in ihr steckt. Sie lässt sich aber auch optisch zurückhaltend in die vorherrschende Wohnraumumgebung integrieren.

Unauffällig und schick: Die brandneue Quad-Kombi lässt bereits auf den ersten Blick erahnen, was in ihr steckt. Sie lässt sich aber auch optisch zurückhaltend in die vorherrschende Wohnraumumgebung integrieren.

In audiophiler Hinsicht könnte man England fast schon als den Mittelpunkt der Welt beschreiben. Unzählige renommierte Hersteller sind auf der verregneten Insel ansässig oder wurden zumindest dort gegründet. Besonders hoch ist die Dichte an audiophilen Perlen in der – auf den ersten Blick eher – verschlafenen Grafschaft Cambridgeshire, rund um die Stadt Huntingdon. Böse Zungen behaupten, das läge daran, dass es dort so langweilig ist. Und zwar so langweilig, dass man mit seiner Zeit wenig anderes anfangen könnte als hochwertige High-End-Audio-Geräte zu bauen. Ob das auch der Grund war, warum sich Peter Walker – der inzwischen verstorbene Gründer der Firma Quad – sich dort niederließ, darüber kann nur noch spekuliert werden. Seine damalige Entscheidung, HiFi-Geräte zu bauen, scheint jedenfalls goldrichtig gewesen zu sein, denn in den vergangenen 70 Jahren fanden eine ganze Menge Geräte aus Huntingdon ihren Weg rund um den Globus. Nicht wenige davon gelten bis heute unter eingefleischten HiFi-Freunden als echte Legenden.
Folglich hat die brandneue und optisch aussergewöhnliche Artera-Serie keinen ganz so leichten Stand. Sie hat zwar jede Menge zu bieten, jedoch tritt sie in riesige Fußstapfen. Ob sie das Zeug zur nächsten Legende hat, das gilt es im nun anstehenden Praxistest zu klären.

Quad Artera: Das gewisse Etwas

Kennt man den Werdegang und einige Meilensteine des Herstellers, so verbindet man wahrscheinlich in erster Linie zwei Dinge mit dem Namen Quad: Hervorragenden Klang und eine Optik, die sicher nicht immer jedermanns Sache war. Ich denke, mittlerweile lässt sich aber sagen, dass zumindest Letzteres Geschichte ist, denn alle aktuellen Quad-Komponenten sind durchweg wohnzimmertauglich gestylt, wenn nicht sogar richtig schön anzusehen. Dass die Entwickler und Designer die Wurzeln der Marke allerdings nicht verhehlen, zeigt sich beispielsweise am hervorragend klingenden Vega-Amp, den wir kürzlich bereits genauer betrachtet haben. Er transferiert das traditionelle Quad-Design in die Gegenwart. Und eben das war auch Vorgabe an die Designer der Artera-Serie: Traditionelle Quad-Elemente mit modernem, industriellem Design zu verbinden. Das Ergebnis kann sich in meinen Augen durchaus sehen lassen!
Dabei ist die Artera-Serie keineswegs aufdringlich oder effekthaschend, vielmehr zeitlos und elegant. Zwei wirklich sehr hübsche Audio-Bausteine, die wahlweise in schwarzer oder silberfarbener Ausführung zu haben sind. Und auch wenn das aktuelle Quad-Portfolio optische einen Riesenschritt nach vorn gemacht hat, bricht man nicht mit Traditionen. So verbindet unsere Testkombi zum Beispiel die Größe mit ihren Vorgängern: Denn in alter Quad-Tradition sind auch Artera Play & Stereo etwas schmaler gehalten, als das sonst übliche HiFi-Standardmaß von 43 Zentimetern. So bringt es die kompakte Kombi auf eine quadratische Grundfläche von 32 x 32 Zentimetern und eine Gesamthöhe von 25 Zentimetern – als Türmchen aufeinander gestapelt. Nebeneinander gestellt braucht das Duo demnach also etwas mehr Platz als zwei mal zweiunddreißig Zentimeter, denn die üppigen Kühlrippen an den Seiten der massiven Aluminium-Gehäuse wollen und sollen schließlich mit ausreichend Frischluft versorgt werden. Einen geeigneten Aufstellungsort zu finden, sollte durch die gegebene Flexibilität und die kompakten Abmessungen allerdings kein Problem darstellen. Optisch besonders gut macht sich das Duo meiner Meinung nach auf (unter Plattensammlern beliebten) Kallax- oder Expedit-Regalen. Während herkömmliche HiFi-Geräte inklusive Stecker und Kabeln schon mal nach hinten überstehen, ergeben sich solche Probleme mit der Artera-Serie hier nicht.

Die Schaltzentrale

Alles aus einer Hand. So könnte man das Funktionsprinzip der Artera Play kurz zusammenfassen. Die schmucke Kiste ist nämlich deutlich mehr, als ein einfacher Vorverstärker. Das hervorragend verarbeitete Gehäuse teilen sich ein amtlicher Digital-Analog-Wandler, kurz DAC, sowie ein CD-Laufwerk. So braucht es, neben dem inzwischen fast obligatorischen Plattenspieler, nicht zwingend weitere Geräte zum Musikhören. Kommt doch noch etwas an Zuspielern hinzu, ein SACD-Player, ein Streamer oder ein weiterer Plattenspieler beispielsweise, bietet der Artera Play jedoch genug Flexibilität um auch diesen Zuspielern Anschluss zu gewähren. Neben zwei analogen Cinch-Eingängen stehen diesbezüglich rückseitig zwei optische und zwei elektrische Digitaleingänge zur Verfügung. Damit aber nicht genug, denn für alle Computer-Audiophilen gibts noch eine USB-Schnittstelle, die direkt zum DAC führt – und die hat es in sich. Während man sich bei herkömmlichen digitalen Eingängen mit PCM-Signalen von 44,1 Kilohertz bis 192 Kilohertz begnügen muss (sofern man hier von „begnügen“ sprechen kann, denn eigentlich langt das dicke), bietet besagter USB-DAC die Möglichkeit auch noch Daten mit der doppelten Abtastrate, also 384 kHz zu verarbeiten. Wie viel verfügbare Musik es in dieser Auflösung gibt, da bin ich mir gar nicht so sicher. Fakt ist allerdings, dass die Artera Play somit auch für die Zukunft bestens gerüstet ist. Wem das immer noch nicht reicht, der kann auch DSD-Daten (Direct Stream Digital) zuspielen. Und zwar bis zum, nicht weniger wahnwitzigen, Vierfachen der ursprünglichen Auflösung, also DSD256. Allerdings gibt es bisher noch nicht wirklich viel Material, sieht man von diversen Demo-Titeln einmal ab.

Artera Play: Übersichtlich gestaltet und doch alles dran, was ein moderner HiFi-Vorverstärker heutzutage so alles braucht.

Artera Play: Übersichtlich gestaltet und doch alles dran, was ein moderner HiFi-Vorverstärker heutzutage so alles braucht.

Dagegen wirkt das einfache CD-Laufwerk dann schon fast altbacken. Trotzdem war ich froh es zu haben, aber dazu später mehr. Ausgangsseitig sieht es beim Artera Play übrigens fast ebenso üppig aus: Neben einem herkömmlichen unsymmetrischen Cinch-Ausgang wartet die schicke Quad mit dem symmetrischen Studio-Standard XLR auf, der deutlich unanfälliger gegen Störungen von Außen ist als sein unsymmetrisches Pendant. Was fehlt ist ein Tape-Ausgang, an dem beispielsweise ein Kopfhörerverstärker angeschlossen werden könnte, denn so einer ist im Artera Play nicht vorhanden. Dafür gibt es aber zwei digitale Ausgänge, die für ebendiesen Zweck herhalten können, allerdings nur digital zugespielte Musikfiles weiterreichen. Netzanschluss und echter Netzschalter sind für ein anspruchsvolles HiFi-Produkt natürlich selbstverständlich. Ausserdem ein Trigger-Ausgang, über den die passende Endstufe zeitgleich ein- und ausgeschaltet wird.
So umfangreich die Funktionen sind, so aufgeräumt ist die Front. Dort finden sich nämlich nur zwei sichtbare Bedienelemente; ein Knopf zum ein- und ausschalten und einen um die eingelegte CD auszuwerfen. Das reicht vollkommen, mehr würde die reduzierte, stilvolle Optik auch nur stören. Gesteuert wird die Schaltzentrale deshalb über zwei Sensortasten am kreisrunden, bei Bedarf abschaltbaren Display, bzw. über die hochwertige und übersichtlich gestaltete Fernbedienung. Letzteres ist sowieso viel bequemer, als die Befehligung direkt am Gerät. Darüber hinaus hält sich die Quad mit Schickschnack zurück. Eine Balance- oder Klangreglung gibts nicht. So etwas würde dem puristischen Versprechen „dem wahren Klang am nächsten zu sein“ auch nur zuwider laufen. Bei einem Feature konnten sich die Entwickler dann aber wohl doch nicht zurückhalten. So verfügt der aufwändig konstruierte DAC über vier schaltbare Digitalfilter, „die das Hörvergnügen verbessern sollen“. So heißt es zumindest in der Anleitung.

Unscheinbar: Der CD-Slot sitzt mittig in der Gerätefront und wirkt auf den ersten Blick eher wie ein Designelement.

Unscheinbar: Der CD-Slot sitzt mittig in der Gerätefront und wirkt auf den ersten Blick eher wie ein Designelement.

Das Kraftwerk

Während sich beschriebene Kombination aus DAC und Vorstufe um das Sortieren der Signale kümmert, ist die Endstufe Artera Stereo für Kraft und Leistung zuständig. Das sieht man ihr sofort an und das ist auch gut so. Das massive Gehäuse passt optisch selbstredend perfekt zu seinem vergleichsweise zierlicheren Bruder, baut aber etwas höher auf und bringt, nicht zuletzt durch den üppigen Ringkerntrafo im Innern, gut das doppelte an Masse auf die Waage. Stattliche 15 Kilogramm, die sich durch die kompakten Abmessungen nach noch etwas mehr anfühlen. Gewicht genug jedenfalls, um nicht von wuchtigen Lautsprecherkabeln aus dem Regal gehebelt zu werden. Angeschlossen werden besagte Signalleiter an klassischen Schraubklemmen, die jedoch alle Arten von Anschlüssen aufnehmen. Egal ob Bananenstecker, Kabelschuhe oder blanke Litzen, hier findet nahezu jede Art von Kabelende Anschluss. Eingangsseitig lässt die Artera Stereo ihrem Besitzer zudem die Wahl: Unsymmetrische Cinch-Anschlüsse oder symmetrische vom Typ XLR, denen ich den Vorzug gebe. Ansonsten finden sich Rückseitig noch ein Netzanschluss, ein Netzschalter, sowie das Gegenstück für den schon erwähnten Triggeranschluss, das war es auch schon. Ähnlich aufgeräumt geht es auf der Front zu: Standby-Schalter und Standby-LED, das war es dann auch hier. Nun ja, nicht ganz, denn der aufrechte Streifen auf der massiven Frontplatte ist nicht bloß ein farblicher Blickfang, sondern wird weiß hinterleuchtet, sobald die Endstufe aus dem Standby erwacht. Und das schaut tatsächlich ziemlich cool aus!

Wie es sich für eine dedizierte Leistungsendstufe gehört, ist die Front beim Artera Stereo eher schlicht und zeitlos gehalten.

Wie es sich für eine dedizierte Leistungsendstufe gehört, ist die Front beim Artera Stereo eher schlicht und zeitlos gehalten.

Es geht noch feiner …

Nach erfolgter Bestandsaufnahme ist es nun an der Zeit, das Quad Artera-Duo aus Play & Stereo in der Praxis zu begutachten. Die erste positive Überraschung gibt es übrigens gleich beim Auspacken. Die hochwertigen und sicheren Verpackungen enthalten nämlich nicht nur die Geräte nebst Anleitungen, einfacher Netzkabel und Fernbedienung, sondern auch je ein paar Baumwollhandschuhe zum Auspacken und Aufstellen der beiden schwarzmatten Schönheiten. Auf die Benutzung der Handschuhe zu verzichten kann ich übrigens nicht empfehlen, denn die Oberfläche der Quad-Komponenten ist von einer Beschaffenheit, die jede Verunreinigung (Z.B. Fingerabdrücke) umgehend sichtbar macht. Selbes gilt natürlich auch für die beiden Glasplatten, die die Oberseiten beider Gerätschaften zieren und den Quads ihr erfrischend anderes Auftreten bescheren. Auf dem bereits erwähnten Expedit-Regal aufgestellt, müssen beide Verstärker zur Inbetriebnahme nun lediglich mit Strom versorgt, miteinander verbunden und die Endstufe an die Lautsprecher angeschlossen werden. Dafür benötigt es keine Anleitung. Dem Hörvergnügen steht nun auch nichts mehr im Wege, denn dank des eingebauten CD-Laufwerks kann es jetzt direkt losgehen. Während es nach dem Einschalten der Vorstufe ein paar Sekunden dauert, bis die Elektronik hochgefahren und spielbereit ist, quittiert die Endstufe das Einschalten unmittelbar mit einem satten „Plopp“ aus den Lautsprechern und ist sofort Einsatzbereit. Und da es sich gerade anbietet, beginnen wir mit der CD-Wiedergabe. Die Disk gleitet sanft und fast geräuschlos in das Laufwerk und ist innerhalb weniger Sekunden eingelesen. Gestartet wird die Wiedergabe über die kurze Berührung der Oberkante des kreisrunden Displays. Das funktioniert hervorragend, genau wie die Quellen-Umschaltung an der Unterseite des Displays. Einzig die Lautstärkejustage, für die ich dann doch einen Blick in die Anleitung werfen musste, gestaltet sich etwas umständlicher. Um diese einstellen zu können, muss der Finger zunächst kurze Zeit auf dem Quellenwahlsensor verbleiben, bis im Display „Volume“ und der aktuell anliegende Pegel eingeblendet wird. Anschließend muss es schnell gehen, denn über Play und Source kann die Lautstärke nun erhöht bzw. verringert werden. Ist man dabei etwas zu langsam, kann es passieren, dass man stattdessen die nächste Quelle anwählt. Hier ist also etwas Übung gefragt. Komfortabler geht das allerdings eh über die Fernbedienung. Über sie lassen sich zudem weitere Funktionen, wie die programmierte Wiedergabe einzelner Titel oder die Direktanwahl bestimmter Tracks, bedienen. Als die Wiedergabe dann beginnt, bin ich von dem hohen Lautstärkepegel erstmal leicht erschrocken. An den wirkungsgradstarken Quadral Argentum 590 ist die Anfangslautstärke 12 (von 42 möglichen Stufen) nämlich keineswegs „sicher leise“, wie es in der Anleitung heißt, sondern eher Schmerzschwelle der Nachbarn. Auch die Abstufung scheint zu grob zu sein. Für das „Nebenbeihören“ finde ich beispielsweise keine passende Einstellung, 6 ist zu leiste, 7 zu laut. Ein erneuter Blick in die Anleitung bringt leider keine Abhilfe, also versuche ich mich zunächst damit abzufinden und schwelge in dem hervorragenden Klang der Kombi, denn dem tut die grobe Einteilung keinen Abbruch! Nebenbei überlege ich, wie ich das Manko der Lautstärkeeinstellung am Besten zur Sprache bringe und entschließe mich erstmal die verschiedenen Digitalfilter der Vorstufe auszuprobieren. Dafür sollte man, wie in der Anleitung beschrieben, die Programmtaste gedrückt halten, um ins Menü zu gelangen. Dort navigiert man dann über das Steuerkreuz der Fernbedienung und nicht weiter über die Programmtaste, wie es im Manual weiter heißt. Wie sich dann schnell herausstellt, irrt die Anleitung nochmal, bzw. verschweigt einen wichtigen Punkt; einen Tastendruck weiter lässt sich die Einteilung der Lautstärke dann nämlich doch anpassen. Statt 42 Stufen gibt es jetzt, deutlich feiner abgestufte 100 Level. Sehr gut, damit lässt sich arbeiten – und vor allem den hervorragenden Klang nochmals besser genießen.

Macht optisch was her: Die Grundflächen beider Quad-Komponenten ist identisch und beträgt 32 x 32 Zentimeter. Somit lassen sich die Geräte normgerecht sowohl über- wie nebeneinander platzieren.

Macht optisch was her: Die Grundflächen beider Quad-Komponenten ist identisch und beträgt 32 x 32 Zentimeter. Somit lassen sich die Geräte normgerecht sowohl über- wie nebeneinander platzieren.

Meine CD-Sammlung wächst …

Einige Minuten später lege ich dann die nächste CD ein. „The Idler Wheel …“ von Fiona Apple – jetzt in passender Lautstärke. Gleich im zweiten Song „Daredevil“ glänzt die Artera Kombi dann durch eine erstklassige Feindynamik, mit der sie die vielseitige und zunächst recht brüchig wirkende Stimme der Sängerin vor der spärlichen Instrumentierung präsentiert. Augenblicke später ist die Stimme dann deutlich kräftiger und wird von voluminösen und abgrundtief spielenden Pauken unterstützt, die beeindruckend souverän und präzise in den Hörraum gestellt werden. Wow! Doch auch das lässt sich noch toppen, denn als die Künstlerin fast schon schreit, liegt soviel Gefühl in ihrer Stimme, dass mir ein Schauer über den Rücken läuft. Gänsehaut pur. So geht HiFi! Tatsächlich gefällt mir die CD-Wiedergabe so gut, dass ich mir gleich ein paar neue CDs zugelegt habe. Keine Ahnung, wann das zuletzt vorgekommen ist, denn eigentlich bevorzuge ich eher die schwarzen Vinyl-Scheiben.
Die vier schon erwähnten Digitalfilter bieten übrigens die Möglichkeit, den Klang sämtlicher digitaler Quellen in feinen Nuancen an den eigenen Geschmack anzupassen. Die Standardeinstellung „Fast“ stellt einen guten Kompromiss dar. Ein Preset, auf dem man den Verstärker ruhigen Gewissens belassen kann. Das Filter „Smooth“ scheint dagegen eine Spur natürlicher zu klingen, die Anleitung empfiehlt ihn für akustische Aufnahmen, während sich „Wide“ insbesondere für hochauflösendes Musik-Material eignen soll. Das kann ich beides bestätigen, das Filter stellt den entspannten Klang höher aufgelöster Musik ab 24 Bit und 96 Kilohertz noch ein bisschen weiter heraus und verleiht ihm so den letzten Schliff. Die letzte Filtereinstellung „Narrow“ ist an den Industriestandard angelehnt und soll nur zu Vergleichszwecken dienen. Mir kam es klanglich etwas rauher vor als seine drei Kollegen.
Abschließend sollen nun noch die analogen Eingänge zeigen was sie können. Dafür liegt das aktuelle Album „… Like Clockwork“ der Queens of the Stoneage als 45er-Pressung auf dem Plattenteller. Kaum angespielt, bin ich dann erneut verblüfft, was die hochwertigen Quad-Spielpartner aus den vergleichsweise günstigen Quadral Argentum 590 holen. Der Bass ist angenehm voluminös, ohne dabei aufgebläht oder verwaschen zu klingen. Höhen kommen fein herüber und steuern zugleich eine Vielzahl feinster Details bei – allerdings ohne zu sezieren. Nochmals Wow! Der Mittelton klingt zudem natürlich und ausgewogen. Eben so wie er sein sollte. Das Ergebnis ist ein erstaunliches Klang-Match auf ganzer Linie. Die beiden analogen Eingänge überzeugen allerdings nicht nur durch ihre klanglichen Eigenschaften, die denen der digitalen Zugänge in nichts nachstehen, sondern insbesondere durch ein unscheinbares Feature: Im Display wird angezeigt, ob am ausgewählten Eingang ein Signal anliegt oder nicht. Klingt nach Spielerei ist aber durchaus hilfreich, denn die Anzeige ist empfindlich genug, um selbst das Rauschen der Einlaufrille einer Schallplatte zu erkennen. Hat man also beispielsweise zwei Plattenspieler am Verstärker angeschlossen, informiert einen das Display über die gerade aktive Quelle.

Quad Artera: Die ideale HiFi-Kombi für anspruchsvolle Analogfans wie Freunde hochaufgelöster Hi-Res-Tracks.

Quad Artera: Die ideale HiFi-Kombi für anspruchsvolle Analogfans wie Freunde hochaufgelöster Hi-Res-Tracks.

Fazit

„Tradition trifft Moderne“, so könnte man die Quad Artera Verstärker-Kombination, bestehend aus Vorstufe Play und Endstufe Stereo kurz und knapp beschreiben. Altehrwürdige Klangqualitäten treffen auf modernes Industrie-Design und neue Medien. Das Ergebnis ist optisch auf das Wesentliche reduziert, über die Fernbedienung leicht zu steuern und schaut schick. Das Wichtigste aber ist: es klingt vor allem ganz hervorragend.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

95 %

93 %

91 %

160923-quad-testsiegel

Technische Daten

Modell:Quad
Artera Play & Stereo
Produktkategorie:Stereo-Endverstärker + Vorverstärker/DAC
Preis:- Artera Play: 1999,00 Euro
- Artera Stereo: 1999,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- schwarz
- silber
Vertrieb:IAD, Korschenbroich
Tel.: 02161 / 617830
www.quad-hifi.co.uk
Abmessungen (HBT):- Artera Play: 105 x 320 x 320 mm
- Artera Stereo: 158 x 338 x 320 mm
Gewicht:- Artera Play: 8,5 Kg
- Artera Stereo: 15,0 Kg
Leistung:- Artera Stereo: 2 x 140 Watt
Samplingraten:- PCM bis 24 Bit/384 kHz
- DSD bis 11,3 MHz
Eingänge analog:2 x Cinch
Eingänge digital:2 x Toslink (optisch)
2 x Cinch (koaxial)
1 x USB
Ausgänge analog:1 x Cinch
1 x XLR
Ausgänge digital:1 x Toslink (optisch)
1 x Cinch (elektrisch; koaxial)
Lieferumfang:- Pre-Amp/DAC Quad Artera Play
- Verstärker Quad Artera Stereo
- Fernbedienung
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung
- Baumwollhandschuhe
Besonderes:- zahlreiche digitale und analoge Schnittstellen
- massive Gehäusekonstruktion
- kompakte Abmessungen
- edle Glasapplikation
- Fernbedienung
- exzellente Raumdarstellung
- feine Hochtonauflösung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Quad Artera Play & Stereo – perfekte Symbiose aus Tradition und Moderne erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Yamaha NS-F330 – Standlautsprecher mit Generalvorteil

$
0
0

Ein bekannter Name, exzellente Ausstattung und ein tolles Design – mit diesen Voraussetzungen wird ein Standlautsprecher wohl kaum ein Schnäppchen sein. Es sei denn, man hat es mit einem innovativen Hersteller zu tun, der auch bei seinen Mittelklassemodellen wie den NS-F330 auf bewährte Technologien und konsequente Weiterentwicklung setzt. Dann bekommt man nämlich deutlich mehr fürs Geld, als der schnelle Blick aufs Preisschild vermuten lässt.

Preisgünstig, aber extrem schick: Die NS-F330 sind optisch über jeden Zweifel erhaben.

Preisgünstig, aber extrem schick: Die NS-F330 sind optisch über jeden Zweifel erhaben.

Den Namen Yamaha verbindet wahrscheinlich jeder Leser mit irgendetwas. Allerdings wird nicht allen dieselbe Assoziation durch den Kopf gehen, was vermutlich schlicht daran liegt, dass das Unternehmen in so vielen verschiedenen Bereichen aktiv ist, weshalb man die japanische Marke nicht auf irgendeine dieser Branchen beschränken kann. Begonnen hat alles 1887 mit dem Bau von Musikinstrumenten, Mitte des 20. Jahrhunderts kamen dann auch die hier relevanten HiFi-Geräte dazu. Schnell machte sich Yamaha seinerzeit einen Namen in der Unterhaltungselektronik und heutzutage bietet das japanische Traditionsunternehmen nahezu alles an, was man sich im Bereich der Unterhaltungselektronik vorstellen kann. Auffällig ist dabei eine durchgehend moderne Ausstattung sowie ein hochwertiges Erscheinungsbild aufgrund von ansprechendem Design und hervorragender Verarbeitung.

Der Hochtöner steckt in einem innovativen Waveguide.

Der Hochtöner steckt in einem innovativen Waveguide.

Formvollendetes Design mit Hintergedanken

Diese Charakteristika weisen natürlich auch unsere Testgeräte auf. Die NS-F330 präsentieren sich in einer Mischung aus Hochglanzoptik für die Schallwand und einer Holzoptik-Folierung beim Rest des Gehäuses. Farblich treten die Yamaha-Lautsprecher in den beiden Klassikern Schwarz und Weiß auf, unsere Testmuster sind in der hellen Variante gehalten. Als Frontabdeckung kommt jedoch in beiden Fällen eine schwarze Stoffblende zum Einsatz, die von sichtbar in der Front eingesetzten Pins gehalten wird und etwa drei Viertel der Schallwand bedeckt. Dahinter sitzen der Hochtöner und der Dual-Tieftöner, die den NS-F330 ein sehr individuelles Gesicht verpassen. Das liegt vor allem am ungewöhnlichen Waveguide des Hochtöners, der die Grundform des Gehäuses aufgreift.

Der Mix aus hochglänzender Schallwand und Holzoptik weiß zu gefallen.

Der Mix aus hochglänzender Schallwand und Holzoptik weiß zu gefallen.

Diese ist auch das hervorstechendste Merkmal der Standlautsprecher. Beide Seiten des geschwungenen Gehäuses verlaufen in einer sanften Kurve. Das ist optisch durchaus ansehnlich, der Grund dafür liegt allerdings primär in der klanglich bedingten Konstruktion. Auf diese Weise werden parallele Flächen nämlich verringert, was stehenden Schallwellen im Gehäuseinnern und unerwünschten Schwingungen entgegen wirkt. Passend dazu ist die Schallwand der NS-F330 mit einer doppelten Struktur verstärkt, was sich ebenfalls positiv auf den Klang auswirken soll, der dadurch mehr Natürlichkeit gewinnt.

Die geschwungene Grundform verhindert stehende Wellen.

Die geschwungene Grundform reduziert die Entstehung stehender Wellen im Gehäuseinnern.

Mit Altbewährtem auf neuen Wegen

Obwohl die NS-F330 über drei Treiber verfügen, sind sie „nur“ im Zwei-Wege-Prinzip konstruiert und mit Bassreflexport auf ihrer Rückseite ausgestattet. Die Lautsprecher verzichten nämlich im Gegensatz zum größeren Modell NS-F350 auf einen reinen Mitteltöner. Stattdessen gibt es hier neben dem Hochtöner einen Dual-Tieftöner, der sich bereits in früheren Modellen bewährt hat und dessen Design nun noch einmal überarbeitet wurde. Das Ergebnis ist eine gleichermaßen sanfte wie druckvolle Basswiedergabe, die problemlos mittelgroße Räume ausfüllen soll – ob das bei den NS-F330 genauso gelingt, werden wir später überprüfen.

Optisch schick und klanglich stark: der Dual-Tieftöner hat einiges zu bieten.

Optisch schick und klanglich stark: der Dual-Tieftöner hat einiges zu bieten.

Vorher werfen wir nämlich auch noch einen Blick auf den drei Zentimeter durchmessenden Aluminium-Hochtöner, der über einen sehr interessanten Waveguide verfügt. Das Horn in dessen Hals besagter Tweeter sitzt, greift die Grundform des Gehäuses auf und dürfte durch die Kurven, Biegungen und Rundungen ziemlich einzigartig sein. Trotzdem ist das keine bloße optische Spielerei, vielmehr greift Yamaha hier auf die Technologie zurück, die auch Studiomonitore zur gezielten Schallführung einsetzen. Nicht unbedingt der Standard in dieser Preisklasse und einmal mehr ein positives Beispiel dafür, wie auch erschwinglichere Modelle vom gehobenen Portfolio desselben Herstellers profitieren können. Der Hochtöner selbst ist ebenfalls kein Standardprodukt, hier spricht Yamaha selbst gar von einer neuen Generation. Vermutlich sogar zu Recht, denn hier die Aluminium-Kalotte im Inneren der Schwingspule platziert. Das wiederum soll eine gesteigerte Detaildarstellun und facettenreiche Hochtonwiedergabe bewirken. Wir sind gespannt, ob das Versprechen einer neuen Dimension hier nicht vielleicht etwas zu hoch angesetzt ist.

Die Anschlussterminals mit vergoldeten Schraubklemmen ermöglichen auch Bi-Wiring.

Die Anschlussterminals mit vergoldeten Schraubklemmen ermöglichen auch Bi-Wiring.

Bi-Wiring für sauberen Klang

Beim Blick aufs Anschlussterminal fällt sofort auf, dass die großen und vergoldeten Schraubklemmen auch Bi-Wiring ermöglichen. Es bieten sich also zwei Klemmenpaare, deren Plus- und Minuspole jeweils über eine Brücke miteinander verbunden sind. Dank dieser ist auch der klassische Anschluss über ein Kabel pro Lautsprecher möglich. Ist das gewünscht, bleiben die Brücken an ihrem Platz und das Kabel wird mit dem Minuspol an einer der beiden schwarz markierten Schraubklemmen sowie mit dem Pluspol an einer entsprechenden Klemme mit roter Markierung befestigt. Die Kabel sind übrigens nicht im Lieferumfang enthalten. In der Regel müssen diese also zusätzlich gekauft und anschließend abisoliert werden. Dazu werden circa 15 Millimeter der Kabelummantelung entfernt und das blanke Kabelende „verdrillt“, also mehrfach gedreht, damit die einzelnen Drähte nicht abstehen. Dieses Ende wird in die Schraubklemme eingefädelt, die nun festgedreht wird. Dabei ist es wichtig, dass sich weder die blanken Kabelenden berühren noch die Ummantelung eingeklemmt wird.

Beim Doppelkabelanschluss müssen die goldenen Brücken zwischen den Anschlussklemmen entfernt werden.

Beim Doppelkabelanschluss müssen die goldenen Brücken zwischen den Anschlussklemmen entfernt werden.

Alternativ kann man sich auch fürs Bi-Wiring (oder auch „Doppelkabelanschluss“) entscheiden. In dem Fall wird der Hochtöner getrennt von der Mitteltöner/Tieftöner-Sektion verstärkt, was für eine saubere Differenzierung und damit besseren Klang sorgen soll. Nur konsequent angesichts der Ausstattung und des damit angestrebten Ergebnisses. Wer sich nun des Bi-Wirings bedienen möchte, muss dazu zunächst die (eben kurz angesprochenen) Brücken der NS-F330 entfernen. Das obere Klemmenpaar versorgt nun den Hochtöner mit Signalen, das untere die Tieftöner. Idealerweise verfügt der Verstärker beziehungsweise Receiver in diesem Fall ebenfalls über zwei Anschlusspaare pro Kanal (in der Regel mit „A“ und „B“ gekennzeichnet), die dementsprechend mit den Gegenstücken am Lautsprecher verbunden werden. Wer sich für Bi-Wiring entscheidet, weiß vermutlich ohnehin, was er zu tun hat – ansonsten erklärt die Bedienungsanleitung der NS-F330 das Prozedere auch ausführlich und mit diversen Skizzen.

Für zusätzlichen Punch im Tiefton sorgt der rückseitige Bassreflexport.

Für zusätzlichen Punch im Tiefton sorgt der rückseitige Bassreflexport.

Kraftvoll und nuanciert

Yamaha weist gerne darauf hin, dass die NS-F330 mit Schwerpunkt auf die Musikwiedergabe entwickelt wurden – das merkt man. Obwohl wir es hier mit Lautsprechern aus der preislich unteren Mittelklasse zu tun haben, machen sie einen weitaus besseren Eindruck als es das Preisschild vielleicht vermuten lässt. Zum Auftakt lassen wir es mit dem „Skinny Love“-Cover von The Gaslight Anthem zunächst ganz entspannt angehen. Hier zeigt sich dann gleich, dass Yamaha mit dem ausgesprochenen Anspruch auf feine Nuancen und einen klaren Hochton keineswegs übertreibt. Rhythmus- und Lead-Gitarre ergänzen sich im Gesamtbild hervorragend und vor allem der zweistimmige Gesang kommt wunderbar zur Geltung. Nichts wird verschluckt oder dominant in den Fokus gerückt, stattdessen präsentieren die NS-F330 eine harmonische Einheit, die selbst bei dieser sehr reduzierten instrumentalen Besetzung überraschend raumgreifend und atmosphärisch auftritt.

Ein Name mit Erfahrung: Das Yamaha-Logo in der Front ist ein Gütesiegel.

Ein Name mit Erfahrung: Das Yamaha-Logo in der Front ist ein Gütesiegel.

Die Standlautsprecher können ihre Stärken allerdings noch besser ausspielen, sobald es ein bisschen komplexer zur Sache geht. Das zeigt sich bei „Dark Necessities“ von den Red Hot Chili Peppers, die in Sachen Dynamik natürlich eine ganze andere Hausnummer darstellen, als der entspannte Cover-Song zum Einstieg. Weder Tempowechsel noch das Zusammenspiel von Bass, Klavier und Gitarre stellen die NS-F330 auch nur ansatzweise vor Probleme. Im Gegenteil, denn agil, kraftvoll und voller Spielfreude legen die japanischen Boxen nun eine beachtliche Performance hin. Die Präzision des vom Waveguide an die Hand genommenen Hochtöners erweist sich als punktgenau und sehr beeindruckend. In Sachen Feinauflösung und Detaildarstellung werden unsere Erwartungen sogar deutlich übertroffen.

Die unspektakuläre Frontblende wird von sechs Pins gehalten.

Die unspektakuläre Frontblende wird von sechs Pins gehalten.

Ganz nebenbei zeigt sich zudem, dass der Dual-Tieftöner ein durchaus sattes Fundament bietet als auch durchaus knackig zu Werke gehen kann. Mehr noch, denn mit jeder Menge Temperament ist die NSNS-F330 immer für den einen oder anderen Knalleffekt zu haben. Um genau zu sein: Natürlich gibt es Lautsprecher am Markt, die tiefer in den Basskeller hinabsteigen – die liegen allerdings auch in anderen Preisklassen. So fällt zum Beispiel im Vergleich zu den deutlich hochpreisigeren NS-F901 natürlich ein Unterschied auf, wenn es mit dem krachenden „Leaving You With This“ der Münchener Metal-Band Emill Bulls noch einmal ein paar Stufen härter wird und man aus Rücksicht auf die Nachbarn aufpassen muss den Lautstärkeregler nicht zu sehr hochzuschrauben. Bleibt man aber in einer in Hinblick auf den Preis identischen „Gewichtsklasse“ müssen sich die NS-F330 keineswegs verstecken. Insbesondere, weil sie selbst in der Mittelklasse noch zu den günstigeren Modellen gehören und klanglich ganz locker auch im Mittelfeld der Oberklasse mitmischen könnten.

Ob in Schwarz oder in Weiß, die NS-F330 sind in beiden Ausführungen gelungen.

Ob in Schwarz oder in Weiß, die NS-F330 sind in beiden Ausführungen gelungen.

Fazit

Der Name Yamaha gehört zu Recht zu den wohlbekannten Herstellern von Unterhaltungselektronik. Mit den Zwei-Wege-Standboxen NS-F330 stellt das japanische Unternehmen seine unbestrittenen Qualitäten nun erneut eindrucksvoll unter Beweis und zeigt, dass dank steter Entwicklung und des Einsatzes hochklassiger Komponenten auch erschwingliche Standlautsprecher in Sachen Design, Ausstattung und Klang jede Menge zu bieten haben können. Wer auf der Suche nach agil aufspielenden Lautsprechern mit Klanganspruch zu einem attraktiven Preis ist, der sollte sich die Yamahas unbedingt mal anhören!

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

93 %

92 %

95 %

160925-yamaha-testsiegel

Technische Daten

Modell:Yamaha NS-F330
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:ca. 299 Euro / Stück
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
Vertrieb:Yamaha, Rellingen
Telefon: 04101 / 30 30
www.yamaha.de
Abmessungen (HBT):950 x 202 x 297 mm
Gewicht:18,2 kg/Stück
Bauart:Zwei-Wege-Bassreflex
Hochtöner:3-cm-Aluminium-Kalotte
Tieftöner:2 x 13 cm Dual-PMD-Konus
Frequenzgang:40 Hz - 45 kHz
Besonderes:- nuancierter Klang
- sehr hochwertig verarbeitet
- abnehmbare Frontabdeckung
- innovativer Waveguide
- Bi-Wiring
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,1
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Yamaha NS-F330 – Standlautsprecher mit Generalvorteil erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Argon INET3+ V2 – Internet-/FM-DAB-Radio und Netzwerk-Musiker

$
0
0

Ein hochwertiges HiFi-System fürs Wohnzimmer ist eine schöne Sache und für echte Musikfreunde wohl unersetzlich. Wenn man aber Küche, Bad oder Schlafzimmer beschallen möchte, kann es nicht immer die „große Lösung“ sein. Hier empfiehlt sich ein kompaktes Internetradio der neuesten Generation. Das INET3+ V2 von Argon ist so eines und hat gleich noch ein paar weitere nette Features an Bord.

Ich darf vorstellen: Das Argon INET3+ V2 – auf den ersten Blick ein schickes, kleines Radio. Ein zweiter Blick lohnt, denn es kann deutlich mehr!

Ich darf vorstellen: Das Argon INET3+ V2 – auf den ersten Blick ein schickes, kleines Radio. Ein zweiter Blick lohnt, denn es kann deutlich mehr!

Genaugenommen bietet Argon mit seinem INET3+ V2 eine clevere Kombination aus Internetradio und Musikstreamer. Neben der Tatsache, dass das bildhübsche Gerät flexibel einsetzbar ist, hat mich besonders eine Frage interessiert: Wie sieht es mit dem Klang und der Bedienung aus? Man kennt ja noch den Sound, den Mutters altes Küchenradio einem manchmal zugemutet hat. Hier habe ich es nun mit einem sehr ähnlichen Format zu tun. Und die Bedienung bei ähnlich großen Internetradios mit Streamingfunktion lässt auch oft zu Wünschen übrig. Ohne jedoch zu viel vorwegnehmen zu wollen: Wir befinden uns bei der Beantwortung beider Fragen in einer komplett anderen Liga! Wie diese Liga aussieht und auf welchem Tabellenplatz sich Argons kleines Musikstream-Radio einsortieren lässt, das wird ihnen dieser Test vermitteln können. Also: Vorhang auf für das INET3+ V2 von Argon!

Dänemark und HiFi – eine erfolgreiche Connection!

Der Name Argon wird vielleicht (noch) nicht jedem von Ihnen etwas sagen. Allerdings sind die Dänen schon seit Jahren eine feste Größe im skandinavischen HiFi-Markt. Ein Argument für den steten Erfolg: Argon legt sehr großen Wert auf die Alltagstauglichkeit seiner Produkte. Auf der Website des Herstellers ist die Rede von „innovativen Produkten für den täglichen Musikgenuss“. Zudem haben die „Argonauten“ den Anspruch seine Kunden „mit einem beispielhaften Bedienungskomfort und einem fantastischen Klang“ zu verwöhnen. Und auch die Optik ist den anspruchsvollen Dänen wichtig. Gemäß dem Slogan „Argon Audio – ein Erlebnis für Augen und Ohren“ ist ein elegantes, stilvolles Design ebenso wichtig, wie die akustische Leistung der Produkte. Und weil sich ein Unternehmen, das solch hohe Ansprüche an sich selbst stellt, sich auch an seinen Aussagen messen lassen muss, werde ich genau das tu und das Argon INET3+ V2 genau unter die Lupe nehmen. Ich bin gespannt, was mich erwartet!

Die Fernbedienung des INET3+ V2 ist handlich und leicht zu bedienen. Sie deckt alle Funktionen des Radios ab und ist auch für Nicht-Profis auf Anhieb intuitiv zu bedienen.

Die Fernbedienung des INET3+ V2 ist handlich und leicht zu bedienen. Sie deckt alle Funktionen des Radios ab und ist auch für Nicht-Profis auf Anhieb intuitiv zu bedienen.

Der erste Blick macht Lust auf mehr!

Wenn ich ehrlich bin, würde ich mir ein Internetradio, auch wenn es noch so multifunktional ist und einen hervorragenden Klang verspricht, nicht auf den Nachttisch stellen, wenn es nicht auch optisch punkten kann. Bei meinem heutigen Testobjekt stelle ich jedoch recht schnell fest: Das Design passt und entspricht meinem Anspruch an Optik! Die Front wirkt mit dem großen 6,9 Zentimeter OLED-Display (ja, richtig gelesen), den beiden stilvoll in Szene gesetzten Lautsprechergittern und dem mittig dazwischen platzierten Bedienfeld mit seinen insgesamt zwölf Tasten und zwei Drehreglern klar und aufgeräumt. Die sanft gerundeten Gehäusekanten und die Hochwertigkeit der verwendeten Materialien gefallen mir auf Anhieb und machen das kleine Radio sofort zum Blickfang. Der erste Eindruck fällt somit schonmal sehr positiv aus. Was die farbliche Gestaltung angeht, so ist wohl für jeden Geschmack etwas im Argon-Angebot dabei: Erhältlich sind die Varianten in Schwarz, Rot-Silber, Weiß-Creme, Kirschholzoptik-Schwarz und Walnussholz-Beige. Somit sollte sich das INET3+ V2 in nahezu jede Wohnlandschaft integrieren lassen. Und wenn die inneren Werte genauso überzeugen können wie der visuelle Eindruck, dann bahnt sich hier ein echter Geheimtipp an!

Design ist ja immer auch ein bisschen eine Frage des persönlichen Geschmacks. Mir gefällt das INET3+ V2 mit seinen klaren Linien und sanft gerundeten Ecken auf jeden Fall schonmal optisch sehr gut. Und die Verarbeitung ist erstklassig!

Design ist ja immer auch ein bisschen eine Frage des persönlichen Geschmacks. Mir gefällt das INET3+ V2 mit seinen klaren Linien und sanft gerundeten Ecken auf jeden Fall schonmal optisch sehr gut. Und die Verarbeitung ist erstklassig!

Das Argon INET3+ V2: ein unkompliziertes Multitalent

Nachdem ich meinen Testgast ausgepackt und mit Strom versorgt habe, beginnt eine Phase, die bei manchen Geräten schon mal nervig werden kann: Die Einrichtung. Nicht so in diesem Fall. Der Einrichtungsassistent führt mich souverän durch die einzelnen Schritte. Auf Anhieb zeigt mir das INET3+ V2 alle verfügbaren WLAN-Netze an. Nachdem meines ausgewählt ist und ich das entsprechende Passworte korrekt eingegeben habe, ist das Gerät auch schon mit dem Internet verbunden. In diesem Zuge werden Datum und Uhrzeit automatisch eingestellt. Das war es dann auch schon in Sachen Einrichtung und die Expedition durch die vielfältigen Funktionen meines Testprobanden kann beginnen.
Zunächst beschäftige ich mich mit den Standardmodi und checke das INET3+ V2 in seiner Funktion als Radioempfänger. Mit der Wahlmöglichkeit zwischen herkömmlichen UKW/FM-Radio, der digitalen Variante DAB/DAB+ und Internetradio, offeriert das Argon bereits in der Grundfunktion drei verschiedene Varianten. Die Wiedergabe im FM- und DAB/DAB+-Radio ist intuitiv bedienbar. Beide Optionen bieten jeweils zehn Speicherplätze, die mit eigenen Favoritensendern belegt werden können. Das alles funktioniert mit wenigen Handgriffen und ist auch für Technik-Einsteiger leicht zu bewerkstelligen. Um die Funktion „Internetradio“ aufzurufen, wird die „mode“-Taste dann so oft gedrückt, bis „Internetradio“ im Display erscheint. So lässt sich übrigens jede Quelle direkt am Gerät aufrufen. Nun bietet sich die Möglichkeit gewünschte Sender nach gewissen Kriterien zu filtern: Nach regionalen Gesichtspunkten, Genre (Pop, Classic, Rock, News etc.), populären Sendern oder nach Podcasts. Ebenso möglich ist eine Stichwortsuche, um den gewünschten Sender schneller zu finden, sowie eine Begrenzung auf lokale Sender. Alles in Allem lassen die Radio-Funktionen keine Wünsche offen und stellen eine unkomplizierte Kernkompetenz des Argon INET3+ V2 dar.

Ist das INET3+ V2 mit dem Netzwerk verbunden, stehen einem eine schier unendliche Auswahl an Radiosendern zu Verfügung. Sortiert nach diversen Kriterien lassen sich diese schnell auffinden.

Ist das INET3+ V2 mit dem Netzwerk verbunden, stehen einem eine schier unendliche Auswahl an Radiosendern zu Verfügung. Sortiert nach diversen Kriterien lassen sich diese schnell auffinden.

Neben des Einsatzes als Multiformat-Radio macht Argons kleines Multitalent aber auch als Music- bzw. Mediaplayer eine gute Figur. Diese Funktionen erlauben die Wiedergabe von auf NAS-Platten, Laptops oder Festrechnern abgelegten AAC+-, MP3-, WMA-, WAV- und FLAC-Musikdateien. Gestreamt wird auch in diesem Fall über Ihr heimisches Netzwerk. Um auf die komplette Musikbibliothek meines PCs zugreifen zu können, muss ich also nur die entsprechenden Einstellungen im Windows Media Player vornehmen und schon kann es losgehen. Ein Zeitaufwand von wenigen Minuten. Für alle, die lieber „klassisch“ auf ihre Musik zugreifen steht ein entsprechender AUX-Eingang zur Verfügung. Ist die Wiedergabe über diesen Weg gewünscht, wird die entsprechende Quelle (z.B. MP3-Player, Smartphone) rückseitig am Argon via 3,5-Millimeter-Miniklinkenkabel verbunden. Anschließend drückt man die „mode“-Taste so oft, bis AUX IN im Display erscheint.

Aufgeräumt und ohne viel Schnickschnack hat Argon die Rückseite des INET3+ V2 konstruiert. Netzanschluss, AUX In, Line Out, Kopfhörer- und Ethernet-Anschluss – mehr braucht das Multitalent auch nicht!

Aufgeräumt und ohne viel Schnickschnack hat Argon die Rückseite des INET3+ V2 konstruiert. Netzanschluss, AUX In, Line Out, Kopfhörer- und Ethernet-Anschluss – mehr braucht das Multitalent auch nicht!

Spotify Connect und andere Extras

Allen „Profistreamern“ sei ausserdem gesagt: Das INET3+ V2 ist Spotify-Connect-zertifiziert! Besitzen Sie einen entsprechenden Premium-Account und haben Sie die Spotify-App auf Ihrem Smartphone oder Tablet installiert, bekommen Sie über den kleinen Argon direkten Zugriff auf Millionen von Songs aller möglichen Genres. Natürlich immer vorausgesetzt das Smartphone bzw. Tablet befindet sich im gleichen WLAN-Netzwerk wie das INET3+ V2. Der Verbindungsaufbau geht in diesem Fall wie folgt von statten:

1. Spotify am Smartphone aufrufen
2. Musikwiedergabe starten
3. Schaltfläche „Verfügbare Geräte“ anklicken
4. „ARGON INET3+“ auswählen

Sind diese vier Schritte durchgeführt, schaltet der Argon selbstständig auf die Quelle „Spotify“ und gibt die ausgewählten Songs/Playlists wieder. Das Gute bei dieser Art der Musikwiedergabe ist: selbst wenn Sie das Handy nun ausschalten, bleibt der INET3+ V2 weiter mit Spotify verbunden und spielt weiter Musik.

Drei schnell durchzuführende Schritte genügen um das INET3+ V2 mit dem eigenen Spotify-Premium-Account zu verbinden.

Drei schnell durchzuführende Schritte genügen um das INET3+ V2 mit dem eigenen Spotify-Premium-Account zu verbinden.

Abgerundet wird das vielseitige Repertoire dieser cleveren Musicbox dann von einigen weiteren, sehr praktischen Standard-Funktionen: Dazu gehören eine gut ablesbare Uhr- und Datumsanzeige, ein Wecker mit zwei voneinander unabhängigen Alarmzeiten, sowie eine Schlaf- und eine Schlummerfunktion. In Sachen Funktionalität bin ich also rundum glücklich und vollkommen zufriedengestellt mit meinem Testgast aus dem hohen Norden. Aber wie sieht es mit dem Klang aus? Eine nicht ganz unwichtige Frage, wie ich finde …

Radioweckerfunktion: Über die oberseitig platzierte Snooze-Taste lässt sich die Weckfunktion deaktivieren.

Radioweckerfunktion: Über die oberseitig platzierte Snooze-Taste lässt sich die Weckfunktion deaktivieren.

Das ist was für kleine Räume? Nicht nur!

Geht man von den kompakten Abmessungen des INET3+ V2 aus, so könnte man schnell zu der Vermutung kommen, dass er klanglich vielleicht maximal als kleiner Küchenunterhalter dient oder im Schlafzimmer einen angemessenen Platz als Radiowecker findet. Ohne Zweifel ist das schick designete Gerät auch für den Einsatz in diesen Räumen prädestiniert. Allerdings stellt sich in meinem Praxistest sehr schnell heraus, dass darüber hinaus noch deutlich mehr in ihm steckt. Beispiel Nummer 1: Als musikalische Vorbereitung für den Besuch eines Cro-Konzerts lasse ich das Unplugged-Album des Mannes mit der Panda-Maske komplett durchlaufen und werde durchweg positiv überrascht. Von „Bad Chick“ über „Meine Gang“ bis hin zu „Easy“ liefert das kleine Gerät jetzt nämlich ausnahmslos Spitzenleistungen ab. Mit klar betonten Höhen und einer Bassleistung, die in dieser Intensivität nicht zu erwarten war, liefert das All-In-One-Radio ohne große Anstrengung ein imponierendes Livemusik-Erlebnis und verbreitet schnell gute Laune. Einen ähnlich beeindruckenden und sauber abgestimmten Sound serviert das Argon auch dann noch, sobald die Musik etwas kraftvoller und dynamischer daher kommt. Queens „Hammer To Fall“ oder „One Vision“ stellen sich in meinem Test dazu als sehr gute Beispiele heraus. Hier entsteht ein perfekter Mix aus Brian Mays typischen Gitarrenriffs, Roger Taylors prägnanter Schlagzeugführung und Freddie Mercurys unnachahmlicher Powerstimme von. Besonders die für ein ultrakompaktes HiFi-Gerät wie dem INET3+ V2 erzeugte Dichte des Sounds nötigt mir vollen Respekt ab und bringt mich dazu, noch einen Schritt weiter zu gehen. Die amerikanische Funk-Metal-Band Extreme hat neben dem allseits bekannten „More Than Words“ auf ihr 1990er Album „Extreme II – Pornograffitti“ glücklicherweise einige Stücke gepackt, in denen es so richtig kracht. Bei „Li’l Jack Horny“ und dem Titelsong „Pornograffitti“ drehe ich die Lautstärke meines Testgastes aus Dänemark dann mal so richtig auf. Dabei stellt sich schell heraus: Nicht nur die Maximallautstärke ist partytauglich, auch die Klangqualität ist im oberen Bereich und selbst bei großer Bassbelastung noch erstaunlich gut. Natürlich lassen sich mit dem INET3+ V2 keine großen Hallen beschallen und auch mit einer teuren Stereo-Anlage inklusive größerer Boxen kann es nicht ganz mithalten. Gemessen an seinem Volumen sind aber sowohl Kraft als auch Klanggüte im oberen Qualitätsbereich angesiedelt. Was meine Hörproben angeht, komme ich also zu dem Schluss: Das INET3+ V2 prädestiniert sich für Küche, Schlafzimmer oder Bad. Allerdings nicht nur hier, denn auch wenn Sie im Wohnzimmer einen guten, stabilen und ausgewogenen Sound von einem ultrakompakten HiFi-Produkt erwarten, machen Sie mit diesem Kraftpaket im Miniaturformat garantiert alles richtig!

Das vierzeilige OLED-Display ist sehr gut ablesbar und gibt u.a. Zukunft über den gerade gewählten Sender, Titelnamen und Interpreten.

Das vierzeilige OLED-Display ist sehr gut ablesbar und gibt u.a. Zukunft über den gerade gewählten Sender, Titelnamen und Interpreten.

Fazit

An dieser Stelle könnte ich es ganz kurz machen. Wie oben bereits erwähnt, spricht der Hersteller auf seiner Website von den „innovativen Produkten für den täglichen Musikgenuss“ und einem „Erlebnis für Augen und Ohren“. Aussagen, die ich voll und ganz bestätigen kann! Argon liefert ein Spitzendesign, verwendet hochwertige Materialien und zeigt ausstattungsmässig und klanglich, dass hier auch technisch offenbar alles Hand und Fuß hat. Die große Vielseitigkeit und die kinderleichte Bedienung runden das durchweg positive Profil des INET3+ V2 ab. Mir bleibt nach meinem Test eigentlich nur zu sagen: Wenn Sie auf der Suche nach einem kleinen, flexibel einsetzbaren und schicken Radio-Allrounder sind, dann machen Sie mit diesem Gerät garantiert nichts falsch. Und für den durchaus fairen Preis von 279 Euro holen Sie sich Qualität, jede Menge Spaß und viel mehr Power ins Haus, als man es einem „Radio“ dieser Größenordnung zutrauen würde. Eindeutig empfehlenswert!

Test & Text: Stefan Meininghaus
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

92 %

96 %

96 %

160928-argon-testsiegel

Technische Daten

Modell:Argon
INET3+ V2
Produktkategorie:Internetradio
Preis:279,00 Euro
Garantie:- 24 Monate Gewährleistung
- 6 Monate Garantie
Ausführungen:- schwarz/schwarz
- rot/silber
- weiß/creme
- kirsche/schwarz
- walnuss/beige
Vertrieb:DALI, Bensheim
Tel.: 06251/9448077
www.argonaudio.com
Abmessungen (HBT):138 x 270 x 140 mm
Gewicht:2,80 Kg
Anschlüsse:- LAN/Ethernet
- WLAN
- Kopfhörer-Out (3,5mm)
- Line Out (3,5mm)
- AUX IN (3,5mm)
Radioempfang:- Internetradio
- FM
- DAB/DAB+
Sonstiges:- Netzwerkstreaming
- Spotify Connect
- Uhr
- Datumsanzeige
- Schlaf- und Schlummerfunktion
Lieferumfang:- Argon INET3+ V2
- Netzkabel
- USB-Kabel
- Fernbedienung
- Kurzanleitung
Besonderheiten:- Internetradio
- Netzwerkstreaming
- elegantes Gehäuse
- sehr gute Verarbeitung
- vollumfängliche Bedienung am Gerät
- sehr gute Klangqualität
- 6,9cm-OLED-Farbdisplay
- Fernbedienung
- bedienbar via UNDOK-App
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Argon INET3+ V2 – Internet-/FM-DAB-Radio und Netzwerk-Musiker erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Pioneer NC-50DAB – HiFi, Hi-Res, Streaming, all inclusive

$
0
0

Moderne HiFi-Gerätschaften sind netzwerkfähig, offerieren eine gigantische Quellvielfalt, nehmen wenig Platz in Anspruch. Sie beherrschen die Hi-Res-Wiedergabe und legen die klangliche Messlatte in ihren Preisklassen oft auf ein höheres Niveau. Genau das verspricht Pioneer mit seinem NC-50DAB und legt ausstattungstechnisch gleich noch die Funktionen einer klassischen HiFi-Komponenten-Anlage drauf.

Schlicht gehalten und dennoch ein wahrer Quellgigant: Der Pioneer NC-50DAB.

Schlicht gehalten und dennoch ein wahrer Quellgigant: Der Pioneer NC-50DAB.

Es ist etwa 15 Jahre her, als die ersten CD-Receiver für einen regelrechten Boom in der HiFi-Welt sorgten. Nicht ohne Grund, denn eine solche All-In-One-Kombination bot schliesslich eine platzsparende Alternative zum bis dahin üblichen HiFi-Turm, zu dessen festem Bestandteil in der Regel ein Verstärker, ein Tuner und ein CD-Player gehörten. Ein Funktions- und Ausstattungsumfang, den die neu geschaffene Gattung der CD-Receiver nun in nur einem Gehäuse vereinte. Eine echte Alternative für Musik-Fans, die keine Lust mehr auf klobige HiFi-Türme hatten, sich zugleich aber auch nicht mit einem damals ebenfalls populären Mini- oder Micro-HiFi-System anfreunden konnten. Der Erfolg des CD-Receivers war zwar enorm, allerdings nur von kurzer Dauer. Nachdem im Zuge der digitalen Revolution und der Einführung neuer Medien schnell wieder still um die zwischenzeitlich boomende All-in-One-Kombination wurde, belebt Pioneer das Thema jetzt neu und und präsentiert das um sinnvolle Netzwerkfeatures und moderne Wireless-Zugänge erweiterte Modell NC-50DAB. Eines, das sowohl den klassischen HiFi-Fan, wie auch den modernen Musikfreund ansprechen soll und preislich eine absolut attraktive Alternative zum klassischen Stereosetup sein will.
Ein Marketingprodukt oder tatsächlich ein ernstzunehmender HiFi-Baustein, der kaum Ausstattungswünsche offen lässt und obendrein noch gut klingt? Eine Frage, die uns seit Veröffentlichung der Pressemeldung zum NC-50DAB beschäftigt, weshalb wir eines der ersten in Deutschland verfügbaren Geräte zum Test orderten.

Selbst via USB-Stick lassen sich Audiodateien an den Pioneer Netzwerk-CD-Receiver leiten.

Selbst via USB-Stick lassen sich Audiodateien an den Pioneer Netzwerk-CD-Receiver leiten.

NC-50DAB: Kann wirklich alles …

Der NC-50DAB erinnert auf den ersten Blick an eine hochwertige HiFi-Komponente klassischer Bauart. Eher zeitlos und übersichtlich designet, sind seine visuell auffälligsten Merkmale die gebürstete Aluminium-Front und sein großes, rechtsseitig platziertes Display, das Auskunft über die gerade gewählte Quelle und die aktuelle Lautstärkesituation gibt. Die Materialqualität macht neugierig und die Verarbeitung ist top. Sauber eingelassene Knöpfe mit sattem Druckpunkt, die sanft ausfahrende CD-Lade und perfekte Spaltmaße zeugen von Akribie und einem hohen Fertigungsaufwand. Was dabei besonders erfreulich ist: die Anordnung sämtlicher Bedien- und Funktionselemente ist übersichtlich und intuitiv gestaltet. Das konnte man von japanischen HiFi-Produkten nicht immer sagen.
Pioneer setzt also auf Understatement. In mattschwarzer Ausführung oder in schimmerndem silber verfügbar, lässt sich der NC-50DAB somit in nahezu jede Wohnlandschaft einbinden. Das ist aber nicht seine Hauptintention, denn dieses Gerät hat wahrlich mehr zu bieten, als nur ein hübsches Gesicht. Wie eingangs erwähnt, offeriert der NC-50DAB nämlich zunächst einmal den vollen Funktionsumfang einer klassischen HiFi-Anlage. Er verfügt über einen integrierten Stereoverstärker mit einer Leistung von 2 x 50 Watt, je einen FM- und DAB-Tuner und einen eigenen CD-Player. Ein echtes All-In-One-Gerät, dessen Entwicklung auf einem schier unendlichen Erfahrungsschatz seiner Ingenieure fußt. Bereits seit 1938 plant, entwickelt und produziert Pioneer erfolgreich hochwertige HiFi- und Mehrkanalprodukte, was die Marke schnell zu einer der angesehensten der Unterhaltungselektronikbranche machte. Kurz gesagt: bei Pioneer weiß man, was man tut.
Genanntes ist gut und schön, lockt heutzutage aber kaum noch einen Musikfreund hinter dem Ofen hervor. Auch das weiß man bei Pioneer natürlich, schließlich gehört das japanische Traditionsunternehmen zu dem Pionieren der digitalen Musikwiedergabe. Aus diesem Grunde implementierte man seinem gerade einmal etwas mehr als zehn Zentimeter hohen HiFi-Alleskönner gleich noch einen Netzwerkplayer, Direktzugänge zu Spotify, Deezer, Tidal und Google Cast und entsprechende Bluetooth- und AirPlay-Module, was den NC-50DAB zum aktuell vielleicht fortschrittlichsten HiFi-Baustein der Welt macht und seinem Besitzer Tür und Tor für den unkomplizierten Einstieg in die Welt der modernen Musikwiedergabe öffnet. Um es auf den Punkt zu bringen: Mit diesem Gerät sind Sie in der Lage Ihre auf NAS-Festplatte oder Rechner gespeicherten Lieblingssongs ganz einfach und ohne lästiges Kabelverlegen direkt wiederzugeben. Zudem haben Sie direkten Zugriff auf mehr als 100.000 Radiosender aus aller Welt und spielen obendrein die auf Ihrem Smartphone, Tablet oder Laptop abgelegte Playlists und Alben über den Pioneer wieder – ohne auch nur ein einziges Kabel verlegen zu müssen. Voraussetzung dafür ist die Einbindung des NC-50DAB in das heimische Netzwerk. Ein kinderleichter Vorgang, vor dem selbst Technik-Einsteiger keine Angst haben müssen und der wie folgt vonstatten geht:

Anschlussseitig stellt der jede Menge analoge und digitale Ein- und Ausgänge bereit - darunter gleich zwei USB-Ports.

Anschlussseitig stellt der jede Menge analoge und digitale Ein- und Ausgänge bereit – darunter gleich zwei USB-Ports.

WLAN-Netzwerkeinrichtung

Nochmal: Der NC-50DAB beherrscht die Wiedergabe klassischer HiFi-Quellen wie CD, FM-Radio oder DAB. So richtig spannend wird es aber erst dann, wenn er in das heimische WLAN-Netzwerk gebracht wird. Ist das geschehen, spielt das Gerät sein ganzes Können aus und bietet eine Quellvielfalt, von der die typische Stereo-Anlage nur träumen kann. Bevor wir uns allerdings an die Netzwerkintegration machen, empfiehlt es sich die Menüsprache auf „Deutsch“ zu stellen. Das funktioniert so:

1. NC-50DAB einschalten. „Setup“-Taste auf Fernbedienung drücken
1a. „Option Setting“ dann „Language“ anwählen und „Deutsch“ auswählen
1b. Über „Return“-Taste zurück ins Hauptmenü springen

Ist dies geschehen, geht es an die eigentliche Netzwerkeinbindung. Sind Sie Herr über ein passwortgeschütztes DHCP-Netzwerk, ist auch dieser Schritt in zwei bis drei Minuten erledigt.

1. „Setup“-Taste auf Fernbedienung drücken
2. „Netzwerkeinstellungen“ auswählen
3. „Menüpunkt „Verbindungen“ aufrufen und „WiFi“ anklicken
4. WiFi-Setup aufrufen und Netzwerkscann starten
5. Eigenes Netzwerk auswählen, Passwort eingeben, „Enter“ drücken

Sind alle Vorgaben erledigt und ist die Verbindung erfolgreich aufgebaut. Jetzt haben Sie den schwierigsten Schritt in das moderne HiFi-Zeitalter bereits getan. Egal, ob Sie nun einen Streamingdienst wie Spotify, Deezer oder Tidal direkt „anzapfen“, ihren Lieblingssender aus dem letzten Urlaub hören oder Ihre auf einer NAS-Platte oder dem Festrechner gespeicherte Musiksammlung wiedergeben wollen, alles ist möglich und auch ohne Zuhilfenahme eines Computers im Handumdrehen ausgewählt. Ein paar Beispiele gefällig?

Netzwerkspann durchführen, eigenes Netz auswählen, Passwort eingeben, fertig. So schnell ist der Pioneer in das heimische WLAN eingebunden.

Netzwerkspann durchführen, eigenes Netz auswählen, Passwort eingeben, fertig. So schnell ist der Pioneer in das heimische WLAN eingebunden.

Spotify

… ist ein Musikdienst, der Millionen von Songs zum Direkthören anbietet – vorausgesetzt, man besitzt einen entsprechenden Account. Sind Sie sogar Premium-Kunde, lassen sich individuell zusammengestellte Playlists bzw. Lieblingsalben auch direkt über den NC-50DAB wiedergeben. Bedeutet: die gewünschte Musik muss nicht mehr umständlich via AirPlay oder Bluetooth vom Smartphone an das Endgerät geleitet werden, sondern wird direkt vom NC-50DAB entgegen genommen. Das Smartphone oder Tablet dient nun nur noch als Steuereinheit zur Wahl der gewünschten Playlist oder des bevorzugten Genresenders. Der Vorteil liegt klar auf der Hand, denn neben der Tatsache, dass ein verlust- bzw. unterbrechungsbehafteter Übertragungsweg (zwischen Handy und Wiedergabegerät) entfällt, können favorisierte Wiedergabelisten bzw. der bevorzugte Genresender auch dann noch empfangen werden, wenn sich iPhone bzw. das iPad gar nicht mehr im Raum befinden.

Drei schnell durchzuführende Schritte genügen um den NC-50DAB kabellos mit dem eigenen Spotify-Premium-Account zu verbinden.

Drei schnell durchzuführende Schritte genügen um den NC-50DAB kabellos mit dem eigenen Spotify-Premium-Account zu verbinden.

Internetradio via TuneIn: Über 100.000 Sender zur Auswahl

Eines der meistgenutzten Features eines netzwerkfähigen HiFi-Gerätes ist zweifellos die Fähigkeit die unterschiedlichsten Radiosender aus aller Welt via Internetanbindung (Internetradio) empfangen zu können. Ein Ausstattungsmerkmal, das der NC-50DAB natürlich ebenfalls anbietet. Statt sich allerdings mühsam durch einen Browser kämpfen zu müssen, offeriert der Pioneer einen Direktzugang zum populären Internetradio-Dienst tuneIn. Ein kostenloses und gut sortiertes Angebot, das nach Betreiberangabe derzeit den direkten Zugang zu mehr als 100.000 Radiosendern offeriert. Diese zu empfangen ist einfacher und übersichtlicher, als man es im ersten Moment vielleicht glauben mag. Nachdem die „Network“-Taste auf der Fernbedienung gedrückt wurde, lässt sich nun nach diversen Kategorien wählen. Beispielsweise lassen sich alle regionalen Sender anzeigen oder man sortiert einfach nach Inhalt (Music/News/Sport/Sprache etc.). Alternativ lässt sich aber auch nach Musikgenre oder überregionalen Gesichtspunkten (z.B. Land) sortieren.
Sollten Sie also auf der Suche nach den Lieblingssender aus dem letzten Urlaub sein, sollte sich dieser innerhalb weniger Minuten finden lassen – vorausgesetzt, er gehört zu den mehr als 100.000 derzeit angebotenen Stationen. Das Beste aber ist: die eigenen Lieblingssender lassen sich bequem in einer Favoritenliste ablegen. Diese muss dann allerdings über einen Computer, Tablet oder Smartphone angelegt werden. Der Vorteil hierbei: die angelegte Favoritenliste lässt sich auf jedem beliebigen Wiedergabegerät mit tuneIn-Zugang sofort abrufen, nachdem Sie sich dort mit Ihrem Account angemeldet haben.

Ist die Network-Taste gedrückt, genügt ein Klick auf "tuneIn" und Sie können sich tausende von Radiosendern nach verschiedenen Kriterien sortieren lassen.

Ist die Network-Taste gedrückt, genügt ein Klick auf „tuneIn“ und Sie können sich tausende von Radiosendern nach verschiedenen Kriterien sortieren lassen.

Digitale Mediathek

Man kann es nicht oft genug wiederholen: Der NC-50DAB ist ein echtes Multitalent. Neben seiner Eigenschaft als Internetradio-Empfänger etc. können über ihn auch Playlists von im Netzwerk freigegebenen Festplatten und Computern wiedergegeben werden. Dazu wird die gewünschte NAS-Platte einfach aus der Liste der zugänglichen Quellen gewählt und schon können einzelne Titel, Alben oder auch dort abgelegte Playlists mit nur einem Knopfdruck abgespielt werden. Das geht dann so:

1. „Network“-Taste drücken
2. „Music Server“ anwählen
3. Gewünschten Datenträger anklicken
4. Gewünschten Ordner/Album auswählen
5. Wiedergabe starten

Welches Dateiformat und woher kriege ich hochaufgelöste Musikdateien?

Die Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Dateiformat war bis vor kurzer Zeit zumeist von von den Preisen der derzeit verfügbaren Speichermedien abhängig. Heute in Computern, Notebooks und mobilen Devices integrierte Festplatten bieten inzwischen allerdings Kapazitäten, die vor wenigen Jahren nahezu unerschwinglich waren. Ähnliches gilt für optionale Daten-Container wie USB-Festplatten oder cloud-basierte Speichermedien, über sich zusätzliche Lagerkapazitäten (pro Terabyte inzwischen deutlich unter 50 Euro) generieren lassen. Da Preise für größere Speichermedien inzwischen aber keine übergeordnete Rolle mehr spielen, steht der Lagerung hochaufgelöster Musikdateien also nichts mehr im Wege. Mit Hilfe oftmals kostenloser Software lässt sich die eigene CD-Kollektion somit ohne Qualitätsverlust, beispielsweise im FLAC- oder ALAC-Format auf dem eigenen Computer oder den inzwischen sehr populären Netzwerkfestplatten ablegen und über den NC-50DAB abspielen. Eine praktische, legale und zugleich simple Möglichkeit eigene Audiokollektionen bequem zu lagern und was noch wichtiger ist, in bester Klangqualität zu genießen.
Es geht klanglich allerdings sogar noch eine Stufe besser: Hi-Res heisst hier das Zauberwort. Gemeint sind Musikstücke, die bei entsprechenden Anbietern legal und in deutlich höheren Abtastraten angeboten werden, als sie beispielsweise die CD bietet. Stöbern Sie doch einfach mal durch www.highresaudio.com, www.hdtracks.com oder www.24bit96.com, um nur einige der vielen legalen Download-Portale zu nennen, in denen sogenannte Hi-Res-Titel erworben werden können. Komplette Alben sind hier bereits ab einem Preis von rund 10 Euro zu haben. Einige Einzeltitel werden hier zwischenzeitlich sogar kostenlos zum Download angeboten.

highresaudio.com ist eines der wichtigsten legalen Download-Portale, wenn es um den Erwerb hochaufgelöster Audiodateien geht.

highresaudio.com ist eines der wichtigsten legalen Download-Portale, wenn es um den Erwerb hochaufgelöster Audiodateien geht.

Empfang via DAB

DAB ist ein digitaler Übertragungsstandard, der hauptsächlich in der Radioübertragung zu finden ist. Neben des stetig wachsenden Angebots verfügbarer Stationen, hat das sogenannte „Digital Radio“ den unschlagbaren Vorteil, dass sämtliche Sender störungs- und unterbrechungsfrei empfangen und wiedergegeben werden können. Nerviges Rauschen gehört hier tatsächlich der Vergangenheit an. Obendrein bietet diese Empfangsart weitere Zusatzangebote, wie z.B. Angaben zu Titel, Interpreten und Cover-Darstellungen. Bis auf die zum Lieferumfang gehörige Wurfantenne wird übrigens keinerlei weiteres Zubehör benötigt. Ist diese montiert, kann das Vielfältige DAB-Programmangebot mit dem NC-50DABD nun mit nur einem Knopfdruck auf die Taste „Tuner“ empfangen, gespeichert und wiedergegeben werden.

Die zum Lieferumfang gehörige Infrarot-Fernbedienung liegt griffig in der Hand und bittet schnellen Zugang zu sämtlichen zu sämtlichen Quellen.

Die zum Lieferumfang gehörige Infrarot-Fernbedienung liegt griffig in der Hand und bittet schnellen Zugang zu sämtlichen zu sämtlichen Quellen.

USB-Wiedergabe

Es muss nicht zwingend alles kabellos zugespielt werden. Nein, denn neben zwei analogen Eingängen – einer davon als Phono-Eingang mit Masseklemme ausgelegt – verfügt der Pioneer-Alleskönner auch über entsprechende Digitaleingänge. In Summe wären das ein koaxialer, ein optischer und zwei USB-Zugänge. Über letztere nimmt unser Testgast aus Japan dann sogar echte Hi-Res-Signale von einem USB-Stick bzw. einer USB-Festplatte bis zu einer Abtastrate von 192kHz bzw. DSD 11.2 entgegen, die dann im Herzen des NC-50DAB auf analoge Ebene gewandelt werden. Das Besondere dabei: mit Hilfe der Fernbedienung lässt sich bequem durch die angelegte Alben-/Ordnerstruktur navigieren.

Cover, Titelname, Interpret und Laufzeit des aktuell angespielten Songs werden im Display angezeigt. Selbst über das gerade anliegende Dateiformat (hier 192 kHz) wird der Besitzer des NC-50DAB informiert.

Cover, Titelname, Interpret und Laufzeit des aktuell angespielten Songs werden im Display angezeigt. Selbst über das gerade anliegende Dateiformat (hier 192 kHz) wird der Besitzer des NC-50DAB informiert.

Bluetooth

Einfacher geht es nun wirklich nicht, denn statt einer zumeist mühevollen Einbindung ist die Paarung zwischen Zuspieler (in unserem Test ein iPhone 6s) und Pioneer NC-50DAB in lediglich drei Schritten durchgeführt.

1. „Bluetooth“-Taste am NC-50DAB drücken
2. Bluetooth am Smartphone aktivieren
3. „Pioneer NC-50DAB aus Liste verfügbarer Bluetooth-Empfänger auswählen

Nach erfolgreichem Verbindungsaufbau lässt sich die Wiedergabe nun mit einem Fingertipp auf die gewünschte Playlist starten. Obendrein lassen sich Lautstärkeregelung, Titelskip und Stummschaltung nun ganz einfach über die verbundene Bluetooth-Quelle vornehmen.

AirPlay

„AirPlay“ bezeichnet die kabellose Audio- und Video-Übertragung (Streaming) von einer netzwerkfähigen Quelle aus der Apple-Welt (z.B. iPad, iPhone, MacBook) bzw. einer AirPlay-zertifizierten Quelle an ein lizensiertes Empfangsgerät wie den Pioneer NC-50DAB. Als Übertragungsweg wird dabei ebenfalls das vorhandene Funknetzwerk (WLAN) genutzt. AirPlay bietet gegenüber Bluetooth den Vorteil, dass die hier genutzte Funkverbindung stärker ist. Somit ist der kabellose Signaltransfer auch durch stärkere Wände hindurch problemlos möglich.
Sind Sie Besitzer eines zertifizierten Wiedergabegerätes (z.B. ein iPhone), geht der Verbindungsaufbau wie folgt von statten:

1. „Network“-Taste drücken
2. AirPlay auswählen
3. Musikwiedergabe starten
4. AirPlay-Logo im Mediaplayer der Quelle antippen
5. „Pioneer NC-50DAB“ aus Liste verfügbarer Endgeräte auswählen

AirPlay ist gegenüber Bluetooth die klanglich bessere Übertragungsart, erfordert allerdings, dass sich beide Geräte im gleichen WLAN-Netzwerk befinden.

AirPlay ist gegenüber Bluetooth die klanglich bessere Übertragungsart, erfordert allerdings, dass sich beide Geräte im gleichen WLAN-Netzwerk befinden.

Aus dem Stand von 0 auf 100

Die Verbindung zum Router ist hergestellt und die ausgiebige Untersuchung abgeschlossen. Zeit also, dem NC-50DAB klanglich auf den Zahn zu fühlen. Zu Beginn via CD mit dem The-Who-Cover „Light My Fire“ von Friend `n Fellow macht der Pioneer dann sogleich, was man von einem anspruchsvollen HiFi-Produkt erwarten darf: Musik, wie man sie sich gern anhört. Dynamisch, zielstrebig, ehrlich. Das alles mit einem groovenden Charme der augenblicklich unter die Haut geht. Dabei keine Spur von künstlicher Effekthascherei, die man von vergleichsweise kompakten HiFi-Setups sonst oft serviert bekommt. Oder von nervigem Pling-Zisch-Bumm oder übertriebenem Tiefbass, der bereits nach einer Minute nervt. Im Gegenteil, denn aus dem Stand geht der NC-50DAB nun kraftvoll, agil, mit betonter Artikulation in mittleren Frequenzlagen und mit klarer Zielsetzung nach vorn. In diesem Fall gleich so, als wäre man live bei der Aufnahme dieses Stückes im Studio dabei. Eine Beschreibung, die Redakteure gern und fast schon inflationär nutzen, die hier aber zu 100 Prozent zutrifft. Und um nochmal auf das Thema Bass zurückzukommen: Den hat der Pioneer ebenfalls in mehr als ausreichender Menge anzubieten. Zwar verkneift er sich in diesem Bereich den Abstieg in allertiefste Bassgefilde, dafür geht er im seinem Wirkungsbereich durchweg intensiv und dennoch jederzeit kontrolliert zu Werke. Wer es lieber etwas rumpeliger und voluminöser mag, für den bietet unser Testgast übrigens gleich noch einen Subwoofer-Ausgang zur Verkettung eines aktiven Bassmeisters.
Weiter geht es dann mit Lenny Kravitz` „Fly Away“ – ebenfalls von CD. Einem klanglich nicht ganz so sauber produzierten Track, der allerdings nur so vor Gefühl strotzt. Das rüberzubringen stellt so manches HiFi-Gerät schnell mal vor eine unlösbare Herausforderung, das ihn dann eher „verschmiert“ und dumpf reproduziert. Der NC-50DAB macht das allerdings um mehrere Klassen besser. Über ihn wiedergegeben, hat der Song nämlich richtig Atmosphäre zu bieten. Der schleppende Bass hat „Pfund“ und die Schlagzeugeinsätze sitzen, während die unverkennbare, leicht kratzige Stimme Lennys mittig und leicht nach hinten versetzt zwischen den Lautsprechern zu schweben scheint. Alles nicht wirklich spektakulär, sondern irgendwie einfach nur richtig. Eben genauso, wie vom Toningenieur gewollt. Man könnte auch sagen: langzeittauglich!

Dank integriertem Laufwerk spiel der NC-50DAB auch dieses Medium ab ...

Auch wenn es manchmal behauptet wird, die CD ist noch lange nicht tot. Dank integriertem Laufwerk spiel der NC-50DAB auch dieses Medium ab …

Im nächsten Testabschnitt soll sich der Netzwerk-CD-Receiver dann in der Hi-Res-Wiedergabe beweisen. Zunächst mit dem Eagles-Klassiker „New Kid in Town“ in 192kHz-Auflösung, anschließend mit Diana Kralls „Set You Free“ in DSD 2,8MHz via USB zugespielt. Übrigens: Titel, Laufzeit, Datenformat und Cover (falls vorhanden) werden nun grafisch fein säuberlich und gut lesbar im Display des NC-50DAB dargestellt. Was in der Wiedergabe beider Titeln nun schnell auffällt, ist die extreme Aufgeräumtheit, mit der der Pioneer die ihm anvertraute Musik in den Raum stellt. Aufgeräumt und harmonisch. Es scheint, als würden sämtliche musikalischen Einzelheiten einzeln in die Obhut des integrierten DACs genommen werden, bevor sie sich wie in einem Puzzle zu einem vollflächigen Ganzen vereinen. „Aufgeräumt aber nicht seziert“ wäre die wohl passende Kurzbeschreibung. Unser Testgast überzieht oder unterschlägt hier nichts, lässt es aber auch nicht an Temperament vermissen. Zugleich scheint es für den Pioneer-Tausendsassa auch fast schon selbstverständlich einen entsprechenden Raum aufzubauen. Das hatten wir ja in den ersten Testtiteln schon. In „Set You Free“ ist dies aber besonders imponierend. Im Zusammenspiel mit den hier eingesetzten Canton Vento 886 wird uns nun eine Bühne aufgebaut, die sich sowohl in ihrer Breite wie Tiefe ausdehnt, zugleich aber keineswegs zu groß erscheint. Was aber am meisten beeindruckt ist die Detailwiedergabe, die der NC-50DAB hier an den Tag legt. Subtilste Nuancen in der Stimme der kanadischen Solokünstlerin werden blitzsauber herausgeschält, während die feinen Klänge der begleitenden Instrumentalisierung gefühlvoll den Takt angeben. Überflüssig zu erwähnen, dass der Bass auch hier trocken und ansatzlos zum Stilinstrument wird und seinen Teil zu einer hervorragenden Sound-Performance beiträgt.

Der NC-50DAB eignet sich hervorragend als Hi-Res-Streamer. In unserem Test verarbeitete er sogar 11,2MHz-DSD-Dateien.

Der NC-50DAB eignet sich hervorragend als Hi-Res-Streamer. In unserem Test verarbeitete er sogar 11,2MHz-DSD-Dateien.

Fazit

Der NC-50DAB ist zwar kompakt in seinen Abmessungen, technisch aber ein wahrer Quellgigant. Er ist kinderleicht in das heimische Netzwerk zu integrieren und lässt sich komfortabel bedienen. Zeitlos designt, zeigt er sich obendrein als sehr gut verarbeitet. Klanglich über jeden Zweifel erhaben imponiert der NC-50DAB durch sein aufgeräumtes Klangbild, eine erstaunliche Feinauflösung und einen schnellen, präzisen und trockenen Bass. Ein durchweg beeindruckendes Gesamtpaket ohne wirkliche Schwäche, das auch noch zu einem erstaunlich fairen Preis von 899,00 Euro angeboten wird.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1+
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

98 %

92 %

100 %

160930-pioneer-testsiegel

Technische Daten

Modell:Pioneer
NC-50DAB
Preis:899,00 Euro
Garantie:24 Monate
Ausführungen:- schwarz
- silber
Vertrieb:Pioneer, Willich
Tel.: 02154 / 9130
www.pioneer.de
Abmessungen (HBT):103 x 435 x 333 mm
Gewicht:6,4 Kg
Eingänge:- 2 x USB
- Ethernet
- optical digital
- koaxial digital
- Line In (Cinch)
- Phono (Cinch)
Ausgänge:- coaxial digital
- optisch digital
- Subwoofer
AirPlay-Kompatibilität:- Made for iPod
- Made for iPhone
- Made for iPad
Quellen:- Spotify Connect
- Google Cast
- AirPlay
- Internetradio (tuneIn)
- FM-Tuner
- DAB-Tuner
- CD
- USB
DAC:- bis 192kHz / DSD 11,2MHz
Lieferumfang:- NC-50DAB
- Fernbedienung
- Wurfantenne
- Kurzanleitung
Besonderheiten:- Netzwerkstreaming
- Internetradio
- kinderleichte Bedienung
- DAB-Empfang
- gut ablesbares Display
- WPS-Netzwerkeinbindung
- AirPlay
- Bluetooth
- Fernbedienung
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend

Der Beitrag Pioneer NC-50DAB – HiFi, Hi-Res, Streaming, all inclusive erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Hama DIR3500MC: Dieses Hybridradio lässt keine Wünsche offen

$
0
0

„Mehr Musikvergnügen geht nicht“, so lautet die selbstbewusste Einschätzung des Herstellers zu seinem multiroomfähigen Premium-Hybridradio DIR3500MC mit DAB, FM, Internetradio und Streaming-Funktion. Ob diese Ansage berechtigt ist, wollen wir herausfinden.

Hama präsentiert mit seinem DIR3500MC ein erstaunlich ausgestattetes Tischradio im edlen Design.

Hama präsentiert mit seinem DIR3500MC ein erstaunlich ausgestattetes Tischradio im edlen Design.

Ich gebe zu: Es ist Liebe auf den ersten Blick. Schlank und elegant kommt es daher, gleichzeitig sportlich mit dezenten Kurven. Und es fühlt sich gut an – überwiegend glatt, an manchen Stellen aber auch ein wenig sanfter. In Sachen Haptik hat es mich schon nach den ersten Sekunden komplett überzeugt. Mindestens ebenso wichtig sind allerdings die inneren Werte. Das Hybridradio DIR3500MC von Hama muss sich diesbezüglich in meinem Test beweisen. Und meine Erwartungen sind hoch – aus zwei Gründen: Einerseits, weil dieses umfassend ausgestattete All-in-One-Gerät verdammt gut aussieht. Andererseits, weil ich mit Hama-Produkten bereits mehrfach gute Erfahrungen gemacht habe, zuletzt mit dem Digital-HiFi-Tuner DIT2010.

Modernste Technik trifft auf die gute alte CD

Was dieses Designer-Modell mit Farbbildschirm eben seiner bestechenden Optik besonders attraktiv macht, ist die Vielfalt seiner Wiedergabemöglichkeiten. Es bietet nicht nur nahezu alle modernen Empfangstechnologien wie Internetradio und Bluetooth, sondern zusätzlich auch ein klassisches Slot-In-CD-Laufwerk. Somit vereint dieses vergleichsweise kompakte Gerät Radiogenuss in bester Qualität und eine unglaubliche Empfangsvielfalt mit dem Lauschen der Lieblings-CD. Zudem bietet es die Möglichkeit, Musik über das heimische Netzwerk zu streamen oder beispielsweise auf dem Smartphone gelagerte Songs abzuspielen – egal ob via Bluetooth- oder Kabelverbindung.
Ein zusätzliches Highlight des DIR3500MC ist die UNDOK-Multiroomfähigkeit. Mehrere Geräte können über diese Technologie miteinander vernetzt werden. So werden Audiodateien von einem Master-Gerät an alle anderen weitergeben. Selbst CD-Inhalte können auf diese Weise musikalisch im ganzen Haus verteilt werden. Und: UNDOK ist ein markenunabhängiges System. Via UNDOK-App können somit Wiedergabegeräte unterschiedlicher Hersteller in das eigene Multiroomsetup eingebunden werden. Dazu jedoch später mehr.

Echtes Kaufargument: Neben den vielen modernen Wiedergabemöglichkeiten verfügt das DIR3500MC auch noch über ein CD-Laufwerk.

Echtes Kaufargument: Neben den vielen modernen Wiedergabemöglichkeiten verfügt das DIR3500MC auch noch über ein CD-Laufwerk.

Das Design: schick, schlicht, schnörkellos

Wie bereits erwähnt: Das DIR3500MC besticht durch sein gutes Aussehen. Seine Modelmaße: Gut 40 Zentimeter breit, 18 Zentimeter hoch und etwa 23 Zentimeter tief, außerdem 3,5 Kilo schwer. Vorn steht er auf einem fest installierten Bügel, ist also frontseitig leicht nach oben geneigt. Die sehr gut harmonierende Kombination aus Holz und Kunststoff ist komplett in schwarz gehalten, mal hochglänzend, mal matt. Nur die weiße Beschriftung der Tasten hebt sich leicht ab. Die Stereolautsprecher sind nicht nur vorne angeordnet, sondern ziehen sich sportlich um die Kurve, so dass der Sound auch aus beiden Seiten fließt. Besonders ins Augen fallen das 2,8-Zoll-Farbdisplay, auf dem alle wichtigen Infos angezeigt werden, sowie das darunter liegende Navigationsrad in dunklem Silber. Etwas länger gedrückt, dient dieses als An-/Aus-Taster, zudem als Lautstärkeregler und als Befehlsgeber zur Navigation innerhalb des Menüs. Zwischen dem schicken Rad und dem Display befindet sich übrigens besagtes Slot-In-CD-Laufwerk, das als simpler Schlitz eher unauffällig daher kommt und sich nahezu perfekt ins Design des DIR3500MC einfügt.

Schick: Das DIR3500MC wird frontseitig von einem eleganten Bügel getragen. Ein kleines Detail, das das Digitalradio etwas kompakter und eleganter auftreten lässt.

Schick: Das DIR3500MC wird frontseitig von einem eleganten Bügel getragen. Ein kleines Detail, das das Digitalradio etwas kompakter und eleganter auftreten lässt.

Bedienung/Anschlüsse

Zwei Mal sieben Tasten sind lässig in die Front eingelassen. Die obere Reihe dient dazu, die CD ans Laufen zu bekommen, Pause zu drücken, einen Titel vorzuspringen, etc. und selbstverständlich zum Abspeichern der Lieblingsradiosender. Die Tasten unterhalb des Navigationsrads helfen unter anderem dabei schnell ins Hauptmenü zu gelangen, wichtige Infos zu erhalten oder die Musikquelle zu wechseln. Zudem lässt sich die Wiedergabe mit einem Knopfdruck stillschalten oder per „Back-Taste“ eine Ebene zurückspringen.
Auf der Rückseite sind alle nützlichen Anschlüsse in einer Reihe übersichtlich angeordnet, zum Beispiel für den Netzstecker und das LAN-Kabel. Zudem befinden sich hier noch ein USB-, Aux-in-, Line-out- und ein Kopfhörer-Anschluss. Für eine noch bessere Radioqualität kann hier die ausserdem noch die mitgelieferte Wurfantenne installiert werden. Apropos Lieferumfang: Neben dem Gerät und der gerade erwähnten Antenne finden sich noch ein Netzkabel sowie eine Fernbedienung samt Batterien in der Verpackung.

Die zum Lieferumfang gehörige Fernbedienung ist übersichtlich gestaltet und bietet Zugriff auf sämtliche Funktionen des DIR3500MC.

Die zum Lieferumfang gehörige Fernbedienung ist übersichtlich gestaltet und bietet Zugriff auf sämtliche Funktionen des DIR3500MC.

Bereit für den Traumstart

Sobald das Netzkabel im passenden Anschluss verschwunden ist, muss eigentlich nur noch der Stecker in die Steckdose gesteckt werden – schon ist das Gerät aktiv. Ist das nicht der Fall, einfach das Navigationsrad gedrückt halten. Anschliessend muss das DIR3500MC einmalig mithilfe des Einrichtungsassistenten, der nach dem ersten Einschalten automatisch startet, konfiguriert werden. Über das Navigationsrad lassen die gewünschten Einstellungen dann schnell finden und werden mit einem kurzen Druck auf die Mitte des selbigen bestätigt. Hier werden Sprache, Datum/Zeit, Möglichkeiten zur automatischen Aktualisierung und Interneteinstellungen abgefragt.
Um das Gerät dann mit dem WiFi-Netzwerk zu verbinden, wird die Suche nach verfügbaren Netzwerken gestartet und das gewünschte WLAN-Netz ausgewählt. Bei gesicherten DHCP-Netzwerken muss nun noch das korrekte Passwort eingegeben werden. Das klappt zum einen am Gerät selbst per Navigationsrad. Schneller geht das allerdings über die Fernbedienung, da es sich mit ihr komfortabler navigieren lässt. Natürlich kann man das DIR3500MC alternativ auch per LAN-Kabel mit dem Internet verbinden.
Sind all diese Schritte erledigt, ist das Hybridradio auch schon startklar. Insgesamt kommt die Einrichtung selbsterklärend daher, und so sind für den Verbindungsaufbau und die notwendigen Menüeinstellungen nur wenige Minuten erforderlich. Nach diesem Traumstart gelangt man dann automatisch ins Hauptmenü. Dem Musikgenuss – über eine der zahlreichen Quellen – steht nun nichts mehr im Wege.

Das mittig platzierte Farb-Display ist auch aus zwei Metern Entfernung noch sehr gut ablesbar.

Das mittig platzierte Farb-Display ist auch aus zwei Metern Entfernung noch sehr gut ablesbar.

Von Bluetooth bis Spotify ist alles dabei

Bevor einzelne Funktionen in den Blickpunkt rücken und auch der Praxistest beginnt, lohnt sich ein Überblick über sämtliche Funktionen des Hama DIR3500MC. Vorweg sei gesagt: Ein kompaktes Gerät, das all das vereint, ist bislang wirklich selten auf dem Markt zu finden …

Internetradio: Mehr als 20.000 Sendestationen und etwa 10.000 Podcasts gehören zum implementierten Radiodienst. Sie alle können über das Hybridradio empfangen werden. Um diese Vielfalt in den Griff zu bekommen, kann man seine Lieblingssender in Favoritenlisten ablegen. Diese können online erstellt und verwaltet werden, per Smartphone über die kostenlose App UNDOK oder direkt am Gerät.

CD: Die gute alte CD gerät manchmal ein wenig in Vergessenheit – schade eigentlich. Gerade in Zeiten von digitalen Playlists macht es mir allerdings noch mehr Spaß, die eigene CD-Sammlung wieder herauszukramen und Musik per Hand einzuschieben. Dank des integrierten Slot-In-Laufwerks kein Problem.

Bluetooth: Die auf dem Smartphone oder Tablet abgelegte Lieblingsmusik findet ebenfalls ratzfatz den Weg ins Hybridradio. Einfach beides miteinander koppeln und schon lässt sich den Klängen in bestem Stereo-Sound lauschen.

Musikabspieler: Hier erfolgt die Musikwiedergabe unter anderem über USB-Medien, Festplatten oder direkt vom Computer.
DAB Radio (DAB+): DAB steht für „Digital Audio Broadcast“ und ist ein digitaler Übertragungsstandard – ohne Rauschen, das versteht sich von selbst. Hierfür stehen 30 Speicherplätze zur Verfügung.

FM Radio: „Altmodisch“ Radiohören geht mit dem DIR3500MC ebenfalls. Und auch hierfür können 30 Speicherplätze individuell belegt werden.

Spotify: Das Hama-Hybridradio beherrscht auch Spotify-Connect. Der Streaming-Service ermöglicht den Zugriff auf Millionen Songs. Voraussetzung dafür ist ein kostenpflichtiger Spotify Premium-Account.
AUX: Über diesen analogen Audioeingang können mobile Endgeräte (z.B. Smartphone, Tablet, MP3-Player) mittels eines 3,5mm-Audiokabels angeschlossen und Audiodateien so über das DIR3500MC wiedergeben werden.

Außerdem bietet unser Testgast eine Digitaluhr und eine Timer-Funktion, die das Gerät nach Ablauf einer festgelegten Zeit in den Standby-Modus versetzt (Schlummer-Funktion). Wecken lassen kann man sich mit dem DIR3500MC übrigens auch. Hierzu verfügt das Gerät über eine entsprechende Alarmfunktion.

Die UNDOK-App bietet Übersicht überall verfügbaren Quellen.

Die UNDOK-App bietet Übersicht überall verfügbaren Quellen.

Perfekte Ordnung dank Favoritenlisten

Tausende Radiosender gibt es auf der Welt. Auf das Lieblingslokalradio möchte man dabei genauso wenig verzichten wie auf spezielle Musikrichtungen oder Klänge aus dem Lieblingsurlaubsland. Über den Menüpunkt „Senderliste“ lässt es sich diesbezüglich in der schier unendlichen Musikwelt des World Wide Web stöbern. Hier bietet sich die Möglichkeit, Sender nach Sprache, Genre, Land, Aktualität oder Beliebtheit zu filtern, um sich besser zurecht zu finden. Wer es geordneter mag, legt sich am besten eine persönliche Favoritenliste an (Menüpunkt „Meine Favoriten“). Neben den 30 lokalen Favoritenspeicherplätzen können zusätzlich eigene Favoritenlisten über die vTuner-Datenbank erstellt werden.
Bevor diese Favoriten-Funktion genutzt werden kann, müssen Sie sich allerdings auf dem Portal www.wifiradio-frontier.com registrieren. Dazu werden eine gültige Email-Adresse und ein Zugriffscode, welcher durch das Radio generiert wird, benötigt. Alles ziemlich simpel und selbst von Technik-Newbies schnell erledigt.

Um solch eine Liste zu erstellen, sind folgende Schritte notwendig:
1. Auf dem Computer/Tablet/Smartphone die Internetseite www.wifiradio-frontier.com aufrufen.
2. Benutzerkonto einrichten. Dafür wird folgendes benötigt: persönliche E-Mail-Adresse, ein Passwort für den Account, Radiomodell und ein persönlicher Zugriffscode, der über das Radio generiert wird.
3. Zugriffscode generieren: Navigieren Sie wie folgt durchs Menü: Mithilfe der Mode-Taste („M“) bis zum Menüpunkt „Internetradio“ klicken, danach die Menü-Taste (ganz links) drücken und hintereinander „Senderliste“, „Hilfe“ und „Zugriffscode erhalten“ per Navigationsrad auswählen. Nun wird der persönliche Code auf dem Radiodisplay angezeigt.
4. Mit den entsprechenden Daten die Registrierung online abschließen, dann steht die Favoritenfunktion umgehend zur Verfügung.
5. Lieblingssender auswählen und zur persönlichen Favoritenliste hinzuzufügen.

Praktisch: Ist man bereits mit einem anderen Gerät registriert, stehen die eigenen Favoritenlisten nun automatisch auf dem neuen Gerät zur Verfügung. In meinem Fall sind bereits mehrere Geräte registriert, unter anderem der Digital-HiFi-Tuner DIT2010 – ebenfalls von Hama.
Den DIR3500MC zusätzlich zu registrieren, geht dann wie folgt von statten: Mit E-Mail-Adresse und Passwort auf www.wifiradio-frontier.com anmelden. Über die Menüpunkte „Mein Benutzerkonto“, „Meine Vorgaben“ schließlich auf „Dem Konto ein weiteres WiFi-Gerät zufügen“ klicken. Nun noch schnell am Hybridradio den Zugriffscode generieren (siehe Punkt 3 oben). Diesen ins Online-Profil eintippen und abschließend auf „Registrieren“ klicken. Schon stehen die eigenen Favoritenlisten zur Verfügung.

Multiroom macht’s möglich: Musik in jedem Zimmer

Um die Multiroomfähigkeit des DIR3500MC nutzen zu können und so die eigene Musik auf Wiedergabegeräte im ganzen Haus zu verteilen, muss zunächst die UNDOK-App auf dem Smartphone oder Tablet installiert werden. Die App, die für Android und iOS kostenlos zur Verfügung steht, wird nach der Installation einfach geöffnet und findet den DIR3500MC nur wenige Sekunden später vollautomatisch. Nun kann UNDOK einerseits als komfortable Fernbedienung genutzt werden – Ein- und Ausschalten, Lautstärkeregelung, Senderwechsel, alles kein Problem. Andererseits lassen sich auch alle Einstellungen des Radios verwalten, Favoriten pflegen oder Wiedergabegruppen erstellen. Für letzteren Punkt können mehrere UNDOK-Geräte miteinander vernetzt werden. Die Musik wird dann von einem Master-Gerät gesteuert und über alle anderen Teilnehmer wiedergegeben.
Das geht dann so: In der App werden zunächst alle über UNDOK steuerbaren Geräte angezeigt – unabhängig davon, ob multiroomfähig oder nicht. Die Geräte mit Multiroom-Funktion sind durch ein entsprechendes Symbol gekennzeichnet. Um eine Wiedergabegruppe zu erstellen, wählt man nun das Mastergerät über dieses Symbol aus und gelangt anschließend ins Menü zur Gruppeneinrichtung. Hier können Geräte hinzugefügt und ein Gruppenname eingegeben werden. Mit „Okay“ bestätigen, schon ist die Gruppe eingerichtet und alle ausgewählten Geräte sind miteinander vernetzt. Obendrein lässt sich hier noch die Lautstärke der einzelnen Geräte individuell justieren.
Ein großer Vorteil: Durch die UNDOK-App kann der Besitzer schnell und einfach entscheiden, welche Geräte Teil des Multiroomsystems werden – unabhäng von der Marke. Es stehen Exemplare zahlreicher Hersteller zur Auswahl. Um sicher zu gehen, sollte beim Kauf auf das Logo „Powered by UNDOK-Multiroom“ geachtet werden.

Dank UNDOK-Funktion wird der DIR3500MC bei Bedarf Mitglied eines Multiboom-Setups.

Dank UNDOK-Funktion wird der DIR3500MC bei Bedarf Mitglied eines Multiboom-Setups und teilt/empfängt seine Daten mit/von anderen UNDOK-Spielpartnern im Haus.

Klangqualität und perfekte Balance begeistern

Beim nun folgenden Klangtest konzentriere ich mich auf die drei Wiedergabemöglichkeiten, die am beliebtesten sein dürften und die gemeinsam eine starke Einheit bilden: CD, Internetradio und Bluetooth.
Gestartet wird mit der CD: Dutzende Scheiben stehen zwar gut sichtbar in einem Regal im Wohnzimmer, werden inzwischen aber verhältnismäßig selten aus ihren Hüllen befreit. Die Beatsteaks („23 Singles“) haben nun aber Ausgang. Die schwarz-orangefarbene Disk ein Stückchen in den Slot schieben, schon „schnappt“ sich das DIR3500MC das gute Stück, zieht es komplett ein und startet die Wiedergabe prompt. Mit den Tasten oberhalb des Displays lässt sich nun schnell und unkompliziert durch die Tracklist navigieren. Track 4 „Hand in Hand“ darf es als erstes sein. Rhythmisches Schlagzeug ist zu hören, ehe die markante Stimme von Arnim Teutoburg-Weiß einsetzt. Der Sound ist straff und voluminös, kein Ton geht verloren. Die zwei Breitbandlautsprecher mit je 20 Watt klingen allerdings keineswegs überfordert und bleiben jederzeit Herren der Lage. Nun weiter zu „Automatic“: Der Titel beginnt für Beatsteaks-Verhältnisse relativ ruhig, aber nach gut einer Minute werden Schlagzeuge und Bässe freigelassen, die kratzige Gitarre steigt ein. Und auch hier bleibt das Klangbild vollkommen ausgewogen und unaufgeregt. Der Wechsel zwischen kraftvollen, schnellen Bässen und langsamen, entspannten Passagen gelingt dem Hama-Alleskönner scheinbar mühelos.
Über die Mode-Taste geht es weiter zum Radioempfang via Internet. Über die Sendersuche navigiere ich mich zunächst durch die diversen Genres: Folk, Latin, New Age, Reggae, Techno etc. Die Auswahl ist riesig. Letztlich entscheide ich mich für Klassik, um nach den tollen Bässen der Beatsteaks nun auch die Hochton- und Detailwiedergabe meines Testgasts beurteilen zu können. Ich nehme das Klassik-Radio „Pure Mozart“. Hier werden „Die besten Stücke von Wolfgang Amadeus Mozart – rund um die Uhr“ angeboten – so sagt es zumindest der Infotext. Gerade läuft: „Konzert für Flöte und Harfe C-dur KV299 2. Satz Andantino“. Da ich jedoch keine Klassik-Expertin bin, sagt mir das nicht wirklich etwas. Dennoch lausche ich den Klängen, die entspannt aus den Lautsprechern dringen. Flöten, Geigen, Harfe – jedes Instrument ist präzise zu hören, die Balance zwischen allen Klanganteilen ist nahezu perfekt. Auch das anschließende Violinkonzert begeistert mit seiner schönen Detailauflösung.
Ich bin nun herrlich entspannt und widme mich so der Musikwiedergabe via Bluetooth. Dafür muss auf dem Smartphone oder Tablet zunächst die Bluetooth-Funktion eingeschaltet und die Suchfunktion aktiviert werden. Dann „DIR3500MC“ aus der Liste verfügbarer BT-Geräte auswählen – schon sind Smartphone und Hybridradio miteinander verbunden. Ich suche nach einer Frauenstimme, die Langsameres singt und entscheide mich für Lana Del Rey mit dem Album „Born To Die“ und ihrem Hit „Summertime Sadness“. Einem kurzen Intro folgt die etwas melancholische Stimme der US-Amerikanerin. Der Gesang dominiert zwar, dennoch ist alles – auch dank Stereosound mit 40 Watt – klar und deutlich zu hören, nichts geht verloren. Auch hier bin ich mit der Klangqualität mehr als zufrieden. Achja, stabil ist die Verbindung über diesen Weg ebenfalls. In meinem test gab es weder Aussetzer noch Störungen. Hama spricht hier übrigens von einer Reichweite von 10 Metern.

Die Bluetooth-Verbindung zwischen Smartphone und Digitalradio ist schnell hergestellt. Einfach "Bluetooth" im Smartphone aktivieren und DIR3500MC aus Liste verfügbarer BT-Partner auswählen. Schon kann die Wiedergabe starten.

Die Bluetooth-Verbindung zwischen Smartphone und Digitalradio ist schnell hergestellt. Einfach „Bluetooth“ im Smartphone aktivieren und DIR3500MC aus Liste verfügbarer BT-Partner auswählen. Schon kann die Wiedergabe starten.

Fazit

Das Hama DIR3500MC hat alles, was man sich wünscht: ein Top-Aussehen, einen wunderbaren Klang und – das ist das Wichtigste – keinerlei Nachholbedarf in Sachen Quellvielfalt. Audiomaterial kann via FM, DAB/DAB+, Internetradio, Bluetooth oder Netzwerkquellen empfangen und abgespielt werden. Außerdem ist das Soundsystem mit seinem gut ablesbaren Farbbildschirm kompatibel zu anderen UNDOK-Produkten, was die Integration des DIR3500MC in ein Multiroom-Setup ermöglicht. Die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers liegt bei 339 Euro. Das ist wahrlich kein Schnäppchen, aber Qualität hat eben ihren Preis. Und eines bleibt festzuhalten: Hier bleiben wirklich keine Wünsche offen.

Test & Text: Sonja Bick
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

94 %

93 %

97 %

161011-hama-testsiegel

Technische Daten

Modell:Hama
DIR3500MCBT
Produktkategorie:Netzwerk-/CD-Radio
Preis:339,00 Euro
Garantie:- 24 Monate Gewährleistung
- 6 Monate Garantie
Ausführungen:schwarz (Artikel-Nr.: 00054838)
Vertrieb:Hama, Monheim
Tel.: 09091 / 5020
www.hama.de
Abmessungen (HBT):235 x 418 x 298 mm
Gewicht:3,50 Kg
Anschlüsse:- WLAN
- Bluetooth
- LAN/Ethernet
- USB
- optisch Digital
- 3,5 Miniklinke (AUX)
- Kopfhörer
Radioempfang:- Internetradio
- FM
- DAB/DAB+
(je 30 Speicherplätze)
Sonstiges:- Netzwerkstreaming
- Alarmfunktion
- Sleeptimer
- App-Steuerung (Undok)
- autom. Uhrzeitabgleich
- vTuner
Lieferumfang:- Hama DIR3500MC
- Fernbedienung
- AAA-Batterien
- Kurzanleitung
- Teleskopantenne
- Netzkabel
- Spotify Flyer
Besonderheiten:- Internetradio
- sehr gute Verarbeitung
- zeitlos schickes Gehäuse
- vollumfängliche Bedienung am Gerät
- sehr gute Klangqualität
- Farbdisplay
- multiroomfähig
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,1
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Hama DIR3500MC: Dieses Hybridradio lässt keine Wünsche offen erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.


Regallautsprecher Sonus faber Principia 3 – Trommelwirbel, bitte!

$
0
0

Schlagzeugfans und Drummer aufgepasst! Mit der Principia 3 erfährt euer Lieblingsinstrument die Aufmerksamkeit, die der Basis jeder musikalischen Dynamik gerecht wird. Vielleicht heißt unser Testkandidat aus dem Hause Sonus faber ja auch deshalb so – „principia“ lässt sich schließlich neben „Grundsätzen“ oder „Anfängen“ auch als „Grundlagen“ übersetzen. Allerdings geht das Potenzial der schicken Regallautsprecher weit über jegliches Anfangsstadium hinaus. Und zwar in allen Belangen.

Trapezform und hochwertige Ausstattung - ja, die Principia-Serie erinnert durchaus an die Chameleon-Familie von Sonus faber.

Trapezform und hochwertige Ausstattung – ja, die Principia-Serie erinnert durchaus an die Chameleon-Familie von Sonus faber.

Wenn die Gedanken beim Stichwort „Faber“ primär um ein literarisches Werk oder Buntstifte kreisen, hat man sich vermutlich noch nicht allzu ausgiebig mit HiFi beschäftigt oder ist aus irgendeinem unerklärlichen Zufall noch nicht über die italienische Marke Sonus faber gestolpert. Dabei produziert das gleichnamige Unternehmen bereits seit 1983 – damals in Cremona in Norditalien gegründet – sowohl klanglich wie handwerklich (und damit passend zum Namen) herausragende HiFi-Komponenten für daheim und unterwegs. Wir haben bereits die Standlautsprecher Chameleon T und den Kopfhörer Pryma 0|1 testen können und haben nach diesen High-End-Modellen nun auch Vertreter preisgünstigerer Gefilde zu Gast. Wobei man direkt sagen muss, dass die Principia 3 mit einem Paarpreis von rund 700 Euro zwar ein extrem gutes Preis-Leistungsverhältnis aufweisen, von der Einstiegsklasse aber trotzdem weit entfernt sind. Dass der Hersteller sie im eigenen Spektrum dennoch als solche einordnet, zeigt eigentlich nur, wie hoch die Ansprüche der Italiener sind. Und da macht man natürlich keine halben Sachen, sondern entwickelt gleich eine ganze Serie, durch die sich die Principia 3 durch Familienmitglieder verstärkt auch ganz hervorragend im Heimkino-Setup einsetzen lassen.

Ganz allgemein erinnert die Principia 3 sehr an die hochwertigen Markenkollegen.

Ganz allgemein erinnert die Principia 3 sehr an die hochwertigen Markenkollegen.

Gutes braucht keine Alternativen

Man sieht den Principia 3 auch – wie ihren Serienkollegen – sofort an, dass Sonus faber vor allem im High-End-Segment zuhause ist und dementsprechend viel Wert auf jedes Detail legt. Dass die als Einsteigerserie konzipierte Principia-Familie dabei in den Genuss diverser Anleihen aus höheren Preisklassen kommt, ist dabei natürlich alles andere als schlecht. Im Falle der Principia 3 ist die Ähnlichkeit zum Bookshelf-Modell Chameleon B nicht zu leugnen, die Trapezform des Gehäuses stellt ein unverwechselbares Wiedererkennungsmerkmal dar. Im Gegensatz zu den deutlich wandelbareren, aber auch teureren Chameleon B sind die Principia 3 allerdings nur in einer einzigen Ausführung erhältlich: Ein schwarzes Vinylkleid ist die einzige Option – das sorgt für ein universelles Erscheinungsbild, das mit so ziemlich jedem Einrichtungsstil kombiniert werden kann und dementsprechend logischerweise am Effizientesten ist.

Geschwungene Kanten und perfekte Verarbeitung verleihen der nur in Schwarz erhältlichen Principia 3 ein edles Aussehen.

Geschwungene Kanten und perfekte Verarbeitung verleihen der nur in Schwarz erhältlichen Principia 3 ein edles Aussehen.

Allerdings sind die Principia 3 dadurch keineswegs schlicht oder gar langweilig, denn allein die Gehäuseform hebt die Regallautsprecher aus der Masse der häufig sehr am schlichten Kastendesign orientierten Kompaktboxen heraus. Dazu kommt eine extrem gute Verarbeitung mit geschwungenen Kanten und nahtlosen Übergängen, die dem Ganzen direkt einen viel edleren und ansprechenderen Look verleihen. Auch die mit einer Aussparung konstruierte Frontblende, die den Blick auf das in die Schallwand eingesetzte Herstellerlogo freigibt, hat mit dem Standard der Einstiegsklasse kaum etwas zu tun. Zwar ist die Konstruktion aus einem Kunststoffrahmen und einer feinmaschigen, schwarzen Stoffbespannung kein großartiges Novum, allerdings sind die zusätzliche Verstrebung und vor allem die magnetische Befestigung nicht einmal in höheren Preisklassen vorauszusetzen. Dazu kommt, dass die Frontblende so perfekt auf die Konturen der Schallwand passt, dass sie fast von alleine an ihren Platz rückt. Allerdings kann man sie natürlich auch gerne beiseitelegen, schließlich werden die Treiber der Principia-Modelle von silbern glänzenden Metallringen eingerahmt, die die Optik nochmal entschieden aufwerten.

Nur eins der vielen schönen Details: Die Aussparung in der Frontblende gibt den Blick auf das filigrane Herstellerlogo frei.

Nur eins der vielen schönen Details: Die Aussparung in der Frontblende gibt den Blick auf das filigrane Herstellerlogo frei.

Die dadurch betonte Schallwand ist übrigens durch die Trapezform leicht nach hinten gekippt, wodurch der Klang etwas nach oben abstrahlt und die Aufstellung auf einem Lowboard problemlos ermöglicht – alternativ und vor allem beim Einsatz im Heimkinosetup gibt es allerdings auch noch passende Stative als optionales Zubehör. Ansonsten stehen die Principia 3 sehr sicher auf dem eigenen Standfuß, der sich in U-Form um den im Gehäuseboden platzierten Bassreflexport windet und ihn dadurch – quasi um die Ecke – nach vorne abstrahlen lässt. Unten ist der Standfuß gummiert, was nicht nur das als Stellfläche genutzte Mobiliar schützt, sondern die Regallautsprecher auch vor dem Verrutschen bewahrt.

Für sicheren Stand sorgt der gummierte Fuß, der auch dem Bassreflexport den Weg nach Außen ebnet.

Für sicheren Stand sorgt der gummierte Fuß, der auch dem Bassreflexport den Weg nach Außen ebnet.

Anleihen von oben

Die Ähnlichkeit zur Chameleon B wird auch im Inneren der Principia 3 deutlich, denn der bewährte Hochtöner wurde hier der Einfachheit halber direkt übernommen. Warum auch nicht, schließlich spart das einerseits Entwicklungskosten, die sich in einem günstigeren Preis für den Kunden niederschlagen. Und der ist andererseits nicht nur deshalb sicherlich auch froh über die Technologien aus höherpreisigen Lautsprechern. Der Hochtöner setzt sich übrigens aus einer 29-mm-Kalotte und einer beschichteten Textilmembran zusammen – letztere verleiht dem Ganzen eine höhere Steifigkeit und beugt Klangverfälschungen vor.

Gut, wenn man High-End kann: Der bewährte Hochtöner wird der Einfachheit halber aus höheren Klassen entliehen.

Gut, wenn man High-End kann: Der bewährte Hochtöner wird der Einfachheit halber aus höheren Klassen entliehen.

Neue Wege geht Sonus faber hingegen beim 180-mm-Mitteltieftöner, der eigens für die Principia-Serie entwickelt wurde. Zum Einsatz kommt hier eine Membran aus Polypropylen. Diese glänzt zwar silbergrau und wirkt wie aus Aluminium gefertigt, klingt allerdings keinesfalls aggressiv sondern eher warm und natürlich. Aber dazu später mehr, erst einmal fällt der Blick noch auf die Rückseite der Principia 3. Und hier sehen wir gleich zwei paar massiver und hochwertiger Schraubklemmen (auch ein Hinweis darauf, dass Sonus faber grundsätzlich auf hohe Qualität setzt), die über Brücken miteinander verbunden sind. Der Grund: Die Principia 3 lassen sich auch per Bi-Wiring und Bi-Amping anschließen, falls entsprechende Verstärker dafür zur Verfügung stehen. Der Unterschied zur klassischen Anschlussart mit nur einem Lautsprecherkabel pro Box ist die Trennung zwischen Hoch- und Mittel/Tiefton, wodurch sich die Signale nicht in die Quere kommen und sauberer klingen. Allerdings wird beim Bi-Wiring lediglich ein Verstärker mit ebenfalls zwei unterschiedlichen Anschlussklemmen pro Lautsprecher genutzt, beim Bi-Amping kommen sogar getrennte Verstärker für die hohen beziehungsweise tiefen Frequenzen zum Einsatz. Wie genau der Anschluss der Principia 3 in den jeweiligen Fällen funktioniert, ist in der beiliegenden multilingualen Anleitung (die auch als PDF-Download zur Verfügung steht) beschrieben, sogar inklusive grafischer Skizzen. Aus diesem Grund sparen wir uns hier den ausführlichen Exkurs – wir wollten’s ja nur mal erwähnt haben.

Ansonsten kommen Polypropylen-Membranen zum Einsatz, die für einen natürlichen Klang sorgen.

Ansonsten kommen Polypropylen-Membranen zum Einsatz, die für einen natürlichen Klang sorgen.

Perfekte Präzision

Nach einigem Ausprobieren  beschränken wir uns für unseren „offiziellen“ Hörtest im Übrigen ohnehin auf die klassische Variante Mono-Wiring, schließlich ist diese nun mal noch immer die meistgenutzte Option. Und weil uns gerade danach ist, machen wie schon so oft „Tool“ den Auftakt und dürfen mit dem Titel „Ticks and Leeches“ loslegen. Und prompt sorgen die Principia 3 für grenzenlose Begeisterung, die auch verantwortlich für dein Einstieg dieses Textes ist. Die paar Takte des Schlagzeugsolos im Intro genügen, um die unglaubliche Präzision bei der Positionierung zu erkennen – man fühlt sich förmlich ans Drumkit versetzt, so spektakulär eindeutig lässt sich die Position der einzelnen Trommeln und Becken akustisch zuordnen. Und das setzt sich spektakulär fort, als die übrigen Instrumente einsetzen und die Bühne scheinbar spielend leicht erweitern statt zu verwässern. Perfekt abgestimmt präsentieren die Principia 3 ein Stereo-Klangbild par excellence, das keinen Zweifel daran aufkommen lässt, dass diese Regallautsprecher keinesfalls zur allgemeinen Einstiegsklasse gehören. Detailliert und präzise, dazu dynamisch und druckvoll – hier stimmt einfach alles.

Je nach Anschlussvariante werden die massiven Schraubklemmen-Paare mit Brücken verbunden.

Je nach Anschlussvariante werden die massiven Schraubklemmen-Paare mit Brücken verbunden.

Selbst effektbeladene E-Gitarren und massive Stimmungswechsel wie etwa beim Titel „Lateralus“ oder dem – insgesamt natürlich wesentlich entspannteren – „Wish You Were Here“ von Incubus stellen die Principia 3 keineswegs vor Herausforderungen, sondern dienen lediglich als willkommene Gelegenheit, das eigene Potenzial vortrefflich zu präsentieren. Und dabei sind die kompakten Lautsprecher keineswegs nur bei Schlagzeugbeteiligung stark. Mit Marc Rizzos „Remember The Future“, das ausschließlich aus mehreren Gitarrenspuren und einer Hintergrundatmosphäre aus Naturgeräuschen besteht, zeigen sich die Principia 3 auch ruhigeren, melodiösen Titeln gegenüber sehr aufgeschlossen und vereinen raumflutendes Volumen mit harmonischen Akzenten, so dass die Flamenco-Rhythmen gleichermaßen entspannend und mitreißend ins Zimmer strömen. Kein Wunder, dass das Instrumentalstück erst einmal ein paar Runden im Repeat-Modus dreht, während diese Zeilen entstehen – und es werden vermutlich noch ein paar Runden mehr…

Immer wieder schön: Die Frontblende haftet magnetisch und deshalb gibt es keine optisch störenden Pins oder Löcher in der Schallwand.

Immer wieder schön: Die Frontblende haftet magnetisch und deshalb gibt es keine optisch störenden Pins oder Löcher in der Schallwand.

Fazit

Schwarze Regallautsprecher für einen Paarpreis deutlich unter 1000 Euro – die Principia 3 sind die Lösung. Ein derart spektakulärer Klang ist für einen als Einsteigermodell deklarierten Lautsprecher fast schon unverschämt, aber bei Sonus faber liegen die Maßstäbe halt generell etwas höher. Somit wäre auch direkt erklärt, wieso die Principia 3 nicht nur bis ins Detail perfekt konstruiert und handwerklich makellos sind, sondern auch Ausstattungsmerkmale aufweisen, die sonst eher teureren Modellen vorbehalten sind. Auf die wird man übrigens zurückgreifen müssen, wenn der Preis egal und optische Individualität wichtig sind: bei der uniformen Ausführung sind die Principia 3 dann ausnahmsweise zurückhaltend.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

98 %

96 %

92 %

161016-sonus-faber-testsiegel

Technische Daten

Modell:Sonus faber Principia 3
Gerätekategorie:Regallautsprecher
Preis:ca. 719 Euro/Paar
Garantie:2 Jahre
Ausführung:- Schwarz
Vertrieb:Audio Reference, Hamburg
Tel.: 040 / 533 203 59
www.audio-reference.de
Gewicht:6,1 kg/Stück
Abmessungen (HBT):335 x 197 x 292 mm
Prinzip:2 Wege, Bassreflex
Hochtöner:29-mm-Kalotte, beschichtetes Gewebe
Mitteltöner:180-mm, Polypropylenmembran
Frequenzgang:45 Hz - 25.000 Hz
Besonderes:- hervorragende Präzision
- perfekte Verarbeitung
- nach unten ausgerichteter Bassreflexport
- trapezförmiges Gehäuse
- Bi-Wiring-Anschlüsse
- hochwertige Schraubklemmen
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Regallautsprecher Sonus faber Principia 3 – Trommelwirbel, bitte! erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Quadral Aurum Galan – Der kompakte Einstieg in die High-End-Welt

$
0
0

Quadral präsentiert die neueste Generation seiner legendären Aurum-Reihe. Im Mittelpunkt: die erfreulich wohnraumtauglich gestalteten Flaggschiffe Titan, Vulkan, Montan – seit jeher Garanten für kompromisslosen Klang. Mein Favorit: der kleinste Sproß der Serie, die Galan. Hält die kleine Zwei-Wege-Box den großen Erwartungen stand?

Vergleichsweise Kompakt und dennoch ein Statement: Die brandneue Aurum Galan.

Vergleichsweise Kompakt und dennoch ein Statement: Die brandneue Aurum Galan.

Mit ihrer Markteinführung im Jahre 1981 mischte Quadrals Aurum Titan den HiFi-Markt auf. Rückblickend ist das wenig überraschend, denn mit dem neuen Boliden stemmten sich die Hannoveraner gegen den gerade einsetzenden Trend immer kleiner werdender Lautsprecher und hin zu kompromisslosem Sound. So stellte man mit der Titan zunächst einen Serienvorreiter, dem klangliche Kompromisse ebenso fremd waren wie räumliche Einschränkungen. Ein Modell, das schnell zur Referenz führender Fachmagazine gekürt wurde und eines mit dem die Niedersächsische Audioschmiede schlichtweg ein neues Statement in Sachen HiFi-Klang setzte. Da sich die Titan aber nicht unbedingt als wohnraumtauglich gestaltet zeigte, reagierte Quadral schnell auf die immer häufigeren Anfragen und erweiterte seine Serie in den folgenden Jahren um einige weniger raumgreifende Modelle. High End für jede Raumgröße bzw. jeden Einsatzzweck also, wenn man so will – allerdings ohne die eigenen, hohen klanglichen Ansprüche zu beschneiden. Eine Entscheidung mit ungeahnter Tragweite, denn bis heute gilt die Aurum-Baureihe unter eingefleischten HiFi-Freunden zum Besten, was die Audio-Historie in den letzten 50 Jahren hervorgebracht hat. So ist es auch kein Wunder, dass sich Quadral weiterhin über eine regelrechte Heerschar treuer Fans, in der Neuzeit als „Community“ bezeichnet, freut. Nicht nur hier ist die Begeisterung für die inzwischen legendäre Aurum-Baureihe weiterhin ungebrochen. Kaum lässt man bei Quadral nämlich etwas über eventuelle Neuerungen verlauten, werden Fangemeinde, Mitbewerb und Presse hellhörig. Eben so, wie zur High End 2016 in München, als man die ersten Modelle der inzwischen neunten Aurum-Generation unter dem Slogan „R9VOLUTION“ ankündigte. Darunter: die Regalbox Galan. Ein kompakter Zwei-Wege-Lautsprecher, selbstverständlich der klanglichen Vorgabe seiner großen Brüder verpflichtet. Zugleich ein Modell mit einer unfassbar guten Verarbeitung und in einem unglaublich eleganten Design. Eine Kombination, die mich vom ersten Moment an faszinierte und die ich mir einfach anhören musste.

Die Galan ist in insgesamt fünf Farbvariationen (darunter auch in schwarzem Pianola) und in Individuallackierung verfügbar.

Die Galan ist in insgesamt fünf Farbvariationen (darunter auch in schwarzem Pianola) und in Individuallackierung verfügbar.

Der erste Eindruck machts …

Diese Chance musste ich einfach nutzen. Bei einem Treffen erwähnte Edmond Semmelhaack, seines Zeichens ehemaliger Geschäftsführer und aktuell weiterhin mit Herz und Seele in beratender Tätigkeit für Quadral tätig, dass er die akustisch finale Vorserienversion der kompakten Aurum Galan dabei hätte. Für die, denen die Modelle Titan, Vulkan und Montan ein Begriff sind, denen das genannte Modell aber wenig sagt: die Galan ist der kleinste Sproß der brandneuen Aurum-Serie. Und zugleich das Serienmitglied, dessen erste Ankündigung mich, wie zuvor kurz erwähnt, im Gespräch mit Chefentwickler Sascha Reckert bereits auf der High End in München neugierig machte. Müssig zu erwähnen, dass die die Anfrage Herrn Semmelhaacks nach einer ausführlichen Hörprobe – zwei Tage lang durfte ich die Galan ausführlich testen – umgehend bejahte und den schicken Zwei-Wege-Schallwandler bereits wenige Minuten später in Händen hielt. „In Händen“ ist in diesem Fall wörtlich zu nehmen, denn mit ihrer Bauhöhe von 33 Zentimetern bei einem Gewicht von 10 Kilo ist die Galan im Größenvergleich an seinen Aurum-Geschwistern erstaunlich kompakt. Gemessen an dem, was der Mitbewerb als „kompakt“ bezeichnet, aber dennoch ein stattliches Statement. Ganz nebenbei zeigt sie sich als echtes optisches Highlight ohne Schnörkel und Ösen, dafür aber mit einer gestalterischen Transparenz, die hier offenbar zum Leitmotiv erhoben wurde. Unauffällig auffälligstes Merkmal ist die gerade, zur Rückseite hin leicht verjüngte Form, die der Galan einen nochmals filigraneren Auftritt verschafft. Ein Eindruck, der von der seitlich geschrägten Schallwand aufgenommen und unterstrichen wird und in Form der oben aufgesetzten Aluplakette einen würdigen Abschluss findet. Eine Behausung frei nach dem Motto des Industrie-Designers Dieter Rams „Gutes Design ist sowenig Design wie möglich“. Und für mich ein Lautsprecher-Korpus, für den Quadral einen Award absolut verdient hätte. Die Galan ist allerdings nicht nur schön, sondern auch erstklassig verarbeitet. Hochwertiges Echtholzgehäuse, nahtlose Übergänge, perfekte Spaltmaße, sauber gefaste Schnitte – selbst die rückseitige Bassreflexöffnung weisst weder Grate noch andere Unebenheiten auf. Kurz gesagt: feiner kann man ein Gehäuse kaum fertigen.

Wie links zu sehen, verjüngt sich das Gehäuse der Galan zur Rückseite.

Wie links zu sehen, verjüngt sich das Gehäuse der Galan zur Rückseite.

Das Beste ist gerade gut genug

Die Aurum ist Quadrals anspruchsvollste Linie und zugleich eine der begehrtesten Lautsprecher-Serien Europas. Nicht ohne Grund, denn die ohnehin hohen Kriterien in Sachen Planung, Entwicklung, Materialeinsatz und Fertigung eines jeden Quadral-Lautsprechers werden in dieser Serie auf ein neues Niveau gehoben. Allein die Tatsache, dass die Galan ein Mitglied der legendären Aurum-Familie ist, lässt somit auch technisch schon so Einiges erwarten. Sascha Reckerts Aussage „Die Aurum 9 ist das Beste, was wir je gebaut haben“ lässt den Anspruch dann nochmals steigen. Die Erwartungen sind also hoch und doch weiß mich mein Testgast in Sachen Ausstattung schnell zu überraschen. So setzen die Niedersachsen auch im kleinsten Sproß ihrer Top-End-Serie auf den Einsatz eines Hochtonbändchens. Und zwar nicht auf irgendein zugekauftes System. Nein, Quadral leistet sich den Luxus einer eigenen Bändchenentwicklung. Wem das an dieser Stelle wenig sagt: Das Bändchen ist die Königsdisziplin in Sachen Hochtontechnik und die hat Quadral mit seinem quSENSE genannten Hochtöner nun nach eigenen Angaben auf die Spitze getrieben. Ein aufwändiges und kostspieliges Unterfangen, welches allerdings sicherstellt, dass die eigenen Vorgaben zu 100 Prozent erfüllt werden und dass jedes Aurum-Familienmitglied auch mit dem für ihn perfekt passenden Hochtöner bestückt werden kann. Im Unterschied zu herkömmlichen Bändchenhochtönern setzen die Niedersachsen auf ein sehr kurzes, dafür allerdings breiteres Bändchen. Durch die große Membanfläche soll das quSENSE noch belastbarer sein und verspricht obendrein niedrigere Verzerrungen.
Dass Quadral sein Hochtonbändchen zudem sehr nahe dem darunter befindlichen Mittel-/Tieftöner platziert, soll ein homogeneres Zusammenspiel des hier eingesetzten Zwei-Wege-Systems zur Folge haben. Bei unterem Schwingsystem handelt es sich – wie sollte es anders sein – natürlich ebenfalls um eine Eigenentwicklung namens ALTIMA. Die sechs großen Buchstaben stehen in diesem Fall für die Materialzusammenstellung der Membranfläche; Aluminium, Titan, Magnesium. Eine einzigartige Legierung, die eine enorme Steifigkeit bei zugleich niedrigem Gewicht vereint und die dem Ideal eines masselosen Schwingsystems noch ein bisschen näher kommt. Eine Kombination, die sich klanglich in Sachen Präzision und Schnelligkeit bei zeitgleicher Reduktion klangschädigender Eigenresonanzen bemerkbar machen soll. Ein Blick auf die Rückseite der massiven Echtholzbehausung offenbart dann zwei weitere Besonderheiten.
Erstens: Statt das nötige Kunststoffrohr des Bassreflexports herausgucken zu lassen, wurde dieses Innenseitig montiert. Zu sehen ist somit lediglich der sauber gefasste und komplett entgratete Ausschnitt der Öffnung.
Zweitens: Das großzügig dimensionierte Bi-Wire-Anschlussfeld ist mit griffigen Schraubklemmen ausgestattet. Statt einfacher Bleche setzt man bei Quadral auf sehr hochwertige Kabelbrücken, die einen besseren Signaltransfer versprechen. Das wichtigste Feature ist hier allerdings der kleine Kippschalter oberhalb besagter Lautsprecher-Anschlüsse. Über diesen lässt sich die Hochtonwiedergabe leicht anheben bzw. absenken und so den Mitspielern, den räumlichen Gegebenheiten und natürlich dem eigenen Hörgeschmack anpassen.

Das technische Highlight der Galan stellt zweifelsfrei der selbstentwickelte und perfekt auf seinen Einsatzzweck zugeschnittene Bandchenhochtöner dar.

Das technische Highlight der Galan stellt zweifelsfrei der selbstentwickelte und perfekt auf seinen Einsatzzweck zugeschnittene Bandchenhochtöner dar.

Ebenfalls sehr edel: Das großzügig dimensionierte Anschlussmodul stellt hochwertige Bi-Wire-Schraumklemmen sowie eine Hochtonanpassung (oben) bereit.

Ebenfalls sehr edel: Das großzügig dimensionierte Anschlussmodul stellt hochwertige Bi-Wire-Schraumklemmen sowie eine Hochtonanpassung (oben) bereit.

Das Maximum aus den neuen Boxen herauskitzeln:

Bevor es nun endlich in den Praxistest, also in den schönsten Teil der Untersuchung, geht, noch ein paar Tipps zur idealen Aufstellung und Ausrichtung Ihrer neuen Lautsprecher. Um den neuen Lieblingen das volle Klangpotential zu entlocken, gilt es nämlich ein paar einfachen Faustregeln zu folgen. Auch wenn in Ihrem Fall vielleicht nicht alle Ratschläge realisierbar sind, empfiehlt es sich möglichst viele der folgenden – und selbst von HiFi-Neulingen einfach umsetzbaren – Tipps umzusetzen.

1. Stabil sollen sie stehen
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Ihre Boxen einen jederzeit festen Stand haben – ein Punkt, der für jeden Lautsprecher gilt. Höhenunterschiede auf unebenen Bodenflächen lassen sich durch Gummiplättchen, Lautsprecherständer oder bei Standboxen mittels verschraubbarer Spikes an der Unterseite der Box schnell und einfach ausgleichen.

2. Mehr Freiheit
Der Abstand zu Rück- und Seitenwänden sollte möglichst groß gewählt sein. Dies gilt im Besonderen für Lautsprecher mit rückwärtiger Bassreflexöffnung, da ein Großteil der Bassenergie über diesen Weg abgegeben wird. Je näher Schallwandler der Wand kommen, desto kräftiger der Bass. Eine solche Positionierung kann Vorteile bringen, kann leider aber auch zu Verzerrungen und unkontrolliertem Wummern führen. Da jede Räumlichkeit ihre eigenen akustischen Gegebenheiten mit sich bringt, empfiehlt es sich in Sachen Lautsprecheraufstellung wie folgt vorzugehen: Stellen Sie Ihre Lautsprecher zunächst auf den angedachten Platz und vergrössern den ihren Abstand zur Rückwand in kleinen Zentimeterschritten. Sie haben den idealen Platz gefunden, sobald Bässe am kräftigsten erscheinen, ohne zu verzerren oder andere Klanganteile unterdrücken. Etwa 40 Zentimeter Abstand zur Rückwand erwiesen sich in meinem Test als ideal. Übrigens: Was für Lautsprecher gilt, gilt auch für Ihren Hörplatz. Idealerweise sitzen Sie also auch nicht direkt an der Wand.

3. Der Winkel machts
Steht die Box stabil und ist der erforderliche Abstand zur Rückwand gefunden, geht es an die Ausrichtung Ihrer neuen Boxen. Idealerweise stellen Sie die Aurum Galan zunächst so auf, dass Sie ihr von Ihrem Referenzplatz direkt „ins Gesicht“ schauen. Starten Sie ein Ihnen gut bekanntes Musikstück und drehen Sie die Lautsprecher anschließend in kleinen Schritten zu den Aussenseiten. Die ideale Position ist gefunden, sobald Stimmen und Instrumente förmlich „einrasten“ und der Klang mitten im Raum steht, statt an den Lautsprechern „zu kleben“. In unserem Fall war dieser Punkt schnell erledigt. Obwohl sie direkt auf den Referenzplatz gerichtet bereits einen schönen Raumeindruck brachte, bot die leicht ausgerückte Ausrichtung der Galan für meinen Hörgeschmack dann doch einen Tick mehr Raumtiefe.

Mit einem Wandabstand von knapp 40 Zentimetern und leicht vom Hörplatz weggerichtet erzielte ich in meinem Hörtest (Sitzabstand ca. 2,30 Meter) das beste Klangergebnis.

Mit einem Wandabstand von knapp 40 Zentimetern und leicht vom Hörplatz weggerichtet erzielte ich in meinem Hörtest (Sitzabstand ca. 2,30 Meter) das beste Klangergebnis.

Präzise und voller Tatendrang

Nachdem die kritische Beäugung und die obligatorische Warmspielzeit beendet ist, geht es nun aber endlich in den Hörtest. Die Wahl meines ersten Teststückes ist dabei der vorangegangenen Einspielphase geschuldet, in der die schicke Zwei-Wege-Box bereits so kraftvoll, satt und erstaunlich knackig agiert, dass meine Neugier schnell erweckt ist. Nachvollziehbare Gründe also, auch den Soundcheck mit James Blakes „Unluck“ zu beginnen. Ein Song, den ich nur allzu gern für meine Tests nutze, da er aufgrund seiner enormen Energie schnell unter die Haut geht. Kaum ist die Play-Taste gedrückt, strömt diese Energie dann innerhalb weniger Augenblicke in unseren Hörraum. Eine Impulskraft, die sofort meine ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht. Das Besondere dabei: noch höre ich unter vergleichsweise geringem Pegel und dennoch ist die verströmte Kraft, die diesen Track ausmacht, förmlich zu spüren. Als ich den Pegel anschließend erhöhe, ändert sich – ausser der Lautstärke – nichts. Soll heissen: das Galan-Duo spielt jetzt zwar deutlich lauter, in der Klangfarbe bzw. im Timbre agieren meine Testgäste aber weiterhin unangestrengt und als durchzugsstarker Taktgeber. Was mir dabei aber am meisten imponiert, ist nicht die nun gelieferte Pegelleistung, sondern die Ruhe und Präzision, die die schier unbändige Durchzugskraft hier auszumachen scheinen. Eine Performance, die beweist, dass auch vergleichsweise kompakte High-End-Boxen in der Lage sind jede Menge Druck im Grundton zu erzeugen. Mehr noch, denn selbst als es im Song deutlich turbulenter zugeht, agieren die Quadrals weiterhin straff, durchzugsstark und jederzeit kontrolliert. Dass selbst die immer wieder wechselnden Tempi im Grund- und Bassbereich perfekt reproduziert werden und die beeindruckende Impulskraft dieses Stückes nicht im Ansatz verloren geht, versteht sich dabei fast von selbst. Ein Grund für die hier gebotene, saubere Dynamik liegt sicher auch in der Tatsache, dass die gerade einmal 33 Zentimeter hohen Quadral-Schmuckstücke auf den Abstieg in allertiefste Bassgefilde verzichten. Heisst nicht, dass es wenig Bass gibt. Den gibt es bei Bedarf sogar reichlich, dann aber eher unaufdringlich und wohldosiert. Aus meiner Sicht die richtige Entscheidung des Entwicklerteams, denn man kann von einer Kompaktbox nicht alles erwarten – auch wenn es vielleicht manchmal den Anschein hat. Im Gegensatz zu den allermeisten Mitbewerbsmodellen ähnlicher Größe – die unter allen Umständen auf mehr Tiefgang dressiert wurden, es zugleich aber leider an Akkuratesse und Knack vermissen lassen – agiert die Galan im Oberbassbereich satt, punchig und mit einer Bassintensität, die auch in längeren Hörsessions weder nervt noch ermüdet. Genau das macht einen guten Lautsprecher aus. Der Bass ist präsent und trocken, ist aber auch genauso schnell wieder weg, wie er gekommen ist. Nicht aufdringlich und nicht im Vordergrund, sondern harmonisch integriert. Kurz gesagt: Chefentwickler Sascha Reckert hat meiner Meinung nach die perfekte Balance zwischen Mittel-, Grund- und Tiefton gefunden und einen Lautsprecher konzipiert, der Agilität, Präsenz und Präzision perfekt miteinander vereint.

Mit seinem 155er Tief-/Mitteltöner spielt die Galan zwar nicht so weit hinunter wie ihre größeren Brüder, agiert aber dennoch ausreichend tiefgründig und mit einer klanglich vorbildlichen Ausgeglichenheit.

Mit seinem 155er Tief-/Mitteltöner spielt die Galan zwar nicht so weit hinunter wie ihre größeren Brüder, agiert aber dennoch ausreichend tiefgründig und mit einer klanglich vorbildlichen Ausgeglichenheit.

Lässig und präsent

Ich bin wirklich beeindruckt, denn die erste Testsession hat so richtig Spaß gemacht. Im nächsten Abschnitt möchte ich nun aber wissen, wie sich die schicken Aurums schlagen, wenn über den gesamten Frequenzbereich Homogenität und Agilität gefordert sind. Zu diesem Zweck wandert nun Tim Christensens „Far Beyound Driven“ auf die Playlist. Einem zu Beginn eher ruhigen Song, in dessen Verlauf es immer rhythmischer und auch hemdsärmeliger wird. Unter gleichem Lautstärkepegel gestartet, wird dieses Stück dann innerhalb weniger Augenblicke in unserem Hörraum ausgebreitet. Stimme, Gitarre, Schlagzeug – alles lässig dargestellt, präsent und durchsetzungsstark. Was dabei besonders positiv auffällt, ist die akustische Ausleuchtung der nun aufgespannten Klangbühne. Leicht über die Grenzen der beiden Lautsprecher hinausgehend, öffnet diese sich auch glaubwürdig in ihrer Tiefe. Das alles unter besagter druckvoller Energie, durchweg sauber und von einem trockenen Bass unterlegt. Schnelligkeit, Agilität und Substanz sind in diesem Zusammenhang die Attribute, die aus dem bloßen Musikhören ein beeindruckendes Musik-Erlebnis machen. Ein Erlebnis, das einfach mitreisst. Eine Performance, die zu einem Großteil auf der eingangs beschriebene Hochtonkonstruktion fußt, denn die mit besagter Spielfreude einhergehende, schmeichelnde Seidigkeit unterstreicht die Autorität des Bändchens und liefert so ein Klangbild, das fasziniert, elektrisiert und schlichtweg Spaß macht. Mit Daft Punks „Something About Us“ geht es dann in den finalen Soundcheck. Ein Song, bei dem es wieder etwas agiler zur Sache geht und bei dem der Bass mit seinem ersten Einsatz direkt mit richtig Pfeffer loskickt. So baut sich auch hier umgehend ein konstantes Grundtonfundament auf, auf dem den melodiösen Elektrobeats eine solide Basis geboten wird. Der Rhythmus stimmt sofort und geht direkt ins Blut über. Gute Gründe, den Pegel nochmals zu erhöhen – nun bis deutlich oberhalb der vielzitierten Zimmerlautstärke. Kein Problem für die schönen Zwei-Wegler aus Hannover, die auch diese „Mehrarbeit“ locker wegzustecken scheinen und auch hier ihr feines Gespür für Klangfarben und Timbre beweisen. Das alles, ohne auch nur im Ansatz langweilig, gehetzt oder aufgesetzt zu wirken.

Die Schallwand ist zu den Seiten hin leicht abgeschrägt. Ein einfacher wie effektiver Kniff, der die Galan eine Spur filigraner wirken lässt.

Die Schallwand ist zu den Seiten hin leicht abgeschrägt. Ein einfacher wie effektiver Kniff, der die Galan noch eine Spur filigraner wirken lässt.

Fazit

Mit der Galan präsentiert Quadral einen würdigen Stammhalter seiner inzwischen legendären Aurum-Linie. Einen, der besagte Serie aufgrund seiner erstklassigen Verarbeitung, hochwertigen Materialauswahl und exzellenten Klangqualität perfekt abschließt. Frei dem hauseigenen Motto „Form folgt Funktion, folgt Form, folgt Funktion…“ verbinden die Hannoveraner hier Design und Technik zu einer perfekten Einheit. Das geht nur, wenn alle Komponenten aus einer Hand kommen. Das tun sie, denn Quadral entwickelt nicht nur, sondern fertigt sowohl den aufwändig gestalteten Hochtöner, als auch das passende Tiefmittelton-Chassis in Eigenregie. So ist die Galan nicht weniger, als ein kompakter High-End-Lautsprecher, der in Sachen Gehäuseaufbau und Klang schlichtweg zum absolut Besten seiner Preisklasse gehört. Einem, der kein Detail verschweigt und trotz aller Ausgeglichenheit nicht langweilig sondern agil und packend rüberkommt. Und das ist das größte Kompliment, das man einem Lautsprecher machen kann …

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

94 %

92 %

98 %

161019-quadral-testsiegel

Technische Daten

Modell:Aurum
Galan
Produktkategorie:Regallautsprecher
Preis:- ab 999,00 Euro / Stück
Garantie:10 Jahre nach Registrierung
Ausführungen:- schwarz Hochglanz
- weiss Hochglanz
- Nussbaum
- Individuallackierung (1150€/Stück)
- Schwarz Pianolack (1100€/Stück)
- Weiß Pianolack (1100€/Stück)
Vertrieb:Quadral, Hannover
Tel.: 0511 / 79040
www.quadral.com
Abmessungen (HBT):330 x 210 x 290 mm
Gewicht:10,0 Kg
Hochtöner:- quSENSE (Bändchen)
Tief-/Mitteltöner:155 mm mit ALTIMA-Membran
Trennfrequenz:2900 Hertz
Lieferumfang:- Aurum Galan
- Gewebeabdeckungen
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- Bändchen-Hochtöner
- erstklassige Verarbeitung
- Echtholzgehäuse
- elegantes Design
- Hochtonanpassung
- erstaunliche Linearität
- hohe Impulstreue
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1,0
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Quadral Aurum Galan – Der kompakte Einstieg in die High-End-Welt erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Aktivlautsprecher Nubert nuPro A-200 – Komplettlösung für Nah und Fern

$
0
0

Die Boxen waren klein, das Aufsehen hingegen groß: Vor fünf Jahren hat Nubert seine kompakte Aktivlautsprecher-Reihe nuPro vorgestellt – und prompt den Nerv der Fachwelt und den Geschmack der Hörer getroffen. Nun kommt das Update. Kann die neue A-200 der Serie die Erfolgsgeschichte fortschreiben?

Die A-200 ist für mehrlei Einsatzzweck gedacht. Z.B. als kompaktes Aktivsystem für kleinere Wohnräume oder als Abhörmonitor auf dem Schreibtisch.

Die A-200 ist für mehrlei Einsatzzweck gedacht. Z.B. als kompaktes Aktivsystem für kleinere Wohnräume oder als Abhörmonitor auf dem Schreibtisch.

Eigentlich dürfte da nichts schief gehen, denn auch mit der überarbeiteten A-200 trägt Nubert einem Trend Rechnung, der in vielen Wohnzimmern zu beobachten ist. Schlanke und unauffällige Systeme lösen das ausladenende Audio-Arsenal ab, der aus vielen Einzelkomponenten bestehende Hifi-Turm samt Schallwandler-Klangsäulen weicht einer integrierten Lösung. Dazu zählen Aktivboxen, die mit einem eigenen Verstärker ausgestattet sind. Sie bieten in einem Gehäuse zwei Vorteile: Ein externes Kraftwerk ist nicht mehr nötig, und weil der integrierte Verstärker auf die Lautsprecher zugeschnitten ist entfällt die leidige Frage, welcher Amp denn nun am besten zu den Schallwandlern passt. Mit der Beantwortung dieser Frage verbringt mancher einen Gutteil seiner Lebenszeit. Wer HiFi nicht als Hobby betrachtet oder schlicht dieses Fusionskonzept schlüssig findet, sollte einen Blick (und einen Hörtest) auf die Aktiv-Boxen-Fraktion verwenden. Wir haben im Fall der A-200 natürlich beides getan.

Gute Figur. Gehäuse und Technik sind auch optisch perfekt aufeinander abgestimmt. Im Ergebnis liefert Hubert so eine wohlproportionierte, zeitlos gestaltete Aktivbox, die in nahezu jeder Wohnumgebung eine gute Figur abgibt.

Gute Figur. Gehäuse und Technik sind auch optisch perfekt aufeinander abgestimmt. Im Ergebnis liefert Hubert so eine wohlproportionierte, zeitlos gestaltete Aktivbox, die in nahezu jeder Wohnumgebung eine gute Figur abgibt.

Gewichtige Leichtigkeit

Natürlich fängt dies bei den Äußerlichkeiten an. Schon beim Auspacken fällt das Gewicht der A-200 auf, der Klangquader wiegt stattliche 6,6 Kilo. Die Pfunde rühren von der robusten Bauweise her: Nubert verwendet für die Korpus-Konstruktion dickwandige MDF, diese schwere mitteldichte Faserplatte ist im Boxenbau wegen ihrer Schwingungsresistenz das Material der Wahl. Im Gegensatz zum Gewicht steht das Volumen: Die A-200 beansprucht gerade mal 33 x 19,5 x 9,5 Zentimeter Raum – damit geht sie selbst auf dem Schreibtisch noch als harmonische Lösung durch, auf dem Sideboard oder dem Boxenständer wirkt die A-200 fast zierlich. Ihre leichte Erscheinung und ihre optische Geschmeidigkeit verdankt sie einem Design-Kniff: Sämtliche Kanten sind gerundet, in der Vertikalen sind die Rundungen sanft, in der Horizontalen ist der Radius hingegen kleiner. Die A-200 erscheint dezent-nüchtern, und durch das Digital-Display und das illuminierte Tastenkreuz auf der Front strahlt die Box eine gewisse Kühle aus, in der weißen Version wirkt sie stylish, in der schwarzen Ausführung sogar leicht futuristisch. So oder so: Die Lackierung ist jeweils matter Schleiflack – und der ist von makelloser Qualität. Wir haben – nach der A-500 und der A-700 – mit der A-200 ja mittlerweile das dritte Modell der nuPro-Serie im Test, bei jeder Box haben wir die Verarbeitung unter die Lupe genommen, angefangen bei der Lackierung bis hin zur Einpassung der Lautsprecher, und auch diesmal gibt es nichts zu mäkeln, das ist alles erstklassig ausgeführt und verarbeitet.
Bleiben wir bei den Lautsprechern: Die A-200 setzt das ursprüngliche Konzept der nuPro-Serie fort, sie ist eine kompakte Zwei-Wege-Box. Den Hochton liefert eine 25-Millimieter-Kalotte aus Seidengewebe, alle anderen Frequenzen liegen in der Verantwortung des 15-Zentimeter-Tiefmitteltöners. Seine Membran ist aus Polypropylen gefertigt, dieser Kunststoff zählt wegen seiner geringen Resonanzanfälligkeit und der hohen Klangneutralität zu den Klassikern unter den Membran-Materialien. Zusammen decken die beiden Speaker eine Frequenzbandbreite von 39 bis 22 000 Hertz ab. Beide Speaker finden Schutz unter einer schwarzen Abdeckung; dies gilt auch für die weiße Variante der Box.

Design gelungen: Dank ihrer sanften Rundungen wirkt die A-200 ein wenig zierlicher und wohnraumfreundlicher.

Design gelungen: Dank ihrer sanften Rundungen wirkt die A-200 ein wenig zierlicher und wohnraumfreundlicher.

Digitale Zeiten: Anschlussfeld und Innenleben

Die Lautsprecher bilden den abschließenden analogen Teil der Box, der Großteil des Geschehens spielt sich allerdings davor im Digitalen ab. Das frontseitige Display und das Tastenkreuz lassen dies schon ahnen, sie haben das frühere anzeigenlose Bedienfeld mit seinen vier Drehreglern abgelöst. Aber auch die Rückseite zeugt von der zunehmenden Digitalisierung. 3:1 – im Fußball ist das ein klarer Sieg, bei der A-200 ist dies das Verhältnis der Eingänge: Einem einzigen analogen Line-Pegel-Input stehen mittlerweile drei digitale Schnittstellen gegenüber – und damit zwei mehr als bei der Ur-Version A-20. Ein elektrischer Input in Cinch-Ausführung bietet sich für für CD-Player, Satelliten-Receiver oder Funkübertragungssysteme an, ein optischer TOSLink-Eingang eignet sich für TV-Geräte, Spiele-Konsolen, Set-Top-Boxen oder Netzwerk-Player, dazu kommt noch eine USB-Schnittstelle für Computer oder Laptop.
Eine zweite USB-Buchse sitzt weiter unten, sie ist die aktuellste Neuerung im nuPro-Lager: Seit 2016 verfügen die Boxen dieser Serie über eine als Stromversorgung ausgelegte USB-A-Buchse. Hier können Zuspieler wie etwa das Handy aufgeladen werden, hierüber wird aber auch das Empfängermodul eines Funknetzes versorgt, wenn man die nuPro-Box und ihr Zuspielgerät kabellos koppeln möchte. Zu dieser cleveren Anschluss-Alternative kommen wir später.
Erst einmal zurück zu der USB-Datenschnittstelle für Laptop und Computer. Weil diese Rechenknechte zumeist mit wenig audiophilen Soundkarten ausgerüstet sind, übernimmt in diesen Fällen die A-200 die Klangregie, sie degradiert PC und Laptop zu reinen Signallieferanten und besorgt die komplette Bearbeitung selbst. Dazu werden die eingehenden Signale im Falle des analogen Eingangs umgehend digitalisiert, denn die nuPro-Serie arbeitet nach einem klaren Prinzip: Alle eingehenden Signale sollen so früh wie möglich digital sein und so spät wie möglich wieder analogisiert werden, weil die gesamte Signalbearbeitung und -verstärkung im Reich der Einsen und Nullen stattfindet. Im Gehäuse der A-200 wirkt nicht nur ein digitaler Verstärker, sondern auch eine DAC/DSP-Sektion, also ein Digital-Analog-Konverter und ein digitaler Soundprozessor. Mit Samplingraten von 16 bit/48 kHz (USB) und 24 bit/96 kHz (S/PDIF optisch und elektrisch) arbeitet die Digitalsektion im Bereich der HiRes-Files, also der hochauflösenden Musikfiles, die die CD-Qualität (16 bit/44,1 kHz) weit übertreffen. Die digitale Signalbearbeitung funktioniert nach einem pfiffigen Prinzip: Höhen und Mitten/Tiefen werden von Anfang bis Ende als eigene Kanäle behandelt, so können etwaige Laufzeitunterschiede besser ausgeglichen und der Klang gezielter optimiert werden. Beide Signalanteile werden folgerichtig von einem eigenen Amp verstärkt, die Verstärker liefern jeweils 80 Watt – und sie besorgen das selbst bei großen Lautstärken äußerst rauscharm. Auch das ist ein Vorteil der weitgehend digitalen Signalbehandlung.

Das Anschlussfeld jeder nuPro A-200 bietet drei digitale und einen analogen Eingang.

Das Anschlussfeld jeder nuPro A-200 bietet drei digitale und einen analogen Eingang.

Opulente Sound-Verwaltung

Bei dieser Signalbehandlung spricht der Besitzer und Hörer der A-200 ein ordentliches Wörtchen mit. Die Aktivbox bietet nämlich einen üppigen Funktionsumfang, der sich komfortabel über das Tastenfeld bedienen und durch das Display kontrollieren lässt: Zuallererst die Lautstärke, die Wahl der Audioquelle und die Balance, dann aber auch die Möglichkeit zur Anpassung an den Raum und an die eigenen klanglichen Vorlieben. Die Höhen/Mitten werden dabei im Verbund behandelt, Nubert setzt hier auf eine Art „Klangwaage“: Statt Frequenzen punktuell zu beeinflussen, wird der Frequenzverlauf im Ganzen etwas „gekippt“, dies soll den grundsätzlichen Charakter des Klangbilds erhalten. Auch die Bässe sind regelbar, überdies bietet die A-200 ein echtes Bass-Management: Die Box kann in Kombination mit einem Subwoofer betrieben werden, hierfür bietet das Anschlussfeld einen Cinch-Ausgang. Für diesen Sub-Out lässt sich die Trennfrequenz festlegen, des Weiteren ist auch die untere Grenzfrequenz der A-200 einstellbar: Je höher sie liegt, desto mehr Kraft kann der bordeigene Verstärker in die Wiedergabe der anderen Frequenzbereiche investieren, dadurch steigt die erzielbare Lautstärke der Box. Dieses Tiefton-Management besitzen sämtliche nuPro-Boxen, es macht sich aber natürlich besonders bei den kleinen und deshalb nicht ganz so bassstarken Modellen wie der A-200 bezahlt.
Wer seine nuPros nicht nur zum Musikhören nutzt, sondern auch zur Wiedergabe des Filmtons, der wird die Preset-Funktion lieben: Mit diesem Feature kann man drei verschiedenen Klangprofile sichern. Das Abspeichern von Einstellungen ist ein tolles Plus der Digitaltechnik, wie auch die Möglichkeit, die Box samt Display automatisch in den Standby-Modus versetzen zu lassen, wenn keine Musik wiedergegeben wird. Die Leistungsaufnahme beträgt dann weniger als ein halbes Watt, das senkt den Stromverbrauch der A-200 deutlich.

Das selbst aus zwei bis drei Metern Entfernung sehr gut ablesbare Display gibt Auskunft über die aktuell gewählte Quelle, über die gerade anliegende Lautstärke und weitere Einstellmöglichkeiten.

Das selbst aus zwei bis drei Metern Entfernung sehr gut ablesbare Display gibt Auskunft über die aktuell gewählte Quelle, über die gerade anliegende Lautstärke und weitere Einstellmöglichkeiten.

Gerne aus der Ferne

Um das Komfortpaket abzurunden, liefert Nubert zu seinen Aktiv-Boxen eine Fernbedienung. Mit dem handlichen Befehlsgeber lassen sich die wichtigen Einstellungen vornehmen: Auswahl des Eingangs, Veränderung der Lautstärke, Stummschaltung, Bass- und Höhen/Mitten-Regelung, An/Standby. Auch diese Fernbedienung macht es deutlich: Mit ihren vielfältigen Einstellmöglichkeiten ist die nuPro mehr als eine schlichte Aktivbox, im Prinzip handelt es sich um eine Kompaktanlage, an die nur noch ein Quellgerät angeschlossen werden muss.

Volle Kontrolle: Die Fernbedienung der A-200 ist kompakt aber dennoch griffig intuitiv in ihrer Handhabung.

Volle Kontrolle: Die Fernbedienung der A-200 ist kompakt aber dennoch griffig intuitiv in ihrer Handhabung.

Frei konfigurierbar

Diese Quasi-Kompaktanlage erweist sich als variabel und erweiterbar: Die Boxen der nuPro-Serie sind nämlich samt und sonders mit der kompletten Verstärker/DAC/DSP-Sektion bestückt – das ist ein entscheidender Vorteil gegenüber der oft anzutreffenden Kombination von vollausgestatteter, aktiver Masterbox und elektronikloser, passiver Slave-Box. Die nuPro ist damit frei konfigurierbar – das ist für manche schon gleich bei der Aufstellung ein Segen, wenn die Quellgeräte eben nicht da stehen, wo die vom Hersteller definierte Masterbox hingehört. Zweiter Vorteil: Es können auch mehr als zwei Boxen betrieben werden, weil sich das digitale Signal durchschleifen lässt. Das erlaubt etwa den Anschluss eines zweiten Boxenpaares, um einen weiteren Raum zu beschallen – so wird die Musik zum Begleiter durch die Wohnung.

Die ganz große Freiheit: nuFunk

Wer noch variabler sein möchte oder wen schlicht das Kabel zwischen dem Quellgerät und den A-200 stört, der sollte mal über ein Funksystem nachdenken. Nubert hat das getan und bietet mit seiner optionalen nuFunk-Serie hochwertige Wireless-Systeme an. Damit kann etwa der CD-Player in einer ganz anderen Ecke stehen als die Boxen, und wer seine Musik vom Computer oder Laptop abspielen möchte, wird mit dem USB-Sender aus der nuFunk-Serie glücklich werden. Egal, welche Variante man wählt: Die Übertragung geht verlustfrei von statten, und sie funktioniert sicher und störungsfrei, weil Sender und Empfänger durch ein sogenanntes „Pairing“ aufeinander abgestimmt werden. Für diese Paarung drückt man beim Sender und beim Empfänger jeweils kurz auf einen Knopf, und schon finden die beiden automatisch zueinander. Und nun sind sie quasi unzertrennlich: Signalsicherheit bis zu 25 Meter garantiert Nubert innerhalb eines Raumes. Da uns zur Überprüfung dieser Angabe der nötige Palast mit entsprechendem Festsaal fehlt, haben wir die maximale Entfernung quer durch die eigene Wohnung über mehrere Räume hinweg getestet. Das ist wegen der störenden Wände natürlich eine Erschwernis, es dürfte aber einem plausiblen Nutzer-Szenario entsprechen: Abspielgerät oder PC im Wohnzimmer, nuPro-Boxen im Schlafzimmer. Und ja: Das funktioniert tadellos. Selten im Bett so schön Musik genossen! Kein Wunder: Die Drahtlosübertragung ist hochqualitativ mit einem Frequenzgang von 12 bis 20.000 Hertz – und ohne Datenreduktion wie z.B. bei Bluetooth. Die Qualität hat allerdings ihren Preis: Der Funkübertragungs-USB-Stick kostet 79 Euro, der Sender S-2 für HiFi- und Heimkino-Komponenten schlägt mit 229 Euro zu Buche; zum selben Preis ist das große Empfängermodul E-1 zu haben, das deutlich kompaktere Empfangsteil EU-1 ist immerhin schon für 69 Euro erhältlich. Wir haben uns für diesen kleinen Empfänger entschieden, weil er einen unschlagbaren Vorteil hat: Er wird direkt in den nagelneuen USB-Versorgungsausgang der A-200 gesteckt – kein weiteres Kabel und kein weiteres Gerät, das sichtbar herumsteht. Senderseitig haben wir mit dem S-2 die „klassische“ HiFi/Heimkino-Lösung gewählt, in diesen Sender lassen sich ein optisches und ein elektrisches digitales Signal einspeisen sowie analoges Stereo-Signal und ein analoges Mono-Signal. Äh… Mono? Ja, in Verbindung mit einem AV-Receiver ist so eine kabellose Drei-Kanal-Übertragung möglich, der Mono-Kanal ist für den Center, der Stereo-Kanal für die Front. Dafür benötigt man allerdings ein zweites Empfängermodul. Technisch ist das kein Problem, die nuFunk-Module lassen sich zu einem Netzwerk verknüpfen, jeder Sender kann bis zu vier Empfänger versorgen, und es können bis zu vier Sender gleichzeitig betrieben werden.

Alternativ lässt sich die A-200 auch als Wireless-Audiosystem nutzen. Nötig ist dazu eines der optional angebotenen nuFunk-Systeme. In unserem Test entschieden wir uns für das kompakte Empfangsteil EU-1 entschieden, welches über den zweiten USB-Port am Aktivmodul mit der nötigen Netzspannung versorgt wird.

Alternativ lässt sich die A-200 auch als Wireless-Audiosystem nutzen. Nötig ist dazu eines der optional angebotenen nuFunk-Systeme. In unserem Test entschieden wir uns für das kompakte Empfangsteil EU-1, welches über den zweiten USB-Port am Aktivmodul mit der nötigen Netzspannung versorgt wird.

Aufbauen, anschließen, abspielen – die A-200 in der Praxis

Die Verkabelung der A-200 geht fix – zum einen, weil Nubert für sämtliche Anschlüsse die Kabel mitliefert, zum anderen, weil das Set-Up nur wenige Arbeitsschritte erfordert: Mit einem Mono-Cinch-Kabel werden die beiden Boxen verlinkt, nun schließt man noch seine Quellgeräte an den analogen Line-Eingang oder an die digitalen optischen und elektrischen Eingänge an, schließlich noch die Netzkabel einstecken, anschalten – fertig. Eins gibt es zu beachten: Im Auslieferungszustand ist immer die linke Box als Master definiert, an ihr werden also alle Quellen angeschlossen. Das lässt sich zum Glück auch ändern, schließlich ist ja jede nuPro-Box mit der kompletten Verstärker/DAC/DSP-Sektion bestückt. So ist man freier bei der Aufstellung. Und wo platziert man nun die nuPro? Die A-200 lädt mit ihrer Kompaktheit dazu ein, sie auf den Schreibtisch, auf das Sideboard oder ins Regal zu stellen. Letzteres ist möglich, aber meist nicht optimal, weil der Bass etwas von seiner Präzision und Ausgewogenheit verliert. Das Wandregal erweist sich geradezu als ungünstig, da die A-200 ihre Bassreflex-Öffnung auf der Rückseite hat. Am besten klingt die A-200 auf Ständern, hier kann sie ihre Neutralität, also ihren großen Vorteil – mit dem Nubert-Boxen zumeist punkten – am besten ausspielen. Wenn die Box aber trotzdem auf den Tisch oder auf das Board kommt, sollte man Spikes oder – meist noch besser – Absorber einsetzen. Die von Nubert unter die Box geklebten Gumminoppen sind Möbelschoner, aber kleine Klangretter.

Wir haben die Boxen auf Ständer gestellt und in etwa zweieinhalb Metern Entfernung vom Hörplatz positioniert, schon mit dieser Pi-mal-Daumen-Aufstellung war das Resultat gut. Nun noch ein wenig einwinkeln, nur wenige Grad; jetzt ist die Ausrichtung perfekt. Das ganz hat keine Minute gedauert – Aufstellungsrekord! Die A-200 erweist sich hier als unkritischer Schallwander. Klappt das auch auf dem Schreibtisch? Ja, das klappt wunderbar. Auch auf kurze Distanz gelingt der A-200 eine herrlich plastische Wiedergabe mit einem runden Klangbild, ja, im Nahfeld-Einsatz ist die A-200 fast noch besser als im Raumbeschallungs-Modus. Das zeigt sich direkt bei Queens „Play The Game“ in der DVD-Audio-Remaster-Fassung von 2003, gleich der einleitende Geräusch-Strahl vom Synthesizer ist eine akustische Offenbarung, die A-200 setzt mit einer überraschenden Opulenz das Kopfkino in Gang – das hätten wir so nicht erwartet! Und dann kommt im Refrain zum ersten Mal der abgrundtiefe Bass von John Deacon – das gibt die A-200 grandios wieder! Wenn man die Augen schließt, glaubt man, vor einer deutlich größeren Box zu sitzen. Auch bei der Gesamtraumbeschallung beweist die A-200 eine für ihre Kompaktheit ausgezeichnete Tieftonwiedergabe, bei der berühmten Basslinie von „Another One Bites The Dust“ drückt der Bass mit erstaunlichen Präzision und tollem Punch. Überhaupt kann man mit diesem Album-Remaster und der A-200 herrlich in die Klangexperimente von Queen eintauchen, die Band setzt erstmals den bis dato verpönten Synthesizer ein – und was die vier Herren hier im Studio ausprobiert und eingespielt haben, entfaltet sich nun als Klang-Kosmos im Hörraum. Auch die Vielfalt der Gitarrensounds fällt nun auf. Brian May ist berühmt für seine nasal-sahnige Leadgitarre, aber wer genau hinhört – und das macht die A-200 einem leicht – nimmt hier eine silbrige Akustikklampfe wahr, dort eine Retro-Rock’n’Roll-Gitarre, dann wieder Police-artige, Space-Akkorde, aber auch eine drahtige Crunch-Axt, dazu ist die Sechssaitige in verschiedenste Klangräume eingebettet, sie reichen vom intimen Kleiderschrank bis hin zur Riesenarena. Mit der A-200 wird dieses alte Album zu einer Entdeckungsreise. Andererseits zeigt die A-200 auch die Grenzen der Aufnahme auf, Nuberts Anspruch, „ehrliche“ Boxen herzustellen, mündet in Schallwandlern, denen man nun wirklich keine Schönfärberei unterstellen kann. Und so zeigt die A-200 die Limitierungen der ursprünglichen 1980er Analog-Aufnahme, aber auch die Härte und Kälte der digitalen PCM-Fassung von 2003. Der akustische Realismus mag nicht jedermanns Sache sein; doch er zahlt sich insbesondere bei guten Aufnahmen klassischer Musik aus. Die junge norwegische Geigerin Marianne Thorsen ist die Solistin bei Wolfgang Amadeus Mozarts viertem Violinkonzert in D-Dur, in in 24bit/96-Qualität steht sie vor dem Trondheim Soloists, wir erleben durch diese audiophile Aufnahme eine hervorragende Abbildung des Aufnahmeraums, des Ensembles und dem Standort der Violinistin, in der Kadenz, einem Höhepunkt des Satzes, meint man, das Rosshaar des Geigenbogens zu hören. Diese Aufnahme ist in der Wiedergabe durch die A-200 schlichtweg ein Hochgenuss.

Genial! Als Nahfeldmonitore am Schreibtisch sind die A-200 ein klangliches Brett.

Genial! Als Nahfeldmonitore am Schreibtisch sind die A-200 ein klangliches Brett.

Fazit

Ja, die neue A-200 schreibt die Erfolgsgeschichte der nuPro-Serie fort. Das ist kein Wunder, weil sie die Pluspunkte der Urversion – Kompaktheit, ausgezeichneter neutraler Klang – beibehält und diese Stärken nun um aktuelle Features erweitert: mehr digitale Eingänge, USB-Stromversorgunganschluss für Zuspielgeräte, komfortables Display- und Bedienfeld sowie eine Fernbedienung. Die A-200 hat uns als vollwertige Raumbeschallungsbox sehr gut gefallen, herausragend agierte sie aber als Nahfeldmonitor. Wer eine ausgezeichnete Abhöre sucht, muss sich diese kleinen Aktivboxen unbedingt anhören.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: ausgezeichnet

96 %

98 %

99 %

161021-nubert-testsiegel

Technische Daten

[table “332” not found /]

Der Beitrag Aktivlautsprecher Nubert nuPro A-200 – Komplettlösung für Nah und Fern erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Standlautsprecher Canton Reference 7 K – Mut zum Traditionsbruch

$
0
0

„Mit der Reference K läuten wir ein neues Klangzeitalter ein“ – markige Worte aus dem Hause Canton über die aktuelle Premium-Schallwandler-Serie. Die Hessen sind sich ihrer Sache offenbar sicher: Für die neue Generation der Flaggschiff-Reihe haben sie immerhin ein Markenzeichen ihres Boxenbaus über Bord geworfen. Das ist mutig – aber ist es auch richtig?

In ihrer vollen Pracht in unserem Hörraum und bereits für den Test: die Canton Reference 7 K.

In ihrer vollen Pracht in unserem Hörraum und bereit für den Test: die Canton Reference 7 K.

Zur Beantwortung dieser Frage haben wir uns die Reference 7 K ins Haus geholt. Sie ist die kleinste Standbox der Top-End-Reihe, diese Serie umfasst insgesamt vier Standlautsprecher-Modelle, eine Kompaktbox, einen Center sowie einen Subwoofer. Damit ist auch an die Freunde der Rundumbeschallung gedacht, aber natürlich ist die Reference als audiophiles Aushängeschild und Innovationsmotor konzipiert. Canton gehört zu den wenigen Herstellern, die ihre Lautsprecher von A bis Z selbst entwickeln, testen, optimieren und fertigen. Die Hessen wissen also genau, wie und warum sie zu welcher Lösung gekommen sind, und die neuesten Ideen, Erkenntnisse und Forschungsergebnisse fließen seit 2009 selbstverständlich zuallererst in die Premium-Serie ein. Die aktuelle Generation trägt im Namenszug ein „K“ – und dieses Kürzel gibt schon einen Hinweis darauf, an welchem Canton-Credo gekratzt worden ist.

Der Namenszusatz "K" steht für Keramik. Auf dieses Material setzt Canton schon seit Längerem in den Hochtönern seiner Reference-Serie.

Der Namenszusatz „K“ steht für Keramik. Auf dieses Material setzt Canton schon seit Längerem in den Hochtönern seiner Reference-Serie.

Mit Alu auf dem Holzweg?

K wie Keramik – ein neuer Werkstoff hält nun Einzug in die Membranen der Mitten- und Bass-Lautsprecher. Hier hat Canton lange Jahren ein selbst auferlegtes Reinheitsgebot verfochten, bei der schwingenden Fläche zur Luftbewegung haben die Weilroder Wandlerspezialisten stets auf reines Aluminium gesetzt, die silbernen Membranen gelten in der Branche geradezu als ein Erkennungsmerkmal. Und dieses Markenzeichen gibt Canton nun auf? Waren die Hessen mit Aluminium etwa auf dem Holzweg? Zwei Fragen, zwei Antworten: Ja und Nein. Aluminium ist immer noch die Basis der Membran. Allerdings erfährt das Leichtmetall eine spezielle Veredlung: Etwa ein Fünftel des Aluminium-Konus wird durch ein Elektrolysebad in eine Keramik-Struktur transformiert und dabei mit Partikeln des spröden Schwermetalls Wolfram dotiert. Klingt kompliziert, ist es auch; aber diese Bearbeitungsschritte führen zu einer Membran, die bei den wichtigen Werten – Gewicht, Steifigkeit, innere Dämpfung – in Summe einfach besser abschneidet. Optisch schlägt sich die Veränderung in einer matt-beigefarbenen Membran nieder. Das führt zu einem doch ungewohnten Erscheinungsbild für eine Canton-Box, denn die neue High-Tech-Membran wird sowohl bei dem Mitteltöner als auch bei den beiden Tieftönern eingesetzt. Damit vollendet Canton, was die Firma zuerst im Hochtonbereich gestartet hat. Bei den Kalotten für den Tweeter kommt Aluminiumoxid-Keramik schon etwas länger zum Zuge, nun prägt der Hochleistungswerkstoff also alle Speaker; Canton verspricht sich von der einheitlichen Werkstoffwahl bei allen Lautsprechern eine Steigerung der klanglichen Homogenität.
Aus diesem Grund sitzen auch Hochtöner und Mitteltöner so eng wie möglich beieinander, wobei der Mitteltöner oben thront, diese Anordnung hat bei Canton Tradition. Relativ neu ist hingegen der Waveguide des Tweeters; diese Führung dient einer verbesserten Abstrahlung der Höhen. Misst der Kalotten-Hochtöner 25 Millimeter, so besitzen die drei Konus-Lautsprecher der Mitten- und Bass-Sektion einen Durchmesser von 18 Zentimetern. Für den Mitten-Speaker ist das ein respektables Maß, das neue Membran-Material macht’s möglich. Damit kann dieser Lautsprecher in der neuen 7 K einen größeren Frequenzbereich übernehmen, er schallwandelt von 220 bis 3000 Hertz und erweist sich damit als der Schwerstarbeiter unter den Speakern. Für den Bassbereich sind 18 Zentimeter hingegen ein eher kleiner Durchmesser; damit für die Tieftonwiedergabe trotzdem genug schwingende Membranfläche zur Verfügung steht, teilen sich zwei Chassis die Bass-Arbeit. Durch diesen Kniff lässt sich die Front der Reference 7 K schlank halten. Für die gute Figur hat Canton aber noch ganz andere Rezepte in petto.

Jetzt rüsten die hessischen Audio-Spezialisten auf und spendieren ihrer neuesten Reference-Linie nun auch  Mittel- und Tiefton-Chassis mit Keramik-Membran.

Jetzt rüsten die hessischen Audio-Spezialisten auf und spendieren ihrer neuesten Reference-Linie nun auch Mittel- und Tiefton-Chassis mit Keramik-Membran.

Bella Figura durch Bugform

Mag Canton beim Membran-Material neue Wege gehen, so bleibt man bei der Gehäuseform der eigenen Tradition treu. Die anspruchsvollste Serie wird in Bugform gebaut – das galt ab 2005 zuerst für die Vento-Reihe, von der wir die Modelle 830.2, 886 und 890.2 schon in unserer Redaktion begrüßen durften; und das gilt seit 2009 für die Reference-Reihe. Diese Bugform mit ihrer sich nach hinten verjüngende Gehäusegeometrie ist ein weiteres Canton-Markenzeichen, und dank dieses Designs ist auch die 7 K ein echter Hingucker: Durch die geschwungenen Wangen wirkt die Reference deutlich schmaler, als sie ausweislich ihrer bloßen Maße ist: 29 Zentimeter soll sie breit sein, bei gerade mal einem Meter Ausdehnung in der Vertikalen. Das sieht man der Reference nun wirklich nicht an, ganz im Gegenteil: Sie wirkt fast schlank, und die sanften Rundungen verleihen ihr Eleganz und Geschmeidigkeit. Mit dieser Formgebung drängt sich die Reference aber auch nicht auf, weshalb sie eigentlich in die meisten Wohnzimmer passen sollte. Hier haben die Designer ganze Arbeit geleistet. Die gelungene Geometrie ist aber nicht allein optischen Bedürfnissen geschuldet, sondern natürlich auch akustischen Erfordernissen. Durch die Rundungen wird im Innern des Gehäuses die Gefahr stehender Wellen minimiert, die zwischen parallelen Wänden hin- und herwogen. Um diese gerundete Gehäuseform zu erreichen, nutzt Canton nicht die heute weit verbreitete Mitteldichte Faserplatte (MDF), sondern arbeitet mit einem massiven, extrem verwindungssteifen und schwingungsresistenten Mehrschichtlaminat, das unter Druck und Hitze entsteht. Aus dem vollen Material wird dann die Gehäuseform gefräst, dessen Wandstärke satte fünf Zentimeter beträgt. Das schlägt sich im Gewicht nieder: Die ach so zierlich erscheinende Reference 7 K erweist sich auf der Waage als Wonneproppen, 33 Kilo stehen da auf der Anzeige.
Die Reference weiß ihre Pfunde gut zu verhüllen, denn auch bei der „Kleidung“ zeigt sie einen ausgezeichneten Geschmack: Die Box ist in schwarzem Hochglanzlack gehalten, und dieses „Piano Finish“ ist von exzellenter Qualität. Gerade durch die Rundungen würden Nachlässigkeiten bei der Lackierung wie Welligkeiten oder Einschlüsse sofort auffallen, aber bei dieser Box sieht man auch bei genauester Betrachtung nicht den kleinsten Makel. Eine blitzsaubere, ungemein hochwertige Lackierung, die Canton durch ein ganzes Dutzend Arbeitsgänge vom mehrfachen Auftragen und Schleifen bis zum Polieren erzielt. Wahlweise gibt es diese Lackierung auch in Weiß, und selbst das einzige Furnier in der Qualität „Kirsche“ ist in „Piano Finish“-Hochglanz gehalten.

Filigran und edel: Durch ihre nach hinten verjüngte Bugform erscheint die Canton schmaler als sie eigentlich ist.

Filigran und edel: Durch ihre nach hinten verjüngte Bugform erscheint die Canton schmaler als sie eigentlich ist.

Auf den Sockel gestellt: Das neue Bassreflexsystem

Was trägt noch zur Eleganz bei? Absätze! Auch damit kann die Reference 7 K dienen, denn zwei Stege als Abstandhalter lassen den Korpus scheinbar über der Bodenplatte der Box schweben. Auch hier wirken wieder Form und Funktion zusammen. Aufgrund des Schwebeeffekts wirkt die Reference abermals einen Tick filigraner, auch der etwas größere Sockel betont ihre Schlankheit. Soweit die Optik, nun zum praktischen Nutzen dieser Konstruktion: Eigentlich haben wir es hier mit einem Bassreflexsystem zu tun, das mit einer bodenwärts gerichteten Öffnung arbeitet. Dieses Downfire-Prinzip findet man häufig im Subwoofer Bereich, aber auch andere renommierte HiFi-Lautsprecherhersteller wie etwa Nubert mit seinen Modellen A-700 und A-500 greifen auf diese Lösung für den Luftaustausch zurück. Die Ventilation gen Boden hat einen großen Vorteil: Die Box wird aufstellungsunkritischer. Sollte man Modelle mit rückwärtigem Reflexrohr nicht zu nah an die Wand oder in den Raumwinkel rücken (weil dann die Bässe überbetont werden), so ist dieser Effekt bei der Reference wesentlich kleiner. Canton hat aber auch diese Lösung weiterentwickelt. Die Luft tritt nicht nach freiem Belieben aus der Box aus, nein, ihr Verlauf wird von einem sogenannten „Bass-Guide“ bestimmt, die beiden Stege wirken da wie Leitplanken für den Luftstrom. Diese Führungsschienen weisen eine leichte Wellenbewegung auf, dies dient der Reduktion von Strömungsgeräuschen.
Soviel zum Geschehen auf dem Sockel, nun noch ein Blick unter das Podest. Dort hat Canton zum sicheren Stand auf dem Boden vier einschraubbare Vollmetallfüße vorgesehen, sie lassen sich also in der Höhe verstellen, somit kann man Niveauunterschiede des Untergrunds ausgleichen. Aufklebbare Gummipucks verhindern bei harten Böden Kratzspuren und sorgen zudem für eine akustische Dämpfung. Hier ist unter dem Aspekt der Klangoptimierung Luft nach oben, es lohnt sich, mit hochwertigen Spikes oder Absorbern zu experimentieren, dadurch lässt sich noch etwas mehr Klarheit und Präzision in der Basswiedergabe erreichen.

Der Sockel ist mit einer strömungsoptimierten Schallführung ausgestattet.

Der Sockel ist mit einer strömungsoptimierten Schallführung ausgestattet.

 

Sind Box und Sockel miteinander verbunden, ist die Schallführung nur noch zu erahnen.

Sind Box und Sockel miteinander verbunden, ist die Schallführung nur noch zu erahnen.

Top-Terminal

Untadelig ist das Anschlussterminal auf der Rückseite der Box. Die Kabelklemmen sind qualitative Spitze: komplett aus Metall, vergoldet und von einer sehr angenehmen Größe, das gilt für Überwurfmuttern, die ein kontrolliertes Anziehen erlauben und perfekt gängig sind, das gilt aber ebenso für die Kabelaufnahmen, die Kabelquerschnitte bis 10 Quadratmillimeter erlauben. Bei hochwertigen Kabeln sind solche Querschnitte keine Seltenheit. Natürlich können an diesem Terminal auch Kabelschuhe oder Bananen-Stecker angeklemmt werden. Die 7 K bietet vier Klemmen, damit ermöglicht sie Bi-Amping, also den Anschluss von zwei Amps, die den Bass und die Mitten/Höhen der Box separat antreiben, oder auch Bi-Wiring, also den Betrieb über einen Verstärker, der aber den Bass und die Mitten/Höhen mit verschiedenen Kabeln ansteuert. Man kann die 7 K aber natürlich auch ganz konventionell mit einem Verstärker und einem Lautsprecherkabel pro Box betreiben. Dazu lässt man die Reference 7 K so, wie sie geliefert wird: mit den eingesetzten Brücken, die jeweils die Minus- und die Plus-Klemmen für Bass und Mitten/Höhen verbinden.

Großzügig dimensioniert und hochwertig bestückt. Das Anschlussterminal der Reference 7 K kann sich sehen lassen und nimmt selbst massivere Signalgeber locker auf.

Großzügig dimensioniert und hochwertig bestückt. Das Anschlussterminal der Reference 7 K kann sich sehen lassen und nimmt selbst massivere Signalgeber locker auf.

„It Got Me Hooked“ – die Reference 7 K im Hörtest

Beim Aufstellen und Ausrichten der Boxen sollte man sich Zeit nehmen, denn auch wenn die Reference mit Bass-Guide unkritischer bei der Positionierung in Richtung Wand oder Zimmerecke ist – das hat sich als ein echter Pluspunkt erwiesen –, so reagiert sie sensibel auf Veränderungen des Boxen-Abstands und der Ausrichtung auf den Hörplatz. Hier haben wenige Millimeter und geringe Grad Veränderung zu überraschend großen Gewinnen bei der Homogenität der Wiedergabe und der räumlichen Abbildung geführt. Machen Sie sich die Mühe, experimentieren Sie, die Reference 7 K wird sie dafür belohnen. Bei uns erwies sich ein Abstand von ziemlich genau 190 Zentimetern als ideal, das Redaktionssofa ist dabei zwei Meter entfernt. Bei der Einwinklung sind wir schließlich bei etwa 10 Grad gelandet. Nun ist die Bühne perfekt, nun steht Lisa Batiashvili genau da, wo sie im Konzertsaal hingehört. Die Weltklasse-Violinistin hat zusammen mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen Beethovens Violinkonzert eingespielt. Eine sehr gute Aufnahme, die das durchsichtige Musizieren der Solistin und des Klangkörpers auch akustisch transparent macht. Die 7 K bildet das wunderbar ab: Das Orchester erwächst mit diesem Schallwandler zum physisch präsenten Klang-Körper, wir können bei den Frage- und Antwort-Phrasen, die sich Batiashvili und die Bremer Kammerphilharmonie zuspielen, wunderbar die Tiefenstaffelung erleben, auch die Klangreise durch die verschiedenen Instrumentengruppen ist schlicht ein Hochgenuss. Das Klangbild ist wohldefiniert und artikuliert; auch die Pauken, die mit manch anderem Schallwandler zum akustischen Spielverderber werden, klingen sehr präzise – prima! Toll ist auch die Präsenz von Lisa Batiashvili: Die georgische Geigerin beginnt fast verhalten, doch sobald sie das einleitende Thema in der Oktave spielt, blüht ihr Geigenton auf, wir erleben die Forcierung ihres Bogenstrichs und damit die Verschärfung des Tons ihrer Stradivari – wie hier dreihundert Jahre altes Holz zum Klingen gebracht wird, ist auch akustisch großes Kino.

IN unserem test musste sich die Reference 7 K an diversen Mitspielern behaupten. U.a. der Marantz-Kombi PM-/SA-14S1 SE.

IN unserem test musste sich die Reference 7 K an diversen Mitspielern behaupten. U.a. der Marantz-Kombi PM-/SA-14S1 SE.

Wir wechseln nun den Tatort, vom Podium geht es ins Aufnahmestudio, zu einem verkannten Klassiker der Rockgeschichte: „Voodoo Lounge“ von den Rolling Stones. In den Neunzigern wurde das sehr gut produzierte Album für seinen angeblich altbackenen Klang gerügt, aber kaum ein Jahrzehnt später war genau dieser erdige, ehrliche, von überladenen Effekten freie Bandsound dann schwer angesagt. Warum, das hört man gleich bei den ersten Takten von „Love Is Strong“: Was für ein grandioser Gitarrensound! Gnadenlos direkt, zugleich perlend und crunchig, rund und raumfüllend! Und was für eine superbe Wiedergabe durch die 7 K! Keith Richards hat seinen Verstärker scheinbar zwei Meter vor unserem Hörsofa aufgebaut und sich mit seiner Telecaster direkt daneben gestellt. Die Gitarre klingt derart präsent, dass man das Metall jeder Saite hört. Und diese Gitarre ist perfekt eingebettet, am Bass erstmals Darryl Jones, der den frisch ausgestiegenen Bill Wyman ersetzt. Sein Bass schiebt mit einer unglaublichen Ruhe den Song voran, fett, aber eben nicht angefettet; Tiefton-Fetischisten werden hier vielleicht eines der drei größeren Reference K-Modelle bevorzugen, die tonal anders abgestimmt, aber auch für andere Raumgrößen ausgelegt sind. Wer aber einen schön straffen Bass schätzt, kommt bei der 7 K auf seine Kosten: Sie pumpt den Tiefton kontrolliert in den Raum und in die Magengrube. Exzellent klingt auch das Schlagzeug, knackig, crisp und sehr natürlich, besonders beindruckend ist die Snaredrum, mit der Charlie Watts den Song startet –; ja, so klingt eine echte Snare im realen Raum. Als nächstes lernen wir die Stimmabbildung der Box kennen: Mick Jagger ist sicher kein begnadeter Sänger, aber seiner Performance kann man sich einfach nicht entziehen, das lässt einen nicht kalt. Und genau dieses Etwas vermag die 7 K in den Raum zu zaubern. Jaggers Hauchen, Stöhnen, Seufzen und Shouten – der Mann beherrscht die ganze Gefühlspalette, und wir hören ihm beim Zelebrieren seines Vokal-Kults gebannt zu, weil die 7 K diesen Magier am Mikrophon für uns so lebendig macht. Wenn Jagger „It Got Me Hooked“ raunt, dann muss man ihm beipflichten: Ja, das macht süchtig.
Dabei drängt sich die K 7 nicht auf, sie ist keine Box, die mit überbrillanten Höhen auf Hörerfang geht. Der Hochton ist genau richtig dosiert, er sorgt für die Frische und Lebendigkeit, er liefert die Details, ohne sie in den Vordergrund zu stellen. Das sorgt in Summe für einen dauerhaft entspannten Hörspaß. Und der geht auch bei hohen Lautstärken nicht verloren, die 7 K bleibt unangestrengt – wie laut es ist, stellt man verblüfft fest, wenn man mal den Hörraum verlässt und nun von außen mitbekommt, was drinnen abgeht. Auch hier hat die 7 K durchaus Suchtpotenzial.

Sehr gut. Statt auf die obligatorischen Rundspikes setzt Canton in der aktuellen Reference-Serie auf höhenverstellbare Tellerfüße.

Sehr gut. Statt auf die obligatorischen Rundspikes setzt Canton in der aktuellen Reference-Serie auf höhenverstellbare Tellerfüße.

Fazit

Die 7 K mag die kleine Standbox der Reference K-Reihe sein, aber sie erfüllt voll und ganz den großen audiophilen Anspruch der Serie: Sie spielt hochpräzise, sie liefert eine ausgezeichnete räumliche Abbildung und punktet insbesondere mit einer sehr natürlichen, unaufgeregten Wiedergabe. Für diese Reference-Generation hat Canton auf eines seiner Markenzeichen, die Alu-Membran, verzichtet, aber dieser Verzicht ist kein Verlust: Schließlich ist mit der Reference 7 K ein hervorragender Schallwandler herausgekommen.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

95 %

98 %

96 %

161026-canton-testsiegel

Technische Daten

Modell:Canton
Reference 7 K
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:2.600,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Lack schwarz, „Piano Finish“
- Lack weiß, „Piano Finish“
- Kirsche Furnier, „Piano Finish“ (Aufpreis: 300 Euro)
Vertrieb:Canton, Weilrod
Tel.: 06083 2870
www.canton.de
Abmessungen (HBT):1000 x 290 x 420 mm
Gewicht:33,0 Kg / Stück
Prinzip:Passiv-Lautsprecher, Drei-Wege, Bassreflexsystem
Hochtöner:1 x 25 mm, Aluminium Oxyd-Keramik-Kalotte
Mitteltöner:1 x 180 mm, Aluminium-Keramik-Wolfram -Membran
Tieftöner:2 x 180 mm, Aluminium-Keramik-Wolfram -Membran
Trennfrequenz:220 / 3000 Hertz
Lieferumfang: Canton Reference 7 K
- Bodenplatte, Aluminium-Füße
- Lautsprecherabdeckungen
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- exzellente Verarbeitung
- Sockelkonstruktion mit Bassreflex-System „Bass-Guide“
- DC-Technologie
- Stoffabdeckung mit Magnetbefestigung
- Bi-Wiring/Bi-Amping-Anschlussfeld
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,1
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungsehr gut
Mit- und Gegenspieler:
- Marantz PM-14S1 SE
- Marantz SA-14S1 SE
- Oehlbach Twin Mix One
- Blue Horizon Sanctum
- IsoTek Initium

Der Beitrag Standlautsprecher Canton Reference 7 K – Mut zum Traditionsbruch erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Multiroom-Lautsprecher Denon Heos 7 HS2 – Kraftvolles Familienoberhaupt

$
0
0

Man kennt das Problem: Kaum hat man sich ein bescheidenes 250-qm-Loft gekauft und zur Einweihungsparty geladen, klingt der alte Bluetooth-Lautsprecher plötzlich ziemlich dünn. Klar, bei vier Metern Deckenhöhe und offenem Koch-Ess-Wohnbereich… Glücklicherweise hat Denon auch für solch alltäglichen Probleme eine Lösung, die unter dem Namen Heos bekannt ist. Und deren „Flaggschiff“ Heos 7 HS2 bringt ordentlich Stimmung in die Bude!

Eine Steckdose und etwas Platz - mehr braucht der HEOS 7 HS2 nicht, um jedes Zimmer zur Tanzfläche zu machen.

Eine Steckdose und etwas Platz – mehr braucht der HEOS 7 HS2 nicht, um jedes Zimmer zur Tanzfläche zu machen.

 

Unabhängig vom gewählten Beispiel des Lofts sind viele Aktivlautsprecher bereits für weniger große Räumlichkeiten zu gering dimensioniert – ob es nun eine offen geschnittene Wohnung oder der gute alte Partykeller ist, manchmal fehlt einfach die nötige Power, um Partys ordentlich zu beschallen. Natürlich könnte man hier direkt mehrere Multiroom-Lautsprecher miteinander kombinieren, aber Denon schafft ja generell lieber echte Lösungen als Kompromisse. Womit wir beim Heos 7 wären (der übrigens aktuell zum Aktionspreis von 499 Euro zu haben ist!). Dabei handelt es sich (neben der Soundbar/Subwoofer-Kombination Heos HomeCinema) um den größten Vertreter der Multiroom-Serie von Denon. Außer unserem Testgerät gibt es noch die kleineren Heos 5, Heos 3 und den mobilen Heos 1, der unterwegs und dank versiegeltem Gehäuse auch im Badezimmer eingesetzt werden kann. Als musikalische Aufwachhilfe unterstützt er die morgendliche Dusche problemlos als Einzelkämpfer, ansonsten können Freunde klassischer HiFi-Setups die vier Lautsprecher aber auch jeweils im Doppelpack als Stereopärchen einsetzen. Und neben den Aktivlautsprechern bietet Denon auch die Möglichkeit, passive Lautsprecher mit dem kompakten Verstärker Heos Amp ins Netzwerk zu integrieren. Falls man allerdings bereits ein HiFi-Setup samt Anlage hat, macht der Vorverstärker Heos Link das System multiroomfähig.

Uniform aus der Haute Couture

Selbstverständlich treten die Mitglieder der Heos-Familie im einheitlichen Look auf, der sich farblich vor allem aus einer Hauptcouleur (hier stehen Schwarz und Weiß zur Wahl) sowie silberfarbenen Applikationen zusammensetzt. Im Falle der Heos-Lautsprecher ist das Gehäuse großflächig mit feinmaschigem Stoff bespannt, beim vergleichsweise wuchtigen Heos 7 ist fast die komplette Oberfläche damit ausgestattet. Selbstverständlich ist die Verarbeitung dabei makellos, was man angesichts der kurvigen Gestalt mit schrägen und abgerundeten Flächen keineswegs leichtfertig in dieser Qualität voraussetzen mag – obwohl man dieses „Risiko“ bei Denon durchaus eingehen darf.

Das kommt uns bekannt vor: die Bedienelemente zur Lautstärkeregelung kennen wir von den Geschwistern des HEOS 7.

Das kommt uns bekannt vor: die Bedienelemente zur Lautstärkeregelung kennen wir von den Geschwistern des HEOS 7.

Neben der Hauptfarbe hält sich der Heos 7 wie seine Geschwister in Sachen Applikationen deutlich zurück, das kleine Herstellerlogo in der Front fällt sehr dezent aus. So wird die silbergraue Leiste an der oberen Kante zum optischen Highlight und bietet einen gelungenen Kontrast zum schwarzen Stoffkleid. Ebenfalls glänzend fallen die drei Lautstärketasten (Lauter, leiser, stumm) auf, die auf der rechten Seite platziert sind. Die Seitenflächen sind übrigens ganz schlicht in mattschwarzem Kunststoff gehalten, was zwar nicht ganz zum sonst sehr edlen Gesamtbild passt, allerdings auch weder großartig auffällt noch besonders anspruchsvoll in der Pflege ist.

Auch die "Unterbodenbeleuchtung" durch die den Betriebszustand signalisierende LED ist ein unverkennbares HEOS-Merkmal.

Auch die „Unterbodenbeleuchtung“ durch die den Betriebszustand signalisierende LED ist ein unverkennbares HEOS-Merkmal.

Richtung Boden ist der Heos 7 übrigens mit einem großzügig bemessenen Standfuß ausgestattet, der dank umlaufender Gummierung dafür sorgt, dass der 4,6 kg schwere Multiroom-Lautsprecher zuverlässig an seinem Platz bleibt. In seiner direkten Nachbarschaft befindet sich ein weiterer durchaus funktionaler Akzent des Heos 7, nämlich die breite LED-Leiste direkt unterhalb der Frontbespannung. Diese signalisiert den Betriebszustand und leuchtet bzw. blinkt dann blau, grün (bei der Installation) oder rot (bei Fehlern). Dieses kleine Detail lässt Denons Multiroom-Komponenten auch gleich sehr modern und futuristisch wirken und stellt vor allen Dingen einen gelungenen Akzent zum sonst sehr reduzierten Farbkonzept dar. Abgesehen davon deutet die blaue LED auch eine Neuerung bei der HS2-Generation an…

Der Materialmix aus feinmaschigem Stoff und gebürstetem Aluminium verleiht dem Heos 7 einen edlen Look.

Der Materialmix aus feinmaschigem Stoff und gebürstetem Aluminium verleiht dem Heos 7 einen edlen Look.

Jetzt auch mit Bluetooth

Lange waren die Heos-Komponenten kabellos nur via WLAN spielfähig, die neue Generation HS2 (das Kürzel steht übrigens ganz schlicht für „Heos Serie 2“)  ist allerdings auch mit Bluetooth ausgestattet. Braucht man das überhaupt noch? Aber sicher, schließlich ist nicht überall WLAN vorhanden – wer den trotz seiner Größe problemlos zu transportierenden Heos 7 zum Beispiel beim Saisonabschluss im Vereinsheim aufstellt, wird nicht unbedingt auf NAS-Laufwerke zugreifen können. Und ab und zu hat vielleicht auch einer der Gäste genau die richtigen Tracks auf dem Smartphone, aber das WLAN-Passwort ist gerade nicht zur Hand (oder soll nicht einfach jedem zugänglich gemacht werden) – in solchen Fällen ist Bluetooth immer noch das Mittel der Wahl. Und das Tolle daran: Auch die auf diesem Wege zugespielte Musik lässt sich an weitere Lautsprecher weiterreichen, sofern der per Bluetooth gekoppelte Lautsprecher auch mit den Kollegen verbunden ist.

Der Kopfhörerausgang ist dem HEOS 7 vorbehalten, die kleineren Modelle bieten diese Option nicht.

Der Kopfhörerausgang ist dem HEOS 7 vorbehalten, die kleineren Modelle bieten diese Option nicht.

Allerdings ist der Heos 7 auch allein gut aufgestellt, in seinem Inneren arbeiten fünf aktive Treiber, die von Class-D-Endstufen befeuert werden. Diese sorgen mit geringer Verzerrung und großem Dynamikbereich für hervorragende Voraussetzungen, die von den beiden Präzisionshochtönern und ebenso vielen Mitteltönern sowie dem Subwoofer mit zwei Passivmembranen vortrefflich genutzt werden. Insbesondere natürlich beim via Netzwerk Zuspielen von hochauflösenden Musikdateien, die werden in der HS2-Generation nämlich auch unterstützt.

Alternativ bietet der Heos 7 auch einen Anschluss für USB-Speichermedien sowie einen Kopfhörerausgang. Letzterer ist ein Alleinstellungsmerkmal des Heos 7 innerhalb Denons Multiroom-Serie. Anders sieht das mit der klassischen Anschlussmöglichkeit über ein 3,5-mm-Audiokabel aus – dieser Input ist bei allen Heos-Lautsprechern vorhanden, weil auch für die Installation relevant.

Die Anschlüsse auf der Rückseite ermöglichen das Koppeln via Bluetooth und Ethernet-Kabel sowie den Anschluss von USB-Speichermedien und Smartphones via 3,5-mm-Audiokabel.

Die Anschlüsse auf der Rückseite ermöglichen das Koppeln via Bluetooth und Ethernet-Kabel sowie den Anschluss von USB-Speichermedien und Smartphones via 3,5-mm-Audiokabel.

Mit Erfahrungen verbessert

Über zwei Jahre Erfahrung wirken sich auch sehr positiv auf die ohnehin zuverlässige Inbetriebnahme der Heos-Komponenten aus. Was aber früher dann doch mitunter mal fehlschlug oder erst nach einem Reset funktionierte, klappt nun auf Anhieb. Das Grundprinzip ist allerdings gleich geblieben, wie gehabt gehört der erste Schritt dem Download der Heos-App aus dem jeweiligen App-Store für iOS oder Android. Sobald dies erledigt und die App gestartet ist, wird man von einem Startbildschirm begrüßt, der – sofern noch keine Heos-Geräte im Netzwerk registriert sind – die Demofunktion ins Blickfeld rückt. Die darf an dieser Stelle allerdings getrost ignoriert werden und stattdessen wenden wir uns dem Zahnrad-Symbol in der linken oberen Ecke zu. Hiermit öffnen wir nämlich die Einstellungen, deren erster Punkt „Gerät hinzufügen“ lautet. Genau das, was wir brauchen.

Zur Erstinstallation muss ein im WLAN registriertes Smartphone mit der HEOS-App per Audiokabel am Aux-Eingang angeschlossen werden.

Zur Erstinstallation muss ein im WLAN registriertes Smartphone mit der HEOS-App per Audiokabel am Aux-Eingang angeschlossen werden.

Im nächsten Schritt benötigen wir auch das mitgelieferte Audiokabel, das wir am Heos 7 und unserem Smartphone anschließen – hier ist es übrigens sinnvoll, den Lautsprecher so aufzustellen, dass seine Rückseite leicht zugänglich ist. Denn wenn das Kabel angeschlossen ist, folgt anschließend der Druck auf die „Connect“-Taste ganz rechts im Anschlussfeld. Sobald die LED in der Front grün blinkt, kann die Taste losgelassen und der aktuelle Installationsschritt in der App per „Weiter“ bestätigt werden. Daraufhin sollte die LED dauerhaft leuchten und man kann das WLAN-Passwort eingeben. Erfüllt der Heos 7 nicht das im Assistenten beschriebene Szenario, ist eventuell ein neuer Versuch nötig.

Zur Einrichtung ruft man über das Zahnrad-Symbol (l.) die Einstellungen auf und wählt "Gerät hinzufügen" (M.). Anschließend erklärt die App alle Schritte wie das Anschließen des Audiokabels (r.).

Zur Einrichtung ruft man über das Zahnrad-Symbol (l.) die Einstellungen auf und wählt „Gerät hinzufügen“ (M.). Anschließend erklärt die App alle Schritte wie das Anschließen des Audiokabels (r.).

Selbiges gilt auch für den nächsten Schritt, falls die Übermittlung des Passworts an den Heos 7 und damit dessen Einbindung ins Netzwerk fehlschlägt. Dies würde dann durch eine rote LED signalisiert, wir bekommen hingegen direkt den nächsten Installationsschritt angezeigt und können eine Bezeichnung für den gerade in Einrichtung befindlichen Heos 7 festlegen. Dies kann natürlich der Modellname sein, wenn man allerdings verschiedene Exemplare desselben Modells verwendet, sollte man stattdessen lieber den passenden Raum auswählen oder eine ganz andere Kennzeichnung eingeben. Sobald dies erledigt ist, war die Installation erfolgreich und das Audiokabel kann abgezogen werden.

Über die Connect-Taste startet man die Kopplung (l.), die bei erfolgreichem Abschluss durch eine grün leuchtende Front-LED signalisiert wird (M.). Für passwortgeschützte WLAN ist die Eingabe des Keys notwendig (r.).

Über die Connect-Taste startet man die Kopplung (l.), die bei erfolgreichem Abschluss durch eine grün leuchtende Front-LED signalisiert wird (M.). Für passwortgeschützte WLAN ist die Eingabe des Keys notwendig (r.).

Anschließend ist der Heos 7 sofort betriebsbereit, wenngleich natürlich auch direkt noch weitere eventuell vorhandene Multiroom-Komponenten ins Netzwerk integriert werden können. Bereits installierte Lautsprecher werden beim erneuten Einschalten auch wieder erkannt, hier benötigt man lediglich ca. 30 Sekunden Geduld.
Übrigens lassen sich mehrere Lautsprecher über die „Räume“-Übersicht der App auch in verschiedenen Gruppen miteinander kombinieren und spielen dann allesamt zeitgleich dieselbe Musik. Außerdem kann man per App aus einer Vielzahl unterschiedlicher Streaming-Quellen wählen, darunter diverse Online-Anbieter wie Spotify oder im Netzwerk integrierte Musikserver. Selbstverständlich lässt sich auch auf dem Smartphone ooer USB-Sticks gespeicherte Musik wiedergeben. Und wem der Klang nicht hundertprozentig gefällt, justiert mit dem Equalizer noch ein bisschen Höhen und Bässe nach. Wobei das eigentlich nicht nötig ist, wie wir im folgenden Abschnitt feststellen.

Nach kurzer Wartezeit (l.) ist der Lautsprecher im Netzwerk integriert und kann mit einer individuellen Bezeichnung versehen werden (M.), bevor das Audiokabel abgenommen werden kann (r.).

Nach kurzer Wartezeit (l.) ist der Lautsprecher im Netzwerk integriert und kann mit einer individuellen Bezeichnung versehen werden (M.), bevor das Audiokabel abgenommen werden kann (r.).

Falls mehrere Lautsprecher vorhanden sind, können diese miteinander verbunden werden (l.) und dieselbe Musik aus der großen Quellenvielfalt empfangen (M.). Für das Feintuning sorgt der übersichtliche Equalizer (r.).

Falls mehrere Lautsprecher vorhanden sind, können diese miteinander verbunden werden (l.) und dieselbe Musik aus der großen Quellenvielfalt empfangen (M.). Für das Feintuning sorgt der übersichtliche Equalizer (r.).

Filigran bis brachial

Die Heos-Komponenten spielen grundsätzlich sehr ausgewogen auf und sind dementsprechend sehr „pflegeleicht“. Ideal also auch für Nutzer, die im Umgang mit HiFi oder Multiroom noch nicht übermäßig bewandert sind. Schnelle Erfolgserlebnisse sind garantiert, denn klanglich macht der Heos 7 nun wirklich keine halben Sachen. Der Sound ist ungeachtet der aktuellen Wiedergabe sehr voluminös und im rund 30 Quadratmeter großen Testraum genügt ein Drittel des möglichen Pegels für eine leicht erhöhte Zimmerlautstärke. Aber nicht nur leistungstechnisch sondern auch in Hinblick auf die Qualität stimmt der Klang. Die Stimmen sind extrem deutlich zu vernehmen und scheinen immer leicht über den Instrumenten zu schweben, während der Tiefton raumfüllend und gleichmäßig einer Welle gleich ins Zimmer rollt. Dazwischen sorgen die Instrumente für eine nahtlose Verbindung und knüpfen einen dichten Klangteppich. Auch hier hat sich die Heos-Serie übrigens weiterentwickelt und liefert nun dank fortschrittlicher DSP-Algorithmen und der Unterstützung von Hi-Res-Audiodateien exzellenten Sound.

Hübsches Detail: Der größte HEOS-Lautsprecher ist mit einer bündig abschließenden Zierleiste versehen, die seine wuchtige Gestalt geschickt kaschiert.

Hübsches Detail: Der größte HEOS-Lautsprecher ist mit einer bündig abschließenden Zierleiste versehen, die seine wuchtige Gestalt geschickt kaschiert.

Das zeigt sich bereits beim ersten Track unseres Tests, dem zwischen filigran und brachial wandelnden „A Deathless Song“ von Parkway Drive. Das melodiöse Intro strömt unglaublich detailliert und kristallklar ins Zimmer und zeigt sich extrem nuanciert. Der Wechsel zum Metal-Klang fällt dann auch ziemlich brachial aus, wenngleich das knackig-krachende Schlagzeug den Übergang nachdrücklich ankündigt. Ebenso ausdrucksstark geht es im Refrain zur Sache, wenn massive Gitarrenriffs und druckvolle Bassläufe den mittlerweile ziemlich exzessiven Gesang unterstützend flankieren.

Komfortable Bedienung: Per App lässt sich der HEOS 7 (wie der Rest der Produktfamilie) ganz einfach vom Sofa aus steuern.

Komfortable Bedienung: Per App lässt sich der HEOS 7 (wie der Rest der Produktfamilie) ganz einfach vom Sofa aus steuern.

Der vergleichsweise große Heos 7 agiert allerdings nicht nur im Vollgas-Modus, er ist auch schwungvollen oder groovigen Popsongs nicht abgeneigt. Das beweist er bei „Roxanne“ von The Police und macht aus dem immer leicht arrhythmisch wirkenden Titel auf Anhieb eine tanzbare Nummer. Selbiges gilt für ähnliche Klassiker wie „So Lonely“ oder das deutlich komplexere „Walk of Life“ von Dire Straits sowie modernere Stücke wie „Red Eyes“ von The War on Drugs.

Aber auch reinen Kraftakten ist der Heos 7 keineswegs abgeneigt, wie sich bei „Greed“ und „Awake“ von Godsmack herausstellt. Hier wird die Tanzfläche eher zum Moshpit und der Groove zum donnernden Grollen. Alles kein Problem für den kraftvollen Multiroom-Lautsprecher, der seinen Subwoofer mit den zwei Passivmembranen sehr gewinnbringend einzusetzen weiß. Und obwohl der Heos 7 hier schon richtig auf den Putz haut, sind seine Leistungsreserven noch lange nicht erschöpft. Gute Nachrichten also für alle, die tatsächlich in einem riesigen Loft wohnen.

Nahtlose Übergänge prägen das Design. Auch das Herstellerlogo in der Front sitzt quasi übergangslos in der Stoffbespannung.

Nahtlose Übergänge prägen das Design. Auch das Herstellerlogo in der Front sitzt quasi übergangslos in der Stoffbespannung.

Fazit

Aus Erfahrung gut: die Heos-Serie von Denon erfüllt wie immer alle Erwartungen – und sogar ein bisschen mehr. Der größte Multiroom-Lautsprecher Heos 7 liefert den eindrucksvollen Beweis, dass Einzelkomponenten auch große Räume problemlos beschallen können, ohne dabei auf Qualität oder ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis verzichten zu müssen. Kraftvoll, detailliert, edel – klanglich und optisch ist das ganz hohes Niveau.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

96 %

96 %

98 %

161030-denon-testsiegel

Technische Daten

Modell:Denon HEOS 7 HS2
Produktkategorie:Multiroom-Lautsprecher
Preis:599 Euro (UVP)
499 Euro (aktuelles Aktionsangebot)
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
Vertrieb:D+M, Nettetal
Tel.: 02157 / 1208-0
www.denon.de
Abmessungen (HBT):203 x 479 x 164 mm
Gewicht:4,6 kg
Hochtöner:2 Präzisions-Hochtöner
Mitteltöner:2 Mitteltöner
Tieftöner:1 Subwoofer und 2 Passivmembranen
Anschlüsse:- WLAN
- LAN
- Bluetooth
- 3,5-mm-Stereo-Kopfhörerbuchse
- Aux-Line-Eingang (Stereoklinke 3,5 mm)
- USB-Anschluss
Besonderes:- leistungsstarker Aktivlautsprecher
- exzellente Klangqualität
- Steuerung per App
- Unterstützung von High Resolution Audiodateien
- 5 diskrete Class-D-Endstufen
- Zugriff auf diverse Streaming-Dienste
- modernes Design
- auch als Stereopaar einsetzbar
Lieferumfang:- HEOS 7 HS2
- Netzteil
- Setup-Kabel 3,5 mm
- Ethernet-Kabel
- Schnellstartanleitung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Multiroom-Lautsprecher Denon Heos 7 HS2 – Kraftvolles Familienoberhaupt erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Nubert nuBox 683 – mehr Lautsprecher und Sound fürs Geld geht kaum

$
0
0

Angesichts immer besser werdender Mini-Lautsprecher, die teilweise ja wirklich erstaunliche Leistungen bringen, stellen sich viele HiFi-Freunde nicht ganz zu Unrecht die Frage, ob massive Standlautsprecher überhaupt noch nötig sind. Natürlich ist es immer auch ein bisschen Geschmacksache, ob man seine Boxen lieber dezent versteckt oder vielleicht sogar als repräsentative Soundmöbel betrachtet – grundsätzlich aber haben (gute) Standlautsprecher aber noch immer eine Daseinserechtigung. Ob es den schwäbischen Audio-Experten von Nubert mit ihrer stattlichen nuBox 683 gelingt, diese These zu untermauern, wird sich zeigen. Das Testobjekt hat es jedenfalls in sich und präsentiert sich als das massives Familienoberhaupt der bewährten, ja fast schon legendären nuBox-Serie.

Stattlich: Das Flaggschiff der aktuellen nuBox-Serie misst 115 Zentimeter in der Höhe und bringt 37,5 Kilo auf die Waage.

Stattlich: Das Flaggschiff der aktuellen nuBox-Serie misst 115 Zentimeter in der Höhe und bringt 37,5 Kilo auf die Waage.

Während Schwaben im Allgemeinen ja ein gewisser Hang zum Geiz nachgesagt wird, möchte ich an dieser Stelle Folgendes festhalten: Bezogen auf den Materialeinsatz und die Ausmaße der Lautsprecher beweist Nubert hier eindeutig Großzügigkeit. Mit einer Höhe von 115 Zentimetern und einem Gewicht von rund 37,5 Kilogramm (wohlgemerkt pro Box) vollziehen die 683er nämlich gleich einen eindrucksvollen Auftritt. Einen wichtigen Tipp möchte ich von daher dem eigentlichen Test vorwegschicken: Alleine Musik hören kann man mit diesen Lautsprechern sehr gut. Transport, Auspacken und Aufstellen, das sind dagegen Unternehmungen, die sich aufgrund genannter Hardfacts eindeutig besser in Teamarbeit erledigen lassen. Aus Rücksicht auf die Oberfläche der Lautsprecher – und die eigenen Bandscheiben!

Erfolg in Serie – die nuBox-Connection

Dass Nubert in Sachen Qualität am Lautsprecher-Markt ein gehöriges Wort mitredet, das ist bekannt und aufgrund über vierzigjährigen erfolgreichen Firmengeschichte auch wenig verwunderlich. Ein besonderes Highlight der cleveren Soundingenieure aus Schwäbisch Gmünd stellt dabei sicherlich die Entwicklung der nuBox-Linie dar. Bezogen auf die Traditionsserie schreibt das Unternehmen auf seiner Website: „Musik- und Heimkinofreunde verbinden mit dem Namen nuBox zu Recht seit vielen Jahren großen Klang zum fairen Preis. Unsere gesamte Erfahrung, die wir in vier Jahrzehnten intensivster Forschungs- und Entwicklungsarbeit gesammelt haben, findet sich in der erfolgreichen nuBox-Baureihe wieder.“
Das passt, denn unsere bisherigen Erfahrungen mit Lautsprechern dieser Serie – ob klein oder groß – können diesen Selbstanspruch nur bestätigen. Hinzu kommt, dass diese Modelle stets in einem attraktiven, stilvollen und zeitlosen Design daherkommen, schlicht und elegant. Kurz und gut: Die Audio-Spezialisten von Nubert möchten ihren Kunden mit der nuBox-Familie ein perfekt abgestimmtes und unverfälschtes Klangbild bieten – und zwar zu einem erschwinglichen Preis und in guter und optisch ansprechender Verarbeitung. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass dieses Vorhaben durchgängig erfolgreich umgesetzt wurde. Jetzt bin ich sehr gespannt, ob der „Chef“ der nuBox-Reihe diese Ansprüche ebenfalls erfüllen kann.

Auch optisch liefert Nubert Qualität. Hochwertige Materialien und eine sorgfältige Verarbeitung und das in drei attraktive Farbvarianten: Die Schwaben liefern die 683er in Schwarz, Weiß und – wie hier zu sehen in der Variante „Ebenholz“.

Auch optisch liefert Nubert Qualität. Hochwertige Materialien und eine sorgfältige Verarbeitung und das in drei attraktive Farbvarianten: Die Schwaben liefern die 683er in Schwarz, Weiß und – wie hier zu sehen in der Variante „Ebenholz“.

Erst das Auge, dann das Ohr: die nuBox 683 im Optikcheck

Die Sache mit dem Gewicht hatte ich ja oben schon erwähnt und natürlich können Lautsprecher mit solchen Maßen auch schonmal kleinere Transportschwierigkeiten mit sich bringen. Aber glücklicherweise liefert Nubert ja direkt bis vor die Haustüre. Ein größeres Auto müssen Sie sich für den Transport also schonmal nicht ausleihen. Und dennoch: holen Sie sich bitte Hilfe beim Auspacken und Aufstellen. Mit vier Händen ist es einfach sicherer und geht schneller voran. So haben wir es dann auch schnell geschafft, die Lautsprecher gefahrlos in die Wohnung zu transportieren, auszupacken und ideal zu positionieren.
Ist dies geschehen, richtet sich der erste Blick auf das schlichte, geradlinige und edle Design, das die nuBox 683 – und zwar nicht nur wegen ihrer stattlichen Statur – zu einem echten Hingucker macht. In der mir zum Test überlassenen Variante „Ebenholz“ kommt dies meiner Meinung nach besonders gut zur Geltung. Aber auch die verfügbaren Versionen in Schwarz und Weiß können sich durchaus sehen lassen und zeigen sich als optisch ansprechende Alternativen in dediziert eingerichteten Wohnlandschaften. Dem imposanten Auftritt steht die Technik dann in nichts nach. So sind die gewichtigen Zwei-Wege-Lautsprecher in Bassreflexbauweise gestaltet und mit drei mächtigen, impulsoptimierten Subbass-Chassis in einem Durchmesser von je 220-Millimetern versehen. Zwei-Wege? Korrekt, denn die drei genannten Chassis arbeiten als echte Tieftöner, wobei sich das obere zudem für die Mitteltonreproduktion zuständig zeigt. Diese Armada, wie der 25-Millimeter-Hochtöner lassen sich bei Bedarf übrigens hinter einer mattschwarzen Gewebeabdeckung verstecken, die dann die gesamte Schallwand bedeckt. Aber egal ob mit oder ohne Abdeckung, insgesamt wirkt die Verarbeitung der nuBox 683 sehr hochwertig und auch in Sachen Materialauswahl haben sich die Schwaben wirklich nicht lumpen lassen. Das Familienoberhaupt der nuBox-Serie deutet so bereits auf den ersten Blick an, dass ihm jede Menge Power innewohnt (450 Watt Spitzenbelastbarkeit sprechen dabei allein für sich). Mich beeindruckt an dieser Stelle übrigens besonders, dass die Nubert-Entwickler es geschafft haben eine massive Standbox zu kreieren, die sich trotz ihrer Abmessungen vergleichsweise harmonisch ins Wohnzimmer einbinden lassen und dort eben nicht wie ein klobiger Fremdkörper wirken. In puncto Optik und Ausstattung erfüllt der Hersteller also schon mal meine Erwartungen vollends. Das macht mich jetzt neugierig auf die akustische Leistung …

Ein Blick aufs Anschlussfeld zeigt: zwei Paare hochwertiger Schraubklemmen und die kleinen Hebel zum Feintuning des Sounds. So kann der Fokus des Klangbildes je nach Geschmack und Musikstil leicht angepasst werden.

Ein Blick aufs Anschlussfeld zeigt: zwei Paare hochwertiger Schraubklemmen und die kleinen Hebel zum Feintuning des Sounds. So kann der Fokus des Klangbildes je nach Geschmack und Musikstil leicht angepasst werden.

Er ist für den guten Klang in den höheren Bereichen zuständig: der 25 Millimeter Hochtöner mit Seidengewebekalotte.

Er ist für den guten Klang in den höheren Bereichen zuständig: der 25 Millimeter Hochtöner mit Seidengewebekalotte.

Dann drehen wir mal auf

Um den 683ern gegenüber nicht gleich mit der Tür ins Haus – oder mit aller Macht in die Bassreflexrohre – zu fallen, teste ich sie zunächst einmal auf ihre Qualitäten als TV-Boxen. Insbesondere interessiert mich hier, wie diese mächtigen Geräte mit leisen Tönen und dem gesprochenem Wort umgehen. In diesem Einsatz überzeugen sie mich dann auch recht schnell. Egal, ob ich mir einfach nur die abendliche Tagesschau zu Gemüte führe oder eines der unzähligen Spiele der Fussball-Bundesliga ansehe (und -höre); Stimmen sind perfekt temperiert und sehr natürlich, während selbst kleinste Details sauber aus dem großen Ganzen herausgeschält werden. Sehr gut, das passt schonmal! Auch im klassischen Blockbuster-Einsatz überzeugen mich die Boxen dann schnell durch ihren ausgewogenen Klang. Einen, der leise Hintergrundmusik ebenso voll und satt rüberbringt, wie den üblichen Druck in Actionszenen. Zufrieden mit Schritt eins meines Tests wechseln die nuBox 683er nun den Einsatzzweck, hin zur Musikwiedergabe. Zuerst grabe ich aus meinem Fundus einen alten Klassiker aus und konfrontiere die Lautsprecher mit Dean Martins „The Very Best Of“-Album. Die unverwechselbar lässige Stimme des „King of Cool“ weht mir unverfälscht um die Ohren, Instrumente sind leicht und klar zu hören, der Groove stimmt. Das macht sofort Spaß. Ob beim lockeren „Gentle On My Mind“ oder im coolen Swing-Klassiker „Ain’t That A Kick In The Head“, hier passt alles: Volumen, Drive, Grundton, Harmonie. So fühle ich mich auf angenehme Art und Weise schnell in die Rat-Pack-Ära zurückversetzt und erlebe Musikgenuss pur.

Bildunterschrift: Drei mächtige 220 Millimeter Tieftöner mit Polypropylenmembran liefern einen beeindruckend kraftvollen Bass und machen die nuBox 683 zu einem wohlklingenden Schrecken der Nachbarn.

Drei mächtige 220 Millimeter Tieftöner mit Polypropylenmembran liefern einen beeindruckend kraftvollen Bass und machen die nuBox 683 bei Bedarf zu einem wohlklingenden Schrecken der Nachbarn.

Das war wirklich Klasse. In Sachen Power und Energie lässt sich Dean Martin aber natürlich noch nicht als wirkliche Herausforderung für meine Testgäste aus Schwäbisch Gmünd bezeichnen. Von daher folgt nun mit Metallica ein echtes Brett und der ultimative Belastungstest. Das 1996er Album „Load“ kommt zum Einsatz und ich möchte mit Hymnen wie „Until It Sleeps“ und „Hero Of The Day“ herausfinden, was die 683er bringen, wenn man mal die Nachbarn ärgern will. Die Erkenntnis lässt dann nicht lange auf sich warten, denn ich stelle schnell fest: die 683er können so Einiges! Die riesigen Tieftöner lassen es auch im hohen Lautstärkebereichen ordentlich – und zwar ohne auch nur im Ansatz zu verzerren – krachen. Brachial! Was dabei aber besonders positiv auffällt: Höhen neigen weder zur Übertreibung, noch bleiben sie auf der Strecke. Das Klangbild stimmt von vorn bis hinten, bzw. von oben nach unten. Die typischen Metallica-Riffs und das treibende Schlagzeug von Lars Ulrich entfachen mühelos ihre volle Kraft und bringen das heimische Wohnzimmer wortwörtlich zum Beben. Auf der Nubert-Website heißt es übrigens diesbezüglich: „Im Vergleich zu ihrer legendären Vorgängerin nuBox 681 wurden insbesondere die Klangneutralität und die Tieftonwiedergabe des nuBox-Spitzenmodells weiterentwickelt: Mit Subwoofer-verdächtigen 35 Hertz erreicht sie wohl eine neue Bestmarke in ihrer Klasse“. Diese Aussage kann ich voll und ganz bestätigen, denn in Sachen Bass spielt die nuBox 683 so tief hinunter, dass dieser sich zwischenzeitlich auch in meiner Magengrube bemerkbar macht! Je nach persönlichem Geschmack und Musikgenre lässt sich am Anschlussfeld der Lautsprecher dann sogar noch ein Feintuning vornehmen. Ein cleveres Feature, das bei Mitbewerbern dieser Preisklasse nicht zum Standard gehört, das man von Nubert-Schallwandlern allerdings bereits aus anderen Modellen kennt. Die Hochtonwiedergabe lässt sich hier dreistufig anpassen (brillant, neutral, sanft), während in puncto Bassintensität die Einstellungen „neutral“ und „angehoben“ zur Verfügung stehen. Kleine aber sehr feine Unterschiede, die jedoch einen deutlichen Unterschied machen und das Klangerlebnis je nach Hörgeschmack, Einsatzzweck, Mitspieler oder Raum deutlich optimieren können. Pfiffig!

Die Mischung macht`s: Die 683er sind zwar groß und massiv, dafür aber wohlproportioniert und Eleganz gestylt.

Die Mischung macht`s: Die 683er sind zwar groß und massiv, dafür aber wohlproportioniert und elegant gestylt.

Kurz und gut: Die nuBox 683 Standlautsprecher machen Spaß. Eine beeindruckende Power mit zugleich erstaunlicher Präzision machen sie zu einem Top-Allrounder für jedes Wohnzimmer – und für jedes Hörverhalten. Von zarten Tönen bis hin zu brachialem Soundspektakel leisten diese Boxen Großes!

Rückseitig befinden sich die Öffnungen der drei Bassreflexrohre. Für einen optimalen Sound empfiehlt es sich einen entsprechenden Abstand zur Rückwand einzuhalten.

Rückseitig befinden sich die Öffnungen der drei Bassreflexrohre. Für einen optimalen Sound empfiehlt es sich einen entsprechenden Abstand zur Rückwand einzuhalten.

Fazit

Die Grundvoraussetzungen für diesen Test waren ja schon mal sehr gut, denn Nubert-Produkte haben in der Vergangenheit stets überzeugt, wobei besonders die kleineren Verwandten der nuBox-Serie punkten konnten. Entsprechend hoch waren dann auch meine Erwartungen an die nuBox 683, die allesamt übererfüllt wurden. Unterm Strich lässt sich sagen, dass man mit diesen mächtigen Standboxen Musikgenuss pur erlebt. Das hohe Gewicht ist der einzige kleine „Kritikpunkt“, den ich ausmachen konnte, aber natürlich ist das nur Gejammer. In der Realität gibt es nämlich auch dafür einen Pluspunkt, denn die massive Bauweise ist ohne Zweifel mitverantwortlich für die großartige, druckvolle Performance der nuBox 683. Aufgrund ihrer klassisch-schönen Optik und ihres natürlich-kraftvollen Sounds mit enormem Basspotenzial kann mein Resümee nur wie folgt lauten: Nubert liefert mit diesen Lautsprechern erneut ein Soundmöbel in Top-Qualität – und das zu einem vergleichsweise günstigen Stückpreis von nur 549 Euro. Allen Freunden des guten Klangs – die einen stattlichen, robusten und zugleich eleganten Standlautsprecher suchen – möchte ich Nuberts Aushängeschild der nuBox-Serie somit eindringlich ans Herz legen. Viel Spaß mit einem echten Schwergewicht und mit ganz großer Musik!

Test & Text: Stefan Meininghaus
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

98 %

92 %

99 %

161104-nubert-testsiegel

Technische Daten

Modell:Nubert
nuBox 683
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:549,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Schwarz (Front Schwarz)
- Weiß (Front Weiß)
- Ebenholz (Front Schwarz)
Vertrieb:Nubert, Schwäbisch Gmünd
Tel.: 0800 / 6823780
www.nubert.de
Abmessungen (HBT):1150 x 245 x 414 mm (mit Füssen, ohne Gitter)
Gewicht:37,5 Kg/Stück
Hochtöner:25 mm Seidengewebekalotte
Tief-/Mitteltöner:3 x 220 mm (Polypropylenmembran)
Lieferumfang:- nuBox 683
- Gewebeabdeckungen
- Lautsprecherkabel
- Bedienungsanleitung
- nubi
Besonderes:- sehr gute Verarbeitung
- stattliche Bestückung
- dreistufige Hochtonanpassung
- zweistufige Tieftonanpassung
- Kauf ohne Risiko: 1 Monat Widerrufsrecht
Empfohlene Raumgröße:bis 40 Quadratmeter
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Nubert nuBox 683 – mehr Lautsprecher und Sound fürs Geld geht kaum erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Kompakt-Lautsprecher Inklang 10.2 AdvancedLine – Audiophile Mitbestimmung

$
0
0

Es gibt Sätze, die möchte man als Kunde nicht hören. Etwa den: „Dieser Lautsprecher ist leider nur als Standbox lieferbar und ausschließlich in Schwarz.“ In Zeiten von „Geht nicht gibt’s nicht“ kann das nicht die Lösung, sein, hat sich Inklang gedacht. Der Hamburger Boxenhersteller setzt deshalb auf ein Konzept mit Köpfchen: Customizing. Dadurch wird alles veränderbar. Alles? Fast alles – das Design und der Klang sind nicht verhandelbar.

Die 10.2 setzt Akzente: Mit ihrer charakteristischen Form und der erstklassigen Lackierung werten diese Lautsprecher den Wohnraum auf.

Die 10.2 setzt Akzente: Mit ihrer charakteristischen Form und der erstklassigen Lackierung werten diese Lautsprecher den Wohnraum auf.

Customizing ist die Kunst, ein Serienprodukt mit so vielen Wahlmöglichkeiten anzubieten, dass der Kunde am Ende doch etwas Eigenes hat. Das Verfahren ist in anderen Branchen Gang und Gäbe, etwa in der Autoindustrie, wo durch die verschiedenen Ausstattungsoptionen ein Wunschwagen entsteht. Dieses Konzept hat Thomas Carstensen, der Gründer und Geschäftsführer von Inklang, auf den Boxenbau übertragen in seiner Serie „AdvancedLine“ realisiert. Hier bietet er für die verschiedensten Vorlieben, Anforderungen und Raumgrößen sieben Basis-Modelle vom großen Standlautsprecher bis zur kleinen Regalbox an, mittlerweile hat Inklang das Angebot noch um einen Center-Lautsprecher ergänzt, um auch den Heimkino-Markt zu erschließen. Diese Standard-Modelle kann der Kunde nun konfigurieren. Das geht bei einem Besuch im Vorführraum an den Hamburger Elbbrücken, wo Inklang persönliche Beratungsgespräche anbietet, das geht aber auch mit dem Konfigurator auf der Inklang-Homepage. So oder so: Dem Kunden stehen auf dem Weg zum Wunschlautsprecher über 400 Varianten offen. Zwei Eigenschaften sind allerdings gesetzt: Die Gehäusegeometrie und die Lautsprecherbestückung. Sie bürgen schließlich für den optischen und akustischen Charakter der AdvancedLine. Das gilt auch für den kleinsten Vertreter der Reihe, die 10.2. Diese Kompaktbox haben wir in einer maßgeschneiderten Version zum Test gebeten.

Customizing von der Couch: der Konfigurator

Das Maßschneidern geht mitunter flott. Wer weiß, dass sein Klang von Inklang kommen soll, kann sich seinen Wunsch-Wandler bequem vom Sofa aus zusammenstellen, hierfür haben die Hanseaten ihren Konfigurator entwickelt. Dieser Online-Auswahlberater führt einen Schritt für Schritt zu einer Lösung, die den eigenen Wünschen und Bedürfnissen am Besten entspricht. Am Anfang steht die Größe des Raums, in dem die Boxen spielen werden. Wir wollen ein kleines Habitat beschallen, klicken also „Bis 25 qm“ an – und schon pickt der Konfigurator die geeigneten Modelle aus dem Portfolio. Uns schwebt ein kleine Box vor, die entweder auf einem Sideboard stehe soll oder auf einem Ständer, und wir möchten diese Box auch mit einem kleineren Verstärker ab 20 Watt betreiben können. Zwei Modell bleiben nun noch übrig, wir wählen die fast schon handliche, etwa schuhkartongroße 10.2.

Inklangs Kompakteste: die 10.2 AdvancedLine

Mit dieser kleinsten Box der AdvancedLine haben wir uns für einen Zwei-Wege- Bassreflex-Wandler entschieden, ein Hochtöner und ein Tiefmitteltöner sorgen für den Klang – und beim ersten Anblick für ein wenig Verwunderung: Der Kalotten-Tweeter sitzt unter dem Tief-/Mittentöner. Inklang spricht dieser Chassis-Anordnung eine Reihe von Vorteilen zu: Sie soll die Aufstellung des Lautsprechers leichter machen, sie soll zu einem Plus bei Präzision und Tiefenstaffelung führen, durch den größeren Abstand zwischen dem oben positionierten Tiefmitteltöner und der unten angesiedelten Bassreflexöffnung werde die Tieftonausbeute der Bassreflexabstimmung verbessert, überdies werde der Mitteltonanteil, der über das Bassreflexrohr austritt, deutlich reduziert, und nicht zuletzt habe so das Abstrahlverhalten des gesamten Lautsprechers verbessert werden können.
Diese Speaker-Anordnung ist ein weiteres Kennzeichen der Inklang-Lautsprecher – wie auch die Wahl der Chassis: Inklang verwendet durchweg Schallwandler des renommierten norwegischen Herstellers SEAS. Bei der 10.2 AdvancedLine ist ein 29-Millimeter-Hochtöner mit leichtem Hornvorsatz und starkem Magnetsystem für die Dynamik und den Detailreichtum verantwortlich, unterhalb von 2.400 Hertz übernimmt dann ein 12-Zentimeter-Treiber die Mitten und Bässe. Hier kommt ein Chassis in Langhub-Ausführung zum Zuge. Bei derartigen Schallwandlern können die Schwingspule im Magnetfeld und damit auch die Membran weiter auslenken; durch diesen längeren Hub erreicht der Wandler ein größerer Schalldruck. So liefert der Speaker trotz seiner geringer Membranfläche genügend Pegel im Bassbereich. Durch die stärkere Auslenkung entsteht aber auch mehr Wärme – und weil der Tieftmitteltöner eh die meiste Arbeit verrichten muss und damit Hitze produziert, sitzt in der Mitte der Membran ein sogenannter Phase-Plug, diese konusförmige „Nase“ sorgt für die Ableitung dieser Antriebs-Wärme.

Inklang setzt den Hochtöner unter den Tiefmittentöner - diese Anordnung soll akustische Vorteile bieten und ist ein Merkmal der AdvancedLine.

Inklang setzt den Hochtöner unter den Tiefmittentöner – diese Anordnung soll akustische Vorteile bieten und ist ein Merkmal der AdvancedLine.

Wahl ohne Qual

Wir haben uns also grundsätzlich das Modell 10.2 ausgesucht, und nach der Entscheidung für eine Basis-Box kommt nun die eigentliche Konfiguration. Dieses Auswählen und Probieren macht richtig Spaß, weil wir den aktuellen Ausstattungsstand unserer zukünftigen Lautsprecher direkt in einer 360-Grad-Vorschau sehen können. Zuerst stellt sich die Frage, ob wir die Box auf den optionalen Design-Fuß stellen möchten. Der sieht wirklich schick aus, schlägt allerdings mit knapp 400 Euro zu Buche. Wir bestellen den Lautsprecher erst mal ohne Ständer und werden ihn wohl auf unser Sideboard stellen. Jetzt geht es um die Farbe – und hier herrscht an Auswahl nun wirklich kein Mangel: Inklang bietet sieben Trendfarben von Schneeweiß bis Schlammbraun, dazu die drei Akzentfarben Violett, Petrol, Senf; wer hier noch nicht fündig geworden ist, sucht sich den genehmen Farbton aus dem gesamten Spektrum der Normen NCS oder RAL aus. Die aktuellste Steigerung dieser Auswahl-Fülle: Wer seine Wände mit den Farben des englischen Herstellers Farrow & Ball gestaltet hat, kann seine Boxen in einem exakt darauf abgestimmten Ton bestellen. Für derlei Wünsche ist ein leichter Aufpreis fällig. Wir leisten uns ein kräftiges Petrol.

Der nächste Schritt ist weniger augen- als ohrenfällig: Inklang bietet uns an, bei der Frequenz-weiche aufzurüsten: Statt der Standardversion können wir eine „Referenz-Frequenzweiche“ einbauen lassen, Inklang verspricht uns ein nochmals gesteigertes Klangerlebnis. Gut, nehmen wir, die Edel-Platine besticht bei der Begutachtung durch beste Bauteile, und sie imponiert auch durch ihr Gewicht: Satte 772 Gramm an allerfeinster Elektrotechnik. Das ist uns den Aufpreis von knapp 90 Euro wert, schließlich haben wir hier erstmals Einfluss auf die klangliche Qualität der Box, also quasi audiophile Mitbestimmung. Weiter geht es mit der Ausstattung in der Abteilung „Exterieur/Zubehör“: Sollen die Sockelplatte und die Füße silbern oder schwarz eloxiert sein? Sollen die Boxen auf Spikes gelagert werden statt auf den standardmäßig gelieferten Standfüßen? Brauchen wir zum Schutz eine Abdeckung für die Lautsprecher? Schauen wir mal – im wahrsten Sinne des Wortes, denn in der Vorschau erkennen wir ja sofort, wie es aussieht. Nachdem wir alle Varianten durchgespielt haben, verzichten wir auf den Speakerschutz und wählen als Standbeine die Füße in Silber. Dieses „Schuhwerk“ ist im Rändel-Look gehalten, das sieht sehr gediegen aus.
Fertig? Fertig! Wir haben in weniger als einer Stunde unseren Wunsch-Wandler kreiert. Ihm können wir jetzt noch die finale individuelle Note verleihen, indem wir unseren Namen auf das Anschlussterminal lasern lassen.

Mit der optionalen Referenz-Frequenzweiche kann die Inklang-Box audiophil aufgewertet werden. Hier sind beste Bauteile des renommierten Herstellers Mundorf verbaut.

Mit der optionalen Referenz-Frequenzweiche kann die Inklang-Box audiophil aufgewertet werden. Hier sind beste Bauteile des renommierten Herstellers Mundorf verbaut.

Ausgezeichnete Anmutung

Wir haben uns einen richtig schicken Lautsprecher zusammengestellt – und fragen uns nun zum ersten Mal: Warum empfinden wir diesen Schallwandler als schön? Letztendlich handelt es sich doch auch hier um einen Quader, schlicht gehalten, ohne jeglichen Schnickschnack. Woran liegt es also? Eine alte Gestalter-Weisheit hilft uns auf die Sprünge: „Details sind keine Details, sie sorgen für das Design“. Das trifft auf die Formensprache der AdvancedLine-Serie im Ganzen zu und damit auch auf die 10.2. Eine schlanke Front, dazu eine charakteristische Tiefe des Gehäuses – diese Proportionen sorgen für ein optisches Ebenmaß; sie sind aber trotzdem so spezifisch, dass sie für einen hohen Wiedererkennungswert bürgen. Die fünffach-seidenglanzlackierte Oberfläche sorgt nun für einen sanften Schimmer und unterstützt damit die edel-dezente Erscheinung. Der eigentliche Design-Kniff ist aber die umlaufende Fase: Durch diese Abschrägung der Gehäusekante vermeidet Inklang, dass das Gehäuse kantig-boxig wirkt, diese Fase ist das vielleicht entscheidende Detail der insgesamt eleganten Anmutung.
So sind es einige vermeintliche Kleinigkeiten, die in Summe ein gelungenes Design ergeben. Diese Gestaltung hat nun auch höhere Weihen erlangt: Für die zeitlos-reduzierte Anmutung ist Inklang mit dem German Design Award 2016 ausgezeichnet worden. Mit dieser geschmeidigen Erscheinung und einer passenden Lackierung fügt sich der Inklang-Lautsprecher deshalb eigentlich in jedes Ambiente ein, in nüchtern-moderner Umgebung wirkt er aber besonders stimmig. Das funktioniert auch mit etwas kräftigeren oder ausgefallenen Lackierungen: Unseren Mut zur Farbe Petrol haben wir nicht bereut, die Box sieht in dieser Lackierung modern und nobel aus, ohne an Dezenz zu verlieren, sie wertet den Wohnraum auf, ohne ihn zu dominieren. Die Wertigkeit beruht auch auf der ausgezeichneten Verarbeitung: Erstklassige Lackierung, hochwertige Werkstoffe, dazu zeugt das Gewicht von knapp neun Kilo von einer massiven Fertigung, allein die Front des MDF-Gehäuses ist gute zwei Zentimeter stark.

Das Detail macht das Design: Bei Inklang sorgt die umlaufende Fase für einen hohen Wiedererkennungswert.

Das Detail macht das Design: Bei Inklang sorgt die umlaufende Fase für einen hohen Wiedererkennungswert.

Top-Terminal für schonendes Setup

Wer schön gestaltete Boxen herstellt, macht sich mitunter auch über eine angemessene Verpackung des Zubehörs Gedanken. Inklang liefert die Gerätefüße im schicken Schuber, sie liegen präsentabel in einem Schaumstoff-Einschub. Die Füße sind schnell ein geschraubt, nun geht’s ans Anschließen, damit die 10.2. endlich Kontakt mit dem Verstärker bekommt. Inklang hat dafür ein vorzügliches Terminal eingebaut: Die Kabelklemmen sind massiv und vergoldet, sie nehmen selbst große Kabelquerschnitte auf, natürlich können auch Kabel mit Schuhen und Bananenstecker angeschlossen werden. Wer ein pures Kabel benutzt, wird sich über die freilaufenden Andruckscheiben freuen. Sie verhindern, dass beim Festklemmen die filigranen Drähtchen der Litze in Mitleidenschaft gezogen werden. Ein gutes Feature, das für schonendes Setup sorgt. Das Terminal hat insgesamt vier Aufnahmen, dies ermöglicht Bi-Amping und Bi-Wiring, in beiden Fällen müssen die vergoldeten Brücken entfernt werden, die die Klemmen für den Hochton und den Tiefmittelton kurzschließen. Die üblichste Art des Anschlusses funktioniert jedoch nach wie vor mit einem Kabel pro Box für den Betrieb an einem Verstärker. In diesem Fall bleiben die Brücken drin. So kommt die Box bei uns an, und so nehmen wir sie auch in Betrieb.

Edel und gut: Das Terminal hat vergoldete Kabelklemmen mit freilaufenden Andruckscheiben - so wird die empfindliche Litze geschont. Das Stoffschild zeigt an: In dieser Inklang-Box sitzt eine Referenz-Frequenzweiche.

Edel und gut: Das Terminal hat vergoldete Kabelklemmen mit freilaufenden Andruckscheiben – so wird die empfindliche Litze geschont.
Das Stoffschild zeigt an: In dieser Inklang-Box sitzt eine Referenz-Frequenzweiche.

Aufstellen und Einsspielen

Kleine Boxen, kleiner Abstand – mit dieser Faustformel im Kopf haben wir die 10.2 auf unser Sideboard gestellt, wir haben mit etwa 1, 50 Meter Entfernung angefangen. Das war dann doch etwas zu eng aneinander, zumal unser Hörsofa ziemlich genau zwei Meter entfernt steht. Darum haben wir die Lautsprecher peu à peu voneinander entfernt. Bei 1,70 Meter war es dann optimal: Die Größenverhältnisse stimmten, das musikalische Geschehen erschien als homogener Klangraum. Dabei haben wir die Boxen ein klein wenig zum Hörplatz hin eingewinkelt, und so war die gewünschte Illusion perfekt: Diana Krall, die grandiose kanadische Jazz-Sängerin und Pianistin, stand mit ihrem Klavier nun wirklich im Mittelpunkt, umgeben von ihrer Begleitcombo. Aber so richtig Spaß hat die Musik noch nicht gemacht, kein Wunder: Die Inklang-Lautsprecher verströmten noch Lackgeruch, als wir sie auspackten. Für nagelneue Boxen gilt: spielen lassen. Wer Lautsprecher direkt aus dem Lieferkarton heraus anschließt und anhört, erlebt sie in ungeschmeidiger Verfassung. Die Schallwandler müssen sich erst eine zeitlang bewegt haben, dann sind sie eingespielt und zeigen ihr wahres Können. Bei der Inklang war die Veränderung verblüffend: Binnen eines Tages verwandelte sich das anfangs etwas kalte, leicht blecherne Klangbild in eine runde, stimmige Wiedergabe, dazu kam ein deutlicher Zugewinn an Klarheit im Klangbild. Diese Verwandlung hat sich am nächsten Tag fortgesetzt, die 10.2 AdvancedLine ist immer besser geworden. Eine derart deutliche Veränderung in so kurzer Zeit haben wir selten erlebt.
Großen Einfluss auf den Klang hat auch die Wahl des Standorts. Die 10.2 macht es einem hier leicht. Ihr massives, von innen mit Folie akustisch bedämpftes Gehäuse ist äußerst schwingungsresistent, und die Bassreflexöffnung der Box weist nach vorne, der Luftaustausch findet also über die Frontseite statt. Dadurch lässt sich die 10.2 in Wandnähe aufstellen, und sie verhält sich auch im Regal ziemlich unkritisch. Trotzdem ist diese Aufstellung klanglich selten zufriedenstellend. Besser ist die freie Platzierung auf einem Sideboard, diese Positionierung hatten wir ja auch geplant. Das Ergebnis war hier schon sehr gut, aber solche Möbel als Stellfläche sind durchaus schwingungsanfällig und damit einem definierten Klang eher abträglich. Was tun? Bloße Standfüße reichen da selten, für eine gute akustische Ankoppplung sollte man schon zu Spikes greifen. Man kann aber auch sogenannte Absorberfüße einsetzen, die die unerwünschte Schallenergie schlucken.
Für den Betrieb auf dem Sideboard hätten wir die 10.2 AdvancedLine also doch besser mit Spikes bestellt. Gut, dass wir noch welche in unserer Redaktion haben, mit diesen spitzen Kegeln ist das Klangbild nun richtig klar. Allerdings: Wir haben ein Lowboard, die 10.2 steht also ziemlich tief. Und ihr Hochtöner, der in etwa auf Ohrenhöhe sein sollte, sitzt unten. Den optimale Klang der Box haben wir deshalb erst im Schneidersitz auf dem Boden genießen können. Wer nun nicht zum Yoga neigt, sollte die 10.2 also auf einen Ständer stellen. So kann die Box ihr komplettes Klangvermögen ausspielen.

Die 10.2 kann wandnah aufgestellt werden, möglich macht's der zur Front abstrahlende Bassreflexkanal.

Die 10.2 kann wandnah aufgestellt werden, möglich macht’s der zur Front abstrahlende Bassreflexkanal.

Inklang im Klang

Wir haben ja geahnt, was uns erwartet, schließlich waren von Inklang schon die Modelle 13.2 und 17.2 zu Gast in unserer Redaktion. Und es hat sich dann schnell bestätigt: Auch die Kleinste von Inklang repräsentiert den Charakter der AdvancedLine. Die 10.2 AdvancedLine schallwandelt herrlich frisch und ungemein präzise, das Klangbild ist äußerst aufgeräumt und detailreich. Das kommt einer auf Atmosphäre angelegten Aufnahme wie dem Diana Krall-Album „Glad Rag Doll“ sehr entgegen, das Album lebt von der hörbaren und fast spürbaren Intimität der kleinen Combo, mit der Diana Krall Ragtime- und Jazzstücke der 1920er wiederaufleben lässt. Die 10.2 verschafft uns einen exklusiven Zugang zu dem kleinen Aufnahmeraum der New Yorker Avatar Studios, so dicht sind wir am musikalischen Geschehen. Krall steht zum Greifen nah vor uns, sie haucht mit ihrer samtenen, erdigen Stimme „There Ain’t No Sweet Man That’s Worth The Salt Of My Tears“, und spätestens, wenn man ihr Atmen nach den einzelnen Zeilen dieser Klage hört, weiß man, dass dieser Lautsprecher in der Lage ist, die entscheidenden Details herauszuholen und akustisch abzubilden. Musikalische Magie entfaltet sich ja oft gerade durch die leisen Stellen, durch kleine und fast unmerkliche Geräusche im Klanggeschehen. Wenn Details optisch das Design bestimmen, dann sorgen sie akustisch für die Authentizität. Die Abbildung dieser Feinheiten gelingt der 10.2 ausgezeichnet, nicht nur beim Gesang, sondern auch bei der E-Gitarre: Erst das typische Geräusch, das beim Rutschen über die Saiten entsteht, lässt die Gitarre lebendig werden, und mit der 10.2 klingt Marc Ribots Saitenspiel ungemein natürlich: Man hört Hornhaut auf Stahl, und man sieht fast seine Spielhand über die Saiten wandern. Welchen Reichtum einer guten Aufnahme die 10.2 abbilden kann, zeigt sich dann auch am Ende des Songs: Er schließt mit einem Schlag auf das Becken, das gedengelte Metall klingt eine Ewigkeit aus, und in dieser Zeit durchreisen wir einen Kosmos an Klangfarben – ein faszinierendes akustisches Erlebnis! Im Höhen- und Mittenbereich ist die 10.2 AdvancedLine fabelhaft – aber wie steht es mit dem Bass? Kann die kleine Box mit ihrer geringen Membranfläche auch den Tiefton abbilden? Ja, das gelingt ihr überraschend souverän. Nicht nur bei der Krall-Combo, wo der sechssaitige Bass von Dennis Crouch ein warmes und voluminöses Fundament liefert, sondern auch im orchestralen Gefüge. Das Scottish Chamber Orchestra spielt die Polka aus Antonín Dvořáks Tschechischer Suite, die Kontrabässe sind schön präsent, die 10.2 gibt sie eher knackig als breit wieder, einen Tiefstbass kann diese Box natürlich nicht liefern. Trotzdem klingt die 10.2 auch beim großen Bühnengeschehen deutlich größer, als sie ihren Maßen nach ist, und sie präsentiert die Kontrabässe mit ihrem charakteristischen Volumen. Das erlebt man besonders intensiv am Ende des einleitenden Allegretto grazioso, hier verklingt die Musik nach einem Frage- und Antwortspiel von Streichern und Bläsern schließlich mit Kontrabass-Tönen im Pianissimo. Wunderbar! Mit dieser Orchesteraufnahme beweist die 10.2 nochmals ihre größte Qualität: Sie liefert durch ihre exzellente Präzision eine beeindruckende Plastizität. Hier ist bis zur letzten Note jeder Bogenstrich der Streicherfraktion hörbar, und wer sich schon immer gefragt haben sollte, wo die Bässe im Orchester verortet sind, weiß es spätestens jetzt, denn der 10.2 gelingt es mühelos, die Dimensionen eines Klangkörpers und seine Tiefenstaffelung vor das akustische Auge zu führen.

Nobel bis zum Schuhwerk: Einklang stattet seine Boxen mit eloxierten Metallfüßen in Rändel-Optik aus. Auch die Spikes sind in diesem Design gehalten.

Nobel bis zum Schuhwerk: Einklang stattet seine Boxen mit eloxierten Metallfüßen in Rändel-Optik aus. Auch die Spikes sind in diesem Design gehalten.

Fazit

Die 10.2 AdvancedLine trumpft mit den gleichen Qualitäten auf, die schon die größeren Modelle der AdvancedLine ausmachen: Sie ist optisch formschön und akustisch exzellent. Die 10.2 erzeugt ein äußerst klares, präzises und straffes Klangbild, sie bietet dem Hörer einen ungemein großen Detailreichtum. Trotz ihrer geringen Maße liefert die Box einen erstaunlich voluminösen Klang. Damit ist sie eine erste Wahl für Musikliebhaber, die trotz geringen Platzes nicht auf eine High-End-Wiedergabe verzichten möchten und Wert auf eine individuelle Note legen – mit dem pfiffigen „Customizing“ räumt Inklang seinen Kunden ein Mitspracherecht bei der Kreation des eigenen Wunsch-Wandlers ein.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: angemessen

89 %

95 %

86 %

161109-inklang-testsiegel

Technische Daten

Modell:Inklang
10.2 AdvancedLine
Produktkategorie:Regallautsprecher
Preis:899,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- 7 Trendfarben
- 3 Akzentfarben (Aufpreis: 19,95 €/Box),
- individuelle NCS- bzw. RAL-Farbe (Aufpreis: 59,95 €/Box)
- optional: Referenz-Frequenzweiche (Aufpreis: 89,90 €)
Vertrieb:Inklang, Hamburg
Tel.: 0800 / 7242388
www.inklang.de
Abmessungen (HBT):334 x 142 x 289 mm
Gewicht:8,5 kg/Stück
Hochtöner:29 mm (Aluminium-Magnesium-Membran)
Tiefmitteltöner:120 mm (Aluminium-Membran, Phase Plug)
Frequenzbereich:50 Hz - 25 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenz:2.400 Hertz
Lieferumfang:- 10.2 AdvancedLine
- Rändelfüße
- Sockelplatten
Optionales Zubehör:- Spikes inkl. Bodenaufnahme in Rändeloptik (19,95 €/4 Stk.)
- 10.2 Design-Fuß (399,00 Euro/Stück)
- Design Lautsprecherabdeckung (29,95 Euro/Stück)
Besonderes:- Customizing-Prinzip: Boxen sind individuell konfigurierbar
- optional: höherwertige Frequenzweiche (Aufpreis: 99,90 Euro)
- Hochtöner ist unter dem Tiefmitteltöner postitioniert
- klares, klar gestaffeltes Klangbild
- ausgezeichnetes Design, insbes. in Verbindung mit den Standfüßen
- kostenloses Lasern des eigenen Namens auf das Anschlussterminal
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,1
Klasse:Spitzenzklasse
Preis-/Leistungangemessen

Der Beitrag Kompakt-Lautsprecher Inklang 10.2 AdvancedLine – Audiophile Mitbestimmung erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.


Elac Discovery Music Server – Streaming, HiRes, Tidal, Internetradio in one (tiny) Box

$
0
0

In unserem Praxistest des Elac Discovery Music Servers begeistern in erster Linie Verarbeitung, Design und die Simplizität in der Einrichtung. Mit den Roon Labs haben sich die Kieler zudem einen Partner an Bord geholt, der eine intuitive Bedienung verspricht. Ist diese tatsächlich so leicht in der Anwendung wie versprochen und wie klingt der Elac-Streamer überhaupt?

Klein aber oho: Der Elac Discovery Music Server streamt Musik in Hi-Res-Auflösung, Empfang Internetradio, ist AirPlay-kompatibel und zeigt sich als erstklassig verarbeitet.

Klein aber oho: Der Elac Discovery Music Server streamt Musik in Hi-Res-Auflösung, Empfang Internetradio, ist AirPlay-kompatibel und zeigt sich als erstklassig verarbeitet.

Das Wort „Streaming“ ist in der Musikindustrie in aller Munde. Doch trotz weiterhin wachsender Nachfrage trauen sich viele anspruchsvolle HiFi-Freunde noch immer nicht so richtig an das Thema heran. Als Begründung dafür dienen oftmals eine aufwändige Installation, fehlende Übersicht in der Menüführung oder Unsicherheiten in der Auswahl entsprechender Download-Portale.
Letzterer Punkt lässt sich schnell ausräumen, denn neben vielen (legalen) Plattformen, die sich auf den Vertrieb sogenannter Hi-Res-Dateien spezialisiert haben, haben inzwischen auch Online-Giganten wie Amazon den Trend erkannt und bieten eine Riesen-Auswahl an Songs und Alben in MP3- oder CD-Auflösung an. Bedeutet: das Angebot an „downloadbarer“ Musik ist aktuell so groß wie nie zuvor. In Sachen Einrichtung und Bedienung hängt es hingegen an der entsprechenden Hard- und Software. Und genau hier hat man bei Elac ganz offenbar die richtigen Entscheidungen getroffen.
Frei nach dem Motto „Neuland betritt man am besten mit jemandem, der sich dort auskennt“, haben die Kieler sich auf ihre Kernkompetenz, die Entwicklung hochwertiger Audio-Komponenten, konzentriert. Mit den Roon Labs hat man zudem einen gefragten Spezialisten gewinnen können, der für eine anwenderfreundliche Software verantwortlich zeichnet. Und wenn zwei Meister ihres Fachs sich zusammentun, darf man so Einiges erwarten. Ohne an dieser Stelle zuviel vorwegzunehmen: Das Ergebnis ist schlichtweg imponierend – vielleicht sogar wegweisend – und die eingangs erwähnten Bedenken eingefleischter HiFi-Enthusiasten sind schnell wie weggeblasen.

Eleganter geht es kaum: Der Elac Discovery Music Server besticht durch Form, eingesetzte Materialien, Verarbeitung und seine intuitive Benutzerführung.

Eleganter geht es kaum: Der Elac Discovery Music Server besticht durch Form, eingesetzte Materialien, Verarbeitung und seine intuitive Benutzerführung.

Was ist ein Music Server bzw. Streamer überhaupt?

Vereinfacht erklärt, handelt es sich dabei um eine Quelle, die digital gelagerte Audiodateien empfängt und an ein vorhandenes HiFi-Setup weiterreicht.
Das bedeutet: der Music Server bzw. Streamer liest Daten von konnektierten Datenspeichern (Festplatten, USB-Sticks etc.) oder im gleichen Netzwerk befindlichen NAS-Platten oder Computern. Empfangene Audio-Files werden im Streamer/Music Server so aufbereitet, dass sie über das vorhandene HiFi-System bzw. über Aktiv-Lautsprecher wiedergegeben werden können. Die Befehligung des Music Servers erfolgt dann in der Regel mittels Smartphone oder Tablet via entsprechender App-Steuerung.

Einfacher geht es kaum: Der Elac wird bequem vom Sofa aus via Smartphone- bzw. Tablet-App gesteuert.

Einfacher geht es kaum: Der Elac wird bequem vom Sofa aus via Smartphone- bzw. Tablet-App gesteuert.

Zeitlos, robust, elegant

HiFi-Anlagen und Komplettsetups zeigen sich heute gern in einem modernen, angepassten Design. Statt klobiger Audio-Bausteine bietet der Markt aktuell eine immer größer werdende Zahl kleinerer, integrativer Systeme. Und zwar solche, die in Sachen Platzbedarf nur einen Bruchteil ihrer Vorgänger in Anspruch nehmen, allerdings ausstattungstechnisch viel mehr zu bieten haben als die klassische Stereo-Anlage. Diesen Trend hat Elac erkannt und seinem Discovery Music Server DS-S101-G (so die vollständige Produktbezeichnung) eine entsprechend kompakte Behausung spendiert. Wohlgemerkt eine optisch anspruchsvolle, die sowohl in großzügig dimensionierten Wohnlandschaften wie in klassischen Wohnzimmern oder auch kleineren Studenten-Buden locker unterkommt. Entwickelt wurde das Gehäuse des Elac Discovery in Kiel – und zwar mit der gleichen Akribie, wie die eines hochwertigen Lautsprechers. Und wer schonmal einen Elac-Lautsprecher besessen hat, der weiß, wovon ich an dieser Stelle spreche. Gemäß eigener Vorgaben setzt das Traditionsunternehmen aus dem hohen Norden somit selbstverständlich auch in seinem Streaming-Erstling auf den Einsatz allerbester Materialien. Auffälligstes Merkmal: das gebürstete Aluminium-Kleid. Genau genommen handelt es sich dabei um eine seitlich umlaufende, zeitlos gestaltete Alu-Behausung mit gerundeten Kanten. Die schaut nicht nur gut aus, sondern fasst sich auch gut an. Und zwar so gut, dass jeder Besucher unserer Redaktion automatisch einmal kurz über den Elac drüberstreichelt.

Das erstklassig verarbeitet Alu-Kleid zieht sich sanft um das komplette Gehäuse des Discovery Music Servers.

Das erstklassig verarbeitet Alu-Kleid zieht sich sanft um das komplette Gehäuse des Discovery Music Servers.

Statt eines mit Tasten und Reglern überfrachteten Bedienfeldes besteht die Front lediglich aus einer spiegelnden Glasfläche, die leicht vertieft in besagtem Gehäuse sitzt. Bis auf den Aufdruck der Modellbezeichnung ist diese erfrischend clean gehalten. So geht zeitlos also! Eine gelungene Materialkombination, die sich optisch auf das Wesentliche beschränkt, statt sich mit Schnickschnack zu überladen. Design-Ikone Dieter Rams sagte einst „Gutes Design ist sowenig Design wie möglich“. Ein Zitat, das die gelungene Gestaltung dieses Produktes schlichtweg perfekt beschreibt, auch wenn der legendäre Industrie-Designer nichts mit der Entwicklung des Elac Discovery zu tun hatte. Besonders edel wirkt in diesem Zusammenhang die innenseitig um 45 Grad gefaste Gehäusekante mit ihrer mittig eingelassenen LED. Letztere gibt Auskunft über den Betriebszustand des Discovery Music Servers. Auf ein Display verzichtet man in diesem Produkt übrigens ganz bewusst, denn schließlich erfolgt die Befehligung des DS-S101-G ausschließlich via Roon-App. Dazu später mehr, zunächst wollen wir uns nämlich noch der Rückseite meines Testgastes aus Schleswig Holstein widmen.

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts: Statt sich mit Tastern, Knöpfen, Reglern etc. zu überladen, zeigt sich die Front des Elac-Streamers erfrischend clean.

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts: Statt sich mit Tastern, Knöpfen, Reglern etc. zu überladen, zeigt sich die Front des Elac-Streamers erfrischend clean.

DAC oder Nicht-DAC?

Das Design ist auf das Wesentliche reduziert, und auch in Sachen Anschlussfeld zeigt sich der kompakte Elac-Streamer als sehr übersichtlich strukturiert. Das Wörtchen „übersichtlich“ bedeutet in diesem Fall aber keineswegs, dass er es an Ausstattung vermissen lässt, wie sich schnell herausstellen soll. Im Gegenteil, denn anschlussseitig bleibt selbst verwöhnten HiFi-Freunden kaum ein Wunsch offen. Zunächst sind hier der USB- und ein Ethernet-Port zu nennen, über die der Discovery seine Daten geliefert bekommt. So weit, so gut. Besonders ungewöhnlich ist dagegen die Tatsache, dass mein Testgast zudem über je zwei analoge und digitale Ausgänge verfügt. Klingt zunächst vielleicht eher unspektakulär, erfahrene Audio-Fans ahnen aber bereits die sich dahinter verbergende Bedeutung. Und Sie ahnen richtig, der ELAC hat tatsächlich einen DAC (Digital-/Analog-Wandler) an Bord. Einen, der in der Lage ist sogenannte Hi-Res-Dateien bis zu einer Abtastrate von 192 Kilohertz zu wandeln. Zum Vergleich: die CD wird „nur“ mit 44,1 Kilohertz abgetastet.
Besitzer eines anspruchsvollen HiFi-Setups bzw. eines hochwertigen DACs müssen aber nicht verzagen, denn bei Bedarf umgeht der kompakte Music Server die interne Wandlereinheit und leitet die entsprechenden Dateien einfach via Digitalausgang an einen externen DAC weiter. Der Elac Discovery ist also flexibel einsetzbar, was ihn für Streaming-Einsteiger wie -Fortgeschrittene gleichermaßen interessant macht. Kurz gesagt: mein Testgerät sieht nicht nur gut aus und ist erstklassig verarbeitet, sondern lässt auch anschlussseitig keine Wünsche offen.

Die Rückseite ist übersichtlich gestaltet, bietet allerdings alle Anschlüsse, die man heutzutage braucht. Analoge Ausgänge bewiesen: der Elac hat auch noch einen DAC an Bord.

Die Rückseite ist übersichtlich gestaltet, bietet allerdings alle Anschlüsse, die man heutzutage braucht. Analoge Ausgänge bewiesen: der Elac hat auch noch einen DAC an Bord.

Was sind FLAC, AIFF und ALAC und woher bekomme ich Hi-Res-Musik?

Sie haben es wahrscheinlich geahnt; genannten Abkürzungen stehen für hochaufgelöste Tonformate. Bange muss Ihnen davor aber nicht sein, denn der Elac beherrscht alle genannten Formate ausnahmslos – und zwar vollautomatisch. Eine Umwandlung ist also nicht nötig. FLAC (Free Lossless Audio Codec), AIFF (Audio Interchange File Format) und ALAC (Apple Lossless Audio Codec) beschreiben dabei verlustfreie Audiokompressionsverfahren. Ein wichtiger Punkt, denn in diesen Formaten abgespeicherte Songs benötigen weniger Speicherplatz als ihr Original, werden aber dennoch absolut verlustfrei übermittelt.
Sich eine Hi-Res-Sammlung aufzubauen ist übrigens leichter als man gemeinhin denkt. Für den Anfang lässt sich beispielsweise die eigene CD-Sammlung in identischer Qualität im FLAC- oder ALAC-Format auf dem eigenen Rechner oder einem Festspeicher (USB-Platte, NAS etc.) ablegen. Der Elac Discovery erkennt diese dann, wandelt sie gegebenenfalls und leitet besagte Dateien perfekt vorbereitet an die eigene HiFi-Anlage weiter. Echte Highres-Songs, also Musiktitel in höherer Auflösung, werden zudem (legal) von spezialisierten Musikportalen wie www.highresaudio.com, www.hdtracks.com oder www.promates.com zum Download angeboten. Ein komplettes Album kostet hier in der Regel zwischen 10 und 30 Euro. Manche Songs sind zwischenzeitlich sogar kostenlos zu haben.

Der klobige Verstärker thront im Lowboard, der elegante Steamer obendrauf: So übersichtlich kann sich ein modernes HiFi-Setup darstellen.

Der klobige Verstärker thront im Lowboard, der elegante Steamer obendrauf: So übersichtlich kann sich ein modernes HiFi-Setup darstellen.

Installation des Elac Discovery Music Server

Nach der ausführlichen Untersuchung, die mein Testgast mit hervorragenden Ergebnissen abschließt, geht es nun endlich ans Eingemachte. Wie es sich für ein Netzwerkgerät gehört, beginnt der nun anstehende Praxistest mit der Installation. An dieser Stelle ein wichtiger Hinweis: Der Elac Discovery beherbergt kein WiFi-Modul. Das hat kosmetische Gründe und ist dem beschriebenem Alu-Gehäuse und dem Verzicht auf optisch störende Antennen geschuldet. Kurz gesagt; der Music Server muss via Ethernet-Kabel mit dem Router und mittels Cinch- bzw. Digitalkabel mit dem vorhandenen HiFi-System verbunden werden. Ist dieser Schritt erledigt, geht es auch schon an die finale Einrichtung des Streamers. Und auch diese erweist sich als kinderleicht und ist in folgenden Schritten schnell erledigt:

1. „Roon Essentials Remote“-App laden und öffnen
2. Geschäftsbedingungen akzeptieren (I Agree)
3. Automatischer Verbindung mit Elac Discovery zustimmen
4. Roon-Konto anlegen (in 2 Minuten erledigt)
5. Datenträger wählen bzw. mit TIDAL verbinden
6. Musikwiedergabe starten

Ist die Einrichtung erfolgreich abgeschlossen, begrüsst einen die App beim Vornamen und gibt einen Kurzüberblick über die bereitstehenden Alben und Musiktitel.

Ist die Einrichtung erfolgreich abgeschlossen, begrüsst einen die App beim Vornamen und gibt einen Kurzüberblick über die bereitstehenden Alben und Musiktitel.

Es wächst zusammen, was zusammen gehört …

Nachdem der Discovery Music Server nun installiert und mit dem entsprechenden Musikbibliotheken verbunden ist, könnte die Audiowiedergabe eigentlich auch schon beginnen. Die Betonung liegt auf „könnte“, denn bevor es losgeht, stolpere ich noch über ein weiteres Highlight meines Testprobanden: die nahtlose Zusammenführung der eigenen Musikkollektion mit einem individuell ausgewählten Angebot des Musikportals Tidal.
Bedeutet: wenn Sie einen Tidal-Account besitzen, lässt sich via besagter Roon-App direkt auf diesen Account zugreifen. Der eigentliche Clou dabei ist, dass sich über die Benutzeroberfläche des Elac Discovery nun bevorzugte Musikgenres auswählen lassen. Haben Sie Ihre Auswahl getroffen und sich z.B. für Jazz, Blues oder Rock entschieden, werden Alben von Künstlern dieser Genres automatisch in Ihre Musikbibliothek übernommen. Bis auf die Darstellung eines kleinen Tidal-Symbols unterscheiden sich die Neuzugänge auf der Roon-Benutzeroberfläche nicht von ihrer eigenen Sammlung. Genau wie die auf Ihrer Festplatte gespeicherten Songs lassen sich die hinzugefügten Tidal-Alben dann mit einem Klick anwählen. Eine pfiffige wie praktische Idee, die die Musikauswahl im Nu um ein Vielfaches erhöht. Wie es sich für einen anspruchsvollen Music Server gehört, ist der Elac Discovery natürlich auch in der Lage Internet-Radio zu empfangen. Aktuell leider nur über den Umweg der direkten URL-Eingabe des entsprechenden Radiosenders. Ein Punkt, der über ein Software-Update künftig aber deutlich vereinfacht werden soll.

Obwohl ich nur ein Bob-Dylan-Album besitze, werden mir weitere (bei Titan verfügbare) Dylan-Alben in meiner Musikbibliothek angeboten. Das kleine "T" links oben verrät: hierbei handelt es sich um einen Tidal-Stream.

Obwohl ich nur ein Bob-Dylan-Album besitze, werden mir weitere (bei Tidal verfügbare) Dylan-Alben in meiner Musikbibliothek angeboten. Das kleine „T“ links oben (in der Coverdarstellung) verrät: hierbei handelt es sich um einen Tidal-Stream.

Die Benutzeroberfläche: Simpel, intuitiv, einfach schön

Nun aber genug der Vorrede und ab in den Praxistest. Dieser entpuppt sich dann auch schnell als wahre Freude, denn dank kinderleichter und flüssiger Navigation bewege ich mich fix und mühelos durch meine Musiksammlung, die aktuell bis zu 30.000 Titel umfassen kann. Selbstverständlich lässt sich diese nun beliebig nach Album, Interpret, Genre oder auch nach Tonformat sortieren. Egal auf welcher Ebene ich mich gerade befinde, ich behalte stets den Überblick und die volle Kontrolle. Und das, obwohl ich bislang noch keinerlei Erfahrung mit Roon hatte. Besagte Software ist einfach genial und selbsterklärend. Oder um im Fachjargon zu bleiben: „intuitiv“!
Ein (zumindest für mich) fast ebenso wichtiger Punkt: nachdem meine Musikbibliothek gescannt ist, werden mir sämtliche Cover meiner 306 zugeführten Alben angezeigt. Die nervige Suche nach entsprechenden Coverbildern und das eventuelle Skalieren der selbigen entfällt also auch noch. Mit dem Menüpunkt „Focus“ hat besagte Software dann ein weiteres As im Ärmel. Wählt man diesen Software-Button, lassen sich die in der eigenen Musikbibliothek abgelegten Songs nach Genre und bei Bedarf auch nach Veröffentlichungsjahr filtern. Sind Sie beispielsweise Gastgeber einer Mottoparty, ersetzen Sie die zeitraubende Zusammensetzung einer dedizierten Playlist einfach durch die Fokussierung auf ein bestimmtes Genre und/oder einen entsprechenden Zeitraum. Clever!

Pfiffig: Die Funktion "Focus" erleichtert das zeitraubende Erstellen individueller Playlists.

Pfiffig: Die Funktion „Focus“ erleichtert die Erstellung individueller Playlists.

Darüber hinaus hat Roon noch ein paar weitere nette Features zu bieten. Allesamt schön und unaufdringlich integriert, zugleich aber dennoch schnell erreichbar. Eines davon wäre beispielsweise das kleine Mikrofon-Symbol, das in vielen Tidal-Songs rechts neben dem Titel dargestellt wird. Ein Klick darauf genügt, um ein weiteres Fenster aufpoppen zu lassen, in dem der entsprechende Songtext angezeigt wird. Ein kleines Extra, das Hobbysänger sicher lieben werden.

Mitsingen leicht gemacht: Ein Klick auf das kleine Mikrofon-Symbol genügt und der Elac zeigt die entsprechenden Lyrics an.

Mitsingen leicht gemacht: Ein Klick auf das kleine Mikrofon-Symbol genügt und der Elac zeigt die entsprechenden Lyrics an.

Kontrollierte Dynamik mit Feinschliff

Bei der Auswahl meines ersten Testsongs erlaube ich mir zunächst ein wenig Nostalgie und greife – auch aus aktuellem Anlass – zu Bob Dylans „Like A Rolling Stone“ in CD-Auflösung. Ein alles andere als audiophil aufgenommenes Teststück, das über den Elac Discovery wiedergegeben allerdings schnell eine sehr angenehme Atmosphäre kreiert. Eine, die einfach dazu einlädt sich hinzusetzen und mal wieder bewusst Musik zu genießen. Eine Aufforderung, der ich gern nachkomme und schnell richtig Spaß an der Aufnahme entwickle. Dylans leiernde Stimme, Mundharmonika, Synthis und schlabbernde Gitarre; alles da, alles im perfekten Timbre, offen und sauber gestaffelt. Als sich der Song dann so langsam seinem Ende zuneigt, will ich mehr von dieser Art Musik. Mehr von Dylan. Großartig suchen brauche ich dazu jetzt übrigens nicht, denn wie von Geisterhand stellt mir der Elac nun alle weiteren verfügbaren Dylan-Alben von meiner Festplatte und vom Musikdienst Tidal zu Verfügung. Erneut ein Angebot, von dem ich gern Gebrauch mache und mit nur einem Handgriff von „The Best Of …“ auf das „The Essential Bob Dylan“-Album wechsle – erneut in CD-Qualität. Hier trifft meine Wahl dann auf „Lay, Lady, Lay“. Einem Track, der vor Gefühl nur so strotzt und dessen spärlich eingesetzte Instrumentalisierung nahtlos an der zuvor erlebten Performance anknüpft. Ohne Frage ein echter Meilenstein der Musikgeschichte. Zugleich einer, der von meinem Testgast auch noch haarfein aufgelöst und beeindruckend körperhaft reproduziert wird. Und zwar blitzsauber und absolut frei von Nervigkeit oder Dosenklang. By the way: wer bis heute glaubt, dass digital gespeicherte Musikfiles analytisch, kalt oder gefühllos klingen, der sollte sich diesen Song bzw. dieses Album einmal über den Elac anhören und wird seine Meinung schnell ändern.
Das war bereits imponierend. Stellt sich nun die Frage, wie der Discovery Music Server mit höher aufgelösten Audiodateien, sprich High-Res-Files, umzugehen weiß. Zu diesem Zweck wähle mit Mark Knopflers „Privateering“ in einer Abtastrate von 96-kHz ein Stück, das ich immer wieder gern zu Testzwecken erwähle und inzwischen in- und auswendig kenne. Und obwohl meine Erwartungen aufgrund der vorangegangenen Eindrücke entsprechend hoch waren, gelingt es dem Elac diese schnell zu übertreffen. Kaum angespielt, serviert mir mein Gast aus Kiel eine vollmundige, durchzugsstarke und plastische Soundperformance, der es tatsächlich an nichts fehlt. Primär sind in diesem Fall die satt gezupften Gitarrenklänge zu nennen, die diesen Song eröffnen und recht zügig eine gewisse Räumlichkeit erahnen lassen. Hier passt alles, jede Berührung der Gitarrensaiten scheint perfekt eingefangen. Als kurz darauf – von weiteren Instrumenten begleitet – die Stimme Knopflers ertönt, spannt sich schnell eine fast schon greifbare Klangbühne auf. „Weitläufig“, „luftig“ und „realistisch“, sind die Attribute, die mir diesbezüglich auf Anhieb einfallen. Dass sich das Klangbild dabei entspannt, homogen und flüssig darstellt, zugleich aber niemals zu einem überladenen Spektakel verkommt, scheint Ehrensache für den Elac Discovery zu sein! Was aber noch viel Wichtiger ist: Der Music Server spielt resolut, absolut kontrolliert und mit Bedacht – aber nie gelangweilt. Letzteres ist besonders dann wichtig, sobald Rhythmus-Wechsel oder Dynamiksprünge anstehen. Alles kein Problem für den kleinen, bildhübschen Streaming-Allrounder.

Mit einem kurzen Klick auf das Einstellungssymbol lässt sich die eigene Musikbibliothek nach diversen Kriterien sortieren.

Mit einem kurzen Klick auf das Einstellungssymbol lässt sich die eigene Musikbibliothek nach diversen Kriterien sortieren.

Fazit

Die eingangs gestellte Frage nach Bedienkomfort und Klangqualtät lässt sich eindeutig mit einem doppelten „Ja“ beantworten. Der Elac Discovery Music Server
ist tatsächlich kinderleicht zu installieren und befehligen. Darüber hinaus bietet er die Verwaltung von bis zu 30.000 Songs, Zugang zu mehreren Tausend Internet-Radiostationen, implementiert das Musikportal Tidal perfekt in die eigene Musikbibliothek und klingt auch noch erstklassig.
Kurz zusammengefasst: Der Elac Discovery ist die Universalwaffe für moderne Musikfreunde, die einen allumfassenden und zukunftssicheren Musikspieler suchen, der klanglich auf höchstem Niveau agiert.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

96 %

94 %

83 %

161111-elac-testsiegel

Technische Daten

Modell:Elac
Discovery Music Server
Produktkategorie:Streamer
Preis:1099,00 Euro
Garantie:- 2 Jahre
Ausführungen:- silber
Vertrieb:Elac, Kiel
0431/647740
www.elac.de
Abmessungen (HxBxT):47 x 210 x 111 mm
Gewicht:0,90 kg
Software:- Roon
Eingänge:- Ethernet
- USB
Ausgänge:- 1 x Optical digital
- 1 x Koaxial digital
- 2 x Cinch (analog)
Formate:- AAC
- AIFF
- ALAC
- OGG
- FLAC
- MP3
- WAV
Sampling Rate:- bis 24 Bit/192 kHz
Streaming-Services:- Tidal
- Internetradio
- AirPlay
- NAS
- USB-Massenspeicher
Lieferumfang:- Elac Discovery Music Server
- Bedienungsanleitung
- Stromanschlusskabel
Besonderheiten:- intuitive iPhone/iPad-App
- bis 1924-kHz-Signalverarbeitung
- einfache Installation
- Tidal-Integration
- erstklassig verarbeitet
- zeitlos designed
- Multiroomunterstützung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,2
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Elac Discovery Music Server – Streaming, HiRes, Tidal, Internetradio in one (tiny) Box erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Block CR-20 – Vielseitiges Internetradio mit Zusatzqualifikationen

$
0
0

Musik hören kann man auf vielen Wegen, das Radio und Streaming sind dabei besonders beliebt. Vor allem in der Küche, wenn man zum Beispiel beim Kochen ein wenig Unterhaltung „nebenbei“ gut gebrauchen kann. Für klanglich ernstzunehmende Lösungen mit entsprechendem Funktionsumfang ist dort meistens aber kein Platz. Also müssen kleine Geräte her, die möglichst effizient das Maximum an Technik beinhalten. So wie das Internetradio CR-20, das nicht nur als Radio, sondern zudem als Netzwerkstreamer und Multiroom-Komponente eingesetzt werden kann.

Das kompakte CR-20 lässt sich bei Nutzung des Internetradios auch gut in Regalen platzieren.

Das kompakte CR-20 lässt sich bei Nutzung des Internetradios auch gut in Regalen platzieren.

Dass bei Block gute Ideen umgesetzt werden, ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Insbesondere im Bereich kompakter Komponenten findet eigentlich jeder das, was er sucht. Seien es klassische HiFi-Komponenten wie der Netzwerkplayer CVR-100+ MKII oder der CD-Internet-Receiver CVR-50 oder Geräte für modernere Ansprüche wie die Kompaktanlage BB-100 Boombox (demnächst auch als neue Version BB-100 MKII erhältlich) oder das SR-100 Smartradio inklusive CD-Player – im Portfolio des Herstellers aus dem Landkreis Oldenburg findet sich alles, was das HiFi-Herz begehrt. Vor allem die sehr flexiblen und unkonventionell gestalteten Multiroom-Lautsprecher SB-100 und SB-50 (demnächst im Test) heben sich erwähnenswert von der Konkurrenz ab. Auch dank der Kompatibilität zu unserem aktuellen Testkandidaten, dem Internetradio CR-20, das mit dieser Bezeichnung eigentlich viel zu bescheiden umschrieben ist und viel mehr als einen Radioempfänger an Bord hat.

Kabellose Priorität mit Plan B

Das CR-20 ist vor allem für die kabellose Wiedergabe ausgelegt, was sich unter anderem auch ganz einfach daraus ableiten lässt, dass sämtliche Anschlüsse auf der Rückseite platziert sind. Wird das Internetradio ins Regal gestellt, verlässt man sich wahrscheinlich vor allem auf die drahtlosen Zuspielmöglichkeiten. Hier bietet der kleine Zauberkasten das volle Programm mit Triple-Tuner (UKW, DAB+, Internetradio), Netzwerkstreamer und nativer Spotify-Unterstützung sowie Verbindungsoptionen via Bluetooth und WLAN. Steht das CR-20 hingegen in Reichweite auf dem Küchentisch, lässt sich bei Bedarf auch mal ein Kopfhörer oder USB-Stick anschließen. Auch ein analoger 3,5-mm-Miniklinkeneingang ist vorhanden (und das passende Kabel im Lieferumfang enthalten), um den Sound von Smartphones oder auch dem Laptop über das CR-20 wiederzugeben.

Sämtliche Anschlüsse sind beim CR-20 auf der Rückseite untergebracht.

Sämtliche Anschlüsse sind beim CR-20 auf der Rückseite untergebracht.

Ebenfalls auf der Rückseite sichtbar ist der kleine Bassreflexport, der zwar „nur“ 3,5 Zentimeter Durchmesser aufweist, damit allerdings in Relation zu den Abmessungen des Geräts selbst absolut passend ausfällt und den Tiefton mehr als nur ausreichend unterstützt. Dazu sollte allerdings ein wenig Abstand zur (Rück)Wand gewährleistet sein und das CR-20 nicht direkt an ein Hindernis gerückt werden.
Die Unterstützung des Bassreflexports kommt übrigens gleich zwei 3-Zoll-Breitbandlautsprechern zugute, die im Inneren des Internetradios ihren Dienst verrichten. Angetrieben werden sie vom integrierten Verstärker mit 2×5 Watt Leistung. Aufgrund der durchdachten Konstruktion des Resonanzraumes und diversen Equalizer-Presets verspricht auch dieses kleine Block-Radio einen respektablen Klang – angesichts unserer bisherigen Erfahrungen mit den Produkten der Block-Range haben wir aber sowieso nichts anderes erwartet.

Unter anderem lässt sich auch ein Kopfhörer via 3,5-mm-Klinkenstecker anschließen.

Unter anderem lässt sich auch ein Kopfhörer via 3,5-mm-Klinkenstecker anschließen.

Entspanntes Design mit edlen Details

Grundsätzlich ähnelt das CR-20 nicht nur in der Ausstattung sondern auch optisch den anderen Smartradios aus dem Block-Portfolio, einige Unterschiede gibt es aber. Vor allem in der Tiefe ist das CR-20 wesentlich kompakter als zum Beispiel das mit erheblich höheren Leistungsreserven (und CD-Player) ausgestattete SR-100. Auch die Front als „Gesicht“ des Internetradios ist sehr differenziert strukturiert, im Prinzip ist hier lediglich die Position des Farbdisplays gleich. Das überzeugt immer wieder aufs Neue mit einer hochauflösenden und dementsprechend sehr gut lesbaren Darstellung, die je nach Funktion auch CD-Cover oder Senderlogo anzeigt.

Einen Großteil der Front nehmen die runden Abdeckungen der Breitbandlautsprecher ein.

Einen Großteil der Front nehmen die runden Abdeckungen der Breitbandlautsprecher ein.

Ganz außen nehmen die beiden runden Frontgitter vor den Breitbandlautsprechern jeweils ungefähr ein Drittel der Fläche ein, dazwischen wird das Display des CR-20 von zwei vertikalen Reihen mit Bedienelementen flankiert. Deren Tasten sind in Form abgerundeter Rechtecke gestaltet. Darunter steht gut lesbar die jeweilige Funktion. Zentral im unteren Bereich ist der robuste und großzügig dimensionierte Drehregler zur Lautstärkenwahl und Navigation im Menü platziert. Alle Elemente wirken dank gebürsteter Aluminiumoptik sehr hochwertig und edel und unterstreichen damit den allgemein hohen Anspruch der Entwickler an sich selbst. Aufgrund dessen ist es auch nicht ganz nachvollziehbar, warum das Herstellerlogo in die linke obere Ecke verbannt wurde statt der allgemein zentrierten Linie zu folgen und es mittig über dem Display zu präsentieren. Aber das sind Kleinigkeiten, über die man im Alltag auch mal hinwegsieht. Da fällt der Blick nämlich meist ohnehin auf das Display – am Gerät oder am Smartphone.

Das hochauflösende Farbdisplay des CR-20 ist sehr gut ablesbar und macht die Bedienung komfortabel.

Das hochauflösende Farbdisplay des CR-20 ist sehr gut ablesbar und macht die Bedienung komfortabel.

Steuerung per App

Wie gewohnt bietet Block gleich mehrere Optionen, die verschiedenen Geräte zu bedienen. Neben den Elementen am CR-20 selbst liegt auch eine Fernbedienung bei, die umfangreich bestückt ist. In den meisten Fällen ist allerdings der Blick aufs Display sehr hilfreich, insofern wird man vermutlich nur selten den vollen Bewegungsfreiraum des Signalgebers ausnutzen können. Anders sieht das hingegen mit der kostenlosen App fürs Smartphone aus. Diese trägt den Titel „Undok“, wird mit einer eigenen Bedienungsanleitung (im Lieferumfang enthalten!) ausführlich erklärt und ist sogar herstellerübergreifend nutzbar. Der große Vorteil: Hiermit lässt sich das CR-20 mit anderen Geräten zu Gruppen kombinieren, um auf diese Weise ein Multiroom-System zu erstellen, was insbesondere in Wohnungen mit mehreren Räumen eine immer beliebtere Option darstellt.

Am einfachsten ist die Bedienung per kostenloser Smartphone-App "Undok".

Am einfachsten ist die Bedienung per kostenloser Smartphone-App „Undok“.

Küchenradio in allen Räumen

Das CR-20 ist nicht der erste Multiroom-Vertreter von Block, den wir im Test ausprobieren dürfen – und der Eindruck, den das Smartradio SR-100 und der Aktivlautsprecher SB-100 hinterlassen haben, ist ein sehr guter. Und diese Erfahrungen wollen wir nun nochmal auf die Probe stellen. Das Internetradio erweist sich dabei als sehr flexibel aufzustellende Komponente, die natürlich traditionsgemäß vor allem in der Küche genutzt wird. Im Gegensatz zum größeren SR-100, das sich auch in offenen Wohn-/Essbereichen behaupten kann, ist das CR-20 dann doch eher etwas für die klassische, kleine Küche. Hier macht das Multiroom-Konzept sogar noch mehr Sinn, schließlich werden bei den meisten Partys nach einer gewissen Zeit verschiedene Räume von unterschiedlichen Gruppen belagert – während im Wohnzimmer ordentlich die Post abgeht und sich im Flur ständiges Kommen und Gehen abwechselt, finden sich in der Küche eher ruhigere Gäste zu entspannten Gesprächen ein. Da kann es schon mal nerven, wenn die Partymusik aus dem Wohnzimmer mit voller Lautstärke durch die ganze Wohnung dröhnt – über ein Multiroom-System können bei identischer Musikwiedergabe die Pegel in den einzelnen Räume aber ganz unabhängig voneinander geregelt werden. Und wenn es mal mit Mallorca-Schlager genug ist, trennt man das CR-20 einfach von den Mitstreitern und spielt stattdessen über einen der 25.000 Internetradiosender ruhigere Hintergrundmusik ab. Die „Undok“-App ermöglicht nämlich nicht nur die Multiroom-Beschallung mit derselben Musik auf allen Geräten, sondern mit der Funktion „Multisound“ das Zuspielen unterschiedlicher Musik von unterschiedlichen Quellen an unterschiedliche Zielgeräte.

Per App lassen sich auch mehrere Geräte miteinander zu einem Multiroomsystem kombinieren.

Per App lassen sich auch mehrere Geräte miteinander zu einem Multiroomsystem kombinieren.

Somit lässt sich das CR-20 auch als „Kommandozentrale“ für alle anderen Lautsprecher in der Wohnung nutzen, so dass man beim Staubwischen oder Fensterputzen überall dem aktuellen Radioprogramm lauschen kann. Auch weitere Quellgeräte wie USB-Sticks oder das per Audiokabel angeschlossene Smartphone können hier in der Regel wesentlich problemloser angeschlossen werden als an den auch zur Wand- und sogar Deckenmontage geeigneten Multiroom-Lautsprechern SB-50 und SB-100. Selbstverständlich lässt sich bei einem WLAN-basierten Setup auch auf ein NAS-Laufwerk zugreifen, um die darauf gespeicherte Musik abzuspielen – wo vor zwanzig Jahren noch ständig CDs gewechselt werden mussten, sorgen heute Playlists oder Shuffle-Funktion für durchgehende Partystimmung.

Der massive Drehregler dient auch zur Navigation im Menü, hier lässt er sich zur Bestätigung auch drücken.

Der massive Drehregler dient auch zur Navigation im Menü, hier lässt er sich zur Bestätigung auch drücken.

Alles im Rahmen

Grundsätzlich stellen wir beim direkten Vergleich des CR-20 zum größeren SR-100 fest, dass wir es hier mit einem für kleinere Räume ausgelegten Produkt zu tun haben. Hohe Pegel sind hier fehl am Platze, das Internetradio ist nun mal insgesamt etwas kompakter und dezenter. Dennoch ist der Klang im angemessenen Rahmen sehr satt und detailliert – zumindest beim richtigen Quellmaterial. Schlecht komprimierte MP3s oder rauschender Radioempfang via UKW verwandelt auch das CR-20 nicht in HiFi-Klang. Per Internetradio oder digital gespeicherte Musikdateien in CD-Qualität hingegen strömen klanglich sehr angenehm aus den beiden Breitbandlautsprechern. Basierend auf einem trotz aller bisherigen Erfahrungen erstaunlich tragfähigen Tieftonfundament kommen Dynamik und Agilität nie zu kurz. Je nach Genre und passend dazu gewähltem Equalizer-Preset variiert das CR-20 zwischen knackig-trockenem Klangbild oder einem voluminösen und warmen Timbre. Natürlich verbietet sich angesichts der kompakten Abmessungen der Vergleich zu einem „echten“ Stereo-Setup (hier sind die SB-50 dann schon eher empfehlenswert), für seinen primären Einsatzzweck und um „nebenbei“ Musik zu hören ist das CR-20 aber ohne Frage mehr als qualifiziert.

Ebenfalls sehr edel wirken die Bedienelemente neben dem Display.

Ebenfalls sehr edel wirken die Bedienelemente neben dem Display.

Und auch genauer hinhören darf man hier ruhig, denn trotz der geringen Abmessungen gelingt dem kleinen Radio bei vernünftigem Musikmaterial eine sehr gute Stereodarstellung. Die virtuelle Bühne ist zwar deutlich komprimierter als bei echtem HiFi-Setup und das fast immer dürftige Chart-Gedudel kann auch das CR-20 nicht auf wundersame Weise veredeln. Wechselt man aber zum Netzwerkspieler und lässt gut gemachte Musik à la The Kooks oder Mark Knopfler antreten, klingt es gleich ein paar Klassen besser. Satt ist der Klang auch so schon, nun gewinnt er aber nochmal deutlich an Detailreichtum hinzu. Alles im Rahmen eben, aber dessen Umfang darf man ja glücklicherweise auch ein bisschen mitbestimmen.

Markenzeichen der Block-Geräte: Die Logo-Prägung in der Oberseite des CR-20.

Markenzeichen der Block-Geräte: Die Logo-Prägung in der Oberseite des CR-20.

Fazit

Modernste Ausstattung auf kleinem Raum – das Internetradio CR-20 vereint alle zeitgemäßen Anforderungen in einem stilbewussten Gehäuse und das alles zu einem sehr günstigen Preis. Mit der Block-typischen Zuverlässigkeit ist das Multiroom-fähige Smartradio von hohem Bedienkomfort geprägt und lässt sich ebenso flexibel wie einfach in Betrieb nehmen, an die jeweiligen Ansprüche anpassen und mit weiteren Komponenten kombinieren.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

91 %

96 %

96 %

161120-block-testsiegel

Technische Daten

Modell:Block CR-20
Produktkategorie:Internetradio
Preis:299,00 Euro
Ausführungen:Weiß
Schwarz
Vertrieb:Audioblock, Oldenburg
Tel.: 0441 / 390 631 12
www.audioblock.de
Abmessungen (HxBxT):120 x 300 x 140 mm
Gewicht:2,24 kg
Lautsprecher:2x 3-Zoll-Breitbandlautsprecher
Verstärker:2x5 Watt
Eingänge:- 3,5 mm Aux In
- USB
Ausgänge:- 3,5 mm Kopfhörer
- 3,5 mm Line Out
Formate:- AAC
- AAC+
- MP3
- WAV
- WMA
- FLAC
Streaming:- Bluetooth
- DLNA
- UPnP mit "UNDOK"-App
- Nativer Spotify-Support
Tuner:- UKW
- DAB+
- Internetradio
Lieferumfang:- CR-20
- Bedienungsanleitung
- 3,5-mm-Audiokabel
- Fernbedienung inkl. Batterie
Besonderheiten:- Bassreflexport für kräftigen Tiefton
- exzellente Materialqualität
- Holzgehäuse
- hervorragende Verarbeitung
- 2,8-Zoll-TFT-Farbdisplay
- WLAN-Streaming
- Internetradio
- Digitalradio
- Systemfernbedienung
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,1
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Block CR-20 – Vielseitiges Internetradio mit Zusatzqualifikationen erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Canton Chrono SL 596 DC – Wie im Traum

$
0
0

Vor ein paar Tagen hat sich mein Vater für ein neues Motorrad entschieden, eine sehr schöne Maschine aus dem traditionsreichen Hause Royal Enfield. Ein schlichtes, aber hervorragend umgesetztes Design, hohe Qualität in allen Bereichen und nicht zuletzt ein toller Sound – für ihn war die erste Fahrt damit vermutlich dasselbe Erlebnis wie für mich zwei Tage später der Test der Canton Chrono SL 596. Zwei Standlautsprecher, die in allen Belangen genau das verkörpern, was man sich fürs Musikhören erträumt – und man muss nicht mal einen Helm dabei tragen.

Das edel verarbeitete Design der Chrono SL 596 in Monocoque-Optik macht die Standlautsprecher zu wahren Schmuckstücken.

Das edel verarbeitete Design der Chrono SL 596 in Monocoque-Optik macht die Standlautsprecher zu wahren Schmuckstücken.

Aber nicht nur deshalb freut mich der Testbesuch der Chrono SL 596 DC besonders. Denn nachdem ich mich zuletzt vor allem mit den Bereichen Heimkino und Multiroom befasst habe, stehen nun mal wieder echte HiFi-Künstler auf dem Programm. Eine willkommene Abwechslung, die vor allem bedeutet, dass man sich ganz entspannt zurücklehnen und auch ohne Smartphone in der Hand Musik hören kann. Das ist heutzutage ja beileibe keine Selbstverständlichkeit mehr, der Begriff „Digital Detox“ erfreut sich ja nicht völlig grundlos einer zweifelhaften Beliebtheit. Statt aber wie die Mehrheit der sich des Begriffs bedienenden User nur vom Smartphone zum Tablet zu wechseln und weiterhin gedankenlos durch die oberflächliche Welt von Instagram und Co zu torkeln, wenden wir uns lieber echter, handgemachter Musik zu. Denn dafür sind richtige Lautsprecher gemacht, mit mindestens ebenso viel Kreativität, Raffinesse, Qualitätsbewusstsein und handwerklichen Fähigkeiten. Und dann kommt am Ende auch so ein grandioses Gesamtpaket wie die Chrono SL 596 DC dabei heraus.

Grenzenlose Lackierung

Bereits des Öfteren durften wir Canton-Lautsprecher zum Test begrüßen und immer wieder sind wir aufs Neue von deren Erscheinungsbild begeistert. Ganz egal, ob es sich dabei um die schlanken Säulen oder Soundbars der „Digital Movie“-Familie handelt oder um die voluminöseren Vertreter aus der Chrono- beziehungsweise (wie bei unseren aktuellen Testkandidaten) der Chrono-SL-Serie. Letztere repräsentieren mit den Flaggschiffen 596 DC auch das gehobene Preisniveau, das beim Stückpreis von ca. 1200 Euro einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis aber ganz und gar nicht widerspricht. Und Vorteile hat solch ein finanzielles Niveau natürlich auch, das rein optische Auftreten fällt enorm edel aus. Anders als bei den günstigeren Vertretern wird hier nicht auf einen Mix, sondern auf ein vollkommen nahtlos verarbeitetes Gehäuse gesetzt. In hochglänzendem Schwarz (oder alternativ in Weiß) erstrahlen die beiden Chrono SL 596 DC, die ihre Strahlkraft einem mit hohem Aufwand verbundenen Mehrschichtverfahren verdanken, in dessen Verlauf Lackierung und Versiegelung in einem Guss aufgetragen werden.

Perfekte Verarbeitung: Das im Mehrschichtverfahren aufgetragene Lackkleid erweist sich als veritabler Spiegel.

Perfekte Verarbeitung: Das im Mehrschichtverfahren aufgetragene Lackkleid erweist sich als veritabler Spiegel.

Auch die Schallwand (die aber auch zum Beispiel bei der Chrono 517 hochglänzend daherkommt) weist keine Kontraste zum restlichen Gehäuse auf, die leicht gebrochenen Kanten unterstützen den fließenden Übergang zusätzlich. Abgesehen der unauffälligen Befestigung der Treiber gibt es zudem keinerlei Schrauben zu sehen, die abnehmbaren Stoffblenden haften nämlich magnetisch. So hebt sich das Herstellerlogo im unteren Bereich der Schallwand als genau richtig gewichteter Akzent angenehm vom übrigen Lautsprecher ab – der primäre Blick wird allerdings zunächst einmal auf die Diamond-Cut-Aluminiumringe fallen, die alle Treiber einrahmen. Auch die Titanium-Chassis der Mittel- und Tieftöner stechen durch ihr silbriges Schimmern optisch hervor. Bei genauerem Hinsehen stellt man zudem fest, dass das Gehäuse scheinbar keine Bassreflexöffnung aufweist – bis man die kegelförmigen Spacer zwischen Korpus und dem massiven Sockel bemerkt. Der Bassreflexport sitzt nämlich im Gehäuseboden und strahlt nach unten in den von den Spacern ermöglichten Zwischenraum ab.

Großartige Akzente brauchen die Chrono SL 596 eigentlich nicht, das Herstellerlogo wird aber natürlich trotzdem prominent präsentiert.

Großartige Akzente brauchen die Chrono SL 596 eigentlich nicht, das Herstellerlogo wird aber natürlich trotzdem prominent präsentiert.

Nur das Beste

Bei der Chrono SL 596 DC handelt es sich um einen Lautsprecher im Drei-Wege-Prinzip, hier kommen also ein Hochtöner, ein Mitteltöner und gleich zwei Tieftöner zum Einsatz. Für die oberen Frequenzen setzt Canton auf sein bewährtes Alu-Mangan-Hochtonsystem, das Signale bis zu 40.000 Hertz überträgt. Selbstverständlich kommt auch hier die Transmission Front Plate aus Aluminium zum Einsatz, die als Wave-Guide für ein optimiertes Abstrahlverhalten sorgt. Auch in den unteren Frequenzen gibt es zusätzliche Klangverbesserungen, indem Canton hier die neue Generation der bereits bekannten Wave-Sicke verwendet. Das nun dreifach gefaltete Modell ermöglicht als ein Faktor ein kontrolliertes Schwingverhalten bis zum Maximalhub, ohne dass der Klang im Grenzbereich verfälscht wird. Ebenfalls dafür verantwortlich ist das für den Mittel- und die Tieftöner eingesetzte Membranmaterial: Bei den Chrono SL 596 DC kommt hier Titanium zum Einsatz – das klingt doch in jeder Hinsicht hervorragend.

Der Alu-Mangan-Hochtöner ist in Canton-Lautsprechern ein bewährtes System.

Der Alu-Mangan-Hochtöner ist in Canton-Lautsprechern ein bewährtes System.

Auf der Rückseite sind die Standlautsprecher zwar etwas übersichtlicher, aber nicht minder hochwertig ausgestattet. Hier findet sich nämlich das Anschlussfeld, mit dem die stolzen Besitzer auch die Anschlussoptionen via Bi-Wiring oder Bi-Amping nutzen können. Auf diesen Wegen können die Signale für Hoch- und Mittelton einerseits und den Tiefton andererseits getrennt übertragen werden, wodurch Interferenzen vermieden werden. Aber auch per Single-Wiring sind die Chrono SL 596 DC sehr ordentlich aufgestellt, da die sehr stabilen und vergoldeten Schraubklemmen generell eine optimale Signalübertragung ermöglichen.

Beim Mittel- und den Tieftönern kommt Titanium als Membranmaterial zum Einsatz.

Beim Mittel- und den Tieftönern kommt Titanium als Membranmaterial zum Einsatz.

Ehrlichkeit und Vielfalt vereint

Die von der Ausstattungsliste versprochene Qualität wollen wir uns dann natürlich nicht länger nur vorstellen und schreiten zum Praxistest der Canton-Lautsprecher. Kaum mit Musik versorgt, zeigen die Chrono SL 596 DC auch schon, was in ihnen steckt – vor allem eine sehr gute Räumlichkeit, die einen sofort in ihren Bann zieht. Die extrem präzise Positionierung der einzelnen Instrumente und Stimmen ist verblüffend realistisch und authentisch – mit geschlossenen Augen wähnt man sich tatsächlich in direkter Nähe zu den Künstlern. Nicht zuletzt deshalb, weil die Chrono SL 596 den Ton nicht einmal ansatzweise verfälschen oder künstlich zu optimieren versuchen. Bei Titeln wie „Time“ von Pink Floyd macht sich das besonders bemerkbar, hier wird die virtuelle Bühne bis in den letzten Winkel ausgiebig genutzt. Dynamik und Agilität erreichen spielend das Maximum der ihnen eingeräumten Möglichkeiten und auch noch das letzte noch so kleine Detail erfährt besondere Beachtung.

Der nach unten abstrahlende Bassreflexport bekommt dank der Spacer genug Raum zum Arbeiten.

Der nach unten abstrahlende Bassreflexport bekommt dank der Spacer genug Raum zum Arbeiten.

Anschließend wechseln wir erwartungsfroh zum Bluesrock von Joe Bonamassa und dem Song „Mountain Climbing“ von seinem aktuellen Album „Blues of Desperation“. Sofort passen sich die Standlautsprecher den neuen Anforderungen an und insbesondere der Alu-Mangan-Hochtöner wetzt die Messer. Mit scharfer Klinge stellt er die schneidenden E-Gitarren-Soli ins Zentrum der Wiedergabe und erweist sich damit quasi sogar der berühmten Sense von Tod aus Terry Pratchetts Scheibenwelt-Romanen ebenbürtig. An Präzision und Detailtreue büßt er dabei nicht im Geringsten ein und die Tieftöner legen sogar noch ein wenig zu. Somit runden die Chrono SL 596 DC ihr Klangbild perfekt ab, der kraftvolle Tiefton erweist sich als äußerst knackig und antriebsfreudig.

Die vergoldeten Schraubklemmen der Anschlussterminals ermöglichen auch Bi-Wiring und Bi-Amping.

Die vergoldeten Schraubklemmen der Anschlussterminals ermöglichen auch Bi-Wiring und Bi-Amping.

Das Fundament ist allerdings nicht ausschließlich auf heftige Performance abonniert, der Bass kann durchaus gefühlvoll auftreten. Wo dynamische Titel mit der nötigen Aggressivität daherkommen, schlagen die Canton-Lautsprecher bei ruhigeren Songs wesentlich sensiblere Töne an und verpassen ihrem Tiefton eine voluminösere Note, die sich wohlig im Zimmer ausbreitet. Besonders das entspannte Gitarrenspiel in Mark Knopflers „Go, Love“ kommt in dieser Atmosphäre herausragend gut zur Geltung – was natürlich auch Joe Bonamassa gelingt. Der dem wesentlich agileren „Mountain Climbing“ folgende Titel „Drive“ strömt in bester – an Chris Rea erinnernden – Melancholie aus den Chrono SL 596 DC und macht den ohnehin schon hervorragenden Eindruck endgültig zum wahrgewordenen Traum.

Wer den Blick auf die Technik nicht wünscht, darf gern zu den magnetisch haftenden Frontabdeckungen greifen.

Wer den Blick auf die Technik nicht wünscht, darf gern zu den magnetisch haftenden Frontabdeckungen greifen.

Fazit

Über die Qualität von Lautsprechern entscheidet – natürlich – in erster Linie der Klang. Der wiederrum ist logischerweise eng mit Ausstattung, Design beziehungsweise Konstruktion und Verarbeitungsqualität verknüpft. Umso schöner, wenn einfach alles auf einem gleichsam hohen Niveau angesiedelt ist, wie es bei den Canton Chrono SL 596 DC der Fall ist. Noch schöner: Die Lautsprecher können dazu auch noch ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis vorweisen. Das klingt nur wie ein schöner Traum? Dann kneifen Sie sich doch jetzt einfach mal…

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

98 %

95 %

97 %

161127-canton-testsiegel

Technische Daten

Modell:Canton Chrono SL 596 DC
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:1.199,00 € / Stück (UVP)
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz (hochglanz)
- Weiß (hochglanz)
Vertrieb:Canton, Weilrod
Tel.: 06083 2870
www.canton.de
Abmessungen (HBT):105 x 25 x 30 cm
Gewicht:22 kg
Hochtöner:1 x 25 mm, Alu-Mangan
Mitteltöner:1 x 180 mm, Titanium (Wave-Sicke)
Tieftöner:2 x 180 mm, Titanium (Wave-Sicke)
Prinzip:3-Wege, Bassreflex
Übertragungsbereich:20 bis 40.000 Hz (Herstellerangabe)
Besonderes:- Stoffabdeckung mit Magnetbefestigung
- Vergoldetes Anschlussfeld
- Bi-Wiring/Bi-Amping
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistunghervorragend

Der Beitrag Canton Chrono SL 596 DC – Wie im Traum erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Standlautsprecher Manger p1 – Im Bann der Biegewelle

$
0
0

Die richtige Lösung sieht anders aus – mit diesem Gedanken beginnen Pioniertaten, und so ist auch der legendäre Manger-Schallwandler entstanden. Der sternbekränzte Biegewellen-Wandler ist das Markenzeichen von Manger Audio, die Basis des exzellenten Rufs der Bayern – und nun der tonangebende Treiber in der aktuellen Standbox p1. Mit ihr beschreitet Manger neue Pfade: Weg von der Betonung der Technik, hin zur Integration in den Wohnraum. Der High-End-Manger p1 als audiophiles Möbel – kann dieser Imagewandel gelingen?

Die Manger p1 fügt sich mit ihrem dezenten Design in jeden Wohnraum ein. Durch die zahlreichen Farben und Furniere funktioniert sie aber auch als optischer Akzent im Ambiente.

Die Manger p1 fügt sich mit ihrem dezenten Design in jeden Wohnraum ein. Durch die zahlreichen Farben und Furniere funktioniert sie aber auch als optischer Akzent im Ambiente.

Kürzlich hatte unsere Redaktion Besuch von einem Hersteller aus der HiFi-Branche. Kaum im Raum, ging unser Gast zielstrebig auf zwei zum Test aufgebaute Klangsäulen zu und raunte mit einem Anflug von Ehrfurcht: „Manger!“ Mit einem Wort war eigentlich alles gesagt. Uneigentlich sollte man zu „dem Manger“ ein paar Worte mehr verlieren, schließlich steckt hinter der Box mit Stern eine außergewöhnliche Idee, deren Umsetzung Musikliebhaber seit Dekaden fasziniert – und bis heute die Blicke auf sich zieht. Das ist kein Wunder, denn bei dem Manger p1 ist so ziemlich alles anders.

Der Biegewellenwandler ist das Markenzeichen von Manger Audio.

Der Biegewellenwandler ist das Markenzeichen von Manger Audio.

Wie vom anderen Stern: Der Manger-Schallwandler

Das Anderssein nahm vor einem halben Jahrhundert seinen Lauf. Josef Wilhelm Manger haderte mit der Schallwandlung konventioneller Konus-Lautsprecher: Defizite bei der Detailgenauigkeit, Unvollkommenheit bei der räumlichen Abbildung. Als Übel hatte Manger vor allem das Einschwingverhalten und die Eigengeräusche der Lautsprecher ausgemacht. Sie bewegen sich wie Kolben vor- und zurück, agieren dabei aber zu träge und zu fehlerhaft. Diese Missstände machten für Manger einen völlig neuen Ansatz erforderlich. Er nahm sich deshalb die Natur zum Vorbild, er fuchste sich in die Physik hinein und kam zu einer Erkenntnis: Für eine realistische Wiedergabe muss ein Schallwandler ähnlich wie die Basilarmembran des menschlichen Ohrs arbeiten. Durch diese Membran können wir selbst bei kleinsten und leisesten Knackgeräuschen die Schallquelle sofort exakt orten und so unsere räumliche Umwelt akustisch vermessen. Die Membran funktioniert nach dem Prinzip der Biegewelle, und diese Funktionsweise hat Manger auf den Lautsprecherbau übertragen. Sein Schallwandler besteht aus einer biegeweichen Kunststoffmembran, die sich verformen kann und soll – im Gegensatz zum konventionellen Speaker, bei dem ein möglichst steifer Konus kolbenartig vor- und zurückschwingt. Bei Manger hingegen wird die Membran so zur Vibration angeregt, dass sich Biegewellen entlang der Fläche ausbreiten, vom Zentrum ausgehend hin zu den Rändern – wie Wasserwellen nach einem Steinwurf. Dabei schwingt ähnlich wie beim menschlichen Vorbild nicht immer die ganze Fläche, bei tiefen Tönen werden große Areale angeregt, bei hohen Hertz-Zahlen hingegen vibriert wenig Fläche. Durch kann die Membran extrem schnell auf kleinste Impulse reagieren. Um diese komplexen Membranbewegungen kontrollieren zu können, weist die schwarze Kunststofffläche unterschiedliche Strukturen auf, die Prägungen verändern die Steifigkeit und damit das Schwingverhalten des betreffenden Bereichs. Kleine Wellen breiten sich auf der Membran nicht weit weit aus, doch die großen Wellen wogen bis zum Rand der Fläche, sie würden sogar in die Membran zurücklaufen und damit ein Klangchaos verursachen, wenn da keine Bremse wäre.

Das alles steckt in einem Manger. Der Flachlautsprecher ist ein mechanisches Meisterwerk, so filigran und komplex, dass er in Handarbeit hergestellt wird. Acht Stunden dauert die Fertigung – Aushärte- und Trockenzeiten der Membran und der Kleber nicht mitgerechnet.

Das alles steckt in einem Manger. Der Flachlautsprecher ist ein mechanisches Meisterwerk, so filigran und komplex, dass er in Handarbeit hergestellt wird. Acht Stunden dauert die Fertigung – Aushärte- und Trockenzeiten der Membran und der Kleber nicht mitgerechnet.

Jetzt kommt der Stern ins Spiel: Die markante Materialauflage, die dem Manger-Schallwandler seine unverwechselbares Aussehen gibt, ist kein optischer Schnickschnack, sondern eine akustische Notwendigkeit. Der Neunzack fungiert als Dämpfer, der den tieffrequenten Wellen auf ihrem Weg zum Membranrand die Energie entzieht. Von diesem Stern laufen wiederum vier Strahlen zum Zentrum der Membran, eine weitere Einmaligkeit dieses Schallwandlers: Es handelt sich um die kunstvoll verdrillten und verlegten Anschlussdrähte der Doppel-Schwingspule. Sie wiegt gerade mal unglaubliche 0,4 Gramm, dank dieses Federgewichts bleibt die Membran flink. So fragil die Schwingspule, so massiv sind die sie umgebenden Magneten: 15 Ronden aus Neodym sorgen für einen überaus kraftvollen Antrieb der Membran. Wo man bei diesem Biegewellen-Wandler hinschaut: Überall Sonder- und Einzellösungen. Das hat natürlich Konsequenzen: Alles, was diesen stellaren Wunderwandler ausmacht, gibt es so auf dem Markt nicht zu kaufen und wird deshalb in kunstvoller Handarbeit von A bis Z selbst hergestellt. Damit ist jeder Manger-Lautsprecher trotz engster Toleranzen letztlich ein Unikat, und so wird er auch behandelt: Das Prüfprotokoll jedes Schallwandlers wird in der Mellrichstädter Manufaktur dokumentiert und archiviert. Rund 500 Exemplare entstehen pro Jahr, knapp 14.000 hat Manger seit der Serienreife des Wandlers gefertigt. Eines hat sich bis heute nicht geändert: Die Produktion dieses Biegewellenwandlers ist ein aufwändiges und nicht ganz preiswertes Unterfangen. Dafür entsteht ein Wandler, der äußerst agil ist und eine große Impulstreue besitzt – das war ja auch das Ziel seiner Entwicklung. Der Manger Schallwandler, kurz MSW, besitzt aber eine zweiten großen Vorteil: Er funktioniert sehr breitbandig, der Flachlautsprecher spielt von sagenhaften 40.000 Hertz runter bis 80 Hertz. Damit sind wir auch schon beim akustischen Aber: Im Bereich der tieferen Töne bleibt das Wiedergabevermögen des Biegewellenwandlers begrenzt, deshalb ist hier eine potente Unterstützung von Vorteil.

Wenn man den Biegewellen-Wandler gegen das Licht hält, kann man erahnen, wie hauchdünn seine schwarze Membran ist: Sie misst gerade mal 390 Mikrometer.

Wenn man den Biegewellen-Wandler gegen das Licht hält, kann man erahnen, wie hauchdünn seine schwarze Membran ist: Sie misst gerade mal 390 Mikrometer.

Konventioneller Spielpartner

Ein konventioneller Konus-Lautsprecher übernimmt das Treiben ab 360 Hertz, er besorgt damit also nicht nur den Tiefton, sondern auch die unteren Mitten. Das entlastet den Manger Schallwandler in seinem akustisch kniffligen Bereich und steigert die Belastbarkeit der gesamten Box. Trotzdem arbeitet der Basslautsprecher noch nicht in so hohen Frequenzgefilden, dass die Impulstreue der Wiedergabe leidet. Der Konus-Treiber kommt von Scan Speak, mit diesem dänischen Weltklasse-Hersteller arbeitet Manger seit Jahr und Tag vertrauensvoll zusammen. Kein Wunder, denn Scan Speak liefert speziell auf den MSW und das jeweilige Gehäuse abgestimmte Lautsprecher. Für die Manger p1 ist es ein 20-Zentimeter-Woofer, seine Papiermembran wird zur akustischen Optimierung mit einer mattschwarzen Spezialbeschichtung überzogen, das ist gut erkennbar an der ausgeprägten und eigenwilligen Oberflächenstruktur. Der Woofer muss ordentlich Arbeit verrichten, denn Manger setzt ihn in ein geschlossenes Gehäuse. Also keine Bassreflex-Lösung. Mit ihr ließe sich im Frequenzkeller mehr Tiefton und eine höhere Durchschlagskraft erreichen, dies geht jedoch zulasten der Reaktionsgeschwindigkeit. Ein behäbiger Bass würde nun aber so gar nicht zu dem wieselflinken Biegewellen-Wandler passen, deshalb verzichtet Manger auf die Ventilierung des Gehäuses und kultiviert lieber einen knackigen Bass. Diese klangliche Abstimmung hat auch eine optische Auswirkung: Durch die geschlossene Bauform stört keine Bassreflexkanal-Öffnung die Bruchlosigkeit des Gehäuses. Damit sind wir beim Design der p1.

Der filigrane Sternwandler sitzt in einem dezenten Gehäuse, die schlanke Flanke sorgt für die grazile Erscheinung der Manger p1. Die leichte Weißzeichnung der Mebran entsteht durch die Aushärtung des Polymers.

Der filigrane Sternwandler sitzt in einem dezenten Gehäuse, die schlanke Flanke sorgt für die grazile Erscheinung der Manger p1. Die leichte Weißzeichnung der Mebran entsteht durch die Aushärtung des Polymers.

Stellare Erscheinung

p1 – bei dem Modellnamen bedeutet das „p“ „passiv“, es könnte aber auch für „proportioniert“ stehen – und zwar für wohlproportioniert. Manger hat bei der Gestaltung einen Designer zurate gezogen, damit vollzieht die Firma unter Führung von Daniela Manger, der Tochter des Firmengründers, einen Wandel. Haben die Unterfranken früher vor allem die Technik des Biegewellenwandlers in den Vordergrund gestellt, so betont Manger nun neben der Klangschönheit auch die Formschönheit. Der Lautsprecher muss sich in das Wohnambiente einfügen. Für die Manger p1 wurde deshalb eine schlichte, moderne, eigentlich aber zeitlose Gestalt gefunden. Die sanft abgerundeten Kanten tragen dazu bei, dass dieser Lautsprecher optisch nicht aneckt und sich fast wie selbstverständlich in den Wohnraum integriert. Doch bei aller Gefälligkeit hat die Manger p1 ihre Eigenart: Ihr Gehäuse ist eher breit als tief. Das ist clever, denn die Box wird stark eingewinkelt aufgestellt, ihre Wangen sind deshalb immer sichtbar – da sorgt eine flachere Form für eine schlanke Erscheinung. Zur Zierlichkeit trägt ein weiterer Design-Kunstgriff bei: Die p1 steht auf einem Silber-Sockel, der vom Gehäuse durch eine Schattenfuge abgesetzt ist. Der Korpus scheint auf diesem Sockel zu schweben, und so kommt wohl kaum einer auf die Idee, diese Box auf 28 Kilo zu taxieren. Zu diesem respektablen Gewicht tragen neben der Dickwandigkeit des Gehäuses die Versteifungen im Innern bei. Hier schwingt nichts – außer die Membranen der Speaker. Diese beiden Chassis werden durch die glatten Flächen der Klangsäule hervorgehoben, durch ihren identischen Durchmesser bilden die beiden Wandler ein sehr harmonisches Duo auf der Front. Dabei ist der Basswoofer von einer Stoffabdeckung bekleidet. Das ist eine gute Entscheidung, so stört seine unruhige Membranstruktur nicht den geschmeidigen Gesamteindruck. Zugleich fällt so der Biegewellenwandler umso mehr ins Auge – und das ist gut so, schließlich ist der Manger Schallwandler mit seiner einzigartigen stellaren Anmutung eine der außergewöhnlichsten und ansehnlichsten Erscheinungen im Lautsprecherbau.
Um die Integrationsfähigkeit der p1 zu perfektionieren, bietet Manger Audio eine Vielzahl an Furnieren und Farbtönen an. Das ist mitunter der Vorteil einer selbst fertigenden Manufaktur: Sie kann die Wünsche des Kunden erfüllen. Deshalb sind die Lautsprecher in so gut wie allen Holzhüllen und in sämtlichen Farben der RAL- oder NCS-Farbpalette realisierbar, die möglichen Kolorierungen gehen also in die Hunderte, dazu kommt die Wahl zwischen glänzend oder seidenmatt. Wer einen Manger kauft, erwirbt somit letztlich seinen eigenen individuellen Schallwandler.

Der Silber-Sockel veredelt die p1, durch die Schattenfuge scheint das Gehäuse fast zu schweben. Manger liefert zu den Lautsprechern hochwertigen Spikes für die optimale Ankopplung an weiche Böden.

Der Silber-Sockel veredelt die p1, durch die Schattenfuge scheint das Gehäuse fast zu schweben. Manger liefert zu den Lautsprechern hochwertigen Spikes für die optimale Ankopplung an weiche Böden.

Wo kann man die Manger p1 hören?

Zu uns ist die Manger p1 im Farbton Flieder gekommen – in Begleitung von Firmenchefin Daniela Manger, sie hat die Redaktion des lite-Magazins besucht, um den Schallwandler persönlich vorzustellen und zum Test zu übergeben. Wie aber kommt ein interessierter Nicht-Tester in den Genuss eines Mangers? Dafür haben die Unterfranken ein internationales Netz von knapp 40 Händlern aufgebaut, selbst in Tokio und Bangalore schallen die Sternwandler aus Mellrichstadt. Innerhalb Deutschlands bietet Manger einen weiteren Service an: Man kann das gewünschte Lautsprechermodell zehn Tage im eigenen Zuhause testen, also im realistischen Ambiente. Das ist angesichts des Preises der Boxen eine gute Idee – und wer sich als kleine Manufaktur einen solchen Service leistet, muss von seinem Produkt zu elfundneunzig Prozent überzeugt sein.

Auch im Terminal ist beste Technik verbaut: Die hochrobusten Anschlussklemmen stammen aus der nextgen-Serie von WBT. Sie bestehen vor allem aus Kunststoff – gemäß dem WBT-Credo, dass eine geringe Metallmasse die Klangbeeinflussung minimiere. Nur an den wirklich notwendigen Kontaktflächen zur Signalübertragung kommen nun entweder Feinsilber oder, wie hier, reines Kupfer zum Zuge. Die Klemmen arbeiten materialschonend: Eine freilaufende Andruckscheibe verhindert, dass die feinen Adern bei eingeführter Litze malträtiert werden.

Auch im Terminal ist beste Technik verbaut: Die hochrobusten Anschlussklemmen stammen aus der nextgen-Serie von WBT. Sie bestehen vor allem aus Kunststoff – gemäß dem WBT-Credo, dass eine geringe Metallmasse die Klangbeeinflussung minimiere. Nur an den wirklich notwendigen Kontaktflächen zur Signalübertragung kommen nun entweder Feinsilber oder, wie hier, reines Kupfer zum Zuge. Die Klemmen arbeiten materialschonend: Eine freilaufende Andruckscheibe verhindert, dass die feinen Adern bei eingeführter Litze malträtiert werden.

Wie klingt der Biegwellenwandler?

Wer einen Manger testet, lernt schnell: Dieser Schallwandler ist nicht nur in seiner Fertigung und Funktionsweise etwas Besonderes, sondern auch in seiner Positionierung. Daniela Manger hatte bei ihrem Redaktionsbesuch eine Empfehlung parat: Die Boxen solle man so aufstellen, dass zwei gedachte Linien, die von Frontseiten der Schallwandler ausgehen, sich etwa einen halben Meter vor dem Hörplatz kreuzen. Geht es auch anders? Wir haben die p1 an einen standesgemäßen Spielpartner angeschlossen, den High End-Vollverstärker Krell Vanguard, und nun beim Test erst einmal ohne Einwinklung angefangen und dann nach und nach die Boxen immer weiter zum Hörplatz hin eingedreht. Ein erster Erfolg hat sich eingestellt, als die Boxenfronten genau auf uns gerichtet waren. Allerdings stimmen die Größenverhältnisse noch nicht. Letztlich erwies sich die Herstellerempfehlung als perfekte Ausrichtung, dabei stehen die beiden Boxen gut 2,30 Meter auseinander und haben einen Abstand von 2,60 Meter zum Sofa. Der ungewöhnlichen Aufstellung folgt ein außergewöhnlicher Hörtest. Zum Einspielen und „Kennenlernen“ nehmen wir gerne Donald Fagens „Morph The Cat“, eine ungemein transparente Aufnahme. Hier sorgt die Manger p1 schon mit den ersten Takten für Staunen: Zum Groove der Drums stellen Gitarre und Bass das pausendurchzogene Riff vor – und genau in diesen kleinen Unterbrechungen hört man, wie Bassist Freddie Washington die Finger seiner rechten Anschlagshand auf die Saiten legt, kurz bevor er wieder an den Stahltrossen zupft – das ist schlicht grandios. Dieses Detail ist uns bisher so nicht aufgefallen, obwohl wir den Song nun wirklich kennen. Und wir sind gerade mal bei der gehobener Einspiel-Lautstärke! Hier zeichnet sich schon ab, wie nuanciert der Biegewellenwandler arbeitet, wie er auch kleinste Geräusche, von denen eine lebendige und natürliche Musikwiedergabe lebt, abbilden kann. Das Fingerrutschen auf den Saiten, die Blasgeräuschen eines Saxophons – und vor allem das Atmen einer Sängerin, das zarte Geräusch, wenn sie die Lippen aufeinanderlegt und wieder öffnet. Wir haben das bei „Bakerstreet“ in der Interpretation von Ulita Knaus erfahren: Gleich mit dem ersten Luftholen der Chanteuse sind wir im Bann des Biegewellenstrahlers, obwohl noch kein Ton Musik erklungen ist. Dann haucht Ulita Knaus nach einem langgezogenen „Bakerstree“ ein fast nicht mehr wahrnehmbares „t“ – das ist, jenseits der musikalische Schönheit der Aufnahme, ein Moment absoluter akustischer Sinnlichkeit, ein Eindruck vollkommener Unmittelbarkeit. Prosaischer ausgedrückt: So hört es sich echt an.

Diese Platte lief auf der letzten High End-Messe rauf und runter: Manger Audio hat 15 ausgezeichneten Aufnahmen zusammengestellt, sie führen auf erstklassigen Anlagen eindrucksvoll die Möglichkeiten der audiophilen Wiedergabe vor Ohren. Das Album ist wahlweise als CD (19 Euro) oder Doppel-LP (49 Euro) erhältlich.

Diese Platte lief auf der letzten High End-Messe rauf und runter: Manger Audio hat 15 ausgezeichneten Aufnahmen zusammengestellt, sie führen auf erstklassigen Anlagen eindrucksvoll die Möglichkeiten der audiophilen Wiedergabe vor Ohren. Das Album ist wahlweise als CD (19 Euro) oder Doppel-LP (49 Euro) erhältlich.

Diesen Eindruck erleben wir auch in deutlicher Entfernung vom Hörsofa. Wir haben die CD-Edition aus dem Hause Manger aufgelegt, sie führt mit 15 herausragenden Aufnahmen die Möglichkeiten der audiophilen Wiedergabe vor Ohren. Wir suchen uns eine Einspielung in kleiner Besetzung aus, das Treya Quartett spielt seine Jazzversion von Gabriel Faurés berühmter „Pavane“. Wir müssen nur mal kurz zum Schreibtisch – und verharren hier völlig fasziniert. Was da von Trompete, Klavier, Bass und Schlagzeug herüberschallt, scheint wirklich gerade im Redaktionsraum live stattzufinden. Eine ganz ausgezeichnete Abbildung, auch jenseits des optimalen Hörplatzes. Der Manger-Wandler steht in zahlreichen Tonstudios, nun dämmert uns, warum. Diese geradezu holografische Wiedergabe funktioniert auch bei der durchaus schwierig reproduzierbaren Orchestermusik: Das Scottish Chamber Orchestra spielt das Flötenkonzert G-Dur K313 von Wolfgang Amadeus Mozart, Solistin ist die erste Flötistin des Orchesters, Alison Mitchell. Kaum hat die Australierin ihr Instrument an die Lippen geführt, sind wir im Konzert: Wir erleben, wie tief das Orchester gestaffelt ist, wir haben eine exakte Vorstellung davon, wo Miss Mitchell steht, lernen aber auch die Dimensionen der Usher Hall in Edinburg kennen – und wir wissen genau, auf welchem Platz wir in diesem Konzertsaal sitzen.
Eine Sorge hatten wir: Tut die relativ hohe Abtrennung des Biegewellenwandlers der Wiedergabe gut? Offenbar ja, denn der befürchtete Bruch im klanglichen Gesamtbild bleibt aus, die p1 spielt völlig homogen. Der Tiefmittentöner leistet auch im Bass ausgezeichnete Arbeit: Die p1 hat Punch, der Bass ist voluminös, aber straff. Durch eine wandnähere Aufstellung lässt sich der Bass akzentuieren, aber er bewahrt seinen grundsätzlichen Charakter: ungemein definiert, durchsetzungsstark, aber nie massig. Hier macht sich bemerkbar, dass wir es mit einem geschlossenen Gehäuse zu tun haben und nicht mit einer Bassreflex-Abstimmung. Der Tiefton á la Manger ist kultiviert und niemals brachial. Und so liefern die beiden so grundverschiedenen Speaker in der Manger p1 nicht nur optisch, sondern auch akustisch ein stimmiges Bild. Aber eins ist trotzdem klar: Der Star der p1 ist der Speaker mit dem Stern.

Die Manger p1 steht optimal, wenn sie stark eingewinkelt wird. Dann sind die Flanken der Boxen deutlich sichtbar, durch die clevere Gehäusegeometrie wirkt die p1 regelrecht zierlich.

Die Manger p1 steht optimal, wenn sie stark eingewinkelt wird. Dann sind die Flanken der Boxen deutlich sichtbar, durch die clevere Gehäusegeometrie wirkt die p1 regelrecht zierlich.

Fazit

Die Manger p1 liefert genau das, was man von einem Lautsprecher mit High-End-Anspruch erwartet: Eine dreidimensionale Darstellung, ein natürliches, getreues Abbild der aufgenommenen Musik. Das gelingt der p1 einfach fantastisch. Für die überragende Wiedergabe ist in erster Linie der berühmte Biegewellenwandler verantwortlich – und der thront in einem Gehäuse, das durch sein gelungenes, dezent Design mit jedem Ambiente harmoniert. Die Metamorphose zum audiophilen Möbel ist mit der Manger p1 rundherum gelungen.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: angemessen

95 %

91 %

95 %

161130-manger-testsiegel

Technische Daten

Modell:Manger p1
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:4.200,00 Euro / Stück
Garantie:3 Jahre
Ausführungen:- RAL- oder NCS-Farben (seidenmatt)
- Echtholzfurnier (Aufpreis: 100 € / Box)
- UltraHigh Gloss (Hochglanz) (Aufpreis: 500 € / Box)
Vertrieb:Manger Audio, Mellrichstadt
Tel.: +49 9776 9816
www.mangeraudio.com
Abmessungen (HBT):1139 x 270 x 214 mm
Gewicht:28 kg / Stück
Impedanz:4 Ohm
Hochtöner:1 x 200 mm (Manger, Biegewellenwandler)
Tiefmitteltöner:1 x 200 mm (Scan Speak, spezialbeschichtete Papiermembran)
Frequenzbereich:40 Hz - 40 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenz:2.400 Hertz
Lieferumfang:- Manger p1
- Spikes + Unterlegscheiben
- Libelle (Wasserwaage)
- Handschuhe
Besonderes:- Biegewellenwandler für Höhen und Mitten
- exzellenter Klang, holografische Abbildung
- zehntägiges Testhören unter heimischen Bedingungen möglich
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungangemessen

Der Beitrag Standlautsprecher Manger p1 – Im Bann der Biegewelle erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Standlautsprecher Dali Rubicon 6 – Doppel-Duo aus der Delikatessenabteilung

$
0
0

„Ein besserer Klang beschert ein besseres Leben“ – mit diesem Credo ist Dali vor drei Dekaden auf dem Lautsprechermarkt angetreten, mit dieser Motivation haben die Dänen ihre aktuelle Rubicon-Reihe entwickelt. Der Glaubensgrundsatz gilt also auch für den gerade mal hüfthohen Standlautsprecher Dali Rubicon 6. Kann die kleine Klangsäule den großen Anspruch erfüllen?

Die Dali Rubicon 6 hier einmal in weiß. Durch die vier verschiedenen Ausführungen passt dieser Lautsprecher in jedes Ambiente.

Die Dali Rubicon 6 hier einmal in weiß. Durch die vier verschiedenen Ausführungen passt dieser Lautsprecher in jedes Ambiente.

Wer den Namen Dali hört, mag zuerst an den berühmten spanischen Maler denken und nicht unbedingt an einen Lautsprecher-Hersteller aus dem hohen Norden. Dabei ist Dali mittlerweile ein Traditionsunternehmen: Die Dänen sind seit 1983 im Geschäft, seit rund 15 Jahren finden ihre Produkte auch in Deutschland zunehmend Beachtung und Wertschätzung. Herkunft, Ausrichtung und Ansporn des Unternehmens sind im Firmenakronym untergebracht: DALI steht für Danish Audiophile Loudspeaker Industries. Die Assoziation mit dem spanischen Maler Salvador Dalí ist aber durchaus Absicht, auch manch ausgefallene Lautsprecherkreation wie die von uns schon getestete Fazon F5 könnte dem Kopf des surrealistischen Pinselfürsten entsprungen sein. Doch das eigentliche Metier der Dänen sind hochwertige Klangbilder. Dali gelingt es, seinen audiophilen Anspruch in bezahlbaren Lautsprechern zu materialisieren, in mehreren Produktlinien, die sich durch eine klassische Korpusgeometrie und zumeist durch eine unkonventionelle Chassis-Kombination auszeichnen. Die eine wie die andere stammt komplett aus eigenem Hause, Entwicklung und Fertigung der Gehäuse und der Schallwandler geschehen unter dem Dali-Dach in Nørager. Das ist zwar etwas teurer, bürgt aber für hohe und konstante Qualität. Diese Firmenphilosophie gilt auch für die 2015 gestartete Rubicon-Reihe. Sie umfasst sechs Modelle, darunter ein Center und eine wandmontierbarer Kompaktbox, die vor allem die Heimkino-Fraktion ansprechen, aber auch drei verschiedene Standlautsprecher, denen die Aufmerksamkeit der Zweikanal-Hörer gebürt. Uns hat aus diesem Portfolio die mittelgroße Dali Rubicon 6 interessiert, kurz darauf ist sie in unseren Redaktionsräumen eingetroffen. Schon beim ersten Anblick kreist ein „gefällt mir“ im Kopf, das liegt an der anmutigen Erscheinung der Dali Rubicon 6.

Das Design der Dali Rubicon 6: elegant und saft geschwungen.

Das Design der Dali Rubicon 6: elegant und saft geschwungen.

Keine schwarzen Löcher!

In punkto Präsentation hat sich bei Dali einiges getan. Hatten sich die Dänen anfangs vor allem auf die akustische Qualität ihrer Lautsprecher konzentriert, so achten sie seit etlichen Jahren auch auf eine schicke optische Performance. Die Rubicon 6 ist dafür ein gutes Beispiel. Für das Design heißt die Direktive: Keine schwarzen Löcher! – zumindest für die Front. Produktmanager Lars Jørgensen erklärt, dass eine Bassreflexöffnungen auf der Vorderseite nicht unbedingt das Aussehen einer Box verbessert, das gilt gerade bei einem schlanken, eleganten Design. Genau das trifft auf die Dali Rubicon 6 zu: Ihre Stirnseite ist gerade mal 20 Zentimeter breit. Die Front ist, wie auch die Rückseite, sanft geschwungen, dadurch wirkt die Box noch schlanker, aber auch sehr geschmeidig. Dieses Design akzentuiert zudem die Lautsprecherchassis: Wegen der Rundung der Front ragen Speaker seitlich leicht aus dem Gehäuse heraus, sie wirken fast wie aus dem Korpus herausgemeißelt. Eine sehr gelungene Optik, die durch die sehr schöne, makellose Lackierung abgerundet wird. Unser Modell ist in hochglänzendem Schwarz gehalten, das sieht äußerst elegant und edel aus – und harmoniert exzellent mit den Speakern. Wer es heller mag, entscheidet sich hier für hochglänzendes Weiß, alternativ gibt es die Box auch in den zwei seidenmatten Furniervarianten „Rosso“ und „Walnuss“, die den optischen Charakter der Box doch deutlich verändern. Dadurch ist die Dali Rubicon 6 aber auch mit verschiedenen Einrichtungsstilen kompatibel. Wer will, kann die skulpturalen Anmutung der Speaker hinter der mitgelieferten Abdeckung verstecken, dadurch wird die Box sicher unauffälliger, allerdings büßt sie so auch einen Teil ihrer Noblesse ein. Der Speakerschutz findet nicht über Magnete Halt im Gehäuse, sondern durch fünf Stifte. Dali hat es aber geschickt vermieden, dafür schwarze Löcher in den makellosen Korpus zu bohren, die Aufnahmen sind samt und sonders in die Einfassungen der Lautsprecher-Chassis integriert.

Fast schon skulptural: Durch die Wölbung der Front wirken die Speaker wie aus dem Korpus gemeißelt.

Fast schon skulptural: Durch die Wölbung der Front wirken die Speaker wie aus dem Korpus gemeißelt.

Werfen wir nun einen Blick auf die Rückseite der Dali Rubicon 6. Hier sind die Löcher, die Lars Jørgensen von der Front verscheucht hat: die Öffnungen der Bassreflex-Kanäle. Die Ports sind aus einem Stück gefertigt, sie weisen dadurch keine Kanten auf, an denen sich Luft verwirbelt, was wiederum zu Strömungsgeräuschen führen kann. Sehr gut, das haben wir auch bei teureren Boxen schon anders erlebt. Zwei Ports – damit ist auch die innere Aufteilung der Box klar: Jeder der beiden Tiefmittelton-Speaker hat sein eigenes Spielzimmer, also eine eigene abgeteilte Kammer im Gehäuse, und eine eigene Zimmertür, also eine Bassreflex-Öffnung, über die das Klangverhalten abgestimmt wird. So lässt sich sehr gezielt Einfluss auf den akustischen Charakter der Box nehmen.

Terminal mit Kronen

Wenn wir den Blick nun weiter heruntergleiten lassen, treffen wir auf das Terminal. Selbst hier geht Dali eigene Wege. Die Dänen verbauen keine 08/15-Klemmen, sondern ein Eigendesign, dass die Assoziation an Kristall und Gold weckt – majestätische Materialien, die perfekt zur der Kronenform der Klemmen passen. Ihre Aufnahmen fassen auch Litzen mit größerem Kabelquerschnitt. Wer statt dessen Bananenstecker einführt, wird ebenfalls erfreut sein: Die Steckerstifte sitzen schön stramm und bürgen für eine sichere Verbindung. Das Terminal bietet vier Anschlüsse, das ermöglicht Bi-Wiring und Bi-Amping, um wahlweise mit einem oder mit zwei Amps die Speaker der Box anzutreiben – und damit sind wir bei den Prunkstücken der Box.

Die kronenförmigen Klemmen ziert das Dali Logo. Schön gemacht, der Kunststoff ist ein wenig scharfkantig, die Kronenköpfe lassen sich aber sehr gut festziehen.

Die kronenförmigen Klemmen ziert das Dali Logo. Schön gemacht, der Kunststoff ist ein wenig scharfkantig, die Kronenköpfe lassen sich aber sehr gut festziehen.

Dalis Delikatessenabteilung: die Speaker-Sektion

Wer sich die Schallwandler der Rubicon 6 anschaut, ahnt es; wer sich mit diesem Hersteller ein wenig beschäftigt, weiß es: Dali hat zwei Spezialitäten. Die Speaker und die Speaker. Da ist zum einen die Hochton-Sektion. Hier setzten die Dänen auf ein duales Prinzip, ihr Hybrid-Modul besteht aus einer Kopplung von Bändchen-Lautsprecher und Kalotten-Tweeter. Eine ungewöhnliche Kombination, die seit etlichen Jahren das eigentliche Markenzeichen von Dali ist. Bändchen-Lautsprecher werden gerne für den Hochton verwendet, weil ihre schwingende und damit schallwandelnde Fläche entweder aus einer hauchdünnen, von Leitern durchzogenen Folie besteht oder, wie bei Dalis Magnetostat, eben nur aus den leitenden, dünnen Bändchen. Durch sie fließt das Musiksignal in Form von elektrischem Strom. Weil das in einem Magnetfeld geschieht, werden die Bändchen mal angezogen, mal abgestoßen, also bewegt – so wird aus Strom Schall. Weil die Fläche der filigranen Fäden sehr klein ist, eignen sich solche Schallwandler nur für die feinen hohen Frequenzen. Dali nutzt ihn sogar nur für die höchsten Töne, der Magnetostat spielt erst ab 14.000 Hertz aufwärts – eine Region, die auch „Air-Band“ genannt wird, denn in diesem Bereich liegt die Luftigkeit, die eine Aufnahme und ihre Wiedergabe audiophil klingen lässt. Für den normalen Höhenbereich, der über Präsenz und Brillanz der Wiedergabe entscheidet, zieht Dali einen Kalottenhochtöner hinzu, er wiederum spielt weit hinab bis 2.600 Hertz, da sind wir schon bei den Mitten. Die Bändchen-Kalotten-Kombination ist für Transparenz, Detailreichtum und Räumlichkeit verantwortlich, aber auch für eine sehr gleichmäßige und horizontal breite Abstrahlung. Diese Eigenschaften gelten als entscheidende Merkmale des Dali-Klangs.

Der Hybrid-Hochtöner: Diese Bändchen-Kalotten-Kombination ist das Markenzeichen von Dali.

Der Hybrid-Hochtöner: Diese Bändchen-Kalotten-Kombination ist das Markenzeichen von Dali.

Tiefmittelton in Teamarbeit

Nun zur zweiten Spezialität von Dali: die Tiefmittelton-Fraktion. Hier kooperieren zwei Konus-Lautsprecher, die mit ihrer auffälligen Membran sofort den Blick auf sich ziehen. Sie erinnern wegen ihrer satten rotbraunen Farbgebung an edles Leder. Doch es handelt sich hier nicht um gegerbte Tierhaut, sondern um beschichtetes Papier, das von Holzfasern durchzogen ist. Diese Fasern sorgen für eine unregelmäßige Struktur der Oberfläche, ihr Sinn liegt aber im mechanischen und akustischen Vorteil: Die Holzfasern tragen zur Steifigkeit der Membran bei, zugleich bewirken sie eine Reduzierung der Resonanzen. Dieser markante Konus ist ein Kennzeichen von Dali, durch den hohen Wiedererkennungswert scheiden diese Dali-Membranen als Motiv für Bilderrätsel à la „Dalli-Klick“ also aus, die Lösung wäre einfach zu leicht. In der Rubicon 6 kommen von diesem Konus-Lautsprecher gleich zwei 165-Millimeter-Modelle zum Zuge. Hierdurch verdoppelt sich die Membranfläche, die für die Schallwandlung des Mitteltieftons zur Verfügung steht. So kann die Dali Rubicon 6 gerade im Bassbereich deutlich kraftvoller agieren, damit ist sie auch in der Lage, größere Räume bespielen. Der Zugewinn an Kraft geht aber nicht zulasten der Kontrolle. Kleinere Membranen lassen sich in ihrem Schwingverhalten deutlich besser bändigen als große und damit flattrige Flächen. Die Doppelmembran-Lösung macht den Bass also präziser – wenn die beiden Lautsprecher perfekt aufeinander abgestimmt sind und als akustische Einheit erscheinen. Dann gilt die mathematisch unmögliche Gleichung 1+1=1. Sämtliche Chassis der Dali Rubicon 6 profitieren von einem konzerninternen Technologie-Transfer, das Magnet- und Kalottenmaterial sowie das dahintersteckende Know-How stammen aus dem firmeneigenen Flaggschiff, der Epicon-Serie. Mit dieser Ausstattung geht die Rubicon nun in den Praxistest.

Die rotbraune Membran des Tiefmitteltöners ist nicht minder markant. In der Rubicon 6 agieren zwei dieser Konuslautsprecher als Team.

Die rotbraune Membran des Tiefmitteltöners ist nicht minder markant. In der Rubicon 6 agieren zwei dieser Konuslautsprecher als Team.

Grenzüberschreitung: Die Dali Rubicon 6 erobert den Höraum

Der Test beginnt wie immer mit dem Aufbau der Boxen, hier ist erst einmal der Kleinhandwerker im Kunden gefragt: Die seitlichen Ausleger, die als Füße mitgeliefert werden, müssen noch an die Box geschraubt werden. Das geht aber fix und dauert nicht länger als das Montieren eines Satzes Spikes. Die sind bei den Auslegern der Dali Rubicon 6 schon vormontiert. Beim Aufstellen der Boxen gleicht man nun etwaige Niveauunterschiede des Bodens durch Heraus- oder Hereindrehen der betreffenden Spikes aus, dann zieht man die Kontermuttern fest – fertig!
Zum Aufstellen und Ausrichten der Schallwandler wählen wir die Joni Mitchell-Nummer „Barangrill“ in der Interpretation von Ian Shaw. Der britische Jazzvokalist singt diesen Evergreen mit viel Seele, und um das herauszukitzeln, sollte man bei der Aufstellung der Rubicon 6 experimentieren. Hier gibt es, um den Modellnamen zu widerlegen, keine Grenzen. So haben wir zuerst eine starke Ausrichtung hin zum Hörplatz gewählt, mit steigender Lautstärke stellt sich jedoch heraus, dass die optimale Einwinklung eigentlich nur wenige Grad beträgt. Auch beim Abstand der Boxen lohnt sich das Ausprobieren, schon wenige Millimeter führen hier entscheidende Schritte weiter. Bei 2,18 Metern Abstand und gut zweieinhalb Metern Entfernung zum Hörplatz steht Ian Shaw schließlich goldrichtig. Wie die Rubicon 6 nun seinen samtweichen, zugleich aber innigen Gesang wiedergibt, ist rundherum gelungen. Sie verleiht dem begnadeten Sänger genau jene starke physische Präsenz, die die Aufnahme so gut eingefangen hat. Wir können jede noch so zarte Wandlung seiner Stimme miterleben, und das gelingt schon bei geringer Lautstärke – sehr beeindruckend! Die Dali Rubicon 6 ist eine Box, die also durchaus zum leisen Genuss verführt. Und wie sieht es bei stärkeren Pegeln aus? Dali empfiehlt für die Rubicon 6 einen Verstärker zwischen 40 und 250 Watt. Mit dem Krell Vanguard, der bei 4 Ohm 400 Watt Leistung liefern kann, steckt bei unserem Test also ein sehr starker Antrieb hinter den Boxen. Wir geben nun also mal Gas. Bei gehobener Lautstärke werden natürlich die Bässe stärker betont; um hier eine gute Balance zu finden, lohnt beim Platzieren der Box auch ein Spiel mit dem Wandabstand. Wir haben die Dali Rubicon 6 daraufhin etwas von der Wand abgerückt, den Song „Barangrill“ noch einmal gestartet – und jetzt beginnt das Echt-Erlebnis gleich mit den ersten Anschlägen des Perkussionisten Miles Bould: Die Töne seiner Tabla klingen ungemein realistisch, wir hören Finger und Fell – hier zahlt sich die Agilität der hybriden Hochtonsektion aus. Schon wenige Schläge genügen, da baut die Rubicon 6 die Bühne auf, also jenen Raum, in dem Ian Shaw und seine Mitmusiker diese Nummer eingespielt habe. Sehr gut! Bei den Tabla-Anschlägen punktet die Rubicon 6 auch mit einem bemerkenswerten Bassvermögen, hier leistet das Tiefmittelton-Team saubere Arbeit.

Tiefer Blick in die Box: Wer in den oberen Bassreflexkanal hineinschaut, sieht direkt die Rückseite des ersten Tiefmitteltöners. Die Prüfer-Paraffe links dokumentiert, dass dieser Speaker eine Qualitätskontrolle durchlaufen hat.

Tiefer Blick in die Box: Wer in den oberen Bassreflexkanal hineinschaut, sieht direkt die Rückseite des ersten Tiefmitteltöners. Die Prüfer-Paraffe links dokumentiert, dass dieser Speaker eine Qualitätskontrolle durchlaufen hat.

Punch und Brillanz

Der Bass der Rubicon 6 beeindruckt in der nächsten Aufnahme nicht nur die Ohren, sondern auch den Bauch. Die O-zone Percusson Group zieht bei der Nummer „Jazz Variants“ alle Register, hier wird die gesamte Rhythmussektion durchdekliniert. Die Rubicon 6 schreitet mit uns fulminant durch diesen Schlagwerker-Workshop: rechts vorne klingelt das helle Metall der Xylophon-Plättchen, links tönt dann das dunkle Palisanderholz des Marimbaphon – und dann fährt von hinten die Kesseltrommel mit dem sprichwörtlichen Paukenschlag dazwischen. Holla, dieser Schlag geht in die Magengrube! Die Rubicon 6 kann ordentlich austeilen, das ganze Perkussionswerk schallwandelt sie mit sehr viel Punch, zugleich aber auch mit großer Akkuratesse. Das zeigt sich vollends beim Einsatz des Drum-Sets, die Rubicon 6 beweist nun ihre ganze Dynamikfähigkeit und liefert ein eindrucksvolles Abbild dieser tollen Schlagwerk-Aufnahme. Als nächstes haben wir eine etwas heikle Einspielung ausgesucht: Emma Bell singt die Händel-Arie „Orrida a gl’occhi miei“ aus der Oper „Ariodante“. Die Britin bezaubert uns mit ihrer eindringlichen Interpretation, die Aufnahme ist jedoch reich an Höhen; bei mediokren Schallwandlern kann das schnell in einer unschönen Schärfe der Stimme münden. Die Rubicon 6 gibt sich hier keine Blöße, Miss Bell klingt schlichtweg brillant. Und auch der Klangkörper, der die Sopranistin begleitet, kommt nicht zu kurz: Das Scottish Chamber Orchestra wird von Richard Egarr geleitet, vom Cembalo aus, wie es im Barock üblich gewesen ist. Die Balance zwischen dem Tasteninstrument und dem gesamten Orchesterapparat gelingt der Rubicon 6 sehr gut, wir bekommen einen hervorragenden Eindruck von den Dimensionen des Klangkörpers, durch die plastische Abbildung gelingt auch die nicht ganz einfache Einbettung der Cembalo-Begleittöne: Aus den silbrig-feinen Tönen wird eben nicht das nervige Zirpen, für das das Cembalo oft gescholten wird. Es hat viel mit der Qualität der Aufnahme und der Wiedergabe zu tun, ob dieses Instrument klingt oder nicht. Wir haben die Dali Rubicon 6 danach noch mit zig weiteren Stücken gehört, sie lief auch etliche Stunden eher im Hintergrund – aber auch wenn wir nur mit einem Ohr dabei waren, jenseits des optimalen Hörplatzes, kam immer wieder die Erkenntnis auf: Musikhören macht mit diesen Lautsprechern einfach Spaß. Das hat Folgen: Den Heimweg nach dem Hörtest haben wir mit richtig guter Laune angetreten. An dem Credo von Dali ist wohl was dran.

Die Dali Rubicon 6 in schwarzem Hochglanz: In dieser Version wirkt die Box besonders edel.

Die Dali Rubicon 6 in schwarzem Hochglanz: In dieser Version wirkt die Box besonders edel.

Fazit

Mit der Rubicon 6 bietet Dali eine echte Delikatesse: Diesem gerade mal hüfthohen Schallwandler gelingt eine agile, luftige und zugleich bassstarke Wiedergab. Bei aller Kraft behält die Rubicon 6 aber stets die Kontrolle. Zudem glänzt sie mit einem sehr guten Abstrahlverhalten, der Musikgenuss bleibt also nicht auf den Hörplatz beschränkt. Möglich machen das die Bändchen-Kalotten-Kombination und das Tiefmitteltöner-Team; durch das harmonische Zusammenspiel dieses Doppel-Duos klingt die Rubicon 6 wie aus einem Guss.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: gut

88 %

91 %

85 %

161207-dali-testsiegel

Technische Daten

Modell:Dali Rubicon 6
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:1.849,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Schwarz hochglänzend
- Weiß hochglänzend
- Rosso seidenmatt
- Walnuss seidenmatt
Vertrieb:DALI GmbH, Bensheim
Tel.: 06251 / 9 44 80 77
www.dali-deutschland.de
www.mangeraudio.com
Abmessungen (HBT):990 x 200 x 380 mm
Gewicht:20,2 kg / Stück
Impedanz:4 Ohm
Hochtöner:1 x 17x45 mm (Bändchenlautsprecher)
1 x 29 mm (Gewebekalotte)
Tiefmitteltöner:2 x 165 mm (Holzfaser-Membran)
Frequenzbereich:38 Hz - 34 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:2.600 Hz / 14.000 Hz
Lieferumfang:- Dali Rubicon 6
- Bedienungsanleitung (sechssprachig)
- Spikes
- Gummidämpfer
- Montagewerkzeug
- Poliertuch (Mikrofaser)
Besonderes:- Hybrid-Hochton-Modul (Bändchen-Kalotten-Kombination)
- Tiefmitteltöner mit Holzfaser-Membran
- beeindruckende räumliche Abbildung
- agiler, luftiger Hochton
- sehr gutes Rundstrahlverhalten
- makellose Verarbeitung
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,2
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistunggut

Der Beitrag Standlautsprecher Dali Rubicon 6 – Doppel-Duo aus der Delikatessenabteilung erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Viewing all 899 articles
Browse latest View live