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Block Connect:Two – Lautsprecher-Pärchen für wirklich jede Gelegenheit

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Kabellose Bluetooth-Lautsprecher gibt es seit Jahren in tausendfacher Ausführung. Viele dieser Speaker werben mit Stereo-Sound, bieten aber im Vergleich zu klassischen Zwei-Lautsprecher-Systemen keine klangliche Alternative. Abhilfe verspricht das neue Bluetooth-Lautsprecher-Set Connect:Two von Block, bei dem jeweils ein Lautsprecher den linken und einer den rechten Audiokanal übernimmt – kabellos. Bietet dieses Duo auch die Klangqualität und Homogenität eines kabelgebundenen Boxen-Paares?

Doppeles Lottchen: Zum Lieferumfang der Connect:Two gehören gleich zwei identische Bluetooth-Speaker. Das macht durchaus Sinn …

Wofür und warum eigentlich zwei Bluetooth-Lautsprecher? Das war unsere erste Frage, als besagtes Kompakt-Pärchen aus Niedersachsen bei uns eintraf. Seit vielen Jahren stecken fast alle Hersteller ihre Bluetooth-Technik in ein einziges Gehäuse, das in manchen Fällen über eine doppelte Chassisausführung spendiert bekommt, um Stereosound zu erzeugen. Aber macht das aus klanglicher Sicht tatsächlich auch Sinn? Für diejenigen, die ihren Speaker nur mal mit zum Baggersee nehmen möchten, um an einem sonnigen Tag entspannt etwas Musik im Hintergrund zu hören, reicht das locker aus. Aber was ist mit all jenen, die sich einen Laptop angeschafft haben, um ortsunabhängig arbeiten zu können bzw. sich unterhalten zu lassen? Oder diejenigen, die via Tablet einen Film bei Netflix sehen möchten? Was ist mit dem Geschäftsmann, der abends in seinem Hotelzimmer arbeitet und nebenbei Musik hören möchte? Oder dem Blogger, der mal schnell mit seinem Macbook das eben gedrehte Video abmischen möchte? Genau für diese höchst unterschiedlichen Bedarfsfälle ist die Lösung mit zwei Lautsprechern perfekt. Links und rechts neben dem Bildschirm positioniert, erzeugen zwei Boxen ein deutlich räumlicheres Klangbild als beispielsweise ein einzelner Lautsprecher, der links oder rechts daneben steht. Bisher bedurfte es dafür meist zweier kabelgebundener Lautsprecher, die per Klinkenstecker mit dem Rechner oder dem Tablet verbunden werden. Mit dem Connect:Two schafft Block nun die fesselnden Kabel ab und gibt den Lautsprechern deutlich mehr Flexibilität. Alternativ lassen sich die Klangwandler aber natürlich auch einzeln betreiben, beispielsweise beim Grillen auf der Terrasse oder beim Wandern als musikalische Begleitung am Rucksack hängend. Die Einsatzmöglichkeiten sind also vielfältig und der Flexibilität offensichtlich kaum Grenzen gesetzt.

Connect-Two – der Name ist Programm

Die beiden Connect:Two-Geschwister erscheinen nicht nur auf den ersten Blick identisch, sie sind es tatsächlich. Sämtliche Bedienelemente und auch der Mini-USB-Anschluss sitzen an beiden Modellen an der gleichen Stelle, das erleichtert auch die Bedienung. Die in Röhrenform produzierten schwarzen Boxen sind aus verschiedenen, allesamt hochwertigen Materialien gefertigt. Egal wohin das Auge blickt, alles passt perfekt und harmonisch zusammen. Das trifft sogar auf die aus Kunststoff gefertigten Abschlussteile zu, die minimal über das eigentliche Gehäuse herausragen, das schützt die Lautsprecherabdeckung aus Metall. Der Boden ist zusätzlich noch mit einem weichen Gummielement ausgestattet, das dem Speaker zusätzliche Rutschfestigkeit bietet und ihn zugleich leicht vom Unterboden entkoppelt. Auf der Front des Bodens befindet sich das Block-Logo, das den edlen Look der Schallwandler nochmals unterstreicht. Rückseitig im unteren Bereich des Lautsprechers ist der von einer Abdeckung geschützte USB-Anschluss beheimatet, über den der integrierte Akku mit Strom versorgt werden kann. Mit 4400 Milliampère ist dieser übrigens ausreichend dimensioniert, um auch längere Hör-Sessions ohne Einsatz eines Kabels durchzuhalten. Sauber in die Oberseite eingelassen zeigt sich das Aluminium-Bedienteil mit seinen fünf Knöpfen: Ein Tastenfeld, über das sämtliche Funktionen in Gang gesetzt werden können, die der kleine Block-Speaker anbietet. Perfekt der Formsprache des Lautsprechers angepasst, offerieren die einzelnen Tasten einen hervorragenden Druckpunkt. Wer noch letzte Zweifel an der Qualität der verwendeten Materialien hatte, wird diese spätestens jetzt zu Grabe tragen. Mit einer Höhe von etwas über 150 Millimetern und einer Breite von 70 Millimetern sind unsere Testkandidaten ein wenig größer als eine Drittelliter-Coladose. So dimensioniert lässt sie sich perfekt im Gepäck verstauen, was ihnen weitere Pluspunkte einbringt. Insgesamt fallen die Connect:Two durch ihre hervorragende Verarbeitung und Materialwahl ins Auge und entpuppen sich bei der haptischen Begutachtung als elegante, zugleich aber auch robuste Handschmeichler.

Sollte den Connect:Two einmal “der Saft” ausgehen lassen sie sich über den im Standfuß eingelassenen USB-Port wieder mit Strom versorgen.

Kinderleichte Handhabung

Im Zeitalter der Digitalisierung wird alles immer technischer und oft leider auch komplizierter. Im Falle unseres Boxen-Doppelpacks wird allerdings alles einfacher. Das gilt in erster Linie für die Kopplung der Block-Lautsprecher mit einem bluetoothfähigen Zuspieler.

1. Lautsprecher einschalten (akustisches Signal blau blinkende LED-Leuchte signalisieren Paarungsbereitschaft).
2. Bluetooth-Menü der Quelle öffnen und Connect:Two auswählen
3. Erfolgreiche Verbindung wird durch akustisches Signal bestätigt.

Das war es auch schon, so schnell und einfach lässt sich die erste Box mit dem PC/Laptop verbinden. Möchte man nun den zweiten Lautsprecher mit in die Klangkette integrieren, drückt man nach o.g. Verbindungsaufbau auf beiden Boxen gleichzeitig die Dreieckstaste und hält diese für circa drei Sekunden gedrückt. Beiden Böxchen koppeln sich vollautomatisch. Anschließend erfolgt ein kurzer Ton zur Bestätigung und beide Lautsprecher sind nun miteinander verbunden. Schaltet man die beiden Lautsprecher nun aus und schaltet sie später wieder ein, finden beiden wieder automatisch zueinander und stellen das gleiche Setup her wie vor dem Ausschalten.

Die Befehligung des Connect:Two erfolgt bequem über das oberseitig platzierte Bedienfeld.

Automatische Paarung

Genau wie das Koppeln und Verbinden, ist auch die Bedienung beider Bluetooth-Speaker ein rundum durchdachtes Thema. Will man beispielsweise die Lautstärke hoch- oder runterregeln, genügt ein kurzer Druck auf die Volume-Taste eines Lautsprechers. Der zweite Lautsprecher bekommt die Information nun kabellos mitgeteilt und regelt seine Lautstärke auf das gewünschte Niveau. Die Bluetooth-Verbindung ist erstaunlich stabil. Einmal mit dem Smartphone gekoppelt, lässt es sich ganz bequem, mit dem Telefon in der Tasche, durch die Wohnung bewegen, ohne dass es zu Abbrüchen oder Störungen kommt. Selbst eine dicke Stahlbetonmauer stellte die Connect:Two im Test nicht vor größere Herausforderungen. Erst hinter der zweiten geschlossenen Zimmertür und mit zwei Mauern zwischen Abspieler und Zuspieler treten erste Störungen auf und die Verbindung wird unterbrochen, was aber angesichts besagter Hindernisse nicht verwundert. Laden lässt sich das Block-Pärchen über die zum Lieferumfang gehörigen USB- auf Mini-USB-Kabel, die bei Bedarf entweder direkt an ein passendes USB-Ladegerät oder einfach an das Laptop angeschlossen werden.

Artgerechte Haltung: Gerade Laptop-Besitzer werden sich an der absolut unkomplizierten Einrichtung und Handhabung der Connect:Two erfreuen.

Größer ist besser – von wegen!

Als überzeugten Laptop-Nutzern ist uns natürlich bewusst, dass die im Gehäuse des portablen Rechners verbauten Böxchen nicht das gelbe vom Ei sind. Umso mehr sind wir nun gespannt, welche klangliche Erweiterung das Lautsprecher-Pärchen aus dem Hause Block darstellen. So verwundert es dann sicher auch nicht, dass wir als erstes artgerecht ein wenig bei YouTube schmökern und mit „Ring Of Fire“ beginnen – allerdings nicht von Johnny Cash, sondern als Cover vom Home Free. Die A-Capella-Band aus den USA kommt sofort auf Touren und macht schnell Spaß. Das Block-Duo erzeugt auf Anhieb eine schöne räumliche Darstellung und liefert so eine fast perfekte Klangbühne. Hier passt alles, auch durch die akustisch breite Staffelung der fünf Herren. Was umgehend auffällt, ist der sehr gute, satte und volle Punch, den die Blocks an den Tag legen. Genial! Zur sauberen Grundtondarstellung gesellt sich ein beeindruckender Tiefton. Einer, der sich nach zirka einer Minute im Solo von Avi Kaplan imposant das erste Mal in Szene setzt. Die Connect:Two spielen jetzt sogar deutlich weiter hinab als man es vielleicht vermuten würde und bringen Oberbässe trocken und wuchtig auf die Klangbühne. Kurz gesagt: Das Set klingt schlichtweg größer und erwachsener als es ausschaut.
Ebenfalls auffällig ist das perfekte Zusammenspiel der beiden Lautsprecher im echten Stereo-Einsatz. Das Wichtigste: beide Lautsprecher spielen tatsächlich zeitgleich, es gibt keine Verzögerung der beiden zueinander und – was noch erstaunlicher ist – auch nicht zur auf dem Bildschirm dargebotenen Visualisierung. Will sagen; Stimmen kommen lippensynchron zu dem, was auf dem Bildschirm zu sehen ist. Tatsächlich erstaunt und begeistert, suchen wir bei YouTube dann gleich nach dem nächsten Hit und landen schließlich bei „Say Something“ von A Great Big World feat. Christina Aguilera. Eine Hürde stellt dieser Song, selbst unter höherem Lautstärkepegel, für unsere Gäste allerdings nicht dar. Auch hier begeistern die beiden Blocks ab dem ersten Tastenschlag durch eine vergleichsweise große und vollmundige Bühne. Die Stimmen beider Künstler werden klar und sehr gut verständlich wiedergegeben, ohne dem Song sein charakterliches Gefühl zu nehmen. Die sich langsam steigernde Intensität des Stückes wird auch hier durch die räumliche Darstellung der virtuellen Bühne verstärkt, der Track gewinnt an Kraft und Intensität.

Die kleine Trageschlaufe erleichtert die Nutzung unterwegs. Mit ihr lässt sich der Bluetooth-Speaker beispielsweise an den Rucksack hängen.

Präzise, gerade und mit Punch

Anschließend wollen wir der guten alten CD dann noch ihre Chance geben und mit den Fantastischen Vier einen „Tag am Meer“ in Unplugged-Version verbringen. Der zunächst eher ruhige Song verwöhnt seine Zuhörer durch einen entspannten Aufbau und viel Atmosphäre. Genau das wird durch unsere Testkandidaten akustisch auch sehr gut herübergebracht. Das Rauschen der Wellen zu Beginn des Songs wird angenehm beruhigend dargeboten und die einsetzenden Musikinstrumente werden detailliert und brillant wiedergegeben. Mit dem einsetzenden Bass überzeugen die beiden Connect:Two dann durch Präsenz und einen straffen Grundton. Einen, der sich nicht in den Vordergrund drängt, aber jederzeit spurgenau bei der Sache bleibt und die Marschrichtung und den Fluss des Stücks unterstützt. Dass die Stimmen der „Fantas“ dabei in typischer Unplugged-Stimmung in den Hörraum entlassen werden ist fast schon selbstverständlich. Der Sound stimmt in allen Belangen. Zusammengefasst kann man sagen, dass Block hier echte Bluetooth-Prachtburschen entwickelt hat, die aus der breiten Masse der aktuell am Markt erhältlichen Alternativ-Lösungen deutlich herausstechen. Rechts und links neben dem Bildschirm positioniert, bauen die beiden schicken Lautsprecherchen tatsächlich eine gelungene virtuelle Bühne auf, so scheint die dargebotene musikalische Darbietung tatsächlich direkt aus dem Bildschirm zu kommen. In Kombination mit der Kabelfreiheit ist alleine das ist schon ein deutlicher Mehrwert gegenüber den allermeisten Mitbewerbsprodukten. Wenn man dann noch bedenkt, dass sich beide Boxen auch einzeln und völlig unabhängig voneinander betreiben lassen, handelt es sich hier um eine echte Empfehlung für Musikfreunde, die ihre Musik hauptsächlich vom Laptop, Tablet oder Smartphone zuspielen.

Da weiß man, was man hat: Für ein Produktset eines deutschen Markenherstellers wird das Bluetooth-Duo mit knapp 180 Euro erstaunlich günstig angeboten.

Fazit

Ob als Solo-Speaker am Baggersee oder als Stereo-Pärchen neben dem Laptop, die Connect:Two zeigen sich ultraflexibel und bieten sich für geradezu jeden Einsatzzweck an. Neben ihrer Vielseitigkeit überzeugen die unsere Testgäste durch einen homogenen, detaillierten Klang und eine überraschende Raumdarstellung, selbstverständlich unterlegt von einem sauberen und kraftvollen Grundton. Optisch wissen die beiden Akku-Schallwandler ebenfalls zu gefallen und imponieren durch eine hervorragenden Verarbeitung und eine Materialwahl, die man in dieser Preisklasse normalerweise nicht geboten bekommt. Damit wären wir auch schon bei der nächsten Überraschung: Block ruft für sein Pärchen Connect:Two gerade einmal 179 Euro auf.

Test & Text: Bernd Heuer
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

95 %

98 %

96 %

171110.Block-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Block
Connect:Two
Produktkategorie:Bluetooth-Lautsprecher, Paar
Preis:179,00 Euro
Ausführungen:- schwarz
Vertrieb:Audioblock, Hude
Tel.: 04484/92009010
www.audioblock.com
Abmessungen (HBT):150x70x17 mm
Gewicht:400 Gramm/Stück
Lautsprecher:- 5,3 cm Full Range
- 7,6 cm Subwoofer
Anschlüsse:- Bluetooth
- analog Audio
Reichweite:- bis 10 Meter
Lieferumfang:- 2 x Connect:Two
- Trageschlaufen
- Ladekabel
- USB-Kabel
- Anleitung
Besonderheiten:- Bluetooth
- als Stereo-Paar einsetzbar
- hohe Grundtonagilität
- sehr gute Räumlichkeit
- lange Akku-Laufzeit
- einfache Bedienung
- flexible EInsatzmöglichkeiten
- superattraktiver Preis
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Xoro DAB 600 IR – Vielseitiges Internetradio mit hohem Bedienkomfort

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Radios sind heutzutage keine eindimensional ausgerichteten und limitierten Rundfunkempfänger mehr. Vielseitige Anschlussmöglichkeiten gehören längst zum guten Ton und besonders Geräte mit Zugriff aufs Internet liefern dank nahezu grenzenloser Sendervielfalt immer den richtigen Sound. Wie kann man da noch herausstechen? Zum Beispiel durch eine komfortable Bedienung per App, mit der das ganz nebenbei bemerkt sehr preisgünstige Xoro DAB 600 IR auf sich aufmerksam macht.

Komfort ohne Ende: Das DAB 600 IR von Xoro lässt sich ganz bequem per App steuern.

Komfort ohne Ende: Das DAB 600 IR von Xoro lässt sich ganz bequem per App steuern.

Eigentlich ist die Steuerung per App im Normalfall Geräten mit Multiroom-Funktionalität vorbehalten. Da ergibt sie schließlich nicht nur Sinn, sondern ist meist auch die einzige wirklich alltagstaugliche Lösung. Bei Einzelgeräten könnte man ja noch darauf verzichten, bei einem Verbund verschiedener HiFi-Komponenten nicht. Aber so komfortabel diese Art der Fernbedienung zweifellos ist: Nur wegen einer App kauft man sich nicht unbedingt gleich ein Multiroom-Gerät – wenn man 100 Euro und mehr sparen kann, tut es ja auch die klassische Fernbedienung. Ein Kompromiss, der sich nun erübrigen soll. Denn genau in diese Nische stößt das Internetradio DAB 600 IR, mit dem Xoro die perfekte Möglichkeit bietet, auf sehr kostengünstigem Wege vielfältigen Empfang, guten Klang und maximale Benutzerfreundlichkeit zu kombinieren. Ach ja, ein paar hübsche Extras kommen auch noch dazu und vor allem eine sehr ansehnliche „Verpackung“.

Edler Look, zurückhaltende Figur

Edle Holzoptik und mattes Grau, damit macht man einfach nie etwas falsch. Das ist offensichtlich auch bei Xoro bekannt und sorgt beim DAB 600 IR für ein zeitloses Design. So ist das Modell ein weiteres Beispiel dafür, dass es nicht schadet, auf Nummer Sicher zu gehen. Vor allem bei Geräten wie einem Radio, das im Idealfall lange Jahre seinen Dienst verrichtet. Dementsprechend präsentiert sich das Xoro-Modell auch in Hinblick auf seine Gehäuseform als sehr unaufgeregt und geradlinig. Glatte Flächen mit abgerundeten Kanten sorgen für eine angenehm fließende Optik und die sichtbaren, robusten Standfüße vermitteln beruhigende Standfestigkeit. Mit einem solchen Design passt das DAB 600 IR nicht nur in Küche und Büro, sondern auch ganz hervorragend ins Schlafzimmer – wo es dank Sleeptimer und Weckfunktion ohnehin sehr gut aufgehoben ist. Aber dazu später mehr, zunächst zurück zum Äußeren. Als typische Merkmale eines Radios fallen die Schutzgitter des Stereosystems und natürlich die Teleskopantenne oben auf der Rückseite auf. Anders ausgedrückt: Das ist ein Radio und das darf man ruhig auf den ersten Blick erkennen. Wobei das 2,8 Zoll große LCD-Farbdisplay natürlich schon andeutet, dass dieses Radio kein beliebiger Vertreter seiner Zunft ist …

Das DAB 600 IR verfügt über ein zeitloses und edles Design.

Das DAB 600 IR verfügt über ein zeitloses und edles Design.

Funktionsvielfalt mit Überblick

Nur für den Sendersuchlauf benötigt man schließlich nicht ein so großzügiges und vor allem modernes Display, das deshalb selbstverständlich weitaus mehr Informationen als nur die gewählte Frequenz anbietet. Die mit dimmbarer Beleuchtung ausgestattete Anzeige liefert auf Wunsch zum Beispiel einen Überblick über die Wettervorhersage oder schlicht die aktuelle Uhrzeit. Apropos Zeit: Das DAB 600 IR verfügt auch über einen Sleeptimer, mit dessen Hilfe das Gerät nach einer festgelegten Zeitspanne (stufenweise von 15 Minuten bis drei Stunden) in den Standby-Modus wechselt. Zudem ist ein integrierter Wecker an Bord. Dieser bietet die Möglichkeit, zwei unabhängige Weckzeiten zu programmieren, zu denen das Radio den oder die Besitzer dann zum Beispiel mit dem Lieblingsradiosender in einen neuen Tag begrüßt.

Das LCD-Display signalisiert, dass es bei diesem Internetradio einen etwas größeren Funktionsumfang gibt.

Das LCD-Display signalisiert, dass es bei diesem Internetradio einen etwas größeren Funktionsumfang gibt.

Beim ersten Einschalten ist das zugegebenermaßen noch nicht ganz so relevant, dafür bekommt man dann einen guten Überblick über den Funktionsumfang des DAB 600 IR, der gar nicht so kompakt ausfällt, wie das Erscheinungsbild des schlanken Onebox-Modells womöglich vermuten lässt. Im Fokus stehen natürlich die verschiedenen Möglichkeiten des Radioempfangs, die vom klassischen UKW über DAB+ bis hin zum Internetradio reichen. Damit stehen bis zu 27.000 Sender zur Auswahl, darunter ca. 800 aus Deutschland. Damit man dabei nicht den Überblick verliert, zeigt das Display beim Internetradio-Modus den gewählten Sender, den aktuell gespielten Musiktitel, sowie Datum und Uhrzeit an – alles, was man halt so braucht.

Alternativ zur Steuerung per App lässt sich das DAB 600 IR auch über die Tasten am Gerät selbst bedienen ...

Alternativ zur Steuerung per App lässt sich das DAB 600 IR auch über die Tasten am Gerät selbst bedienen …

Sollte wider Erwarten kein Radiosender die Musik liefern, die man sich als Hörer gerade wünscht, kann man jederzeit auf die eigene Mediathek zurückgreifen. Das geschieht entweder via 3,5-Millimeter-Klinkenkabel oder drahtlos. Letzteres läuft jedoch nicht wie bei den meisten Radios über Bluetooth ab, sondern mit der grundsätzlich sogar stabileren Verbindungsoption WLAN. Auf diesem Weg lässt sich das DAB 600 IR mit ebenfalls ins Netzwerk eingebundenen Computern oder Netzwerkfestplatten verbinden, um die dort abgelegten Musikdateien ans Internetradio zu streamen. Hier erweist sich die kostenlos zum Download bereitstehende App „AirMusic“ als adäquates Werkzeug zur Steuerung der Wiedergabe. Keine Sorge übrigens, falls diese Form der Fernbedienung nicht in Ihrem Interesse ist, es gibt auch die klassische Variante in Gestalt eines handlichen Signalgebers sowie neun Tasten und zwei Drehregler direkt am DAB 600 IR selbst.

... oder über die zugegeben sehr funktional gestaltete Fernbedienung.

… oder über die zugegeben sehr funktional gestaltete Fernbedienung.

So ist auf jeden Fall für alle Anwender die persönlich bevorzugte Option vorhanden, um sämtliche Funktionen des Radios auszuschöpfen. Denn selbst mit der Netzwerkfähigkeit sind noch nicht alle der möglichen Quellen genannt. Zusätzlich lassen sich auch USB-Speichermedien oder Audioquellen wie ein MP3-Player anschließen. Die dafür vorgesehenen Eingänge befinden sich auf der Rückseite des DAB 600 IR. Wundern Sie sich nicht darüber, dass hier zwei Anschlüsse für ein 3,5-Millimeter-Audiokabel vorhanden sind. Der rechte dient dem Anschluss eines Quellgerätes, der linke fungiert als „Line Out“-Ausgang und ermöglicht den Anschluss eines externen Wiedergabegerätes. Hier kann also bei Bedarf ein zusätzlicher Aktivlautsprecher angeschlossen werden – sehr praktisch bei einer größeren Party, falls das Internetradio mit seinen beiden 3 Zoll großen Lautsprechern und den 2x 5 Watt doch an seine Leistungsgrenze stoßen sollte.

Auf der Rückseite des Radios stehen Anschlüsse für kabelgebundene Audioquellen zur Verfügung.

Auf der Rückseite des Radios stehen Anschlüsse für kabelgebundene Audioquellen zur Verfügung.

Überdurchschnittlicher Bedienkomfort

Die Grenzen des durchschnittlichen Bedienkomforts sprengt das DAB 600 IR übrigens definitiv, allein schon weil es sich per App steuern lässt. Im Gegensatz zu den von Multiroom-Komponenten bekannten Programmen muss man das DAB 600 IR dafür aber nicht erst durch einen Einrichtungsassistenten „registrieren“. Die App erkennt alle verfügbaren Geräte im WLAN und zeigt sie in einer Liste an. Damit unser Testkandidat dort auftaucht, müssen wir ihn also zunächst ins WLAN einbinden – quasi die umgekehrte Reihenfolge im Vergleich zum üblichen Multiroom-Prozess. Beim Einschalten des Radios wird man übrigens direkt danach gefragt, alternativ lässt sich dieser Schritt auch jederzeit über die Einstellungen nachholen. Wer seinen Router gut erreicht, kann das DAB 600 IR bequem per Knopfdruck über WPS ins Netzwerk bringen, ansonsten ist natürlich auch die manuelle Eingabe des Passworts möglich. Dabei hilft die Fernbedienung, über deren Zifferntasten auch Buchstaben (ähnlich wie am Smartphone) durch mehrfaches Drücken derselben Taste eingegeben werden. Das funktioniert erfreulich unkompliziert und innerhalb von einer Minute ist das DAB 600 IR ins WLAN integriert.

Ist das DAB 600 IR ins WLAN eingebunden, kann man es bequem per App steuern.

Ist das DAB 600 IR ins WLAN eingebunden, kann man es bequem per App steuern.

In der Geräteliste der App taucht es nun als „AirMusic“ auf und wird durch simples Antippen ausgewählt. Nun können wir das Xoro-Radio komplett via Smartphone steuern. Navigiert man per App durch das Menü, werden die aktuellen Ebenen (sowie die Infos zur laufenden Wiedergabe) auch auf dem Display des Radios angezeigt. Was wie ein nettes Gimmick anmutet, ergibt durchaus Sinn, wenn man die virtuelle Fernbedienung in der App aufruft, um das DAB 600 IR darüber zu steuern. Ein hilfreiches Feature, falls man sich in der App nicht sofort zurechtfindet. Allerdings ist die Software sehr intuitiv aufgebaut, so dass es hier keine größeren Anpassungsprobleme geben sollte. Etwas unpraktisch ist lediglich, dass die Wiedergabe endet, sobald man die App über den Button oben rechts schließt. Nicht zu verwechseln mit dem Verlassen via Home Button, denn dann läuft die App im Hintergrund weiter. In Hinblick auf die verbleibende Akkulaufzeit des Mobilgeräts ist das aber eventuell nicht zu empfehlen, falls man nur mal schnell den Radiosender auswählen möchte, der anschließend mehrere Stunden für Unterhaltung sorgen soll. In diesem Fall ruft man das gewünschte Programm besser über die Fernbedienung oder die Tasten am DAB 600 IR selbst auf. Hier bietet sich die Favoritenliste an, in der bis zu fünf Radiosender zur Schnellwahl abgelegt werden können – das wiederrum geht am einfachsten und bequemsten per App. Über die Suchfunktion lassen sich ganz einfach alle persönlichen Favoriten aus der umfangreichen Senderliste sammeln und mit einem Fingertippen in die Top 5 einsortieren. So kann der Hörtest auch direkt starten.

Die Orientierung innerhalb der App ist sehr intuitiv und ermöglicht das schnelle Abspeichern der Lieblingsradiosender in einer Favoritenliste (s.roter Pfeil).

Die Orientierung innerhalb der App ist sehr intuitiv und ermöglicht das schnelle Abspeichern der Lieblingsradiosender in einer Favoritenliste (s.roter Pfeil).

Stimmungsvoll

Den Klang des DAB 600 IR stellen wir zunächst natürlich mit der Radiofunktion auf die Probe. Der Empfang ist störungsfrei und sauber und falls es per UKW doch mal problematisch wird, greift man eben auf das Internetradio zurück. Rauschen oder sonstige Nebengeräusche gibt es hier ebenso wenig wie bei der Empfangsart DAB+, so dass keine Wünsche offen bleiben. Auch klanglich hat das kompakte DAB 600 IR trotz seiner geringen Ausmaße einiges zu bieten. Immer vorausgesetzt, man überstrapaziert die gegebenen Möglichkeiten nicht – die vielzitierte Zimmerlautstärke ist hier ein sehr guter Orientierungspunkt. Radios sind nun mal eher auf kleinere Räume und für die „Nebenbei-Beschallung“ während anderer Tätigkeiten ausgelegt. Wer feinsten High-End-Klang hören möchte, muss sich preislich halt ein bisschen großzügiger orientieren – obwohl man bei Xoro mit dem zusätzlichen Line-Ausgang ja durchaus mitgedacht hat. Bei moderatem Pegel kann man aber auch gut darauf verzichten, denn hier zeigt sich das DAB 600 IR sehr ausgewogen und punktet mit einer sauberen Stimmenwiedergabe – ein fürs Radioprogramm bekanntlich nicht unerhebliches Kriterium.

Für sicheren Stand sorgen die vier im Gehäuseboden verschraubten Füße des DAB 600 IR.

Für sicheren Stand sorgen die vier im Gehäuseboden verschraubten Füße des DAB 600 IR.

Musikalisch ist das Stereo-System ob der geringen Grundfläche selbstredend eingeschränkt, liefert aber im Rahmen seiner Möglichkeiten ein durchaus sauberes und geordnetes Klangbild. Sogar der Tiefton ist kein Grund zur Enttäuschung, sondern kommt knackig und dynamisch zur Geltung. Je nach bevorzugtem Genre zahlen sich hier auch Experimente mit dem Equalizer des DAB 600 IR aus. Per Knopfdruck kann eines der diversen Presets gewählt werden, die beispielsweise auf Rock oder Klassik ausgerichtet sind. Besonders sinnvoll ist dieser Einsatz beim Abspielen entsprechend spezialisierter Radiosender oder aber für das Hören selbst angelegter Playlists. Diese werden in der Regel bevorzugt per App angewählt und entweder direkt vom Smartphone oder auch vom NAS-Laufwerk zugespielt. Das funktioniert ebenso gut und einfach wie bei den Radiofunktionen. Ab und zu erfordert das Streaming zwar ein kurzes Buffern, länger als zwei bis drei Sekunden müssen wir uns jedoch nicht gedulden. Wer selbst das nicht für akzeptabel hält, darf natürlich gerne die kabelgebundene Option über den Aux-Eingang nutzen und sein Smartphone oder Laptop etc. über dessen Kopfhörerausgang ans DAB 600 IR koppeln – was der Akku des Mobilgeräts sicherlich auch dankbar zur Kenntnis nehmen wird …

Dank vielseitigem Funktionsumfang inklusive Wecker und seinem edlen Design ist das DAB 600 IR auch im Schlafzimmer gut aufgehoben.

Dank vielseitigem Funktionsumfang inklusive Wecker und seinem edlen Design ist das DAB 600 IR auch im Schlafzimmer gut aufgehoben.

Fazit

Das Internetradio DAB 600 IR von Xoro kann sich nicht nur sehen lassen, es punktet zusätzlich zum gelungenen Design mit tollem Klang, vielseitiger Ausstattung und hohem Bedienkomfort. Dank der Steuerungsmöglichkeit per App lässt sich das kompakte Stereosystem ganz bequem via Smartphone oder Tablet mit Musik von bis zu 27.000 Radiosendern oder aus der eigenen Mediathek versorgen – der WLAN-Fähigkeit sei Dank sogar von im Netzwerk eingebundenen NAS-Laufwerken. Das Farb-Display liefert jederzeit einen guten Überblick über den aktuellen Stand der Dinge und mit seinem zusätzlichen Line-Out-Anschluss für einen zusätzlichen Lautsprecher ist das DAB 600 IR sogar ein Kandidat für die Beschallung von Partys.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

87 %

90 %

94 %

171112.Xoro-Testsiegel

Technische Daten

Modell: Xoro DAB 600 IR
Produktkategorie:Internetradio
Preis:99,00 Euro (UVP)
Ausführungen:Holzoptik/grau
Vertrieb:MAS Elektronik AG, Buxtehude
Tel.: 04161 / 80 02 40
www.xoro.de
Abmessungen (HBT):310 x 124,5 x 116 mm
Gewicht:1,58 kg
Anschlüsse:- USB
- AUX IN
- Line-Out ( 3,5-mm-Klinke)
Radioempfang:- Internetradio
- DAB+
- UKW
Quellen- Internetradio
- DAB+
- UKW
- Netzwerkstreaming
Lieferumfang:- Xoro DAB 600 IR
- Fernbedienung
- Netzteil
- Bedienungsanleitung
Besonderheiten:- Steuerung per App
- LCD-Display (2,8 Zoll)
- WLAN-Streaming
- Internet-Radio
- DAB+
- AUX-Eingang
- Alarmfunktion
- Einschlaftimer
Benotung:
Klang (60%):1,2
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,1
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Wharfedale Diamond 11.1 – Harter Rocker mit Gespür für feine Details

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Die Wharfedale Diamond 11.1 ist wohnraumtauglich designed, üppig ausgestattet und preislich ein echter HiFi-Schnapper. Klanglich soll sie eine Etage über ihrem Preisschild spielen, womit sich die schicke Regalbox nahtlos in die Diamond-Ahnenreihe einreihen würde. Der ideale Lautsprecher für kleinere Wohnräume und Musikfreunde mit kleinem Budget. Wir haben die obendrein hübsche Zwei-Wege-Box auf den Testparcours geschickt.

Die Familienzugehörigkeit ist eindeutig, dennoch hebt sich die Diamond 11.1 in Sachen Design deutlich von ihrem Vorgänger ab.

Regallautsprecher sind meist kompakterer Natur und lassen sich fast überall einsetzen. Sie machen den Wohnraum nicht zum Boxenlager und haben klanglich meist richtig auch noch richtig was drauf. Trotz all dieser Vorteile genießen sie meist aber nicht den besten Ruf. Zu Unrecht, ein vorbildlich entwickelter Regallautsprecher kann nämlich schnell zum heimlichen Star der heimischen HiFi-Landschaft werden. Ohne zuviel vorweg zu nehmen; der Wharfedale Diamond 11.1 hat das Zeug dazu! Das lässt sich unter anderem auch aus den Erfahrungen schließen, die wir beispielsweise mit dem Vorgängermodell Wharfedale 10.1 machen durften. Basierend darauf lässt sich vermuten, dass der aktuell in unserem Hörraum befindliche Zwei-Wege-Schallwandler sich aus der breiten Masse preislich ähnlich orientierter Lautsprecher deutlich abheben wird.

Der 130 Millimeter durchmessende Tief-/MItteltöner ist erstaunlich schnell und präzise, sorgt aber auch für eine satte und erstaunlich tiefe Basswiedergabe.

Qualität in Serie: Die lange Tradition der Diamond-Serie von Wharfedale

Fast jede Marke hat es, ein Identifikationsobjekt, das den Markenkern widerspiegelt und das wie kein anderes Produkt die typischen Merkmale der Markenphilosophie vertritt. Bei Porsche ist es wohl der 911 Turbo, bei Apple das jeweils neueste iPhone und im Hause Chanel ist es mit Sicherheit der Traditionsduft N°5. In den mittlerweile 85 Jahren, in denen es die Marke Wharfedale gibt, hat sich ebenfalls eine Produktreihe als zentrales Element der Markenidentität herauskristallisiert: die berühmte und vielfach preisgekrönte Diamond-Serie! Das erste Mitglied dieser verkaufsstarken Familie erblickte im Jahr 1981 das Licht der Welt, seit dieser Zeit produziert Wharfedale mit jeder neuen diamantenen Generation einen Bestseller nach dem anderen. Jedes neu entwickelte Modell wird dabei, gemäß dem neuesten Stand der Technik, mit kleinen aber feinen Neuheiten versehen – so ist die Diamond Serie auch in ihrer elften Auflage absolut up-to-date. Wie schon bei den Vorgängern aus dem vergangenen 36 Jahren stehen einige Eigenschaften der Wharfedale Diamond 11.1 auch heute noch im Fokus des Herstellers und der Kunden: Eine Wharfedale Diamond befindet sich technisch und klanglich auf einem sehr hohen Niveau, das war schon immer so und ist auch heute noch so. Sie besitzt ein wohnraumfreundliches, ansehnliches Design und dazu ist dieses attraktive Gesamtpaket auch für Musikfreunde mit geringem Budget zu einem erstaunlich erschwinglichen Preis zu haben. Voraussetzungen, die die Briten mit jeder neuen Generation der Reihe einlösen konnten und die wir auch in der aktuellsten Serie erwarten …

Gebogene Seitenwände und ein sich zur Rückseite hin verjüngendes Gehäuse sind in dieser Preisklasse eher eine Seltenheit.

Ein erster Blick von außen

Mit einer gewissen Portion Vorfreude mache ich mich an die Arbeit. Zunächst wird der Karton mit der verheißungsvollen Aufschrift „Wharfedale Diamond 11.1. geöffnet. Nachdem die schützenden Verpackungsteile entnommen sind, fallen mir auch schon die beiden Schmuckstücke ins Auge. Wie bestellt, handelt es sich um die in klassischem schwarz gehaltenen Modelle (erhältlich aktuell auch in weiß), mit einer Höhe von je 31 Zentimetern bei einer Breite und Tiefe von 194 x 285 Millimetern. Für einen Regallautsprecher handelt es sich also um einen vorbildlich proportionierten Schallwandler, der ein Gewicht von rund 6,8 Kilogramm auf die Waage bringt. Der sehr gut verarbeitete Holzkorpus ist stabil und kompakt zugleich und sorgt in Verbindung mit der dezent geschwungenen Front für ein absolut stimmiges Gesamtbild. Im Vergleich zu vielen Konkurrenz-Lautsprechern fallen mir dabei besonders die eleganten Rundungen positiv ins Auge. Die kleinen aber sehr stabilen Füßchen sorgen für einen festen Stand, die rückseitig verbauten Schraubklemmen wirken überaus edel und zeugen von einer exzellenten Materialwahl. Einen Aspekt, der nicht auf den ersten Blick zu sehen, der aber aus der Produktbeschreibung hervorgeht und der mir sehr wichtig erscheint, möchte ich an dieser Stelle gerne noch ansprechen: Die Lautsprecher verfügen über ein im Sockel integriertes Bassreflex-System, dadurch haben sie einen großen Vorteil gegenüber vielen anderen Regalboxen. Sie können nämlich nah an der Wand positioniert werden, ohne dass es zu Klangeinbußen kommt. Dies ist gerade bei Standorten mit geringer Tiefe (normale Regalböden zum Beispiel) ein deutlicher Pluspunkt! Mein erster Eindruck vom neuen „Diamanten“ aus dem Vereinigten Königreich ist durchweg positiv. Mal sehen – oder besser gesagt hören – wie sich dieses Empfinden während des Praxistests entwickelt, das werde ich jetzt mal herausfinden.

Auf das Hochtonsystem ist man bei Wharfedale besonders stolz. Die 25 Millimeter durchmessende Schwingfläche sitzt im Zentrum einer sie umgebenden Schallführung.

Angeschlossen und losgelegt: jetzt gibt’s was auf die Ohren!

Nachdem ich ein bisschen Platz gemacht habe (viel Raum brauchen die kompakten Lautsprecher ja zum Glück nicht), sind die beiden Schmuckstücke mit wenigen Handgriffen im optimalen Winkel in Richtung Testcouch ausgerichtet und verkabelt. Ich kann es mir also gemütlich machen und die Spiele beginnen lassen! Bevor es allerdings musikalisch wird und lautstärketechnisch die Post abgehen soll, steht mir der Sinn nach einer halben Stunde literarischer Unterhaltung. Ich suche in meiner Audible-Bibliothek und entscheide mich, nach langer Zeit mal wieder ein bisschen über Moritz Netenjakobs „Milchschaumschläger“ zu schmunzeln. Und es funktioniert: Während mich die Story um Daniel, Aylin und die herrlichen kölsch-türkischen Kulturdifferenzen amüsiert, kann ich mich auch über die klangliche Qualität der Lautsprecher richtig freuen. Wohlgemerkt habe ich den Sound kräftig aufgedreht, dennoch ist Netenjakobs angenehm sonore Stimme glasklar, fein bassbetont und natürlich. Was ebenso auffällt: die Stimmfarbe in der Betonung. Kein Vergleich zu dem was man beispielsweise von vielen kompakten Bluetooth-Speakern kennt. Statt überzogener Höhen oder muffigem Klangbrei erlebe ich hier eine saubere, differenzierten und sauber akzentuierte Wiedergabe – ebenso, als würde man bei einer Lesung in der ersten Reihe sitzen. Die erste, unmusikalische Etappe der Testtour hat die Diamond 11.1 also schon mal mit Bravour bestanden. Gute Gründe einfach nahtlos weiter zu machen – aus einer Laune heraus mit einem „Britpop-Battle“ Blur gegen Oasis, die 90er lassen grüßen! Während Damon Albarn und Kollegen ihre Klassiker wie „Country House“ „Song 2“ und „Girls And Boys“ präsentieren, schnoddern die Gallagher-Brüder in ihrer typischen Art „Rock ’n’ Roll Star“, „Roll With It“ und „Don’t Look Back In Anger“ aus den Boxen. Dass es hierbei nicht um die feinsten Töne der Musikgeschichte geht, sondern eher um die etwas derbe Garagen-Rock-Atmosphäre des damaligen Britpops, ist mir klar und gewollt. Das Gewollte liefern Wharfedales Lautsprecher dann auch – und zwar in Reinform! Der eher rohe Charakter des Musikstils wird auf den Punkt getroffen und versetzt mich unwillkürlich in das Lebensgefühl der britischen Arbeiterklasse – und des 90er Jahre-Zoffs zwischen besagten Bands. Gerade weil es hierbei nicht auf die „feine Klinge“ des Sounds ankommt, sondern auf die Atmosphäre und das Gefühl, bin ich positiv davon angetan, dass alles unverfälscht klingt. Und zwar so, wie es sich gehört: laut, dreckig und mit einer gewissen „Scheißegal-Attitüde“. Das beeindruckt und zeigt den neutralen Charakter meiner Testprobanden aus dem britischen Königreich! Im nächsten Genre kommt es da schon etwas mehr auf die individuellen Fähigkeiten eines Lautsprechers an, mit Faithless und den mittlerweile legendären Tracks „Insomnia“ und „God Is A DJ“ stehen die akkurate Basswiedergabe und ein ausgewogener Sound viel mehr im Fokus als eben bei Oasis, Blur und Co. Entsprechend meiner Erwartungen liefern die Wharfedale Diamond 11.1 jetzt wirklich großes (und lautes) akustisches Kino! Kaum ist der erste Song gestartet, macht sich eine unwahrscheinliche Dynamik breit, während die Bässe einen unglaublich dichten Klangteppich vor sich her treiben. Wow, das ist mehr als beeindruckend – vor allem vor dem Hintergrund, dass ich es hier mit eher kompakten Lautsprechern der 350-Euro-Klasse zu tun habe, die das Wohnzimmer sofort in eine beeindruckende Clubatmosphäre verwandeln.

Edel und dezent: Der Wharfedale-Schriftzug ist direkt oberhalb des “Bassreflex-Sockels” platziert.

Die Diamond 11.1 kann es auch feiner

Bisher hatten es die britischen Lautsprecher mit ausschließlich britischer Musik zu tun. Unter Landsleuten war die Performance der Boxen bereits überdurchschnittlich gut. Ob das auch im internationalen Vergleich so bleibt, das teste ich nun in der Königsdisziplin Oper! Für solche Zwecke hatte ich mir vor einiger Zeit mal die leider viel selten genutzte CD „Die beliebtesten Tenorarien“ von Luciano Pavarotti and Friends gekauft. Jetzt kommt sie mal wieder zum Einsatz. Ich lasse „La fleur que tu m’avais jetée” aus Carmen laufen, anschließend „La donna è mobile” aus Rigoletto und zum Abschluss noch „Di quella pira” aus Verdis Il Trovatore. Das Testergebnis ist eindeutig: Auch die italienische Sprache und das Lebensgefühl der genannten Werke beherrscht das Lautsprecherpaar sicher und kraftvoll. Dabei stehen die Stimmen von Pavarotti und seinen Kollegen immer im Vordergrund, ohne dabei aber zu dominant aufzutreten. Und ohne, dass irgendein Instrument aus dem Orchester vernachlässigt oder gar unterdrückt würde. Die Diamond 11.1 liefert die Oper als stimmiges Gesamtkunstwerk, das bei den leisen Tönen gewollt dezent zurückgenommen wirkt, um dann im großen Finale alles an Dynamik und Power auszupacken, was einen Opernabend ausmacht. Wahnsinn, wie breit dieser Lautsprecher akustisch aufgestellt und was er zu leisten imstande ist. Selbst wenn man sich – wie Professor Börne im Tatort Münster – eine Arie in voller Lautstärker gibt, leidet die Klangqualität in keinster Weise. Während des gesamten Tests konnte ich, selbst nahe der „Vollbelastung“ kein störendes Kratzen oder Verzerren feststellen (mit Ausnahme des beabsichtigten „Gallagher-Sounds“). Kurzum: Dreht man die Diamond 11.1 von Wharfedale mal so richtig auf, können sich die Nachbarn durchaus über die Lautstärke beschweren, auf keinen Fall aber über schlechte Musikqualität!

Perfekte Spaltmaße, saubere Kanten; die Verarbeitung der Diamond 11.1 ist erstklassig.

Fazit

Eigentlich könnte ich das Fazit in lediglich einem Wort zusammenfassen: beeindruckend! Ein paar Sätze möchte ich dem aber dann doch noch hinzufügen, das bin ich einem solch starken Produkt einfach schuldig. Wharfedales Diamond 11.1 überzeugen durch ihr neues, leicht gerundetes Design, hochwertige Materialien und ihre hervorragende Verarbeitung. Ganz besonders ist es allerdings der Klang, der imponiert. Das Boxen-Duo kommt mit jeder Menge Power daher – allerdings ohne, dass die Soundqualität auch nur einen Deut darunter leidet. Kurz und gut: Die aktuelle Generation der Diamond knüpft nahtlos an die hervorragenden Ergebnisse ihrer Vorgänger an – und übertrifft diese sogar noch. Wenn ich in der Einleitung davon sprach, dass Regallautsprecher zu den „heimlichen Stars“ der HiFi-Kette werden können, diese Zwei-Wege-Schallwandler haben tatsächlich das Zeug dazu! Aus meiner Sicht ist diese Box ein echter Tipp für ein musikalisches Weihnachtsgeschenk mit viel Dynamik!

Test & Text: Stefan Meininghaus
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

97 %

92 %

96 %

171114.Wharfedale-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Wharfedale
Diamond 11.1
Preis:ab 349,00 Euro / Paar
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- black
- white
Vertrieb:IAD, Korschenbroich
Tel.: 02161 / 617830
www.iad-audio.de
Abmessungen (HBT):310 x 194 x 285 mm
Gewicht:6,8 Kg / Stück
Hochtöner:25 mm Gewebekalotte
Tief-/Mitteltöner:130 mm Kevlar-Membran
Besonderes:- druckvoller Grundton
- sehr gute Stimm- und Detailwiedergabe
- exzellentes Preis-/Leistungsverhältnis
- sehr gute Verarbeitung
- Gehäuse in Bugform
Lieferumfang:- Diamond 11.1
- Gewebeabdeckungen
- Anleitung
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1+
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Standlautsprecher Inklang 13.4 AdvancedLine – Klang-Kultur mit Customizing

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Fast gleich und doch ganz anders: Ein kleines Chassis mehr, ein graduelles Plus beim Gehäusevolumen – die Inklang 13.4 AdvancedLine scheint ihrer kleinen Schwester, der 13.3, ziemlich ähnlich. Trotzdem spielt die 13.4 konstruktiv und klanglich in einer anderen Liga. Wie kann das sein? Liegt es am Customizing, also an der Möglichkeit, den Lautsprecher nach eigenen Wünschen zusammenzustellen?

Die Inklang 13.4 AdvancedLine harmoniert gut mit modernen Wohnszenarien.

Customizing? Inklang hat dieses pfiffige Verfahren aus der Autobranche in den Schallwandler-Sektor überführt: Ein beliebiges Grundmodell verwandelt sich durch die persönliche Auswahl der Ausstattung in ein einzigartiges Eigentum. Diese Metamorphose von seriell zu individuell sieht bei der Hamburger Lautsprechermanufaktur so aus: Inklang bietet in seiner Boxenserie „AdvancedLine“ acht Basismodelle, das Portfolio reicht von der Regalbox über den Center bis zum Standlautsprecher und deckt damit alle Ansprüche und Anwendungsbereiche ab. Das erkorene Grundmodelle bekommen nun durch den Kunden seinen eigenen Charakter: Es lässt sich durch mehr als vierhundert Wahl- und Kombinationsmöglichkeiten an den persönlichen Geschmack anpassen. So entsteht ein Schallwandler, der zurecht das stolze Prädikat „Mein Lautsprecher“ trägt. Die Bandbreite der Optionen erstreckt sich dabei von der Farbe bis zur Frequenzweiche. Trotzdem bleibt die Inklang-Integrität gewahrt, denn drei optische und akustische Markenzeichen der Manufaktur sind unveränderliche Gegebenheiten: die Speakerkombination, die Gehäusegeometrie und das Design.

Die umlaufende Fase ist ein Markenzeichen der Manufaktur und ein Erkennungszeichen jedes Inklang-Lautsprechers.

Bestens in Form: Das Design

Grundsätzlich sollte man also Gefallen am Inklang-Look haben, aber das ist attestierterweise einfach: Die prägnante Formgebung mit der umlaufenden Fase ist 2016 mit dem German Design Award ausgezeichnet worden. Das Lob der Jury ist leicht nachvollziehbar: reduziertes Design, ausgewogene Proportionen und hochwertige Oberflächen sorgen für eine Erscheinung, die mit allen Wohnszenarien harmoniert, aber besonders stimmig in einem modern möblierten Ambiente wirkt. Das von den Juroren bescheinigte „elegante Understatement“ beschreibt die gelungene Balance: Die markante Abschrägung der Kanten weist die Box sofort als eine Inklang aus, wie auch die charakteristische Geometrie mit der schlanken Front, die den Schallwandler geradezu zierlich aussehen lässt – das sorgt insbesondere bei einer ausgewachsenen Klangsäule wie der Inklang 13.4 AdvancedLine dafür, dass sie sich trotz ihrer 113 Zentimeter Höhe im Raum optisch weder breit macht noch in den Vordergrund drängt. Die Eleganz wird von der Qualität der Gewandung flankiert: Die Oberflächen sind fünffach seidenglanzlackiert, der noble matte Schimmer des Überzugs lädt gerade zum Darüberstreichen ein, und wer das tut, wird mit großer Befriedigung feststellen, dass die Lackierung haptisch hält, was sie optisches verspricht. Sie ist geradezu ein Handschmeichler, tadellos ausgeführt und makellos auch bei der Betrachtung gegen das Licht. Diese Premium-Qualität der Verarbeitung setzt sich bei der exakten Einlassung der Chassis, der sauberen Setzung des Korpus auf den Sockel und der Passgenauigkeit des Anschlussfelds fort. Die Teminal-Platte besteht aus Alu, es ist mit einem erstklassigen, vergoldeten Klemmen-Quartett bestückt. Von oben bis unten ist diese Box also vorzüglich ausgestattet – aber wie genau diese Ausstattung genau aussieht, liegt in der Hand des Kunden.

Perfekte Passung: Der Boxenkorpus ruht auf einem farblich abgestimmten Sockel. Eine Gummierung bildet den Übergang und sorgt für eine Entkopplung von Vibrationen.

Konfigurator für die Kreation

Damit Interessenten erfahren können, was beim Boxen-Customizing überhaupt zur Wahl steht, hat Inklang auf der Internet-Homepage einen Konfigurator eingerichtet. Natürlich kann man sich auch persönlich beraten lassen oder einen unverbindlichen Hörtermin im Hamburger Inklang-Showroom vereinbaren. Wer aber erst mal selbst seine Wunschbox kreieren und von allen Seiten betrachten möchte, wird an dem Konfigurator seine Freude haben. Dieser Auswahlberater zeigt einem die möglichen Optionen auf, zudem erweist er sich gerade bei den ersten Schritten als wertvolle Entscheidungshilfe. Am Anfang steht nämlich die grundlegende Entscheidung, welcher grundsätzliche Boxentyp der passende ist – und bei der Beantwortung hilft der Konfigurator, indem er drei dafür wichtigen Kriterien abfragt: Wie groß ist der Raum, in dem die Boxen spielen? Wie sollen die Boxen stehen: frei, auf einem Regal, einem Sideboard, einem Ständer oder wandmontiert? Welche Leistung liefert mein Verstärker? Mit drei Auswahl-Klicks bekommt man ruck-zuck die infrage kommenden Modelle präsentiert. Dann mal los: Wir haben einen 45 Quadratmeter großen Raum, wollen gerne freistehende Boxen haben und betreiben sie mit dem 120 Watt starken Arcam A39, dem größeren Bruder des von uns bereits getesteten Spitzenklassen-Verstärker Arcam A29. Der Konfigurator bietet uns nun fünf Modelle an. Da wir keinen Center brauchen und die Standboxen 17.5, 17.2 sowie die 13.3. bereits getestet haben, fällt unsere Wahl diesmal auf die Inklang 13.4 AdvancedLine.

Die Inklang 13.4 empfiehlt sich als Standbox für Räume bis 50 Quadratmeter.

Chassis-Steigerung

Gegenüber der kleinen Schwester 13.3 besitzt die 13.4. ein Chassis mehr. Der Mehrwert steckt schon im Namen, und er sorgt für eine stringentere Aufgabenteilung: Wird bei der Zwei-Wege-Box 13.3 ein Hochtöner von zwei 15-Zentimeter-Speakern eingefasst, die gemeinsam für die Mitten und Tiefen verantwortlich zeichnen, so setzt die 13.4 auf das Drei-Wege-Prinzip: Die beiden 15er kümmern sich hier allein um die Bässe, für die Mitten kommt dafür ein eigenes 12-Zentimeter-Chassis zum Zuge. Dadurch steht dem Tiefton mehr Membranfläche zur Verfügung – ein wichtiges Kriterium für eine gute Basswiedergabe. Der Hochtöner ist, wie immer bei Inklang, eine 29-Millimeter Kalotte, und nach wie vor setzen die Hamburger bei allen Chassis auf nordische Spitzenqualität: Sämtliche Schallwandler kommen von dem norwegischen Premium-Hersteller SEAS. Die Lautsprecher tragen durch den Glanz ihrer Membranen zum optischen Erscheinungsbild der Inklang-Boxen bei, die Metallisierung hat aber in erster Linie akustische Gründe: Reines Aluminium bei den Konus-Lautsprechern und eine Alu-Magnesium-Mischung beim Tweeter sorgen dafür, dass die Flächen zugleich leicht und steif sind, dadurch können die Membranen schnell und präzise schwingen. Natürlich fallen auch die markanten schwarzen „Nasen“ im Zentrum der drei Bass- und Mitteltöner auf. Diese kegelförmigen Phase-Plugs leiten die Wärme ab, die beim Schwingvorgang produziert wird. Die Antriebs-Temperatur ist bei diesen Lautsprechern ein wenig höher, weil es sich um eine sogenannte Langhub-Ausführung handelt: Die hinter der Membran sitzende Schwingspule kann sich im Magnetfeld weiter hin- und herbewegen und damit auch die Membran weiter als üblich auslenken. Durch diesen längeren Hub erreicht der Wandler einen größeren Schalldruck.

Der Mitteltöner entlastet die Kollegen vom Hoch- und Tiefton. Der schwarze Phase-Plug ziert sämtliche Konus-Speaker der Box und prägt ihre Erscheinung.

Klang-Plus durch Customizing

Weil die Inklang 13.4 AdvancedLine eine Drei-Wege-Box ist, können die eingesetzten Chassis hier kompromisslos in ihrem Parade-Bereich arbeiten. Das ist ein Schlüssel zur klanglichen Qualitätssteigerung gegenüber der kleineren Schwester 13.3. Die Tieftöner arbeiten nun von etwa 45 Hertz bis 230 Hertz, das verspricht einen knackigen Bass, für die Kräftigung des Tieftons sorgt die Bassreflexabstimmung, erkennbar an den beiden Öffnungen auf der Rückseite der Box. Der Mitteltöner übernimmt dann den Bereich bis 4.100 Hertz und entlastet damit den Hochtöner. Der Tweeter muss also nicht, wie bei der kleinen Schwester 13.3, noch im Mittelbereich mitanpacken, sondern kann sich hier ausschließlich um die oberen Frequenzen kümmern. Das verschafft ihm „Luft“ – und beschert dem Gesamtklang eine größere Luftigkeit. Für die Zuteilung der drei Hertz-Bereiche an die Speaker ist die Frequenzweiche verantwortlich. Sie ist ein nicht sichtbarer, aber ausgesprochen wichtiger Bestandteil jeder Box. Hier hat man als Inklang-Kunde die Möglichkeit, auf den Klang der eigenen Box einzuwirken: Während die Speaker-Kombination nicht verhandelbar ist, kann man bei der Frequenzweiche statt der Standard-Ausführung ein Upgrade wählen und für die Referenz-Ausführung optieren. Sie zeichnet sich durch eine noch höhere Qualität der Bauteile aus, die versprochenen Meriten dieses Referenz-Upgrades sind eine detailreichere Darstellung und eine gesteigerte Räumlichkeit der Wiedergabe. Dieses Klang-Plus ist den Aufpreis von knapp 200 Euro pro Box wert – mit einem Klick im Konfigurator sind wir auf dem Weg zum Wunsch-Wandler einen Schritt weiter.

Das Stoffschild ist das Attest: Diese Box ist mit der „Referenz Upgrade“-Frequenzweiche” veredelt.

Individuelle Finalisierung

Akustisch ist unsere Box vollendet, nun wird sie noch optisch personalisiert und damit perfektioniert: Wer es individuell möchte, lässt sich die Box mit einer Privatlackierung überziehen, der Farbton stammt entweder aus dem riesigen Spektrum des Natural Color Systems (NCS) oder aus der Farbenwelt von Farrow & Ball: Wer seine Wände in den Tönen dieses englischen Edel-Herstellers gestrichen hat, bekommt bei Inklang die exakt dazu passende Lackierung der Boxen – oder eine stimmige Kontrastkolorierung. Alternativ bietet Inklang mit Senf, Violett und Petrol drei sogenannte Akzentfarben an. Wer es etwas gedeckter mag, wird eher bei den sieben Trendfarben fündig, dieses aufpreisfreie Portfolio reicht von Anthrazitgrau bis Schneeweiß. Wir wählen diesmal Gewittergrau. In diesem Farbton ist dann auch die Oberseite des Sockelplatte lackiert, auf dem die Inklang 13.4 AdvancedLine thront und sicheren Stand findet. Die Sockelunterseite bringt uns zum nächsten Wahlschritt im Konfigurator: Der Boden ist in Silber oder Schwarz eloxiert zu haben. Hier entscheiden wir uns für Silber. Bei der nächsten Wahlmöglichkeit, den Füßen, bleiben wir dieser Farbe selbstverständlich treu. Die Füße sind eine eigene Entwicklung von Inklang, sie heben sich mit ihrer Rändel-Optik von den Standard-Lösungen der Konkurrenten deutlich ab und setzen so auch bodennah einen Design-Akzent. Wer statt der Standfüße lieber Spikes haben möchte, muss auf diesen Look nicht verzichten. Inklang hat auch die Spikes in Rändel-Optik realisiert. Wir bleiben diesmal bei den normalen Standfüßen. Die Final-Wahl dreht sich nun um die Frage, ob man seine Speaker hinter Gitter bringen möchte. Der Hochtöner ist schon ab Werk mit einem Metallgeflecht geschützt, die anderen Lautsprecher können nun auf Wunsch und gegen Aufpreis ebenfalls vor neugierigen Kinderhänden geschützt werden. Darauf können wir verzichten. Spätestens hier wird uns der zweite Vorteil des Customizing-Prinzips bewusst: Wir kriegen, was wir wollen – und wir bezahlen deshalb auch nur das, was wir brauchen.

Der Hochtöner besteht aus einer 29-Millimeter Kalotte. Das Metallgitter dient dem Schutz der empfindlichen Membran.

So wird’s höchstpersönlich

Unser Wandler nach Wunsch ist nun fertig geplant, der Konfigurator zeigt uns alle Fakten an und hat uns eh schon während des gesamt Wahlprozesses mit ständig aktualisierten Bildern vor Augen geführt, wie unsere Kreation aussieht. Jetzt müssen wir Inklang noch vier bis sechs Zeit geben, unseren Traum Realität werden zu lassen. Und dabei können wir auf ein Angebot zurückgreifen, dass den Höhepunkt der Personalisierung darstellt: Auf Wunsch lasert Inklang den Namen des Kunden in das rückseitige Anschlussterminal. Geht es noch persönlicher? Ja! Wer möchte, erfüllt sich den Wunsch, einmal selbst unter die Boxenbauer zu gehen. In der Hamburger Manufaktur montiert man unter fachkundiger Anleitung seinen zukünftigen Lautsprecher und stößt zum Abschluss mit einem Sekt auf den gelungenen Solitär an.

Höhepunkt der Personalisierung: Wer möchte, kann an der Fertigung der Lautsprechers mitwirken – so wird es wirklich „meine Box“.

Aufbau und Aufstellung

So einfach die Auswahl ist, so leicht gestaltet sich nach der Ankunft der Schallwandler die Aufstellung. Die Boxen kommen mit vormontierter Sockelplatte, wir brauchen bloß noch die Standfüße einschrauben und können direkt zur Positionierung schreiten. Zur Schonung der Boxen hat Inklang ein Par Handschuhe beigelegt, so spart man sich später das Wegpolieren der Handarbeits-Hinterlassenschaften auf dem Lack. Mit der Dreiecksregel – Boxen und Hörort sollten ein gleichschenkliges Triangel bilden – sind wir fast schon fertig, auch für die Inklang 13.4 AdvancedLine gilt, was wir mit den anderen Boxen der Hamburger schon erfahren haben: Die Aufstellung geht schön problemfrei. Bei der Ausrichtung auf den Hörplatz kommen wir mit einer geringen Einwinklung zum optimalen Ergebnis. Optimal heißt: Die Abbildung ist räumlich, die Instrumente sind klar zu verorten, die Musiker haben die richtige Größe. Wenn einer dieser drei Parameter nicht stimmt, sollte man ein wenig mit den Abständen und dem Winkel experimentieren. Auch mit der seitlichen und rückwärtigen Entfernung der Boxen zur Wand kann man spielen: Je weiter die Boxen von den Wänden weg stehen, desto geringer ist ihr Einfluss in Bezug auf Schallreflexionen und Bassbetonung.

Die Füße in Rändel-Optik sehen edel aus und sorgen für stabilen Stand, sie sind höhenverstellbar und können Bodenunebenheiten ausgleichen.

So klingt die Inklang AdvancedLine 13.4

Die Boxen sind frisch aus der Hamburger Fertigung zu uns gekommen, sie brauchen also Einspielzeit. Nach mehreren Tagen haben die Speaker ihre volle Geschmeidigkeit erreicht. Nun kann die Inklang AdvancedLine 13.4 ihre ganze Klangpracht zeigen – und die hat es in sich. O.k., wir hatten gegenüber der 13.3 allein schon aufgrund der Faktenlage – größeres Gehäusevolumen, zwei Speaker allein für den Bass, ein eigenes Chassis für die Mitten – erwartet, dass sie die kleine Schwester überbieten wird, aber der Unterschied ist deutlicher als wir dachten. Wir legen den Song „Redbone“ der Jazzsängerin Cassandra Wilson auf – und erleben ein akustisches Feuerwerk: Der Song startet mit Percussion, erst Congas, dann Tabla, dazu Becken, Cabasa, Ratschen und immer weiteres Schlagwerk – so komplex gespielt, dass die Rhythmiker Cyro Baptista und Jeff Haynes sogar als Arrangeure in den Credits ausgewiesen werden. Die Inklang AdvancedLine 13.4 liefert nun ein atemberaubendes Abbild dieses Percussions-Kunst, die Schlaginstrumente sind herrlich dynamisch plastisch, gerade bei den Congas und der Tabla kann man jede Fellberührung durch die Finger hören, den Anschlag, aber auch das darüberstreichen – fantastisch! Sitzt man schon bei den Percussions elektrisiert auf dem Sofa, so schmilzt man mit dem Einsatz des Gesangs nun dahin: Cassandra Wilson gehört zu den größten Sängerinnen ihres Faches, und ihre dunkel timbrierte Altstimme besitzt eine unwiderstehliche Anziehungskraft. Mit der Inklang AdvancedLine 13.4 wirkt diese Stimme geradezu magisch: Wenn wir die Augen schließen, steht Cassandra Wilson vor uns und gibt uns ein intimes Privatkonzert. Es ist atemberaubend, wie präzise diese Stimmabbildung ist, jede Nuance, jedes zarte Geräusch ihrer Lippen dringt an unser Ohr. Gerade bei den nun folgenden ruhigeren Stücken ihres Albums „Blue Light ‘Til Dawn“ strahlt diese Stimme eine sublime Erotik aus.

Glänzendes Terminal: Die massiven und vergoldeten Klemme für Bananenstecker, Kabelschuhe und puren Draht ausgelegt. Die vier Anschlüsse erlauben Bi-Wiring und Bi-Amping.

Um in diesen Genuss zu kommen, muss aber halt die Abbildung stimmen – und das ist bei der Inklang AdvancedLine 13.4 über den gesamten Frequenzbereich der Fall. Wir haben vor wenigen Tagen einen renommierten Akustik-Spezialisten zu Gast in der Redaktion gehabt. Der Ingenieur, selbst Jahrzehnte im High-End-Boxenbau tätig, widmet sich mittlerweile dem Musik-Streaming und der Klangoptimierung per Audioprozessor, dazu kommen wir im nächsten Test. Nach einem Messdurchgang in der Redaktion attestiert unser Experte der Inklang AdvancedLine 13.4 eine ausgezeichnete Ausgeglichenheit, was den Höreindruck bestätigt. Das Test-Stück für die Messung ist unser Leib- und Magen-Track „Morph The Cat“ von Donal Fagen gewesen, in dieser phänomenalen Produktion steckt vom Mörderbass bis zur höhenreichen HiHat des Schlagzeugs akustisch alles drin, was eine Box abbilden soll – und die Inklang AdvancedLine 13.4 hat alles in petto: Eine exquisite, druckvolle Basswiedergabe, griffig und voll, da vermisst man unterhalb der auch real erreichten 45 Hertz rein gar nichts; schöne Mitten, da kommen selbst die teils etwas in den Hintergrund gemischte Gitarrenarbeit und die Bläserstimmen hervorragend heraus, ohne überzeichnet zu sein; und schließlich eine Höhenwiedergabe, die präzise die Details der Musik und des Raumes, in dem sie aufgenommen worden ist, wiedergibt. Die vier Chassis der Box spielen dabei ungemein homogen zusammen, dadurch klingt die vielschichtige Instrumentalfraktion sensationell stimmig und klar, die 13-köpfige Band wird mit einer phänomenalen Räumlichkeit abgebildet. Die Upgrade-Frequenzweiche erledigt hier einen ausgezeichneten Job. Damit haben wir eine zweite Antwort auf die Eingangsfrage, ob das Klangplus am Customizing liegt: Ohne das Frequenzweichen-Upgrade wäre der Unterschied zur ebenfalls aufgerüstet getesteten 13.3 geringer ausgefallen. So liegt aber eine Klasse dazwischen: Die 13.4 agiert auf Referenzklasse-Niveau.

Die 13.4. ist in allen gewünschten Farben lieferbar, hier ist sie in der Trendfarbe Gewittergrau lackiert.

Fazit

Mit der 13.4 AdvancedLine ist Inklang ein exzellenter Standlautsprecher gelungen: Der Drei-Wege-Schallwandler liefert mit vier Chassis und einer Bassreflex-Abstimmung eine ausgezeichnete Abbildung. Die 13.4. sorgt mit toller Räumlichkeit, großer tonaler Ausgeglichenheit, immenser Präzision und großartigem Detailreichtum für ein herrliches Hörerlebnis. Zum herausragenden Klang kommen eine erstklassige Verarbeitung und ein prämiertes Design – und wie immer bietet Inklang die Möglichkeit, über das Customizing die Box in einen persönlichen Traum-Lautsprecher zu verwandeln. Mit den hier gebotenen Qualitäten zieht die 13.4 in die Referenzklasse ein, und gemessen an der Güte ist das Preis/Leistungsverhältnis schlicht sehr gut.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

91 %

97 %

85 %

171115.Inklang-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Inklang
13.4 AdvancedLine
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:ab 1.999,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- 7 Trendfarben
- 3 Akzentfarben (Aufpreis: 39,95 Euro/Box),
- individuelle NCS-Farbe bzw. individuelle Farrow&Ball-Farbwelt (Aufpreis: 99,95 €/Box)
- optional: Referenz-Frequenzweiche (Aufpreis: 199,90 Euro)
Vertrieb:Inklang, Hamburg
Tel.: +49 800 / 7242388
www.inklang.de
Abmessungen (HBT):1126 x 168 (256 mit Sockel) x 324 mm
Gewicht:29 kg / Stück
Prinzip:passiv, 3-Wege, Bassreflex
Empfohlene Raumgröße:bis 50 m²
Impedanz:4 Ohm
Hochtöner:1 x 29 mm (Aluminium-Magnesium-Membran)
Mitteltöner:2 x 120 mm (Aluminium-Membran, Phase Plug)
Tieftöner:2 x 150 mm (Aluminium-Membran, Phase Plug)
Frequenzbereich:45 Hz - 25 kHz
Trennfrequenzen:230 Hz / 4.100 Hz
Lieferumfang:- Inklang 13.4 AdvancedLine
- Standfüße
- Sockelplatte
- Handschuhe
Optionales Zubehör:- Frequenzweiche: Referenz-Upgrade (199,90 Euro / Box)
- Spikes inkl. Bodenaufnahme in Rändeloptik (19,95 Euro / 4 Stück)
- Design Lautsprecherabdeckung (44,95 Euro / Box)
Besonderes:- Customizing-Prinzip: Boxen sind individuell konfigurierbar
- herausragende Dynamik und Auflösung
- ausgezeichnete Verarbeitung
- optional: höherwertige Frequenzweiche (Aufpreis: 249,90 Euro)
- kostenloses Lasern des eigenen Namens auf das Anschlussterminal
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1,2
Gesamtnote:1,1
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Dali Opticon 2 – es kommt nicht immer auf die Größe an

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Dalis Opticon-Serie gilt als Geheimtipp unter anspruchsvollen Musikfreunden mit kleinem Budget. Besonders neugierig macht die Opticon 2, sie ist eine elegant gekleidete Regalbox in beeindruckender Verarbeitung und üppiger Ausstattung. Aber kann man für einen Paarpreis von rund 900 Euro tatsächlich einen Klang auf höherem HiFi-Niveau erwarten? Ja, man kann!

“Regallautsprecher auf hohem HiFi-Niveau” – und erstaunlich preisgünstig. so ließe sich die Opticon 2 wohl am besten beschreiben.

Langsam aber sicher arbeite ich mich durch das Dali-Produktprogramm nach oben. Nach meinen Tests der Dali-Einstiegsserie namens Spektor, die – gemessen an ihrem unglaublich niedrigem Einstandspreis – Maßstäbe setzt, ist nun die große Regalbox aus der nächstgrößeren Serie bei mir zu Gast. Ohne zuviel vorweg zu nehmen: die schicke Opticon 2 setzt in Sachen Klang und Verarbeitung noch eins drauf. In meinem Hörraum spielt sie in Begleitung eines Pärchens optional erhältlicher Lautsprecherständer. Ein pfiffiges, elegant gestyltes Zubehör das sie gelungen in Szene setzt und bei der optimalen Entfaltung ihrer klanglichen Eigenschaften unterstützen soll.

Perfekte Spaltmaße, saubere Übergänge, hochwertige Oberflächen: die Verarbeitung der Opticon 2 ist beispielhaft für einen Regallautsprecher dieser Preisklasse.

Der Tradition verpflichtet

Aus Hingabe zur Musik produziert Dali seit 1983 Lautsprecher. Das dänische Unternehmen bietet in seinem aktuellen Portfolio diverse hochwertige und in allen Preisbereichen angesiedelte Lautsprecher, die in ihren jeweiligen Klassen immer ganz vorne mit dabei sind – davon konnten wir uns in diversen Tests bereits mehrfach überzeugen. Angefangen bei der preisgünstigen, erstaunlich gut klingenden Spektor-Serie, bis hin zur ganz großen Epicon, der Speerspitze des Produktportfolios, greifen alle Schallwandler auf gemeinsame Technologien zurück. So vertreten sie eine einheitliche Linie mit Wiedererkennungswert, optisch wie akustisch. Seit seiner Gründung hat die Marke eine enorme Entwicklung vollzogen, seiner Heimat jedoch nie den Rücken gekehrt. Bis heute arbeitet ein Großteil der Mitarbeiter in der Firmenzentrale in Nørager, einem kleinen Örtchen im Norden unseres nördlichen Nachbarlandes. Dort werden alle Lautsprecher geplant, designet, entwickelt und viele auch gebaut.

Zeitlos, praktisch, durchdacht

In der Produkthierarchie ordnet sich die Opticon-Serie exakt mittig ein und bildet damit, zumindest in der firmeneigenen Hierarchie, die Mittelklasse. In der Entwicklung lag der Fokus darauf, eine möglichst universell einsetzbare und wohnraumfreundliche Lautsprecher-Serie zu entwickeln. Außerdem sollte sie möglichst viele der hauseigenen Technologien in sich vereinen und weitgehend im Werk in Dänemark zu fertigen sein. Der gute Klang und ein günstiger Preis verstehen sich natürlich von selbst. Kein kurzes Lastenheft, doch scheint das Vorhaben gelungen. Die fertige Serie umfasst nun fünf klassische Lautsprecher, einen Center und einen flachen Wandlautsprecher. Das alles in jeweils den Farbvarianten Schwarz, Weiß und Walnuss, da sollte für jeden Geschmack und jede Wohnumgebung etwas Passendes dabei sein. Die mir zum Test gelieferte Opticon 2 ist die zweitkleinste in der Familie oder anders ausgedrückt: Der große Regallautsprecher. Groß beschreibt in diesem Fall eine Grundfläche von knapp 20 x 30 Zentimetern, bei einer Bauhöhe von gut 36 Zentimetern. Ausgestattet unter anderem mit einem 165 Millimeter messenden Tiefmitteltöner. Eine massive Einheit, eher selten in Regallautsprechern dieser Größe, die auf tiefreichende Basseinlagen hoffen lässt. Das Gehäuse zeigt sich äußerlich schlicht, auch das ist Teil der Firmenphilosophie. Ein Dali-Lautsprecher soll sich in seine Umgebung einbringen und sie gegebenenfalls aufhübschen, er soll sich aber keinesfalls visuell in den Vordergrund stellen. Die Bemerkung bezüglich der „Schlichtheit“ ist also keinesfalls negativ gemeint, darüber hinaus ist die Opticon 2 nämlich irgendwie auch modern, geradlinig und schnörkellos. Die Oberfläche, die auch nach genauerem Hinsehen einen Schleiflack vermuten lässt, ist laut Herstelleraussage eine Vinylfolie. Eine fast perfekte „Fälschung“, die echtem Lack optisch kaum nachsteht. Der eigentliche Hingucker dieses Lautsprechers ist aber seine Frontplatte: Ihr Hochglanzfinish setzt sich von dem ansonsten eher matten Gehäuse ab, was wiederum einen netten optischen Kontrast bildet. Ein solcher ist auch die Metallapplikation auf der Front, die die Hochtonkalotte einfasst und die symbolische Verbindung zum Tieftöner darstellt. Wer dieses Design nicht so sehr mag oder aber die eingesetzte Technik nicht sehen möchte, der kann die Front hinter vollflächigen Gewebeabdeckungen verstecken. Anders als zumeist üblich sind diese jedoch nicht in Lautsprecherfarbe sondern für alle Farbvarianten mit schwarzem Stoff bespannt. Rückseitig geht dagegen etwas klassischer zu: Im oberen Drittel der Rückwand thront die große Bassreflex-Öffnung. Ein nicht ganz unwichtiges Feature, hilft es der Box doch im Bass etwas tiefer hinunter zu spielen. Dazu gleich mehr. Direkt darunter findet das hochwertige und solide Anschlussterminal seinen Platz. Zur Aufnahme der Lautsprecherkabel bieten sich zwei robuste Schraubklemmen an, die allen Arten von Verbindern Anschluss gewähren. Nur Bi-Wiring oder Bi-Amping ist, in Ermangelung eines zweiten Paares Klemmen, hier nicht möglich. Mit Blick auf das Preisschild der Opticon 2 ist das aber keineswegs als Kritikpunkt zu werten. Zumal es mit zwei Kabeln auch im Lautsprecherfuß Connect E-600 dann auch knapp wird. Der Name kommt nicht von ungefähr, der schicke Lautsprecherständer – der passend zur Box in weißer oder schwarzer Ausführung zu haben ist – verfügt nämlich im Innern des Standrohrs über einen Kabelschacht, durch den die entsprechenden Signalleiter nach oben geführt werden. In ihm lassen sich Kabel bis etwa 10 Millimeter Durchmesser elegant verstecken und direkt zum Lautsprecher führen, so dass sie einer freien Aufstellung der Lautsprecher im Raum optisch nicht hinderlich sind. Eine praktische wie elegante Lösung.

Saubere Sache: Boxenkabel bis zu einem Durchmesser von 10 Millimetern lassen sich im Lautsprecherständer verstecken.

Opticon 2: Besonderheiten auf eigenem Wege

Vom Anschlussterminal aus geht es für das Musiksignal ins Innere des Lautsprechers über die direkt hinter den Anschlüssen liegende Frequenzweiche zu einem der beiden genannten Chassis. Sämtliche Frequenzen bis 2000 Hertz werden dem Tieftöner übergeben und von ihm in Schall gewandelt. Bei ihm handelt es sich übrigens um ein echtes Marken-Original, durch seine rotbraune Farbe ist er selbst aus einiger Entfernung als Dali-Produkt identifizierbar. Die ungewöhnliche Einfärbung kommt durch die hier eingesetzten Materialien zustande, bei Dali setzt man seit vielen Jahren auf Holzfasern für die Produktion der eigenen Schwingsysteme. Richtig gelesen, als einer der ganz wenigen Lautsprecherhersteller entwickeln, planen und fertigen die Dänen ihre Membranen bis heute selbst. Der hier verwendete Materialmix ist leicht, stabil und weist eine hohe Dämpfung auf – idealer Voraussetzungen für ein Schwingsystem das Leistung, Schnelligkeit und Kontrolle bieten soll. Für den entsprechenden Antrieb sorgt ein sogenannter SMC-Magnet. Die Abkürzung steht für „Soft Magnetic Compound“ und bezeichnet ein stark magnetisch aber schlecht elektrisch leitendes Granulat, aus dem beliebig geformte Magnete erstellt werden können. Der klangliche Vorteil des Materials resultiert unter anderem daraus, dass die Entstehung von Wirbelströmen eingeschränkt wird. Wirbelströme sind, ohne sie mit technischen Details langweilen zu wollen (Dali erklärt das hier ganz hervorragend unter https://www.dali-speakers.com/media/2800/dali_opticon_whitepaper_de.pdf), zum Beispiel der Grund dafür, dass Töpfe kontaktlos auf Induktionskochfeldern erhitzt werden können. Sie induzieren Wirbelströme in den Boden der Kochgerätschaften, die darauf durch Erhöhung ihrer Temperatur reagieren. Der gleiche Vorgang findet, hier allerdings ungewollt, auch in Lautsprecherantrieben statt und erwärmt den Magneten, wodurch zumeist ungewollte Verzerrungen auftreten und den Klang leiden lassen. Genau dem tritt Dali mit dem Einsatz des SMC-Magneten entgegen.
Nicht weniger aufwändig ist die über dem Tiefmitteltöner angeordnete Hochtonkalotte gefertigt. Sie wandelt alle Frequenzen ab zwei Kilohertz bis über die Hörschwelle hinaus. Damit auch ihr magnetischer Antrieb nicht überhitzt, wird er von einer magnetischen Flüssigkeit gekühlt. Da aber selbst der eigenentwickelte Holzmix für die filigrane Membran zu schwer und auch zu grob ist, setzt man im Hochtöner auf ein besonders leichtes Gewebe, das die bewegte Masse gering und damit die Impulstreue hoch hält.

Dali Markenzeichen: Die mit einzelnen Splittern verstärkete Holzfaser-Membran.

Einfach, effektiv, überraschend

Nach der ausführlichen Beschreibung des Aufbaus bleibt noch all die technischen Features endlich in der Praxis zu erleben. Bevor es aber losgeht, gibt die umfangreiche Anleitung hilfreiche Tipps zu Aufstellung und Einrichtung der Lautsprecher. Wirklich benötigt wird diese aber nicht, insbesondere in Verbindung mit den passenden Connect Stands gestaltet sich die Aufstellung als wunderbar einfach und schnell erledigt. Die etwa 60 Zentimeter hohen Lautsprecherständer sorgen schonmal dafür, dass die Opticon 2 direkt auf der richtigen Höhe platziert sind. In meinem Hörraum passt das schonmal perfekt! In Sachen Verortung sollte man sich dann aber, zumindest grob, an die Vorgabe der Anleitung halten und die Boxen möglichst symmetrisch zum Hörplatz aufstellen – auf den Millimeter kommt es hier aber glücklicherweise aber nicht an. Auch in Bezug auf den Wandabstand zur Rückwand sind die Opticon 2 flexibel, hier kommt jetzt tauch die Bassreflex-Öffnung ins Spiel. Etwas näher an der Wand bedeutet etwas mehr Bass, weiter in den Raum gerückt macht den Klang etwas schlanker, zugleich nimmt die Tiefenstaffelung der räumlichen Wiedergabe zu. Welches ih Ihrem Fall die korrekte Positionierung ist, hängt vom bevorzugt gehörten Musikgenre und natürlich vom Hörgeschmack ab. Idealerweise experimentieren Sie ein bisschen mit dem Wandabstand. Auf jeden Fall beachtet werden sollte aber die Empfehlung zur Ausrichtung auf den Hörplatz. Hier empfiehlt der Hersteller die parallele Aufstellung zur Rückwand, die Boxen „strahlen“ dann somit nicht auf den Referenzplatz, sondern rechts und links am Hörer vorbei. Das wiederum ist dem guten Rundstrahlverhalten der Opticon 2 zu verdanken.

In unserem Hörraum zeigte die Opticon 2 bei einem Wandabstand von rund 70 Zentimetern ihre beste Performance.

An dieser Stelle ein großes Lob an die Entwickler in Dänemark, ich kenne wirklich kaum eine Lautsprecher-Marke, dessen Serien die durch die Reihe so aufstellungsunkritisch sind wie alle Dalis. Ich habe die Opticon 2 für meinen Test zunächst nach Augenmaß aufgestellt und wurde direkt mit einer nahezu perfekten Räumlichkeit belohnt, die kaum noch zu optimieren war. Einmal in Aktion scheint es den Lautsprechern auch ziemlich egal, ob sie schlampig produzierten deutschen Post-Punk von „Love A“ oder highendigen Prog-Rock von Pink Floyd wiedergeben, in Sachen Räumlichkeit sind sie schlichtweg eine Bank. Egal, ob vier oder vierzig Instrumente, das Klangbild wirkt jederzeit aufgeräumt und strukturiert. Das ist besonders aufgrund der kompakten Größe der Lautsprecher erstaunlich, der Bass erscheint auch bei Abständen von mehr als einem halben Meter zur Rückwand angenehm voluminös. Zugleich wirkt der Sound, dem üppigen Pegel und beeindruckenden Tiefgang zum trotz, keinesfalls aufgeblasen und schon gar nicht unpräzise.
Ganz das Gegenteil ist der Fall, die Opticon 2 bleibt er selbst unter hohen Lautstärkeeinstellungen strukturiert und konturiert, so dass selbst feinere Bassläufe nicht untergehen. Stimmig auf dem Grundton aufgebaut stehen auch Mittel- und Hochtonanteile dem beeindruckenden Basstreiben in nichts nach. Die schicke Regalbox ist also neutral abgestimmt, ohne bestimmte Frequenzbereiche oder Musikstile zu bevorzugen. Nochmals unterstrichen wird dieser Einruck dann im Verlauf des Tocotronic Klassikers „K.O.O.K.“, mit dem die Hamburger das ganze Spektrum von leise und melancholisch bis laut und stürmisch abdecken. Die kompakten Dalis folgen der Stimmung auch hier. Sie geben auch die ganze Bandbreite des Songs in entsprechender Dynamik wieder, ohne sich echte Schwächen zu leisten. Es scheint, als hätte sich der Aufwand für Dali gelohnt, die Opticon 2 ist ein hervorragend klingender Lautsprecher, der klanglich so richtig Spaß macht.

Vereint Präzision, Durchhörbarkeit und Feinauflösung: Auf den 28 Millimeter durchmessenden Hochtöner mit Gewebekalotte ist man bei Dali besonders stolz.

Fazit

Dass man es bei Dali versteht hervorragende Lautsprecher zu bauen, das wusste ich bereits. Dennoch hat mich die Opticon 2 überrascht, ja meine Erwartungen sogar übertroffen. Sie klingt noch besser als vermutet und ist mit einem Preis von rund 900 Euro pro Paar auch noch erfreulich bezahlbar. Das schicke, schnörkellose Design, die hochwertige Ausführung und die imposante Ausstattung tun ihr Übriges. Kurzum: die Dali Opticon 2 ist ein rundum gelungener Lautsprecher. In Verbindung empfehlenswert sind die praktischen Connect E-600 Standfüße. Sie runden das Gesamtpaket stimmig ab und setzen die zeitlos-schicken Regallautsprecher bei freier Aufstellung perfekt in Szene.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

96 %

96 %

93 %

171117.Dali-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Dali
Opticon 2
Produktkategorie:Regallautsprecher
Preis:449,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Esche Schwarz
- Weiss seidenmatt
- Walnuss
Vertrieb:DALI GmbH, Bensheim
Tel.: 06251 / 9 44 80 77
www.dali-deutschland.de
Abmessungen (HBT):351 x 195 x 297 mm
Gewicht:7,8 kg / Stück
Impedanz:4 Ohm
Hochtöner:28 mm (Gewebekalotte)
Tiefmitteltöner:1 x 165 mm (Holzfaser-Membran)
Frequenzbereich:59 Hz - 27 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenz:2.000 Hz
Lieferumfang:- Dali Opticon 2
- Gewebeabdeckungen
- Bedienungsanleitung
Optionales Zubehör:- Connect Stands Lautsprecherständer (179 Euro/Paar)
Besonderes:- dynamischer Grundton
- hervorragende Raumdarstellung
- sehr gute Verarbeitung
- Tiefmitteltöner mit Holzfaser-Membran
- beindruckendes Rundstrahlverhalten
- exzellentes Preis-/Leistungsverhältnis
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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audiodata MusikServer MS II – audiophiler Musikstreamer mit sensationeller Klangkorrektur

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Mehr Understatement geht nicht: Der audiodata MusikServer MS II scheint dem Namen nach ein bloßes File-Depot zu sein, doch dieses Gerät hat es in sich: Durch den modularen Aufbau und die maßgeschneiderten Angebote wird aus dem Server auch ein Streamer, ein DAC, ein Music-Player – und nun sogar ein Raumklang-Optimierer, denn audiodata hat seinen hochgelobten Audioprozessor AudioVolver integriert. Das ist ein Angebot, das wir nicht ablehnen können – wir haben den MS II zum Test bestellt.

Riesiges Leistungsvermögen in kompaktem Gehäuse: Der audiodata MusikServer MS II ist kaum größer als eine Präsentbox.

Die klassische Anlage ist ein Auslaufmodell: Die Auftürmung analoger Komponenten weicht immer öfter einer digitalen Lösung, das CD-Regal wird von einer Festplatte oder einem Server abgelöst. Die dahintersteckende Technik kommt allerdings oft aus der Computerbranche und wird audiophilen Ansprüchen nicht gerecht. Hier setzt audiodata an: Der MusikServer ist im Kern ein Computer, dessen Soft- und Hardware speziell auf HiFi- und High End-Bedürfnisse zugeschnitten ist. Dank einer üppigen Festplatte stellt er den Speicher für die digitale Musiksammlung dar. Aber warum sollte so ein potentes Gerät auf das reine File-Speichern beschränk bleiben? Schließlich braucht jeder, der einen solchen Server betreibt, auch einen Streamer, der die Musikfiles über das heimische Netzwerk verschickt, dazu einen DAC, der die digitalen Files wieder in analoge Musik wandelt, und darüber hinaus Soft- und Hardware, die den Aufbau und die Verwaltung des Musikarchivs ermöglicht und schließlich die Fernsteuerung via Smartphone oder Computer erlaubt. Deshalb hat audiodata den MusikServer modular aufgebaut und verschiedene Ausstattungs-Pakete geschnürt, mit denen man nach eigenem Bedarf den Leistungsumfang des Gerät festlegen kann. Diese Pakete gehen über Software und Hardware hinaus: audiodata bietet auch die Beratung, Installation und Wartung als Service an – eine Marktlücke und ein Erfolgsmodell, denn audiodata kann mittlerweile die zweite Gerätegeneration präsentieren. Der MS II bietet aber mehr als eine reine Aktualisierung der bestehenden Technik: Der Clou ist die Integration des AudioVolver. Dieser Audioprozessor korrigiert die Defizite von Lautsprechern und Räumen. audiodata hat die hochgelobte Hardware nun in eine Software verwandelt und offeriert sie als Plug-in für den MS II. Dieser Klangkorrektor steht bei unserer Testausstattung natürlich ganz oben auf der Wunschliste, nach der schließlich „unser“ audiodata MusikServer MS II konfiguriert wird. Doch der Reihe nach.

Der Einschaltknopf ist das einzige Bedienelement des MS II. Neben der blauen Beleuchtung ist die Illumination auch in Weiß, Rot oder Grün erhältlich.

Das Basis-Paket: Speichervolumen und Rechenpower

Der Wunschzettel heißt heutzutage „Konfigurator“, wir finden ihn auf der Homepage von audiodata. Am Anfang der Auswahl steht das „Basis-Paket MS II“. Es beinhaltet die unverzichtbaren Kernkomponenten des MusikServers und seine Behausung. Arbeiten wir uns von außen nach innen vor: Die schicke Hülle besteht aus einem ultrastabilen schwarzen Metallgehäuse, mit den Maßen 8 mal 26 mal 24 Zentimeter erweist es sich als schön schlank. Zur Ableitung von Wärme besitzt es seitliche Kühlrippen, zum Schutz vor hochfrequenten Störfrequenzen ist es HF-dicht. Noch stabiler ist da nur Front: Hier schimmert eine fünf Millimeter starke Platte aus eloxiertem Aluminium – wahlweise in Schwarz oder Silber. Auch beim beleuchteten Startknopf hat man verschiedene Optionen: Der Lichtkranz, der den Schalter umgibt, strahlt je nach Gusto in Weiß, Rot, Grün oder Blau, man kann die Illumination also auf die Beleuchtung benachbarter Geräte abstimmen. Was steckt nun in der Kiste? Das Herzstück ist ein Vierkern-Prozessor, der dreimal so schnell wie sein Vorgänger arbeitet. Dadurch sind jetzt auch äußert rechenintensive Prozesse möglich – etwa die Wiedergabe von hochauflösenden DSD-Streams im DoP-Modus. (Kurzer Exkurs: DoP bedeutet DSD over PCM und bezeichnet ein Verfahren, mit dem DSD-Dateien gestreamt werden können. Zu diesem Zweck werden sie in einen PCM-Container gepackt.) Der MusikServer arbeitet bis DSD128 – das ist 128-fache CD-Qualität. Auch bei PCM, dem zweiten grundlegenden File-Format, geht es in HiRes-Gefilde, der audiodata MusikServer MS II arbeitet hier bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit.

Die Alternative: Der audiodata MusikServer MS II ist auch mit schwarzer Fron erhältlich.

Solch hochauflösende Musik fordert ihren Platz – und den bekommt sie in Form einer 2-Terabyte-Festplatte. Die HDD-Platte ist für den Rund-um-die-Uhr-Einsatz geeignet, sie hat eine Zertifizierung für den 24/7-NAS/Server-Betrieb. Zwei Terabyte – das reicht für etwa 6000 CDs im FLAC-Format, welches von audiodata für die File-Ablage favorisiert wird. Wer speicherintensivere Fileformate verwendet oder schlicht mehr Musik ablegen möchte, kann hier aufrüsten: optional gibt es eine 3 TB-, 4 TB- oder 6 TB-Festplatte. Das Management des MusikServer MS II übernimmt das Betriebssystem Windows 7. Es wurde von audiodata-Chef Peter Schippers persönlich so konfiguriert, dass alle Prozesse deaktiviert sind, die nicht für die Musikverwaltung und -verarbeitung nötig sind. Dies ist der Schlüssel für eine klanglich bessere Performance, weil die Rechenleistung nicht für überflüssige Aufgaben vergeudet wird. Sie machen bei einem normalen Betriebssystem laut Peter Schippers rund 99 Prozent aus. Diese Power nutzt der Ingenieur nun da, wo sie wirklich gebraucht wird: Digitale Musik wird bei den Verarbeitungsprozessen, beim Streamen und bei der Wiedergabe in einzelne Daten-Pakete zerlegt, die Päckchen werden über verschiedenste Wege der Datenleitungen geschickt und schließlich wieder in der richtigen Reihenfolge zusammengesetzt – das ist eine logistische Meisterleistung. Sie muss aber kontinuierlich gelingen, damit aus dem ständigen Datenstrom wieder ein Musikfluss wird. Wenn es hier an Rechenleistung fehlt, treten Beeinträchtigungen auf: Artefakte, Phasenfehler, Jitter und Rauschen. Die Musik klingt dadurch, flach, lahm, weniger dynamisch und nicht so räumlich. Diese Beeinträchtigung wird durch die Optimierung des Betriebssystem vermieden.

Hinter der starken Front sorgen seitliche Kühlrippen für eine Abführung der Wärme. Im Betrieb bleibt der MS II aber meistens cool.

Für Ruhe und Reinheit: Extern-Netzteil und Filter-Netzkabel

Auch jenseits der Informatik-Optimierung setzt audiodata auf sinnvolle Maßnahmen zur Klangverbesserung: Der audiodata MusikServer MS II wird mit einem externen Netzteil geliefert. Das ist sehr gut, denn die modernen, in heutigen Geräten oft verbauten Strom- und Spannungslieferanten sind sogenannte Schaltnetzteile. Sie arbeiten sehr effizient, erzeugen aber hochfrequente Störspannung. Da ist eine Auslagerung und somit eine größere Entfernung von der Signal- und Audio-Elektronik von Vorteil. Zudem empfiehlt es sich, die per Luft und Leiter übertragenen Störungen durch Abschirmungen und Filter unschädlich zu machen. audiodata bietet deshalb zum externen Netzteil mit dem NK 12 Premium optional ein Filternetzkabel an. Es ist speziell für Geräte mit Schaltnetzteilen wie den MS II entwickelt worden. Die Dämpfung des Kabels und zwei schwarze, über das Kabel gezogene Filterelemente bürgen für mehr Ruhe und eine feinere Auflösung als klangliche Meriten.

Das optionale Filternetzkabel NK 12 Premium vermeidet durch seine Abschirmung und mit zwei schwarz gemantelten Filtern die Einwirkung von Störgeräuschen.

Aufrüstung zum Streamer

Nun kommen schon unsere Auswahl-Ausstattungen: Wenn wir den audiodata MusikServer MS II wirklich als reinen Server nutzen wollten, etwa weil wir schon einen separaten Netzwerkspieler haben, dann wäre das „Streaming-Paket I“ für uns das Richtige. Unser Gerät soll mehr können, darum greifen wir lieber zum „Streaming-Paket II“: Nun wird unser MusikServer MS II mit dem ausgezeichneten JRiver Media Center ausgestattet. Hierbei handelt es sich um eine vielfältig einsetzbare Abspiel- und Streaming­-Software. Sie ermöglicht es, den Musikserver nun auch als Musik-Player und UPnP-Server zu nutzen – also als Abspiel- und Organisationstool für fast alle Medientypen. Das Organisieren geschieht am leichtesten mit der darauf abgestimmten Steuer-App JRemote, die es für iOS und Android gibt. Jetzt verfügen wir über eine schön übersichtliche Bedieneroberfläche, zum Funktionsumfang der Software gehören die Cover-Anzeige, Server-basierende Playlists und die Volltextsuche im Musikarchiv. So findet man wirklich alles wieder, zumal audiodata hier ebenfalls Konfigurationsarbeit geleistet hat: Mit praxisgerechten Suchbegriffen bekommt man zum Beispiel Alben oder einzelnen Tracks schnell angezeigt. audiodata richtet hier auf Wunsch auch persönliche Varianten ein, Klassik-Hörer etwa werden sicher Abfragen wie „Solist“, „Dirigent“ oder „Orchester” wünschen. Das Streaming-Paket II eröffnet uns darüber hinaus aber auch den Zugang zu Radiostationen und Streaming-Diensten im Internet. Hier ist für den Kunden schon ein Angebot zusammengestellt und eingespeichert. Es ist natürlich beliebig erweiterbar – ohne, dass man eine weitere Software oder App benötigt. Das schon angelegte Streaming-Angebot deckt eine Bandbreite von Electronic bis Klassik ab, dabei sind zum Beispiel Chillout Zone, Audiophile Jazz oder Linn Classical. audiodata hat auf die Qualität geachtet: Hier läuft ausschließlich Musik, die mit einer hohen Datenrate von 320 Kilobit/Sekunde gesendet wird – rund um die Uhr, ohne Werbung, kostenfrei. Natürlich kann man hier auch seine persönlich präferierten Musikdienste einbinden.

Die JRemote-App bietet komfortablen Zugriff auf das eigene Musikarchiv, audiodata hat zudem eine Auswahl an Streaming-Diensten und Web-Radiostationen eingerichtet.

Upgrades zum Rippen, Retten und Datenwandeln

Wer seine Musikschätze zukunftsfest machen möchte und sie von der vergänglichen CD auf die Festplatte des MS II verlagern will, ordert das Rip-Paket: Mit einem hochwertigen, externen DVD-Laufwerk und mit der dann vorinstallierten Rip-Software von dBpoweramp werden die Files im FLAC-Format sauber integriert und amtlich archiviert: Per „AccurateRip“ wird die Fehlerfreiheit des Rip-Vorgangs sichergestellt. Dann wird automatisch in bis zu fünf Online-Datenbanken nach den passenden CD-Informationen gesucht. Wer sein derart erstelltes, wertvolles Musikarchiv sichern möchte, lässt seinen audiodata Musikserver MS II mit einem der drei offerierten Backup-Pakete ausstatten. Mit einem Klick sichert man dann sämtliche Musikdateien in Form einer 1:1-Kopie. Wie geht es aber nun mit den abgelegten Files weiter? Wir wollen gerne unseren bestehenden Redaktionsverstärker einbinden und den MS II quasi wie einen CD-Player mit integrierter Festplatte betreiben können. Deshalb buchen wir das „Hardware-Paket I“: Es besteht aus dem M2Tech HiFace, das ist ein DAC in Form eines USB-Sticks. Dieser bestens beleumundete Digital-Analog-Konverter wandelt HiRes-Files bis 32 Bit/384 Kilohertz in analoge Musiksignale. Über das mitgelieferte Adapter-Kabel wird er an einen Line-Eingang des Verstärkers angeschlossen. Das ist eine prima Lösung für alle, die musikmedial aktuell sein wollen, aber auf die herkömmliche Anlage nicht verzichten möchten. Wer bereits einen D/A-Wandler besitzt, hier aber nur einen PCM-Digital-Eingang (S/PDIF) findet, kann dieses Anschlussproblem mit dem „Hardware-Paket II“ lösen, es bietet einen USB-S/PDIF-Konverter. Auch Weichwaren-seitig können wir unseren MS II noch veredeln: Das „Software-Paket I“ bietet uns ein Modul für zeitgesteuertes Ein- und Ausschalten samt Netzwerküberwachung. So können wir quasi per Kalender bestimmen, wann der MS II läuft. Für uns interessanter ist das „Software-Paket II“: Mit diesem Modul wird der MS II AirPlay-fähig, so lassen sich die Apps der verwendeten Streaming-Dienste wie Apple-Music, Tidal oder Spotify im Original-Layout verwenden.

Als Digital/Analog-Konverter kommt der M2Tech HiFace zum Zuge. Er ist der Übersetzer von digitalen Nullen und Einsen in analoge Musiksignale und damit das Bindeglied zwischen dem MusikServer MS II und dem heimischen Verstärker. Mit dem hier sichtbaren USB-Stecker wird der DAC in die entsprechende Buchse auf der Rückseite des MS II eingesteckt, auf der anderen Seite besitzt der DAC eine Stereo-Miniklinken-Buchse.

Optimum mit dem AudioVolver

Das dritte Softwarepaket ist nun das, was man heutzutage und auf Neudeutsch eine „Killer-Applikation“ nennt: audiodata hat seinen mehrfach ausgezeichneten Audioprozessor AudioVolver in eine Software verwandelt und bietet das Programm nun als Plug-in für den MS II an. Damit bekommt man eine exzellente, ausgereifte Raumkorrektur, die ein Siebtel der Hardwarelösung kostet, aber das gleiche Wunder vollbringt: Die Wiedergabe wird von sämtlichen Nachteilen des heimischen Raums und den Unzulänglichkeiten der Lautsprecher befreit. Damit verschwinden alle Bassüberhöhungen, alle überbetonten Reflexionen; hallige oder zu stark bedämpfte Zimmer werden in einen Idealraum verwandelt. Zudem wird durch die Software das Wiedergabeverhalten der Lautsprecher optimiert: Die Software gleicht die Trägheit aus, die den Mitteltöner und erst recht das Bass-Chassis gegenüber dem flotten Hochtöner ins Hintertreffen geraten lassen. Nach der Korrektur hört man eine zeitrichtige Wiedergabe – die Musik klingt so, wie sie aufgenommen worden ist. Damit die AudioVolver-Software ihr Wunderwerk vollbringen kann, muss vorher der Klang im Hörraum mit einem Messtechnik-Set aufgenommen und analysiert werden. Daraus entsteht ein Korrekturprofil, das dann auf die Musik angewendet wird – ohne die originalen Files anzugreifen: Das AudioVolver-Plug-in kreiert Kopien, die die Korrektur beinhalten, und legt sie als Alternativen zum Ausgangsmaterial ab. Prinzipbedingt sind diese korrigierten Files stets ein wenig leiser als die Originale.

Der AudioVolver bei der Arbeit: Wir ziehen Donald Fagens Album „Morph The Cat“ in das Fenster des Plug-ins, die Software erstellt nun eine Kopie mit Klangkorrektur.

Anschluss und Einrichtung mit Support

Vor dem Hörgenuss sind ein paar Installationen und Einrichtungen vorzunehmen. Der MS II ist ein Computer, man sollte also grundsätzlich ein positives Verhältnis zur IT haben. audiodata hat aber sein Bestes getan, um den Anschluss so geschmeidig wie möglich zu machen. Das mitgelieferte Manual ist ein satt bebildertes, akribisches Handbuch, Peter Schippers hat hier alle Erfahrungen eingebracht, die durch den AudioVolver und den MusikServer seit ihrer Einführung vor etwa einer Dekade angefallen sind. audiodata ist da nah am Kunden dran, weil die Aachener Firma seit eh und je einen vorbildlichen Service anbietet: 30 Tage kostenloser Installations-Support per Fernwartung zählen zum Standardpaket beim Kauf eines MusikServers. Über die Fernwartungssoftware TeamViewer hat Peter Schippers dann von Aachen aus Zugriff auf den MusikServer des Kunden, um Installationsarbeiten zu verrichten und Updates aufzuspielen. Über eine Video-Verbindung mittels des Chat-Dienstes FaceTime kann er auf Wunsch auch das Wohnzimmer seiner Kunden besuchen, gegen eine Aufwandsentschädigung tut er das auch in Fleisch und Blut. So lassen sich etwaige Probleme gemeinsam und auf direktem Weg beheben. Über den Installationssupport hinaus bietet audiodata optional eine Fernwartung an, um den MusikServer MS II auf dem Laufenden zu halten oder um für den Fall der Fälle Backups zu erstellen und zu bevorraten. Dieser Support ist eine gute Lösung für alle, die nicht unbedingt Computerkenner sind oder schlicht ihre Zeit anders verbringen möchten. Laut Schippers nimmt das Gros seiner Kunden dieses Angebot in Anspruch.

Die Anschlüsse des MS II: Die beiden gelben USB-Buchsen sind für D/A-Wandler vorgesehen, die beiden blauen USB-Buchsen hingegen für Rip- und Backup-Laufwerke. Die RJ45-Buchse dient als LAN-Schnittstelle zum Router/Switch. Die anderen Signal- und Daten-Schnittstellen dienen Servicezwecken oder werden nicht benötigt.

Installation, Einmessung und Einrichtung

Am Anfang steht aber erst einmal der Anschluss der Hardware, das ist leicht gemacht: Über die LAN-Buchse bekommt der MS II Zugang zum heimischen Netzwerk, das mitgelieferte Datenkabel wird mit der gleichartigen RJ45-Buchse vom Router oder Switch verbunden. Die gelben USB-Buchsen des MS II sind für D/A-Wandler vorgesehen, hier wird also der M2Tech HiFace-Stick angeschlossen. Mit dem Adapterkabel geht es dann weiter in unseren Redaktionsverstärker, den Arcam A39. Jetzt noch den Stecker vom Netzteil einstecken, das Netzteil an die Steckdose anschließen, dann können wir einschalten. Binnen weniger Sekunden ist das Betriebssystem hochgefahren und bereit, die SSD-Karte sorgt hier für ordentlich Geschwindigkeit. Nun greifen wir zum Tablet: Wir wollen den audiodata MusikServer MS II bequem vom Sofa aus einrichten, deshalb laden wir die TeamViewer-App herunter. Die Fernwartungssoftware gibt es für iOS und Android. Mit ihr haben wir Fernzugriff auf den audiodata MusikServer MS II: Wir sehen seinen Desktop und können hier, wie auf unserem Computer, Verzeichnisse und Programme aufrufen – etwa die Rip-Software oder das AudioVolver-Plug-in. Zudem hinterlässt audiodata uns hier Notizzettel, etwa Benachrichtigungen über vorgenommene Updates und Wartungsarbeiten, falls man diesen Support gebucht hat. Die Daten für alle Legitimationen, Lizenzen, Zugangscodes und Kennwörter sind im Handbuch auf den letzten Seiten ausgewiesen, hier ist unsere individuelle Konfiguration fein säuberlich aufgelistet. Als Nächstes laden wir uns JRemote herunter, mit dieser bezahlpflichtigen App können wir unser Tablet als Fernbedienung für das JRiver Media Center einsetzen. Die nötigen Daten für die Einrichtung der App liefert uns wieder das audiodata-Handbuch.

Auf dem Tablet sieht man den Desktop des MusikServers – schließlich ist er ein Computer. Neben dem Willkommensgruß erkennt man hier die Icons aller benötigter Tools: das JRiver Media Center, Mp3tag für die Eingabe von Metadaten und das AudioVolver-Plug-in für die Klangkorrektur.

Der AudioVolver: mit Know-How und IT zum Traumklang

Jetzt wird es wieder etwas handwerklicher: Wir starten die Einmessung, um das AudioVolver-Plug-in nutzen zu können. Audiodata liefert dafür gegen eine Leihpauschale von 170 Euro ein Messtechnik-Set. Es besteht aus einer Messbox, sie wird an die noch freie gelbe USB-Buchse des MS II angeschlossen, zum anderen geht ein Cinch-Kabel zu einem Line-Eingang unseres Verstärkers. Die Messbox liefert nun Referenztöne, sie werden allerdings durch die heimische Klangkette und den Raum beeinflusst. Diesen Sound nimmt nun ein Mikrofon auf, das an die Messbox angeschlossen ist und am Hörplatz aufgestellt wird. Für jeden Lautsprecher gibt es einen Messdurchgang. Danach gehen die Daten mithilfe der Fernwartungssoftware TeamViewer zu Peter Schippers nach Aachen. Wir haben ihm bereits für Wartungsarbeiten und Updates den Fernzugriff auf unseren MS II eingeräumt, nun steht Schippers uns bei der Einmessung zur Seite. Der Einmess-Service schlägt noch einmal mit 350 Euro zu Buche. Dafür bringt der Ingenieur jetzt seine Expertise aus 35 Jahren Messtechnik, Akustik und Lautsprecherbau ein. Anhand der Messkurven kann Schippers analysieren, wo der Frequenzgang unausgeglichen ist, wo ausgeprägte Raumresonanzen auftreten, wo die Lautsprecher Schwächen in Bezug auf die Paargleichheit und zeitrichtige Wiedergabe haben. Die Korrektur erfolgt nun mit viel Erfahrung, mit einer Spezialsoftware – und in enger Rücksprache mit dem Kunden. Es geht Peter Schippers ausdrücklich nicht darum, auf Teufel-komm-raus einen linearen Idealklang zu erzeugen. Der macht nämlich längst nicht jeden Hörer glücklich, weil der Sound dann mitunter blutleer und seelenlos klingt. Deshalb lotet Schippers mit seinen Kunden die klanglichen Vorlieben aus, bewahrt auf Wunsch auch den Charakter des Lautsprechers, um daraufhin in der Software die Einstellungen für das Korrekturprofil anzupassen. Das Ziel sind sind zeitrichtige, völlig gematchte Lautsprecher, ein Wunschfrequenzgang und eine Wiedergabe, die von allen Schwächen des Raumes und den Nachteilen einer ungünstigen Boxenaufstellung befreit ist.

Der erste Teil des Mess-Sets: Das Messmikrofon wird so aufgestellt, dass seine Spitze sich am Hörplatz auf Ohrhöhe befindet und waagerecht auf die Boxen gerichtet ist.

Der zweite Teil des Mess-Sets: Die USB-Messbox sendet Referenztöne zum Verstärker und empfängt die vom Mikrofon aufgenommenen Töne im Raum. Diese Daten sind die Grundlage für die Analyse und das Korrektur-Profil, mit dem der Klang optimiert wird.

Der audiodata MusikServer MS II in der Praxis

Bei uns stehen zum Zeitpunkt des Tests die Inklang 13.4 AdvancedLine als Boxen zur Verfügung. Das Ergebnis der Messung entlockt Peter Schippers, der mit audiodata selbst jahrzehntelang hoch- und höchstwertige Lautsprecher bis hin zur legendären sculpture gefertigt hat, große Anerkennung: Die Boxen sind sehr gut gematcht, spielen über den zugesagten Frequenzbereich fast vorbildlich, es müssen nur ein paar Kleinigkeiten interpoliert werden. Schippers ist da – auch bei sehr namhaften und deutlich kostspieligeren Schallwandlern – wesentlich größeren Behandlungsbedarf gewohnt. An die Hamburger Adresse deshalb das Lob: „Die wissen, was sie machen.“ Weil wir mit dem Klangcharakter der Inklang-Boxen auch überaus glücklich sind, fällt die Korrektur sehr moderat aus. Die zeitrichtige Wiedergabe ist bei passiven Boxen allerdings prinzipbedingt unerreichbar, dies kann Peter Schippers aber durch das Korrekturprofil ausgleichen. Die Chassis der Boxen – jeweils ein Hochtöner, ein Mitteltöner, zwei Basslautsprecher – kriegen nach Abschluss der Korrektur ein Musiksignal, bei dem der zeitliche Versatz zwischen den Chassis schon berücksichtigt ist. Dadurch klingt es, als würden sie ihre Signalanteile nicht nacheinander, sondern gleichzeitig und damit zeitrichtig abgeben. Nun zu unserem Hörraum: Hier kann Schippers mehrere kleine Überbetonungen ausgleichen, ebenso die Unausgeglichenheit der Schallreflexionen. Wir haben eine Box halbwegs wandnahe aufgestellt, an der Wand steht zudem ein Audio-Rack, die andere Box hingegen spielt ziemlich frei im Raum. Das führt links und rechts zu unterschiedlichen Abstrahlungen durch die Wände und das Mobiliar. Bei einem normalen Wohnraum sind solche akustischen Defizite noch viel stärker ausgeprägt, denn normalerweise findet alltägliches Wohnen und Musikhören in Koexistenz statt. Ein auf die perfekte Wiedergabe hin eingerichtetes Habitat ist die Ausnahme.

audiodata-Chef Peter Schippers übernimmt von Aachen aus die Fernwartung, aber auch die Analyse der Raum-Messung und die Erstellung des Klangkorrektur-Profils für das AudioVolver-Plug-in.

Zurück zu unserem Raum: Er erweist sich als leicht atypisch. Während heutige Wohnareale meist wegen ihrer Größe, dem Trend zu teppichlosen Dielen und zu reduzierter Möblierung eher hell und hallig klingen, besitzt unser Hörraum eine Dämpfung, die etwas in Richtung Aufnahmestudio geht. Allerdings gibt es Frequenzen, die durch unsere vier Wände eine leichte Überbetonung erfahren. Mit behutsamen Eingriffen sorgt Schippers auch hier für eine Optimierung und Nivellierung. Aus all diesen Eingriffen, Ausgleichungen und Gegenmaßnahmen entsteht in der kommenden halben Stunde unser individuelles Korrekturprofil. Mit ihm wird das AudioVolver-Plug-in fortan alle Files, die auf dem audiodata MusikServer MS II abgelegt werden, behandelt. Peter Schippers bietet seinen Kunden direkt ein paar Musikalben an, sie sind sowohl in der originalen Form als auch in der korrigierten Fassung auf dem Musikserver bereitgestellt. Mit der Bediensoftware JRemote finden wir alle Angebote, auch die von audiodata schon eingerichteten Webradio- und Musikstreamingdienste, im Handumdrehen. Diese Software ist wirklich sehr intuitiv zu bedienen. Wir möchten zur Beurteilung des AudioVolvers aber natürlich Musik hören, die wir in- und auswendig kennen. Deswegen laden wir von Donald Fagen „Morph The Cat“ auf den MusikServer und lassen vom AudioVolver-Plug-in eine korrigierte Kopie erstellen. Sie wird zur Unterscheidung automatisch mit dem Zusatz „(AV)“ versehen. Nun hören wir uns das Ganze mal an, zuerst das Original: Der audiodata MusikServer MS II samt DAC liefert im Zusammenspiel mit unserem Arcam A39 und den Inklang 13.4 AdvancedLine ein ungemein räumliches und klares Klangbild, die Musik klingt detailliert und strukturiert, der Bass hat Tiefgang und die Drums ordentlich Punch. Soweit, so exzellent.

Schallwandler im Einklang: Wo vorher Tweeter, Mittel- und Tieftöner mit zeitlichem Versatz spielten (rote Kurve: die Sprungantwort der Chassis zeigt drei hintereinander erfolgende Ausschläge), spielen sie nach der Korrektur zeitrichtig zusammen (grüne Kurve). Das Resultat ist eine stimmigere Wiedergabe.

Unser Hörraum und die Inklang-Boxen können sich messtechnisch sehen lassen (rote Kurve), hier werden nur ein paar Glättungen für das Korrekturprofil vorgenommen (grüne Kurve). Damit der Charakter der Lautsprecher erhalten bleibt, sind kleine Senken und Erhebungen bewusst nicht eingeebnet.

Jetzt wechseln wir zum korrigierten File – und was wir jetzt erleben, ist unglaublich: Die Präsenz der Musik ist deutlich größer. Fagens Gesang klingt eindringlicher, die Instrumente sind noch deutlicher herausgearbeitet und wirken dadurch noch plastischer. Auch die verschiedenen verflochteten Melodielinien, etwa der Bläsersektion, können wir nun noch besser nachverfolgen. Die etwas höhenlastige, aggressive HiHat des Schlagzeugs wirkt jetzt entspannter – und das ist für die gesamte Wiedergabe das Zauberwort: Entspannung. Die Musik erscheint noch selbstverständlicher, aber auch präziser, die erstklassigen Musiker von Donald Fagen spielen nun derart auf den Punkt, dass die unbearbeitete Fassung dagegen schon fast ein wenig hakelig anmutet. In der korrigierten Fassung hat die Musik einen natürlichen, fabelhaften Flow, dabei wirkt die Einspielung, als wenn sie mit mehr Zug und ein paar Schlägen pro Minute schneller eingespielt worden ist. Der Wirkung können wir uns nicht entziehen, ganz unwillkürlich beginnen wir, mit Kopf und Füßen mitzuwippen. Geht es noch intensiver? Ja: Diana Krall hat 2009 das Album „Quiet Nights“ aufgenommen“, sanfter Bar-Jazz, dessen große Attraktion der sinnliche Gesang ist. Wenn Krall bei dem Opener „Where Or When“ mit samtig-sanftem Timbre das Ohr bezirzt, dann hat das schon in der originalen Fassung eine ausgesprochene Erotik. In der klangoptimierten Version wird daraus eine geradezu verführerisch-intime Ansprache: „It seemed we stood and talked like this before“ haucht Diana Krall ins Mikro – und die Abbildung ihrer Stimme hat derart an Körperlichkeit gewonnen, dass eine wahrhafte Illusion entsteht: Die charmante Chanteuse scheint direkt vor uns zu stehen und uns diese Zeilen ins Gesicht zu sagen. Mit Augenkontakt. Mehr Abbildungskraft kann man von einer Musikwiedergabe nicht erwarten.

Alles in einem: Der audiodata MusikServer MS II ersetzt die zimmerfüllende Häufung von Zuspieler-, Speicher-, Streamer- und DAC-Komponenten.

Fazit

Der audiodata MusikServer MS II ist eine audiophile Lösung für alle, die ihre Musik auf medial moderne Art genießen möchten: Er ist zuerst ein Server, also ein Speicher für Musikfiles, doch durch seinen modularen Aufbau und die angebotenen Soft- und Hardware-Pakete wächst er auf Wunsch zum Musikplayer, Streamer, DAC und CD-Ripper. Durch diese Ausstattungsvielfalt kann er auch eine bestehende analoge Anlage in die digitale Gegenwart führen – mit einer exzellenten Klangqualität. Die Sensation dieses Geräts ist aber die optionale Klangkorrektur: Der als Software integrierte AudioVolver lässt alle negativen Raumeinflüsse verschwinden und sorgt bei den Boxen für eine zeitrichtige Wiedergabe. Die Musik klingt dadurch wieder so vital und natürlich, wie sie aufgenommen wurde – und das ist eine Offenbarung. Dafür nimmt man gerne die doch anspruchsvolle Installation in Kauf, die audiodata mit einem vorbildlichen Support erleichtert, und deshalb ist auch das Preis/Leistungsverhältnis schlicht und einfach sehr gut.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

99 %

85 %

93 %

171122.audidata-Testsiegel

Technische Daten

Modell:audiodata
MusikServer MS II
Produktkategorie:Musikserver, modular erweiterbar
Preise:Beispielkonfiguration:
- Basis-Paket MS II: 2.220 Euro
- Netzkabel NK12 Premium 150 Euro
- Hardware-Paket I (USB-DAC, Cinch-Kabel 150 cm): 330 Euro
- Software-Paket II (audiodata-Shairport): 90 Euro
- Software-Paket III (AudioVolver-PlugIn): 720 Euro
- Streaming-Paket II (JRiver): 190 Euro
- Support-Paket mit Fernwartung für 1 Jahr: 170 Euro
insgesamt: 3.870,00 Euro

dazu:
- Leihpauschale Messtechnik-Set: 170 Euro
- Einmessen AV-PlugIn per Fernwartung: 350,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Frontplatte: Alu eloxiert (Schwarz oder Silber)
- Startknopf-Beleuchtung: Weiß, Rot, Grün, Blau
Vertrieb:audiodata Elektroakustik GmbH, Aachen
Tel.: +49 241 / 51 28 28
www.audiodata.eu
Abmessungen (HBT):80 x 260 x 243 mm
Gewicht:4,5 kg
Hardware (MS II):- Intel/Mitac Motherboard mit Quad-Core 4 x 2,0 GHz Celeron Prozessor, per Heatpipe flüssigkeitsgekühlt, 4 GB RAM
- 250 GB Samsung SSD-Festplatte für das Betriebssystem, Bootzeit < 30s
- 2 TB Western Digital 3,5 Zoll HDD-Festplatte mit 24/7 Zertifizierung für NAS/Server-Betrieb (bietet Speicherplatz für ca. 6.000 CDs im FLAC-Format), optional mit 3 TB, 4 TB oder 6 TB Western Digital HDD-Festplatte erhältlich
Eingänge / Schnittstellen:2 x USB 2.0 (Typ A) ,gelb, für D/A-Wandler (Hardware-Paket I/II)
1 x LAN (RJ45-Buchse) als Schnittstelle zum Router/Switch
2 x USB 3.0 (Typ A), blau, für Rip- und Backup-Laufwerk
1 x Mikrofon, Mini-Klinke (wird nicht benötigt)
Ausgänge:1 x HDMI (nur für Servicezwecke)
1 x VGA-Monitor (nur für Servicezwecke)
1 x Line, Mini-Klinke (wird nicht benötigt)
Software (MS II):- Betriebssystem WINDOWS 7 Professional (Einzellizenz, deutschsprachig)
- Mp3tag (Tagging-Software, konfiguriert)
- „TeamViewer“ für (Fern-)Zugriff
Unterstützte Audio-Dateiformate / Containerformate:- PCM bis 384 kHz/24 bit
- DSD bis DSD128
- mp3 (MPEG Layer III)
- wav, flac (Free Lossless Audio Codec), AAC (Advanced Audio Coding), ALAC (Apple Lossless Audio Codec), m4a u.a.
Maximale Samplingraten/
Auflösungen
- PCM 384 kHz/32 bit
- DSD128, 5,6 MHz,1 Bit
Lieferumfang:- audiodata MusikServer MS II
- externes Netzteil
- Netzkabel
- LAN-Kabel, Länge nach Wahl (1 - 5 m)
- Handbuch (deutsch)
- 30 Tage kostenloser Installations-Support (per Fernwartung) nach Kauf
Besonderes: ausgezeichneter Klang
- modularer Aufbau
- optionale Software/Hardware-Pakete für maßgeschneiderte Lösung
- erstklassige Verarbeitung
- AudioVolver-Klangkorrektur als optionales Plug-in
- 30 Tage Installations-Support
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,2
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Canton GLE 476.2 – Besonders beliebt und jetzt noch besser

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Gleich mehrere Sprichwörter legen nahe, gute Dinge nicht zu verändern. Demzufolge dürfte Canton seine GLE-Serie also auch nicht weiterentwickeln und punktuell verbessern. Genau das haben sie aber getan. Womit bewiesen wäre, dass man Sprichwörter auch mal ignorieren darf. Der Standlautsprecher 476.2 zeigt stellvertretend für die neue GLE-Serie, dass diese definitiv noch einmal Fortschritte gemacht hat.

Ausgewachsene Standlautsprecher, aber trotzdem wohnraumtauglich - die GLE 476.2 finden nahezu überall einen geeigneten Arbeitsplatz.

Ausgewachsene Standlautsprecher, aber trotzdem wohnraumtauglich – die GLE 476.2 finden nahezu überall einen geeigneten Arbeitsplatz.

Die GLE-Serie gehört seit Jahren zu den beliebtesten Lautsprecher-Familien (nicht nur auf Cantons Portfolio bezogen) und umfasst diverse Modelle für verschiedene HiFi- und Heimkino-Setups. Die Gründe für die positive Resonanz sind vielfältig, wobei das hervorragende Preis-Leistungsverhältnis wohl die Hauptrolle spielt. Das Stichwort an dieser Stelle lautet „Technologietransfer“. Wie bei den großen Herstellern üblich, profitieren auch bei Canton die preisgünstigeren Lautsprecher-Serien vom Know-How und den Technologievorlagen der Luxus-Modelle. Zwar werden diese nicht eins zu eins übertragen (was auch nicht so einfach funktionieren würde) und tauchen logischerweise zunächst in den entsprechenden Vorbildern auf, doch wer etwas Geduld mitbringt, wird dafür auch belohnt. Aktuell mit den neuen GLE-Modellen, die kürzlich eines dieser Updates erfahren haben und dadurch in einigen Punkten deutlich verbessert daherkommen, was wir stellvertretend mit der Standbox 476.2 überprüfen wollen.

Sauber verarbeitet und ziemlich clever

Optisch bleibt Canton sich und seiner Erfolgslinie treu und verzichtet auf überflüssige, effekthaschende Designelemente. So ist auch die 476.2 absolut wohnraumtauglich, zumal ihre Bauhöhe von 96 Zentimetern für einen Standlautsprecher noch sehr angenehm ausfällt. Dieser Aspekt und das klar und geradlinig gestaltete Gehäuse sorgen dafür, dass sich die Canton-Boxen problemlos in nahezu jedes Interieur-Konzept integrieren. Speziell unseren Testkandidaten in der weißen Variante gelingt das besonders gut, alternativ ist die 476.2 mit ihrem Vinyldekor aber auch im klassischen HiFi-Schwarz erhältlich. Ebenfalls in Schwarz präsentiert sich die abnehmbare Stoffabdeckung, die den oberen Teil der matt lackierten Schallwand bedeckt. Besonders lobenswert: Obwohl die Befestigung über eine Steckverbindung erfolgt, sind bei abgenommener Frontblende keine unschönen Löcher in der Schallwand zu sehen, die passenden Gegenstücke der Pins sind in den Chassiskörben sehr gut versteckt. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, der die Optik der GLE 476.2 sehr aufgeräumt wirken lässt und ihr Erscheinungsbild deutlich aufwertet.

Clever gelöst: Die Stecklöcher für die Frontblende sind unauffällig in den Chassiskörben versteckt.

Clever gelöst: Die Stecklöcher für die Frontblende sind unauffällig in den Chassiskörben versteckt.

Stecklöcher für die Befestigung gibt es übrigens auch auf der Rückseite der Lautsprecher – das clevere Rear-Fix-System behält Canton nämlich völlig zu Recht bei. So können die Frontblenden immer in Reichweite aufbewahrt werden, ohne irgendwo an der Wand zu lehnen, sonstwo im Weg zu stehen oder verloren zu gehen. Stattdessen werden sie einfach auf der Rückseite der GLE 476.2 befestigt. Davon profitiert auch nochmal die Front, hier kommen die silbrig schimmernden Aluminium-Membranen der Mittel- und Tieftöner jetzt schön zur Geltung. Ohne die Abdeckung dominieren sie die schlanke Schallwand völlig konkurrenzlos, was neben ihrer auffälligen Färbung auch an ihrer Größe liegt – mit einem Durchmesser von 18 Zentimetern sind sie halt nicht zu übersehen. Das ist übrigens auch anders als das Herstellerlogo ein Stück unterhalb des Tieftöners, dieses ist, wie von Canton gewohnt, sehr dezent in die Front integriert. Seine Wirkung entfaltet es allerdings erst bei aufgesteckter Frontblende so richtig. Diese bedeckt schließlich nur die obere Hälfte der Schallwand und rückt das Signet dank der unten abgerundeten Form perfekt in Szene.

Gut mitgedacht: Wird die Frontabdeckung nicht gebraucht, lässt sie sich ganz einfach per RearFix-System auf der Rückseite der GLE 476.2 einstecken.

Gut mitgedacht: Wird die Frontabdeckung nicht gebraucht, lässt sie sich ganz einfach per RearFix-System auf der Rückseite der GLE 476.2 einstecken.

Der Übertragungsbereich ist gewachsen

So hübsch diese kleinen Details der GLE 476.2 auch sind, interessant wird es vor allem bei den wesentlichen Faktoren eines Lautsprechers. Insbesondere deshalb, weil durch die Überarbeitung dieses Modells unter anderem ein neues Alu-Mangan-Hochtonsystem etabliert wurde, das den Übertragungsbereich auf 40 kHz anhebt. Eine deutliche Steigerung gegenüber früheren Modellen, die durch neues Membranmaterial und eine angepasste Frequenzweiche erreicht wird, die in Kombination mit einem aufwendig konstruierten Wave-Guide ihren Dienst tun. Zudem ist die Frequenzweiche auf die rückwärtig abstrahlende Bassreflexöffnung abgestimmt, die wiederrum den Tieftonbereich unterstützt. Der reicht hinab bis zu 25 Hertz und trägt zu dem für die GLE-Lautsprecher typischen, ausgewogenen Klangbild bei. Letzteres zeichnet sich darüber hinaus durch hohe Kraftreserven und eine hohe Agilität aus, die auf die Aluminium-Konusmembranen, neue Wave-Sicken und einen leistungsstarken Magnetantrieb zurückzuführen ist. Theoretisch wie praktisch übrigens, denn dass die Gedankenspiele von Canton funktionieren, haben sie ja bereits mit den Vorgängern der aktuellen GLE-Serie eindrucksvoll bewiesen.

Der neue Hochtöner, ein Alu-Mangan-System, vergrößert den Übertragungsbereich der GLE 476.2.

Der neue Hochtöner, ein Alu-Mangan-System, vergrößert den Übertragungsbereich der GLE 476.2.

Angesichts dieser Ausstattung braucht es schon einen weiteren Blick auf die Rückseite der GLE 476.2, sei es nur, um sich daran zu erinnern, dass wir uns hier preislich ja noch in einsteigerfreundlichen Sphären aufhalten. Folgt man der unverbindlichen Preisempfehlung, kostet ein Pärchen der zweitgrößten Standlautsprecher der GLE-Serie rund 800 Euro, online finden sich aber auch deutlich darunter liegende Angebote im Bereich von rund 600 Euro pro Paar. „Nur“, möchte man meinen, denn Kompromisse muss man hier kaum eingehen. Die auffälligsten sind ganz unten im und am Gehäuse zu finden. Das Anschlussterminal hält nämlich genau ein Paar Kabelklemmen bereit, Bi-Wiring ist bei den 476.2 also nicht möglich. Wobei wir hier zugegebenerweise einen sehr hohen Maßstab ansetzen, womöglich wird die Zielgruppe dieses Modells auf Bi-Wiring und ähnliche Dinge aber vermutlich gar nicht so viel Wert legen. Simpler Anschluss und großer Klang ohne viel Zutun, das dürfte schon eher das Motto sein und dem wird die GLE 476.2 ganz locker gerecht. Abgesehen davon fallen die robusten Schraubklemmen auch noch qualitativ überdurchschnittlich aus, gespart wurde hier also definitiv nicht. Dasselbe gilt für die Dämpferfüße der Standlautsprecher, die anstelle von Spikes zum Einsatz kommen. Ebenfalls eine logische Wahl, wenn man einen Lautsprecher mit einer möglichst hohen Flexibilität in Sachen Aufstellung wünscht – die mit hoher Wahrscheinlichkeit im Wohnzimmer stattfindet. Dort ist ein fester Stand besonders wichtig, insbesondere wenn sich allzu neugierige Zeitgenossen ungehindert den 476.2 nähern könnten …

Auch die für die mittleren und tiefen Frequenzen zuständigen Segmente können sich beider GLE 476.2 - wortwörtlich - sehen lassen.

Auch die für die mittleren und tiefen Frequenzen zuständigen Segmente können sich beider GLE 476.2 – wortwörtlich – sehen lassen.

Euphorisches Auftreten mit Blick fürs Detail

Die Standlautsprecher werden früher oder später nämlich definitiv das Interesse wecken. Spätestens, sobald sie klanglich auf sich aufmerksam machen dürfen. In unserem Hörtest tun sie das äußerst fulminant, weil wir die Runde mit dem Song „The Man“ vom noch relativ neuen Album „Wonderful Wonderful“ der Killers eröffnen. Man muss ja nicht immer gemächlich anfangen – hier geht es direkt mit Vollgas los. Der mitunter fast schon wilde Genre-Mix der amerikanischen Rocker aus Las Vegas scheint ab und zu zwar ein wenig zu sehr vom Glücksspiel der Casino-Stadt beeinflusst zu sein, funktioniert in „The Man“ allerdings bis ins kleinste Detail. Das können wir deshalb so gut beurteilen, weil die 476.2 sich genau dieser kleinen Einzelheiten annehmen und sie weder verschlucken noch schönfärben. Manchmal ist dieser Effekt auf dem Preisniveau festzustellen, um mögliche Schwächen im Frequenzbereich durch Betonung anderer Segmente zu kaschieren – das haben die souveränen GLE-Standlautsprecher allerdings nicht einmal ansatzweise nötig. Sogar mit dem nun größeren Übertragungsbereich stellen sich diesbezüglich keinerlei Probleme ein. Ganz das Gegenteil ist der Fall, bietet er schlichtweg noch mehr Chancen, großartiges Potenzial zu entfalten. So erklingt „The Man“ in voller Pracht und nutzt die große virtuelle Bühne, die von den 476.2 abgebildet wird, komplett aus.

Die Dämpferfüße der GLE 476.2 sorgen für sicheren Stand.

Die Dämpferfüße der GLE 476.2 sorgen für sicheren Stand.

Besonders der mehrstimmige Gesang und die verschiedenen Instrumentalspuren bekommen so genug Freiraum, ohne sich gegenseitig den Platz streitig zu machen. Stattdessen ergänzen sie sich zu einem äußerst harmonischen und vielfältigen Gesamtbild, das dank immer wieder eingestreuter Finessen nie langweilig wird – auch ein großer Verdienst der GLE 476.2, denn immerhin sind die schließlich dafür verantwortlich, dass all diese Feinheiten bis ans Ohr des Hörers vordringen. Was beileibe kein Zufall ist, denn kurz darauf bestätigt Zaz mit „Je veux“ diesen Eindruck. Nicht minder komplex als „The Man“ ist das im französischen Chanson angesiedelte und von Jazz-Einflüssen geprägte Stück allerdings weniger opulent als viel mehr wild-dynamisch, was den Cantons jedoch überhaupt nichts ausmacht. Vom zuvor eher cowboyhaft breitbeinigen Auftreten wechseln sie jetzt spielend ins leichtfüßige Tänzeln, mit dem sie „Je veux“ vorzüglich zur Geltung bringen. Dabei gelingt es den GLE 476.2 offensichtlich mühelos, die auch hier reichhaltig vorhandenen und ebenso temporeichen wie melodiösen Einschübe ins ausgewogene Gesamtbild einzubinden, ohne die Grundtugenden – zum Beispiel ein sauberes und stabiles Bassfundament – zu vernachlässigen.

Die Bassreflexöffnung auf der Rückseite erfordert etwas Wandabstand bei der Aufstellung.

Die Bassreflexöffnung auf der Rückseite erfordert etwas Wandabstand bei der Aufstellung.

Dementsprechend fühlen sich die Canton-Standlautsprecher auch in der Rockmusik zuhause, die sowohl satten Bass als auch knackige Drums voraussetzt. Mit der neuen Single „Forget Me Not“ von Brian Fallon, dem Frontmann von „The Gaslight Anthem“, zeigt das GLE-Pärchen auf Anhieb die gewünschten Qualitäten. Passend zum Gesang Fallons treten die 476.2 energisch aufs Gaspedal und legen jegliche Zurückhaltung schon mit den ersten Takten ab. Gut so, schließlich ist auch Fallon nicht unbedingt dafür bekannt, es ruhig angehen zu lassen – der Einfluss eines gewissen Bruce Springsteen macht sich nun mal in recht ausgeprägter Form bemerkbar. Energiegeladen und krachend geht es zur Sache und dennoch bleiben die GLE 476.2 eigentlich ganz entspannt. Selbst höhere Pegel stellen sie nicht einmal ansatzweise vor Probleme, sondern zeigen lediglich das noch vorhandene, gesteigerte Potenzial auf. Überraschend ist das aber nicht wirklich, schließlich hatte die Weiterentwicklung der GLE-Serie ja genau das zum Ziel. Daher können wir festhalten: Mission erfolgreich abgeschlossen!

Im Anschlussterminal stehen robuste Schraubklemmen für die Lautsprecherkabel bereit.

Im Anschlussterminal stehen robuste Schraubklemmen für die Lautsprecherkabel bereit.

Fazit

Kleine Veränderungen mit großer Wirkung, so lässt sich die frisch überarbeitete GLE 476.2 kurz und knapp beschreiben. Auf Grundlage seiner seit Jahren beliebten Lautsprecher-Serie hat Canton ganz offensichtlich an den richtigen Stellschrauben gedreht, um die bewährten Charakteristika der Standsäulen zu bewahren und das ohnehin schon hohe Niveau nochmals anzuheben. So präsentieren sich die GLE 476.2 in gewohnt hochwertiger Verarbeitung, sehr ansehnlichem Design, einer beeindruckenden Soundperformance und einem fast unschlagbaren Preis-Leistungsverhältnis.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

97 %

94 %

93 %

171126.Canton-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Canton GLE 476.2
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:419 Euro / Stück (UVP)
Ausführungen:- Vinyl-Dekor, weiß
- Vinyl-Dekor, schwarz
Garantie:5 Jahre
Vertrieb:Canton, Weilrod
Tel.: 06083 2870
www.canton.de
Abmessungen (HBT):96 x 19 x 29 cm
Gewicht:15,2 kg / Stück
Hochtöner:1 x 25 mm, Alu-Mangan
Mitteltöner:1 x 180 mm, Aluminium (Wave-Sicke)
Tieftöner:1 x 180 mm, Aluminium (Wave-Sicke)
Prinzip:2½-Wege Bassreflex
Übertragungsbereich:25 - 40.000 Hz (Herstellerangabe)
Übergangsfrequenz:300 / 3.200 Hz (Herstellerangabe)
Besonderes:- klangneutrale Stoffabdeckung
- Rearfix-System zur Befestigung der Abdeckung auf der Rückseite
- sehr gute Verarbeitung
- Wave-Guide
- stabile Schraubklemmen
- ausgewogener und präziser Klang
Lieferumfang:- Canton GLE 476.2
- Stoffabdeckung
- Bedienungsanleitung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Davis Acoustics Balthus 70 – Glänzender Gallier für alle Genres

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Einfach und pur – mit dieser Design-Direktive hat Davis Acoustics seine Balthus-Serie kreiert: Die Lautsprecher-Reihe wurde geschaffen, um mit allen Wohnszenarien zu harmonieren. Auch akustisch gilt der Allround-Anspruch: Die Boxen sollen sowohl für Hifi als auch Heimkino geeignet und fit für alle musikalischen Szenarien sein. Eine Box für alle Fälle? Wir haben mit der Davis Acoustics Balthus 70 den mittleren Drei-Wege-Lautsprecher der Serie zum Test eingeladen.

Die Davis Acoustics Balthus 70 soll mit allen Einrichtungsstilen harmonieren. In ein modernes Ambiente passt sie besonders gut.

Davis Acoustics? Englischer Hersteller? Falsch! Bei diesem Boxenbauer handelt es sich um einen Franzosen – und zwar um einen Gallier mit Tradition: 1986 startete das damalige Familienunternehmen mit der Produktion von Lautsprecher-Chassis, das erste Erfolgsmodell besaß eine Membran aus Kevlar – und damit führen direkt zwei rote Fäden in die Gegenwart. Zum einen genießt Davis Acoustics wegen seiner Schallwandler-Qualität nach wie vor einen ausgezeichneten Ruf bei der Do-it-yourself-Fraktion, zum anderen ist Kevlar bis heute ein Davis-Charakteristikum geblieben: Auch im aktuellen Portfolio ist quer durch alle Serien fast jedes Modell mit einer Membran aus diesem Wunderwerkstoff bestückt. Das gilt auch für die neu eingeführte Balthus, deren Benennung eine Hommage an den berühmten französischen Maler Balthasar Kłossowski de Rola ist, er reüssierte unter dem Künstlernamen „Balthus“. Diese Boxen-Serie bedient im Reihen-Ranking von Davis Acoustics die Mittelklasse. Die Franzosen wollen mit der Balthus sowohl die HiFi-Hörer als auch die Heimkino-Fans ansprechen und alle Raumgrößen und Anwendungsfälle bedienen können, deshalb bietet die Linie neben drei Standlautsprechern einen Center und eine Kompakt-Box, die auch als Monitor oder Rear einsetzbar ist. Für unseren Hörraum darf es ruhig eines der größeren Modelle sein, wir haben uns für die mittlere der drei Klangsäulen der Reihe entschieden.

Die Balthus 70 hat eine glänzend schwarze Front, sie steht einem Korpus in schwarzer Esche vor.

Einfach und pur: das Design

Die Davis Acoustics Balthus 70 verkörpert den optischen Anspruch der Serie par excellence: Einfach und pur soll das Design sein. Und wirklich: Wir haben hier eine klassische Box mit Ecken und Kanten vor uns. Da ist nichts gewölbt, gerundet oder geglättet. Auch die Proportionen sind zeitlos: Mit den Maßen 102 mal 19 mal 30 Zentimeter mutet der Korpus bei ordentlichem Volumen trotzdem eher schlank an. Daher passt diese Box eigentlich in jedes Wohnzimmer, das für einen Standlautsprecher geeignet ist. Etwa zwanzig Quadratmeter dürfen es schon sein, sonst sollte man doch eher eine kompakte Box in Erwägung ziehen. Bei den Dekoren setzt Davis Acoustics auf Holz-Look: Die Balthus-Serie gibt es in den Anmutungen Esche schwarz oder Walnuss. Die Folierung ist sehr sauber auf das Gehäuse aufgebracht, das vermittelt eine schöne Wertigkeit. Einen Design-Kniff haben die Franzosen aber dann doch angewendet: Die Front besteht aus einer aufgesetzten, sechs Millimeter starken Plexiglas-Scheibe, dadurch verströmt die Balthus 70 einen schwarzen Glanz. Durch diesen Kniff gewinnt die Box an Noblesse. Wer es matter mag oder die vier Chassis auf der Front lieber verbergen möchte, setzt die mitgelieferten Abdeckungen auf. Sie erstrecken sich über die ganze Vorderseite. Die schwarzen Stoffblenden finden Halt in jeweils acht Aufnahmen der Front. Diese Löcher werden von den Abdeckungen natürlich ebenfalls kaschiert – wie auch die Bassreflexöffnung.

Nobel: Der Namenszug der Franzosen prangt in Metall-Lettern auf die Front.

Beste Bass-Abstimmung

Eins ist unverkennbar: Die Davis Acoustics Balthus 70 ist eine Box mit Bassreflex-Abstimmung. Man sieht es an dem Kanal, der bei den Standmodellen dieser Serie frontseitig mündet. Durch diesen Kanal kann die Luft in die Box hinein- und herausströmen. Dadurch wird das Bassverhalten verändert. Der Tiefton erscheint hierdurch kräftiger. Da hier Luft zirkuliert, entstehen Strömungsgeräusche. Diese können durch die Geometrie des Kanals reduziert werden. Deshalb ist der Auslass meist trompetenförmig, die Öffnung weitet sich also sanft. Zuträglich sind hier auch möglichst wenig Kanten, an denen sich Luft verwirbeln kann. Die Balthus 70 ist da vorbildlich ausgestattet. Der schön abgerundete Kanal besteht aus einem Stück und ist dementsprechend nicht, wie viele auch deutlich teurere Konkurrenten, zweiteilig mit luftverwirbelnder Übergangskante. Zum Bassvermögen der Box trägt neben dem Volumen des Gehäuses und der Abstimmung durch das Bassreflex-Prinzip natürlich auch der Tieftöner bei – und damit sind wir bei den Chassis.

Der Tieftöner: Zwei dieser 17-Zentimeter-Woofer sorgen für den den satten Bass.

Vier Speaker für drei Wege

Die Davis Acoustics Balthus 70 ist eine Drei-Wege-Box – aber sie hat vier Speaker. Drei geteilt durch vier? Die Rechnung geht glatt auf, weil gleich zwei Chassis die Schallwandlung im Tiefton übernehmen. Der Sinn dieser Aufgabenteilung: Die Membranfläche verdoppelt sich, dadurch können die 17-Zentimeter-Zellulose-Woofer mehr Luft bewegen und einen größeren Schalldruck erzeugen. Der Bass wird dadurch stärker. Nun zum Mittelton: Hier arbeitet ein Chassis mit Kevlar-Membran, jenem Material, mit dem bei Davis alles begann. Kevlar ist ein echtes Wundermaterial: Die synthetische Aramidfaser ist leicht und ungemein verformungsfest. Sie wird deshalb nicht nur für schusssichere Westen verwendet, sondern auch für Lautsprechermembranen. Hier fallen sie durch ihre Geflechtstruktur auf – und natürlich durch die gelbe Farbe. Mittlerweile kann man Kevlar in anderen Kolorierungen produzieren. Das macht Davis auch, in diesem Fall haben sich die Franzosen aber dafür entschieden, den 13-Zentimeter-Mitteltöner aus dem magischen Material als Blickfang zu inszenieren. Also: Gelb. Für den Hochton kommt nun ein drittes Membran-Material ins Spiel: Nach Zellulose beim Woofer und Kevlar beim Mitteltöner setzt Davis beim Tweeter auf ein spezialbehandeltes Textil. Die 25-Millimeter-Kalotte stammt ebenso aus eigener Entwicklung und Fertigung wie die anderen Chassis. Davis pflegt hier seine Treiber-Tradition: Mit dem Kevlar-Chassis ging es los, heute stellt Davis etwa 300 verschiedene Schallwandler her – für andere Boxenhersteller, aber natürlich auch für eigene Lautsprecher. Nun zu der Chassis-Kombination der Balthus-Serie: Sie soll nicht nur in sich stimmig sein, sondern auch für ein homogenes Zusammenspiel aller Modelle der Serie sorgen. Dies ist für den Heimkino-Betrieb ein wichtiges Kriterium. Deshalb sind sämtliche Balthus-Boxen mit exakt dem gleichen Tweeter und Mitteltöner ausgestattet.

Der Mitteltöner besitzt eine Membran aus Kevlar. Die gelbe Membran und ihre Geflechtstruktur sind ein Hingucker.

Single-Wiring-Terminal

Abseits der Chassis entwickelt und fertigt Davis auch die Frequenzweichen und die Gehäuse im eigenen Haus. Das ist für eine Mittelklasse-Serie wie die Balthus alles andere als selbstverständlich. Für die Fertigungsqualität ist eine solche Alles-unter einem-Dach-Produktion durchaus förderlich: Die Davis Acoustics Balthus 70 ist sauber verarbeitet, die Folierungsgüte haben wir ja schon gewertschätzt, dazu passt die bündige Aufsetzung der spiegelnden Front auf den Korpus und die gute Einpassung der Chassis. Auch das metallene Typenschild über dem rückseitigen Terminal unterstreicht den Eindruck von hoher Wertigkeit. Das Anschlussfeld geht für diese Klasse absolut in Ordnung. Die Davis Acoustics Balthus 70 ist mit einem Single-Wiring-Terminal ausgestattet: Zwei solide Klemmen aus Vollmetall ermöglichen den Anschluss eines einzelnen Lautsprecherkabels. Bi-Wiring oder Bi-Amping ist also ausgeschlossen. Die Aufnahmen der Klemmen sind so großzügig, dass selbst Litzen mit großem Querschnitt eingeführt werden können. Auch Kabelschuhe sind kein Problem. Für Bananen-Stecker dürfte die Tiefe der Klemmen hingegen gerne ein wenig größer sein, die Steckerstifte lassen sich nicht vollumfänglich einführen. Sie haben aber trotzdem ausreichend Halt. Wer seine Boxen nicht ständig dreht und wendet, wird hier auch kein Problem haben.

Das Terminal: Zwei solide Metallklemmen ermöglichen den Anschluss eines Lautsprecherkabels.

Aufstellung: Absorber oder Spikes?

Das Drehen und Wenden ereilt uns eigentlich nur bei der Aufstellung – und hier auch nur kurz, denn die Balthus 70 hält, was Davis Acoustics in punkto Praktikabilität verspricht. Die Lautsprecher stehen schnell am rechten Fleck, mit der klassischen Dreiecksregel sind wir fast am Ziel: Boxen und Hörplatz ergeben ein gleichschenkliges Trigon, in unserem Fall beträgt der Abstand 2,20 Meter. O.k., das Sofa haben wir schließlich doch noch ein paar Zentimeter weiter nach hinten gerückt. Auch bei der Einwinkelung genügen schon wenige Grad, um eine stabile, räumliche und größenrichtige Darstellung zu erreichen. Nun sind wir schon bei der klanglichen Verfeinerung. Die Davis Acoustics Balthus 70 ist auf ihrer Unterseite vollflächig mit einer weichen Schaumstoff-Schicht versehen, diese Unterfütterung dient als Absorber: Vibrationen der Box werden hier in Wärme umgewandelt statt auf den Boden übertragen. Umgekehrt verpufft auch die Bewegungsenergie, die über schwingenden Böden wie Parkett oder Laminat zur Box gelangen. Wer seinen Lautsprecher lieber mit Spikes aufstellt, findet einen entsprechenden Satz im Zubehör – sehr gut! Mit diesen Metalldornen kann man die Boxen definiert ankoppeln, das heißt: Die Vibrationen werden über vier Punkte auf den Untergrund übertragen. Durch diesen punktuellen Bodenkontakt werden zugleich auch Einflüsse des Untergrunds auf die Box minimiert. Welche Lösung besser funktioniert, zeigt oft nur der Praxistest. Also: Los geht’s.

Hier steht die Balthus 70 auf Spikes. Der Boxenboden ist aber auch mit einer Gummierung versehen, dadurch kann der Schallwandler direkt auf den Untergrund gestellt werden.

Die Davis Acoustics Balthus 70 in der Praxis

Davis Acoustics erbittet eine Einspielzeit von mindestens dreißig Stunden. Die hat unser Test-Paar auch locker bekommen. Dabei haben wir ausprobiert, welche Variante – Absoption durch den Schaumstoff oder Ankopplung über die Spikes – besser funktioniert. Bei unserem Raum mit Auslegeware erweisen sich die Metalldornen als die effektivere Lösung. Der Klang gewinnt ein wenig an Definiertheit – und damit steigert sich, was die Davis Acoustics Balthus 70 schon per se liefert. Die Box bildet klar und konturiert ab. Mit diesen Qualitäten glänzt sie gleich beim ersten Teststück, „Beat Hotel“ von Allan Taylor. Der britische Songwriter raunt uns mit tiefer Stimme und dunklem Timbre zu, was sich einst in dem legendären Pariser Etablissement zugetragen hat, als dort die Lichtgestalten der Beatnik-Generation aufeinandertrafen. Allan Taylor scheint förmlich vor uns zu sitzen, während er uns seine Geschichte erzählt – schon ist man im Sog dieses Songs. Beeindruckend ist auch die täuschend echte Abbildung der Westerngitarren: Ja, so brillant und drahtig, aber auch so voluminös klingen gut aufgenommene und gut wiedergegebene Sechssaiter! A propos Volumen: Nach zwei atmosphärischen Takten setzt der Bass ein, er schiebt seine Töne tief und mächtig in den Raum, mit unendlicher Ruhe sorgt er für die schwarze Grundierung dieser dunklen Erzählung – und die Davis Acoustics Balthus 70 transportiert den Bass mit respektabler Kraft und sehr gutem Tieftonvermögen zum Hörplatz. Zwei Dinge fallen uns schnell auf: Auch seitlich von dem idealen „Sweet Spot“ funktioniert die Abbildung des musikalischen Geschehens sehr gut. Und: Diese Boxen machen noch mehr Spaß, wenn man etwas lauter hört. Dann ist die Wiedergabe noch fesselnder. Besonders die Gitarre gewinnt an Griffigkeit.

Das metallene Typenschild ist auch ein Ausweis der Wertigkeit der Balthus 70.

Wir bleiben bei der Gitarre, gehen aber zu einem anderen Genre, vom Singer/Songwriter-Metier zur Klassik. Das Erste Gitarrenkonzert in A-Dur von Mauro Giuliani gehört zum Standardrepertoire jedes großen Konzertgitarristen, und die Einspielung von Pepe Romero mit der Academy of St Martin in the Fields zählt zu den Referenzaufnahmen dieses Konzerts. Unter der Leitung von Iona Brown setzt das Orchester gleich präzise mit dem A-Dur-Akkord samt einer oktavierten Antwort ein – prima: Diese Präzision kann die Balthus 70 auch à point liefern. Dann folgt das anmutige, Mozart-artige Thema mit einer Noblesse zum Dahinschmelzen. Das kriegen wir von den Boxen auch schön zart serviert, das Klangbild ist dabei gut strukturiert. Die Davis Acoustics Balthus 70 liefert eine klare, detaillierte Abbildung des Orchesters. Mit dem nun beginnenden Wechselspiel von Gitarre und Klangkörper spürt man endgültig ein Konzertfeeling. Wir hören, wie Pepe Romeros Finger bei seinen virtuosen Läufen die Saiten hochschnellen, vom Draht der Basssaiten bis zum Nylon der Diskantsaiten. Dabei ist der spanische Großmeister bestens eingebettet: Er sitzt zwar mit seiner stupenden Spielkunst im Vordergrund, doch jede dahinter erklingende Orchesterstimme bleibt sehr gut verständlich. Selbst die Bässe, die oft etwas untergehen, finden bei dieser Box ihren gebührenden Platz im Klangbild. So fügt die Balthus 70 die Solo- und Orchesterstimmen zu einer homogenen Darbietung zusammen.

Der Tweeter: Eine Textilkalotte sorgt für den agilen Hochton.

Wie schlägt sich die Davis Acoustics Balthus 70 beim Jazz? Wir hören „So What“, den Opener des Miles-Davis-Klassikers „Kind Of Blue“. Auch hier schlägt sich die Box prima. Die ersten Takte gehören dem Klavier, dieses Instrument ist immer ein guter Gradmesser für das Darstellungsvermögen eines Lautsprechers. Die Balthus 70 beweist, dass sie auch Flügel-fähig ist, das 88-Tasten-Instrument ist gut in Szene gesetzt. Obwohl die Aufnahme fast 60 Jahre alt ist, hören wir bei den Akkordprogressionen ein klanglich vielfältig eigesetztes Klavier, zusammen mit dem Bass sorgt es für eine tolle Spannung. Die Auflösung bringt der Beginn des Themas, dies ist zugleich der Einsatz des Schlagzeugs – und der macht richtig Eindruck: Mit zwei Beckenschlägen und fortan swingendem Ride-Becken erleben wir ein sofort präsentes Drumkit. Die Davis Acoustics Balthus 70 löst hier sehr schön auf und bietet uns ein knackiges, detailliertes und dynamisches Schlagwerk. Alles gut also? Ja – nur mediokre Aufnahmen bleiben klangliches Mittelmaß, die Balthus 70 ist kein Schönfärber. Gerade im Pop-Bereich sind viele Produktionen eher mittel als prächtig, und das zeigt die Balthus 70 schonungslos. Mit guten Produktionen hingegen erfüllt die Box auch in diesem Bereich das gesteckte Allrounder-Ziel: Beim Song „Night Clubbing“ von Grace Jones holt uns die Balthus 70 in den herrlichen Hallraum, in dem sich die gesamte Produktion abspielt. Die druckvoll-akzentuierte Kombination aus Bass und Piano ist prima definiert, eher knackig als fett, dazu schwirrt in den nächsten Minuten eine faszinierendes Vielfalt an Schlagwerkinstrumenten von der Guiro-Ratsche bis zur Maracas umher. Prima, also auch hier ein Haken dran – und so geht es weiter: Wir haben noch etliche andere Stücke ausprobiert, sind quer durch die Genres gewandert und haben mit der Davis Acoustics Balthus 70 einen verlässlichen musikalischen Begleiter gehabt – diese Box ist ein echter Allrounder.

Glänzender Auftritt: Die spiegelnde schwarze Front verleiht der Balthus 70 eine edle Anmutung.

Fazit

Die Davis Acoustics Balthus 70 hat im Test die versprochenen Allrounder-Qualitäten bewiesen: Optisch fügt sich diese Box dank ihres dezent-reduzierten Designs gut in jeden Wohnraum ein, akustisch zeigt sie sich denkbar unkompliziert und meistert sämtliche Musikrichtungen. Dabei liefern vier Speaker über drei Wege ein homogenes, schön räumliches und detailliertes Klangbild mit einem satten Bassfundament. Damit liefert dieser Lautsprecher eine Klangqualität, die für die Mittelklasse, in der er spielt, schlicht exzellent ist. Da auch die Verarbeitungsgüte stimmt, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis dieses Franzosen sehr gut. Davis Acoustics? Sollte man auf dem Radar behalten.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

99 %

95 %

90 %

171129.Davis-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Davis Acoustics
Balthus 70
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:990,00 Euro / Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Front: Schwarz (hochglänzend)
- Korpus: Esche schwarz oder amerikanische Walnuss
Vertrieb:B&T hifi vertrieb GmbH, Erkrath
Tel.: +49 2104 / 175560
www.bthifi.com
Abmessungen (HBT):1020 x 190 x 300 mm
Gewicht:21 kg / Stück
Prinzip:passiv, 3-Wege, Bassreflex
Hochtöner:1 x 25 mm (Gewebe-Kalotte)
Mitteltöner:1 x 130 mm (Kevlar-Konus)
Tieftöner:2 x 170 mm (Zellulose-Konus)
Frequenzbereich:40 Hz - 20 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:400 Hz, 4.000 Hz
Lieferumfang:- Davis Acoustics Balthus 70
- Spikes
- Lautsprecherabdeckungen
- Bedienungsanleitung (Französisch), Datenblatt (Englisch, Französisch)
Besonderes:- plastische, detailreiche Wiedergabe
- fit für alle Musikgenres
- dezentes Design, dadurch kompatibel mit verschiedensten Einrichtungsstilen
- sehr saubere Verarbeitung
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Mittelklasse
Preis/Leistungsehr gut

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Pioneer XDP-300R – Edler HiRes-Mediaplayer für höchste Ansprüche

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Musik immer und überall ist vor allem bei Pendlern und anderen Vielreisenden gefragt. Oft dient zu diesem Zweck das Smartphone als „Allzweckwaffe“ und erstes Mittel der Wahl. Auf Dauer und bei gehobenen Ansprüchen ist es aber nicht unbedingt die beste Lösung. Wer auch unterwegs exzellenten Klang wünscht, kommt um einen HiRes-Player wie den XDP-300R nicht herum. Möchte man aber auch gar nicht, wenn man sich das Schmuckstück genauer ansieht …

Der HiRes-Mediaplayer XDP-300R ermöglicht auch unterwegs exzellenten HiFi-Genuss.

Der HiRes-Mediaplayer XDP-300R ermöglicht auch unterwegs exzellenten HiFi-Genuss.

Seit der Erfindung portabler Audiogeräte hat sich viel getan. Vom Walkman über den Discman und den MP3-Player bis hin zum modernen Digital Audio Player – kurz DAP – haben die letzten Jahrzehnte eine lange Reihe unterschiedlicher Entwicklungsschritte hervorgebracht. Auch das Smartphone als Allrounder gehört zu diesem Stammbaum. Jede Menge verschiedener Geräte also, die jeweils ihre Stärken und Schwächen hatten beziehungsweise haben. Idealerweise folgen sie natürlich dem Ziel, zu einem möglichst günstigen Preis das Maximum an Klang, Speicherplatz und Komfort zu erreichen. Selbstverständlich sind längst nicht alle mobilen Abspielgeräte in sämtlichen dieser Disziplinen ganz vorne dabei und je nach persönlichen Präferenzen rücken verschiedene Eigenschaften und damit auch bestimmte Modelle besonders in den Fokus. Mit Sicherheit auch der XDP-300R von Pioneer – zumindest, wenn man es mit Portable HiFi wirklich ernst meint.

Das Beste ist gerade gut genug

Der HiRes-Mediaplayer macht schon auf den ersten Blick mehrfach klar, dass es sich bei ihm nicht um irgendein x-beliebiges Gadget handelt, sondern um ein seriöses HiFi-Produkt. Eine logische Schlussfolgerung, falls man zuerst aufs Preisschild schaut. Eine unverbindliche Preisempfehlung von 699 Euro spricht schließlich schon einmal für sich – auch wenn ein Preis allein natürlich nicht unbedingt für Qualität bürgen muss. Im Falle des XDP-300R ist die Kausalkette jedoch angebracht und wird vom ersten optischen Eindruck bestätigt. Das Erscheinungsbild des XDP-300R ist vor allem edel und elegant, sein rund 200 Gramm schweres Gehäuse mit sanft gerundeten Kanten ist aus einem massiven Aluminium-Block gefräst. Schon allein dadurch wirkt es sehr elegant und wesentlich vertrauenswürdiger als die der meisten modernen Top-End-Smartphones, die teilweise schon beim Auspacken verkratzen. Nicht so beim Pioneer-Player, der immer und überall eine gute Figur macht, weil er auch ganz wunderbar als simples Accessoire taugt. Maximal beim Joggen könnte er etwas „overdressed“ daherkommen, aber das ist ja auch nicht unbedingt die passsende Situation, um den Details hochauflösender Musikdateien zu lauschen …

Der Drehregler zur Lautstärkeregelung setzt einen Akzent und lässt sich stets bequem bedienen.

Der Drehregler zur Lautstärkeregelung setzt einen Akzent und lässt sich stets bequem bedienen.

Außerdem ist der XDP-300R ein wahrer Handschmeichler, so dass man ihn auch am liebsten gar nicht mehr beiseitelegt. Das liegt vor allem an dem sehr gut ausbalancierten Korpus, nicht zuletzt aber auch an den günstig platzierten Bedienelementen. An der linken, mit leichter Schräge ausgestatteten Seite ist ein Drehregler untergebracht, über den sich die Lautstärke des Mediaplayers justieren lässt. Die schrägen Aussparungen sorgen dafür, dass er sowohl von der Vorder- als auch der Rückseite sehr gut erreichbar ist. Ober- und Unterseite des XDP-300R hingegen sind Anschlussbuchsen vorbehalten – oben sind die beiden Kopfhöreranschlüsse platziert, unten der Stromanschluss und die Mikrofonöffnung. Rechts finden sich diverse Tasten zur Wiedergabesteuerung sowie die beiden Slots für die Micro-SD-Speicherkarten. Das Rampenlicht sichert sich allerdings der dafür logischerweise prädestinierte Kandidat: Das 4,7 Zoll große Touchscreen-Display dominiert das „Gesicht“ des Mediaplayers und erweist sich als sehr viel mehr als nur ein kleines Bonus-Feature.

Dank clever designter Gehäusekonturen liegt der XDP-300R stets gut in der Hand.

Dank clever designter Gehäusekonturen liegt der XDP-300R stets gut in der Hand.

Keine falsche Bescheidenheit

Mit einer Auflösung von 1280 x 780 Bildpunkten liefert das Display scharfe Bilder, die längst nicht nur ein Albumcover oder ähnliche Informationen darstellen. Somit  ist der XDP-300R auch völlig problemlos in der Lage, Videos zu streamen. Das wiederrum setzt natürlich die Fähigkeit voraus, Zugang zum Internet herzustellen, über die der Mediaplayer deshalb zwangsläufig verfügt. Ein WLAN-Modul erlaubt den stabilen Zugang zu Drahtlosnetzwerken und die darin eingebundenen Speichermedien wie zum Beispiel NAS-Laufwerke. Damit das möglichst komfortabel geschieht, stattet Pioneer den XDP-300R mit dem Betriebssystem Android 5.1 aus, das selbstredend den Zugang zum PlayStore bereitstellt. Auf dieser Grundlage kann der Nutzer den Mediaplayer ganz nach Belieben mit den persönlich präferierten Apps auf seine individuellen Anwendungsbedürfnisse ausrichten. So ist zum Beispiel auch denkbar, den XDP-300R vor allem unterwegs als audiophilen Begleiter zu nutzen und zuhause zur Steuerung des möglicherweise schon vorhandenen Multiroom-Systems einzusetzen – Vielseitigkeit ist nun mal Trumpf.

Audiophile Ansprüche bewirken, dass der XDP-300R zwei D/A-Wandler an Bord hat.

Audiophile Ansprüche bewirken, dass der XDP-300R zwei D/A-Wandler an Bord hat.

Im Vordergrund steht aber ganz eindeutig und glücklicherweise der Einsatz als Standalone-Player. Trotz aller Bonusoptionen liegt der Fokus der Entwicklung auf eben jenem Bereich. Dementsprechend orientiert sich Pioneer beim Aufbau des Mediaplayers weniger an mobilen Geräten als vielmehr am HiFi-Segment und bewährten Audio-Schaltungen. Dadurch hat ein einzelner Digital-Analog-Konverter vom Typ ESS Sabre ES9018 der Entwicklungsabteilung offenbar nicht zur Erfüllung ihrer Ansprüche gereicht – es sind derer gleich zwei verbaut. Das Duo arbeitet jedoch unabhängig voneinander und getrennt von den Ausgangsstufen (hier kommt übrigens der Dual-Verstärker Sabre 9601K zum Einsatz), um mögliche Störungen zu vermeiden. Aufgrund der doppelten Verstärker-Einheit verfügt der XDP-300R über zwei Kopfhörerausgänge. Neben dem üblichen Slot, einer unsymmetrischen 3,5-Millimeter-Buchse, ist auch ein symmetrischer 2,5-Millimeter-Klinkenausgang an Bord. Nutzen sollte man natürlich immer nur jeweils eine der beiden Optionen, weil der XDP-300R aus Performance-Gründen automatisch entsprechend umschalten möchte – je nachdem, welche Schnittstelle belegt ist.

Oben am Gehäuse sind gleich zwei Kopfhörer-Anschlüsse platziert.

Oben am Gehäuse sind gleich zwei Kopfhörer-Anschlüsse platziert.

Seine hochwertige Ausstattung ermöglicht dem XDP-300R das Verarbeiten von Hi-Res-Dateien mit bis zu 24 bit/384 kHz. Das gelingt dem Mediaplayer mit einer langen Reihe diverser Dateiformate, von den komprimierten MP3 über WAV, FLAC oder ALAC bis hin zu DSD und sogar MQA. Letzteres steht für „Master Quality Authenticated“ und ist aktuell zum Beispiel über den Streaming-Dienst Tidal für ca. 30.000 Titel verfügbar. Das Besondere ist die Klangqualität einer Masteraufnahme, also auf Studio-Niveau – jedoch benötigen die Dateien dank verlustfreier Komprimierung deutlich weniger Speicherplatz. Das ist grundsätzlich immer ein Vorteil, obwohl der XDP-300R mit seinem internen Speicher von 32 GB schon sehr gut aufgestellt ist. Sollte das trotzdem knapp werden, stehen wie erwähnt auch zwei Steckplätze für microSD-Karten zur Verfügung, die für zusätzliche Kapazitäten sorgen. Bis zu 200 GB pro Steckplatz sind hier als optionale Ergänzung möglich.

Zwei microSD-Slots erweitern den internen Speicher des XDP-300R um bis zu 400 GB.

Zwei microSD-Slots erweitern den internen Speicher des XDP-300R um bis zu 400 GB.

Der Speicherplatz ist primär ein relevanter Faktor für Nutzer außerhalb der Reichweite von WLAN oder mobiler Datennutzung, die den XDP-300R als Standalone-Player einsetzen. Neue Musik lässt sich dafür übrigens direkt aus dem Onkymusic-Shop herunterladen, ohne Umwege über den PC oder sonstige Software. Ein großer Vorteil der Netzwerkfähigkeit des Pioneer-Players, der dementsprechend auch eine breite Auswahl vielfältiger Datenquellen anbietet – allen voran Streaming-Dienste oder die im heimischen Netzwerk eingebundenen Geräte wie NAS-Laufwerke etc. Welche Quelle auch immer gefragt ist, der Zugriff erfolgt über die entsprechenden Apps direkt auf dem XDP-300R, der dank 4,7-Zoll-Touchscreen eine maximal komfortable Bedienung ermöglicht. Eben genau so intuitiv, wie man es vom Smartphone schon kennt.

Nutzerfreundlich und intuitiv bedienbar

Herausfordernd ist die grundlegende Bedienung des XDP-300R deshalb nicht, insbesondere wer sich schon einmal mit einem Android-Smartphone oder -Tablet beschäftigt hat, wird schnell zurechtkommen. Nur ein Tipp an dieser Stelle: Die Tastentöne sollte man am besten direkt abschalten, da sonst auch bei laufender Wiedergabe jede Aktion in der Mediathek etc. stört. Zum Glück ist das „Problem“ schnell behoben, indem man über die Einstellungskette Einstellungen > Ton & Benachrichtigungen > Andere Töne > Töne bei Berührung den kleinen Regler rechts deaktiviert. Nun kann man sich ganz entspannt und in Ruhe auf Entdeckungstour begeben und den XDP-300R kennenlernen. Denn wie es sich für Android-Geräte gehört, sind die grundlegenden Apps schon vorinstalliert. So findet sich etwa der PlayStore zum Download zusätzlicher Programme und natürlich die Direktzugänge zu Onkyo Music oder Tidal, über die man schnell an HiRes-Dateien kommt – sei es zum Download oder Streaming.

Die Bedienung des XDP-300R ist sehr intuitiv und überzeugt mit ansprechender Benutzeroberfläche.

Die Bedienung des XDP-300R ist sehr intuitiv und überzeugt mit ansprechender Benutzeroberfläche.

Wer ein Nutzerkonto für die verschiedenen Streaming-Dienste besitzt, kann ohne große Umwege direkt darauf zugreifen. Alternativ lässt sich aber auch HiRes-Musik vom PC auf den XDP-300R übertragen. Der interne Speicher bietet schließlich jede Menge Platz und ist bereits mit einer übersichtlichen Ordnerstruktur ausgestattet. So greifen wir zum mitgelieferten USB-Ladekabel des Mediaplayers, der darüber auch zum Datentransfer mit dem Computer gekoppelt wird. Nach kurzer Wartezeit erkennt der Windows-Rechner das neue Gerät und wir können ohne zusätzliche Software direkt durch den internen Speicher des XDP-300R navigieren. Die gewünschten Musikdateien kopieren wir in den bereits bestehenden Ordner „Music“, der Übersichtlichkeit halber selbstverständlich auch mit Unterordnern für verschiedene Alben.

Falls der interne Speicher des Pioneer-Players nicht belastet werden soll, kann man natürlich auch auf Netzwerk-Laufwerke zugreifen – auch hier ist die Auswahl der passenden Apps groß. Hier wird vermutlich jeder selbst am besten wissen, mit welcher App er oder sie glücklich wird. Schließlich ist ein HiRes-Mediaplayer nicht unbedingt vor dem NAS-Laufwerk vorhanden und dementsprechend dürften individuelle Erfahrungen mit dem Smartphone oder Tablet bereits vorliegen. Insbesondere natürlich, wenn man bereits ein Multiroom-System besitzt und den XDP-300R daheim eher als Controller denn als Player nutzen möchte. Inzwischen gibt es bekanntlich eine breite Palette unterschiedlicher Systeme im Multiroom-Segment und selbstverständlich hat Pioneer (gemeinsam mit Onkyo) ein nicht minder umfangreiches Portfolio mit rund 60 Komponenten zu bieten. Wie auch immer man also den XDP-300R einzusetzen gedenkt – er ist auf so ziemlich alles eingestellt und bereit, für gesteigertes Hörvergnügen zu sorgen.

Der USB-Anschluss unten am Gehäuse dient der Energieversorgung des Akkus und dem Datentransfer vom PC.

Der USB-Anschluss unten am Gehäuse dient der Energieversorgung des Akkus und dem Datentransfer vom PC.

Fast noch besser als die Realität

Vor allem in seinem primären Spezialgebiet ruhen große Hoffnungen auf dem Pioneer-Player. Wer des Öfteren auf Geschäftsreisen oder anderweitig unterwegs ist, wird unterwegs kompromissbehaftet Musik hören – und dabei womöglich das zuhause wartende HiFi-Setup vermissen. Hier kommt der XDP-300R ins Spiel, denn im Prinzip braucht es nur den Mediaplayer und einen vernünftigen Kopfhörer, um auch fernab der eigenen vier Wände exzellenten HiFi-Klang genießen zu können. Als Spielpartner nutzen wir deshalb den HiRes-Kopfhörer SE-MHR5, der ebenfalls aus dem Hause Pioneer stammt und mit einem Kaufpreis von ca. 150 Euro erfreulich preisgünstig ist. Zudem erweist sich der der platzsparend zusammenklappbare und mit Transporttasche ausgestattete SE-MHR5 als ebenfalls praktischer Reisebegleiter, der die entsprechenden Kabel zum Anschluss an den XDP-300R in seinem Lieferumfang bereithält. Wie gemacht für den Mediaplayer, was mit Sicherheit kein Zufall ist.

Die Wiedergabesteuerung ist auch durch Tasten an der Seite des Gehäuses möglich.

Die Wiedergabesteuerung ist auch durch Tasten an der Seite des Gehäuses möglich.

Aber genug geredet, nun soll das Pioneer-Duo für sich selbst sprechen. Das tut es ohne große Umschweife, dafür umso eindrucksvoller. HiRes-Dateien sind nun mal keine Spielerei „just for fun“, sie sorgen durchaus für eine enorme Qualitätssteigerung beim Musikhören. Beziehungsweise nicht allein, der XDP-300R leistet dafür auch einen nicht zu unterschätzenden Beitrag. Zunächst einmal fällt das sehr transparente Klangbild auf, dass den Digital Audio Player auszeichnet – insbesondere, wenn man Dateien im MQA-Format lauscht. Keine Schönfärberei, keine Verfälschung, kein Detailverlust: Der XDP-300R zaubert jedes noch so kleine Stückchen Musik in beeindruckender Manier aus dem Hut und liefert damit ein für viele sicher ungeahntes Niveau an klanglicher Exzellenz. Auffällig ist das selbstverständlich besonders bei Titeln, die man in komprimierter Form und/oder vom Smartphone-Headset her kennt. In unserem Fall ist es „Get Lucky“ von Daft Punk und Pharell Williams, das eine Zeit lang ständig im Radio rauf und runter gespielt wurde. Doch nie fiel dabei auf, wie vielschichtig der eigentlich simple Sommerhit doch in Wahrheit ist. Plötzlich präsentiert er sich mit sattem Bass, agilen Melodien und ungeahnt fülligem Gesang in ganz neuer Fasson. Man mag kaum glauben, dass es sich dabei tatsächlich um dieselbe Version des entsprechenden Songs handelt, so unterschiedlich klingen die Varianten – oder anders ausgedrückt: so viel besser klingt es mit dem HiRes-Player.

Das Aluminiumgehäuse ist vortrefflich verarbeitet und wirkt schon für sich genommen sehr edel und elegant.

Das Aluminiumgehäuse ist vortrefflich verarbeitet und wirkt schon für sich genommen sehr edel und elegant.

Denn Transparenz und Authentizität sind bei Weitem nicht alle positiven Eigenschaften, die der XDP-300R seiner Wiedergabequalität zugesteht. So kann er auch sehr kraftvoll zu Werke gehen, wenn es ausdrucksstärker zur Sache gehen soll. Dann wird der ohnehin schon beeindruckend intensive Klang nochmal voluminöser, ohne auch nur einen Hauch seiner Ausgewogenheit zu verlieren. Stattdessen präsentiert er eine bemerkenswerte virtuelle Bühne, auf der Instrumente und Gesang nicht nur einen angemessenen Platz finden, sondern im wahrsten Sinne des Wortes zelebriert werden. „Get Lucky“ lieferte schon einen beeindruckenden Beweis dafür, den die Dire Straits mit „Walk Of Life“ allerdings noch einmal in gesteigerter Form untermauern. Insbesondere die Klangqualität der Gesangsstimmen und vor allem der Background Vocals liegt Welten über den Wiedergabekapazitäten von Smartphones und Co. Auch einzelne Sänger beziehungsweise Sängerinnen profitieren davon enorm, wie sich am  Beispiel von Ellie Goulding mit „Love Me Like You Do“ oder Adele mit „Hello“ zeigt. Der XDP-300R begeistert hier mit einer auch in hohen Oktaven absolut kristallklaren und maximal sauberen Wiedergabe, die jeder einzelnen Nuance perfekt gerecht wird und eine enorm hohe Plastizität an den Tag legt, die sehr schnell vergessen lässt, dass man hier „nur“ digital gespeicherter Musik lauscht und nicht den Künstlern aus Fleisch und Blut direkt gegenüber sitzt.

Ein dezenter Hinweis auf die Qualitäten des XDP-300R darf natürlich nicht fehlen: Links neben dem Lautstärkeregler ist der Schriftzug "High-Resolution Audio Player" ins Gehäuse geprägt.

Ein dezenter Hinweis auf die Qualitäten des XDP-300R darf natürlich nicht fehlen: Links neben dem Lautstärkeregler ist der Schriftzug “High-Resolution Audio Player” ins Gehäuse geprägt.

Dieser Eindruck ist nicht zuletzt der Leichtfüßigkeit des XDP-300R geschuldet, der höchst agil und dynamisch jede noch so winzige Kleinigkeit beachtet und man als Hörer quasi selbst entscheiden darf, welchen Details man sich widmen möchte. Das gilt für ruhigere Titel wie „Wheel Of Fortune“ von Allan Taylor ebenso wie für „wildere“ Tracks wie „Tunnel of Love“ von den Dire Straits, die als Vertreter der Rockmusik genau dieses Gefühl der Freiheit vertreten, das es beim Musikhören nicht oft in dieser Form beziehungsweise auf diesem Niveau gibt. So wird man sich dieses Ausmaßes an Luxus möglicherweise erst bewusst, wenn man es selbst erlebt hat. Was man nicht kennt, vermisst man nicht – doch wenn man weiß, was möglich ist, will man auch nicht mehr darauf verzichten. Ein Grund dafür, dass vielen der alltägliche Luxus gar nicht mehr bewusst ist – aber genug des soziophilosophischen Exkurses. Um die Theorie auf den XDP-300R zu übertragen: Man sollte sich gut überlegen, ob man ihn „nur mal ausprobieren“ möchte, um eventuell doch nach einer Alternative Ausschau zu halten. Denn das wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht passieren …

Als geeigneter Spielpartner eignen sich HiRes-Kopfhörer wie der SE-MHR5 von Pioneer - der bringt auch schon die passenden Kabel für beide Anschlussbuchsen mit.

Als geeigneter Spielpartner eignen sich HiRes-Kopfhörer wie der SE-MHR5 von Pioneer – der bringt auch schon die passenden Kabel für beide Anschlussbuchsen mit.

Fazit

Musik in bestmöglicher Qualität zu hören ist der Wunsch vieler HiFi-Fans – und zwar immer und überall. Als HiRes-Mediaplayer tritt der XDP-300R von Pioneer an, um diesem Wunsch gerecht zu werden. Mit hochklassiger Ausstattung gelingt ihm dieses Vorhaben überaus erfolgreich und klanglich auf einem bislang sehr selten erlebten Niveau. Der nutzerfreundliche Pioneer-Player ist allerdings noch wesentlich mehr als eine reine „Musikmaschine“, denn dank HD-Display, Android-Betriebssystem und einem breiten App-Angebot dient der Mediaplayer als vollumfänglicher Entertainment-Controller für zuhause und unterwegs. So betrachtet liefert der XDP-300R zum exzellenten Klang auch noch ein fast schon phänomenales Preis-Leistungsverhältnis.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

95 %

94 %

96 %

171203.Pioneer-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Pioneer XDP-300R
Produktkategorie:HiRes-Digital-Audioplayer
Preis:699 Euro (UVP)
Garantie:1 Jahr
Ausführungen:- Schwarz
- Silber
Vertrieb:Pioneer & Onkyo Europe, Willich
Tel.: +49 2154 / 913 13-0
www.pioneer.de
Abmessungen (HBT):128,9 x 75,9 x 13 mm
Gewicht:200 g
Betriebssystem:Android 5.1.1
Display:- 4,7 Zoll
- 720x1080 Punkte
Akkuleistung:- 1.630 mAh
- durchschnittlich ca. 16 Stunden Laufzeit
Speicherplatz:32 GB (erweiterbar auf 432 GB)
D/A-Konverter:ESS SABRE ES9018
Unterstützte Audioformate:- FLAC
- ALAC
- WAV
- AIFF
- MP3
- AAC
- MQA
- DSD
- DSF
- DSD-IFF
- Ogg-Vorbis
Ausgänge/Schnittstellen:- 3,5 mm (3 Pol, unbalanced) Kopfhörer-Ausgang
- 2,5 mm (4 Pol, balanced) Kopfhörer-Ausgang
- Micro-USB/OTG-Ausgang
- 2 microSD-Kartensteckplätze
- WLAN
- Bluetooth
Lieferumfang:- XDP-300R
- Micro-USB-Kabel (1m)
- Kurzanleitung
- Garantiekarte
Besonderes:- Wiedergabe bis zu 384kHz/24 Bit
- direkter Zugang zum Download-Shop von Onkyo Music
- Zugang zum Google PlayStore zur Installation zusätzlicher Apps
- Zugriff auf lokale DLNA-Server
- Zugang zu Streaming-Diensten (via Android-App)
- praktisches Hosentaschenformat
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Lautsprecher Nubert nuLine 244 – An der Grenze des Machbaren

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84 + 264 = 244 – das ist schwäbische Mathematik: Nubert addiert in seiner nuLine-Serie die Stärken der robusten 84 und die Vorzüge der filigranen 264, herausgekommen ist die erstaunliche Nubert nuLine 244 – und bei diesem liliputanischen Zweieinhalb-Wege-Wandler geizen die Schwaben nicht mit Eigenlob: „Kompakter kann man eine vollwertige Standbox derzeit kaum bauen“. Stimmt das?

Die Nubert nuLine 244 ist eine kleine Grazie, wohnraumtauglicher kann ein Standlautsprecher kaum sein.

Noch eine Standbox? Die Frage drängt sich bei der nuLine-Serie durchaus auf, denn die Reihe ist hier eigentlich bestens besetzt: Zu den drei bereits existierenden Klangsäulen ist dieses Jahr schon die 334 gestoßen, die nuLine 244 ist nun also bereits der fünfte Standlautsprecher in der NuLine. Trotzdem hat dieser Schallwandler ein Alleinstellungsmerkmal: Er ist die erste Zweieinhalb-Wege-Box der Linie. Das ist allerdings kein Selbstzweck, sondern die Folge des schwäbischen Additionswunsches. Nubert wollte eine Kombination aus den Stärken der nuLine 264 und der 84. Die erste ist eine Elfe, schlank und hochgewachsen, mit einem eher feinen Mitteltonbereich; die zweite ist optisch eher eine kleine Zwölfe, punktet aber als Wirkungsgrad-Wunder mit ausgeprägtem Bass. Die Vereinigung hat glücklicherweise dazu geführt, dass Nubert nuLine 244 nicht groß und stämmig, sondern klein und schlank geraten ist. Mit einer Höhe von gerade mal 87 Zentimetern, einer Korpusbreite von nur 15 Zentimetern und einer Tiefe von 27 Zentimetern bietet dieser Lautsprecher eine überaus grazile Erscheinung. Wohnzimmertauglicher geht es wohl kaum. Die Nubert nuLine 244 ist sogar so schlank, dass sie auf zwei Traversen steht. Diese seitlichen Ausleger bannen die Kippgefahr. Sie lassen die Box aber auch scheinbar über dem Boden schweben, dadurch mutet die zarte Box noch ein wenig leichter an. Teil eins des Plans ist also erreicht, er lautet ja so: Sie Nubert nuLine 244 soll ja bei möglichst geringem Platzbedarf ein Maximum an Klang liefern. Wie sieht es nun mit Teil zwei aus?

Der Hochtöner ist exzentrisch platziert, durch diese Asymmetrie können klangschädliche Kantenreflexionen minimiert werden. Zum Schutz der empfindlichen Seidenkalotte sitzt der Tweeter hinter einem Metallgitter.

Zweieinhalb Wege für dreifaltigen Klang

Die Schallwandler-Bestückung der Nubert nuLine 244 ist nicht gerade alltäglich. Es beginnt schon beim Hochtöner: Er ist nicht mittig platziert, sondern hat einen seitlichen Versatz. Im Nubert-Kosmos bekommt alles einen nu-Namen, diese Tweeter-Form haben die Schwaben „nuOva“ getauft – und natürlich steckt hinter der optischen Auffälligkeit ein akustischer Sinn: Die asymmetrische Platzierung verhindert, dass Schallanteile, die der 26-Millimeter-Hochtöner abstrahlt, sich an den Gehäusekanten brechen. Hier profitiert die nuLine-Serie von dem Know-How, das bei der Entwicklung der Flaggschiff-Linie nuVero angefallen ist und nun an darunter angesiedelte Reihe weitergegeben wird. Auch unterhalb des Hochtons der 244 sehen wir Bemerkenswertes: Für Mitten und Bässe bietet die Box gleich drei Chassis auf. Klar: Weil die Front schmal ist, passen hier keine Riesenwoofer. Um trotzdem auf genug schwingende Membranfläche zu kommen, wird die Zahl der Chassis erhöht. Aber welches macht hier was? Man könnte meinen, dass zwei Schallwandler sich um den Bass kümmern und einer ausschließlich um die Mitten. Doch der oberste Treiber dieser Trias mischt ebenfalls bei der Basswiedergabe mit. Eine derart funktionierende Box nennt man ein Zweieinhalb-Wege-System, es soll gegenüber einem Drei-Wege-System, das mit drei „Spezialisten“ arbeitet, ein homogeneres Klangbild liefern. Bei der Nubert nuLine 244 liefert es auf jeden Fall einen fetten Tiefton: Die insgesamt sechs Bass-Schallwandler eines Boxenpaares bieten zusammen die Membranfläche eines ordentlichen Subwoofers. Sie schallwandeln bis zu sehr beachtlichen 39 Hertz. Damit die kleinen Chassis der Bass-Belastung auch mechanisch gewachsen sind, müssen sie weit auslenken können. Deshalb kommen hier sogenannte langhubige Modell zum Zuge. Bei ihnen kann die Membran besonders weit vor- und zurückschwingen, im Extremfall zwei Zentimeter, und dabei schwingt und spielt auch die dahinter sitzende Elektromechanik verzerrungsfrei mit. Durch all diese Maßnahmen soll die Nubert nuLine 244 trotz ihres geringen Gehäusevolumens einen erwachsenen Bass bieten können – und Nubert rechnet sogar damit, dass dieser Bass manchmal zu stark ist.

Drei dieser 123-Millimeter-Chassis teilen sich die Schallwandlung der Mitten und Bässe.

Klanganpassung per Kippschalter

Die beste Box klingt nur so gut, wie es der Raum zulässt – und wie es die Aufstellung erlaubt. Hier erweist sich die Nubert nuLine 244 als anpassungsfähig: Im Terminal zwischen den Lautsprecherklemmen finden wir zwei Schalter, mit den sich Höhen und Bässe verändern und an die heimischen Gegebenheiten anpassen lassen. Bei den Bässen gibt es neben der „Neutral“-Stellung noch eine „Reduziert“-Position. Sie empfiehlt sich, wenn man die nuLine 244 wandnah aufstellen möchte. Durch den geringen Abstand zum Gemäuer werden die Bassanteile des Klangbild stärker betont – und das lässt sich nun mit einem Knopfdruck ausgleichen. Mit umgelegtem Schalter und kann man die Box zudem lauter spielen lassen. Der erreichbare Maximalpegel hat beim Normalbetrieb eine natürliche Grenze, die sich mit reduziertem Bass nach oben verschieben lässt. Für einen derartigen „Partybetrieb“ muss natürlich auch ein kraftvoller Verstärker mitspielen, mit so einem potenten Partner verspricht Nubert im Bass den Tiefgang eines Subwoofers – auch mit eingeschalteter Bassreduktion, denn hierdurch wird der Bass in seinem Frequenzgang nicht beschnitten. Der zweite Wahlschalter beeinflusst die Höhen. Hier kann man statt der mittleren „Neutral“-Stellung eine Anhebung und Absenkung wählen. Die „Brillant“-Einstellung bietet sich an, wenn der Hörraum durch Teppiche oder Vorhänge stark bedämpft ist und der Klang dadurch matt oder dumpf klingt. Außerdem ändert sich auch das Abstrahlverhalten: Während der Tweeter den Schall in der „Normal“-Stellung vertikal etwas stärker bündelt, strahlt er in der „Brillant“-Position seine Klanganteile in einem breiteren Winkel ab, also weit deutlich über 30 Grad hinaus. Dadurch kann man auch etwas abseits des idealen Hörplatzes den Klang ohne Abstriche genießen. Wer einen klanglich sehr hellen Raum mit starken Reflexionen hat – verursacht etwa von hartem Parkett-Boden oder spartanischer Möblierung mit viel freien Wandflächen – wird wohl mit der „Sanft“-Einstellung des Schalters glücklich, dadurch gerät der Klang dezenter.

Zwei Schalter für den Wunsch-Klang: Mit der Höhen- und Bassbeeinflussung kann man Defizite des Raums beheben oder seine Soundvorstellungen realisieren.

Top-Terminal

Die Kippschalter der Klanganpassung sitzen mitten im Anschlussfeld – also in bester Umgebung, denn das Terminal der Nubert nuLine 244 ist erstklassig bestückt: Die Polklemmen ähneln den Anschlüssen der Flaggschiff-Serie nuVero. Die stattlichen Klemmen bestehen aus Metall, die Überwurfmuttern besitzen zusätzlich einen durchsichtigen Kunststoff-Überzug. Wer Kabel mit blanker Litze an den Enden verwendet, führt das Adernbündel komfortabel durch den breiten Schlitz, der sich durch den Klemmstift zieht. Wer nun die Mutter anzieht, senkt damit ihren quaderförmigen, mittigen Metallstempel in den Klemmenschlitz. So wird das Kabel für den sicheren Kontakt angepresst. Die Nubert nuLine 244 verfügt über vier dieser Klemmen. Dadurch ist über den normalen Betrieb mit einem Verstärker und einem Paar Lautsprecherkabel hinaus auch Bi-Wiring oder Bi-Amping möglich. Hierfür werden dann die Kabelbrücken entfernt, mit denen die Box ab Werk ausgestattet ist.

Starker Kontakt: Der Stempel der Überwurfmutter presst die Adern des Lautsprecherkabels an.

Qualität bis ins Detail

Wertige Wandler, Klasse-Klanganpassung, Top-Terminal – allein schon an diesen Features stellen wir fest: Die Nubert nuLine 244 wartet mit einer Qualität auf, die über die Klasse, in der sie spielt, hinausgeht. Das setzt sich bei der Güte des massiven MDF-Korpus fort und reicht bis zu seiner Hülle: Die Box gibt es in Nussbaum, dann ist sie mit einem Echtholz-Furnier veredelt – auch das ist in der Mittelklasse alles andere als üblich. Alternativ bietet Nubert diesen Lautsprecher mit einer seidenmatten Mehrschichtlackierung an, wahlweise in Schwarz oder Weiß. Unser Testmodell ist in Weiß gehalten, beim Begutachten erweist sich der Überzug als makellos, beim Darüberstreichen spüren wir eine leichte Rauigkeit – aber des g’hört so und ist nicht etwa einer eingesparten Endpolitur geschuldet. Auf diesen Qualitäts-Korpus setzt Nubert nun noch eins drauf: Statt der üblichen Stoffabdeckung, die farblich nie den Weißton der Boxenlackierung trifft, spendieren die Schwaben ein gelochtes, leicht gewölbtes Metallgitter, das optisch absolut stimmig und mechanisch hochstabil ist. Schwarze Boxen werden mit einem passenden gleichfarbigen Gitter geliefert, die Nussbaum-Version hat ebenfalls einen schwarzen Grill. Blickdicht sind diese Gitter nicht, die Chassis sind also nach wie vor sichtbar. Zur Befestigung werden die Gitter mit sechs Abstandhalter versehen. Sie werden mit weißen Flachkopfschrauben händisch an das Gitter angeschraubt. Die Abstandhalter besitzen jeweils einen Dorn, dank dieser Stifte findet das Gitter in den entsprechende Aufnahmen auf der Boxenfront Halt. Die schwarzen Aufnahmen bestehen aus einem elastischen Kunststoff, etwaige Vibrationen der Box verpuffen hier und gelangen nicht zum Gitter. Für die Mittelklasse ist diese aufwändige Lösung ungewöhnlich hochwertig.

Das sanft gewölbte Schutzgitter wird über Abstandshaltern und mit Steckstiften auf die Box aufgesetzt.

Aufbau und Aufstellung

Wer die Nubert nuLine 244 aufstellen möchte, montiert sie als erstes auf die mitgelieferten metallenen Traversen. Dann gilt es, zwischen rechter und linker Box zu unterscheiden: Die Lautsprecher stehen richtig herum, wenn ihre versetzen Hochtöner-Kalotten jeweils nach innen weisen. Dann sind die Instrumente im Klanggeschehen besser ortbar. Die Boxen sollten nach Möglichkeit einen halben Meter von den Wänden entfernt stehen, sonst wird der Sound etwas fetter und der Bass stärker betont. Das verändert also den Wiedergabecharakter der Box. Wer solche Abstände nicht einhalten kann oder möchte, hat ja immer noch die eingebaute Klangkorrektur der Nubert nuLine 244 in petto. Die kann auch hilfreich sein, wenn man die Boxen nicht zum Hörplatz hin einwinkeln kann. Dann ermöglicht die Brillant-Stellung eine breitere Abstrahlung ohne Höhenverlust. Wir haben die Box klanglich erst mal in die Neutralstellung und räumlich in unsere Standardposition gebracht. Die Boxen stehen also 2,24 Meter auseinander, haben von der rückseitigen Wand 56 Zentimeter Abstand und zu den Seiten noch mehr Platz. Zum Hörplatz beträgt die Entfernung zu jeder Box 2,31 Meter – das ist fast das gleichseitige Dreieck, das als Aufstellungsregel für Stereo-Boxen gilt. Nun zur Ausrichtung: Die Nubert nuLine 244 erfahren bei uns eine etwas deutlichere Hinwendung zum Hörplatz, sind aber immer noch deutlich davon entfernt, mit der Front auf das Redaktionssofa gerichtet zu sein. So erreichen wir ein stimmige, größenrichtige und präzise Darstellung.

Die Nubert nuLine 244 ist zugunsten des Stehvermögens auf Traversen gelagert. Die Füße sind eingeschraubt und somit höhenverstellbar.

Die Nubert nuLine 244 im Klangtest

Für die Aufstellung haben wir uns Musik des amerikanischen Singer/Songwriters Chris Jones ausgesucht. Der begnadete Gitarrenvirtuose mit der charismatischen Stimme bietet auf seinem finalen Solo-Album „Roadhouses & Automobiles“ atmosphärisch hochverdichtete Songs, sie sind durch eine erstklassige die Produktion des audiphilen Stockfisch-Labels perfekt in Szene gesetzt. Ein Höhepunkt ist der Track „No Sanctuary Here“, diese mystische Nummer nimmt uns gleich mit den ersten Takten gefangen: Akustikgitarre und Bass präsentieren ein kurzes, aber spannungsgeladenes Thema, auf ihm baut die Strophe auf. Das sind nur fünf Töne – doch wir erleben schon hier die Abbildungsqualität der Nubert nuLine 244. So hat eine Westerngitarre zu klingen: Wir hören den Stahl der Saiten, den Anschlag der Fingerpicks, das Schnarren der Saiten auf den Bünden, das perkussive Abdämpfen der Töne – diese Gitarre hat einer wunderbare Präsenz im Raum und eine sehr gute Dynamik. Richtig verblüfft sind wir aber vom Bass: Er spielt das Thema im Einklang mit der Gitarre, allerdings ein Oktave tiefer – und dieser Tiefton hat richtig Kraft und Volumen! Staubtrocken setzt dieser Bass ein fettes Fundament. Mit geschlossenen Augen würde man das einem deutlich größeren Lautsprecher zuschreiben. Es kommt noch besser: Schellenkranz und Ratsche sorgen mit wenigen, pointierten Perkussion-Effekten für eine unheimliche Stimmung. Es ist fast ein kleines Hörspiel, das uns unter Spannung setzt – das gelingt nur, wenn der Hochton der Box auch feinste Nuancen realistisch und präzise abbilden kann. Die Nubert nuLine 244 kann es, und deshalb haben wir dieses alarmierende Ast-knackt-im-dunklen-Wald-Gefühl.

Schmales Gehäuse, sanft gerundete Ecken und Kanten: Diese Box passt auch wegen ihres Designs in jeden Wohnraum.

Unser Gefühl trügt nicht: Nach zwei Takten ertönt kleiner Männerchor, er klingt wie eine schamanische Beschwörung: „Ham-mah“ raunt es tief und eindringlich aus den Kehlen, wir sind offenbar mitten in ein Ritual geraten. Vor diesem akustischen Hintergrund erzählt uns Chris Jones die alte Menschheitsgeschichte von der verzweifelten und vergeblichen Suche nach Zuflucht und Geborgenheit. Die Abbildung seiner charismatischen Stimme gelingt der Nubert nuLine 244 ausgezeichnet, Chris Jones steht mit beeindruckender Präsenz in unserem Hörraum. Und nun sorgt auch noch eine fast sphärische Hammond-Orgel für eine atmosphärische Verdichtung des Klangbilds – und auch den Sound der berühmten B3 kann die Nubert nuLine 244 amtlich reproduzieren. Jetzt verändern wir das Klangbild mit der Anpassungsmöglichkeiten der Box. Zuerst reduzieren wird den Bass. O.k., er klingt jetzt noch trockener, uns hat es mit dem satten Tiefton, den die Nubert nuLine 244 liefern kann, aber deutlich besser gefallen. Also: Zurück zur „Neutral“-Stellung. Nun zur Höhenanpassung: Unser Raum ist durch die Auslegeware und Möblierung gut bedämpft, die „Sanft“-Einstellung erweist sich bei uns erwartungsgemäß als kontraproduktiv. Der Wechsel zur „Brillant“-Charakteristik ist hingegen durchaus eine Erwägung wert: Der Gesang klingt nun noch eindrucksvoller, die Gitarre noch glanzvoller, die von der Percussion geprägte Atmosphäre noch detailreicher. Nach mehrmaligem Hören sind wir aber auch hier wieder zur „Normal“-Stellung zurückgekehrt, die Brillanz war am Hörplatz doch etwas zu stark. Jenseits des Sofas hingegen hat sich diese Einstellung bewährt, so genießen wir auch abseits des „Sweet Spots“, also der optimalen Hörposition, den kompletten Klang – und der ist bei der kleinen Nubert nuLine 244 überraschend erwachsen.

Mit und ohne Gitter: Der Schutz passt farblich perfekt zum Boxenkorpus.

Fazit

Nubert hat das Ziel erreicht und den Mund nicht zu voll genommen: Den Schwaben ist mit der nuLine 244 ein Lautsprecher gelungen, der bei minimalem Platzbedarf den Klang eines ausgewachsenen Standlautsprechers bietet. Diese Zweieinhalb-Wege-Box spielt klar, präzise, druckvoll – und eindrucksvoll: Sie liefert selbst im Bassbereich ein Volumen, das wir der kleinen Grazie nicht zugetraut hätten. Das alles funktioniert nur mit viel Know-How – und Nubert räumt ein, dass man hier an die Grenze des Machbaren gegangen sei. Zur klanglichen Qualität kommt die Güte der Verarbeitung und die Wertigkeit der Ausstattung: Mehrschicht-Schleiflack und Echtholz-Furnier, metallene Standtraversen und Schutzgitter, Premium-Polklemmen und Zwei-Wege-Klangreglung – das sind Features, die in dieser Klasse absolut herausstechen. Deshalb ist auch das Preis-Leistungs-Verhältnis der Nubert nuLine 244 schlicht überragend. Mehr Klang ist bei diesem Volumen und zu diesem Preis kaum möglich.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1+
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: herausragend

99 %

99 %

100 %

171206.Nubert-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Nubert
nuLine 244
Gerätekategorie:Standlautsprecher
Preis:625,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Mehrschichtlack in Weiß mit Gitter in Weiß
- Mehrschichtlack in Schwarz mit Gitter in Schwarz
- Echtholzfurnier in Nussbaum mit Gitter in Schwarz
Vertrieb:Nubert, Schwäbisch Gmünd
Tel.: 07171 / 92690-0
www.nubert.de
Abmessungen (HBT):850 / 873 (ohne / mit Füßen) x 159 / 215 (ohne / mit Traversen) x 270 / 285 (ohne / mit Gitter) mm
Gewicht:15 kg (Stück)
Prinzip:Passiv, 2 1/2-Wege, Bassreflex
Hochtöner:1 x 26 mm (Seidengewebe-Kalotte)
Mitteltieftöner:3 x 123 mm (Polypropylen-Membran)
Frequenzgang:39 – 23.000 Hz (+/- 3 dB, (Herstellerangabe)
Übergangsfrequenz:1.970 Hz
Impedanz:4 Ohm
Wirkungsgrad:83,5 dB (1W/1m) (Herstellerangabe)
Belastbarkeit:160 Watt (Nennbelastbarkeit, Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Nubert nuLine 244
- Traversenfüße mit Montageset
- Frontgitter samt Befestigungsmaterial
- Lautsprecherkabel (10,0 m)
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- sehr natürliches, räumliches Klangbild
- exzentrischer Hochtöner
- Klanganpassung per Kippschalter
- herausragendes Preis-Leistungs-Verhältnis
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungherausragend

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Elac Miracord 90 Anniversary – Wiederbelebung einer Legende

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Für eingefleischte Musikliebhaber gibt es kaum eine Alternative zur Schallplatte. Das Stöbern nach alten Schätzen, das Ritual die Platte aufzulegen und der analoge Klang machen das Musikhören von Vinyl jedes Mal zu einem Erlebnis. Auch von Elac gibt es inzwischen wieder einen Plattenspieler. Der neue Miracord knüpft an alte Traditionen an, richtet sich aber auch an Musikliebhaber, die auf Klang und Design gleichermaßen höheren Wert legen.

Zum Test hat uns Elac die silberfarbene Version seines Miracord 90n überlassen. Eine passende Haube bietet Elac für seinen Miracord 90 übrigens optional an.

Seit einigen Jahren ist die gute alte Schalplatte wieder in aller Munde. Musste man noch vor zehn Jahren nach den letzten verbliebenen Plattenläden suchen, gibt es sie heute wieder in nahezu jeder größeren Stadt. Der Zahl an verfügbarer Software sei es gedankt, inzwischen gibt es kaum noch Künstler die nicht auch auf Vinyl veröffentlichen. Ähnlich verhält es sich bei den passenden Abspielgeräten. Noch vor wenigen Jahren war die Zahl der Hersteller von Plattenspielern eng begrenzt oder zumeist auf die professionelle Anwendung oder das oberste High-End-Segment zugeschnitten. Heute ist das nicht mehr so, Plattenspieler gibt es wieder in Hülle und Fülle. Dabei drängen nicht nur neue Anbieter in den Fokus, sondern auch der eine oder andere alte Hase hat in den Markt zurückgefunden. Unter anderem auch der traditionsreiche HiFi-Spezialist Elac, der sich mit dem Miracord 90 Anniversary gleich mal selbst ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk gemacht hat.

Elacs aktuelles Plattenspieler-Flaggschiff ist auch in anderen Farbvarianten verfügbar.

Rückbesinnung auf alte Traditionen

Auch wenn man einige Jahre lang keine Vinyl-Dreher im Portfolio hatte, Elac gehörte auch in den vergangenen Jahren immer zur ersten Adresse, wenn es um die hochwertige Audiowiedergabe ging. Lautsprecher produzierte das Unternehmen auch in den vergangen 30 Jahren weiter, während man sich Mitte der 1980er Jahre aus dem Geschäft mit Plattenspielern und Tonabnehmern zurückzog. Dabei gehörten die Kieler bis dahin zur Riege der Top-Produzenten in diesem Produktsegment. Ein Stellenwert, der sich bis heute hält, was sich an der enormen Nachfrage nach in gutem Zustand befindlicher Gebrauchtgeräte bestätigt. Mit der Fokussierung auf den Lautsprecherbau wandelte sich die Kernkompetenz der Marke aus der nördlichsten Großstadt Deutschlands, ohne jedoch an Qualität einzubüßen. Bestes Beispiel dafür ist der vor gut 20 Jahren eingeführte JET-Hochtöner, der in den Top-End-Lautsprecherserien für glasklaren und filigranen Hochton sorgt und um den Elac aus Reihen des Mitbewerbs bis heute beneidet wird. Das Wissen über den Bau von Plattenspielern geriet darunter allerdings ein wenig in Vergessenheit. Bis kurz vor dem 90. Firmenjubiläum, als man sich bei Elac dazu entschloss wieder aufleben zu lassen, womit man einst groß geworden war: Die Entwicklung von Plattenspielern. Was liegt also näher, als sich zum anstehenden, runden Geburtstag selbst ein Denkmal zu setzen? Eines, das die eigene Vergangenheit ehrt und perfekt in die heutige HiFi-Welt passt. Dem Projekt stand allerdings ein Hindernis im Wege: die teilweise fehlende Entwicklungskompetenz, die ehemaligen Ingenieure für diesen Bereich befand sich nämlich bereits im Ruhestand. Zwar verfügt Elac auch heute über eine kompetentes, junges und motiviertes Entwicklerteam, dennoch hätte die Markteinführung eines Plattenspielers fast schon „Betreten von Neuland“ bedeutet. Es wäre also ideal, auf das Wissen vergangener Tage zurückgreifen zu können. Dieses fand man schließlich bei einem inzwischen im Ruhestand befindlichen ehemaligen Mitarbeiter, der sich sofort für die Idee begeisterte und sein profundes Knowhow bei der Erschaffung des Jubiläumsmodells beisteuerte. So entstand ein „buntes“ Entwicklerteam, das altersmäßig wohl kaum weiter auseinanderliegen könnte. Das Ergebnis der generationsübergreifenden Zusammenarbeit stellt schließlich der in diesem Jahr präsentierte Miracord 90 Anniversary. Ein Modell, das Tradition und Moderne perfekt vereint und sich auf den ersten Blick weder vor der Konkurrenz von heute, noch vor seinen Ahnen verstecken muss.

Um den Einfluss des Motor auf ein Minimum zu reduzieren, stattet Elac seinen Miracord 90 mit einem Gleichstrom-Antrieb aus, der den Teller über einen Riemen antreibt.

Masse & Klasse

Das Ergebnis der intergenerationellen Zusammenarbeit ist ein schicker, in diversen Farbvariationen angebotener Plattenspieler, der optisch höchsten Ansprüchen gerecht wird und obendrein ein paar interessante technische Lösungen mitbringt. Form und Funktion gehen bei den allermeisten Plattenspielern traditionell Hand in Hand, jedes Teil hat seine spezielle Funktion, die maßgeblich zum Klang beiträgt. Das ist selbstverständlich auch beim wunderbar aufgeräumten und zurückhaltend gestylten Miracord 90 so, bei dem man überflüssige Teile vergeblich sucht. Zugleich ist der Elac ein ausgewachsener Plattenspieler, mit einer Grundfläche von 47 x 36 Zentimetern toppt er die klassischen HiFi-Abmessungen locker. Zu massiv ist er aber auch nicht, auf dem beliebten schwedischen Schallplattenmöbel findet auch er einen festen Platz. Freunde reduzierter Wohnumgebungen dürfen sich freuen, die moderne Formensprache des 90ers passt ganz hervorragend zum Trend der modernen Möblierung. Alternativ lässt sich der Elac aber auch ganz hervorragend in klassisch eingerichteten Wohnzimmern integrieren oder in einer knalligen Farbvariante als gezielter Blickfang nutzen.
Grundbaustein des Miracord 90, den man mit einem Gesamtgewicht von gut 17 Kilogramm durchaus zu den Masselaufwerken zählen kann, ist Holz. Genauer gesagt: eine MDF-Platte von üppiger Stärke, die allein schon über fünf Kilogramm auf die Waage bringt. Sie bildet, mit ihrer hohen Stabilität und inneren Dämpfung, den zentralen Baustein des Chassis, den die weiteren Komponenten zu einem vollständigen Plattenspieler ergänzen. Die Basisplatte ist auf Vorder- und Rückseite durch ein Aluminium-Band verstärkt, das man auf den ersten Blick für stylische Standfüße halten könnte. Ein genauer Blick offenbart dann aber, dass die Aluminiumelemente ein paar Millimeter in der Luft schweben. Tatsächlich dienen sie ausschließlich dazu dem Plattenspieler ein modernes Outfit zu verleihen, die eigentlichen Füße verbergen sich direkt dahinter. Aus Silikon gefertigt, sorgen sie dafür, dass das Chassis effektiv vom Untergrund entkoppelt wird. Auf der Standfläche entstehende Vibrationen werden so daran gehindert auf den Plattenspieler überzugehen.

Der Elac wird komplett bestückt, also mit Tonarm und Abtastsystem geliefert.

Mehr aus der Rille

Die äußeren Einflüsse sind also minimiert, jedoch lauert im Innern eines Plattenspielers ein weiterer Störenfried; der Motor. Dieser ist zwar zwingend erforderlich, um den Plattenteller auf seiner Nenndrehzahl zu halten, trägt zugleich jedoch durch seine Bewegung zu einer Verunreinigung des Klangbilds bei. Um den Einfluss des Motors zu umgehen, stellen ihn manche Hersteller kurzerhand in eine separate Motordose neben den Plattenspieler. Um den Miracord 90 aber in möglichst jede Wohnumgebung integrieren zu können, kam ein solcher Aufbau für das Elac-Entwicklerteam jedoch nicht in Frage. Damit der Einfluss des Motors aber dennoch möglichst gering ausfällt, setzen die Kieler Designer auf einen besonders laufruhigen Gleichstrom-Motor, der den Teller über einen Riemen abtreibt. Um zugleich auch die letzten Einflüsse auszuschalten, wurde der Antrieb nicht starr mit dem Holz verschraubt, sondern gleich doppelt entkoppelt. Hier griffen die Entwickler auf bekannte Technologien aus dem Lautsprecherbereich zurück, die sich auch optisch als solche identifizieren lassen. Schaut man nämlich einmal genauer hin, erinnert die Aufhängung doch stark an die Lagerung von Lautsprechermembranen. Die Kraftübertragung besorgt indes ein ziemlich schwerer und breiter Riemen, der motorseitig auf einem bauchigen Pulley läuft und den Plattenteller von außen antreibt. Ein weiterer Vorteil dieses Aufbaus: Durch die große Übersetzung benötigt der Motor nur wenig Kraft, um den immerhin sechseinhalb Kilo schweren Teller in Bewegung zu halten. Letztgenannter besteht ebenfalls aus Aluminium und ist schwarz eloxiert. Die silberfarbig eingefrästen Fase an der Oberseite stellt den Übergang zur Platte dar. Um ihn vollständig vom Chassis zu entkoppeln, liegt der Teller auf einem Subteller, beziehungsweise auf vier kleinen Dämpfungselementen, die in den Subteller eingelassen sind. Ein cleverer Aufbau, so werden etwaige Lagergeräusche zugleich von der Platte ferngehalten. Als zentralem Bestandteil wurde dem Lager ebenfalls besondere Sorgfalt gewidmet. Vertikal ruht sein gesamtes Gewicht auf einer acht Millimeter durchmessenden Rubinkugel. Der Aufbau ist bewusst gewählt, so werden Kontaktfläche und Reibung auf ein Minimum reduziert. Damit der Teller auf der Kugel nicht ins Taumeln gerät, wird er in der Horizontalen von einer Stahlachse stabilisiert, die in einer Buchse aus Sinterbronze steckt. Die bewährte Materialpaarung ist extrem reibungsarm und damit langlebig und weitestgehend nebengeräuschfrei. Lässt man Teller des Miracord 90 nun frei laufen, bestätigt sich die Vermutung eines erstaunlich laufruhigen Lagers. Stoppt man den Motorantrieb dann, dauert es noch eine ganze Weile, bis der Teller zum Stehen kommt. Eine auf der Oberseite platzierte Filzmatte bildet den Abschluss des Plattentellers, auf ihr liegt die Schallplatte. Abgetastet wird sie von einem vormontierten „Elac D 90 E 18“ Tonabnehmer in Moving Magnet Bauweise. Da die Zeit für die Entwicklung eines neuen Tonabnehmers wohl zu knapp war, entschied man sich für den Einsatz dieses Systems, welches in Zusammenarbeit mit dem japanischen Unternehmen Audio-Technica entstand. Audio-Technica selbst gehört übrigens zu den weltweit renommiertesten Herstellern von Tonabnehmern. Besagter Abtaster verfügt über einen Diamanten im MicroLine-Schliff, der an Schneidstichel aus der Schallplattenproduktion angelehnt ist und durch seine große Kontaktfläche jede Menge Informationen aus der Rille holt.

Vier im Subteller eingelassene Dämpfungselemente dienen dem massiven Plattenteller als perfekte Basis.

An alles gedacht

Die dafür notwendige, ruhige Führung des Tonabnehmers besorgt ein passend-vormontierter Tonarm aus Aluminium und Carbon. Dabei scheint es sich um ein recht leichtes Exemplar zu handeln, das durch seine hochwertigen Materialen sämtlichen Anforderungen an Stabilität und Steifigkeit gerecht wird. Das Headshell ist mit lediglich einer Schraube am Tonarmrohr befestigt. Somit genießt es absolute Freiheit für die Feinjustage diverser Tonabnehmer und unterschiedlichster Bauformen, falls mal ein anderer Tonabnehmer montiert werden soll. Somit wäre der Miracord 90 also auch gleich updatefähig. Besonders gut hat mir das andere Ende des Tonarms, genauer die Einstellung der Auflagekraft, gefallen. Sie lässt sich über das Gegengewicht besonders feinfühlig verändern. Das Antiskating wird von einem kleinen Gewicht besorgt, das an einem Faden befestigt ist und den Tonarm durch seine Lage durchgehend nach außen treibt. Mit diesem kleinen Trick wird die Skatingkraft kompensiert, die durch die Reibung des Diamanten in der Plattenrille entsteht und den Tonarm zur Plattenmitte zieht. Ein tatsächlich sehr wichtiger Punkt, denn ohne die Kompensation dieser Kraft können ungewollte Verzerrungen entstehen, während sich der Diamant einseitig abnutzt. Zu stramm eingestellte Tonarm-Lager, wie sie schonmal in anderen Tests bemängelt wurden, konnte ich bei unserem Testexemplar nicht feststellen. Nach der Abtastung wird das Signal dann auf die Rückseite des Plattenspielers geschickt, wo es an zwei hochwertigen Cinch-Buchsen des Essener Stecker-Spezialisten WBT anliegt. Ein passendes Kabel zur Phonostufe gehört selbstverständlich ebenso zum Lieferumfang des Miracord 90. Bleibt noch der letzte Teil des Plattenspielers zu begutachten: Die ziemlich aufwändige Steuerung. Der sichtbare Teil besteht aus einem runden Knopf, der von einem Ring mit eingelassener mehrfarbiger LED umschlossen ist. Über den äußeren Ring wird der Motor eingeschaltet und die Drehzahl gewählt. Die klassischen Geschwindigkeiten 45 und 33 Umdrehungen pro Minute für Singles und Langspielplatten stehen dabei zur Wahl. Der innere Knopf ist drehbar und dient zur Feineinstellung der Drehzahl, in Fachkreisen Pitch genannt, die damit im Rahmen von +/- fünf Prozent angepasst werden kann. Das ist möglich, da der erwähnte Gleichstrommotor über eine aufwändige Regelung verfügt, wobei wir beim nicht sichtbaren Teil der Motorelektronik wären. Sie hält die Tellerdrehzahl permanent im Blick und regelt nach, falls notwendig. Die mehrfarbige LED gibt im Betrieb Auskunft über den aktuellen Zustand der Drehzahl: Grün bedeutet zu langsam, Rot zu schnell. Weiß hingegen steht für die Einhaltung der Toleranz, also für die Nenndrehzahl. Ein Masselaufwerk – also einen Plattenspieler, der mittels Gewicht für Laufruhe sorgt – mit aktiver Regelung der Drehzahl ist tatsächlich eher untypisch. Gebräuchlicher ist es, die Schwungmasse des Tellers zur passiven Drehzahlstabilisation zu benutzen oder einen leichten Plattenteller aktiv zu regeln. Elac versucht mit seinem Aufbau hingegen die hohe Laufruhe eines schweren Tellers mit der genauen Einhaltung der Drehzahl zu verbinden und so gewissermaßen das Beste aus beiden Welten zu vereinen. In der Theorie perfekt, ob das in der Praxis so gut funktioniert wie erhofft, klären wir nun.

Rückseitig am Miracord 90 finden sich die obligatorischen Cinchausgänge, sowie ein Masseanschluss. Mehr Anschlüsse braucht es nicht.

Energie, Kontrolle und Feinauflösung

Die Inbetriebnahme des Miracord 90 Anniversary könnte einfacher kaum sein, der Plattenspieler wird in einem riesigen Karton fast Spielfertig geliefert. Ist eine feste, ebene und vibrationsarme Stellfläche für ihn gefunden, müssen rückseitig nur noch Netzteil und Phonostufe angeschlossen werden. Die passenden Kabel liegen natürlich bei. Im nächsten Schritt wird der schwere Plattenteller samt Filzmatte nun vorsichtig auf den Subteller aufgelegt. Fehlt noch der Riemen, der in einem edel anmutenden Schächtelchen auf seinen Einsatz wartet. Ist er seiner Behausung entnommen, wird er vorsichtig um den Teller gelegt und anschließend rüber zum Pulley gespannt. Anschließend wird noch das kleine Antiskating-Gewicht am Tonarm montiert. Das ist eine recht filigrane Angelegenheit, die aber dank bebilderter Anleitung selbst für ungeübte HiFi-Freunde zu bewerkstelligen sein sollte. Zu guter Letzt wird noch kurz die Auflagekraft des Tonabnehmers kontrolliert. Ist das geschehen, steht dem Hörvergnügen nichts mehr im Wege.
Der Test startet nun am Magnat MR 780 Stereo-Receiver und Cantons Standlautsprechern Chrono 509 mit gänzlich unaudiophiler Musik: „Jagt und Hund“ von Love A. Kaum aufgelegt, stellt der Miracord 90 gleich klar, dass er voller Energie und Zug imstande ist mitreißenden, energiegeladenen Post-Punk (oder so) abzuliefern. Nennenswerte Schwächen leistet er sich dabei nicht, vor allem nicht klanglich. Lediglich die Stabilisierung auf Nenndrehzahl dauert einen Moment, das kennt man aber auch von sehr vielen anderen Plattenspielern. Bevor man also den ölgedämpften Tonarmlift betätig, um den Abnehmer auf die Platte zu senken, sollte die LED dauerhaft weiß leuchten. Hat sich die Drehzahl einmal stabilisiert, so gibt es in Sachen Gleichlauf absolut nichts zu beklagen. Der Elac 90 Anniversary wird jetzt zu einem regelrechten Feingeist, die Implementierung der Drehzahlregelung ins Masselaufwerk scheint also geglückt. Der elliptische Diamant des Abtasters holt dabei offensichtlich tatsächlich mehr aus der Rille. So präsentiert sich die Wiedergabe besonders im Hochton feiner aufgelöst und detailliert. Erkauft wird die gute Auflösung allerdings mit einer relativen Empfindlichkeit gegenüber Staub und anderen Verunreinigungen der Platte, auch sie werden jetzt ungefiltert hörbar. Einen echten Vorwurf kann man dem Miracord 90 diesbezüglich jedoch nicht machen, fehlerfreie Platten vorausgesetzt, ist die feine Auflösung ein Segen, kein Fluch.

Der tief ins Gehäuse eingelassene Drehregler erlaubt die Wahl der Drehgeschwindigkeit (33,3, 45 upm) und das Pitch-Control.

In meinem Test scheint am ehesten die im MR 780 integrierte Phonostufe hier eine Grenze zu setzen, an einem dedizierten und hochwertigeren Röhrenphonoverstärker – auf den ich kurz darauf wechsele – legt der Klang nämlich nochmal merklich zu. Was dem einen Freud ist des anderen Leid, dank der beeindruckenden Performance des Elac kommen nun auch meine Nachbarn in den Genuss das grandiose Bob-Dylan-Weihnachtsalbum „Christmas in the Heart“ in voller länge zu genießen. Die Musik auf dieser sehr gut produzierten LP passt mit ihrer klassischen Instrumentierung hervorragend zur liebevoll detaillierten Spielweise des Miracord 90. Das Klanggeschehen wird sorgsam arrangiert und auch das letzte Krächzen aus Bob Dylans Kehle zelebriert. Ein knisternder Kamin, etwas Schnee und die Weihnachtsidylle wäre perfekt. Der ultimative Test für meinen Testgast ist aber natürlich eine Schallplatte aus dem Hause Elac. Ein Exemplar, das ich zufällig ebenfalls besitze. Mit „Red Meat“ von Otis Taylor beginnt diese dann gleich mit einer echten Blues-Größe. Sofort fällt auf: die in Verbindung mit In-Akustik besonders audiophil produzierte Platte hält auf 45 Umdrehungen pro Minute deutlich mehr Informationen bereit als eine Standard-LP. Der Miracord 90 nimmt die Qualitätssteigerung dankbar an und reicht einen ausgewogenen, detaillierten und durchhörbaren Klang an seine Spielpartner weiter. Auf der zweiten Seite folgt ein anderer Taylor, Vorname Allan, mit dem Titel „All Is One“: Gitarren, Percussion, eine Stimme und ein in alle Richtungen scheinbar endloser Raum. Auch wenn es sich bei dem Song vielleicht um typische HiFi-Vorführmusik handelt, macht es unbestreitbar Spaß ein paar Minuten vollständig in diese Klangwelt abzutauchen und zu genießen. Der Miracord 90 Anniversary macht das definitiv möglich.

Am hinteren Teil des Tonarms lässt sich die Auflagekraft in feinen Schritten optimal justieren.

Fazit

Mit dem Miracord 90 Anniversary hat sich der deutsche Lautsprecherhersteller Elac selbst ein würdiges Geschenk zum Neunzigsten gemacht. Das generationsübergreifende Projekt des ehemaligen Plattenspieler-Spezialisten ist tatsächlich ein voller Erfolg. Der hochwertige Vinyldreher überzeugt durch ein modernes Design, eine geradlinige Formensprache und einen umfangreichen Lieferumfang. Dank komplett vormontierter Einheit aus Tonarm und Tonabnehmer ist die Inbetriebnahme zudem kinderleicht und auch von technisch unerfahrenen HiFi-Fans schnell durchgeführt. Der Klang steht der schicken Erscheinung und hervorragenden Handhabung in nichts nach – er überzeugt durch Detailreichtum, eine tolle Bühnendarstellung und Stimmigkeit. Alles in allem ein rundum gelungenes Gesamtpaket, das zu Listenpreis von 2500 Euro kaum Wünsche offen lässt.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1+
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

98 %

94 %

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171208.Elac-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Elac
Miracord 90 Anniversary
Produktkategorie:Plattenspieler
Preis:2.499,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz Lack Hochglanz
- Weiss Lack Hochglanz
- Nussbaum geölt
Vertrieb:Elac, Kiel
0431/647740
www.elac.de
Abmessungen (HBT):170 x 470 x 360 mm mm
Gewicht:17,1 kg
Antrieb:Riemenantrieb
Geschwindigkeiten:- 33 ⅓ Upm
- 45 Upm
Ausgang (analog)1 x Cinch
- Line-Level: 155 mV (–16 dB)
- Phono-Level: 3,5 mV (+/–3 dB)
Pitch:+/- 5 Prozent
Lieferumfang:- Miracord 90 Anniversary
- Kabel
- Tonarm
- Abtastsystem
Besonderes:- modernes Design
- Lieferung mit MM-System (Audio-Techica/Elac)
- Systemträger ab Werk montiert und justiert
- hervorragende Verarbeitung
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistung:hervorragend

Der Beitrag Elac Miracord 90 Anniversary – Wiederbelebung einer Legende erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

20 beeindruckende Last-Minute-Geschenkideen, die so richtig Eindruck machen

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Sie sind noch auf der Suche nach einem imponierenden Weihnachtsgeschenk, Ihr Budget ist aber klein? Wir hätten da 20 schöne Geschenktipps, die nicht viel Geld kosten aber so richtig was hermachen – und auch noch was können. Wie wäre es beispielsweise mit einem Bluetooth-Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung, einer eleganten Laptoptasche, einer adaptiven Freisprecheinrichtung fürs Auto, die in zwei Minuten installiert ist oder einem Radiowecker mit Bluetooth, der ganz nebenbei das neue iPhone lädt – kabellos? In unseren Tipps finden Sie tolle und nachhaltig begeisternde Geschenkideen für jeden Geldbeutel. Alle vorgestellten Produkte wurden übrigens ausgiebig von uns getestet. Los geht es bereits ab knapp 10 Euro:

In weniger als 2 Wochen ist Weihnachten. Wer noch schnell ein Geschenk für seine(n) Liebste(n) sucht, wird vielleicht in unseren Vorschlägen fündig.

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9,90 Euro: auvisio PX1993 (Weltempfänger)

Der PX1993 hat etwas Nostalgisches an sich. Diese Nostalgie ist nicht der Hauptgrund für die Empfehlung dieses Radios, es gibt nämlich jede Menge schlagkräftiger Argumente: Das Mini-Format macht diesen Weltempfänger beispielsweise zum praktischen Reise-Allrounder, der kaum Platz in Anspruch nimmt. Seine Bedienung ist kinderleicht und klanglich kommt der auvisio mit erstaunlich viel Power daher. Sein Preis-Leistungs-Verhältnis ist zudem schlichtweg unschlagbar. Auf den Punkt gebracht: Dieser Weltempfänger ist klein, zuverlässig, klangstark und ausgesprochen preisgünstig. Wenn Sie für wenig Geld und ohne viel Schnickschnack gut unterhalten werden möchten, lautet unser Tipp: Greifen Sie zu!
Zum Test

Alles drin, alles dran: In unserem Test beweist das PX1993 von auvisio, dass der klassische Weltempfänger druchaus noch seine Daseinsberechtigung hat.

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19,99 Euro: MacAudio BT Style 1000 (Bluetooth-Lautsprecher)

Der Mac Audio Bluetooth-Speaker BT Style 1000 überrascht durch Leistung und Klang. Selbst bei maximaler Lautstärke macht das Musikhören noch Spaß und wird nicht zur Qual. Zugleich ist die kleine Box für jegliche Outdooraktivität wie Picknick, Grillfeier oder Chill-Session am Strand prädestiniert. Selbst bei kleinen Indoorparties sorgt der BT Style 1000 für den nötigen Schwung. Kurzum: für knapp 20 Euro ist der Mac Audio BT Style 1000 eine absolute Kaufempfehlung für alle, die nach einem preiswerten und ultrakompakten Wireless-Lautsprecher Ausschau halten, der wertig ausschaut und auch klanglich was kann.
Zum Test

Der BT Style 1000 ist gerade einmal 68 Millimeter hoch. Damit passt er sogar in so manche Hosentasche.

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19,95 Euro: Inateck 13-Zoll-Schultertasche (Laptop-Tasche)

Mit seiner schlicht gestalteten Laptop-Schultertasche schützt Inateck seine wertvolle Fracht effektiv vor Kratzern, Stößen und Schäden durch Flüssigkeiten. Gerade letzter Punkt ist hier besonders hervorzuheben. Aufgrund ihres auf das Wesentliche reduzierten Designs kommt diese Tasche zeitlos stylisch daher und zeigt sich mit spezifiziertem Stauraumangebot als Ideal für Kurzreisen bzw. den täglichen Weg ins Büro. Wer nun noch ein Pro-Argument für den Kauf benötigt, der findet dieses im Preis, denn aktuell ist die hier vorgestellte Laptop-Tasche für knapp 20 Euro im Amazon-Shop zu haben.
Zum Test

Mit seiner Laptop-Schultertasche verspricht Inateck effektiven Schutz für MacBook, Surface und Co.

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24,90 Euro: Hama OTG-Tablet-Tasche (BT-Tastatur für Android-Tablets)

Dank integrierter Tastatur ist Ihr Android-Tablet mit Hamas Hülle nicht nur gut vor Schmutz und Kratzern geschützt. Selbst längere Texte lassen sich so sehr bequem eintippen, ohne auf eine virtuelle Tastatur auf dem Touchscreen zurückgreifen zu müssen. Schick-elegant, preisgünstig, einfach anzuschließen und mit sehr gutem Preis-Leistungsverhältnis ausgestattet – was will man mehr?
Zum Test

Die Hama OTG-Tablethülle bringt sogar eine integrierte Tastatur mit.

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39,90 Euro: auvisio IHS.600.bt (kabelloser In-Ear-Kopfhörer)

Die IHS-600.bt von auvisio schonen den Geldbeutel und bieten obendrein eine überzeugende Performance. Die Parameter machen neugierig: keine Kabel, kleiner Preis und optisch sehen die IHS-600.bt auch noch gut aus. Ihre Klangqualität ist beeindruckend, die Verarbeitung weiß zu überzeugen. Last but not least werden die In-Ears in der mitgelieferten Powerbank-Box auch unterwegs schnell aufgeladen. Kurz gesagt: Ob man nun in erster Linie zu Hause ungestört seine Lieblingssongs genießen möchte, täglich mit Bus und Bahn pendelt oder sportlich unterwegs ist, mit diesem kleinen aber feinen und absolut kabellos zu betreibenden Gerät macht man garantiert nichts falsch.
Zum Test

Der Lieferumfang besteht aus den beiden In-Ears und der Transportbox. In ihr lassen sich die In-Ears auch unterwegs aufladen.

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49,90 Euro: Headsound OnE (Bluetooth-On-Ear-Kopfhörer)

Bluetooth-Kopfhörersysteme bietet der Markt aktuell jede Menge. Der stylische Headsound OnE ragt hier allerdings ein wenig heraus. Die Haptik überzeugt und das liegt auch an der guten Verarbeitung den hochwertigen Materialien. Nerviges Kabelwirrwarr gibt es nicht und zudem klingt der zeitlos designete OnE auch noch erstaunlich gut. Wer nach einem funkbasierten Kopfhörersystem Ausschau hält, sollte dieses Modell unbedingt in seine Überlegungen einbeziehen. Wem jetzt noch ein Pro-Argument fehlt, der findet dieses im Preis, denn mit 49,90 Euro wird der Headsound OnE aktuell zum Kampfpreis angeboten.
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Der Verbindungsaufbau mit dem Headsound OnE geht schnell von der Hand. Ist er erfolgreich, leuchtet der Ring um die Play/Pause-Taste permanent blau.

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49,99 Euro: Dreamwave Bubble Pods (Bluetooth-Lautsprecher)

Die quietschbunte Mini-Version der Dreamwave-Kollektion macht einfach Spaß – optisch, aber auch klanglich. Der Bubble Pods ist zudem tatsächlich ernsthaft belastbar und macht alles mit, egal ob am Fahrradlenker, am Wanderrucksack, in Kinderhänden oder in der Dusche. Die Bedienung ist dank weniger Tasten kinderleicht. Die kreisrunde Öse als „Kopf“ des Bluetooth-Lautsprechers wirkt auf den ersten Blick zwar ungewöhnlich, punktet aber durch Vielfalt und den daraus resultierenden, flexiblen Einsatzmöglichkeiten. Und auch der Preis von 49,99 Euro ist absolut top. Empfehlung: Kaufen und Spaß haben – sowohl drinnen als auch draußen!
Zum Test

Dreamwave bietet seinen Bubble Pods in gleich vier frischen Farbvarianten an …

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67,89 Euro: Auna Peggy Sue (USB-Plattenspieler)

Mit dem Peggy Sue präsentiert Auna einen schicken Retro-Plattenspieler, der mit seinem 50er-Jahre-Design und dem Blue-Jeans-Bezug und seiner funktionalen Bedienung punktet. Vinyls können dank USB-Schnittstelle im Handumdrehen auf einem Notebook digitalisiert werden. Alle Anschlusskabel und die dafür notwendige Software gehören zum Lieferumfang. Dank eingebauter Stereolautsprecher benötigt der Auna keine externen Boxen. So lassen sich die eigenen Platten zuhause oder auch unterwegs abspielen. Der Riemenantrieb spielt Singles, LPs oder moderne 10-Inch-Vinyls vollkommen gleichmäßig ab. In der Summe eignet sich der Peggy Sue ganz hervorragend für Musikliebhaber, die gelegentlich mal wieder eine Vinyl hören wollen oder Teenies, die sich an den alten Platten ihrer Eltern erfreuen wollen. Für schlappe 70 Euro offeriert der Auna Peggy Sue ein fantastisches Preis/Leistungsverhältnis.
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Auch Singles werden zuverlässig abgespielt. Dank des Pucks liegt die Scheibe sicher auf dem Drehteller.
Foto: Michael B. Rehders

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69,99 Euro: Headsound qi Box (Radiowecker mit qi-Ladestation)

Klang und Lautstärke der qi Box sind überdurchschnittlich gut, die Weckfunktion angenehm und funktionell, die Bluetooth-Verbindung äußerst stabil,. Ein Highlight ist aber ganz sicher die Möglichkeit sein neues iPhone X oder iPhone 8 hier kabellos zu laden. Zudem steht eine Freisprecheinrichtung zur Verfügung, an der es rein gar nichts auszusetzen gibt.
Unterm Strich hat Headsound mit der qi box eine kostengünstige Kombination aus Wecker, Bluetooth-Lautsprecher und Ladestation auf den Markt gebracht, die das Leben in den eigenen vier Wänden, im Büro oder auch im Urlaub wirklich bereichert – und das zum kleinen Preis.
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Die Headsound qi box ist in den Ausführungen weiss/silber und schwarz/silber verfügbar.

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79,00 Euro: Block Connect:One (Pocket Bluetooth-Lautsprecher)

Der Connect:One von Block punktet durch edles Design, einfache Bedienung und Größe, tatsächlich passt er in jede Hosentasche. Der Sound der Bluetooth-Box kann sich ebenfalls hören lassen. Hier entwickelt sich der Connect:One schnell zu einem musikalischen Begleiter, den man immer gern dabei hat – egal ob draußen oder drinnen. Unspektakulär, aber sehr praktisch ist der Tragegurt, mit dessen Hilfe der Mini-Block nahezu überall befestigt werden kann. Der Preis für diesen schicken, sehr gut verarbeiteten und wohlklingenden Bluetooth-Speaker: erschwingliche 79 Euro.
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Praktisch: der Connect:One ist so kompakt gehalten, dass er sogar in der Hosentasche transportiert werden kann.

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79,90 Euro: JBL Trip (Freisprecheinrichtung und Bluetooth-Speaker fürs Auto)

Der kleine Trip von JBL spielt im Auto richtig groß auf. Wer Ihn an den Sonnenschutz klemmt, erhält eine Freisprecheinrichtung mit glasklarer Stimmwiedergabe und ein großes Plus an Sicherheit und Komfort im Straßenverkehr. Ganz nebenbei lässt sich auch noch die auf dem Handy gespeicherte Musik über ihn wiedergeben. Betrachtet man dazu den Preis von aktuell knapp 8 statt 100 Euro, könnte man schon fast von einem „Geschenk“ an den Autofahrer sprechen. Also nicht mehr warten und Punkte sammeln, sondern schnell kaufen.
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Clevere Lösung: Mit dem JBL Trip bleiben beide Hände auf während des Telefonats am Lenkrad.

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79,99 Euro: Magnat LZR 548 BT (Bluetooth-In-Ear-Kpfhörer)

Stilsicheres Design, wertige Verarbeitung, vorzüglicher Tragekomfort und eine einfache Handhabung zeichnen die In-Ears von Magnat aus. Das Wichtigste kommt aber noch, die 548er beweisen nämlich auch, dass auch vergleichsweise preisgünstige Kabellos-In-Ears klanglich jede Menge zu bieten haben können. So begeistern sie durch eine exzellente Detail- und Stimmwiedergabe, spielen unbeschwert und natürlich auf und gehen bei Bedarf auch mal handfester zur Sache. Wer also echte Topqualität zu einem erschwinglichen Preis haben möchte, der ist mit den LZR 548 BT garantiert gut aufgehoben.
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Leicht, vielseitig, kabellos: Der Magnat LZR 548 BT verbindet sich via Bluetooth mit dem Handy, lässt sich über die Fernbedienung im Nackenband aber schnell und einfach befehligen.

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99,00 Euro: Xoro DAB 600 IR (Internet-/DAB-/Netzwerk-Radio)

Das Internetradio DAB 600 IR von Xoro punktet zu seinem gelungenen Design durch einen tollen Klang, eine umfangreiche Ausstattung und einen hohen Bedienkomfort. Dank Steuerungsmöglichkeit per App lässt sich das kompakte Stereosystem ganz bequem über das Smartphone oder Tablet mit Musik von bis zu 27.000 Radiosendern oder aus der eigenen Mediathek versorgen – mittels WLAN sogar von im Netzwerk eingebundenen NAS-Laufwerken. Das Farb-Display liefert jederzeit einen guten Überblick über den aktuellen Stand der Dinge und mit seinem zusätzlichen Line-Out-Anschluss für einen zusätzlichen Lautsprecher ist das DAB 600 IR sogar ein Kandidat für die Beschallung von Partys. Das alles gibt es übrigens schon für weniger als 100 Euro.
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Dank vielseitigem Funktionsumfang und edlem Design ist das DAB 600 IR auch im Schlafzimmer gut aufgehoben.

Dank vielseitigem Funktionsumfang und edlem Design ist das DAB 600 IR auch im Schlafzimmer gut aufgehoben.

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99,00 Euro: 808audio Hex Light (Bluetooth-Lautsprecher mit Illumination)

Wir haben schon viele Bluetooth-Boxen getestet – der Hex Light kann in dieser Reihe nicht nur klanglich mithalten, er nimmt dank integrierter Lightshow eine Sonderstellung ein. Mit einem sehr guten Klang und imponierender Illumination ist er eine echte Bereicherung für alle, die sich gerne auch atmosphärisch unterhalten lassen. Betrachtet man dann noch den wirklich günstigen Preis von unter 100 Euro, bietet 808audio mit seinem Hex Light Wireless Speaker ein echtes Entertainment-Schnäppchen! Unser Tipp: Auf jeden Fall zugreifen!
Zum Test

Lounge-Atmosphäre oder Party-Stimmung? Das 808audio Hex Light sorgt für Musik und ein entsprechendes Lichtambiente.

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119,90 Euro: August International EP750 (Bluetooth-Kopfhörer mit Noise Cancelling)

Der EP750 von August International überzeugt auf ganzer Linie. Er schaut gut aus, bietet einen hohen Tragekomfort, ist supereinfach zu bedienen, offeriert ein effektives Noise Cancelling, einen blitzsauberen Klang und bringt noch zahlreiche Zusatzfunktionen mit. Unter anderem ist er sogar als Bluetooth-Receiver einsetzbar und besitzt eine Multipoint-Technologie. Der Preis von 119,95 Euro ist für diese Klangqualität, die Verarbeitung und die gebotenen Extras kaum zu toppen und mehr als in Ordnung.
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Unschlagbares Gesamtpaket: Der EP750 ist erstklassig verarbeitet, zop ausgestettet und preislich überaus attraktiv.

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119,95 Euro: Pioneer Rayz Rally (iPhone-Lautsprecher)

Pioneer zeigt, dass man für die mobile Musikwiedergabe nicht zwingend an Bluetooth-Lautsprecher gebunden ist. Mit dem Rayz Rally gelingt diese tatsächlich noch eine Spur bequemer – auch aufgrund der Tatsache, dass sich dieser Lautsprecher locker in jeder Hosentasche transportieren und per Sprachbefehl steuern lässt. Dank Direktanbindung ans Smartphone/Tablet entfällt obendrein das lästige Laden des Akkus, der Lautsprecher ist jederzeit einsatzbereit. Klanglich zeigt sich der Rayz Rally für seine Größe überraschend spielfreudig, agil und leistungsstark, wobei seine Stärken ganz eindeutig in der Stimm- und Detailwiedergabe liegen. Kurzum: der Rayz Rally ist eine absolute Empfehlung für iPhone- und iPad-Besitzer, die auch unterwegs nicht auf guten Sound verzichten wollen und/oder auf der Suche nach einer flexiblen und kinderleicht zu handhabenden Freisprechlösung sind.
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Mobiler geht es kaum: Der Rayz Rally ist nur unwesentlich größer als eine Streichholzschachtel ujnd nach der Verbindung zum iPhone sofort einsatzbereit.

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119,99: Devolo dLAN 550 WiFi Starter Kit (WLAN in jedem Raum)

WLAN unbegrenzt und in jedem Raum – dieser Traum wird mit dem dLAN 550 WiFi Starter Kit von Devolo nun Realität. Und das alles ohne zu Bohren und unzählige Meter Netzwerkkabel durch die Wohnung verlegen zu müssen! Einfacher und wirksamer geht es nun wirklich nicht. Ein revolutionäres Setup, das Spezialisten wie unerfahrenen Usern den superschnellen Einstieg in die große weite Welt des Word Wide Web ermöglicht. Dass dieses obendrein preislich extrem attraktive Starter Kit mühelos um weitere Adapter erweitert werden kann, ist ein weiteres Argument sich einmal mit dieser effektiven Art der „WLAN-Problemlösung“ zu befassen.
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Devolo verspricht mit seinem dLAN 550+ WiFi Starter Kit Powerline nicht weniger als besten WLAN-Empfang in jedem Raum.

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119,99 Euro: JBL Boost TV (TV-Soundbar)

Wenig Platz und kleines Budget sprechen nicht unbedingt gegen den Kauf einer klangstarken Soundbar. Mit dem Boost TV von JBL wird der Fernsehton gleich um mehrere Level vor allem in Sachen Räumlichkeit und Dynamik verbessert. Obendrauf gibt es noch eine sehr respektable Möglichkeit zur Musikwiedergabe, egal ob via Kabel oder Bluetooth. Dank JBL Connect kann der Boost TV zudem mit anderen kompatiblen Geräten gekoppelt werden und ein ebenso simples wie klangstarkes Multiroom-System aufbauen. Statt für 199 wird der Boost TV aktuell übrigens bei einigen Online-Händlern für schlappe 120 Euro angeboten.
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Mit gerade einmal 37,6 Zentimetern Breite findet der Boost TV so gut wie überall Platz.

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129,00 Euro: Ubtech Jimu Robot Mini Kit (modularer Roboter)

Spielerisch lernt es sich immer noch am besten und genau das geschieht mit dem Jimu Robot Mini Kit von UBtech. Das modulare Bausatz-Prinzip ermöglicht sowohl schnelle Erfolge als auch das intensive Auseinandersetzung mit der Technik und der Programmierung von Robotern. Phantasie und Kreativität werden dabei ebenso gefördert wie die immer wichtiger werdenden MINT-Fähigkeiten aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Auch deshalb ist das Jimu Robot Mini Kit ein sehr gut gelungenes, langfristiges Lern-Spielzeug für entdeckungsfreudige Kinder ab acht Jahren.
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Spielspaß mit Lernfaktor: Das Jimu Robot Mini Kit ist dank App-Steuerung ein schöner Zeitvertreib für kleine und große Kinder.

Spielspaß mit Lernfaktor: Das Jimu Robot Mini Kit ist dank App-Steuerung ein schöner Zeitvertreib für kleine und große Kinder.

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139,00 Euro: Cyrus Soundkey (mobiler Kopfhörerverstärker)

Er ist federleicht, ultrakompakt, in jeder Hosen- oder Jackentasche mitführbar und mit einem Preis von 139,00 Euro erfreulich fair kalkuliert. Der Cyrus Soundkey ist darüber hinaus schnell und kinderleicht in die mobile Wiedergabekette eingebunden und liefert den beeindruckenden Beweis, dass die Audioreproduktion vom Smartphone tatsächlich höheres HiFi-Niveau erreichen kann. Das Beste aber ist: der Soundkey weiß zwar mit echten HiRes-Dateien umzugehen, dient in erster Linie aber als eklatante Klangverbesserung am Handy.
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Der Soundkey lässt sich via USB mit jedem aktuellen Smartphone betreiben.

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Kompaktlautsprecher Saxx clubSound CLX 3 – Audiophile Ambitionen

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Erstklassiger Sound zu einem herausragenden Preis – mit diesem Erfolgsrezept ist der Boxenhersteller Saxx in knapp zwei Jahren vom Nobody zum Konkurrentenschreck aufgestiegen. Jetzt präsentiert Saxx seine neue Premium-Serie „clubSound“ und verspricht mit einem extra entwickelten Bändchen-Hochtöner audiophilen Klang für anspruchsvollste Hörer. Kann auch der kompakteste Lautsprecher der Reihe dieses Versprechen einlösen? Die Saxx clubSound CLX 3 hat im lite-Hörraum Rede und Antwort gestanden.

Satter Glanz: Die Saxx clubSound CLX 3 ist in Klavierlack-Optik gehalten.

Erst mal bleibt dieser Lautsprecher aber leise, denn zur Eröffnung entfaltet er in unserer Redaktion allein seine optische Wirkung – und die ist immens: Die Saxx clubSound CLX 3 ist eine bildhübsche Box. Sofort fällt die herrliche Lackierung ins Auge. Bei unserem Modell ist sie schwarz, alternativ gibt es sie in Weiß; so oder so ist der Lack auf Hochglanz poliert. Diese Arbeiten sind erstklassig ausgeführt: Das Schwarz ist supersatt, der Überzug erweist sich, auch gegen das Licht betrachtet, als sehr gleichmäßig. So hat der Lack eine schöne Tiefe und bürgt für eine sehr hochwertige Anmutung. Für die Oberklasse, in der diese Zwei-Wege-Box spielt, ist diese Qualität exzellent.

axx hat das Logo neu in Szene gesetzt, dies rundet die hochwertige Anmutung ab.

Fabelhafte Formung

Für die edle Erscheinung sorgt aber auch die fabelhafte Formung. Mit den Maßen 40 mal 31 mal 32 Zentimeter ist diese Kompaktbox wohlproportioniert. Die Positionierung auf einem Sockel sorgt zudem für eine Leichtigkeit der Erscheinung. Der Korpus scheint dadurch fast zu schweben. Die große Attraktion sind aber die Rundungen: Bei den Ecken und Kanten sorgen kleine Radien für geschmeidige Übergänge, auf der Front führen ansatzlose, sanfte Vertiefung als Schallführungen hin zu den zwei Chassis. Die Lautsprecher sind nicht auf die Front aufgesetzt, sondern von hinten montiert, so sieht man keine Schrauben und Chassisrahmen. Die Front kommt zudem ohne Aufnahme-Löcher für die Abdeckungen aus, die Frontgrills haften rein magnetisch. Durch diese Design-Lösungen werden alle optischen Brüche vermieden. Die Box wirkt monolithisch, als wäre sie aus einem Stück gefertigt, die Formung wirkt fast schon ein wenig futuristisch. Dieses Gestaltungsmerkmal ist das optische Markenzeichen von Saxx, es taucht bereits bei der Einsteiger-Serie ClearSound auf, von der wir schon die CS 120, die CS 130 und die CS 170 getestet haben, er prägt aber auch die fortgeschrittene coolSound-Serie, aus der wir die CX 20, die CX 25, die CX 30 und die CX 90 zu Gast hatten – und nun veredelt er auch die neu eingeführte clubSound-Linie.

Die von hinten montierten Speaker und die markanten Schallführungen sind Markenzeichen von Sax

Die clubSound-Serie

Mit der clubSound-Serie erweitert Saxx sein Portfolio um eine Premium-Linie: Diese dritte und ranghöchste Reihe soll audiophile Ansprüche erfüllen. Die clubSound-Serie wurde aber nicht nur für High-fidele Musikliebhaber entwickelt, sondern auch für Heimkino-Enthusiasten. Deshalb gehören zur Familie ein großer Standlautsprecher, zwei Kompaktboxen und ein Center. Als Subwoofer kommt ein naher Verwandter aus dem deepSound-Clan zum Zuge. Für die audiophilen Ambitionen der clubSound-Serie hat Saxx in die Ausstattung investiert. Es beginnt schon bei der Gehäuse-Qualität: Zugunsten der Resonanzfreiheit kommt hier dickwandiges MDF zum Zuge, diese mitteldichte Holzfaserplatte widerstrebt der Vibration, ist zudem biege- und zugfest und hat sich deswegen im hochwertigen Lautsprecherbau etabliert. Etwaigen Rest-Swing bannt eine Kombination aus Verstrebungen, Dämmwatte und inwandiger Verbundschaum-Auskleidung. Auch die Sockel-Lagerung kann ihren Teil dazu beitragen, Schwingungen zu absorbieren, ebenso die Unterfütterung mit Gummifüßen. Das sind nun alles Kontra-Maßnahmen gegen schlechten Schall, nun kommen wir zu den Pro-Maßnahmen für den guten Klang.

Die Sockelkonstruktion sorgt dafür, dass die CLX 3 quasi schwebt.

Akustisches As: Der AMT-Hochtöner

Saxx setzt bei der Hochton-Membran nicht auf eine textile oder metallene Kalotte, sondern auf eine hauchdünne und federleichte Folie. Die Folienmembran ist dabei von einem feinen elektrischen Leiter durchzogen, der sich in einem Magnetfeld befindet. Fließt durch den Leiter Strom, bewirkt das eine An- und Abstoßung der Folie im Magnetfeld – die Membran schwingt. Derartige Tweeter haben enorme Vorteile: Die Folie kann ultraflott reagieren und deshalb höhere Frequenzen superpräzise wiedergeben. Saxx hat sich dabei für eine besondere Art dieser Folienschwinger entschieden, den sogenannten Air Motion Transformer. Bei diesem AMT ist die Folie wie eine Ziehharmonika gefaltet. Wenn nun das elektrische Signal als Strom durch den Leiter in der Folie fließt, wird die gefaltete Membran wie der Balg eines Akkordeons bewegt, also auseinandergezogen und zusammengepresst. Hierdurch wird Luft zwischen den einzelnen Falten angesaugt und herausgedrückt – und zwar überaus effizient: Eine geringe Bewegung der Membran sorgt für eine schnelle und starke Bewegung der Luft. Dank dieser großen Übersetzung und der geringen Membran-Masse besitzt der AMT ein exzellentes Impulsverhalten und erstklassige dynamische Fähigkeiten. Saxx verwendet für die clubSound-Reihe nun eine neue eigenentwickelte Version des Air Motion Transformers: Der sogenannte „Xpand AMT“ vermag bis 35.000 Hertz zu wandeln, er soll dies noch verzerrungsärmer und präziser leisten und dadurch die Kristallklarheit des Hochtons abermals steigern.

Der AMT-Hochtöner mit seiner gelben, gefalteten Folie sorgt für das frische und klare Klangbild.

Fiberglas für Mitten und Bass

Die fantastischen Fähigkeiten des AMT stoßen aber generell an Frequenzgrenzen: Die mechanisch empfindliche Folie ist für die Wandlung tieferer Töne nur bedingt und unter Aufbietung eines großen Aufwands geeignet. Deshalb nimmt man für alle Nicht-Höhen einen oder mehrere herkömmliche Konus-Lautsprecher. Auch hier hat Saxx draufgesattelt und präsentiert für die Premium-Serie ebenfalls neu entwickelte Mittel- und Tieftieftöner, bei denen eine Fiberglas-Membran schwingt. Bei der kompakten Saxx clubSound CLX 3 kommt ein kombinierter Mitteltieftöner zum Einsatz, er wandelt alle Frequenzen unterhalb von 3.000 Hertz. Der Konus ist dank der harten Fiber-Fasern und ihrer Verflechtung sehr verwindungssresistent und belastungsstark. Das ist auch nötig, schließlich soll das Chassis bis 40 Hertz hinab wandeln. Damit das gelingt, besitzt die Saxx clubSound CLX 3 eine Bassreflex-Abstimmung, das entsprechende Rohr mündet auf der Rückseite – und hier entdecken wir noch weitere Qualitäts-Features dieser Box.

Der Mitteltieftöner ist mit einer Fiberglas-Membran bestückt. Das Fasergeflecht punktet mit Festigkeit und Steifigkeit – und ist zudem optisch sehr attraktiv.

Amtliches Terminal

Saxx bietet auch beim Terminal Premium-Qualität. Die Grundplatte ist aus schwarz eloxiertem Aluminium gefertigt, auf ihr finden wir ein hochsolides Klemmenquartett mit titanbeschichteten Schraubanschlüssen. Dank der großzügigen Aufnahmen passen hier auch Litzen mit großen Querschnitten. Damit die empfindlichen Kabeladern beim Anziehen der Überwurfmuttern nicht in Mitleidenschaft gezogen werden, sitzen vor den Muttern freilaufende Andruckscheiben. So wird beim Anpressen Druck auf die Drähtchen ausgeübt, ohne sie dabei zu verziehen. Das Terminal erlaubt neben dem einfachen Anschluss mit einem Kabelpaar und einem Verstärker auch Bi-Amping, also den Anschluss von zwei Verstärkern, die über jeweils eigene Kabel den Bass und die Mitten/Höhen der Box separat antreiben. Es geht aber auch Bi-Wiring, also der Betrieb über einen Verstärker, der den Bass und die Mitten/Höhen der Box mit verschiedenen Kabeln ansteuert. Für den normalen Betrieb liegt der Saxx clubSound CLX 3 ein Paar Kabelbrücken bei, sie sind dann zwingend zur Verbindung von „Hi“ und „Lo“ einzusetzen. Auch beim Terminal dieses Lautsprechers gilt: Für die Oberklasse ist die Güte ausgesprochen hoch.

Das Terminal ist mit titanbeschichteten Klemmen ausgestattet und ermöglicht auch Bi-Wiring und Bi-Amping.

Klanganpassung inklusive

Es kommt noch besser: Die Kompaktbox besitzt sogar eine Klanganpassung. Über einen Kippschalter lässt sich der Hochton der Saxx clubSound CLX 3 beeinflussen. So kann man die Höhen gemäß dem eigenen Geschmack verändern oder Nachteile des eigenen Raums ausgleichen. Verursacht das Wohnzimmer einen zu matten Sound, bringt man den Schalter in die Plus-Stellung. Dadurch wird der Hochton um zwei Dezibel angehoben, die Box klingt nun brillanter. Wenn der Raum eh schon für eine helle Wiedergabe sorgt, kippt man den Schalter in die Minus-Position. Dadurch wird der Hochton um drei Dezibel gesenkt. Die Box klingt dann etwas weicher. Wer einen unkritischen Raum hat, belässt den Schalter hingegen in der mittleren Neutralstellung. So sollte man auch die Aufstellung und Ausrichtung starten, um erst einmal über die Positionierung das bestmögliche Ergebnis zu erreichen.

Über den Schalter lassen sich die Höhen anheben oder absenken, so lassen sich die Boxen an den Raum und den eigenen Geschmack anpassen.

Aufstellung und Ausrichtung

Auch wenn die Saxx clubSound CLX 3 unter der Rubrik „Regalbox“ geführt wird: Im Regal ist sie eigentlich am schlechtesten aufgehoben. Hierwird der Klang durch nebenstehende Gegenstände, mangelnden rückwärtigen Freiraum und die Schwingfreudigkeit des Möbels beeinträchtigt. Auf einem Sideboard funktioniert die Wiedergabe meist besser, allerdings darf man das Regal als potenziellen Resonanzen-Erzeuger nicht außer Acht lassen. Hier kann man mit untergesetzten Absorbern oder Spikes Abhilfe schaffen. Wer ein Lowboard als Standort in Betracht zieht, sollte noch etwas Bedenken: So lässt sich die Faustformel, dass der Hochtöner der Boxen auf Ohrhöhe sein sollte, kaum realisieren. Dies gelingt hingegen prima mit separaten Ständern. Sie erlauben zudem die freie Aufstellung der Boxen im Raum mit ausreichendem Abstand zu Seiten- und Rückwänden. Dadurch wird der beste Klang erzielt. Egal, welche Variante man wählt: Die beiden Saxx clubSound CLX 3 und der Hörplatz sollten die Eckpunkte eines gleichseitigen Dreiecks bilden können. Wir sind in unserem Redaktions-Hörraum mit den Standard-Standorten schon nah am Optimum, rund 2,20 Meter beträgt der jeweilige Abstand. Nun richten wir die Boxen noch leicht auf den Hörplatz aus, nur wenige Grad, dann stimmt die Abbildung: Die Kompaktboxen bilden das musikalische Geschehen größenrichtig, gut gestaffelt und bestens ortbar ab. Die Saxx clubSound CLX 3 macht es einem hier leicht, schon nach wenigen Korrekturen stehen sie perfekt.

Saxx liefert zur Box ein Paar hochwertige Kabelbrücken für die Verbindung der Lautsprecherklemmen.

So klingt die Saxx clubSound CLX 3

Wir streamen über den Elac Discovery und über unseren Redaktionsverstärker, den Arcam A39, Musik von Stings Album „Live in Berlin“, hier hat er seine Songs mit dem Royal Philharmonic Concert Orchestra gespielt. Dieses Album ist hervorragend aufgenommen, auch die tolle Live-Atmosphäre in der Arena ist bestens konserviert. Besonders schön hört man das bei dem Riesen-Hit „Englishman In New York“, bei dem Sting prominente Unterstützung von dem Saxophonisten Branford Marsalis bekommt. Schon bei seiner Vorstellung brandet Beifall auf, und gleich mit diesem Applaus versetzt uns die Saxx clubSound CLX 3 in den Innenraum der Halle: Das Klatschen und der Jubel der Fans sind kein amorpher Geräuschteppich, sondern ein fein aufgelöstes Zusammenwirken tausender Hände und Kehlen, die wir prima verorten können. Wir haben dadurch auch einen prima Eindruck von den Dimensionen dieser 17.000 Menschen fassenden Mehrzweckhalle. Der AMT-Hochtöner leistet hier exzellente Arbeit und liefert einmal mehr den Nachweis, dass Bändchen- und Folien-Lautsprecher eine superbe Auflösung, eine detaillierte Darstellung und eine frische, klare Darstellung möglich machen. Auch das Bühnengeschehen bildet die Saxx clubSound CLX 3 mit Leichtigkeit, großer Genauigkeit und sehr schöner Räumlichkeit ab: Marsalis kommt nach vorne, steht schließlich leicht rechts, er spielt neben etlichen kurzen Einwürfen dann ein Weltklasse-Solo im unvermittelt eingeflochtenen Swing-Part. Sein Sopransaxophon hat eine wunderbare Präsenz und etabliert sich, ohne scharf oder forciert zu klingen, im Gesamtsound. Direkt daneben steht und singt Sting, natürlich im Zentrum, jede Nuance seiner leicht kehligen, samtigen, immer noch ungemein hohen Stimme ist in dieser Aufnahme eingefangen – und wird durch die CLX 3 wieder freigelassen. Das gelingt so gut, dass wir schmunzeln müssen, als Sting das Publikum für das Mitsingen lobt – mit einem leisen, weil neben das Mikro gesprochenen „Super“. Man muss hier schon genau hinhören, aber die Saxx-Boxen machen es möglich.

Alternativ gibt es die Saxx clubSound CLX 3 auch in Weiß, die Abdeckungen sind allerdings nach wie vor in Schwarz gehalten.

Hinter den beiden Stars hören wir die fantastischen Begleitmusiker, den Percussionisten Rhani Krija und den Drummer David Cossin, die ihr Schlagwerk mit atemberaubender Akkuratesse verrichten – und das bringt die clubSound CLX 3 mit Punch und Präzision rüber, jeder Schlag auf die Felle ist richtig schön knackig. Gut gelingt auch die Abbildung des Basspiels von Ira Coleman, es klingt voll, rund und bildet ein schönes Fundament. Erstaunlich, dass die kompakte CLX 3 den Bass mit solch einem Volumen darstellen kann! Mag auch der Hochtöner der Star dieser Box sein: Der Mitteltieftöner macht ebenfalls einen sehr guten Job. Für die sonore Fülle der Aufnahme sorgt natürlich auch der Klangkörper der Royal Philharmonics, der den Background für Sting und seine Band bieten. Auch diese anspruchsvolle Orchesterwiedergabe gelingt der CLX 3 prima. Die orchestrale Version von „Englishman In New York“ ist immer wieder von eigenen Bläserlinien und Streicherstimmen durchzogen, diese Details werden samt und sonders von CLX 3 sauber herausgearbeitet – sehr gut! Wir hören ein bruchloses Klangbild, die beiden Speaker der Box sind gut abgestimmt. Es zahlt sich aus, dass der Hochtöner nur in seinem Paradebereich ab drei Kilohertz spielen braucht und nicht im kniffligen Bereich der unteren Höhen. Die Darstellung bleibt auch bei höheren Lautstärken klangstabil, der Bass gewinnt dabei noch etwas an Präsenz. Was bringt nun die Höhenanpassungsmöglichkeit der Box? Die Absenkung bringt bei unserem Raum keinen Vorteil, die Anhebung hingegen ist eine interessante Option, der Sound ist nun brillanter, helle Details sind dadurch noch akzentuierter. Nach mehreren Vergleichsdurchgängen kommen wir aber zu dem Schluss, dass die Neutraleinstellung ein wenig entspannter klingt. Wir verzichten deshalb auf den Brillanz-Kick.

Auch das Stoffschild an den Blenden ist ein Markenzeichen von Saxx.

Wie schlägt sich die Saxx clubSound CLX 3 nun mit weniger weichen Klängen? Wir testen das mit AC/DC und dem Song „Black Ice“. Die einleitende Gitarre brät amtlich, da ist der ganze harsche, rau-rotzige Ton, der die Band auszeichnet, zu hören – so muss es sein. Klasse ist auch der erste Schlag auf die Snare, dieser Einsatz knallt klar und knackig aus den Boxen. Spätestens jetzt sitzt man gerade auf dem Sofa. Hier lernen wir drastisch die Dynamikfähigkeit der CLX 3 kennen, und gleich danach zeigt sich, dass das gesamte Set von Phil Rudd ordentlich Wumms hat, besonders, wenn man die CLX 3 lauter fährt. Die Drums, aber auch die gesamte Band wirken kompakter. So gefällt die Box uns in der Abteilung Rock generell am besten. Bei kleineren Ensembles glänzt die CLX 3 schon mit ganz leisen Tönen: Der englische Singer/Songwriter Mike Silver singt in seiner Ballade „Not A Matter Of Pride“ von der Kunst, sich seine Liebe zu bewahren – und der CLX 3 gelingt die Kunst, Silvers sanften Gesang auch in ganz niedriger Lautstärke mit seiner ganzen Intensität hörbar zu machen. Die Abbildung der zwei Gitarren ist ebenfalls schon auf diesem Level ein Genuss. Der CLX 3 glückt es, die ganze stählerne Brillanz der Akustikgitarren zum Glänzen zu bringen – ohne dabei das klingende Holz des Instrument zu unterschlagen. So beeindruckt uns die Saxx clubSound CLX 3 zu vorgerückter Stunde auch auf leise Weise.

Die Saxx clubSound CLX 3 liefert freistehend auf Ständern den besten Klang.

Fazit

Erstklassiger Sound zu einem herausragenden Preis – diese Direktive setzt Saxx nun auch in der audiophil ambitionierten ClubSound-Serie fort. Das demonstriert schon die kleinste Box der Reihe, die Saxx clubSound CLX 3. Dieser Kompaktlautsprecher punktet mit zwei neu entwickelten Chassis, dem ungemein klar und präzise agierenden Xpand AMT-Hochtöner und dem druckvoll-voluminös wandelnden Fiberglas-Membran-Speaker für Mittel- und Tiefton. Dieser Lautsprecher liefert, auch dank der Bassreflexabstimmung, einen überraschend sattes Frequenzfundament, mit dem AMT agiert er in bester Abstimmung. Der Hochton dieser Box ist über eine Klanganpassung veränderbar – dies ist, neben dem erstklassigen Terminal und der ausgezeichneten Verarbeitung samt Lackierung, ein Qualitätsniveau, mit dem die Saxx clubSound CLX 3 in ihrer Klasse ganz oben spielt.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1+
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: ausgezeichnet

98 %

98 %

99 %

171213.Saxx-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Saxx
clubSound CLX 3
Gerätekategorie:Regallautsprecher
Preis:599,00 Euro / Stück
Ausführungen:- Weiß (Hochglanz)
- Schwarz (Hochglanz)
Vertrieb:SaxxTec GmbH & Co. KG
Tel.: 05032/9567122
www.saxx-audio.de
Abmessungen (HBT):395 x 210 x 320 mm
Gewicht:16,6 kg / Stück
Prinzip:Passiv, 2-Wege, Bassreflexsystem
Hochtöner:1 x AMT XPand (3,3 x 2,6 cm, Folien-Membran)
Mitteltieftöner:1 x 165 mm (Fiberglas/GFK-Membran)
Frequenzbereich:40 – 35.000 Hz (Herstellerangabe)
Übergangsfrequenz:3.000 Hz
Impedanz:4 Ohm
Wirkungsgrad:85 dB (Herstellerangabe)
Belastbarkeit:70 Watt (Nennbelastbarkeit, Herstellerangabe)
empf. Raumgröße:- bis 40 Quadratmeter
Lieferumfang:- Saxx clubSound CLX 3
- Lautsprecherabdeckungen (magnetisch haftend)
- Kabelbrücken
- Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch)
Besonderheiten:- sehr räumliches, transparentes und voluminöses Klangbild
- AMT-Hochtöner
- Höhenanpassung per Kippschalter
- sehr gute Verarbeitung
- äußerst gelungenes Design
- ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistung:ausgezeichnet

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Canton A45 BS – erschwingliche Jubiläumsbox mit Drang in höchste Klanggefilde

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Canton stellt aktuell mit der A45 BS die kleine Schwester des heiß begehrten Jubiläumsmodells A45 vor. Eine bildhübsche Zwei-Wege-Box, die die Konventionen ihrer Preisklasse sprengt und deren Ausstattung sonst eher in deutlich teureren Lautsprechern zu finden ist. Kann sie auch klanglich adaptieren, was das Serien-Flaggschiff vorlegt?

Die A45 BS ragt rund 40 Zentimeter in die Höhe – das Idealmaß für einen Regallautsprecher.

2017 feiert Canton seinen 45sten Geburtstag. 45 Jahre feinstes HiFi und Innovationen zu erschwinglichen Preisen. 45 Jahre Freude an der Musik bzw. Musikreproduktion und 45 Jahre anspruchsvolles und zugleich bezahlbares HiFi. Gute Gründe, eine optisch attraktive Jubiläumsbox aufzulegen, die sich optisch vom Einheitsbrei am Markt abhebt, ausstattungstechnisch das Machbare ihrer Preisklasse auslotet, zugleich aber auch erschwinglich bleibt. Das Ergebnis, die A45, stellten die Hessen der Öffentlichkeit erstmals im Mai 2017 auf der Highend in München vor. Ein voller Erfolg, wie sich schnell herausstellen sollte. Einer, der sogar die eigenen Erwartungen übertraf und der das Canton-Team dazu veranlasste besagte Sonderbox noch im Einführungsjahr um einige Geschwistermodelle zu einer vollständigen Jubiläumsserie zu erweitern. Besonders spannend: die brandneue A45 BS. Eine Zwei-Wege-Box, die die gelungene Formsprache ihrer großen Schwester perfekt aufnimmt und wohlproportioniert auf einen Regallautsprecher adaptiert. Kaum der Öffentlichkeit präsentiert, hatte ich als erster Online-Redakteur die Gelegenheit dieses Modell auf Herz und Nieren zu testen. Eine Chance, die ich auf keinen Fall ungenutzt lassen durfte …

Stilvoller „Klunker“

Eines steht schon jetzt fest: die A45 BS ist ein Modell, das ganz sicher einen besonderen Platz in der Canton-Historie einnehmen wird. Das wird sogleich klar, als die Box für die erste kritische Untersuchung vor mir auf dem Tisch steht.
Im Licht unseres Testraums erstrahlend, fällt hier zuallererst die hochwertige Anmutung der wahlweise in mattweißer oder hochglanzschwarzer Ausführung verfügbaren Jubiläumsbox auf. Das ist nicht verwunderlich, Canton setzt in seinem Sondermodell ausschließlich auf hochwertigste Materialien. Diese strahlen ihren Wert sofort aus und machen sich auch im Gewicht bemerkbar, die A45 BS bringt stattliche 14 Kilo auf die Waage – pro Stück wohlgemerkt! Trotz aller Massivität wirkt die Canton dabei aber überraschend stilvoll, gemessen an ihrem Volumen sogar fast schon filigran. Das liegt unter anderem auch an der nahezu perfekten Lackqualität, die die schwarze Box in Lichte unseres Hörraums regelrecht funkeln lässt. Laut Hersteller handelt es sich dabei um einen in mehreren Schichten aufgetragenen und immer wieder polierten Hochglanzlack. Und dieses Hochglanz-Kleid schaut verdammt gut aus. So gut, dass sein Schimmer zwischenzeitlich fast den Eindruck erweckt, die Box wäre noch nass.
Dass man Einschlüsse, matte Stellen, Verläufe oder andere Unschönheiten
hier vergebens sucht, ist für die Hessen Ehrensache. Alles andere wäre auch eine große Überraschung gewesen, schließlich durfte sich die Redaktion bereist in den Tests der Modelle Reference 7 K oder der Vento 886 von der hervorragenden Güte der hochglänzenden Canton-Oberfläche überzeugen. Wie bereits kurz angedeutet: Canton bietet seine 45er-Jubiläumsmodelle aber auch allesamt in mattweißer Schleiflackausführung. So gekleidet, erscheint die Zwei-Wege-Box meiner Meinung nach sogar noch etwas edler, sie wirkt in dieser Variante für mein Dafürhalten vielleicht aber auch etwas kühler. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Auch sonst gibt es hier nichts zu mäkeln, ganz im Gegenteil: In Sachen Anbindung hat man sich dann offensichtlich ebenfalls bei der Reference, der Top-End-Serie des hauseigenen Lautsprecher-Portfolios bedient. Großzügig dimensioniert und vergoldet – das verspricht besten Signaltransfer und verhindert dauerhaft Korrosion – und mit vier Buchsen ausgeführt, kann die A45 BS wahlweise im Bi-Amping-, Bi-Wiring- oder Single-Wire-Modus betrieben werden. Egal, für welche Anschlussvariante man sich schlussendlich entscheidet. Egal, ob Bi-Wiring, Bi-Amping oder Single-Wiring, die beschriebenen Schraubklemmen sind in der Lage selbst hochwertigste Signalleiter bis zu einem Querschnitt von zehn Quadratmillimetern aufzunehmen.

Draufsicht: Die A45 BS bietet eine erstklassige Lackqualität. Je nach Blickwinkel hat es manchmal den Eindruck, die Box wäre noch nass. Die gerundeten Gehäuseecken tragen zum elegenten Gesamteindruck bei.

Akribie & Leidenschaft

Theodor Fontane sagte einmal: „Der Zauber steckt im Detail“. Exakt das trifft hier zu. Wie gesagt, die wohlproportionierte Regalbox erscheint auf den ersten Blick vielleicht eher schlicht und unauffällig. Schaut man etwas genauer hin, fallen einem dann aber so einige Details auf, die dieses Modell so Besonders machen. Das unauffällig-auffälligste Merkmal sind dabei vermutlich die sanften Gehäuserundungen. Sie ziehen sich sozusagen von Kopf bis Fuß an jedem senkrechten Übergang zur jeweiligen Nebenwand entlang, was die eigentlich massive Behausung noch eine Spur gefälliger und schlanker erscheinen lässt. Der nächste Punkt wären die in funkelnden Aluringe, die die beiden Chassis einrahmen. Canton nennt sie „Seamless Diamond Cut“ – ein Detail, das in vielen aktuellen hauseigenen Linien bis hoch zur – da hätten wir sie wieder – Reference-Serie eingesetzt wird. Absolut unspektakulär und vielleicht gerade deshalb so interessant sind die akustisch neutralen Full-Size-Gewebeabdeckungen, die, ihr Name verrät es bereits, die gesamte Front des Lautsprechers bedecken und die Technik vollständig in den Hintergrund treten lassen. Sitzen die magnetisch gehaltenen Stoffpanels an ihrem angedachten Platz, lässt lediglich das edel anmutende Herstellerlogo am unteren Rand erahnen, dass es sich hier um ein Audio-Produkt handeln könnte.
In diesem Zusammenhang noch ein Tipp in Sachen Design UND Klang: Canton hat zu seiner A45 BS gleich noch entsprechende Lautsprecherständer namens A45 LS entworfen. Ebenfalls in glänzendem schwarz gehalten, bieten sie den auf ihnen platzierten Schallwandlern einen festen Stand. Hochwertige Spikes erlauben die ideale Ankopplung an den Untergrund, sie sind aber auch in der Lage kleinere Unebenheiten im Boden auszugleichen. Vorbildlich! Was mindestens ebenso wichtig ist: auf ihnen platziert, befinden sich die 45er auf der idealen Hörhöhe – vorausgesetzt, das Auditorium sitzt auf einem Sofa bzw. auf Sesseln.

“Seamless Diamont Cut”, so nennt Canton die glänzenden Aluringe, die Hoch- und Tieftöner eleganz einrahmen.

Höchstes Klangversprechen

Das Design meines Testgastes aus Weilrod ist also beispielhaft und vorbildlich. Ähnlich verhält sich die Zwei-Wege-Box dann auch in ihrer Ausstattung. Zuallererst wäre hier der Hochtöner zu nennen. Zum einen, weil er seinen Platz prominent im obersten Abteil der ziemlich genau 40 Zentimeter hohen Box findet, zum anderen, weil man bei Canton besonders stolz auf seine Entwicklung ist. Ohne zu tief in die Technik einsteigen zu wollen; dieser Tweeter erfreut sich eines sogenannten Aluminium-Oxyd-Keramik-Schwingsystems. Das Besondere daran: der Aluminiumträger wird einem Elektrolyse-Bad ausgesetzt, die folgende chemische Reaktion wandelt einen Teil der Membranfläche dann in Keramik. Ein minutiös getimter Vorgang, an dessen Abschluss ein nochmals steiferes, belastungs- und leistungsfähigeres Schwingsystem steht. In ähnlicher Form kommt dieser Hochtöner übrigens auch – wie sollte es anders sein – in Cantons Top-End-Linie, der Reference, zum Einsatz. Seinen Platz findet der Ein-Zoll-Tweeter dann in einer leichten Vertiefung, Wave-Guide genannt, die ein gezieltes Abstrahlverhalten nach sich zieht. Bei Canton überlässt man eben nichts dem Zufall.
Direkt unterhalb besagten Hochtöners thront indes der 180 Millimeter durchmessende Tief-/Mitteltöner. Er schallwandelt sämtliche zugeteilte Frequenzen bis 3000 Hertz, womit ihm auch der Knochenjob der Basswiedergabe zuteil wird. Kein Problem, genau dafür wurde er schließlich entworfen. Auch sein Aufbau ist der Reference-Serie entliehen, auch er ist mit einer Aluminium-Keramik-Wolfram-Membran ausgestattet. Nicht ohne Grund, kommt dieser extrem leichte und zugleich hochfeste Materialmix dem Ideal einer masselosen Schwingfläche doch erstaunlich nahe. Die Membran ist also ebenfalls bemerkenswert, mindestens ebenso bemerkenswert zeigt sich aber auch seine Aufhängung. Statt einer gewulsten Sicke setzen die Hessen in ihren Systemen seit eh und je auf die sogenannte und patentierte Wave-Sicke. Dabei handelt es sich um eine zweifach gefaltete Aufhängung, die einen größeren Hub bei zugleich höchster Kontrolle ermöglicht. Bedeutet: der Tieftöner ist agiler, spielt tiefer in den Basskeller hinab und bildet auch unter permanenter Beanspruchung sauber ab. In der Basswiedergabe darf man sich also auf Souveränität und Punch statt Wummern und Dröhnen freuen. Eine Aussicht, der ich im meinem Praxistest natürlich auf den Grund gehen werde.

Die Reproduktion sämtlicher Mittel- und Tieftonanteile übernimmt die in der Wave-Sicke sitzende Schwingeinheit mit Aluminium-Keramik-Wolfram-Membran.

Filigranarbeiter mit Leistungsreserven

Bevor es aber bassmäßig so richtig heftig zur Sache geht, will ich herausfinden, wie es um die Detailarbeit der A45 BS bestellt ist. Den Anfang macht diesbezüglich Banks mit „Drowning“. Ein wunderbar melodiös-atmosphärisch anmutender Song, der jede Menge Gefühl transportiert – vorausgesetzt, er wird über ein besseres Audio-System wiedergegeben. Das scheint hier eindeutig der Fall, die Cantons füllen den Raum sofort mit Musik. Musik, die direkt unter die Haut geht und die volle Aufmerksamkeit einfordert. Soll sie haben, die hier kredenzte Wiedergabe hat schlichtweg nichts weniger als das verdient. Beginnend beim sphärischen Intro, über die körperhafte Instrumentalisierung bis hin zur leicht hallig arrangierten Stimme der US-Amerikanerin, wird innerhalb weniger Augenblicke eine knisternde Spannung aufgebaut. Der Funke springt sofort über, der Sound packt. Nicht umsonst ein Track, den die Redaktion auf ihrer favorisierten Playlist bei Tidal stehen hat. Ich erlebe nun eine Darbietung, bei der das Zwei-Wege-Duo seine Agilität und Souveränität ganz offensichtlich aus der Leistungsreserve zieht. Kein Wunder, dass ich den Lautstärkeregler gleich mal beschwingt nach rechts drehe, was die Cantons durch nichts weniger als einen höheren Pegel quittieren. Kein Verzerren, kein Rauschen, keine Anstrengung. Nichts dergleichen, es wird einfach nur lauter. So muss das sein. Das Arrangement passt weiterhin perfekt, die Stimme passt, die Atmosphäre passt, hier passt einfach alles. Was ich sagen will: es wird niemals der Eindruck erweckt, die Box würde einen bestimmten Frequenzbereich bevorzugen oder vernachlässigen. Übergänge gestalten sich tatsächlich nahtlos. Ein Punkt, den nur wenige Lautsprecher tatsächlich perfekt beherrschen. Für die A45 BS offensichtlich eine Selbstverständlichkeit. Mittlere Frequenzen fügen sich nahtlos an den Bass an wie Hochtonanteile an die Mitten. Kurz zusammengefasst: Die Box spielt absolut stimmig und in sich geschlossen auf. Sie nimmt sich offensichtlich jedes einzelnen Details liebevoll an, um ihn als großes Ganzes, und doch mit jeder Einzelheit Richtung Auditorium zu entlassen.

Leicht auf den Hörplatz eingewinkelt und mit einem Abstand von rund 40 Zentimetern erzielte ich in meinem Hörtest die klanglich besten Resultate.

Nicht zu scharf …

Ebenfalls atmosphärisch geht es dann im nächsten Track zu. Diesmal rotiert „Blues For Klook“ von Eddy Louiss im Player. Ein eher unkonventioneller Song, der sich zugegebenermaßen eher zum Testhören, als für den abendlichen Musikgenuss mit einem Glas Wein eignet. Dennoch wird er von mir gern zum Testen gewählt, ist er doch mit jeder Menge Einzelheiten bestückt, die erst nach und nach auftauchen. Ideal also, um etwas über Auflösung und Detaildarstellung eines Lautsprechers zu erfahren. Kaum angespielt, wird schnell deutlich: der Sound des 2015 verstorbenen französischen Jazz-Pianisten scheint ideales Futter für die Cantons, sie treffen die Stimmung perfekt. Die Abbildungspräzision ist genial, jede noch so kleine Einzelheit findet ihren Platz im Klanggeschehen. Dazu ein ebenso geniales Timing. Ganz nebenbei offenbaren meine Testgäste auch hier ein großes Frequenzspektrum, während sie den Song voller Körper in den Raum stellen. Dass die hellen Orgel- und Synthie-Sounds dabei jederzeit präsent und bestimmend sind, scheint fast schon selbstverständlich. Dass sie zugleich aber keinerlei Schärfe erkennen lassen, imponiert fast noch mehr. Das habe ich bei preislich ähnlichen Regallautsprechern schon ganz anders erlebt.
Als es dann heftiger, speziell im Tiefton wird, stellt sich fast nebenbei heraus, dass die A45 BS zwar voluminös, aber nicht in die tiefste Etage des Basskellers hinabspielt. Als Kritik ist das jedoch mitnichten zu verstehen, die Abstimmung im Bass- und Grundtonbereich scheint perfekt. Zumindest für das, was ich mir unter einer ansprechenden Musikreproduktion vorstelle. Für mich muss es packen, zwischendrin auch gern mal punchen, zugleich darf der Sound aber niemals vom Bass erstickt werden – die Cantons halten sich an diese Vorgaben.
Als weiteres positives Beispiel für die perfekte Dosierung im Bass, dient mir dann der anschließend gestartete Grace-Jones-Titel „Use Me“ – diesmal in 96-Kilohertz-HiRes-Version zugespielt. Im Grundton agil und in tieferen Bassgefilden sauber ausbalanciert, so stellt sich die A45 BS jetzt dar. Sie füllt untenrum schön auf und macht den Bass voluminös, aber niemals zu fett. Der begleitende Hochton wird sauber differenziert, ohne aber Gesang und Details vom Song abzukoppeln. Die Box spielt, verzeihen Sie die abgedroschene Floskel, schlichtweg aus einem Guss. Besser lässt es sich einfach nicht beschreiben. Selbst ein größeres Ensemble wie das San Francisco Symphonic Orchester, in meinem Test im Zusammenspiel mit Metallica, stellt das Canton-Duett scheinbar mühelos, dabei noch beeindruckend gestaffelt, in unseren Hörraum.

Das Anschlussfeld der A45 BS ist großzügig gestaltet und in Bi-Wire-Ausführung und mit vergoldeten Schraubklemmen ausgelegt.

A45 BS, das Fazit

Die A45 BS ist ein Musterbeispiel eines in allen Belangen anspruchsvollen Lautsprechers. Sie ist exzellent verarbeitet und hübsch designet. Sie spielt lebendig und agil auf und ist überraschend pegelfest. Sie imponiert durch ihre Vielseitigkeit, Souveränität und Ausgeglichenheit, geht bei entsprechender Zuspielung aber auch voller Temperament und mit jeder Menge Energie zur Sache. Wer Canton-Lautsprecher nur nach ihrem Preis beurteilt, wird spätestens mit diesem Modell eines Besseren belehrt. Die A45 BS ist eine schicke Box ohne echte Schwächen, dafür aber mit jeder Menge beeindruckender Stärken. Eine, die klang-, ausstattungs- und verarbeitungstechnisch viel mehr zu bieten hat, als es ihr Preis von 650 Euro/Stück vermuten lässt. Kurz gesagt: eine absolute Empfehlung!

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

97 %

92 %

96 %

171215.Canton-Testsiegel

Technische Daten

Modell:SVSound Prime 7.1-Set
Produktkategorie:7.1-Surround-Set
Preis:Tower: 649 Euro/St.
Center: 549 Euro/St.
Bookshelf: 649 Euro/Paar
Satelliten: 399 Euro/Paar
Subwoofer: 499 Euro/St.
Gesamtpreis: 3.943 Euro
Garantie:- 5 Jahre auf Lautsprecher
- 2 Jahre auf Elektronik
Ausführungen:- Hochglanz-schwarz
- Esche schwarz
Vertrieb:SVSound, Wiesbaden
06122 / 7 27 60 20
www.sv-sound.de
Abmessungen (HBT):Tower: 91,44 x 20,32 x 27,43 cm
Center: 19,56 x 47,24 x 23,37 cm
Bookshelf: 33,78 x 20,32 x 26,16 cm
Satelliten: 22,23 x 12,45 x 14,5 cm
Subwoofer: 37 x 36 x 36 cm
Gewicht:Tower: 18 kg/St.
Center: 9 kg/St.
Bookshelf: 7 kg/St.
Satelliten: 3 kg/St.
Subwoofer: 23 kg/St.
Hochtöner:Tower: 1x 1-Zoll-Aluminium-Hochtöner
Center: 1x 1-Zoll-Aluminium-Hochtöner
Bookshelf: 1x 1-Zoll-Aluminium-Hochtöner
Satelliten: 1x 1-Zoll-Aluminium-Hochtöner
Mitteltöner: Tower: 1x 4,5-Zoll-Polyprophlen-Mitteltöner
Center: 1x 4,5-Zoll-Polyprophlen-Mitteltöner
Tieftöner:Tower: 2x 6,5-Zoll-Langhubtieftöner
Center: 2x 5,25-Zoll-Langhubtieftöner
Bookshelf: 1x 6,5-Zoll-Langhubtieftöner
Satelliten: 1x 4,5-Zoll-Polyprophlentieftöner
Subwoofer: 1x 12-Zoll-NSD-Treiber
Verstärkerleistung (Subwoofer):400 Watt RMS Dauerleistung (800 Watt Peak)
Frequenzgang:Tower: 30 Hz-25 kHz (+/-3 dB)
Center: 48 Hz-25 kHz (+/-3 dB)
Bookshelf: 48 Hz-25 kHz (+/-3 dB)
Satelliten: 69 Hz-25 kHz (+/-3 dB)
Subwoofer: 23-270 Hz (± 3 dB)
Prinzip:Tower: 3-Wege Bassreflex
Center: 3-Wege Bassreflex
Bookshelf: 2-Wege Bassreflex
Satelliten: 2-Wege Bassreflex
Subwoofer: Geschlossen
Besonderes:- satter Grundton
- extrem räumlicher Klang
- sehr hohe Präzision
- sehr saubere Verarbeitung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Zuhause ist exzellenter Hörgenuss vergleichsweise einfach zu bewerkstelligen. Unterwegs ist das dagegen schon etwas schwieriger. Zwar gibt es auch für dieses Einsatzgebiet hervorragende Spezialisten, aber der grundsätzliche Wunsch geht nicht zwingend mit dem Interesse an einem zusätzlichen Mobile Device einher. In diesem Fall ist ein Zauberkünstler wie der DragonFly Black von AudioQuest vermutlich genau das Richtige: Der ultrakompakte USB-DAC und Kopfhörerverstärker macht aus dem Smartphone oder dem Laptop mit nur einem Handgriff eine portable HiFi-Kette für höchste Klangansprüche.

Der DragonFly Black ist kaum größer als ein USB-Stick, vereint aber D/A-Wandler, Vorverstärker und Kopfhörerverstärker - für perfekten Klang zuhause und unterwegs.

Der DragonFly Black ist kaum größer als ein USB-Stick, vereint aber D/A-Wandler, Vorverstärker und Kopfhörerverstärker – für perfekten Klang zuhause und unterwegs.

 

Der Vorteil des AudioQuest DragonFly Black ist seine Vielseitigkeit. Smartphone, Tablet oder Laptop hat ja sowieso jeder dabei, der unterwegs gern Musik hören möchte. Kopfhörer einstecken und los geht`s – so zumindest in den meisten Fällen. Entscheidet man sich für diesen einfachen Weg, muss man dann klanglich allerdings Abstriche machen. Es sei denn, man verfügt über einen externen D/A-Wandler wie den DragonFly. Dieser wird über eine USB-Schnittstelle (bei Smartphones also über den Port für das Ladekabel) ans Quellgerät angeschlossen und schaltet sich in den Prozess der Signalverarbeitung ein, bevor die internen Audioschaltkreise des Handys zum Einsatz kommen. Das Musiksignal wird dann an den kleinen DragonFly übergeben, bevor es die interne Signalverarbeitung im Handy durchläuft. Ein wichtiger Punkt, denn für die Audiowiedergabe verfügen Computer oder Smartphones in der Regel (das kürzlich getestete LG V30 darf man hier ruhig mal lobend als beispielhafte Ausnahme erwähnen) über eine nicht zu diesem Zwecke optimierte Ausstattung und entsprechen deshalb nicht dem Niveau moderner HiFi-Komponenten. Stattdessen übernimmt der externe Spezialist – hier also der DragonFly Black – diese Aufgabe und sorgt mit einem klaren und natürlichen Klang für ein ganz neues akustisches Niveau. Preislich ist das übrigens absolut im Rahmen, denn der ultrakompakte DragonFly Black kostet laut unverbindlicher Preisempfehlung gerade einmal 99 Euro. Günstiger Preis, simple Handhabung, hervorragende Resultate – mehr Gründe braucht es eigentlich nicht, um Interesse für diese clevere Lösung von AudioQuest zu entwickeln.

Entwicklung ist beim DragonFly ohnehin ein gutes Stichwort. Unser Testkandidat, der DragonFly Black, ist nicht das erste Modell der nach der Libelle benannten Serie. Seit einigen Jahren sorgen die kleinen Klangbooster im HiFi-Bereich, speziell in der mobilen Audioreproduktion, für Furore. Neben dem primär genannten Digital-Analog-Wandler beherbergen sämtliche DragonFlys auch noch einen Vor- sowie einen Kopfhörerverstärker. Den aktuellen Entwicklungsstand markieren zwei Modelle mit der Versionsnummer 1.5, namentlich der DragonFly Black und der noch etwas leistungsstärkere DragonFly Red. Den Anfang machte der allererste DragonFly bereits im Jahre 2012, als er allerdings „nur“ den Übergang zwischen Computer-HiFi und „echtem“ HiFi fließender gestalten sollte. Inzwischen ist man beim 1980 in Kalifornien gegründeten Unternehmen Audioquest aber noch ein paar Schritte weiter. Das Portfolio umfasst heute eine Menge verschiedener Produkte, die sich praktischerweise auch teilweise miteinander kombinieren lassen. Das gilt für Signalkabel fast jeder Art (die lange Zeit das klare Kerngeschäft von AudioQuest darstellten) sowie jede Menge hilfreicher Komponenten wie zum Beispiel den USB-Filter Jitter-Bug, der auch ein gern gesehener Begleiter der DragonFlys ist. Auch Kopfhörer haben es in die Produktpalette geschafft und vielleicht ist ja genau deshalb aus der 2012er-Variante des DragonFly eine portable Version geworden. Somit ist der Einsatz nicht länger auf Computer und Laptops beschränkt, sondern auch mit Apple- und Android-Smartphones oder Tablets möglich – schließlich ist auch deren Audio-Ausstattung nicht unbedingt das Nonplusultra. Anders als die der DragonFlys …

Das ursprüngliche Einsatzgebiet war der Computer - der DragonFly Black beherrscht diese Aufgabe natürlich weiterhin.

Das ursprüngliche Einsatzgebiet war der Computer – der DragonFly Black beherrscht diese Aufgabe natürlich weiterhin.

Konsequent weiterentwickelt

Seit dem ersten Modell verfügten die DragonFlys über hochwertige Komponenten, die allerdings zunächst aufgrund ihrer hohen Qualität einen nicht minder hohen Energiebedarf aufwiesen. Darin lag auch der Grund für das ursprünglich limitierte Einsatzspektrum des ersten DragonFly, dessen Leistungsaufnahme nicht zu den Möglichkeiten von Mobilgeräten passte und ihn deshalb nur an Computern praktikabel machte. Der vergleichsweise hohe Energiebedarf strapazierte jeden noch so ausdauernden Akku einfach zu sehr, als dass ein dauerhaftes Hörvergnügen möglich gewesen wäre. Um diese Schwachstelle zu beheben und einen vielseitigeren Nachfolger entwickeln zu können, arbeitet nun der Mikrochip-Mikrocontroller PIC32MX in den neuen DragonFlys – mit einer um 77 Prozent geringeren Leistungsaufnahme als zuvor.

Ausgangsseitig operiert der DragonFly Black mit 1,2 Volt und treibt damit ohne Probleme Vorverstärker-Eingangsschaltungen und eine Menge der verfügbaren Kopfhörer mit hohem Wirkungsgrad an. Damit aber nicht genug der Optimierung. Mit neuen ESS-Sabre-32-Bit-Chips soll auch die Gesamtleistung der DragonFly-Familie größeres Potenzial entfalten. Im DragonFly Black ist es ein Chip vom Typ 9010, der über einen Minimalphasenfilter für natürliche Details und authentischen Klang verfügt. Allerdings ist die Signalverarbeitung bewusst auf 24 bit und 96 Kilohertz begrenzt, was natürlich immer noch locker ausreicht. Beim Einsatz am PC müssen deshalb keine weiteren Treiber installiert werden. So bleibt der DragonFly Black vollständig Plug&Play-kompatibel und sehr komfortabel in der Praxis.

Das ultrakompakte Gehäuse des DragonFly Black unterscheidet sich vor allem durch das hochwertige Äußere und die dem Kopfhöreranschluss geschuldete Rundung von "normalen" USB-Sticks.

Das ultrakompakte Gehäuse des DragonFly Black unterscheidet sich vor allem durch das hochwertige Äußere und die dem Kopfhöreranschluss geschuldete Rundung von “normalen” USB-Sticks.

Ultrakompakt und hochgradig chic

Die bequeme Handhabung ist auch auf das ultrakompakte Design des DragonFly Black zurückzuführen. Optisch wirkt der D/A-Wandler auf den ersten Blick fast wie ein ganz normaler USB-Stick – aber eben nur auf den ersten. Schaut man etwas genauer hin, fällt die sanfte Rundung in der Oberseite auf, die dem 3,5-Millimeter-Kopfhöreranschluss geschuldet ist. Dieser ist gegenüber dem USB-Stecker absolut plan ins Gehäuse integriert. Allgemein besticht der DragonFly durch eine sehr saubere Verarbeitung und eine hohe Anfass-Qualität. Die namensgebende schwarze Soft-Touch-Oberfläche macht einen hervorragenden Eindruck und der in goldener Schrift aufgebrachte „DragonFly“-Schriftzug unterstreicht diese Wahrnehmung. Als Blickfang fungiert allerdings spätestens im aktiven Betriebszustand die große Libellen-Silhouette darunter. Hinter ihr versteckt sich nämlich eine LED mit farblich wechselnder Beleuchtung.

Die Illumination variiert je nach Betriebszustand, beziehungsweise nach zugespieltem Material. Rot signalisiert den Standby-Modus, doch sobald ein Signal den DragonFly erreicht, hängt die Farbe der LED von der Sampling-Rate der Dateien ab. 44,1 kHz werden durch grünes Leuchten angezeigt, bei 48 kHz wird es blau. Bei 88,2 kHz wechselt die Farbe zu Gelb und bei 96 kHz zu Magenta (beziehungsweise Pink).
Wird der DragonFly Black hingegen nicht aktiv eingesetzt, schützt die abnehmbare Kappe die Kontakte des Steckers. Auch hier zeigt sich die hohe Verarbeitungsqualität unseres Testgastes aus den USA, die Kappe sitzt absolut sicher an ihrem Platz, so dass sie nicht einfach in der Tasche abfällt oder gar unterwegs verloren geht. Obendrein ist im Lieferumfang ein kleines Transport-Etui aus Leder enthalten. Dieses kleine Täschchen ist kaum größer als der DragonFly selbst, so keinerlei Gefahr, dass er aus Versehen herausfällt. Eher das Gegenteil ist der Fall, wer den DAC zu weit in das Etui hiebt, benötigt anschließend sogar ziemlich viel Fingerspitzengefühl (oder einen cleveren Trick mit einem Miniklinkenstecker), um ihn wieder herauszubekommen.

Im Lieferumfang des DragonFly Black ist auch ein kleines Transport-Etui enthalten.

Im Lieferumfang des DragonFly Black ist auch ein kleines Transport-Etui enthalten.

Hauptsache USB

Das Transport-Etui ist bei uns zugegebenermaßen kaum zum Einsatz gekommen, schließlich wollen wir den DragonFly Black ja in Aktion erleben. Also nehmen wir diesen auch zur Hand und verbinden ihn mit unseren Mobilgeräten. Dank des strengeren Standards gestaltet sich die Verkettung iPhones besonders simpel. Diese werden einfach über Apples OTG-Kabel, auch als „Camera Connection Kit“ bekannt, mit dem DragonFly gekoppelt. Das Adapterkabel kostet zwar auch noch einmal ungefähr 30 Euro, ist aber möglicherweise ohnehin schon im persönlichen Fundus der iPhone-Nutzer vorhanden und vor allem: Es funktioniert ziemlich simpel und zuverlässig.
In Verbindung mit einem Android-Smartphone sieht es aufgrund der deutlich größeren Diversität der Hersteller etwas anders aus. Da im Prinzip jede Marke ihren eigenen Plan verfolgt, ist eine generelle Kompatibilität nicht möglich – es liegt also nicht an AudioQuest, falls das Smartphone nicht mit dem DragonFly kooperieren möchte. Ob beide miteinander harmonieren, lässt sich aber zum Glück schon vor dem Kauf des DACs in Erfahrung bringen. Zunächst ist zu prüfen, ob das jeweilige Handymodell überhaupt USB On-the-Go (kurz „USB OTG“) unterstützt und damit den Anschluss externer USB-Geräte zulässt. Wer die Verpackung seines Smartphones noch besitzt, dürfte in diesem Fall dort einen entsprechenden Hinweis (möglicherweise auch in Form eines Aufklebers) finden. Grundsätzlich kann man einigermaßen zuversichtlich von USB-OTG ausgehen, wenn das Smartphone im Jahr 2016 oder später auf den Markt gekommen ist. Grob gesagt, versteht sich, denn Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.

Der DragonFly Black wird via USB an das jeweilige Quellgerät gekoppelt.

Der DragonFly Black wird via USB an das jeweilige Quellgerät gekoppelt.

Ein ebenfalls möglicher Indikator für die Kompatibilität ist der Kaufpreis bei Markteinführung: Liegt dieser im gehobenen Mittelklasse-Bereich oder sogar in der Oberklasse (sprich ab ca. 400 Euro), stehen die Chancen auf die Anschlussoption des DragonFly Black recht gut. Wer es genau wissen will, sollte sich eine Test-App aus dem PlayStore herunterladen (einfach nach „USB Host Check“ suchen), die dann auch eine Antwort auf die Frage nach USB-Kompatibilität liefert. Alternativ hilft auch ein Menüpunkt à la „USB-Gerät(e) ermitteln“ weiter. Ist er so oder in ähnlicher Form vorhanden, können USB-Geräte angeschlossen werden. Manche Modelle (zum Beispiel das Samsung Galaxy J5 mit Android 7) funktionieren aber auch ganz problemlos via Plug&Play. Doch in jedem Fall benötigt man einen passenden Adapter, um den DragonFly Black an die Lade-Buchse des Smartphones anzuschließen. In den meisten Fällen dürfte es sich hier um eine Schnittstelle der Sorte Micro-USB  oder USB Typ-C handeln, die per Adapterkabel zu einer USB-Typ-A-Buchse (quasi der klassische USB-Anschluss, wie man ihn vom PC oder Laptop kennt) „umgewandelt“ werden. Hier wird schlussendlich der DragonFly Black eingesteckt. Im Falle eines Micro-USB-Ports hat Audioquest mit dem „DragonTail“ ein eigenes Adapterkabel im Angebot, erlaubt aber – ganz im Sinne des Kunden – selbstverständlich auch den Einsatz markenfremder Produkte.

Für den Anschluss an Mobilgeräte benötigt der DragonFly Black die Unterstützung eines OTG-Kabels.

Für den Anschluss an Mobilgeräte benötigt der DragonFly Black die Unterstützung eines OTG-Kabels.

Betreibt man den DragonFly Black hingegen am Computer, benötigt man im Normalfall keinen Adapter und kann den mobilen DAC einfach an einer freien USB-Schnittstelle in Betrieb nehmen. Dank Plug&Play gestaltet sich das völlig problemlos. Unter Umständen ist es lediglich notwendig, die Liste der Wiedergabegeräte aufzurufen und den DragonFly dort als Standardgerät zu definieren. Natürlich nur, sofern man Audiosignale auch über den Audioquest-Wandler ausgeben möchte. Ansonsten empfiehlt sich der Anschluss am Computer auch, um neue Firmware-Updates zu installieren. Dafür stellt Audioquest für die Betriebssysteme OS X 10.6.8 (und aufwärts) sowie für Windows 7,8 und 10 die passende Software „AudioQuest Desktop Manager“ kostenlos zum Download bereit. Die Handhabung ist denkbar einfach, im Prinzip benötigt es nicht mehr als maximal drei Klicks: Programm öffnen, auf Updates prüfen und – sofern neue verfügbar sind – diese mit „Update Now“ auf den DragonFly Black übertragen. Auf diese Weise bietet Audioquest eine für den Kunden sehr bequeme Option, den eigenen DragonFly auch in Zukunft zuverlässig auf dem aktuellen Stand zu halten. Momentan ist übrigens Version 1.06 der Firmware der neueste Release, der auch das Studioqualität-Format MQA („Master Quality Authenticated“) unterstützt.

Mit der kostenlosen Software „AudioQuest Desktop Manager“ können zukünftige Firmware-Updates ganz einfach auf den DragonFly Black übertragen werden.

Mit der kostenlosen Software „AudioQuest Desktop Manager“ können zukünftige Firmware-Updates ganz einfach auf den DragonFly Black übertragen werden.

Akustische Entfaltung

Aus diesem Grunde starten wir unseren Hörtest direkt mit einem MQA-Titel, nämlich Coldplays „Adventure Of A Lifetime“. Schon nach wenigen Sekunden zeigt sich, warum der DragonFly Black eine sich lohnende Investition ist: Kurz gesagt bringt er den Klang dazu, sich voll zu entfalten. Was beim Direktanschluss des Kopfhörers am Quellgerät eher beengt und gedrungen klingt, erstrahlt über den externen DAC akustisch in voller Pracht und präsentiert sich mit deutlich gesteigerter Räumlichkeit, Klarheit und Präzision. Das zeigt sich vor allem für die dezenten Hintergrundmelodien, die oft hinter dem Gesang zurückstecken müssen. Nicht so mit dem DragonFly, der auch die kleineren Details der Percussions hervorragend ins Klangbild integriert – nicht zu aufdringlich, aber sehr genau positioniert und eben auch nicht so dezent, dass man sie kaum wahrnehmen könnte. Dasselbe gilt für den Background-Gesang, der selbst in Kombination mit den ziemlich präsenten Uptempo-Riffs äußerst stabil im Zentrum der Wiedergabe steht, ohne Chris Martins Stimme dabei den Platz streitig zu machen. Damit ist aber noch längst nicht Schluss, sogar die Bassläufe fügen sich sehr angenehm in die Klangkulisse ein und verleihen dem Song eine sonst oftmals überhörte Tiefe und eine kraftvolle Dynamik.

Wird der DragonFly Black nicht benutzt, schützt eine Abdeckkappe die Kontakte des USB-Steckers.

Wird der DragonFly Black nicht benutzt, schützt eine Abdeckkappe die Kontakte des USB-Steckers.

Ein sehr guter Start in den Hörtest also, der aber schon im nächsten Schritt getoppt wird. Nichts gegen Coldplay, doch die neue Single von Brian Fallon stellt die englische Band in Sachen Dynamik und Groove völlig in den Schatten. „If Your Prayers Donʼt Get To Heaven“ vom zweiten Soloalbum des Sängers von The Gaslight Anthem ist einer dieser Tracks, der einen sofort vom Stuhl reißt und schon als Online-Hörprobe dafür sorgt, dass man sich direkt das ganze Album in den Warenkorb legen möchte (leider erscheint „Sleepwalkers“ aber erst im Februar). Bereits die ersten Takte überzeugen mit ihrer perfekten Staffelung und spätestens mit dem ersten Refrain ist auch der letzte Zweifel an den Hit-Qualitäten des Titels verschwunden. Der immer etwas raue Gesang Fallons (der mittlerweile allerdings mit ein paar über den DragonFly sehr gut hörbaren Variationen spielt), die eingängigen Gitarrenmelodien, der druckvolle Bass und das knackige Schlagzeug sowie das durchgängige, rhythmische Klatschen werden im DragonFly zu einem so perfekt gezeichneten akustischen Gemälde vereint, dass man sich nicht nur sehr darüber freut, dass es nach einem kleinen Zwischenstück nochmal richtig losgeht, sondern dass man den Track direkt auf Repeat stellt und immer wieder hört.

Erst das eigene Pflichtbewusstsein sorgt dafür, dass wir doch noch einmal die Playlist erweitern und den DragonFly in Richtung elektronischer Musik auf die Probe stellen. Das tun wir zunächst mit dem eigentlich noch sehr im Pop-Genre angesiedelten „Shape Of You“ von Ed Sheeran, das uns mit einem sehr kraftvollen und akkuraten Beat beeindruckt. Mit dem DragonFly klingt das schon um einige Stufen intensiver und sauberer als das, was sonst so aus dem Radio dudelt. Mit Einsatz der tiefen und heftigen Bassschläge unterstreicht Sheeran bei der Gelegenheit auch gleich nochmal, dass er keineswegs der eindimensionale Schmusesänger ist, als der er oft gehandelt wird. Gut für ihn, dass der DragonFly dieses Missverständnis ganz nebenbei aus dem Weg räumt.
Mindestens genauso gut gelingt dem DAC die Performance mit „Teardrop“ von Massive Attack, das im Gegensatz zum zuvor gehörten „Shape Of You“ stärker auf Effekte setzt und auch mal den Schritt vom linken zum rechten Kanal und umgekehrt praktiziert. In der Praxis ist das allerdings kein simpler Seitenwechsel, sondern ein millimetergenauer Übergang, der sich zudem auch gefühlt dreidimensional in die Tiefe bewegt. Hier unterstreicht der DragonFly seine Qualitäten in der räumlichen Darstellung also endgültig und aufs Vortrefflichste. Besser kann Portable HiFi eigentlich kaum sein – erst recht nicht unter dem Gesichtspunkt des hervorragenden Preis-Leistungsverhältnisses.

Die beleuchtete LED in Form der Silhouette einer Libelle zeigt die Betriebsbereitschaft des DragonFly Black an und signalisiert die Sampling-Rate der gerade spielenden Musikdatei.

Die beleuchtete LED in Form der Silhouette einer Libelle zeigt die Betriebsbereitschaft des DragonFly Black an und signalisiert die Sampling-Rate der gerade spielenden Musikdatei.

Fazit

Der DragonFly Black erfüllt ausnahmslos alle Ansprüche, die man an einen portablen Klangoptimierer haben kann. Er ist kompakt, leicht und sehr preisgünstig. Zudem gestaltet sich die Handhabung denkbar einfach und die Ergebnisse sind schlichtweg hervorragend. Der Klang gewinnt dank der Kombination aus D/A-Wandler und Kopfhörerverstärker an Volumen, Substanz und Qualität und wirkt im Vergleich zum direkten Anschluss der Kopfhörer ans Quellgerät wie befreit.
Wer also unterwegs keine zusätzlichen Gerätschaften mitschleppen und die magische Budgetgrenze von 100 Euro im Blick behalten möchte, ist mit dem DragonFly in jedem Fall sehr gut beraten – ganz egal, ob Einsteiger oder passionierter Musikhörer.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

96 %

94 %

95 %

171217.Audioquest-Testsiegel

Technische Daten

Modell:AudioQuest DragonFly Black
Produktkategorie:USB-DAC
USB-Vorverstärker
USB-Kopfhörerverstärker
Preis:99 Euro (UVP)
Garantie:1 Jahr
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:AudioQuest, Roosendaal (NL)
Tel.: +31 165 / 54 14 04
www.audioquest.de
Abmessungen (HBT):12 x 62 x 19 mm
Gewicht:ca. 23 g
Anschlüsse:- USB Type-A Male
- 3,5-mm-Miniklinke
Mikrocontroller:Microchip PIC32MX
D/A-Konverter:32-bit ESS 9010 mit Minimalphasenfilter
Lautstärkeregelung:analog
Ausgangsleistung:1,2 Volt
Auflösung:bis 24-bit / 96kHz
Lieferumfang:- DragonFly Black
- Transport-Etui
- Bedienungsanleitung
- Garantiekarte
Besonderes:- ultrakompaktes Gehäuse in USB-Stick-Größe
- kompatibel zu Windows, iOS und Android
- geringe Leistungsaufnahme für mobilen Einsatz
- sehr gute klangliche Raumabbildung
- einfache Handhabung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistunghervorragend

Der Beitrag AudioQuest DragonFly Black – Portable HiFi par excellence erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.


Standlautsprecher Dali Epicon 6 – Klang-Juwel in Edel-Optik

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Das ist verwegen: Statt das konventionelle Drei-Wege-Prinzip zu pflegen, setzt der Schallwandler-Spezialist Dali bei seinem Edel-Lautsprecher Epicon 6 auf eine 2½ + ½-Wege-Lösung. Klingt kompliziert, verspricht aber einfach eine Premium-Performanz auf High End-Niveau. Dafür sollen Dalis Markenzeichen sorgen: der Hybrid-Hochtöner mit Bändchen-Tweeter und die rotbraunen Konus-Chassis mit Raufaser-Membran. Ob das klappt und was es mit den wundersamen Wegen auf sich hat, verrät unser Test.

Die Dali Epicon 6 in rubinrotem Makassar, Schwarz und Walnuss. Außerdem ist dieser Lautsprecher in hochglänzendem Weiß erhältlich.

Wir geben zu: Die Skepsis bezüglich des Gelingens hält sich in Grenzen. Schließlich haben wir schon diverse beeindruckende Schallwandler der Dänen kennengelernt, etwa die Dali Rubicon 6, sie glänzte mit einer Wandlerbestückung, die der Epicon 6 äußerst ähnlich ist. Mit der Dali Epicon 2 war auch schon eine Kompaktbox aus der Epicon Reihe zu Gast im Hörraum, Kollege Maier kürte sie zum klanglich besten Regallautsprecher, den das lite-Magazin bis dato im Test gehabt habe. Das weckt natürlich Erwartungen, und die sind auch begründet, schließlich ist die Epicon die Flaggschiff-Reihe der Dänen. Dali verspricht hier High End-Lautsprecher, preist sie gar als absolutes Highlight der über dreißigjährigen Hersteller-Historie – und die unterliegt seit eh und je dem Bestklang-Gebot. Davon zeugt der ausgeschriebene Firmenname: Danish Audiophile Loudspeaker Industries. Ein solcher akustische Anspruch sollte dann auch mit der optischen Erscheinung und der Qualität von Material und Fertigung harmonieren – und hier startet unsere Begegnung mit der Dali Epicon 6.

Vollendete Fertigung: Die schwarz lackierte Front und das Makassar-Echtholzfurnier passen perfekt, die makellose Hochglanzlackierung rundet die eindrucksvolle Erscheinung ab. Die sanften Rundungen der Ecken und Kanten setzen die organische Formung des Korpus im Kleinen fort.

Bildschön durch Formung und Finish

Es gibt Lautsprecher, die schon bei ihrer Enthüllung (vulgo: beim Auspacken) vor Wertigkeit geradezu strahlen. Die Dali Epicon 6 ist dafür das Paradebeispiel: Während wir das schützende Flies von den Boxen abstreifen, erleben wir hautnah die herrliche Hochglanzlackierung. Wow, was für ein edles Schimmern! Man kann gar nicht anders, als über diesen makellosen Körper zu streichen. Dali tut gut daran, diesem Lautsprecher ein Poliertuch beizulegen. Auch bei späterer kritischer Betrachtung gegen das Licht hält die Begeisterung für das fantastische Finish an. Diese glänzende Oberfläche setzt die darunterliegenden Dekorschichten perfekt in Szene: Die Wangen und die Oberseite sind bei unserem Testmodell in rubinrotem Makassar gehalten. Dieses wunderschöne, stark gemaserte Ebenholz ist als Echtholzfurnier aufgetragen. Die Holzflächen werden von schwarzem Klavierlack kontrastiert und quasi gerahmt, denn dieses satte Tiefdunkel beherrscht nicht nur die Front und den rückseitigen Bereich der Box, es zeiht sich auch seitlich mit sanftem Schwung vom Boden zu den Wangen empor. Der Übergang zum Holz ist dabei entlang der gesamten Grenze schlichtweg perfekt. Das zeugt von gewissenhafter Fertigung, Dali ist zurecht Stolz darauf, bei den hochwertigen Lautsprechern zahlreiche Produktionsschritte in aufwändiger Handarbeit durchzuführen. Die Dali Epicon 6 gibt es alternativ mit einem hochattraktiven Walnuss-Furnier. Sie ist auch in reinem Hochglanzweiß oder Hochglanzschwarz zu haben, so wirkt die Epicon 6 ebenfalls sehr edel, hier benimmt man sich allerdings dem wunderbaren Wechselspiel von Holz und Lack.

Die Rückseite der Epicon 6 ist formschön verrundet, der Abschluss in Schwarz ist das Gegenstück zur Front, so erhält das Holzfurnier eine Rahmung.

Die Güte der Gewandung setzt sich bei dem Gehäuse fort. Schon beim ersten Begutachten der Box fällt das große Gewicht auf, jeder Schallwandler wiegt opulente dreißig Kilo. Kein Wunder: Die Seiten bestehen aus sage und schreibe sechs einzelnen, miteinander verleimten Schichten mitteldichter Faserplatte (MDF), die Front bringt es mit zwei Schichten auf respektable 33 Millimeter Wandstärke, bei der Rückseite beträgt sie sogar 63 Millimeter. Ein Verbund innerer Verstrebungen erhöht zusätzlich das Gewicht und verhindert letzte Vibrationsmöglichkeiten. Die sind allerdings schon durch die Gehäusegeometrie minimiert. Das gesamte Wandungsmaterial ist bestens in Form gebracht: Die Front ist sanft geschwungen, die wunderschön gewölbten Wangen finden in sanfter Rundung schließlich übergangslos auf der Rückseite zusammen. Dabei steigen die Seiten nach hinten in leichtem Bogen an, wodurch die Gehäusedecke eine geschmeidige Neigung erfährt. Die gesamte Formung ist sehr organisch, aber auch überaus komplex. Dies lässt sich nur durch eine Erhitzung und die dann mögliche Hochdruck-Verpressung des MDF-Materials erreichen. Heraus kommt ein Gehäuse, dass keine parallelen Flächen aufweist und somit stehenden Wellen keine Chance bietet. Die akustischen Vorteile führen zu einer herausragenden optische Eleganz: Durch Formung und Finish ist die Dali Epicon 6 ein bildschöner Schallwandler. Zur Attraktion dieser kunstvollen Klangsäule tragen aber auch ihre außergewöhnlichen Chassis bei.

Die Dali Epicon 6 ist selbst rückseitig eine Augenweide. Die beiden angeschraubten Bassreflexrohre weiten sich zur Mündung hin, das mindert Strömungsgeräusche der Luft.

Bändchen-Kalotten-Kombi für hoch und höher

Dali gehört zu den Firmen, die ihre Chassis selbst entwickeln und in Eigenregie fertigen – kein Wunder, denn die Dänen verbauen ziemlich außergewöhnliche Schallwandler. Geradezu ein Exot ist der Hybrid-Hochtöner: Für die Wandlung hoher Frequenzen setzt Dali auf gleich zwei Tweeter, hier kooperieren ein Bändchen-Lautsprecher und ein Kalotten-Chassis. Durch die gemeinsame Platzierung auf einer mattierten Aluminium-Platte treten die Tweeter auch optisch als Einheit auf. Diese sehr spezielle Kombination ist seit vielen Jahren DAS Markenzeichen von Dali. Dahinter steckt natürlich auch ein akustischer Sinn. Bändchenlautsprecher sind Spezialisten für die höchsten Töne. Hier schwingt nur ganz wenig Membran-Material, entweder eine ultradünne und federleichte Folie, die von feinen Leiterbahnfädchen durchzogen ist – oder, wie bei Dalis Magnetostat, ausschließlich solche leitenden, dünnen Bändchen. So oder so: Diese Leiter befinden sich mitten in einem Magnetfeld, und wenn nun das Musiksignal in Form von elektrischem Strom durch sie fließt, werden die Bändchen mal angezogen, mal abgestoßen. Durch diese Bewegung verwandelt sich der Musikstrom in Schall. Weil so wenig Masse schwingt, kann ein Bändchenhochtöner ungemein schnell und exakt agieren, deshalb wird er gerne für hohe Schwingungen eingesetzt. Bei der Dali Epicon 6 entwickelt der Magnetostat seine volle Leistungsstärke erst ab 15 Kilohertz aufwärts – das ist ein Frequenzbereich, der für die Luftigkeit und Offenheit wichtig ist.

Der Magnetotstat sorgt mit seinen feinen und flinken Bändchen für die Klarheit des Klangs und die breite horizontale Abstrahlung der Höhen.

Die unter dem Bändchen sitzende Kalotte kommt nicht ganz so weit nach oben, sie wandelt aber bis weit über 20 Kilohertz und ist eigentlich für den gesamten „normalen“ Hochton zuständig, also auch für den Bereich, der für die Brillanz und die Präsenz der Wiedergabe wichtig ist. Dieser Tweeter beendet sein Wirken dann bei etwa 2.550 Hertz. Die Wirkungsbereiche von Bändchen und Kalotte überschneiden sich bei Dalis Hybrid-Hochtonmodul also deutlich, der Magnetostat stellt somit das Plus zum elektrodynamischen Hochtöner dar – und so erklärt sich bei Dalis wundersamer Wege-Angabe auch das „+ ½“ quasi als Luftigkeits-Zuschlag bei dem Höhenweg. Im Zusammenspiel sorgen Bändchen und Kalotten für Klarheit, Räumlichkeit und Detailreichtum im Klangbild, aber auch für eine sehr gleichmäßige und breite Abstrahlung in der Horizontalen. Dies sind die akustischen Markenzeichen des Dali-Klangs.

Die Kalotte ist robust, großdimensioniert und dementsprechend belastbar, sie kümmert sich um den gesamten Höhenbereich.

Rote Raufaser für Mitten und Bässe

Unter dem Hybrid-Hochtonmodul schließen sich die Chassis für die Mitten und Bässe an. Hier kommen zwei 165-Millimeter-Speaker zum Zuge, sie sind ebenfalls eine Entwicklung und Fertigung aus eigenem Hause – und sie sind aufgrund ihrer markanten Membran gleichfalls ein Erkennungsmerkmal von Dali-Boxen. Der Konus besitzt eine rotbraune Färbung und erinnert ein wenig an edles Leder. Bei näherer Betrachtung und Betastung stellt man fest: Hier handelt es sich um ein Spezialpapier, das von Holzfasern durchzogen ist. Diese Fasern verleihen der Membranoberfläche eine unregelmäßige Struktur, der Vorteil dieser Raufaser ist mechanischer und akustischer Art: Die Holzfasern erhöhen die Steifigkeit der Membran und sorgen zugleich für eine Reduzierung der Resonanzen. Dali setzt bei der Epicon 6 auf ein kooperatives Duo dieser markanten Chassis, die beiden Speaker teilen sich die Wandlungsarbeit für Mitten und Bässe – allerdings nicht ganz paritätisch: Einer der beiden Mitteltiefton-Lautsprecher agiert als Allrounder, während sich der andere insbesondere dem Frequenzbereich unter 600 Hertz widmet. Entsprechend ihrer differierenden Aufgaben spielen die beiden Chassis auch in zwei getrennten Kammern des Gehäuses und besitzen jeweils eine eigene Bassreflexabstimmung. Dies ist an den beiden Rohrmündungen erkennbar, die wir auf der Rückseite der Dali Epicon 6 finden. Sie sind sogar angeschraubt. Das ist auch selten zu sehen. Über diese Luftaustausch-Wege wird das Bassverhalten der gesamten Box definiert, sie spielt insgesamt runter bis 35 Hertz. Weil sich die Arbeit der beiden Speaker im Mittel- und Tiefton überlappt, spricht man nicht von 2 Wegen, sondern von eineinhalb Wegen. In Addition mit den 1 + ½ Wegen der Höhen kommen wir also endlich auf die merkwürdigen 2 ½ + ½ Wege – und jetzt verstehen wir auch, warum 2 ½ plus ½ im Fall der Dali Epicon 6 nicht 3 ergibt.

Die rotbraune Papiermembran der Mittel- und Tieftöner ist nach dem Hybrid-Hochton-Modul das zweite Erkennungszeichen von Dali-Lautsprecher. In der Epicon 6 wirken zwei dieser markanten Konuslautsprecher.

Edel-Anschluss: Das Terminal

Auch beim Terminal geht Dali eigene Wege und verwendet ein selbst konzipiertes Anschlussfeld. Es bietet den amtliche Standard der High End-Klasse: Dank des Klemmen-Quartetts ist sowohl Bi-Wiring als auch Bi-Amping möglich. Man kann die Dali Epicon 6 also mit einem Verstärker betreiben, der den Hochton und den Mitteltiefton über zwei verschiedene Kabelpaare antreibt, oder man verwendet für diese separate Ansteuerung der Chassis sogar zwei Verstärker. Wer seine Boxen ganz klassisch über eine Zuleitung an einen einzigen Verstärker anschließen will, greift zu den mitgelieferten Brücken für die Verbindung von High und Low. So bekommen alle Chassis der Box das Signal vom Verstärker. Diese Brücken sind so ästhetisch geformt, dass man meinen könnte, die Kreation stamme von einem Goldschmied. Es ist fast schade, dass diese Edelverbinder dem Blick des Hörers entzogen werden, denn sie werden hinterrücks in die Anschlüsse des Terminals eingesetzt. Dafür haben alle Klemmen eigens eigenen Schlitz, hier können die Brücken passgenau eingefügt und dann mit den großen Überwurfmuttern festgezogen werden. Die Muttern dienen zugleich der Fixierung von Kabelschuhen und blankem Kabel. Gerade bei der Litze geht das sehr materialschonend: Vor den Muttern sitzen freilaufende Andruckscheiben, sie sorgen dafür, dass die Kabel angepresst, aber nicht gedehnt und verzogen werden. Auch Bananenstecker-Benutzer werden die Klemmen lieben: Die Stifte sitzen nach der Einfühung schon per se gut und sicher, doch für noch festeren Halt kann man noch die kleinen Überwurfmuttern der Klemmen anziehen. Nun sitzen die Bananas perfekt.

Das Terminal besitzt Doppel-Klemmen: Mit den großen Überwurfmuttern fixiert man Kabelschuhe und blanke Litze, mit den kleinen Überwurfmuttern beschert man Bananensteckern besten halt. Die filigranen Brücken verbinden die Lautsprecherklemmen beim Betrieb mit einem Amp und einem Kabelpaar.

Aufstellung und Anschluss

Für die Aufstellung haben wir zwei Optionen: Wir können die Dali Epicon 6 einfach mit den mitgelieferten Spikes betreiben, dann haben wir eine sehr gute akustische Ankopplung an den Boden. Wir können aber auch die mitgelieferte Bodenplatte dazwischenschrauben, dann haben die Boxen zusätzlich einen besseren Stand. Durch die starke Verschlankung der Box haben die hinteren Spikes ohne Platte nur einen Abstand von zehn Zentimetern, mit Platte sind es hingegen rund 29 Zentimeter. Dafür steht die eckige Platte schon in einem gewissen Kontrast zu dem organischen gerundeten Design der Box. Wir entscheiden uns für die standsichere Variante, fixieren die Bodenplatte unter der Box mit vier fetten Inbusschrauben und drehen auch gleich die Spikes in die Gewindeaufnahmen der Platte. Die Spikes sind also höhenverstellbar, für die finale Fixierung sorgt eine Überwurfmutter. Man sollte deshalb die Spikes nicht komplett eindrehen, sondern ein wenig Spiel lassen, um etwaige Unebenheiten des Untergrunds ausgleichen zu können. Handelt es sich dabei um einen harten Boden wie Laminat oder Parkett, sorgen ebenfalls mitgelieferte Spike-Teller dafür, dass die extrem spitzen Metalldornen keine Kratzer verursachen. Dali empfiehlt bei der Aufstellung einen rückseitigen Wandabstand von mindestens 25 Zentimetern. Das ist vergleichsweise wenig und wird bei uns mit 44 Zentimetern Wandabstand locker erfüllt. Dabei stehe die Boxen 2,23 Meter auseinander, die Redaktionscouch steht etwas weiter von jeder Box entfernt, insofern halten wir uns nicht ganz an die Regel, dass Boxen und Hörplatz ein gleichschenkliges Dreieck bilden sollen. Ein paar Grad Einwinklung hin zum Hörplatz reichen aus, um ein stabiles, plastisches und größenrichtiges Klangbild zu erzielen. Dafür bedarf es aber auch eines passenden Verstärkers. Im Fall der Epicon 6 rät Dali zu einem Amp, der zwischen 50 und 300 Watt Leistung erbringt. Da trifft es sich gut, dass wir mit dem Hegel H190 einen Antrieb auf Augenhöhe bieten können, dieser High End-Amp liefert 150 Watt auf klanglich höchstem Niveau. Damit ist schon das Stichwort gefallen: Klang.

Das Zubehör für die Boxen liefert Dali in sehr präsentablen Schachteln. Dazu kommen noch das Poliertuch, die Bedienungsanleitung und Blenden, deren rückseitige Vergitterung strömungsoptimiert ist.

So spielt die Dali Epicon 6

Zum Ausrichten haben wir „Today Today Today“ von James Taylor gewählt. Es ist der erste Track seines siebzehnten Albums „Before This World“, wir streamen die Musik mit dem Elac Discovery als HiRes-File in der Qualität 96 Kilohertz/24 Bit. Die Nummer ist nicht nur exzellent produziert, sondern auch opulent instrumentiert. Der amerikanische Singer/Songwriter steuert Stimme und Gitarre bei, mit ihm spielt eine mehrköpfige Begleitband, wir hören Geige, Mundharmonika, Banjo und ein zweite Western-Gitarre, dazu noch E-Bass und Schlagzeug sowie einen himmlischen Background-Chor. Mit diesem Song haben wir schnell die ideale Aufstellung der Boxen erreicht – und was uns dieser Lautsprecher dafür im Gegenzug bietet, ist phänomenal. Die Dali Epicon 6 ist bereits eingespielt zu uns in die Redaktion gekommen, deshalb kann sie gleich nach dem Aufwärmen ihre komplette Klangpracht entfalten, und hier fällt uns als erstes der Hochton auf. Dass Magnetostat-Hochtöner bei uns hoch im Kurs stehen, ist kein Geheimnis, dass die Mischung aus Bändchen und Kalotte bestens funktioniert, hat schon die Dali Rubicon 6 gezeigt. Doch das Modul der Epicon 6 mit seiner etwas größerer Folienfläche setzt da noch eins drauf: Die Wiedergabe klingt herrlich locker und luftig, die Boxen setzen der Musik keine Grenzen, James Taylor und seine Band klingen, als würden sie leibhaftig in unserer Redaktion ihre Session abhalten – besser: als wären wir zu Gast im Aufnahmestudio. Das beginnt mit Taylors Gitarre, die schon mit den ersten Tönen eine unglaubliche Präsenz und Körperhaftigkeit besitzt: Bei jedem angeschlagenen Ton können wir exakt sagen, ob Taylor ihn auf einer der blanken Stahlsaiten gespielt hat oder auf einer der metallumsponnenen Stahltrosse. Taylor bekommt bald Unterstützung von der Bassdrum, mit einem Schlag sorgt die Epicon für die Illusion, dass diese Trommel Teil eines realen Drumsets ist. Die Bassdrum besitzt eine sehr schöne Definiertheit, hat zugleich ein volles Volumen – und sie bringt mit ihrem Druck auch andere Teile des Schlagzeugs zum Schwingen. Wer je ein echten Drumset aus der Nähe gehört hat, kennt diese akustische Anregung des gesamten Trommel- und Beckensystems. Genau dieses hintergründige Mitschwingen der Mitspieler ekann man hier heraushören. Großartig! Das zeugt von der herausragenden Auflösung und dem Detailreichtum, den die Dali Epicon 6 liefert.

Die Dali Epicon 6 im Test.

Wir hören auch Feinheiten, die wir bis dato noch gar nicht registriert haben, obwohl wir den Song nun wirklich oft gehört haben. So setzt der Percussionist Luis Conte in der zweiten Strophe Holzblöcke ein, die Doppelschläge sind effektvoll links und rechts verteilt – ein schöner Effekt, den wir nun zum ersten Mal wirklich aufmerksam genießen. Das ist möglich, weil die Dali Epicon 6 unheimlich klar und transparent wandelt, mittlerweile spielt ja schon die gesamte Band. Die Epicon sorgt hier für eine sehr schöne Tiefe der Darstellung. Wir sehen förmlich, wo die einzelnen Musiker stehen. Hierbei fällt auf, wie exakt das Timing in dieser Wiedergabe ist. Diese Präzision sorgt für einen wichtigen Hörkomfort: Wir haben noch nicht mal die Hälfte des Songs erreicht und sind schon bei der Sitzhaltung im Entspannungs-Modus angelangt. Das gelingt aber nur, weil auch der Bass bravourös mitspielt – und zwar frei von jeglichen Kompressionseffekten. Diesen in halben Noten gespielten, ruhigen Tiefton schiebt die Dali Epicon 6 mit großer Kraft, aber ohne jegliche Anstrengung in den Raum. Durch diese feste, unerschütterliche Reproduktion bekommt das Wort „Bassfundament“ seine vollste Berechtigung. Über allem thront natürlich der Gesang von James Taylors. Die Stimme des amerikanischen Singer/Songwiters ist stets weich, manchmal klingt sein Vortrag etwas glatt, aber hier lohnt es sich, genauer hinzuhören: In den Strophen können wir bei einigen Zeilen auch eine Zärtlichkeit und Verletzlichkeit spüren. Die Schallwandler holen diese Nuancen, die im Wesen des Sängers liegen und in seiner Stimme mitschwingen, mühelos heraus. Dies komplettiert die große Darstellungskunst der Dali Epicon 6. Wir haben beim Hören auch mal den optimalen Platz verlassen und uns etwas seitlich gesetzt. Auch so gelingt die Wiedergabe ausgezeichnet, wenn man nun noch ein wenig nach hinten rückt. Die horizontale Abstrahlung ist auch bei noch größeren Abständen beeindruckend, wir sind also nicht an den Sweet Spot gefesselt.

Die Dali Epicon 6 in Walnuss und in Schwarz. Optisch harmoniert dieser Lautsprecher auch mit einem weniger aristokratischen Ambiente.

Die Epicon stellt ihre Klangkultur auch bei klassischer Musik unter Beweis. Wir nehmen das Scherzo aus dem Flötenkonzert von Christopher Rouse, der zeitgenössische amerikanische Komponist kreiert in diesem Satz einen herrlichen Kontrast zwischen der Starflötistin Katherine Bryan und dem Scottish National Orchestra. Es ist ein Frage-Antwort-Spiel, in das immer wieder verschiedene Instrumentengruppen einbezogen sind, so lernen wir nach und nach den gesamten Klangkörper kennen. Da schiebt das Blech von hinten, da peitscht das Schlagwerk von links und lässt uns zusammenzucken, weil die Epicon hier besonders deutlich ihre enorme Dynamikfähigkeit zeigen kann. Von rechts sprechen dann die Bässe ein tiefes, kurzes Machtwort – kurz, knackig, und unter voller Kontrolle der Epicon. Das alles wechselt binnen Sekunden mit dem virtuosen, wieselflinken Flötenspiel von Katherine Bryan, wir können ihre Artistik auch über ihren Atem nachverfolgen, jedes kurze Lufteinsaugen bereitet uns auf ihren nächsten Einsatz vor und hält uns in Spannung. Der Dali Epicon 6 schafft es hier mit Bravour, bei diesem komplexen Klanggeschehen für Überblick und Durchsicht zu sorgen.

Tipp: Wer seine Klangkette optimieren möchte, findet mit dem HMS Perfect Match Bi-Wiring eine pfiffiges Lösung: Das Zobelglied bürgt mit drei verschiedenen Einstellungen für eine optimierte Widerstands-Anpassung, so kann man mehr Transparenz und Stabilität im Klangbild erreichen.

Finale Frage: Kann die Dali Epicon 6 es auch krachen lassen? Das loten wir mit AC/DC aus, mit „Big Jack“ von dem Killer-Album „Black Ice“. Wir haben hier allerdings einen kleinen Fehler gemacht: Wir haben erst die Lautstärke aufgerissen und dann den Song gestartet – und der beginnt mit amtlichen Abschlägen der gesamten Band. Den Fast-Herzkasper haben wir uns also selbst zuzuschreiben, die Epicon 6 hingegen macht unbeeindruckt Pegel und bläst uns ins nachhaltig ins Sofa. AC/DC sind berühmt für ihre exakte Rhythmusarbeit, diese Genauigkeit sorgt für die Härte und Wucht ihres Sounds, und all das bietet die Box frei von Verfälschungen oder Limitierungen. Dadurch ist auch der Musikgenuss bei höheren Lautstärken völlig stressfrei – und damit gelingt der Dali Epicon 6 auch bei hohen Pegeln die Meisterleistung, Musik natürlich und selbstverständlich klingen zu lassen.

Die Epicon 6 in rubinrotem Makassar ist ein Blickfang und wertet jedes Wohnzimmer auf.

Fazit

Was für ein herrlicher Schallwandler! Die Dali Epicon 6 ist schon lautlos eine Box zum verlieben, hier führen ein gelungenes Design und eine herausragende Verarbeitung zu einer echten Zimmer-Zierde. Gerade die Holz-Versionen dieser Box sind eine Augenweide. Angeschlossen wird der Standlautsprecher dann auch zur Ohrenweide. In dieser 2½ + ½-Wege-Box sorgt ein schallwandelndes Doppel-Duo für Bestklang: Im Hochton kooperieren ein Bändchen und eine Kalotte, im Mittel- und Tiefton leisten zwei Konus-Lautsprecher Teamwork. Diese Zusammenarbeit funktioniert phänomenal. Der Epicon 6 gelingt eine Darstellung auf High End-Niveau, besonders die Transparenz und die Räumlichkeit der Darstellung sind exzellent. Die dritte gute Nachricht: Gemessen an dem Können der Box und der Klasse, in der sie spielt, ist die Dali Epicon 6 geradezu günstig. Das sind drei gute Gründe, warum es dieses Klang-Juwel in Edel-Optik sein darf, wenn es ein Schallwandler aus der obersten Liga sein soll.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

96 %

97 %

97 %

171220.Dali-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Dali Epiicon 6
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:4.599,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Schwarz hochglänzend
- Weiß hochglänzend
- Ruby Macassar hochglänzend
- Walnuss hochglänzend
Vertrieb:DALI GmbH, Bensheim
Tel.: 06251 / 9 44 80 77
www.dali-deutschland.de
Abmessungen (HBT):1025 x 232 x 441 mm (mit Bodenplatte: 1062 x 320 x 459 mm)
Gewicht:29,8 kg / Stück
Impedanz:5 Ohm
Empfindlichkeit:88 dB/W/m (Herstellerangabe)
Hochtöner:1 x 10x55 mm (Bändchenlautsprecher)
1 x 29 mm (Gewebekalotte)(Gewebekalotte)
Tiefmitteltöner:2 x 165 mm (Holzfaser-Membran)
Frequenzbereich:35 Hz - 34 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:700 / 2.550 / 15.000 Hz (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Dali Epicon 6
- Montagewerkzeug
- Terminalbrücken
- Lautsprecherabdeckung (magnetisch haftend)
- Bedienungsanleitung (sechssprachig)
- Gummidämpfer
- Spikes + Teller (mit Filzunterfütterung)
- Poliertuch (Mikrofaser)
Besonderes:- Hybrid-Hochton-Modul (Bändchen-Kalotten-Kombination)
- Tiefmitteltöner mit Holzfaser-Membran
- herausragende räumliche Abbildung
- agiler, luftiger Hochton
- sehr gutes Rundstrahlverhalten
- exzellente Verarbeitung
- hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Referenzlasse
Preis-/Leistunghervorragend

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sonoro Meisterstück – HiFi-Spezialist für die besonderen Klangmomente

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Bildhübsch und für den Einsatz in geschmackvoll eingerichteten Wohnräumen gestylt, will das sonoro Meisterstück auch klanglich beeindrucken. Die Wiedergabe neuer wie klassischer Medien beherrscht das Flaggschiff der neuen Smart-Line, ebenso den Empfang analoger und digitaler Radiosender. Smart soll aber auch die Bedienung und superleicht die Einbindung in ein Multiroom-Setup sein.

Bildhübsch ist das Meisterstück ohne Zweifel. Im test soll es nun beweisen, wie es um seine klanglichen Qualitäten bestellt ist.

„Meisterstück ist, wie der Name schon sagt, das Ergebnis hochkarätiger Expertise, großer Sorgfalt und kompromisslosen Einsatzes für Spitzenleistung. Ihr Meisterstück holt Ihnen auf Knopfdruck einen Konzertsaal in Ihr Zuhause“, so leitet sonoro die Beschreibung seiner aktuell elegantesten und zugleich innovativsten Produktentwicklung ein. Auch wenn das zeitlos-geschmackvolle Marken-Design hier nur minimal verändert wurde (gut so), verfügt das adrette All-in-One-Stereo-Setup über mehr Quellen, mehr Funktionen und mehr Möglichkeiten als seine Geschwister. Das erscheint gegenüber dem einzigartigen Raumwelten-Konzept auf den ersten Blick vielleicht konträr, steht diesem aber keineswegs im Wege. Dank Netzwerkstreaming, Internetradio, DAB+, Bluetooth- und CD-Wiedergabe ist das clevere HiFi-Multitalent technisch absolut up-to-date, aber weiterhin ein echter Spezialist. Einer, den man mit einem Fingertipp befehligt oder vollständig per App von der Couch aus bedient – ganz so wie man will.

Die Mischung macht`s

Das Meisterstück ist neu, irgendwie aber auch nicht. Auf den ersten Blick erinnert die Form an das mit Testlorbeeren überhäufte sonoroSTEREO 2. Quaderförmig im geschliffenen Holzgehäuse, mit gerundeten Ecken und mit markanten sonoro-Gesicht. Der Unterschied: das Meisterstück ist einige Zentimeter breiter, dazu ein wenig höher und tiefer. Die Silhouette wirkt dabei sogar noch eine Spur eleganter, noch einen Ticken dedizierter.
Und dann diese Lackierung im leuchtenden Hochglanzkleid. Das elegant schimmernde weiß hat etwas ganz Besonderes. Je nach Lichteinfall wechselt das Äussere; mal matter, mal glänzender, mal heller, mal dunkler. Auf dem Lowboard platziert, wird das Meisterstück so zu einem echten Blickfang. In einen entsprechenden Schrank oder ins Regal gestellt, verlässt das sonoro das visuelle Rampenlicht, stellt sich der Einrichtung aber auch nicht entgegen, sondern wird zu einem hübsch integrierten Teil der Wohnlandschaft. Das Design der bisherigen Linie hat mir bereits extrem gut gefallen. Mit der Entwicklung des Meisterstücks ist es sonoro nun aber offensichtlich gelungen seine Identität weiterzuentwickeln ohne in der Vergangenheit zu verharren. Genial! Könnte man einen Oscar für ein HiFi-Produkt vergeben, würde ich das Meisterstück für eben diesen vorschlagen.

Die Lackierung des Meisterstück ist vorbildlich und tadellos.

Praktischer geht`s kaum

Kommen wir zum „Gesicht“: auch hier hat die sonoro-Entwicklungsabteilung Hand angelegt. Nur ein klein wenig, dafür aber eindeutig an den richtigen Stellen. Im Grunde stellt sich die Frontansicht fast wie in besagtem sonoroSTEREO 2 oder dem sonoroCD 2 dar. Ein mittig platziertes Display, flankiert von jeweils vier sauber eingelassenen Knöpfchen mit sattem Druckpunkt. Dazu ein kleiner, perfekt auf die Proportionen seiner Umgebung angepasster Drehregler, über den durchs Menü navigiert, bzw. die Lautstärke justiert wird. Auf den ersten Blick scheint alles vielleicht wie gehabt – und tatsächlich hat sich nicht viel geändert. Außer, dass das Display etwas gewachsen ist und sich unter besagter Kontroll- und Bedieneinheit noch ein paar Direktwahltaster eingefunden haben. Perfekt auf die Designgebung ihrer Umgebung angepasst, erlauben sie die direkte Quellenwahl.
Bedeutet: um beispielsweise den zuletzt gewählten Internetradiosender anzuwählen, bedarf es lediglich der Betätigung der „Internet-Taste“ und schon gibt das Meisterstück die zuletzt gespielte Station in der zuletzt gewählten Lautstärke wieder. Der Clou daran: befindet sich das Gerät noch im Standby-Schlaf, genügt ein einziger Druck auf die Taste „Internet“ um die Wiedergabe zu starten. Gleiches gilt selbstverständlich für den FM-/DAB-Empfang oder beispielsweise für die Aktivierung der Bluetooth-Funktion.
Zentraler Informationspunkt ist aber nach wie vor das Display: wie gesagt, dieses ist hier etwas größer als das der genannten sonoro-Geschwister. Kein Wunder, schließlich gibt es hier auch ein paar Informationen mehr abzulesen. Befindet sich das Gerät im Standby, informiert das Display über Datum und Uhrzeit. Ist das Meisterstück dann eingeschaltet, sind die Symbole der jeweiligen Quellen zu sehen. Genau so, wie man es von der App-Darstellung auf dem Handy kennt. Die zu Verfügung stehenden Quellen lassen sich dann entweder über die bereits erwähnten Direktwahlknöpfe oder via Fernbedienung anwählen. Ist die Quelle erwählt, zeigt das Display entsprechende Informationen zum gerade angespielten Titel oder dem aktiven Radiosender an – je nach Zuspielung mehrfarbig und sogar mit Coveransicht.

Ein Blick ins Gesicht: Das Display gibt jederzeit einen Überblick über die gewählte Quelle und die aktuelle Uhrzeit.

Die App macht`s

Alles wird smart, alles wird vernetzt. Das gilt auch für das sonoro Meisterstück. Natürlich immer vorausgesetzt, man will das auch. Falls nicht, stehen einem mit den FM- und DAB-Tunern, dem CD-Laufwerk, Bluetooth und USB bereits ausreichend Wiedergabeoptionen bereit. Eine WiFi-Vernetzung ist also nicht zwingend erforderlich, offeriert dem Nutzer aber gleich eine Vielzahl weiterer Quellen. Allen voran muss diesbezüglich der integrierte Internet-Radio-Empfänger genannt werden, der dem stolzen Besitzer Zugriff auf mehr als 20.000 Radiosender aus aller Welt bietet. Sie wollen beim Frühstück den aus dem letzten Urlaub bekannten Sender hören? Kein Problem, dank einfacher Navigation – das Meisterstück erlaubt u.a. eine Sortierung nach Genre oder Land – ist dieser tatsächlich im Handumdrehen gefunden. Selbstverständlich lassen sich die favorisierten Internetstationen anschließend auch auf einem Direktwahlplatz ablegen, so dass der Lieblingssender am nächsten Morgen tatsächlich mit nur einem Knopfdruck gestartet werden kann. Die Einbindung in das WLAN-Netz eröffnet aber noch weitere Möglichkeiten: beispielsweise die der Netzwerkwiedergabe. Einmal konfiguriert, lassen sich auf dem Computer oder einer NAS-Platte gespeicherte Musikstücke direkt und kabellos an das sonoro-Smart-Line-Flaggschiff streamen bzw. von ihm holen. Einen Computer muss man dafür natürlich nicht bedienen. Höchsten Komfort bietet diesbezüglich die Undok-App, sie steht kostenlos für iOS- und Android-Produkte in den jeweiligen Stores zu Verfügung. Über sie lässt sich das Meisterstück zunächst einmal ganz normal befehligen, ähnlich wie man es von der klassischen Infrarot-Fernbedienung her kennt. Zudem werden auf dem verbundenen Smartphone aber auch weitere Zusatzinformationen wie Cover etc. angezeigt. Sind Sie darüber hinaus auch noch Besitzer eines anderen UNDOK-fähigen Gerätes – u.a. setzen auch Hersteller wie Hama, Block, SilverCrest, Auna auf diese Art der Netzwerksteuerung – lassen sich alle im gleichen WLAN befindlichen UNDOK-Produkte nun über eine einzige App befehligen oder zu Wiedergabegruppen zusammenführen. Kaum installiert, werden alle UNDOK-Geräte umgehend und automatisch in der App angezeigt und können nun bedient oder verwaltet werden – selbst dann, wenn sich die einzelnen Modelle nicht im gleichen Raum befinden. Kurzes Zwischenfazit: das sonoro Meisterstück hat das Zeug dazu, für die musikalische Unterhaltung zum unbestreitbaren Dreh- und Angelpunkt im heimischen Wohnzimmer zu werden.

Anschlusseitig lässt das Meisterstück kaum Wünsche offen. Neben analogen Eingängen stellt es auch einen optischen Digitaleingang sowie einen Ethernet-Port zu Verfügung.

Entspannung und Gefühl

Das Meisterstück ist anders als seine Mitbewerber. Es bietet zwar Zugang zu nahezu allen gängigen Audioquellen, darüber hinaus hat das bildhübsche Entertainment-System aber noch ein bisschen mehr zu bieten: Zunächst wäre diesbezüglich das automatisch dimmbare Farbdisplay zu nennen. Dank integriertem Lux-Sensor passt sich dieses den jeweiligen Lichtverhältnissen vollautomatisch an. Bedeutet: in einem hell erleuchteten Raum erscheint auch die Anzeige heller, während sie unter bedämpften Lichtverhältnissen in ihrer Intensität deutlich herunter dimmt. Ein integrierter Polarisationsfilter hilft zudem Reflexionen zu mindern, so darf man sich über ein jederzeit sehr gut ablesbares Display freuen. In Sachen Komfort legt sonoro aber noch einen drauf. Wie bereits aus vielen Geschwister-Produkten bekannt, implantierten die Rheinländer auch ihrem Meisterstück einen Sleeptimer mit Schlummer- und Weck-Funktion. Will man sich nun von seinem neuen Audio-Setup wecken lassen, ist das per Alarm, auf Wunsch aber auch mit dem zuletzt gewählten Radioprogramm, per USB-Wiedergabe oder via CD möglich. Als wäre das noch nicht genug, spendiert sonoro seinem Smart-Line-Flaggschiff gleich noch ein paar Naturklänge. Ein Ausstattungsmerkmal, das sonoro-Kunden schon aus anderen Modellen kennen und das aus den hauseigenen Produkten inzwischen kaum noch wegzudenken ist. Will man also eher etwas entspannen, statt sich von Musik beschallen zu lassen, wählt man einfach seinen Favoriten aus den fest auf dem Gerät abgelegten Relax-Sounds wie Kaminfeuer, Windspiel Meeresbrandung, Vogelgezwitscher, Regen oder Walgesang.

Die übersichtlich strukturierte Infrarot-Fernbedienung erlaubt die vollumfängliche Bedienung.

In jeder Beziehung ein Meisterstück

Die Verarbeitung ist exzellent und die Ausstattung top. Fragt sich nur noch, wie sich das Meisterstück in der Praxis schlägt. Ich kann es gleich vorweg nehmen, dieses All-In-One-System gefällt mir richtig gut und ist viel alles andere als ein reines Designprodukt. Im Gegenteil, hier handelt es sich tatsächlich um ein smartes HiFi-Setup. Seine Bedienung ist selbsterklärend und intuitiv. Auch ohne die bebilderte Anleitung zur Hand nehmen zu müssen, erahnt man sogleich welche Tasten wann gedrückt werden müssen und welche Funktionen hinter welcher Taste liegen. Das Meisterstück macht es einem teilweise aber sogar noch leichter. Schiebt man beispielsweise eine CD in den entsprechenden Slot, wechselt es selbstständig die Quelle. Ein kurzer Fingertipp auf die Play-Taste und schon legt das Meisterstück los – in meinem Test zunächst mit den Foo Fighters und „All My Life“. Dem eher ruhigen Intro folgen nach einer knappen Minute stilistisch verzerrte Gitarren und dann legt auch Dave Grohl los. Sekundenbruchteile später geht es dann so richtig ab, dynamisch und mit unerwartetem Volumen. Wow, das Meisterstück hat also auch richtig Temperament. Der Oberbass knackt, Gitarrenriffs füllen den Raum und über allem schwebt die unverkennbare Stimme des Leadsängers. Ein ähnliches (Klang-)bild erlebe ich dann nur kurze Zeit später, jetzt allerdings mit Rage Against The Machine und „Killing In The Name“. Die nochmals aggressiveren Noten – wie die peitschenden Drums, die tiefen Basslines und die intensiven Gitarrensoli werden kraftvoll und mit ordentlichem Nachdruck in den Raum geschoben. Das übrigens selbst unter höheren Pegeln, inzwischen sind wir nämlich ganz locker an der vielzitierten Zimmerlautstärke angekommen. Der feste, trockene Grundton geht direkt unter die Haut, der Sound gewinnt an Kontur. Bass ist dabei übrigens reichlich da. Das Meisterstück verkneift sich zwar den Abstieg in allertiefste Frequenzgefilde, liefert aber dennoch einen sehr ordentlichen und für seine Größe sogar imposanten Tiefton ab. Dass das sonoro auf die letzten ein oder zwei Hertz im Bassbereich verzichtet, kommt ihm dabei eher zugute, geht es doch mit einer sauberen und niemals ins Wummrige oder Nervige abgleitenden Performance einher. Genau das Gegenteil ist der Fall, das kompakte HiFi-Setup spielt tief, drahtig und jederzeit souverän auf.

Zeitlos-elegant gestylt, integriert sich das sonoro Meisterstück in nahezu jede Wohnumgebung.

Während es in den Bassetagen also straff und mit sattem Punch zur Sache geht, hält sich mein Testgast in der Hochtonwiedergabe dagegen etwas zurück. Als Kritik ist das keinesfalls zu verstehen, das Meisterstück spielt jetzt zwar deutlich lauter, kommt im obersten Frequenzbereich aber niemals in den kritischen Bereich, spielt niemals zu scharf oder zu hart. Kurz gesagt: das Meisterstück ist kein Schreihals und auch nicht vorlaut! Die daraus zu vermutende Langzeithörtauglichkeit kann ich an dieser Stelle einfach mal schnell bestätigen. Das schneeweiße Meisterstück steht inzwischen seit einigen Tagen bei mir zuhause und sorgt dort täglich – manchmal über mehrere Stunden – für die musikalische Beschallung im Wohnzimmer. Wem der Sound vielleicht etwas „zu glatt gebügelt“ ist, der kann im Hochton (oder auch im Bass) ein bisschen mit dem an Bord befindlichen Equalizer spielen und den Klang an seinen persönlichen Geschmack oder die räumlichen Gegebenheiten anpassen – auch diese Möglichkeit bietet sonoro seinen Kunden. Einer Klangregelung bedarf es aber nicht wirklich, ich bin mit der ab Werk eingestellten Grundeinstellung hochzufrieden. Mit The Script und „The Man Who Can`t Be Moved“ geht es anschließend etwas ruhiger, dafür aber auch wesentlich vielschichtiger zur Sache. Diesen Facettenreichtum transportiert der edle sonoro-Alleskönner in der genannten Einstellung dann auch mühelos in unseren Hörraum, wobei das Stück zunächst durch seine einwandfrei ausbalancierte Tonalität auffällt. Diese geht mit einer feinen Auflösung und genialen räumlichen Abbildung einher. Sprich: das Meisterstück spannt tatsächlich eine breite Bühne auf, die sich auch in ihrer Tiefe hören lassen kann. Jedes Instrument bekommt in authentischer Weise – sauber umrissen und im Detail definiert – seinen Platz auf der Bühne zugewiesen. Alles strickt gestaffelt und bis in die letzte Einzelheit fein ausgeleuchtet. Genial, so macht Musikhören Spass!
Was das Meisterstück dabei so besonders macht, ist die reibungslose und ausgewogene Vorgehensweise. Weitere Attribute, die es zu einem guten Partner für unterschiedliche Musikgenres machen, unabhängig vom Dateityp oder der Aufnahmequalität.

Fazit

Das sonoro Meisterstück ist bildhübsch, exzellent verarbeitet und grandios ausgestattet. CD-Wiedergabe, Radioempfang, Netzwerkfähigkeit oder Multiroomfunktionalität, das Meisterstück beherrscht die Wiedergabe klassischer wie moderner Quellen. Klanglich zeigt es sich punchig, rockig mit Biss oder locker und feinauflösend – immer in Abhängigkeit vom gerade gespielten Genre. Es verzeiht dabei die eine oder andere Schwäche in der Aufnahme, zeigt sich aber keineswegs als Schönspieler, sondern stellt schlichtweg den Musikgenuss an die Spitze seiner Prioritäten.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1+
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

98 %

98 %

99 %

171222.sonoro-Testsiegel

Technische Daten

Modell:sonoro
Meisterstück
Produktkategorie:HiFi-System (netzwerkfähig)
Preis:999,00 Euro
Ausführungen:- schwarz
- weiß
- silber
Vertrieb:sororo, Neuss
02131 88 34 141
www.sonoro-audio.de
Abmessungen (HBT):165 x 570 x 262 mm
Gewicht:5,9 kg
Anschlüsse:Eingänge:
- Bluetooth (aptX)
- WiFi (Streamingdienste etc.)
- USB (Wiedergabe und Ladefunktion)
- Cinch
- 75 Ohm FM/DAB/DAB+ Antennenanschluss

Ausgänge:
- Kopfhöreranschluss
Quellen:- Bluetooth (aptX)
- CD
- USB
- DAB+/DAB-Tuner
- FM-Tuner
- optisch Digital
Lieferumfang:- Meisterstück
- Fernbedienung
- Bedienungsanleitung
- Teleskopantenne
- WiFi-Antenne
- Handschuhe
Besonderheiten:- exzellent verarbeitetes Holzgehäuse
- DAB/DAB+ Empfänger
- FM-Radioempfang
- Equalizer
- USB-/Netzwerk-Wiedergabe
- zeitlos gestyltes Gehäuse
- Relaxfunktionen
- vollumfängliche Bedienung am Gerät
- dimmbares Display
- Sleep-Timer
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Kopfhörer MrSpeakers Ether C Flow – Highspeed-Wandler im Racing-Look

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Magnetotstaten als Kopfhörer? Was vor Jahren noch undenkbar war, ist mittlerweile machbar: Gleich mehrere Hersteller setzen auf die flotte Folie für den Klasse-Klang. Auch MrSpeakers hat diese Technik miniaturisiert – und mit dem Ether C Flow nun optimiert. Was hier den Flow ausmacht und ob dies die Rasanz der Optik toppen kann, haben wir getestet.

Racing-Style: Der MrSpeakers Ether C Flow ist im charakteristischen Rennsport-Design gehalten.

Wer Hi-Tech einsetzt, ist normalerweise Spezialist auf seinem Gebiet oder kauft das nötige Know-How hinzu. MrSpeakers hat hier eine zeitlang das Sowohl-als-auch gepflegt: Hinter der Firma steht der Elektroingenieur Dan Clark, er hat sich durch seine Erfahrung und Expertise im Lautsprecherbau den Ruf als „Mr Speakers“ erworben. Diesen Spitznamen hat er dann zum Firmennamen gemacht und anfangs erfolg- und ruhmreich magnetostatische Edel-Kopfhörer von Fostex modifiziert. Erst vor zwei Jahren präsentierte Clarc seinen ersten selbstentwickelten Folienschwinger. Dieser „MrSpeakers Ether“ hat großen Applaus von Presse und Publikum erhalten und den kalifornischen Kopfhörerhersteller direkt in das High End-Segment katapultiert. Mit dem Modell „C“ kam dann die erste geschlossene Version auf den Markt – und nun haben die Amerikaner schon die nächste Generation am Start: Der MrSpeakers Ether C Flow soll mit frischem Know-How seinen Vorgänger klanglich übertrumpfen.

Das weiche Lederband sorgt für den richtigen Sitz.

Falten für die Flexibilität …

Die Kernkomponenten dieses Kopfhörers sind die Magnetostat-Treiber. Hierbei handelt es sich um famose Flächenstrahler, bei denen eine ultrafeine Folie als Membran dient. Damit diese Folie schwingen kann, ist sie von zarten Leiterbahnen durchzogen und zwischen Magneten eingespannt. Fließt durch die Leiterbahnen das Musiksignal in Form von elektrischem Strom, wird die Folie im Magnetfeld angezogen und abgestoßen, also hin- und herbewegt. Das geht wegen des geringen Gewichts der Folie ungemein flink, exakt und effizient. Die feine Folie ist aber nur bedingt belastbar, deswegen werden Flächenstrahler meist nur für den Hochton eingesetzt – hier aber mit großem Erfolg: Die sogenannten „Bändchen“ sorgen für eine lebendige, klare und natürliche Wiedergabe. MrSpeakers hat das Magnetostat-Prinzip für seine Ether-Modelle einerseits miniaturisiert, deshalb geben die Folien nun als Vollbereichs-Wandler auch Mitten und Bässe wieder. Dann haben Clarc & Co. das Prinzip modifiziert. Angefangen hat es mit der „V Planar-Technologie“. Die Membran wird hier mit einem Rändelwerkzeug so bearbeitet, dass die Folie eine leichte Faltenstruktur aufweist. Dadurch verändert sich einiges. Eine glatte Folie kann nie gleichmäßig mit ihrer gesamten Fläche vor- und zurückschwingen, daran wird sie durch ihre Einspannung am Rand und durch die begrenzte Elastizität des Materials gehindert. Die Folie wölbt sich also beim Schwingen, sie beschreibt bei ihrer maximalen Auslenkung eine Bogenform. Eine Falten-Folie erweist sich da als deutlich elastischer: Sie kann wie eine Ziehharmonika gestreckt und gestaucht werden, ohne dass das Folienmaterial an sich gedehnt wird. Dadurch fällt die Bewegung der Membranfläche gleichmäßiger aus, die Biegung ist geringer. Dadurch soll die Membran mehr Luft bewegen können, was dem Bass auf die Sprünge hilft. Dessen Wiedergabe ist bei Flächenstrahlern die akustische Achillesferse. Darüber hinaus soll aber auch die Dynamik steigen und die Verzerrung sinken. Die V-Planar-Membran war der Clou der ursprünglichen Ether-Serie.

Fornschön bis ins Detail: Die Anschlussbuchse thront auf einem eigenen Plateau der Muscheleinfassung.

… und Führungen für den Fluss

Für die neue Generation kommt nun ein Kniff namens „TrueFlow“ dazu. Die Folienmembran sitzt mitten in einem Magnetfeld, also zwischen Magnetstäben. Die von der Folie bewegte Luft muss diese Stäbe passieren, um zum Ohr des Hörers zu gelangen. Das trennt den Schall in verschiedene Luftströme auf, ein Teil der Luft fängt sich an der kantigen Geometrie der Magnetstäbe und verwirbelt. Als Gegenmaßnahme wird der Bereich der Magnetstäbe komplett mit einem perforierten Material verfüllt. So trifft die Luft jetzt auf eine ebene, luftdurchlässige Oberfläche. Die Verwirbelungen des Luftstroms werden dadurch reduziert. Dies soll Verzerrungen im Klang vermindern und die Auflösung wie auch die Dynamik verbessern. Mit diesen beiden Maßnahmen – V-Planar-Membran und TrueFlow-Waveguides – bringt es der MrSpeakers Ether C Flow auf einen Wirkungsgrad von beachtlichen 96 dB. Gleichzeitig ist die Impedanz, also der Widerstand des Kopfhörers, sehr gering. Hoher Wirkungsgrad, kleiner Widerstand – das ist eine ideale Kombination für den mobilen Einsatz, denn so gelingt die Schallwandlung effizient und mit geringerem Energieverbrauch. Der Akku von HiRes-Player, Handy und Co. wird es danken. Damit der MrSpeakers Ether C Flow auch abseits der elektrischen Eignung für den mobilen Einsatz taugt, ist er als geschlossener Kopfhörer ausgelegt – und dies ist äußerst sehenswert realisiert.

Dem Motorsport-Look und der elegante Formung verdankt der Ether C Flow seine Attraktivität.

Optische Pole-Position

Bei einem geschlossenen Kopfhörer sind die Muscheln nach außen hin dicht und schallundurchlässig. So ist man beim Musikhören vom Umweltlärm abgekapselt. Beim MrSpeakers Ether C Flow bestehen die abschließenden Muschelschalen aus Kohlenstofffasern. Das sorgt erst einmal für eine herrliche Optik: Das Karbongeflecht ergibt ein attraktives anthrazit-schwarzes Schachbrettmuster, es erinnert an die Zielflagge des Motorsports. Dieser attraktive Racing-Look ist mit einem Hochglanz-Finish versehen, das die Muschelschalen edel schimmern lässt. Optisch ist das also schon mal die Pole-Position, aber das Material hat auch mechanisch-akustische Meriten: Kohlenstofffasern sind leicht und ergeben ein hochstabiles, vibrationsunwilliges Gewebe. MrSpeakers schreibt dem starken Stoff überdies die Fähigkeit zu, den Schall von außen fernzuhalten, ohne den Klang von innen zu verschlechtern. Der Güte des Klang ist auch die Geometrie der Polster geschuldet: Sie bieten den Ohren eine auffällige, weil viereckige Aussparung. Außergewöhnlich ist hier auch die Qualität: Der ohrumschließende Polsterbezug ist aus italienischem Lammleder gefertigt. Er fühlt sich beim Darüberstreichen wunderbar weich an und sieht in Kombination mit der perfekten Vernähung ungemein hochwertig aus. Für die Passform sorgt die Polsterfüllung aus Memory Foam. Dieser Gedächtnisschaum ist einerseits schön nachgiebig, was dem Tragekomfort zugute kommt, andererseits findet er immer wieder zu seiner ursprünglichen Form zurück.

Die weichen Polster des Ether C Flow sind mit echtem, perfekt vernähten Leder überzogen.

Ästhetische Anmut

Karbon kennzeichnet die Muschelkapseln, Leder die Polster; die tragende Konstruktion des MrSpeakers Ether C Flow ist hingegen komplett aus Metall. Dies beginnt bei den ringförmigen Einfassungen der Muschelschalen und -polster, diese Reifen beherbergen auch die hochsoliden Mini-XLR-Anschlussbuchsen. Es setzt sich fort bei den hochstabilen, aber trotzdem filigran anmutenden Aufhängungen aus Aluminium: Die Muscheln sind jeweils über einen halbrunden Bügel zweipunktgelagert, beim Übergang zum Bügel treffen wir auf eine formvollendete Einpunktlagerung. Die Konstruktion erscheint dadurch optisch leicht und sehr ästhetisch. Zugleich erlaubt sie dem Kopfhörer, sich perfekt an die Kopfform des Trägers anzupassen. Diesem Zweck dient auch das Kopfband. Es erscheint relativ dünn, erfüllt aber bestens seine Aufgabe. Die vorzügliche Lederqualität bürgt zudem für eine äußerst angenehme Haptik. Die Anpassung an den Kopf erfolgt über zwei Schieber, über sie ist das Band an den Bügel angedockt – und dieser Bügel hat es in sich.

Der bewegliche Übergang von der Muschel zum Bügel ist zugleich attraktiv und funktionell.

Bügel aus Nitinol

Der MrSpeakers Ether C Flow wirkt trotz seiner relativ großen Muscheln nicht klobig. Das verdankt er seinen Spezialbügeln: Wo andere Hersteller auf massive Metallbänder setzen, die mitunter lederverkleidet sind und dementsprechend optisch auftragen, greift MrSpeakers zu einer filigranen Verbindungen aus Nitinol. Dies ist eine Nickel-Titan-Verbindung, die als Formgedächtnis-Legierungen bekannt ist: Sie findet immer wieder zu ihrer ursprünglichen Geometrie zurück. Diese Eigenschaft zeichnet Nitinol als Bügel-Material aus. Der zweite Vorzug ist die extreme Härte. Wer einen Draht aus Nitinol mit einem normalen Seitenschneider durchtrennen will, kann das Werkzeug danach wegschmeißen. Dank dieser Robustheit genügen zwei filigrane, parallel geführte Drähte, um einen stabilen, verformungsresistenten Bügel zu erhalten – bei geringstem Gewicht und luftiger Optik. Der Nachteil: Nitinol ist in der Herstellung und Verarbeitung teuer. Deshalb wird es in Massenprodukten nicht verwendet – aber über dieses Niveau erhebt sich der MrSpeakers Ether C Flow mit knapp 2.000 Euro deutlich. Kein Wunder: Hier ist alles aus besten Materialien und in feinster Verarbeitungsqualität realisiert.

Der filigrane Bügel lässt den Ether C Flow optische luftiger wirken.

Frei von Feenstaub: das Kabel

Zu einem Kopfhörer dieser Qualität gehört natürlich auch ein hochwertiges Kabel, hier hat MrSpeakers nicht gegeizt: Der Ether Flow C wird mit einem handgefertigten DUM-Kabel geliefert. DUM steht für „Distinctly-Un-Magical“, übersetzt bedeutet das ungefähr „ausgesprochen nicht-magisch“. MrSpeakers gelobt, vollkommen auf Leiter aus magischen Kupferkristallen und Isolatoren aus Feenstaub verzichtet zu haben. Die Jungs haben offenbar einen Clown gefrühstückt, aber die Kabel dieses Clowns sind klasse: Das Leitermaterial besteht aus reinem Kupfer, jeder Ader besitzt einen Durchmesser von gut einem halben Zentimeter. Die Leiter sind von einer Mantelung umgeben, die perfekt die Balance zwischen flexibel und verknotungsfrei hält. Das Stoffgeflecht fühlt sich zudem gut an – und vor allem: Es macht das Kabel hochgradig nicht-mikrofonisch, das ist wichtiger als nicht-magisch und bedeutet: Das Kabel ist unempfindlich gegen Trittschall, Druck, Berührung oder schleifende Bewegung über Jacke oder T-Shirt. Solche äußeren mechanischen Einflüsse sollten nach Möglichkeit nicht durch das Kabel an die Muscheln geleitet oder als akustisches Additiv dem Klang beigefügt werden. Am Ende wird alles gut – das gilt auch bei diesem Kabel. Es mündet auf der einen Seite in einen ultrasoliden vierpoligen Mini-XLR-Stecker. Er besitzt eine Sicherung gegen unbeabsichtigtes Herausziehen, mit einem vertrauenerweckenden Klick rastet der Stecker in der Buchse des Kopfhörers ein. Zur Entriegelung zieht man dann den gefedert gelagerten Überwurfring zurück. Das ist eine sehr gute, stabile und kontaktsichere Lösung. Auf der andere Seite endet das Kabel mit einem amtlichen 6,35-Millimeter Stecker, das bedeutet: unsymmetrische große Klinke. Die Standardlänge beträgt bei dem Kabel zwei Meter.

Exzellente Verbindung: Wir haben selten ein Kopfhörer-Kabel gehört, das derart unempfindlich gegen Trittschall und Mikrofonie-Effekte ist.

Toller Tragekomfort

Der Praxistest eines Kopfhörers beginnt eigentlich immer ohne Musik. Einen solchen Schallwandler lernt man zuerst über seine mechanischen Eigenschaften und seine Handhabung kennen. Aufsetzen. Hier wäre eine Kennzeichnung hilfreich, welche die linke und welche die rechte Muschel ist. MrSpeakers hat darauf verzichtet und setzt auf das Mitdenken des Besitzers: Wenn man den Kopfhörer richtig herum aufgesetzt hat, weisen die eingesteckten Stecker des Kabels nicht nach unten, sondern etwas nach vorn. So stößt das Kabel nicht direkt auf die Schultern des Trägers, sondern wird erst mal vom Körper weggeführt und liegt dann locker auf. Das Kennenlernen des Kopfhörers geht nun mit dem Tragekomfort weiter. Beim Aufsetzen des MrSpeakers Ether C Flow spürt man sofort, wie schön sich die Polster an den Kopf anschmiegen. Der Anpressdruck des Kopfhörers ist perfekt, der MrSpeakers Ether C Flow sitzt auch bei schnellen Bewegungen fest auf dem Haupt, trotzdem empfindet man keinen Druck. Dies gilt ebenso für das Lederband, das auf dem Kopf aufliegt. Dieser Eindruck bleibt auch nach Stunden des Tragens erhalten, die physische Präsenz des Kopfhörers – mit Kabel etwa ein halbes Kilo – fällt da im wahrsten Sinne des Wortes nicht ins Gewicht. Sehr gut! Beim Ausprobieren ohne Musik fallen dann noch drei Dinge auf. Erstens: Der MrSpeakers Ether C Flow dämpft die Umweltgeräusche nicht allzu stark, in akustischer Isolation landet man mit ihm also keinesfalls. Zweitens: Die Drähte des Metallbügels geraten bei Berührung in Schwingung, wodurch sie eine Zeitlang einen Zweiklang erzeugen. Da aber wohl kaum jemand seinen Kopfhörerbügel als Harfe verwendet, kommt dieser Effekt eher selten zum Tragen. Drittens: Das Kabel reagiert sehr unempfindlich auf Berührung und Trittschall. Das ist ausgezeichnet, denn dadurch entfallen all die nervigen Nebengeräusche, die den Hörspaß beeinträchtigen. Damit sind wir nun endlich beim Klangvermögen des Kopfhörers.

Der vierpolige Mini-XLR-Stecker sorgt mit seiner rastenden Überwurfhülse für elektrisch und mechanisch sicheren Kontakt.

So klingt der MrSpeakers Ether C Flow

MrSpeakers hat für diesen Kopfhörer ein Ziel gesetzt: Es geht hier nicht um den besten Bass, die markantesten Mitten oder die hellsten Höhen. Statt einer Betonung einzelner Bereiche ist das Ideal ihre Verschmelzung zu einem organischen Ganzen. Wie das dem MrSpeakers Ether C Flow gelingt, testen wir mit dem B.M.C. Audio UltraDAC. Dieser High End-Wandler verfügt über einen ausgezeichneten, komplett eigenständigen Kopfhörerverstärker mit separater Lautstärkeregelung. Wir starten zum Kennenlernen mit einer vertrauten Aufnahme: „Fields Of Gold“ von Stings fantastischem Album „Live In Berlin“. Der blonde Barde hat hier seine Hits mithilfe des Royal Philharmonic Concert Orchestra sinfonisch veredelt. Gleich der Anfang ist eine akustische Offenbarung: Der frenetische Beifall und der Jubel des Publikums bei der Ankündigung des Songs sind derart realistisch, dass wir sofort in das Konzert eintauchen – wir sind im Innenraum, nah dran am Geschehen und mittendrin im Publikum! Wir können einzelne Stimmen aus der Menge heraushören, neben uns klatschen Hände aus echtem Fleisch und Blut – und dann schwappt der Applaus mit den ersten Takten des Songs rhythmisch durch die Halle, wir können dem leicht verzögerten Klatschen nachspüren, das von den entfernten Rängen links und rechts neben uns wie eine Welle nach vorne wandert. Faszinierend sind auch die Reflexionen, die uns eindrücklich die Dimensionen des Konzertsaals vor Ohren führen. Sensationell, dabei ist auf der Bühne noch gar nicht viel passiert!

Perfekter Partner: Der B.M.C. Audio UltraDAC bietet einen aufwändigen Kopfhörer-Verstärker samt eigener Lautstärkeregelung.

Das ändert sich schnell. Im Vordergrund spielt der Gitarristen Dominic Miller ein Solo, man hört den warmen Klang seiner Konzertgitarre, aber auch die damit einhergehende leichte Rauigkeit neuer, frisch aufgezogener Nylonsaiten. Hier und dann vor alle an der Stimmwiedergabe von Stings nun einsetzendem Gesang merkt man, dass wir einen geschlossenen Kopfhörer auf dem Haupt haben, gerade Stings leicht nasale klingt ein wenig kompakter und dichter als mit einem offenen Modell. Das ist also völlig typisch. Untypisch und beeindruckend ist hingegen, wie offen und leicht das gesamte Klangbild für einen geschlossenen Kopfhörer ist. Der Magnetostat als Highspeed-Wandler wirkt hier mit seiner großen Impulstreue wirklich Wunder. Über die tolle Transparenz und Leichtigkeit hinaus liefert der MrSpeakers Ether C Flow auch die Auflösungsfähigkeit und Abbildungskraft, für die so ein „Bändchen“ berühmt ist. Das hinter Sting und seiner Band spielende Orchester verkommt deshalb nicht zur amorphen Klangtapete. Statt dessen drehen wir fast den Kopf mit, wenn die Stimmen durch die Streichersektionen wandern und eben nicht im Mischklang eigeebnet sind. Wer ein Argument sucht, warum ein Keyboard niemals einen Klangkörper ersetzen kann – voilà. Erstmals können wir auch die oft extrem eingebettet klingende Harfe mit ihren perlenden Einwürfen lokalisieren. Dank dieser Ortungsfähigkeit des Ether C Flow hat die Wiedergabe des Bühnengeschehens eine wunderbare Räumlichkeit und Tiefe.

Platzsparender Schutz: Der Kopfhörer wird in einem stabilen Form-Case geliefert. Hier passt neben dem Ether C Flow noch das Kabel hinein, das Areal ist mit einer klettverschließbaren Lasche abteilbar.

Wie steht es nun mit der tonalen Ausgewogenheit? Hier erreicht der MrSpeakers Ether C Flow das gesteckte Ziel. Bei aller Brillanz wirkt der Klang nie grell, das fällt uns bei Donald Fagens „Morph The Cat“ auf, mit dem wir eigentlich den Bass testen wollten, aber erst einmal bei der HiHat des Schlagzeugs hängen bleiben. Diese Becken sind ein wenig problematisch und werden von vielen Schallwandlern mit einem leichten Zischen wiedergegeben. Der MrSpeakers Ether C Flow hingegen schafft die Darstellung ohne Schärfe, mehr noch: Hier hört man das Metall singen, wenn Drummer Keith Carlock seine HiHat beim Spielen öffnet und schließt. Die Mittenwiedergabe des MrSpeakers Ether C Flow ist schön neutral, hier wird nichts angedickt oder ausgehöhlt. Nun zu den Bässen: Der Track „Morph The Cat“ ist ja für seinen abgrundtiefen, fetten Bass berühmt, und den kann uns der Kopfhörer auch bieten. Der Tiefton hat Volumen, er hat Druck; er ist dabei aber sehr konturiert und eher schlank. Das ist ausgezeichnet, für einen Magnetotstaten sogar exzellent. Wer allerdings auf dicke Disko-Bässe steht, sucht sich besser einen anderen Kopfhörer. Beim Bass zahlt es sich übrigens besonders aus, wenn man die Passform des MrSpeakers Ether C Flow perfekt eingestellt hat. Sitzt er zu locker auf dem Kopf, vermindert sich das beeindruckende Bassvolumen. Am Anfang von „Morph The Cat“, wo Gitarre, Bass und Schlagzeug auf den Punkt und mit ordentlichem Druck gemeinsam den Song starten, fällt zudem auf, mit welchem Punch und Wumms der MrSpeakers Ether C Flow bei der Schallwandlung zu Werke geht: Durch seine Dynamikfähigkeit sorgt dieser Kopfhörer dafür, dass wir selbst bei gemäßigter Lautstärke und im Wissen um den knackig-satten Anfang des Songs unwillkürlich zusammenzucken. So wird auch vertraute Musik zur Neuentdeckung.

Der Ether C Flow im Test: Der Komfort dieses Kopfhörers ermöglicht eine lange Tragezeit.

Fazit

Der MrSpeakers Ether C Flow kann seine rasante Racing-Optik klanglich toppen: Er liefert ein sehr transparentes, ungemein räumliches und wunderbar dynamisches Klangbild. Als Magnetotstat-Kopfhörer bietet er damit alle Vorteile, für die das „Bändchen“ als Schallwandler berühmt ist, par excellence – und er beweist, dass die flinke Folie auch einen bravourösen Bass liefern kann. Damit gelingt dem Ether C Flow eine sehr neutrale und natürlich Wiedergabe auf HighEnd-Niveau. Für einen geschlossenen Kopfhörer liefert er ein verblüffend offenes Klangbild, allein die etwas kompaktere Abbildung bürgt dafür, das er das „C“ für „Closed“ zurecht im Namen führt. Trotzdem schottet der Ether C Flow nur moderat von der Umwelt ab, er dient eher dem heimischen Musikgenuss. Den audiophilen Spaß kann er stundenlang und leicht besorgen, denn zum attraktiven Racing-Look und dem Klasse-Klang kommt ein ausgezeichneter Tragekomfort. Das sind drei Riesen-Plus, die den sicher nicht geringen Preis plausibel machen.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: angemessen

95 %

98 %

90 %

171227.MrSpeakers-Testsiegel

Technische Daten

Modell:MrSpeakers
Ether C Flow
Produktkategorie:Kopfhörer
Preis:ab 1.999,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Karbonfasergeflecht/Schwarz
Vertrieb:digital highend, Essen
Tel.: +49 201 / 832 58 25
www.digital-highend.de
Gewicht:- 0,423 kg (ohne Kabel)
- 0,503 kg (mit Stereo-Kabel)
Prinzip:- Magnetotstat
- geschlossene Bauweise
- ohrumschließend
Treiber:2 x 70x44,5 mm (Magnetostat)
Impedanz:23 Ohm
Wirkungsgrad:96 dB
Anschluss:Kabel (beidseitig geführt)
Lieferumfang:- MrSpeakers Ether C Flow
- Stereo-Kabel (2,0 m oder 3,0 m), 4-Pin-Mini-XLR auf 6,35 mm-Klinkenstecker
- Transportbox
- Austausch-Pads für andere Dämpfung
- Bedienungsanleitung
- Garantieerklärung
Besonderes:- Magnetostat als Schallwandler
- exzellent räumliche, neutrale und natürliche Abbildung
- offener Klang trotz geschlossener Bauweise
- hervorragende Verarbeitung
- robuste 4-Pin-Mini-XLR-Steckverbindung
- hoher Tragekomfort
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistung

Der Beitrag Kopfhörer MrSpeakers Ether C Flow – Highspeed-Wandler im Racing-Look erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Magnat MR 780 & MCD 750: Vinyl, CD, Bluetooth oder HiRes – alles möglich

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Allen Innovationen zum Trotz, bleibt die klassische Stereoanlage für die Musikwiedergabe das Maß der Dinge. Weder ausufernde Surroundsets noch mitunter beeindruckend gute Bluetooth- oder WLAN-Lautsprecher haben es bis heute geschafft, den Klassiker vom Thron zu stoßen. Dass die Stereoanlage aber keinesfalls so altbacken sein muss wie ihr Name vermuten lässt, beweist Magnat mit seinem Hybrid-Stereo-Receiver MR 780 nebst CD-Player MCD 750.

Auf den ersten Blick eine klassische HiFi-Kombi. Magnats MR 780 und MCD 750 haben aber auch mehr Modernes zu bieten.

Eine Stereoanlage, das waren früher die bekannten Türme: Tapedeck, Equalizer, Verstärker, Tuner, CD-Wechsler, Minidisc-Player und Plattenspieler, alles übereinander gestapelt, teilweise fast mannshoch und meist völlig unansehbar hässlich. Heute ist das anders, die moderne HiFi-Anlage besteht aus maximal zwei bis drei sorgfältig designten Bausteinen, die sich in den Wohnraum integrieren, statt ihn zu dominieren. Ein Paradebeispiel dafür ist die neue Magnat-Kombi, bestehend aus einem umfangreich und mit modernen Features ausgestatteten Stereo-Receiver und dem passenden CD-Player. Ein Setup, das trotz seiner räumlichen Reduktion beinahe alle Funktionen seiner Ahnen in sich vereint. Das gilt in erster Linie für den Verstärker, er übernimmt nämlich nicht nur unterschiedlichste Arbeitsgebiete, sondern bietet auch gleich zwei Generationen Elektrotechnik: Als sogenannter Hybrid-Verstärker schlägt schlägt er die Brücke von der klassischen Elektronenröhre zur modernen Halbleitertechnologie. Gut aussehen tut das definitiv, allen weiteren Aspekten widmen wir uns im Folgenden.

Zurück zum Home-HiFi

Vermutlich hat jeder von uns hat schonmal in einem Auto gesessen, das von Elektronik und Lautsprechern mit der Bulldogge im Logo beschallt wurde. Die Bulldogge ist inzwischen aus dem Logo verschwunden, der Name Magnat steht aber weiterhin für besten Sound und ist auch ohne große Vorstellung ein Begriff. Trotz der enormen Bekanntheit unter Auto-Tuning-Freunden stellt der Bereich Car-HiFi jedoch nur eine Episode in der Firmengeschichte der Marke dar. Die Wurzeln des im rheinländischen Pulheim residierenden Unternehmens liegen eigentlich im klassischen Lautsprecherbau, genau den betreibt Magnat seit 1978 und bis heute. Nach der Markteinführung einiger Elektronikbausteine, präsentierte man vor zehn Jahren dann die ersten hochwertigen Hybrid-Verstärker in der kombinierten Bauweise aus Röhren und Transistoren. Exakt auf dieser Tradition basiert auch der Stereo-Receiver MR 780, der aktuell den Einstieg in die Magnat-Elektronik-Welt darstellt. Die Entwicklung sämtlicher Komponenten findet übrigens im Stammwerk in Pulheim statt, mit besonderem Augenmerk auf nachhaltige Qualität. Dass es sich dabei nicht um bloße Marketingbeteuerungen handelt, kann wohl jeder bestätigen, der schon einmal einen Magnat-Verstärker besessen oder einen der Produktverantwortlichen kennengelernt hat. Genau das verspricht auch die uns zum Test übersandte Kombi, die sich im Detail so darstellt:

Gebürstete Alu-Front, Knöpfe mit sattem Druckpunkt und ein sehr gut ablesbares Display: der MR 780 gehört ganz sicher zu den hübscheren HiFi-Produkten am Markt.

Die Schaltzentrale: der MR 780

Das Herzstück einer jeden HiFi-Anlage ist der Verstärker bzw. der Receiver. Das war immer so und bleibt auch bei Magnat so. In der Regel wird er, ergänzt um zusätzliche Geräte davor und dahinter, zu einer vollständigen HiFi-Anlage ausgebaut. Der MR 780 wird allerdings nicht aus Notwendigkeit ergänzt und gestapelt, er hat nämlich eine ganze Menge Funktionen bereits integriert und könnte auch ohne Zuspieler direkt losspielen. Ergänzt wird er bei Bedarf u.a. von einem passenden CD-Player, in unserem Test mit dem MCD 750, wahlweise ließe sich aber auch das Smartphone bzw. Notebook mit ihm verbinden. Selbst der Anschluss eines Plattenspielers ist dank integrierter MM-Phonostufe ebenfalls möglich – Vinylfreunde kommen mit diesem cleveren Receiver also ebenfalls auf ihre Kosten.
Schon auf den ersten Blick ist der Magnat MR 780 als hochwertiges HiFi-Gerät zu identifizieren, das schwarze, mit einer gebürsteten Alufront aufgewertete Gehäuse im 43-Zentimeter-Standardmaß spricht eine eindeutige Formensprache: Die Proportionen sind klassisch, die Gehäuseform ist geradlinig und schnörkellos und das prominenteste Bauteil ist definitiv der mittig positionierte große Lautstärkesteller. Um ihn, beziehungsweise unter ihm gruppieren sich alle weiteren Bedienelemente sowie das große Display. Letzteres besteht jedoch nur auf der linken Hälfte aus einem LCD, die rechte Seite ist eine Art Sichtfenster, das den Blick auf das Geräteinnere frei gibt. Genauer gesagt auf die beiden Elektronenröhren, die den MR 780 zum Hybridverstärker machen. Das „echte“ Display links ist mehrstufig dimmbar und gibt Auskunft über den gerade gewählten Eingang, die aktuelle Lautstärke und die Abtastfrequenz – sofern digital zugespielt wird. Der interne DAC ist sehr hochwertig und decodiert Dateien bis zu einer Abtastrate von 192 Kilohertz bei 24 Bit Wortbreite. Das ist ein Vielfaches der normalen CD-Auflösung und mindestens auf absehbare Zeit das technisch sinnvolle Maximum. Bevor es aber an die technischen Finessen des 780er geht, bleiben wir zunächst bei der Frontplatte: Auf ihrer unteren Hälfte sind alle weiteren Bedienelemente sowie zwei Anschlüsse angeordnet. Links einer für die Konnektierung eines Kopfhörers und ziemlich mittig ein Klinkeneingang für einen MP3-Player, ein Smartphone oder ein Laptop, das dort einfach und bequem angeschlossen werden kann, ohne dass an der Rückseite herumgefummelt werden muss.

Vorbildlich: Der MR 780 stellt sogar einen Phono-Eingang (MM) bereit.

Klassik und Moderne

Wer den überschaubaren Aufwand mit dem Klinkenkabel scheut, der kann sein mobiles Device aber auch kabellos via Bluetooth mit dem Receiver verbinden, diese Funktion hat der MR780 ebenfalls an Bord. Um den klanglichen Bedürfnissen anspruchsvoller Musikfreunde gerecht zu werden sogar im aptX-Protokoll. Das heißt: Musik wird in unkomprimierter CD-Auflösung übertragen (sofern sie auf der Quelle in entsprechender Qualität vorliegt), auf der Funkstrecke geht also nichts verloren. Über diesen Weg lässt sich beispielsweise auch vom Notebook Musik in ziemlich anständiger Güte zum Receiver bringen, ohne dass auch nur ein einziges Kabel angeschlossen werden muss. Neben besagten Fronteingängen hat die Gehäuserückseite weitere kabelgebundene Anschlussvarianten zu bieten: Fünf Cinch-Eingänge, vier Digital-Zugänge (davon je zwei optische und zwei koaxiale), ein USB-Port und als krönender Abschluss noch ein MM-Phono-Anschluss. Um dem Magnat MR 780 nun Musik zu entlocken, benötigt es im Ernstfall aber gar keiner externen Quelle. Integriert ist hier ein Radio Tuner, der neben dem alten FM-Standard auch das neuere DAB+ beherrscht. DAB+ oder das sogenannte Digitalradio sind aktuell beliebter denn je, sind über diesen Weg doch mehr Programme in besserer Qualität und diverse Zusatzinformationen wie Songtitel etc. empfangbar. Ausgangsseitig stehen neben dem Kopfhöreranschluss ein Rekorderausgang, sowie selbstredend die entsprechenden Lautsprecherausgänge zur Verfügung. Damit ist der MR 780 in dieser Beziehung etwas knapper als eingangsseitig, aber immer noch mehr als ausreichend ausgestattet. An den hochwertigen Schraubklemmen des Lautsprecherausgang liegen maximal 100 Watt pro Kanal an, die im Heimbetrieb so ziemlich jeder Box ausreichende Lautstärken entlocken sollten. Um nicht nur die Lautstärke sondern auch den Klang an den eigenen Geschmack anpassen zu können, verfügt der Receiver zudem über eine Klangreglung, mit der neben der Balance auch Bässe und Höhen justiert werden können. Für die reine High-Fidelity-Lehre ist das Klangregelnetzwerk natürlich auch per Tastendruck abschaltbar. Einmal deaktiviert, umgehen eingehende Signale besagte Klangregelung vollständig und werden verstärkt aber unbearbeitet an die Ausgänge weitergeleitet. Nicht abschaltbar ist die Hintergrundbeleuchtung der beiden Röhren. Das ist auch okay so, gibt sie dem Magnat MR 780 doch seine charakteristische Erscheinung. Im Detail sind es die beiden ECC 81, so die Bezeichnung der Elektronenröhren, die ihn zu etwas Besonderem machen. Damit wären wir bei der Besonderheit dieses Modells, denn dort wo in herkömmlichen Verstärkern Transistoren oder gar integrierte Schalkreise ihren Dienst tun, setzt man bei Magnat auf gute alte Elektronenröhren. Sie sind der Vorläufer der Transistoren und werden unter Audiophilen, Musikern und in Tonstudios bis heute für ihre besonderen klanglichen Eigenschaften geschätzt. Man sagt, ihr Klang sei wärmer und transparenter als der ihrer Nachfolger aus Quarzsand. Gleichzeitig sind sie jedoch auch Leistungshungriger und produzieren eine Menge Abwärme, womit wir bei den Hauptgründen wären, warum Röhren im Laufe der Zeit weitgehend aus HiFi-Produkten verdrängt wurden. Eine Möglichkeit sie auch heute noch einzusetzen, ist die von Magnat gewählte: In der Vorstufe des Verstärkers müssen die Röhren keine schwere Arbeit verrichten, sondern das Signal lediglich Puffern und maximal im Pegel anheben. In der Endstufe hingegen, die den leistungsintensiveren Teil der Arbeit verrichtet, werden im MR 780 wieder Transistoren und Transformatoren eingesetzt, die eine Menge Abwärme und nicht zuletzt auch einen nicht unerheblichen Kostenfaktor vermieden.

Das sanfte Glimmen der Röhren im MR 780 beeindruckt und lässt die Herzen klassischer Musikfreunde höher schlagen.

Sinnvolle Ergänzung

Im Gegensatz zu eben beschriebenem Receiver und den vielen umfassenden Features – angefangen bei der Elektronenröhre bis Bluetooth – zeigt sich der CD-Player MCD 750 eher klassisch. Das darf er auch sein, seine Hauptaufgabe ist es schließlich physische Tonträger wiederzugeben. Darin ist er ein echter Spezialist und dabei schaut er ganz nebenbei auch noch gut aus. Das Design des MCD 750 ist eng an das des MR 780 angelehnt. Identische Gehäusebreite und -tiefe, Alu-Front, mattschwarz. So ergänzen sich die beiden nicht nur funktional, sondern auch optisch. Bei der Platzierung ist es übrigens egal, ob man sie übereinander oder nebeneinander aufstellt, beides geht und beides wirkt stylisch. Die Gestaltung der Front ist geradlinig und aufgeräumt. Wie beim Receiver ist das Display nahezu über die gesamten Gehäusebreite angedeutet, nur ein kleiner Teil auf der linken Seite dient jedoch tatsächlich Anzeige von Titel und Spieldauer. Ein gutes Drittel nimmt die Lade des Laufwerks ein. Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern hat Magnat hier übrigens nicht einfach irgendein Laufwerk von der Stange gekauft, sondern sich eine hochwertige Einheit aus dem Toshiba-Portfolio gegönnt, die optisch wie haptisch einen ziemlich gelungenen Eindruck macht. Das abgetastete Signal geht vom Laser dann wahlweise direkt an einen der zu Verfügung gestellten Digitalausgänge auf der Rückseite oder wird zunächst aufwändig über den internen DAC gewandelt, um anschließend analog am Cinch-Ausgang ausgegeben zu werden. Auch hier hat man bei Magnat nicht gespart, sondern seinem MCD 750 rauscharme Chips von Wolfson implantiert. Damit sie ihrer Aufgabe ungehindert nachkommen können, wurde auch dem Netzteil besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Dieses versorgt die Digitaleinheit und die analoge Ausgangsstufe getrennt mit stabilisierter Spannung. Der Aufbau ist vielversprechend, nun soll der Praxistest zeigen, ob sich der Aufwand lohnt und ob sich die beiden Geräte klanglich so gut ergänzen wie optisch.

Der MCD 750 ist exzellent verarbeitet und beeindruckt durch sein stabiles und hochwertiges Laufwerk.

Kabelgebunden und kabellos

Die Einrichtung beider Geräte ist so einfach wie erwartet und auch von jedem Nutzer durchzuführen, der noch nie eine HiFi-Kette verbunden hat: Neben dem Stromanschluss muss das Duo lediglich über das beiliegende Cinchkabel miteinander verbunden werden. Da der Receiver ebenfalls einen Digital-Analog-Converter an Bord hat, können beide alternativ aber auch digital miteinander verbunden werden. Abschließend werden noch die Lautsprechern angeschlossen, das war es schon. Die großen und soliden Schraubklemmen des MR 780 nehmen je nach Gusto übrigens blanke Kabelenden, Bananenstecker oder Kabelschuhe auf. Der Anschluss weiterer Gerätschaften oder der beiliegenden Antenne für den Radioempfang ist optional. Dank Bluetooth-Eingang könnte man sich den Anschluss des CD-Player auch sparen und nur mit dem Receiver gleich loslegen. Wir lassen den MCR-780 natürlich konnektiert, beginnen den Praxistest aber dennoch über besagte Blauzahn-Verbindung. Die Kontaktaufnahme via Smartphone klappt auf Anhieb problemlos: Am Receiver wird dazu lediglich der Bluetooth-Eingang ausgewählt und anschließend am Smartphone oder Notebook der „MR 780“ aus der Liste aller verfügbaren BT-Geräte ausgewählt. Einen kurzen Augenblick später steht die Verbindung dann auch schon. Besonders komfortabel ist die Funktion, dass sich Smartphone und Receiver nach einer Trennung einander erinnern. Sobald der Verstärker eingeschaltet wird, verbindet er sich automatisch mit der ihm bekannten Bluetooth-Quelle, unabhängig vom gewählten Eingang. Selbstverständlich bleibt aber der gerade gewählte Eingang dabei weiterhin aktiv. Sie können also beispielsweise weiterhin Radiohören, während sich beide Bluetooth-Partner im Hintergrund automatisch miteinander verbinden. Qualitativ ist der Bluetooth-Eingang den anderen Digitaleingängen in der Theorie nahezu ebenbürtig, dank aptX-Protokoll ist er in der Lage Daten in CD-Qualität, also mit einer Abtastrate von 44,1 Kilohertz bei 16 Bit, zu empfangen. Natürlich immer vorausgesetzt die Quelle gibt das auch her, Musikstreamingdienste wie Spotify, Amazon Music oder Apple Music komprimieren die bereitgestellte Musik in der Regel vor der Übertragung. Spielt man hingegen direkt auf dem Gerät entsprechend abgelegte Dateien ab, so ist die Qualität ohne Fehl und Tadel, einen deutlichen Klangunterschied zu den kabelgebundenen Eingängen konnte ich nicht erkennen.

Die Geräterückseiten unserer Testkombi können sich sehen lassen. Neben analogen und klassisch digitalen Zugängen findet sich hier auch ein USB-Port.

Akribischer Puzzler mit Gefühl

Weiter geht es dann mit über den MCD 750 zugespielter Musik. Ohne zuviel vorweg zu nehmen: die Wiedergabe ist sauber, klar und durchhörbar. Von Sezierung keine Spur, das Magnat-Ensemble liefert im Duo einen kristallklaren Sound, der nichts verheimlicht, zugleich aber auch nichts überbetont oder zu sehr in den Vordergrund stellt. Ist der Player über die Cinch-Verbindung angeschlossen, scheint der Klang tatsächlich etwas in Richtung analog zu rücken. Die Wiedergabe erscheint absolut stimmig, sämtliche Details sind da, Stimmen scheinen sich perfekt in die Instrumentierung zu integrieren. Gut nachvollziehbar war das auf der EP „Wird schon irgendwie gehen“ der Kölner Herren Annen, May und Kantereit deren Wiedererkennungswert ja maßgeblich der markanten Stimme Henning Mays geschuldet ist. Besonders bequem ist, gerade in Vergleichssituationen wie dieser, übrigens die Fernbedienbarkeit beider Geräte. Zwar wird jeder Baustein mit einem eigenen Infrarotgeber geliefert, eine der beiden genügt jedoch um beide Geräte gemeinsam steuern zu können. Angesichts der Menge an Fernbedienungen, die sich schnell auf dem Wohnzimmertisch angesammelt hat, ist auch eine solche Kleinigkeit unter Umständen ein echtes Kaufargument. Weiter geht es via USB-Eingang, hier kann zum Beispiel ein Notebook angeschlossen werden, über das dann Dateien bis zu einer Abtastrate 192 kHz entgegen genommen werden können. Reizt man die sich bietenden Möglichkeiten aus, so wird man dafür mit einem wunderbar stimmigen und runden Klang belohnt. So angesteuert verkneift sich der MR 780 jedwede Fragmentierung des Musiksignals. Im Gegenteil, es hat fast den Anschein als nähme der MR 780 jedes ihm übertragene Klangdetail einzeln in seine Obhut, um es dann wie bei einem Puzzle an genau der richtigen Stelle wieder auszulegen, um schließlich ein in sich geschlossenes und vollständiges Klangbild zu erzeugen. So muss das sein, hier passt jetzt alles. Die hohe Wiedergabequalität ist sofort wahrnehmbar, was offensichtlich dem sauber arbeitenden DAC und dem besonderen Schaltungskonzept des Receivers geschuldet ist. Die eingangs bereits beschriebenen ECC81 Elektronenröhren verleihen dem Klang eine gewisse Wärme und Weichheit. Ich würde sagen, das Vorhaben der Ingenieure ist in dieser Kombi vollumfänglich gelungen. Besonders gut zur Klangphilosophie passt übrigens der Phono-Eingang. Genau wie Röhren, sind auch Schallplatten für ihren warmen und angenehmen Klang bekannt. Mit dem Elac Miracord Anniversary 90 als Zulieferer macht der MR 780 dann erneut so richtig Spaß. Der hochwertige Phonoeingang zeigt sich in der Lage selbst einem deutlich teureren Plattenspieler einen Großteil seines Potenzials zu entlocken. In meinem Test gelingt das mit einem Klassiker wie dem „White Album“ der Beatles ebenso gut wie mit dem in diesem Jahr erschienenen Erstling „Forgotten Pleasures“ der jungen Britin Findlay. Ihre musikalischen Wurzeln sind gar nicht weit weg von denen der Beatles verortet, doch steht sie eher für eine recht eigenwillige Mischung aus Garage-Rock und London-Pop. Dem Magnat ist es allerdings völlig egal, welche Werke gerade auf dem Teller liegen, in beiden Fällen liefert er eine stets neutrale und intensive Vorstellung ab, die einmal mehr Lust auf einen ausgiebigen Musikabend mit der eigenen Vinyl-Sammlung macht.

Unser Aufbau im Praxistest.

Fazit

Das umfangreich ausgestattete Duo aus Stereo-Hybrid-Receiver und passendem CD-Player ist eine empfehlenswerte und preislich attraktive HiFi-Lösung für anspruchsvolle Musikfreunde, die klassische und moderne Medien lieben. Dank üppiger Konnektivität ist der MR 780 für fast jede Wiedergabesituation gerüstet: Egal, ob Musik aus dem Radio, von Schallplatte, dem Smartphone oder dem Notebook, der MR 780 gibt sie in erstklassiger Klanggüte, mit angenehmem Röhren-Klang und reichlich Leistung an die Lautsprecher weiter. Der MCD 750 ergänzt den Hybrid-Receiver dabei um die CD-Wiedergabe in ebenbürtiger Qualität und ist auch optisch die perfekte Ergänzung. So geht HiFi heute.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

95 %

90 %

96 %

171229.Magnat MR780-Testsiegel

Technische Daten

ModellMagnat
MR 780
Produktkategorie:Stereo-Receiver
Preis:999 Euro (UVP)
Ausführung:Schwarz, Frontplatte aus gebürstetem Aluminium
Vertrieb:Audiovox, Pulheim
Tel: 02234/8070
www.magnat.de
Abmessungen (HBT):132 x 433 x 317 mm
Gewicht:8,9 kg
Eingänge:- Bluetooth 4.0
- 5 x analog Audio (Cinch)
- 2 x optisch Digital
- 2 x koaxial Digital
- 1 x USB
Ausgänge:- 1 x Analog (Rec.-Out)
- 2 x Lautsprecherklemmen
Quellen (intern):- FM-Tuner
- DAB+ Tuner
Lieferumfang:- MR 7800
- Fernbedienung
- Batterien
- Netzkabel
- Anleitung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut
Gesamtnote: 1,1
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

95 %

92 %

87 %

171229.Magnat MCD750-Testsiegel

Technische Daten

ModellMagnat
MCD 750
Produktkategorie:CD-Player
Preis:399 Euro (UVP)
Ausführung:Schwarz, Frontplatte aus gebürstetem Aluminium
Vertrieb:Audiovox, Pulheim
Tel: 02234/8070
www.magnat.de
Abmessungen (HBT):78 x 433 x 317 mm
Gewicht:3,9 kg
Eingänge:- keine
Ausgänge:- 1 x optisch Digital
- 1 x koaxial Digital
- 1 x analog (Cinch)
Lieferumfang:- MCD 750
- Fernbedienung
- Batterien
- Netzkabel
- Anleitung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,2
Gesamtnote:1,1
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Hegel H190 – High End-Kraftwerk für digitales Streaming und analogen Bestklang

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Nachfolger – das heißt in der HiFi-Branche immer: besser als der Vorgänger. Genau das verspricht Hegel bei seinem neuen Vollverstärker Hegel H190. Der mit Analogeingängen, Digitalschnittstellen, Streamer, D/A-Wandler und Vor-/Endstufe punktende Amp löst den H160 ab und soll diesen Hegel-Bestseller und Award-Winner gleich dreifach übertrumpfen: neues Design, frischere Features, besserer Klang. Für das Performanz-Plus soll vor allem die neue Version der SoundEngine sorgen. Was hat es mit dieser Musikmaschine auf sich?

Nüchterner Norweger: Der Hegel H190 ist schnörkellos-stylisch im Design.

„Khan“ hätte er heißen können – das war zumindest der Projektname für diesen Verstärker. Der mongolische Herrschertitel wäre ein schönes Statement für die Kraft und Autorität dieses potenten Amps gewesen. Letztendlich haben sich die Norweger aber für den wesentlich prosaischeren Namen „H190“ entschieden, der den verwandtschaftlichen Bezug zum H160 deutlicher werden lässt. Ihn löst der Hegel H190 ab – und natürlich erwartet man vom Nachfolger, dass er den Vorgänger übertrumpft. Das ist durchaus ambitioniert, denn der H160 ist eines der meistverkauften Hegel-Produkte überhaupt und wurde von der EISA (European Imaging and Sound Association) in der Kategorie „Amplifier“ zum besten Produkt 2015-2016 gekürt. Betrachtet man allein die ausgewiesene Leistung, wird diese Überbietungs-Erwartung nicht erfüllt: Der Hegel H190 vermag mit 150 Watt an acht Ohm genau das, was auch der H160 liefert. Nun sagt der nackte nominelle Leistungswert nur bedingt etwas über das Klang- und Kraftvermögen eines Verstärkers aus. Zudem führt Hegel einige Veränderungen an, die unter der Haube des H190 für signifikante Verbesserungen sorgen sollen. Aber auch schon äußerlich hat sich etwas getan.

Die geschwungene Frontplatte ist das Erkennungsmerkmal von Hegel sorgt für die Eleganz des H190.

Skandinavien-Style

Auf den ersten Blick fallen die Veränderungen nicht auf, denn bei der Gestaltung bleibt grundsätzlich alles, wie es ist: Hegel setzt auf skandinavisches Design, also auf Funktionalität, Schnörkellosigkeit, Minimalismus. Das schlägt sich auf der Front in einer sehr aufgeräumten Anordnung wieder: Sie beherbergt ein zentrales Display, links einen Drehgeber für die Wahl der Quelle, rechts ein Stellrad für die Lautstärke, dann etwas abseits noch eine 6,35-Millimeter-Klinkenbuchse für den Kopfhörer. Das ist sehr symmetrisch, aber auch ziemlich stylish, denn hier sitzen nicht etwa platte Pucks auf einer planen Blende. Statt dessen sind die Drehgeber sanft gerundet, und sie wirken wie in die Front eingelassen, denn die aufgesetzte starke Stirnseite besitzt einen herrlichen Schwung, der den Display-Bereich ein wenig herausragen lässt. Sehr entgegenkommend! Zu den Kanten hin ist die Front, gleich den Drehgebern, durch sanfte Radien von allen Härten befreit. Dieses Design verleiht dem Hegel H190 eine geschmeidige Eleganz – und nicht nur ihm, sondern sämtlichen Komponenten der Norweger: Es ist quasi ein Erkennungsmerkmal von Hegel.

Die sanfte Rundung der Stellräder setzt das Design der Frontplatte fort.

Das zweite Erkennungsmerkmal ist die ultrasolide Fertigung und Verarbeitung: Das Gehäuse und auch die Stellräder bestehen aus massivem Metall, die Drehgeber haben eine wunderbare Gängigkeit mit fein definierten Rastungen. Auch die weitere haptisch-optische Begutachtung sorgt für zufriedenes Nicken: Der H190 ist tadellos gefertigt und makellos lackiert. Bei der Kolorierung setzt Hegel auf Schwarz, was de facto eher ein Anthrazit ist, oder Weiß, was – zumindest beim von uns schon getesteten Hegel Röst – einem Cremeweiß entspricht. Mit dieser Erscheinung passt der Verstärker gut in modern eingerichtete Wohnräume, doch durch die Dezenz des Designs gibt es auch mit anderen Stilen kaum Unverträglichkeiten. Soweit, so schön – aber: Was ist nun neu? Die erste Änderung nimmt man erst im eingeschalteten Zustand war: Statt der etwas plump wirkenden Anzeige mit groben, blau leuchtenden LED-Segmenten informiert uns jetzt ein schickes OLED-Display mit vielen feinen weißen Leuchtpunkten über den aktuellen Betriebszustand. Das wirkt nun viel stimmiger und erlaubt zudem eine differenziertere Anzeige. Sie weist neben der Quelle und der aktuellen Lautstärke auch aus, ob der H190 Verbindung zum Netzwerk hat. Die zweite Änderung in Bezug auf den H160 erkennt man hingegen auch im ausgeschalteten Zustand: Es gibt nun nur noch drei statt vier Füße, zwei vorne, eins hinten. Durch diese Dreipunkt-Auflage steht der Verstärker immer kippelfrei – außer man lehnt sich beim Anschließen auf eine der hinteren Verstärkerecken. Das lassen wir also besser und gucken lieber, was alles anschließbar ist.

Das große, gute lesbare OLED-Display liefert eine kontrastreiche, scharfe Anzeige. Sie wirkt edler als ein Display mit groben LED-Segenten. Der Haken links unten weist darauf hin, dass eine Verbindung zum Netzwerk besteht. Das nebenstehende Kürzel DMR bedeutet „Digital Media Renderer“, es erscheint, wenn der H190 als Abspieler in Verbindung mit der Bedien-App „Bubble UPnP“ verwendet wird. Streamt man über AirPlay, zeigt das Display dementsprechend „AirPlay“ an.

Analog-Anschlüsse mit Ambitionen

Auf der Rückseite gibt es eine klare Aufteilung: rechts die digitalen Schnittstellen, links die analogen Ein- und Ausgänge. Hier beginnen wir – und sehen gleich das audiophile Aushängeschild in Form eines XLR-Buchsenpaares. Ein solcher symmetrischer Eingang ist nur bei sehr hochwertigen HiFi-Komponenten zu finden oder im professionellen Studiobereich, wo diese Verbindungsnorm Standard ist. Kein Wunder, denn die symmetrische Signalführung garantiert die beste Übertragungsqualität. Das Signal wird hier doppelt durch das Kabel geschickt: einmal auf normalem Weg (nicht invertiert) und einmal um 180 Grad phasengedreht (invertiert). Dadurch heben sich etwaige Störungen, die auf das Kabel einwirken und sich als Sirren oder Brummen bemerkbar machen, auf. Sollte Ihr analoges Zuspielgerät einen symmetrischen Ausgang bieten, dann wählen Sie diese hochwertige Signalübertragungsvariante. Doch auch die unsymmetrische Signalführung über Cinch-Buchsen liefert erstklassige Ergebnisse. Der Hegel H190 bietet hier für Analog-Komponenten zwei Line-Pegel-Eingänge. Alle drei Inputs lassen sich über die mitgelieferten Fernbedienung in „Home Theater“-Eingänge umprogrammieren. Dadurch wird die Volumenreglung des Hegel H190 umgangen, dies ist nützlich, wenn man ihn in Verbindung mit einem Receiver als Heimkino-Komponente einsetzen will. Analogseitig bietet der Hegel H190 nun noch zwei Line-Ausgänge, der eine mit variablem Line-Level, der andere mit fixem Line-Level. Über diese Ausgänge kann man zum Beispiel einen Subwoofer anschließen oder eine externe Endstufe ansteuern. Den Abschluss der Analog-Sektion bilden die Lautsprecher-Anschlüsse. Hier erlauben vier Polklemmen von amtlicher Qualität den Anschluss von genau einem Boxenpaar.

Der Hegel H190 bietet analogseitig zwei unsymmetrische Line-Eingänge, einen symmetrischen Input in Form zweier XLR-Buchsen und zwei Line-Ausgänge mit festem beziehungsweise variablem Pegel.

Digital-Schnittstellen und Streaming-Möglichkeiten

Die rechte Seite des Geräterückens bietet uns nun die digitalen Zugänge. Hier finden wir einen elektrischen koaxialen Cinch-Eingang und drei optische TOSLink-Inputs – also insgesamt vier S/PDIF-Schnittstellen für digitale Zuspieler. Dazu gesellt sich eine USB Typ-B-Buchse für alle, die ihre Musik vom Mac oder PC einspeisen möchten. In diesem Fall erklärt sich der Hegel H190 selbst zur externen Soundkarte, so wird die meist mediokre Hardware des Computers umgangen, Mac und PC dienen nun allein als Daten-Lieferant. So kann der Hegel H190 mit seiner hochwertigen Wandlersektion und seiner erstklassigen Verstärkerelektronik ungestört seine Arbeit verrichten. Das erledigt der Amp mit den gängigen Audio-Formaten bis hin zu hochauflösender Qualität – allerdings beschränkt er sich auf PCM, mit dem alternativen Fileformat DSD kann er nichts anfangen. Bei PCM geht über USB die HiRes-Qualität 24 Bit/94 Kilohertz, mit allen anderen Eingängen ist sogar 24 Bit/192 Kilohertz möglich. Dies gilt auch für die Ethernet-Schnittstelle. Über diese LAN-Buchse findet der Hegel H190 Kontakt zum heimischen Netzwerk. Hier arbeitet er dann als sogenannter Renderer, der alle Files abspielt, die etwa auf dem vernetzten Computer oder einem ebenfalls im Netzwerk integrierten NAS-Server gespeichert sind. Als kabelloser Übertragungsweg kommt nun noch Apple AirPlay hinzu, der Amp harmoniert also mit sämtlichen AirPlay-fähigen Geräten bis hin zu Apple TV. Der Hegel H190 wird von diesen Komponenten auch automatisch erkannt. Das Mfi-Label (Made for iPod/iPhone/iPad) garantiert das uneingeschränkte Zusammenspiel mit den Apple-Produkten. Dadurch kann man das iPhone oder das iPad als sogenannten „Control Point“ nutzen, also als Steuerung, um die Musik vom Server auszusuchen und vom H190 als Renderer abspielen zu lassen. Wer die entsprechenden (kostenpflichtigen) Abonnements hat, spielt so auch die Songs von den angesagten Musik-Streaming-Diensten Tidal, Spotify und Qobuz ab – oder von einer Cloud. Die Bedienung soll demnächst noch komfortabler werden, auf der To-Do-Liste stehen Roon und Google Cast. Damit wird der Hegel H190 offen für verschiedene Systeme und Komponenten anderer Hersteller. Auf dem Verstärker ist überdies die Software für das Hausautomatisierungssystem Control4 vorinstalliert, damit kann der H190 demnächst auch in eine solche Vernetzung eingebunden werden. Das ist noch Zukunftsmusik, widmen wir uns erst mal der Gegenwart.

Auf der digitalen Seite stehen gleich drei optische und ein elektrischer Input als S/PDIF-Eingänge zur Verfügung, dazu eine USB-B-Schnittstelle und ein Ethernet-Port.

SoundEngine2: Die Musikmaschine

Was sorgt im Hegel H190 nun für den Wohlklang? Gegenüber dem Vorgänger H160 ist es vor allem die zweite Generation der SoundEngine. Dies ist eine Schaltungsspezialität von Hegel, die jeden Verstärker der Norweger ziert. Die patentierte Schaltung kombiniert die Meriten des Class-A-Verstärkungsprinzips mit den Vorzügen der Class-AB-Verstärkung – nämlich die große Signaltreue bei absoluter Verzerrungsarmut und unter Erzielung eines hohen Wirkungsgrades. Das bedeutet: klarer Klang bei wenig Wärme. Die SoundEngine soll dabei auch die kleinsten Restverzerrungen vermeiden. Das gelingt mit der sogenannten Gegenkopplung: Bei einer Verstärkerstufe wird ein Teil des verstärkten Ausgangssignals wieder zurück an den Eingang geführt. Dieses gängige Verfahren dient der Signalregelung, so verhindert man, dass eine Verstärkerstufe (ein sogenannter Operationsverstärker) ständig eine minimale oder maximale Ausgangsleistung liefert – also in Bereichen arbeitet, wo ein Verstärker verzerrt. Das zur Regelung rückgeführte Musiksignal kann aber kleine Unsauberkeiten aufweisen, die bei der Wiedereinspeisung in die Verstärkerstufe wiederum verstärkt werden. Die einstmals kleinen Verzerrungen werden dadurch potenziert. Hegel verhindert diesen unerwünschten Effekt, indem das Musiksignal gleich zum Ende der Verstärkerschaltung geführt wird und letztlich hier die Signalregelung stattfindet. So kann der Verstärker verzerrungsärmer und trotzdem stabil in seinem optimalen Arbeitsbereich tätig werden. Im Hegel H190 wirkt nun die überarbeitete SoundEngine2, sie liefert in der Ausführung für diesen Amp eine Leistung von zweimal 150 Watt an acht Ohm. Die Leistungsstufe ist der große Unterschied zum Vorgänger H160, die neue Version kann bei gleicher Nennleistung des gesamten Verstärkers nahezu doppelt soviel Strom liefern. Der Saft ist mit ihm, und deshalb ist der Hegel H190 in der Lage, auch fordernde Lautsprecher anzutreiben und unter Kontrolle zu halten. Die Leistungsstufe des H190 macht auch den Unterschied zu dem ansonsten sehr ähnlichen 75-Watt-Amp Hegel Röst, den wir vor einigen Monaten im Test hatten. Vorverstärker, Kopfhörerverstärker sind hingegen nahezu identisch. Deshalb haben wir natürlich schon eine Ahnung, auf was wir uns klanglich freuen dürfen. Also: Nehmen wir den Amp endlich in Betrieb!

Der Ein/Aus-Schalter des Hegel H190 befindet sich auf der Geräteunterseite – quasi unsichtbar und trotzdem gut erreichbar.

Aufstellen und Einrichten

Für den Hegel H190 gilt, was für jeden Verstärker üblich ist: Er sollte rundherum etwas Platz haben, um frische Luft zu bekommen und seine Hitze abgeben zu können. Nach der Verkabelung des Amps mit den Signalstrippen, den Boxenkabeln und dem Netzkabel kann es losgehen. Den An/Aus-Taster des Amps finden wir nicht vorne oder hintern, sondern an der Unterseite links vorne. Auch das ist eine Hegel-Eigenart. Der Amp startet stillschweigend, erst nach etwa dreißig Sekunden werden die Ausgänge zu den Boxen mit einem hörbaren, satten Klicken der Relais freigeschaltet. Sehr gut, durch diese Einschaltverzögerung gibt es keine unangenehmen Plopp-Geräusche, wie sie gerade englische und amerikanische Amps gerne von sich geben. Der Hegel H190 beginnt hernach mit der immer gleichen Lautstärke, der Pegelwert lässt sich nach Belieben einstellen. Hierfür und für alle anderen grundlegenden Funktionen nimmt man die mitgelieferte Fernbedienung zu Hand.

Die hochwertigen Fernbedienung besteht komplett aus Aluminium, sie liegt deshalb angenehm kühl in der Hand. Die Tasten des Ferngebers dürften allerdings gerne größer und besser gruppiert sein. Wer den Verstärker über den USB-Eingang mit einem Computer koppelt, kann die obersten drei Tasten nun zum Starten, stoppen und skippen einzelner Tracks verwenden.

Dieser vollmetallene Befehlsgeber setzt das hohe Qualitätsniveau des Amps fort. Die Tastenanordnung dürfte allerdings gerne übersichtlicher sein, und ein Taster für jede Quelle statt zweier zum Hoch- und Runtersteppen würden die Handhabung erleichtern. Mit dieser Fernbedienung konfigurieren wir bei Bedarf auch die Analog-Eingänge, um den Verstärker ins Heimkino-Setup einzubinden. Achtung: In diesem „Home Theater“-Modus liefern sie eine fixe, hohe Lautstärke! Um den Amp aber erst mal auf den neuesten Firmware-Stand zu bringen und bei Bedarf die IP-Adresseinstellung vorzunehmen, gehen wir an unseren Computer. PC-Nutzer finden den Hegel H190 bei den Netzwerkeinstellungen, MAC-User gehen über den Safari-Browser und gelangen über das Lesezeichen-Menü zum Bonjour-Tab. Klingt alles kompliziert? Wer einfach erst mal loslegen und Musikhören möchte, spart sich diesen Schritt und greift gleich zum Smartphone oder Tablet.

Wer den H190 über seinen MAC konfigurieren will, macht das über den Safari-Browser. Dort sucht man in den Lesezeichen den „Bonjour“-Tab (seine Anzeige muss unter Umständen bei den Einstellungen erst mit einem Häkchen aktiviert werden). Hier lässt sich nun die neueste Firmware installieren.

Streamingfähig: Der Hegel H190 besitzt neben seinem LAN-Zugang auch eine Zertifizierung für Apple AirPlay. Bei iTunes erscheint er nun im Menü der Wiedergabe-Geräte.

Freie App-Wahl für freies Streaming

Um die Streaming-Möglichkeiten des Hegel H190 nutzen zu können, brauchen wir zuerst mal eine entsprechende Software für das Handy oder das Tablet. Hegel bietet hier keine eigene App, um den H190 digital zu bedienen. Das ist durchaus clever, denn warum dem Kunden eine selbstentwickelte Lösung mit den unvermeidlichen und zahlreichen Fehlerkorrekturen zumuten, wenn es auf dem Markt schon ausgereifte Lösungen gibt? Für Apple empfiehlt Hegel die Linn Kinsky-App, für Android die Bubble UPnP-App, hier gehen aber auch andere Anwendungen. Zur Einbindung des H190 bietet Hegel sowohl für iOs als auch für Android eine instruktive Anleitung auf der Homepage an. Wir folgen Hegels Rat und installieren Bubble UPnP. In dieser App wird uns der Hegel H190 auch gleich als Renderer angeboten, er erscheint mit der Bezeichnung „H190_D3E006“. Unter dem Menüpunkt „Local and Clouds“ finden wir nun unsere Musik, also die vernetzten Speicher und die Streaming-Angebote, darunter unseren lite Mediaserver sowie die Zugänge zu Qobuz und Tidal, für diese Dienste müssen nun nur noch die Zugangsdaten die eigenen Accounts eingegeben werden – fertig! Wir sind nun gut versorgt für den Hörtest.

Android-Benutzer können über die Bedien-App Bubble UPnP streamen. Der H190 wird hier automatisch als „Renderer“ erkannt und angezeigt (Bild 1, roter Kasten links oben), in die „Library“ können nun Musiktitel von einem Netzwerkserver oder externen Festplatte eingebunden werden, aber ebenso von einer Cloud oder einem Streamingdienst wie Tidal (Bild 1, roter Kasten links unten). Mit entsprechendem Account steht nun das gesamte Angebot zur Verfügung (Bild 2). Die Bubble UpnP-App erlaubt eine intuitive Bedienung auf einer ansprechenden Bedienoberfläche (Bild 3).

So klingt der Hegel H190

Wir haben den H190 zuerst an die B.M.C. Audio PureVox angeschlossen, einen außergewöhnlichen Lautsprecher der Referenzklasse, und starten mit Musik aus dem Hause Stockfisch. Dieses Label hat sich auf audiophile Aufnahmen insbesondere des Singer/Songwriter-Genres verlegt. Ein wunderschönes Stück ist „Not A Matter Of Pride“ von Mike Silver, eine kleine Ballade über die große Kunst, sich seine Liebe zu bewahren. Der H190 liefert uns Silvers vertonten Erfahrungsschatz in einer atemberaubenden Klarheit: Seine sanfte, aber eindringliche Stimme hat eine unwiderstehliche Präsenz und Intensität, der immer wieder hinzutretende mehrstimmige Backgoundgesang wirkt so, als stände der Kleinchor gleich hinter Mike Silver – und der steht direkt vor uns. Das ist zum Niederknien schön. Überboten wird dieses Zum-Greifen-nah-und-da nur noch von den beiden Gitarren, die gleich zu Beginn mit einem zweistimmigen Akkord-Picking für eine melancholisch-harmonische Stimmung sorgen. Wir hören den silbrigen Stahl der Western-Gitarrensaiten und das Saitenzupfen in einer ungemein agilen, lebhaften und damit lebensnahen Wiedergabe. Diese Klarheit und Offenheit des Klangbilds, die prompte Ansprache, das unmittelbare Agieren – das ist einfach toll! Dann setzt der Bass ein, wir kennen das Stück, er sorgt eigentlich für eine wohlige Fülle und ein festes Fundament, aber hier wünschen wir uns im Tiefton mehr Volumen. Vom Hegel Röst wissen wir, dass die Norweger für einen knackig-kontrollierten Bass stehen, eher schlank als fett. Darum schließen wir statt der kompakten B.M.C. Audio PureVox, die im Tiefton ebenfalls einen sehr konturierten Klang liefern, nun die volumenstarken Canton Vento 890.2 an. In dieser Kombination ist es stimmig: Der Bass liefert nun das volle Pfund, auf dem der Song aufbaut und ruht. Gerade die harmonischen Kontrapunkte und die Wechsel zur abgrundtiefen H-Saite sind ein Genuss. Der Klang behält auch bei solchen tiefen Tönen sein Volumen und seine Wärme, die lang ausgehaltenen Basstöne scheinen für eine Ewigkeit im Raum zu stehen. Diese Ruhe und Gelassenheit zeigen, welche Kraft der Hegel H190 hat und welche Kontrolle er über die durchaus fordernden Canton Vento 890.2 ausübt.

Die amtlichen Lautsprecherklemmen besitzen großzügige Aufnahmen, so lassen sich auch Kabel mit großen Querschnitten einsetzen. Natürlich passen hier auch Kabelschuhe und Bananen-Stecker.

Kraft und Kontrolle – damit punktet der Hegel 190 auch, wenn das Klanggeschehen flotter und großformatiger ist. Wir wählen „The Name Of The Game“, eine Nummer von dem großartigen „Funky ABBA“-Album, mit dem der schwedische Posaunist Nils Landgren dem legendären Pop-Quartett seine Reverenz erweist. Dafür hat Landgren seine Funk Unit ins Studio geholt – und die verwandelt den schunkeligen Abba-Hit in einen genial groovenden Tanz-Track. Harte Drum-Beats, treibender Bass, akzentuierte Keyboards, spritzige Bläser-Einwürfe, schimmernde Gitarren, darüber dann lässige Vocals von Magnum Coltrane Price und rhythmische Wortkaskaden von Rapper Nimo – das ist Funk vom Feinsten, der gerade in großer Lautstärke in Bauch und Beine geht. Der Hegel H190 macht das völlig mühelos, er bleibt auch bei hohen Pegeln ungemein klar und präzise – und er hat reichlich Reserven: Wir sind gerade mal bei Pegel 70 von 100 und haben den Punkt erreicht, an dem das Mobiliar vibriert. Dabei klingt die Musik immer noch stressfrei. Zu der beeindruckenden Klangqualitätdes Hegel H190 trägt auch der bordeigene Wandler bei: Wir haben den Elac Discovery angeklemmt und nutzen diesen Musikserver, um den Hi-Res-Track in 96 Kilohertz/24 Bit- Güte von unserer externen Festplatte zuzuspielen. Das können wir parallel über den analogen Eingang (dann leistet vorweg der Discovery die Konvertierung) und den digitalen Input (dann wandelt der Hegel H190 selbst). Beim Hin- und Herschalten zwischen den beiden Wegen stellen wir fest, dass die Musik mit der Hegelschen Wandlung eine Spur frischer klingt. Dieser Eindruck bestätigt sich bei der Wiedergabe über den Kopfhörer-Ausgang. Hier schließen wir den Ultrasone Edition 5 unlimited an und genießen auch auf diesem Ausspielweg eine exzellente Wiedergabe. Letztlich kehren wir aber zu der Boxen-Beschallung zurück, weil wir die Funk Unit wieder physisch im Bauch spüren möchten – also so, wie lebendige Musik live wirkt. Der H190 macht es mit seiner Kraft und Klangimagination möglich.

Der Hegel H190 harmoniert besonders gut mit einer modernen Möblierung.

Fazit

Der Hegel H190 erweist sich als würdiger Nachfolger des H160: Der 150-Watt-Vollverstärker liefert mit der neuen Version der bewährten Hegelschen SoundEngine einen ungemein transparenten, klaren und knackigen Klang. Dank der üppig dimensionierten Schaltung besitzt er jetzt noch mehr Kraft und Kontrolle, um auch fordernde Lautsprecher bei hohen Pegeln mühelos und deshalb akustisch stressfrei anzutreiben. Alternativ bietet der Amp einen hochwertigen Kopfhörer-Verstärker. So oder so: Der H190 kann dabei sowohl analog als auch digital sehr hohe Ansprüche erfüllen, er punktet mit drei analogen Eingängen, von denen einer sogar symmetrisch ausgelegt ist, und sechs digitalen Inputs, die HiRes-Streaming im PCM-Format bis 192 Kilohertz/24 Bit erlauben. Möglich wird das Streaming auch durch den integrierten DAC, die LAN-Schnittstelle und die Ausstattung mit Apple AirPlay und die Vorinstallation von Tidal und Co. Wer klassisches HiFi und modernes Musikstreaming auf High End-Niveau sucht, wird beim Hegel H190 fündig.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: angemessen

89 %

97 %

87 %

180117.Hegel-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Hegel
H190
Produktkategorie:Stereo-Vollverstärker, streaming- und netzwerkfähig
Preis:3.600,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz, Weiß
Vertrieb:GP Acoustics, Essen
Tel.: +49 201 / 170390
www.hegel.com
www.audio-reference.de
Abmessungen (HBT):120 x 430 x 410 mm
Gewicht:19,0 kg
Leistung:150 W / 8 Ohm (Herstellerangabe)
Maximale Samplingrate/
Auflösung
- PCM 192 kHz/24 Bit (S/PDIF, Ethernet)
- PCM 96 kHz/24 Bit (USB)
Eingänge analog:1 x Line symmetrisch (XLR)
2 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Eingänge digital:1 x Cinch (elektrisch; koaxial)
3 x TOSLink (optisch)
1 x USB Typ B
1 x Ethernet (RJ45)
Ausgänge analog:1 x Line mit variablem Pegel (Cinch)
1 x Line mit fixem Pegel (Cinch)
1 x Kopfhörer (6,35mm-Klinke)
1 x Lautsprecher
Ausgänge digital:1 x HDMI
Lieferumfang:- Hegel H190
- Fernbedienung RC8
- 2 Batterien (AAA)
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- exzellente, klare und kraftvolle Wiedergabe
- erstklassige Verarbeitung
- LAN-fähig durch Ethernet-Schnittstelle
- Apple AirPlay- und Mfi (Made for iPod, iPhone, iPad)-zertifiziert
- hochqualitative Fernbedienung
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,1
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungangemessen

Der Beitrag Hegel H190 – High End-Kraftwerk für digitales Streaming und analogen Bestklang erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

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